[0001] Die Erfindung betrifft ein Wärmedämmsystem für zweischalige Außenwände, sowie hierfür
geeignete Dämmelemente.
[0002] Entsprechende Wärmedämmsysteme sind allgemein bekannt (vgl. DE 35 46 968 C2). Diese
Wärmedämmsysteme werden für zweischalige Außenwände mit mindestens einer zwischen
den Schalen angeordneten Dämmschicht mit und ohne Hinterlüftung und für eine Kerndämmung
in Mauerwerksbauweise verwendet. Hierbei werden Drahtanker als Befestigungsmittel
verwendet, die in Lagerfugen der aus Bausteinen aufgemörtelten Innenschalen eingebracht
sind. Diese Drahtanker stehen hierbei entsprechend weit über die Außenfläche der Innenschale
vor, so dass sie zur Halterung der danach mit Abstand vorgesetzten Außenschale dienen
können, die in der Regel als Verblendmauerwerk aus Vormauerziegeln oder Klinkern erstellt
wird.
[0003] Die Wärmedämmung erfolgt durch Wärmedämmplatten oder Wärmedämmbahnen, die in den
Zwischenraum zwischen Innenschale und Außenschale angeordnet werden. Hierbei werden
die Dämmelemente nach Erstellung der Innenschale auf die vorstehenden Drahtanker von
außen aufgesetzt, welche die Dämmelemente spießartig durchdringen. Anschließend wird
das Verblendmauerwerk erstellt. Im Falle eines zweischaligen Mauerwerks mit ruhender
Luftschicht ist ein vom Planer vorgegebener Abstand zwischen Dämmplatte und Verblendmauerwerk
freigehalten ("ohne Hinterlüftung"). Für ein zweischaliges Mauerwerk mit bewegter
Luftschicht sind zusätzlich Lüftungsöffnungen in der Außenschale vorgesehen ("mit
Hinterlüftung"). Im Falle eines zweischaligen Mauerwerks mit Kerndämmung füllt dagegen
das Wärmedämmelement den Zwischenraum zwischen Außenschale und Innenschale im wesentlichen
vollständig aus, wobei jedoch aus verarbeitungstechnischen Gründen im Falle der Kerndämmung
noch ein minimaler Abstand von 10 mm zwischen Außenseite Wärmedämmung und Innenseite
Verblendschale freigehalten wird, der jedoch nicht durchlüftet wird (vgl. insgesamt
auch DIN-Norm 1053).
[0004] Bekannte Abmessungen der z.B. aus Glaswolle oder Steinwolle gefertigten Wärmedämmplatten
für zweischaliges Mauerwerk und Kerndämmungen betragen etwa 1.200 mm x 625 mm. Zur
Befestigung an der Innenschale werden diese Dämmplatten auf die von der Außenfläche
der Innenschale vorstehenden Drahtanker spießartig aufgesteckt, so dass also die Drahtanker
die Wärmedämmplatten durchstoßen. Da in der Praxis die über die Außenfläche der Innenschale
vorstehenden Drahtanker häufig leicht abgeknickt oder gebogen sind, kann es beim Aufstecken
der Wärmedämmplatten häufig zu einer ungenauen Ausrichtung der aufgesteckten und über
die Drahtanker schließlich gegen die Außenfläche der Innenschale gedrückten Wärmedämmplatten
kommen, was zur Folge hat, dass zwischen den benachbarten Wärmedämmplatten vielfach
Fugen verbleiben, die Wärmebrücken bilden. Wollte man diese Wärmebrücken ausschließen,
dann müssten die verbleibenden Spalte mit Dämmmaterial zusätzlich gefüllt werden,
was einen weiteren Arbeitsvorgang mit sich bringt. Deswegen wird vielfach eine zweilagige
Anbringung von Wärmedämmplatten bevorzugt, um mögliche Wärmebrücken aufgrund unzureichenden
Plattenstößen zu vermeiden. Diese Praxis hat sich durchaus bewährt, ist jedoch zeit-
und kostenaufwändig.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wärmedämmsystem für zweischalige Außenwände sowie
ein hierfür geeignetes Dämmelement zu schaffen, welches bei einfacher Montage das
Auftreten von Wärmebrücken im Bereich von Stößen zwischen den Dämmelementen vermeidet
und zwar bei einfachem Aufbau und einfacher Herstellung und Handling der Dämmelemente.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 enthaltenen Merkmale gelöst, wobei zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung durch
die in den Unteransprüchen enthaltenen Merkmale gekennzeichnet sind.
[0007] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass bei einem Bau eines zweischaligen
Mauerwerks nach DIN 1053 in Folge der genormten Steinbaumaße die übereinander angeordneten
Lagerfugen gleichmäßige Abstände in der Vertikalen zueinander aufweisen. Im Falle
eines Steinmaßes von etwa 23,8 cm, wird dieser Abstand etwa 25 cm betragen. Dadurch
ergeben sich zwischen benachbarten übereinander angeordneten Reihen von Drahtankern,
die in den entsprechenden Lagerfugen verlegt sind, sozusagen horizontale Korridore,
die aufgrund der genormten Steinmaße immer einen etwa gleichen vertikalen Abstand,
hier exemplarisch 25 cm, aufweisen. Die Erfindung nutzt nun diese Korridore, indem
sie anstelle von auf die Drahtanker aufsteckbaren Dämmelementen entsprechend auf die
Breite der Korridore angepasste Dämmelemente verwendet, die in ihrer Breite derart
auf den vertikalen Abstand benachbarter übereinander angeordneter Reihen von Befestigungsankern
abgestimmt sind, dass die Dämmelemente in die Korridore eingesetzt und an der Außenfläche
der Innenschale zwischen den Drahtankern press durch Klemmwirkung gehalten sind. Dadurch
können die Dämmelemente selbst bei nicht geradlinig, sondern schief ausgerichteten
oder gebogenen Drahtankern fugenfrei zu benachbarten Dämmelementen gegen die Außenfläche
der Innenschale gedrückt werden, so dass Wärmebrücken zwischen benachbarten Dämmelementen
zuverlässig vermieden werden. Dadurch sind gesonderte Maßnahmen durch Verfüllen etwaiger
vorhandener Fugen entbehrlich und es genügt auch eine einlagige Anordnung der Dämmelemente.
Zudem ist die Montage denkbar einfach, weil die Dämmelemente nicht mehr auf die Drahtanker
aufgespießt, sondern nur in die Korridore eingesetzt werden müssen.
[0008] Zweckmäßigerweise werden die Dämmelemente des Wärmedämmsystems mit einem von deren
Breite abhängigen Übermaß, vorzugsweise kleiner gleich 15 mm bereitgestellt, z.B bei
einer Breite von 250 mm bevorzugt etwa 5 mm, wodurch in einfacher Weise ein zuverlässiger
fugenfreier Verbund zwischen den Dämmelementen gewährleistet ist. Zudem ist hierdurch
eine besonders gute Klemmwirkung zwischen den Drahtankern gewährleistet. Die derart
zwischen die Drahtanker bzw. in die Korridore eingesetzten streifenartigen Dämmbahnen
oder Dämmplatten sind somit sicher gegenüber der Innenschale lagefixiert und gehalten.
Aufgrund dieser Klemmcharakteristik ergänzen sich die über- und nebeneinander angeordneten
Dämmelemente zu einem geschlossenen Aufbau ohne Fugen entsprechend eines einlagigen
Aufbaus einer Dämmschicht. Zudem kann auf zusätzliche Befestigungsmittel, wie Verklebung,
verzichtet werden, was erhebliche Montage- und auch Kostenvorteile bringt.
[0009] Zweckmäßigerweise beträgt die Breite der Dämmelemente über die Länge des Dämmelements
einem ganzzahligen Vielfachen eines Baurichtmaßes, insbesondere nach DIN 4172 entsprechend
dem Abstand der höhenmäßig benachbarten Drahtanker in der Innenschale, wobei zweckmäßigerweise
von dem Baurichtmaß nach DIN 4172 von 12,5 cm ausgegangen wird, also die Breite der
Dämmelemente 12,5 cm, 25 cm, 37,5 cm, 50 cm oder 62,5 cm betragen kann, als einem
ganzzahligen Vielfachen der Höhe einer Steinlage zusätzlich Höhe der Mörtelfuge.
[0010] In dem Fall, dass das Dämmelement aus Glaswolle gebildet ist, ist es zweckmäßig,
das Dämmelement in einer Rohdichte von 7 bis 40 kg/m
3, bevorzugt 10 bis 25 kg/m
3 auszubilden. Dieser Rohdichtebereich erlaubt ein einfaches Handling auf der Baustelle
und garantiert eine ausreichende Klemmwirkung im Falle eines entsprechenden Übermaßes.
Im Falle von Steinwolle weist das Dämmelement zweckmäßigerweise eine Rohdichte im
Bereich von 20 bis 100 kg/m
3, bevorzugt im Bereich von 25 bis 70 kg/m
3 auf. Die Einstellung einer Klemmcharakteristik bei Dämmstoffelementen aus Mineralwolle
ist prinzipiell bekannt. Hierzu weisen diese Dämmstoffelemente einen erhöhten Bindemittelgehalt
von etwa 6-7 Gew.-% bei Glaswolle und etwa 3,5 bis 4 % bei Steinwolle auf. Diese Dämmelemente
werden häufig als Klemmfilze bezeichnet und sind von steifem Aufbau, dergestalt, dass
insbesondere auch eine Verlegung mit bleibendem Luftspalt realisiert werden kann.
[0011] Zweckmäßigerweise sind die Dämmelemente hydrophiert, insbesondere vollständig hydrophobiert,
so dass eine einwandfreie Wasserableitung gewährleistet ist.
[0012] Unter praktischen Gesichtspunkten werden die Dämmelemente im Falle von Dämmbahnen
in Längen von 2.000 bis 10.000 mm verwendet, z.B. in Form einer aufgewickelten Rolle.
Im Falle einer streifenförmigen Dämmplatte eignen sich bevorzugt Längen im Bereich
von 1.000 bis 2.000 mm.
[0013] In einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung insbesondere für Schaumdämmstoffe
wie EPS, XPS, PUR, PE oder dergleichen bzw. Mineralwolle mit höheren Rohdichten sind
an mindestens einer den Befestigungsankern zugewandten Längsfläche des Dämmelements
Einschnitte oder Ausnehmungen vorgesehen, die in Abständen zueinander angeordnet sind.
Das Abstandsmaß gibt hierbei den seitlichen Abstand der Drahtanker in der Innenschale
vor, d.h. bei dieser Ausbildung der Dämmelemente ergibt sich eine Montagefunktion,
da die Dämmelemente als "verlorene" Schablone für die Drahtanker verwendet werden,
was allerdings dann bedeutet, dass das Aufmauern der Hinterschale gleichzeitig mit
dem Anbringen der Dämmung zu erfolgen hat, und die Drahtanker die vorgegebenen Einschnitte
oder Ausnehmungen durchgreifen...
[0014] Die Dämmelemente für den Einsatz des Wärmedämmsystems zeichnen sich durch entsprechende
Bemessung der Breite der Dämmelemente in Anpassung an den Lagerfugenabstand der Innenschale
aus, so dass die Dämmelemente zwischen benachbarten Reihen der nach außen über die
Innenschale vorstehenden Drahtanker gesetzt werden können.
[0015] In vorteilhafter Weise können auch vlieskardierte Dämmelemente verwendet werden,
bei denen mindestens eine der beiden Hauptflächen mit einer Deckschicht aus insbesondere
Glasfaservlies versehen ist.
[0016] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der rein schematisch
dargestellten Zeichnung beschrieben. Darin zeigen
- Fig. 1
- eine Schnittansicht eines zweischaligen Mauerwerks mit hinterlüfteter Luftschicht,
- Fig. 2
- eine Schnittansicht eines zweischaligen Mauerwerks mit Kemdämmung,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Wärmedämmsystems,
- Fig. 4
- eine Ausführungsform eines Dämmelements mit Ausnehmungen,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines Teils eines Wärmedämmsystems der Erfindung mit
Dämmelementen nach Fig. 4 sowie
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung eines Wärmedämmsystems mit Dämmelementen nach Fig.
4.
[0017] Fig. 1 zeigt ein zweischaliges Mauerwerk mit Luftschicht aus einer Innenschale 1
und einer mit Abstand davor gesetzten Außenschale 2 und einem Zwischenraum 3 zwischen
Innenschale 1 und Außenschale 2. Die Innenschale 1 ist in der üblichen Weise durch
ein Mauerwerk aus übereinander gemörtelten Bausteinen 4 gebildet, wobei zwischen den
Bausteinen 4 entsprechende, mit Mörtel gefüllte Lagerfugen vorhanden sind, die mit
5 bezeichnet sind.
[0018] Auch die Außenschale 2 ist aus Mauerwerk gebildet und zwar aus übereinander gemörtelten
Klinkersteinen 6. Auch hier ist die Lagerfuge mit 5 bezeichnet. In die Lagerfugen
5 der Innenschale 1 sind mit 8 bezeichnete Befestigungsanker eingebracht, die üblicherweise
durch Drahtanker, etwa einteilige stabartige Anker, gebildet sind. Über diese Drahtanker
8 wird die Außenschale 2 gegenüber der Innenschale 1 gehalten und fixiert. Entsprechend
erstrecken sich die an der Innenschale 1 befestigten Drahtanker 8 in die Lagerfugen
des Mauerwerks der Außenschale 2. Im Zwischenraum 3 zwischen den beiden Schalen befindet
sich die Wärmedämmung, hier gebildet aus einer Dämmplatte 9 aus Mineralwolle. Zur
Bildung des Mauerwerks wird zuerst die Innenschale 1 mit den Mauersteinen 4 aufgemauert,
wobei in die Fugen die Drahtanker 8 eingebracht werden. Auf die nach außen vorstehenden
Drahtanker 8 wird dann in konventioneller Bauart die Wärmedämmplatte 9 aufgesteckt,
wobei die Drahtanker 8 die Wärmedämmplatte spießartig durchdringen. Dadurch ist die
Wärmedämmplatte 9 gegenüber der Innenschale 1 lagefixiert und gehalten. Schließlich
wird, da Fig. 1 ein zweischaliges Mauerwerk mit Luftschicht beschreibt, die Außenschale
2 mit Abstand vorgesetzt, indem die Klinkersteine 6 übereinander gemörtelt werden.
Hierbei sind die entsprechenden Fugen höhenmäßig miteinander ausgerichtet, so dass
die nach außen hin vorstehenden Drahtanker 8 mit eingemörtelt werden und darüber die
Außenschale 2 gegenüber der Innenschale 1 fixiert ist. Die Luftschicht des Mauerwerks
nach Fig. 1 ist hierbei mit 10 bezeichnet und dient der Hinterlüftung. Die Luftströmung
ist hierbei durch Pfeil symbolisiert.
[0019] Fig. 2 zeigt eine Kerndämmung unter Verwendung einer entsprechenden Mineralwolleplatte
9, wobei in dieser Figur für dieselben Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet
worden sind. Ersichtlich füllt die aus einer Wärmedämmplatte 9 aus Mineralwolle gebildete
Kerndämmung den Zwischenraum 3 zwischen den beiden Schalen 1 und 2 vollständig aus,
wenngleich aus verarbeitungstechnischen Gründen bei der Kerndämmung ein in der Zeichnung
nicht dargestellter Abstand von ca. 1 cm zwischen Außenseite Wärmedämmung und Innenseite
Außenschale 2 bzw. Verblendschale 2 freigehalten wird, der generell nicht durchlüftet
wird. Auch hier erfolgt die Befestigung der Dämmplatte 9 aus Mineralwolle durch bloßes
Aufstecken der Dämmplatte auf die zuvor in die Lagerfugen der Innenschale 1 eingebrachten
Drahtanker 8, die als Aufsteckspieße wirken.
[0020] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3, bei der die Innenschale wiederum mit 1 bezeichnet
ist, sind ebenso wie im Falle der Figuren 1 und 2 entsprechende Drahtanker bzw. Befestigungsanker
8 in übereinander angeordneten Fugen des Mauerwerks eingebracht und stehen über die
Außenfläche der Innenschale 1 entsprechend weit vor, um einen Verbund mit der in Fig.
3 nicht dargestellten Verblendschale bzw. Außenschale zu bilden. Auch hier sind die
Drahtanker entsprechend in die Lagerfugen eingelegt (gemäß Vorgabe DIN 1053). Ersichtlich
sind bei dieser gemäß DIN 1053 ausgeführten Innenschale 1 die pro Quadratmeter statisch
erforderlichen Drahtanker in der Vertikalen in gleichmäßig beabstandeten Reihen, nämlich
in die gleichmäßig beabstandeten Lagerfugen eingebracht. Da die Bausteine des Mauerwerks,
d. h. der Innenschale 1 in normgerechten Größen vorliegen, ergibt sich ein gleichmäßiger
Abstand der in die übereinander angeordneten Lagerfugen 5 eingelegten Drahtanker 8
und damit zwischen den Drahtankern benachbarter Lagerfugen sozusagen ein horizontaler
Korridor, dessen Höhe von 250 mm dem genormten Steinmaß inklusive Lagerfuge der Innenschale
1 entspricht. Im erfindungsgemäßen Wärmedämmsystem erfolgt die Halterung der Dämmplatten
oder Dämmbahnen nicht mehr durch Aufstecken auf die Drahtanker 8, vielmehr sind die
Dämmelemente in ihrer Breite B dem höhenmäßigen Abstand benachbarter übereinander
angeordneter Reihen von in den entsprechenden Lagerfugen 5 eingebrachten Drahtankern
8 angepasst, und zwar bevorzugt mit einem Übermaß von 5 mm. Die Dämmelemente, die
in Form von Dämmplatten 11 oder Dämmbahnen 12 vorliegen können, werden aufgrund der
angepassten bzw. abgestimmten Breitenabmessung B press zwischen die Reihen übereinander
angeordneter Drahtanker 8, also sozusagen in die Korridore zwischen den Drahtankern
gelegt und zwar press zwischen die Drahtanker 8 eingebracht. Aufgrund des vorhandenen
Übermaßes werden die Dämmelemente 11, 12 hierbei durch Klemmwirkung zwischen den Drahtankern
8 fest in ihrer Lage fixiert und gegenüber der Innenschale 1 gehalten. Sie brauchen
lediglich zwischen die Drahtanker 8 eingesetzt und gegen die Außenfläche der Innenschale
1 gedrückt zu werden. Eine weitere Montagemaßnahme größeren Aufwands ist entbehrlich.
Dadurch werden die Dämmelemente 11, 12 exakt fugenweise ausgerichtet und übereinander
angeordnet, so dass eine Schrägausrichtung oder dgl. selbst bei schief aus der Außenfläche
der Innenschale 1 vorstehenden Drahtankern 8 ausgeschlossen ist. Dadurch sind die
Fugen zwischen benachbarten Dämmelementen 11, 12 fest geschlossen, so dass Wärmebrücken
vermieden werden. Dadurch reicht es, dass die Dämmplatten 11 oder Dämmbahnen 12 einlagig
verlegt werden. Für die unterste Lage zwischen Perimeterdämmung und der ersten Ankerlage
kann die unausgerollte Rolle auf dieses Maß in einfacher Weise zugeschnitten werden
und anschließend kann die einfache Verlegung wie bei den anderen Rollen zwischen den
Ankerreihen erfolgen.
[0021] Im dargestellten Ausführungsbeispiel, also bei einem genormten Steinmaß der Steine
4 von 250 mm inklusive Lagerfuge der Innenschale 1 besitzen die Dämmelemente 11, 12
eine Breite von 255 mm unter Einberechnung eines Übermaßes von 5 mm.. Dadurch können
die Dämmelemente press zwischen den Drahtankern eingelegt werden, werden dort gehalten
und bilden einen wärmebrückenfreien Verbund auch im Bereich ihrer Stoßstellen. Nach
Montage der Dämmelemente kann dann in der konventionellen Weise die Außenschale 2
aufgemauert bzw. vorgesetzt werden, und zwar mit oder ohne Hinterlüftung.
[0022] Die Breite der Dämmelemente ist auf das Baurichtmaß ausgerichtet, welches nach DIN
4172 12,5 cm beträgt, d.h. die Breite ist ein ganzzahliges Vielfaches des Baurichtmaßes
(Höhe Stein und Mörtelfuge). Bevorzugte Breiten sind hierbei 125 mm, 250 mm, 375 mm,
500 mm und 625 mm.. Zwar ist anhand des in Fig. 3 beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiels
jeweils nur ein Dämmelement zwischen benachbarten übereinander angeordneten Reihen
von Drahtankern vorgesehen, jedoch können alternativ je Reihe bzw. je Korridor auch
mehrere Dämmelemente übereinander angeordnet werden.
[0023] Zum Beispiel bei einem Korridormaß B von 500 mm entsprechend der Anordnung in Fig.
3 könnten also jeweils zwei Dämmelemente übereinander je Korridor angeordnet werden,
wenn diese auf die Breite von 250 mm zuzüglich Übermaß ausgelegt sind. Auch für diesen
Fall, wenn also zwei Dämmelemente übereinander je Korridor angeordnet werden, ergibt
sich eine feste Halterung der zwischen die Drahtanker eingebrachten Dämmelemente und
ein lückenloser bzw. fugenloser und damit wärmebrückenfreier Verbund im Stoßflächenbereich
der Dämmelemente.
[0024] Wie in Fig. 3 dargestellt, können sowohl Dämmplatten 11 als auch Dämmbahnen 12 separat
oder gemeinsam pro Objekt verwendet werden.
[0025] Fig. 4 zeigt ein Dämmelement in Form einer Schaumstoffplatte 14 aus EPS, bei der
an der oberen Längsfläche Ausnehmungen 16 eingebracht sind, und zwar in einem Längenabstand
L zueinander. D. h., bei dieser Ausführungsform wird die Anordnung der Drahtanker
durch diese Ausnehmungen als eine Art Schablone vorgegeben. Die Breite BR der Ausnehmungen
16 ist hierbei auf den Durchmesser der Drahtanker abgestimmtund liegt hierbei üblicherweise
im Bereich von 3 bis 5 mm. Die Tiefe T der Ausnehmungen 16 entspricht mindestens dem
Durchmesser der Drahtanker. Im dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Längsabstand
L zwischen den Ausnehmungen 16 etwa 75 cm.
[0026] Fig. 5 zeigt die montierte Anordnung der Dämmelemente und zwar in den oberen beiden
Reihen mit Ausnehmungen 16 versehene Dämmbahnen 15 und in den unteren beiden Reihen
mit Ausnehmungen 16 versehene Dämmplatten.
[0027] Das Aufmauern der Innenschale erfolgt gleichzeitig mit dem Anbringen der Dämmung,
wobei die Drahtanker unter Ausnutzung der Schablonenfunktion der Dämmelemente in deren
vorgegebene Ausnehmungen eingelegt werden. Danach erfolgt die Fixierung der eingelegten
Drahtanker durch das Aufmauern der nächsten Steinlage, und gleichzeitig der als Schablone
dienenden Dämmelemente in Form einer Klemmung.
[0028] Auch hier sind im Stoßstellenbereich keine Fugen vorhanden, die Wärmebrücken bilden
können, da die Ausnehmungen 16 im Prinzip durch die durchgreifenden Drahtanker gefüllt,
wobei die Ausnehmungen im übrigen entsprechend eng bemaßt werden, so dass beim Eintritt
der Drahtanker die Wände der Einschnitte leicht verformen und danach wieder um die
eingeführten Drahtanker zurückfedernd anliegen, so dass auch hier im Prinzip keine
Wärmebrücken vorhanden sind.
[0029] Die Außenschale wird dann wiederum in konventioneller Weise vorgesetzt, wobei die
vorstehenden Drahtanker in den Fugen eingebettet sind.
[0030] Fig. 6 zeigt die Ausführungsform eines Wärmedämmsystems mit Dämmelementen, die mit
Ausnehmungen 16 versehen sind, wobei in dieser Ausführungsform auch die vorgesetzte
Außenschale 2 und der Zwischenraum 3 dargestellt ist.
[0031] Die Dämmstoffbahnen werden zweckmäßigerweise in Rollenform bereitgehalten und zwar
in Längen bevorzugt von 2.000 mm bis 10.000 mm. Die streifenförmigen Dämmplatten werden
vorzugsweise in Längen von 1.000 mm bis 2.000 mm bereitgehalten. Die Dämmplatten und
Dämmbahnen können ein oder beidseitig kaschiert sein. Als Kaschierung eignet sich
z.B. ein Glasvlies.
1. Wärmedämmsystem für zweischalige Außenwände, insbesondere für zweischalige Außenwände
mit mindestens einer zwischen den Schalen angeordneten Dämmschicht mit und ohne Hinterlüftung
sowie für eine Kerndämmung von Außenwänden, mit Befestigungsankern (8), welche in
Lagerfugen (5) der Innenschale (1) in seitlichen Abständen und in Reihen mit gleichmäßig
höhenmäßigen Abständen zueinander einbringbar sind, dort in montierter Stellung den
Zwischenraum (3) zwischen Innen- und Außenschale (1, 2) der Außenwand überbrücken
und zur Halterung der Außenschale (2) gegenüber der Innenschale (1) dienen, und mit
mindestens einer Wärmedämmschicht aus Elementen in Form von Dämmbahnen (12; 15) oder
Dämmplatten (11; 14), welche im Zwischenraum (3) zwischen Innenschale (1) und vorgesetzter
Außenschale (2) durch die Befestigungsanker (8) lagepositionierbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das oder die Dämmelemente (11, 12; 14, 15) über ihre Länge auf eine Breite ausgelegt
sind, und diese Breite derart auf den höhenmäßigen Abstand benachbarter Reihen der
Befestigungsanker (8) abgestimmt ist, dass das bzw. die press zwischen benachbarten
Reihen von Befestigungsankern (8) eingebrachten Dämmelement (e) (11, 12; 14, 15) durch
Klemmwirkung zwischen den Befestigungsankern (8) lagefixiert und gehalten ist bzw.
sind.
2. Wärmedämmsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die auf den höhenmäßigen Abstand der Befestigungsanker (8) abgestimmte Breite der
Dämmelemente mit einem Klemmübermaß von ≤15 mm, bevorzugt etwa 5 mm, ausgelegt ist.
3. Wärmedämmsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmelemente in ihrer Breite entsprechend eines ganzzahligen Vielfachen eines
Baurichtmaßes, insbesondere nach DIN 4172 entsprechend dem Abstand der höhenmäßig
benachbarten Drahtanker in der Innenschale (1) ausgelegt sind, insbesondere des Baurichtmaßes
nach DIN 4172 von 12,5 cm, und bevorzugt die Dämmstoffelemente eine Breite von 12,5
cm, 25 cm, 37,5 cm, 50 cm oder 62,5 cm aufweisen.
4. Wärmedämmsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmstoffelemente (11, 12; 14, 15) aus Glaswolle mit einer Rohdichte von 7 bis
40 kg/m3, bevorzugt 10 bis 25 kg/m3 gebildet sind.
5. Wärmedämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmelemente (11, 12; 14, 15) aus Steinwolle mit einer Rohdichte von 20 bis 100
kg/m3, bevorzugt 25 bis 70 kg/m3 gebildet sind.
6. Wärmedämmsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmelemente (11, 12; 14, 15) hydrophobiert sind, insbesondere vollständig hydrophobiert
sind.
7. Wärmedämmsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmelemente auf mindestens einer der beiden Hauptflächen mit einer Vlieskaschierung,
insbesondere Glasfaservlies, versehen ist.
8. Wärmedämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmelemente (11, 12; 14, 15) aus einem Schaumdämmstoff wie EPS, XPS, PUR, PE
oder dergleichen gebildet sind.
9. Wärmedämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmelemente als zu einer Rolle aufwickelbare Dämmbahnen (12; 15) in Längen von
2.000 bis 10.000 mm gebildet oder als streifenförmige Dämmplatte (11; 14) in Längen
von 1.000 bis 2.000 mm gebildet sind.
10. Wärmedämmsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmelemente (11, 12; 14, 15) in einer über ihre Länge gleichmäßigen Dicke von
60 bis 200 mm, insbesondere 80 bis 140 mm gebildet sind.
11. Wärmedämmsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmelemente (14, 15) jeweils an mindestens einer den Befestigungsankern zugewandten
Längsfläche mit Einschnitten oder Ausnehmungen (16) für die Aufnahme der Befestigungsanker
(8) versehen sind, die im Abstand zueinander ausgebildet sind.
12. Wärmedämmsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnitte oder Ausnehmungen (16) mindestens eine Tiefe (T) von etwa dem Durchmesser
der Befestigungsanker (8) aufweisen.
13. Wärmedämmsystem nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (BR) der Ausnehmungen (16) auf den Durchmesser der Befestigungsanker (8)
abgestimmt ist und vorzugsweise etwa 3 bis 5 mm beträgt.
14. Dämmelement für ein Wärmedämmsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmelemente (11, 12; 14, 15) eine Breite aufweisen, die einem ganzzahligen Vielfachen
eines Baurichtmaßes, insbesondere nach DIN 4172 entsprechend dem Abstand der höhenmäßig
benachbarten Drahtanker in der Innenschale (1) ausgelegt sind, insbesondere des Baurichtmaßes
nach DIN 4172 von 12,5 cm, und bevorzugt die Dämmstoffelemente eine Breite von 12,5
cm, 25 cm, 37,5 cm, 50 cm oder 62,5 cm aufweisen.
15. Dämmelement nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmelement im Falle einer Dämmbahn mit einer Länge im Bereich von 2.000 bis
10.000 mm oder in Form einer Dämmplatte (14, 15) in einer Länge im Bereich von 1.000
bis 2.000 mm vorliegt.
16. Dämmelement nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmelement über seine Länge eine gleichmäßige Dicke im Bereich von 60 bis 200
mm, insbesondere 80 bis 140 mm aufweist.
17. Dämmelement nach Anspruch 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmelement aus Glaswolle mit einer Rohdichte von 7 bis 40 kg/m3, bevorzugt 10 bis 25 kg/m3, oder aus Steinwolle mit einer Rohdichte von 20 bis 100 kg/m3, bevorzugt 25 bis 70 kg/m3 gebildet ist.
18. Dämmelement nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmelement aus einem Schaumdämmstoff wie EPS, XPS, PUR, PE oder dergleichen
gebildet ist.