[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Steueranordnung zur Ansteuerung eines Verbrauchers
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige hydraulische Steueranordnungen werden vorzugsweise bei mobilen Arbeitsgeräten,
beispielsweise Mobilbaggern zur Ansteuerung von die unterschiedlichen Arbeitsbewegungen
ermöglichenden Verbrauchern, wie beispielsweise Hydrozylindern oder Hydromotoren verwendet.
[0003] Dabei kommen unterschiedliche Steuerungskonzepte wie beispielsweise das LS-System
mit dem Sonderfall einer LUDV-Steuerung oder das 6-Wege-Prinzip zum Einsatz. Bei den
LS (Load Sensing)-Systemen wird der höchste Lastdruck der angesteuerten Verbraucher
des mobilen Arbeitsgerätes an eine Verstellpumpe gemeldet und diese so geregelt, dass
in einer Pumpenleitung ein um eine bestimmte Druckdifferenz Δp über dem Lastdruck
liegender Pumpendruck vorliegt. Den verstellbaren Zumessblenden einer LS-Steuerung
sind Individualdruckwaagen zugeordnet, die über den jeweiligen Zumessblenden eine
vom Lastdruck unabhängige Druckdifferenz aufrecht erhalten. Bei den herkömmlicherweise
mit LS-Steuerung bezeichneten Steueranordnungen sind diese Individualdruckwaagen stromaufwärts
der Zumessblende angeordnet und drosseln zwischen der Pumpenleitung und den Zumessblenden
den Fluidstrom so stark an, dass der Druck vor den Zumessblenden unabhängig vom Pumpendruck
nur noch um eine bestimmte Druckdifferenz über dem individuellen Lastdruck liegt.
[0004] Beim Sonderfall einer LUDV-Steuerung sind die Individualdruckwaagen stromabwärts
der Zumessblenden angeordnet und drosseln zwischen den Zumessblenden und der Last
den Fluidstrom so stark an, dass der Druck nach allen Zumessblenden gleich, vorzugsweise
gleich dem höchsten Lastdruck ist oder leicht über diesem liegt. Im Fall einer Unterversorgung
ändert sich bei einer LUDV-Steuerung der Druckabfall über den Zumessblenden des Systems
in gleicher Weise, so dass die voreingestellte Stromaufteilung zwischen den Zumessblenden
erhalten bleibt. Derartige Systeme sind beispielsweise in der DE 199 04 616 A1 beschrieben.
[0005] Beim sogenannten 6-Wege-Prinzip muss nicht notwendigerweise eine Verstellpumpe eingesetzt
werden. Das Grundprinzip einer derartigen Steueranordnung ist in der DE 24 40 714
C3 beschrieben. Anwendungen dieses Systems werden auch unter den im Internet unter
www.boschrexroth.de verfügbaren Datenblättern RD 64 122 oder RD 64 354 beschrieben.
[0006] Beim 6-Wege-Prinzip erfolgt die Ansteuerung des Verbrauchers, beispielsweise eines
Drehwerkantriebs, über ein stetig verstellbares 6-Wege-Ventil, über das die beiden
Arbeitsanschlüsse des Verbrauchers mit der als Konstantpumpe ausgeführten Pumpe oder
einem Tank verbindbar sind. In der Grundposition des Wegeventils sind die Verbindungen
zu den Arbeitsanschlüssen abgesperrt. Das Ventil ist in Open-Center-Bauweise ausgeführt,
wobei die Pumpe in der Grundposition (Neutralstellung) Druckmittel drucklos in einen
mit dem Tank verbundenen Umlaufkanal fördert. In diesem Umlaufkanal ist gemäß der
DE 24 40 714 C3 eine Druckwaage angeordnet, die in Öffnungsrichtung von dem Druck
stromabwärts des Wegeventils und in Schließrichtung von der Kraft einer Druckwaagenfeder
und dem höchsten Lastdruck der Verbraucher des mobilen Arbeitsgerätes beaufschlagt
ist. Diese Druckwaage wirkt gemeinsam mit dem Wegeventil als Stromregler, über den
der Druckmittelvolumenstrom im Umlaufkanal lastdruckunabhängig konstant gehalten werden
kann.
[0007] Beim Aufsteuern des Wegeventils zur Druckmittelversorgung des Verbrauchers wird die
Verbindung zum druckmittelbeaufschlagten Anschluss des Verbrauchers allmählich aufgesteuert,
während die Verbindung zum Umlaufkanal gegenläufig angedrosselt wird. Parallel dazu
wird entsprechend über das Wegeventil ein Ablaufquerschnitt aufgesteuert, über den
das Druckmittel vom Verbraucher zum Tank hin abströmt. Durch die Druckwaage ist gewährleistet,
dass im Umlaufkanal die gleichen Druckverhältnisse wie im Vorlauf zum Verbraucher
vorliegen.
[0008] Bei einer derartigen Konstruktion sind somit Vorlauf und Ablauf von dem einzigen
Kolben des Wegeventils gesteuert, so dass die Querschnitte entsprechend aufeinander
abgestimmt werden müssen und somit eine individuelle Beeinflussung des Druckmittelvolumenstroms
im Vorlauf oder im Ablauf nicht möglich ist.
[0009] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine nach dem 6-Wege-Prinzip
aufgebaute hydraulische Steueranordnung zu schaffen, bei der mit geringem vorrichtungstechnischen
Aufwand eine Veränderung der Druck- /Strömungsverhältnisse im Ablauf ermöglicht ist.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine hydraulische Steueranordnung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
[0011] Erfindungsgemäß wird die hydraulische Steueranordnung im Ablauf mit zumindest einem
Ablaufdrosselventil ausgeführt, dessen Öffnungsquerschnitt unabhängig von der Ansteuerung
eines stetig verstellbaren Wegeventils ansteuerbar ist, über das der Verbraucher mit
Druckmittel versorgbar ist und die Verbindung zu einem Umlaufkanal auf- bzw. zusteuerbar
ist.
[0012] Durch das erfindungsgemäße Ablaufdrosselventil wird somit eine separate Ablaufnut
gebildet, die je nach vorliegenden Betriebsbedingungen in geeigneter Weise unabhängig
von dem Zulaufquerschnitt ansteuerbar ist. So lässt sich beispielsweise über das Ablaufdrosselventil
im Ablauf ein Druck zum Vorspannen des Verbrauchers einstellen. Des Weiteren kann
beispielsweise der Volumenstrom über den Zulauf vorgegeben und dann durch Einstellung
des Ablaufdrosselventils die Geschwindigkeit des Verbrauchers eingestellt werden.
[0013] Diese proportionale Steuerung des Ablaufquerschnittes ermöglicht es, die Steueranordnung
mit minimalem Aufwand an unterschiedliche Betriebsbedingungen und konstruktive Vorgaben
anzupassen.
[0014] Bei Verbrauchern mit zwei Arbeitsanschlüssen, beispielsweise Differentialzylindern
oder Hydromotoren wird es bevorzugt, wenn jedem Arbeitsanschluss eine Ablaufleitung
mit einem Ablaufdrosselventil zugeordnet ist, so dass der Ablauf in beiden Richtungen
in der vorbeschriebenen Weise steuerbar ist.
[0015] Es wird bevorzugt, das stetig verstellbare Wegeventil als 6-Wege-Ventil auszuführen,
so dass die Steueranordnung sehr kompakt baut.
[0016] Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, das Ablaufdrosselventil stetig verstellbar auszuführen,
wobei die Einstellung des Drosselquerschnittes vorzugsweise mittels eines Vorsteuerventils
erfolgt. An Stelle einer derartigen elektrohydraulischen Ansteuerung kann selbstverständlich
auch eine hydraulische oder elektromechanische Vorsteuerung des Ablaufdrosselventils
gewählt werden.
[0017] Bei einem besonders einfach aufgebauten Ausführungsbeispiel erfolgt die Ansteuerung
des Wegeventils über Wegeventilvorsteuerventile, die vorzugsweise vom gleichen Steuerdruck
wie die Vorsteuerventile des Ablaufdrosselventils versorgt werden.
[0018] Zur Begrenzung des von der Pumpe gelieferten Maximaldrucks, kann zwischen dem Wegeventil
und der Pumpe ein Primärdruckbegrenzungsventil vorgesehen sein.
[0019] In dem Fall, in dem eine Momentensteuerung durchgeführt werden soll, kann das Druckbegrenzungsventil
beispielsweise über den vorgenannten Steuerdruck angesteuert werden und der Steuerraum
über ein weiteres, elektrisch ansteuerbares Druckbegrenzungsventil mit dem Tank verbunden
sein.
[0020] Zur Vermeidung von Kavitationen wird zwischen dem Druckmittelvorlauf und dem Druckmittelablauf
jeweils ein Druck-/Nachsaugventil vorgesehen, das als Sekundärdruckbegrenzungsventil
wirkt.
[0021] Soll mit der erfindungsgemäßen Steueranordnung beispielsweise ein Drehwerk eines
Mobilbaggers betätigt werden, so kann der Hydromotor des Drehwerks mit einer Bremse
versehen sein, die als Haltebremse dient oder als dynamische Bremse mit variablem
Lüftungsdruck ausgeführt sein kann. Eine derartige Bremse ist mechanisch, beispielsweise
durch eine Feder in Richtung Bremseingriff vorgespannt und wird hydraulisch mittels
eines Bremslüftungsdruckes außer Eingriff gebracht. Dieser kann dem vorgenannten Steuerversorgungsdruck
entsprechen oder mittels eines Druckreduzierventils angepasst werden, um den Bremseingriff
bei einer dynamischen Bremse zu steuern.
[0022] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden die im Vorlauf und im Ablauf anliegenden
Drücke mittels jeweils eines Druckaufnehmers erfasst und in Abhängigkeit von diesen
Signalen das Wegeventil und das Ablaufdrosselventil angesteuert. In dem Fall, in dem
der Verbraucher ein Hydromotor ist, kann dessen Drehzahl mittels eines Drehzahlsensors
erfasst werden und in Abhängigkeit von diesem Signal die Geschwindigkeit des Hydromotors
gesteuert werden.
[0023] Bei einer konkreten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steueranordnung ist diese
in eine Ventilscheibe integriert.
[0024] Die Druckmittelversorgung erfolgt vorzugsweise mittels einer Konstantpumpe.
[0025] Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
[0026] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein Schaltbild einer hydraulischen Steueranordnung zur Ansteuerung eines Drehwerks;
Figur 2 eine Detaildarstellung des Schaltbilds aus Figur 1 und
Figur 3 eine Draufsicht auf ein konkretes Ausführungsbeispiel eines Steuerblocks.
[0027] Figur 1 zeigt den Schaltplan eines Steuerblocks 1 zur Ansteuerung eines Drehwerks
eines Mobilbaggers. Das Drehwerk wird durch einen Hydromotor 2 betätigt, dessen Antriebswelle
über eine Haltebremse 4 festlegbar ist.
[0028] Die Druckmittelversorgung des Hydromotors 2 erfolgt über einen Steuerblock 6, dessen
Arbeitsanschlüsse A, B über zwei Arbeitsleitungen 8 bzw. 10 mit den Anschlüssen des
Hydromotors 2 verbunden sind. Das Druckmittel wird mittels einer Pumpe 12 gefördert,
die an einen Druckanschluss P des Steuerblocks 6 angeschlossen ist und das vom Verbraucher
zurück strömende Druckmittel wird über einen Tankanschluss T zu einem Tank geführt.
Der Steuerblock 1 hat des Weiteren noch einen Vorsteueranschluss PV, einen Bremsanschluss
1 und einen Ablaufanschluss L, der ebenfalls mit dem Tank verbunden ist. Der sich
einstellende Lastdruck oder ein entsprechender Druck kann über einen Steueranschluss
X abgegriffen werden.
[0029] Gemäß Figur 1 enthält der Steuerblock 1 ein stetig verstellbares Wegeventil 14, über
das die Druckmittelzufuhr zum Hydromotor 2 gesteuert wird. Zwischen Wegeventil 14
und der Pumpe 12 ist ein Primärdruckbegrenzungsventil 16 angeordnet, über das der
Pumpendruck begrenzt ist. Zur Momentensteuerung kann dem Primärdruckbegrenzungsventil
16 optional ein weiteres Druckbegrenzungsventil 18 zugeordnet sein, über das ein Steuerraum
des Primärdruckbegrenzungsventils 16 mit dem Ablaufanschluss L verbindbar ist.
[0030] Die Bremse 4 ist über Federn in Richtung Bremseingriff vorgespannt. Das Lüften der
Bremse erfolgt hydraulisch über eine Bremslüftungsleitung 20, die an den Bremsanschluss
1 angeschlossen ist. Dieser kann über ein Bremslüftungsventil 22 mit dem Ablaufanschluss
L (Bremse in Eingriff) oder mit dem am Vorsteueranschluss PV anliegenden Steuerdruck
beaufschlagt werden, um die Bremse zu lüften.
[0031] In dem Fall, in dem keine Haltebremse sondern eine dynamische Bremse eingesetzt wird,
kann der Bremsdruck in der Bremslüftungsleitung 20 über ein 3-Wege-Druckreduzierventil
24 eingestellt werden. Sowohl das Bremslüftungsventil 22 als auch das Druckreduzierventil
24 sind elektrisch betätigt.
[0032] Die Drehzahl des Hydromotors 2 wird über einen Drehzahlsensor 26 und die Drücke in
den beiden Arbeitsleitungen 8, 10 werden über Druckaufnehmer 28 bzw. 30 erfasst.
[0033] Die nach dem 6-Wege-Prinzip ausgeführte Steueranordnung hat - wie im Folgenden noch
näher dargelegt wird-einen mit dem Tankanschluss T verbundenen Umlaufkanal 32, der
mit einem Umlaufanschluss C des Wegeventils 14 verbunden ist. In dem Umlaufkanal 32
ist eine Umlaufdruckwaage 34 vorgesehen, deren Funktion weiter unten erläutert wird.
[0034] Die Ansteuerung des Wegeventils 14 erfolgt über zwei Wegeventilvorsteuerventile 36,
38, die als Druckreduzierventile ausgeführt sind, wobei deren Eingangsanschluss jeweils
mit dem Vorsteueranschluss PV verbunden ist.
[0035] Das Wegeventil 14 hat zwei Arbeitsanschlüsse A, B, die über zwei Kanäle 40, 42 mit
den Anschlüssen A, B des Steuerblocks 6 verbunden sind. Zur Vereinfachung der Erläuterung
sei angenommen, dass der in Figur 1 rechte Kanal der Vorlaufkanal 40 ist, während
der linke, mit dem Anschluss B verbundene Kanal der Ablaufkanal 42 ist. Bei entsprechender
Umschaltung des Wegeventils wird dann der Vorlaufkanal zum Ablaufkanal und der Ablaufkanal
zum Vorlaufkanal.
[0036] Von jedem der Kanäle 40, 42 zweigt eine Ablaufleitung 44 bzw. 46 ab, in der jeweils
ein vorgesteuertes Ablaufdrosselventil 48 bzw. 50 angeordnet ist, das in eine Schließposition
vorgespannt ist und über einen Vorsteuerdruck in eine Drosselposition aufsteuerbar
ist, in der ein Drosselquerschnitt aufgesteuert wird, über den die Ablaufleitung 44,
46 mit einem Leitungsabschnitt 52 bzw. 54 verbunden ist, der jeweils stromabwärts
der Umlaufdruckwaage 34 in den Umlaufkanal 32 einmündet. Die Vorsteuerung der Ablaufdrosselventile
48, 50 erfolgt jeweils über Vorsteuerventile 56, 58, die ebenfalls als Druckreduzierventile
ausgeführt sind, deren Eingangsanschluss mit dem Vorsteueranschluss PV verbunden ist.
[0037] Weitere Details werden im Folgenden an Hand der vergrößerten Teildarstellung der
Steueranordnung 1 erläutert, wobei in Figur 2 lediglich der rechte Teil (Ansicht nach
Figur 1) des Steuerblocks 6 dargestellt ist.
[0038] Demgemäß ist der Druckanschluss P des Steuerblocks 6 über einen Zulaufkanal 60 mit
einem Eingangsanschluss P des Wegeventils 14 verbunden. Dieses hat des Weiteren noch
einen Eingangsanschluss P', an dem ebenfalls der Druck im Zulaufkanal 60 anliegt und
der in der dargestellten federvorgespannten Grundposition (0) des Wegeventils 14 mit
dem Umlaufanschluss C verbunden ist, an die der Umlaufkanal 32 angeschlossen ist.
In diesem Umlaufkanal 32 ist die vorbeschriebene Umlaufdruckwaage 34 angeordnet. Die
Druckwaage 34 ist in Schließrichtung von der Kraft einer Feder und dem Druck in einem
Steuerkanal 62 beaufschlagt, der an einen Ausgang eines Wechselventils 64 angeschlossen
ist, dessen Eingänge einerseits mit dem Steueranschluss X des Steuerblocks 1 und andererseits
mit einem Steueranschluss Y des Wegeventils 14 verbunden ist, der in der Grundposition
(0) mit einem Tankanschluss T verbunden ist. Dieser mündet über eine kurze Tankleitung
66 in die zum Umlaufkanal 32 führende Verbindungsleitung 54 ein. In Öffnungsrichtung
ist die Druckwaage 34 von dem Druck im Druckmittelströmungspfad zwischen dem Wegeventil
14 und der Druckwaage 34 beaufschlagt. Das Wegeventil 14 ist so ausgebildet, dass
die Verbindung zum Umlaufkanal 32 in der Grundposition (0) vollständig aufgesteuert
ist - das heißt, die Verbindung zur Pumpe P ist geöffnet und lässt den Druckmittelvolumenstrom
von P' über C, den Umlaufkanal 32 und die Druckwaage 34 abströmen.
[0039] In den mit (a) dargestellten Steuerpositionen des Wegeventils 14 ist der Eingangsanschluss
P mit dem Ausgangsanschluss A und dem Steueranschluss Y verbunden. Mit zunehmender
Verschiebung in die Positionen (a) wird die Verbindung zum Umlaufkanal 32 zugesteuert.
Entsprechend wird bei einer Verschiebung in eine der mit (b) gekennzeichneten Positionen
der Eingangsanschluss P mit dem Arbeitsanschluss B und mit dem Steueranschluss Y verbunden.
Der Umlaüfkanal 32 wird entsprechend mit zunehmender Betätigung des Wegeventils 14
zugesteuert. Das heißt, bei der erfindungsgemäßen Lösung erfolgt über das Wegeventil
14 die Steuerung der Druckmittelvolumenströme im Umlaufkanal 32 und im jeweils wirksamen
Vorlaufkanal 40 (42).
[0040] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Kanäle 40, 42 und die Verbindungsleitungen
52, 54 jeweils über ein Druck-/Nachsaugventil 68, 70 miteinander verbunden. Diese
wirken als Sekundärdruckbegrenzungsventile und ermöglichen es, zur Vermeidung von
Kavitationen bei ziehender Last Druckmittel aus dem Tank nachzusaugen.
[0041] Die vorbeschriebene Betätigung des Schiebers des Wegeventils 14 erfolgt mittels der
beiden Wegeventilvorsteuerventile 36, 38, von denen in Figur 2 der Einfachheit halber
lediglich eines dargestellt ist. Das Wegeventilvorsteuerventil 38 ist über einen Vorsteuerkanal
72 mit dem Vorsteueranschluss PV verbunden, wobei ein Leitungsabschnitt 72a zum Eingangsanschluss
P des Wegeventilvorsteuerventils 38 führt, während ein anderer Leitungsabschnitt 72b
zum Eingangsanschluss P des anderen Wegeventilvorsteuerventils 36 führt (in Figur
2 nicht dargestellt). Ein Anschluss T des Wegeventilvorsteuerventils 38 ist jeweils
mit einem Ablaufkanal 74 verbunden, der zum Ablaufanschluss L führt. Ein Ausgangsanschluss
A der Wegeventilvorsteuerventile 38 (36) ist jeweils über eine Wegeventilsteuerleitung
76 bzw. 78 mit den Steuerräumen des Wegeventils 14 verbunden. Die 3-Wege-Druckreduzierventile
36, 38 werden über die zentrale Steuerung des Mobilgeräts elektrisch angesteuert.
[0042] Die Ansteuerung der beiden Ablaufdrosselventile 48, 50 erfolgt entsprechend über
als ebenfalls als 3-Wege-Druckreduzierventile ausgeführte Vorsteuerventile 58 (56),
deren Eingangsanschluss P an den Vorsteuerkanal 72, Tankanschluss T an den Ablaufkanal
74 und Ausgangsanschluss A an den Steuerraum des jeweiligen Ablaufdrosselventils 50
bzw. 48 angeschlossen sind.
[0043] Die Begrenzung des von der Konstantpumpe 12 gelieferten Drucks erfolgt über das Primärdruckbegrenzungsventil
16, das bei Überschreiten des Maximaldrucks eine Verbindung zu einem Entlastungskanal
80 aufsteuert, der in den Umlaufkanal 32 einmündet.
[0044] Der Auslösewert des Druckbegrenzungsventils 16 lässt sich zum Einen über eine einstellbare
Feder einstellen und zum Anderen über eine hydraulische Vorsteuerung zur Momentensteuerung
anpassen. Diese hydraulische Vorsteuerung ist durch das elektrisch betätigte Druckbegrenzungsventil
18 gebildet, das in einem an einen Steueranschluss X des Druckbegrenzungsventils 16
angeschlossenen Kanal 82 angeordnet ist, dieser Kanal 82 mündet in den Ablaufkanal
74 ein, so dass sich bei Öffnen des Druckbegrenzungsventils 18 der im Steuerraum des
Primärdruckbegrenzungsventils 16 anliegende Steuerdruck absenken lässt. Ein Steueranschluss
Y des Primärdruckbegrenzungsventils 16 ist über eine gestrichelt angedeutete Leckageleitung
84 ebenfalls mit dem Ablaufkanal 74 verbunden.
[0045] Wie bereits erläutert, erfolgt das Lüften der Bremse 4 mittels des Bremslüftungsventils
22. Dieses ist als Schaltventil ausgeführt, das in seiner federvorgespannten, in Figur
2 dargestellten Grundposition einen an einen Arbeitsanschluss A angeschlossenen Bremskanal
86 mit einem an einen Tankanschluss T des Bremslüftungsventils 22 angeschlossenen,
im Ablaufkanal 74 mündenden Abschnitt 88 verbindet. Durch elektrisches Umschalten
des Bremslüftungsventils 22 wird ein Druckanschluss P mit dem Arbeitsanschluss A verbunden
und der Tankanschluss T abgesperrt. Der Druckanschluss P mündet über eine Lüftungsleitung
90 in den Abschnitt 72a des Vorsteuerkanals 72 ein, so dass dann im Bremskanal 86
der Vorsteuerdruck anliegt. Der Bremskanal 86 ist an einen Druckanschluss P des Druckreduzierventils
24 angeschlossen, dessen Tankanschluss T mit dem Ablaufkanal 74 und dessen Ausgangsanschluss
A über einen Bremslüftungskanal 92 mit dem Bremsanschluss 1 verbunden ist. Das Druckreduzierventil
24 ist elektrisch betätigbar, um den am Vorsteueranschluss PV anliegenden Vorsteuerdruck
auf einen geeigneten Bremslüftungsdruck zu reduzieren und somit eine dynamisch wirkende
Bremse entsprechend anzusteuern. Wie bereits erwähnt, kann das Druckreduzierventil
24 auch entfallen, so dass der Lüftungsdruck stets im Wesentlichen dem Vorsteuerdruck
entspricht.
[0046] Zum besseren Verständnis sei die Funktion der Steueranordnung an Hand einiger Betriebszustände
erläutert.
Offener Kreis
[0047] Es sei angenommen, dass zur Ansteuerung des Hydromotors 2 das Wegeventil 14 zunächst
in Richtung seiner mit (a) gekennzeichneten Positionen verschoben wird. Dabei wird
zunächst über Feinsteuernuten des Wegeventils 14 die Verbindung vom Druckanschluss
P zum Arbeitsanschluss A stetig aufgesteuert, während der über den Umlaufkanal 32
abströmende Druckmittelvolumenstrom entsprechend über Feinsteuernuten angedrosselt
wird. Mit weiterem Verschieben des Ventilschiebers des Wegeventils 14 wird der Druckmittelvolumenstrom
zunehmend vom Umlaufkanal 32 zum Vorlaufkanal 40 umgesteuert. Die Druckwaage 34 stellt
sich dabei jeweils in eine Regelposition ein, dass an den Anschlüssen A, C des Wegeventils
14 etwa der gleiche Druck anliegt.
[0048] Das Druckmittel wird dann über den Vorlaufkanal 40, den Arbeitsanschluss A des Steuerblocks
6 und die Arbeitsleitung 10 zum Eingangsanschluss des Hydromotors 2 geführt.
[0049] Dabei verbleibt das an den Vorlaufkanal 40 angeschlossene Ablaufdrosselventil 50
in seiner federvorgespannten Sperrposition und das im Ablaufkanal 42 liegende Ablaufdrosselventil
48 wird durch geeignete Ansteuerung des Vorsteuerventils 56 in seine vollständig geöffnete
Stellung gebracht, so dass das vom Hydromotor 2 zurückströmende Druckmittel ohne Androsselung
über die Arbeitsleitung 8, den Anschluss B des Steuerblocks 6, die Ablaufleitung 44,
das geöffnete Ablaufdrosselventil 48, die Verbindungsleitung 52 zum Tankanschluss
T hin abströmen kann.
[0050] Die Geschwindigkeit des Hydromotors 2 ist dann durch die Einstellung des Wegeventils
14 und des maximal von der Pumpe 12 gelieferten Druckes (eingestellt über 16, 18)
bestimmt. Beim Zurückfahren des Wegeventils 14 in seine Grundposition (0) wird der
Umlaufkanal 32 wieder stetig aufgesteuert und entsprechend die Verbindung zum Vorlaufkanal
40 zugesteuert.
[0051] Ein Abbremsen des Drehwerks kann dann durch Betätigen des Bremslüftungsventils 22
erfolgen, über das der Lüftungsdruck der Bremse abgebaut werden kann. Dazu wird das
Bremslüftungsventil 22 aus seiner dargestellten Grundposition umgeschaltet, so dass
der Druckanschluss P mit dem Arbeitsanschluss A verbunden ist. Bei einer dynamischen
Bremse wird entsprechend das proportional verstellbare Vorsteuerventil (Druckreduzierventil
24) angesteuert und der Lüftungsdruck entsprechend der Ansteuerung des Druckreduzierventils
24 nach (0) geregelt, so dass die Bremse nach einem vorbestimmten Bremskraftverlauf
das Drehwerk abbremst.
Ablaufregelung
[0052] Das Wegeventil 14 wird in der vorbeschriebenen Weise in eine seiner mit (a) gekennzeichneten
Positionen verfahren und somit die Druckmittelzufuhr zum Hydromotor 2 über den Vorlaufkanal
40 aufgesteuert. Das Ablaufdrosselventil 48 wird über das Vorsteuerventil 56 so angesteuert,
dass sich in der Arbeitsleitung 8, das heißt am Ausgang des Hydromotors 2 ein Vorspanndruck
einstellt, wobei dieser beispielsweise je nach Ausführung oder Ausrüstung des Baggers/Krans
variiert wird. Dieser Vorspanndruck kann über die Druckabnehmer 28 (30) erfasst und
von der Steuerung eingeregelt werden, so dass eine Ablaufsteuerung erfolgt.
Geschwindigkeitssteuerung
[0053] In diesem Betriebsmodus erfolgt eine stärkere Vorspannung des Ablaufs als beim vorbeschriebenen
Betriebszustand. Das heißt, der Druckmittelvolumenstrom wird bei geeigneter Ansteuerung
des Wegeventils 14 über die Wegeventilvorsteuerventile 38 (36) vorgegeben und über
das jeweilige im Ablauf liegende Ablaufdrosselventil 48 (50) die Geschwindigkeit des
Hydromotors 2 gesteuert. Diese Geschwindigkeit kann über den Drehzahlsensor 26 erfasst
und zur Regelung verwendet werden.
[0054] Figur 3 zeigt eine konkrete Ausführung der Steueranordnung gemäß den Figuren 1 und
2 als Mobilsteuerblock 6, der ein etwa scheibenförmiges, sehr flaches (senkrecht zur
Zeichenebene) Ventilgehäuse 94 aufweist, in das die gesamte vorbeschriebene Steueranordnung
integriert ist. Ein Ventilschieber des Wegeventils ist dabei entlang der strichpunktiert
eingezeichneten Ventilachse 96 verschiebbar, wobei die Ventilbohrung das Ventilgehäuse
94 in Querrichtung (Achse 96) durchsetzt und seitlich mittels der die Steuerräume
begrenzenden Deckel 98, 100 verschlossen ist. Der Ventilschieber lässt sich somit
auf einfache Weise aus dem Ventilgehäuse 94 entnehmen.
[0055] Die sonstigen hydraulischen Bauelemente sind von außen her in die Seitenfläche (senkrecht
zur Zeichenebene) eingesetzt und somit sehr gut zugänglich. In der Darstellung gemäß
Figur 3 sind von links oben zu sehen das ???, das Vorsteuerventil 58, das Wegeventilvorsteuerventil
38, das Wegeventilvorsteuerventil 36, das Vorsteuerventil 56, das Wegeventil 14, das
Ablaufdrosselventil 48, das Druck-/Nachsaugventil 68, die Umlaufdruckwaage 34, das
Primärdruckbegrenzungsventil 16, das Druck-/Nachsaugventil 70, das Ablaufdrosselventil
50, das Druckreduzierventil 24 und das Bremslüftungsventil 22 dargestellt. Die Lage
der Anschlüsse ist ebenfalls angedeutet - man sieht, dass der erfindungsgemäße Steuerblock
äußerst kompakt ausgeführt ist.
[0056] Offenbart ist eine hydraulische Steueranordnung zur Ansteuerung eines hydraulischen
Verbrauchers, insbesondere eines Verbrauchers eines mobilen Arbeitsgerätes. Die Druckmittelzufuhr
erfolgt über eine Wegeventilanordnung, über die in einer Grundposition ein Umlaufkanal
aufgesteuert ist, über den eine Pumpe der Steueranordnung mit dem Tank verbunden ist.
Die Ablaufsteuerung erfolgt über separat ansteuerbare Ablaufdrosselventile, die vorzugsweise
proportional verstellbar ausgeführt sind.
Bezugszeichenliste:
[0057]
- 1
- Steuerblock
- 2
- Hydromotor
- 4
- Bremse
- 6
- Steuerblock
- 8
- Arbeitsleitung
- 10
- Arbeitsleitung
- 12
- Pumpe
- 14
- Wegeventil
- 16
- Primärdruckbegrenzungsventil
- 18
- Druckbegrenzungsventil
- 20
- Bremslüftungsleitung
- 22
- Bremslüftungsventil
- 24
- Druckreduzierventil
- 26
- Drehzahlsensor
- 28
- Druckaufnehmer
- 30
- Druckaufnehmer
- 32
- Umlaufkanal
- 34
- Umlaufdruckwaage
- 36
- Wegeventilvorsteuerventil
- 38
- Wegeventilvorsteuerventil
- 40
- Vorlaufkanal
- 42
- Ablaufkanal
- 44
- Ablaufleitung
- 46
- Ablaufleitung
- 48
- Ablaufdrosselventil
- 50
- Ablaufdrosselventil
- 52
- Verbindungsleitung
- 54
- Verbindungsleitung
- 56
- Vorsteuerventil
- 58
- Vorsteuerventil
- 60
- Zulaufkanal
- 62
- Steuerkanal
- 64
- Wechselventil
- 66
- Tankleitung
- 68
- Druck-/Nachsaugventil
- 70
- Druck-/Nachsaugventil
- 72
- Vorsteuerkanal
- 74
- Ablaufkanal
- 76
- Wegeventilsteuerleitung
- 78
- Wegeventilsteuerleitung
- 80
- Entlastungskanal
- 82
- Kanal
- 84
- Leckageleitung
- 86
- Bremskanal
- 88
- Abschnitt
- 90
- Lüftungsleitung
- 92
- Bremsdruckkanal
- 94
- Ventilgehäuse
- 96
- Achse
- 98
- Deckel
- 100
- Deckel
1. Hydraulische Steueranordnung zur Ansteuerung eines hydraulischen Verbrauchers, insbesondere
eines mobilen Arbeitsgerätes, wobei dieser Verbraucher mittels einer stetig verstellbaren
Wegeventilanordnung über einen Vorlauf mit einer Pumpe und über einen Ablauf mit einem
Tank verbindbar ist und ein stetig verstellbares Wegeventil der Wegeventilanordnung
in einer Grundposition einen Umlaufkanal aufsteuert, über den die Pumpe mit dem Tank
verbunden ist und in dem eine Umlaufdruckwaage angeordnet ist, und wobei in den Steuerpositionen
des Wegeventils der Umlaufkanal zusteuerbar und eine Vorlaufleitung zur Druckmittelversorgung
des Verbrauchers aufsteuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Wegeventilanordnung (14, 48, 50) ein im Ablauf (44, 46) angeordnetes Ablaufdrosselventil
(48, 50) hat, dessen Öffnungsquerschnitt unabhängig von der Ansteuerung des Wegeventils
(14) einstellbar ist.
2. Steueranordnung nach Patentanspruch 1, wobei der Verbraucher (2) zwei Anschlüsse hat,
denen jeweils ein Ablaufdrosselventil (48, 50) zugeordnet ist.
3. Steueranordnung nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei das Wegeventil ein stetig verstellbares
6-Wegeventil (14) ist.
4. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Ablaufdrosselventil
(48, 50) stetig verstellbar ausgeführt ist.
5. Steueranordnung nach Patentanspruch 4 mit einem Vorsteuerventil (56, 58) zur Ansteuerung
des Ablaufdrosselventils (48, 50).
6. Steueranordnung nach Patentanspruch 4 mit zwei Wegeventilvorsteuerventilen (36, 38)
zur Ansteuerung des Wegeventils (14), wobei diese mit dem gleichen Steuerversorgungsdruck
wie das Vorsteuerventil (56, 58) beaufschlagt sind.
7. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche mit einem Primärdruckbegrenzungsventil
(16) zwischen Pumpe (12) und Wegeventil (14).
8. Steueranordnung nach Patentanspruch 7, wobei das Primärdruckbegrenzungsventil (16)
einen Steueranschluss (X) hat, der über ein Druckbegrenzungsventil (18) mit dem Tank
(T) verbindbar ist.
9. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche mit jeweils einem zwischen
Vorlauf (40, 42) und Ablauf (52, 54) angeordneten Druck-/Nachsaugventil (68, 70).
10. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei dem Verbraucher
eine hydraulisch betätigte Bremse (4) zugeordnet ist, mit einem Bremslüftungsventil
(22), über das ein in Richtung Lüften wirksamer Druckraum der Bremse (4) mit einem
Bremslüftungsdruck beaufschlagbar ist.
11. Steueranordnung nach Patentanspruch 9 mit einem Druckreduzierventil (24) zur Reduzierung
des Bremslüftungsdruckes.
12. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche mit Drucksensoren (28,
30) zum Erfassen des Drucks im Vorlauf (42, 40) oder Ablauf (52, 54).
13. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Verbraucher
ein Hydromotor (2) ist, mit einem Drehzahlsensor zur Erfassung der Hydromotordrehzahl.
14. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche mit einer Ventilscheibe
(94), die die vorbeschriebenen Ventile aufnimmt.
15. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Pumpe (12)
eine Konstantpumpe ist.