[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromechanisches Türschloss gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
[0002] Ein derartiges Türschloss ist aus der DE 39 38 655 C2 bekannt.
[0003] Obwohl auch einer der Aufgabenaspekte des Gegenstandes dieses Patentes die Schaffung
eines Türschlosses mit einem unkomplizierten Aufbau ist, ist die Gesamtkonzeption
dieser Konstruktion insofern relativ aufwendig und kompliziert als dort ein einziger
in Längsrichtung des Schlossgehäuses beweglicher Schieber vorgesehen ist, der zwei
getrennte Sperreinrichtungen für einen Riegel und eine Falle betätigt. Hieraus resultiert
eine relativ komplizierte geometrische Formgestaltung dieses Schiebers und ein aufwendiger
Übertragungsmechanismus zur Übertragung von Kräften der elektromechanischen Antriebseinrichtung
auf dieses Bauteil.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Türschloss der im Oberbegriff
des Anspruches 1 angegebenen Art zu schaffen, das eine Vereinfachung des Aufbaues
seiner Komponenten und damit einer Verminderung der Herstellungskosten ermöglicht.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruches 1.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Türschlosses ist es möglich, gänzlich
auf translatorisch bewegbare Betätigungselemente bzw. Betätigungshebel zu verzichten,
die getrennte Sperreinrichtungen für die Falle und den Riegel betätigen müssten. Vielmehr
wird erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise der ohnehin vorgesehene Riegel dazu ausgenutzt,
die Sperrung der Falle aufzuheben, so dass der Aufbau der einzelnen Komponenten des
erfindungsgemäßen Türschlosses gegenüber dem gattungsgemäßen Schloss vereinfacht werden
kann.
[0007] Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
[0008] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen.
[0009] Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine schematisch leicht vereinfachte Darstellung einer ersten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Türschlosses in Seitenansicht bei gesperrtem Riegel und gesperrter
Falle;
- Figur 2:
- eine der Figur 1 entsprechende Darstellung bei entsperrtem Riegel und entsperrter
Falle;
- Figur 3:
- eine Ansicht eines Mitnehmers;
- Figur 4:
- eine Ansicht eines zweiten Mitnehmers;
- Figur 5:
- eine Ansicht des Riegels des erfindungsgemäßen Türschlosses und
- Figuren 6 - 8:
- eine alternative Ausführungsform für eine Betätigungsvorrichtung einer ersten Zuhalteeinrichtung
des Schlosses gemäß den Figuren 1 und 2.
[0010] In den Figuren 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßes elektromechanisches Türschloss 1
dargestellt. Das Türschloss 1 weist ein Türschlossgehäuse 2 auf. Im Türschlossgehäuse
2 ist ein sperrender Riegel 3 gelagert, der im Türschlossgehäuse 2 in vorspringender
Stellung verriegelbar ist (in Figur 1 dargestellt) und mittels einer elektrischen
Betätigungsvorrichtung 4, vorzugsweise in Form eines E-Motors, in das Türschlossgehäuse
2 zurückziehbar ist. Die Betätigungsvorrichtung 4 ist in den Figuren 1 und 2 nur schematisch
schraffiert dargestellt.
[0011] Das Türschloss 1 weist ferner eine federbelastete Falle 5 auf, die dazu dient, den
Riegel 3 in seiner Riegelstellung in einer Öffnung einer Prallplatte 6 zu zentrieren.
Dieses kann z. B. durch eine so genannte Kreuzfalle gemäß DE 38 12 313 C2 ausgeführt
werden. Die Falle 5 weist einen im Inneren des Türschlossgehäuses 2 angeordneten beweglichen
Zentralteil 5b und einen keilförmigen Teil 5a auf. Der keilförmige Teil 5a erstreckt
sich zumindestens teilweise aus dem Türschlossgehäuse 2 in der vorspringenden Stellung
der Falle 5 heraus. Der keilförmige Teil 5a ist mit dem Zentralteil 5b zur Ermöglichung
einer Schwenkbewegung des keilförmigen Teiles 5a gegenüber dem Zentralteil 5b schwenkbeweglich
verbunden, so dass die Falle 5 ins Innere des Türschlossgehäuses 2 hereindrückbar
ist, wenn von der einen oder anderen Seite des Türschlossgehäuses 2 in Richtung des
Öffnens oder des Schließens einer mit dem Türschloss versehenen Tür eine Kraft auf
den keilförmigen Teil 5a einwirkt.
[0012] Das Türschloss 1 weist ferner erste Übertragungsglieder 7, 8 und 9 zur Übertragung
der Kraft der elektrischen Betätigungsvorrichtung 4 auf den Riegel 3 auf. Die Übertragungsglieder
8 und 9 sind hierbei als Hebel ausgebildet, die um einen gemeinsamen Drehpunkt 30
im Schlossgehäuse 2 schwenkbeweglich gelagert sind. Das Übertragungsglied 7 ist als
translatorisch bewegbarer Stößel ausgebildet, der von der Betätigungsvorrichtung 4
angetrieben wird.
[0013] Das Türschloss 1 weist ferner eine erste Zuhalteeinrichtung 10 zur Sperrung der Falle
5 in ihrer vorspringenden Stellung auf. Diese Sperrung erfolgt, wenn sich der Riegel
3 ebenfalls in seiner Riegelstellung befindet. Bei der dargestellten Ausführungsform
weist die Zuhalteeinrichtung 10 einen federbelasteten und schwenkbeweglich im Schlossgehäuse
2 gelagerten Auslösehebel 12 auf, der mit einem ebenfalls federbelasteten und im Türschlossgehäuse
drehbeweglich gelagerten Sperrglied 13 in Wirkverbindung treten kann. Das Sperrglied
13 weist zur Sperrung der Falle 5 eine Sperrfläche 29 auf, die mit einer entsprechend
angeordneten Gegenfläche an der Falle 5 in Wirkverbindung treten kann.
[0014] Das Türschloss 1 weist ferner eine zweite Zuhalteeinrichtung 11 für den Riegel 3
in seiner Verriegelungsstellung auf.
[0015] Wie aus der Zusammenschau der Figuren 1 und 2 ersichtlich ist, ist es mit dem erfindungsgemäßen
Türschloss 1 möglich, den Riegel bei Entsperrung und bei seiner Zurückziehung ins
Türschlossgehäuse 2 dazu zu verwenden, mit zweiten Übertragungsgliedern zur Aufhebung
der Sperrung der Falle 5 in Wirkverbindung zu treten, wobei bei der dargestellten
Ausführungsform die zweiten Übertragungsglieder von dem Auslösehebel 12 und dem Sperrglied
13 der ersten Zuhalteeinrichtung 10 gebildet werden, so dass sich vorteilhafterweise
eine deutliche Vereinfachung der Gesamtkonstruktion ergibt, da sowohl der Riegel 3
als auch die zweiten Übertragungsglieder und die erste Zuhalteeinrichtung jeweils
Doppelfunktion haben.
[0016] Die zuvor genannten Komponenten, die sich im Einzelnen zusätzlich zu den voranstehenden
Erläuterungen aus der zeichnerischen Darstellung der Figuren 1 und 2, auf die zum
Zwecke der Offenbarung hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird, ergeben, stellen
die Basisbauteile des erfindungsgemäßen Türschlosses 1 dar.
[0017] Weitere Bauteile sowie die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Türschlosses werden
nachfolgend anhand dreier verschiedener Krafteinleitungsmöglichkeiten in das erfindungsgemäße
Türschloss 1 erläutert:
Krafteinleitung ins Türschloss über einen Drücker bzw. eine Nuss
[0018] Beim Öffnen der Tür wird die Kraft über einen (nicht dargestellten) Türdrücker bzw.
die Nuss 15 in das Türschloss 1 eingeleitet. Die Nuss 15 wird in ihrer Grundstellung
durch eine Drückerhochhaltefeder 18 gehalten, wobei die Nuss 15 gleichzeitig in der
Grundposition durch einen Nussanschlag 25 fixiert wird. Die Nuss 15 führt dabei eine
Drehung im Uhrzeigersinn aus. Durch einen Mitnehmer 20 an der Nuss 15 führt auch ein
Übertragungsglied bzw. Nussmittenteil 14 diese Drehung mit aus und betätigt so das
Übertragungsglied 8, da es mit diesem durch einen weiteren Mitnehmer 21, vorzugsweise
formschlüssig, verbunden ist. Hierzu weist der Mitnehmer 21 bevorzugterweise in Teilbereichen
eine runde Kontur auf.
[0019] Durch die so eingeleitete Bewegung des Übertragungsgliedes 8 wird die zweite Zuhalteeinrichtung
11, die vorzugsweise federbelastet ausgebildet ist, angehoben.
[0020] Befindet sich die zweite Zuhalteeinrichtung 11 oberhalb einer am Riegel 3 am Riegelschwanz
angeordneten und in Figur 5 sichtbaren Sperrfläche 24 für das Übertragungsglied 8
und führt keine weitere Drehbewegung aus, so hält die zweite Zuhalteeinrichtung 11
in der oben genannten Position. Erreicht wird dies durch die speziell auf die Drehung
des Nussmittenteiles 14 bzw. dessen eine runde Kontur aufweisenden Mitnehmers 21 abgestimmte
Kurvenform 22 des Übertragungsgliedes 8, die im Einzelnen aus Figur 3 ersichtlich
ist. Zur Anordnung und Ausbildung dieser Kurvenform 22 wird hiermit aus Offenbarungsgründen
explizit auf Figur 3 Bezug genommen. Dadurch, dass der Mitnehmer 21 nicht in direktem
Kontakt mit dem in Figur 4 im Einzelnen dargestellten Übertragungsglied 9 steht, führt
auch dieses eine drehende Bewegung aus, sobald die zweite Zuhalteeinrichtung 11 sich
oberhalb ihrer Sperrfläche 24 befindet. Durch die Drehbewegung des Übertragungsgliedes
9 wird der Riegel 3 eingezogen. Die Form einer Kurve 23 des Übertragungsgliedes 9,
bezüglich deren Anordnung und Ausbildung aus Offenbarungsgründen hiermit explizit
auf Figur 4 Bezug genommen wird, ist so abgestimmt, dass der Riegel 3 voll eingezogen
ist, wenn die Nuss 15 gegen einen Nussanschlag fährt. Der Nussanschlag 25 ist, wie
Figur 1 verdeutlicht, am Gehäuse fest angeordnet und liegt gemäß der gewählten Darstellung
der Figur 1 unterhalb der Nuss 15 neben der Drückerhochhaltefeder 18. Die Übertragungsglieder
8 und 9 weisen, wie zuvor bereits ausgeführt, vorzugsweise den gemeinsamen Drehpunkt
30 im Schlossgehäuse 2 auf.
[0021] Kurz bevor sich der federbelastete Riegel 3 in der voll zurückgezogenen Position
befindet, d. h. mit Sicherheit nicht mehr mit der Prallplatte 6 in Berührung kommen
kann, betätigt dieser das federbelastete Übertragungsglied 12. Das Übertragungsglied
bzw. der Auslösehebel 12 führt dabei eine im Gegenuhrzeigersinn gerichtete Drehbewegung
aus (siehe die Zusammenschau der Figuren 1 und 2) und betätigt somit die erste Zuhalteeinrichtung
10. Hierbei schwenkt das Übertragungsglied 13 der Zuhalteeinrichtung 10 (siehe Figur
2) im Uhrzeigersinn und gibt die Sperrung der federbelasteten Falle 5 frei, da bei
der in den Figuren 1 und 2 dargestellten, besonders bevorzugten Ausführungsform das
Übertragungsglied 13 ein Teil der Zuhalteeinrichtung 10 ist und die zuvor erläuterte
Sperrfläche 29 zur Sperrung der Falle 5 aufweist, die durch die Schwenkung im Uhrzeigersinn
von der Falle 5 gelöst wird.
[0022] Die Tür kann nun begangen werden, wobei sich die federbelastete Falle 5 in das Türschlossgehäuse
2 hinein und eine federbelastete Zusatzfalle 16 aus dem Türschlossgehäuse 2 herausbewegt.
[0023] Sobald sich der Riegel 3 in seiner zurückgeschlossenen Position befindet, greift
eine federbelastete Offenhalteeinrichtung 17, vorzugsweise in Form eines drehbeweglich
und federbelastet ausgebildeten Offenhaltehebels, der im Gehäuse 2 gelagert ist, in
eine Ausnehmung 26 des Riegels 3 ein und hält diesen in der zurückgeschlossenen Stellung.
Die Anordnung und Wirkungsweise der Offenhaltungseinrichtung 17 im Zusammenwirken
mit der Ausnehmung 26 ist ebenfalls aus einer Zusammenschau der Figuren 1 und 2 ersichtlich.
[0024] Die Zusatzfalle 16 ist bei der dargestellten Ausführungsform als längsbewegliches
Teil ausgeführt, das über eine Langloch-Stift-Anordnung im Schlossgehäuse 2 längsbeweglich
geführt ist. Diese Anordnung und die Federbelastung der Zusatzfalle 16 ergeben sich
ebenfalls aus einer Zusammenschau der Figuren 1 und 2, auf die bezüglich dieses Teiles
explizit verwiesen wird.
[0025] Beim Schließen der Tür trifft die Falle 5 auf die Prallplatte 6 und wird zeitweise
in das Türschlossgehäuse 2 hineingedrückt. Ebenso trifft die Zusatzfalle 16 auf die
Prallplatte 6 und wird in das Türschlossgehäuse 2 hineingedrückt.
[0026] Während die Zusatzfalle 16 in das Türschlossgehäuse 2 hineingedrückt wird, löst diese
die Offenhalteeinrichtung (Schnapphebel) 17 aus und der Riegel 3 wird freigegeben
(siehe hierzu eine Zusammenschau der Figuren 2 und 1).
[0027] Durch eine Riegelfeder 27, die den Riegel 3 in seine Schließstellung vorspannt und
die im Türschlossgehäuse 2 gelagert ist, wird der Riegel 3 in seine voll ausgeschlossene
Stellung bewegt, und die erste Zuhalteeinrichtung 10 verriegelt die Falle 5. Anschließend
verriegelt die zweite Zuhalteeinrichtung 11 den Riegel. Die Tür ist somit geschlossen
und zweifach verriegelt.
Krafteinleitung ins Türschloss über einen Schlüssel bzw. Schließbart
[0028] Beim Öffnen der Tür wird die Kraft über einen Schlüssel bzw. Schließbart 19 ins Türschloss
1 eingeleitet. Der Schließbart 19 führt eine Drehung im Uhrzeigersinn aus. Durch die
so eingeleitete Bewegung des Schließbartes 19 wird die zweite Zuhalteeinrichtung 11,
die federbelastet ausgebildet ist, angehoben.
[0029] Befindet sich die zweite Zuhalteeinrichtung 11 oberhalb ihrer Sperrfläche 24, wird
durch die Drehbewegung des Schließbartes 19 der Riegel 3 um die erste Tour eingezogen.
Bei einer weiteren Drehung des Schließbartes 19 (zweite Tour) wird der Riegel 3 in
seine voll zurückgeschlossene Stellung gebracht.
[0030] Kurz bevor sich der federbelastete Riegel 3 in der voll zurückgeschlossenen Position
befindet, d. h. mit Sicherheit nicht mehr mit der Prallplatte 6 in Berührung kommen
kann, betätigt dieser das federbelastete Übertragungsglied 12. Das Übertragungsglied
12 führt hierbei wiederum eine im Gegenuhrzeigersinn gerichtete Drehbewegung aus und
betätigt so die erste Zuhalteeinrichtung 10, wie dies zuvor bereits beschrieben wurde
und sich aus einer Zusammenschau der Figuren 1 und 2 ergibt.
[0031] Durch die Betätigung der ersten Zuhalteeinrichtung 10 mit Hilfe des Übertragungsgliedes
12 führt die erste Zuhalteeinrichtung 10 bzw. dessen Übertragungsglied 13 eine Drehung
im Uhrzeigersinn aus und gibt die Sperrung der federbelasteten Falle 5 frei.
[0032] Die Tür kann nun begangen werden, wobei sich die federbelastete Falle 5 in das Türschlossgehäuse
2 hineinbewegen und die federbelastete Zusatzfalle 16 aus dem Türschlossgehäuse 2
herausbewegen kann.
[0033] Sobald sich der Riegel 3 in seiner zurückgeschlossenen Position befindet, greift
die federbelastete Offenhalteeinrichtung 17 wiederum in die Ausnehmung 26 des Riegels
3 ein und hält diesen in der zurückgeschlossenen Stellung.
Krafteinleitung ins Türschloss über die elektromechanische Betätigungsvorrichtung
[0034] Beim Öffnen der Tür wird die Kraft über die elektromechanische Betätigungsvorrichtung
4, die in den Figuren 1 und 2 nur schematisch schraffiert angedeutet ist bzw. über
deren Betätiger 7 in das Türschloss 1 bzw. auf das Nussmittenteil 14 eingeleitet.
[0035] Das Nussmittenteil 14 führt eine Drehung im Uhrzeigersinn aus und betätigt so das
Übertragungsglied 8, da es mit diesem durch den weiteren Mitnehmer 21, vorzugsweise
formschlüssig, verbunden ist.
[0036] Durch die so eingeleitete Bewegung des Übertragungsgliedes 8 wird die zweite Zuhalteeinrichtung
11 angehoben.
[0037] Befindet sich die zweite Zuhalteeinrichtung 11 oberhalb ihrer Sperrfläche 24, führt
das Übertragungsglied 8 keine weitere Drehbewegung aus und hält die zweite Zuhalteeinrichtung
11 in der oben genannten Position. Erreicht wird dies durch die speziell auf die Drehung
des Nussmittenteiles 14 bzw. dessen eine runde Kontur aufweisenden Mitnehmers 21 abgestimmte
Kurve 22 des Übertragungsgliedes 8.
[0038] Dadurch, dass der Mitnehmer 21 nicht in direktem Kontakt mit dem Übertragungsglied
9 steht, führt auch dieses verzögert eine drehende Bewegung aus, sobald die zweite
Zuhalteeinrichtung 11 sich oberhalb ihrer Sperrfläche 24 befindet.
[0039] Durch die Drehbewegung des Übertragungsgliedes 9 wird der Riegel 3 eingezogen. Auch
die Form der Kurve 23 des Übertragungsgliedes 9 ist so abgestimmt, dass der Riegel
3 voll eingezogen ist, wenn die Nuss 15 gegen den Nussanschlag 25 fährt. Die Übertragungsglieder
8, 9 können, wie abgebildet, einen gemeinsamen Drehpunkt 30 aufweisen. Kurz bevor
sich der federbelastete Riegel 3 in der voll zurückgeschlossenen Position befindet,
betätigt dieser das federbelastete Übertragungsglied 12. Das Übertragungsglied 12
führt dabei eine im Gegenuhrzeigersinn gerichtete Drehbewegung aus und betätigt so
die erste Zuhalteeinrichtung 10. Durch die Berührung der ersten Zuhalteeinrichtung
10 mit dem Übertragungsglied 12 führt die erste Zuhalteeinrichtung 10 eine Drehbewegung
im Uhrzeiger aus und gibt bei der dargestellten Ausführungsform durch das Übertragungsglied
13 die Sperrung der federbelasteten Falle 5 frei.
[0040] Die Tür kann nunmehr begangen werden, wobei sich die federbelastete Falle 5 in das
Türschlossgehäuse 2 hinein und die federbelastete Zusatzfalle 16 aus dem Türschlossgehäuse
2 herausbewegen kann.
[0041] Sobald sich der Riegel 3 in seiner zurückgeschlossenen Position befindet, greift
die federbelastete Offenhalteeinrichtung 17 wiederum in die Ausnehmung 26 des Riegels
3 ein und hält diesen in der zurückgeschlossenen Stellung.
[0042] In den Figuren 6 bis 8 ist eine alternative Ausführungsform einer Betätigungseinrichtung
für die erste Zuhalteeinrichtung 10 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform weist
die Betätigungseinrichtung drei Übertragungsglieder bzw. Übertragungshebel 38, 39
und 40 auf. Der Hebel 38 ist um einen Drehpunkt D1, der ungefähr mittig angeordnet
ist, im Türschlossgehäuse 2 gelagert. Der Übertragungshebel 40 ist an seinem freien
Ende um einen Drehpunkt D2 im Türschlossgehäuse 2 drehbeweglich gelagert.
[0043] Die Übertragungshebel 38, 39 und 40 sind untereinander schwenkbeweglich miteinander
befestigt und können die Zuhalteeinrichtung 10 bzw. das Übertragungsglied 13 der Zuhalteeinrichtung
10 betätigen.
[0044] Wie die Zusammenschau der Figuren 6 bis 8 zeigt, wird die Betätigung der Zuhalteeinrichtung
10 wiederum über den sich in das Türschlossgehäuse 2 (das in den Figuren 6 bis 8 nicht
dargestellt ist) bewegenden Riegel 3 ausgelöst, wobei der Riegel 3 in Anlage an den
Übertragshebel 38 gelangt (siehe Figur 7) und dadurch die Hebelanordnung, die einem
angenäherten Parallelarmgetriebe entspricht, betätigt. Figur 7 zeigt hierbei den Augenblick,
in dem der Übertragungshebel 40 die Verriegelung der ersten Zuhalteeinrichtung 10
beginnt aufzuheben.
[0045] Figur 8 zeigt die zuvor erläuterte Anordnung in entriegelter Stellung der ersten
Zuhalteeinrichtung 10. Hierbei befindet sich der Riegel 3 in seiner voll zurückgezogenen
Position. Die Tür kann nun begangen werden.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- elektromechanisches Türschloss
- 2
- Türschlossgehäuse/Schlosskasten
- 3
- Riegel
- 4
- elektrische/elektromechanische Betätigungsvorrichtung
- 5
- federbelastete Falle
- 5a
- keilförmiger Teil
- 5b
- beweglicher Zentralteil
- 6
- Prallplatte/Schließblech
- 7
- Übertragungsglied/Stößel
- 8
- Übertragungsglied/Übertragungshebel
- 9
- Übertragungsglied/Übertragungshebel
- 10
- erste Zuhalteeinrichtung (für die Falle)
- 11
- zweite Zuhalteeinrichtung (für den Riegel)
- 12
- Übertragungsglied/Auslösehebel
- 13
- Übertragungsglied/Sperrglied
- 14
- Übertragungsglied/Nussmittenteil
- 15
- Nuss
- 16
- Zusatzfalle
- 17
- Offenhalteeinrichtung
- 18
- Drückerhochhaltefeder
- 19
- Schließbart
- 20
- Mitnehmer
- 21
- Mitnehmer
- 22
- Kurvenform
- 23
- Kurvenform
- 24
- Sperrfläche
- 25
- Nussanschlag
- 26
- Ausnehmung
- 27
- Riegelfeder
- 29
- Sperrfläche
- 30
- Drehpunkt
- 38
- Übertragungsglied/erste Übertragungshebel
- 39
- Übertragungsglied/zweite Übertragungshebel
- 40
- Übertragungsglied/dritter Übertragungshebel
- D1
- Drehpunkte
- D2
- Drehpunkte
1. Elektromechanisches Türschloss (1);
- mit einem Türschlossgehäuse (2);
- mit einem sperrenden Riegel (3), der im Türschlossgehäuse (2) in vorspringender
Stellung verriegelbar ist und mittels einer elektrischen Betätigungsvorrichtung (4)
in das Türschlossgehäuse (2) zurückziehbar ist;
- mit einer federbelasteten Falle (5) zur Zentrierung des Riegels (3) in seiner Riegelstellung
in einer Öffnung einer Prallplatte (6), wobei die Falle (5) einen im Inneren des Türschlossgehäuses
(2) beweglichen Zentralteil und einen keilförmigen Teil aufweist, der sich zumindestens
teilweise aus dem Türschlossgehäuse (2) in der vorspringenden Stellung der Falle (5)
befindet, und wobei der keilförmige Teil mit dem Zentralteil zur Ermöglichung einer
Schwenkbewegung des keilförmigen Teiles gegenüber dem Zentralteil verbunden ist, so
dass die Falle (5) ins Innere des Türschlossgehäuses (2) hineindrückbar ist, wenn
von der einen oder der anderen Seite des Türschlossgehäuses (2) in Richtung des Öffnens
oder des Schließens einer mit dem Türschloss versehenen Tür eine Kraft auf den keilförmigen
Teil einwirkt;
- mit ersten Übertragungsgliedern (7, 8, 9) zur Übertragung der Kraft der elektrischen
Betätigungsvorrichtung (4) an den Riegel (3);
- mit einer ersten Zuhalteeinrichtung (10) zur Sperrung der Falle (5) in ihrer vorspringenden
Stellung, während sich der Riegel (3) in der Riegelstellung befindet und
- mit einer zweiten Zuhalteeinrichtung (11) für den Riegel (3) in seiner Riegelstellung,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Riegel (3) bei Entsperrung und bei seiner Zurückziehung ins Türschlossgehäuse
(2) mit zweiten Übertragungsgliedern (12, 13) zur Aufhebung der Sperrung der Falle
(5) in Wirkverbindung bringbar ist.
2. Türschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Übertragungsglieder (7, 8, 9) einen Betätiger (7) aufweisen, der mittels
der Betätigungsvorrichtung (4) translatorisch bewegbar ist.
3. Türschloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Übertragungsglieder (7, 8, 9) zwei nach Art von Hebeln ausgebildete Übertragungsglieder
(8, 9) aufweisen, die um einen gemeinsamen Drehpunkt (30) im Türschlossgehäuse (2)
schwenkbar ausgebildet sind.
4. Türschloss nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied (8) eine Kurve (22) aufweist, die mit einem Mitnehmer (21)
eines Nussmittenteiles (14) in Wirkverbindung bringbar ist.
5. Türschloss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied (9) eine Kurve (23) aufweist, deren Form derart abgestimmt
ist, dass der Riegel (3) voll eingezogen ist, wenn eine Nuss (15) des Türschlosses
gegen einen Nussanschlag (25) anschlägt.
6. Türschloss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (3) eine Sperrfläche (24) aufweist.
7. Türschloss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (3) eine Ausnehmung (26) aufweist, die mit einer Offenhalteeinrichtung
(17) in Wirkverbindung bringbar ist.
8. Türschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Zuhalteeinrichtung (10) ein Sperrglied (13) aufweist, das federbelastet
ist und drehbeweglich im Türschlossgehäuse (2) gelagert ist und mit einem Auslösehebel
(12) in Wirkverbindung bringbar ist, der ebenfalls federbelastet ist und drehbeweglich
im Schlossgehäuse (2) angeordnet ist.
9. Türschloss nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (3) bei seiner Zurückziehung ins Türschlossgehäuse (2) mit dem Auslösehebel
(12) in Anschlag bringbar ist.
10. Türschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Zuhalteeinrichtung (10) über eine Hebelanordnung (38, 39, 40) betätigbar
ist, die nach Art eines Parallelarmgetriebes ausgebildet ist.