[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Belüftung und Temperierung eines mit einem
Fenster versehenen Raumes, bei dem einem langgestreckten, in horizontaler Richtung
parallel zu und unterhalb vor dem Fenster verlaufenden Verteilkanal über mindestens
einen Primärluftanschluss Primärluft zugeführt und durch einen großflächigen Austrittsquerschnitt
des Verteilkanals in den Raum als Zuluft abgegeben wird, wobei die Primärluft in einen
ersten Teilvolumenstrom und mindestens einen zweiten Teilvolumenstrom aufgeteilt wird,
und der erste Teilvolumenstrom des Verteilkanals durch einen ersten dem Raum zugewandten
Teilaustrittsquerschnitt in den Raum geleitet wird und der zweite Teilvolumenstrom
mittels eines Wärmetauschers temperiert wird und durch einen zweiten dem Fenster zugewandten
Teilaustrittsquerschnitt in den Raum geleitet wird. Die Erfindung betrifft ebenfalls
eine entsprechende Vorrichtung.
[0002] Eine derartige Vorrichtung wird beispielsweise von der Firma KRANTZ TKT als so genannter
Quellauslass für Sockelanbau mit integrierter Heizeinrichtung vertrieben und ist aus
der DE 44 42 918 A1 bekannt. Der Quellauslass dient hier der Zuluftzufuhr und Raumheizung
im Komfortbereich. Die Vorteile sind vor allem seine kompakte Bauform, die relativ
wenig Installationsfläche erfordert, und eine verhältnismäßig kurze Montagezeit. Der
Quellauslass wird in der Regel im Sockelbereich einer Fensterbrüstung angeordnet.
Der Luftanschluss erfolgt im Allgemeinen von unten, z.B. über einen Hohlraumboden
oder Bodenkanal. Im Kühlfall wird bei einem derartigen Quellauslass Luft sowohl waagerecht,
als auch schräg als auch senkrecht nach oben ausgeblasen. Die gesamte Luftströmung
legt sich nach dem Austritt in relativ geringem Abstand von dem Quellauslass dem Boden
an und strömt mit wenigen Zentimetern Strahldicke tief in den Raum ein. Durch den
thermischen Auftrieb vorhandener Wärmequellen (Personen und Maschinen) bilden sich
Quellströmungen vom Boden bis zur Decke des Raumes.
[0003] Im Heizfall werden ca. zwei Drittel des Zuluftstroms im unteren Luftdurchlassbereich
waagerecht ausgeblasen. Die restliche Zuluft strömt zum, wobei gleichzeitig über einen
Teilkanal, der als Induktionsschacht dient, aus dem Wand-/Fensterbereich Raumluft
induziert und beigemischt wird, bevor die erwärmte Luft durch eine Lochabdeckung nach
oben austritt. Es entsteht so im Heizfall eine waagerechte Bodenströmung der nicht
thermisch nachbehandelten Luft, und über dem Luftdurchlass eine aufwärts gerichtete
Konvektionsströmung, wobei sich Boden- und Konvektionsströmung gegenseitig nicht beeinflussen.
[0004] Die Änderung der Ausblas-Charakteristik geschieht ausschließlich durch die thermodynamischen
Kräfte der kühlen Zuluft bzw. durch die vom Wärmetauscher erwärmte Luft. Bewegliche
Leiteinrichtungen sind nicht erforderlich. Allerdings eignet sich der beschriebene
Quellauslass der Firma KRANTZ TKT nicht ohne weiteres für einen Unterflureinbau, da
sich der konstruktive Aufbau des Quellauslasses mit seinem seitlichen Austrittsquerschnitt
nicht entsprechend anpassen lässt. Ein Nachteil kann auch die senkrecht nach oben
ausgeblasene Luft sein, da in Wohnräumen die Isolation inzwischen derart hochwertig
ist, dass die nach oben ausgeblasene Luft sich im Kühlfall nicht unbedingt nach dem
Austritt an den Boden anlegt, sondern eher raumzentral, und damit für im Raum befindliche
Personen störend abgegeben wird. Bei einer vorhandenen Deckenabsaugung wird zudem
die vertikal vom Quellauslass abgegebene Luft direkt von der Deckenabsaugung eingesaugt
und somit ein für das Raumklima nachteiliger Kurzschluss erzeugt.
Aufgabe
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, auch bei gut isolierten Räumen Kurzschlüsse von Luftströmungen
zwischen Vorrichtungen zur Belüftung und Temperierung und Deckenabsaugungsvorrichtungen
zu verhindern, sowie raumzentral einströmende Kühlluft auszuschließen. Auch ein Unterflureinbau
soll ermöglicht werden.
Lösung
[0006] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird in verfahrensmäßiger Weise dadurch gelöst, dass
der gesamte Volumenstrom bei nicht aktivem Wärmetauscher durch den ersten Teilaustrittsquerschnitt
in den Raum geleitet wird. Im Hinblick auf die eingangs genannte Vorrichtung erfolgt
die Lösung dadurch, dass die Durchströmung eines zweiten Teilkanals mittels eines
Absperrorgans unterbrechbar ist.
[0007] Durch den völligen Verzicht auf die Einleitung von Luft durch den zweiten Teilaustrittsquerschnitt
in den Raum wird von vornherein die Möglichkeit eines Kurzschlusses sowie das Entstehen
von Zugluft auf einfache Weise vermieden. Wenn der Wärmetauscher aktiv ist, kann im
Heizfall durch die aus dem zweiten Teilaustrittsquerschnitt austretende erwärmte Luft
ein Kaltluftabfall am Fenster sowie eine unangenehme kalte Abstrahlung desselben vermieden
und im Kühlfall durch die dann austretende Kühlluft die Strahlungstemperatur des Fensters
wirksam reduziert werden.
[0008] Die Erfindung kann dadurch weitergebildet werden, dass die Aufteilung des Volumenstroms
der Primärluft automatisch erfolgt, wenn der Wärmetauscher aktiviert wird. Die automatische
Aufteilung des Volumenstroms macht das Verfahren besonders einfach. Die direkte Kopplung
an eine Aktivität des Wärmetauschers bedarf keiner Messung und steuerungstechnischen
Weiterverarbeitung von weiteren Parametern, wie Temperatur in bestimmten Teilen des
Raumes etc., und bildet eine besonders günstige Möglichkeit für die Steuerung der
Aufteilung des Volumenstroms.
[0009] Weiterhin kann die Erfindung dadurch ausgestaltet werden, dass die Aufteilung des
Volumenstroms der Primärluft mittels eines von einem Dehnstoffantrieb betätigten Absperrorgans
erfolgt, welches durch die von dem Wärmetauscher zugeführte oder abgeführte Energie
aktiviert wird. Der Dehnstoffantrieb kann dabei so genannter thermoaktiver Wachs,
Thermowachs oder Ähnliches sein, und ist schon lange als temperaturabhängiges Regelelement
bekannt. Das Antriebsmedium ist in seiner Ausdehnung abhängig von der Temperatur des
Wärmetauschers und kann entsprechend das Absperrorgan von einer Schließüber Zwischenstellungen
in eine Absperrstellung bringen, bei der kein Teilvolumenstrom des Volumenstroms mehr
durch den ersten Teilaustrittsquerschnitt in den Raum geleitet wird. Ein Vorteil ist,
dass es bei einer derartigen Ausgestaltung zu keinerlei Verschleiß kommt und dadurch
das erfindungsgemäße Verfahren auch für eine jahrzehntelange Anwendung geeignet ist.
Die unkomplizierte Ausgestaltung des Antriebs als Dehnstoffantrieb macht das Verfahren
zudem besonders zuverlässig und absolut wartungsfrei.
[0010] Indem der zweite Teilvolumenstrom durch Düsen auf den Wärmetauscher geleitet wird,
lässt sich auf besonders vorteilhafte Weise eine gezielte Anströmung des Wärmetauschers
mit erhöhter Geschwindigkeit erreichen und die vom Wärmetauscher abgegebene Wärme
oder Kälte direkt an den durch die auf ihn über die Düsen geleiteten Luftstrom abgeben.
Das gesamte Verfahren kann dadurch in besonders kompakten Geräten stattfinden, da
die Oberfläche des Wärmetauschers im Wesentlichen ohne Ausnahme völlig von der durch
die Düsen tretenden Luft überstrichen wird und der Wirkungsgrad des Wärmetauschers
besonders gut ausgenutzt wird.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren kann noch dadurch ausgestaltet werden, dass der erste
Teilvolumenstrom dem Raum unter einem Winkel zur Vertikalen und/ oder der zweite Teilvolumenstrom
dem Raum in senkrechte Richtung zugeführt wird. Dies ist im Heizfall besonders sinnvoll,
da der zweite Teilvolumenstrom vom Wärmetauscher nacherwärmt ist, der erste jedoch
die nicht. Wird der erste Teilvolumenstrom dem Raum in schräger Richtung zugeführt,
so können in vorteilhafter Weise Turbulenzen minimiert werden und eine Erhöhung der
Eindringtiefe der Quellluft in den Raum erreicht werden, so dass es auch hierdurch
zu einem verbesserten Raumklima mit erhöhter Behaglichkeit kommt. Da der zweite Teilvolumenstrom
dem Raum in senkrechter Richtung zugeführt wird, kommt es auch hier nicht zu einer
gegenseitigen Beeinflussung der beiden Teilvolumenströme.
[0012] Generell ist die Möglichkeit, den zweiten Teilkanal mittels eines Absperrorgans abzusperren
eine einfach zu realisierende Idee mit sehr vorteilhafter Wirkung. Das Absperrorgan
kann dabei z. B. als drehbar gelagerte und sich in Längsrichtung des Verteilkanals
erstreckende Klappe ausgestaltet sein.
[0013] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist, dass das Absperrorgan der Vorrichtung
automatisch von einer Schließstellung, in der der gesamte Volumenstrom der Primärluft
durch den ersten Teilkanal führbar ist, in eine Öffnungsstellung, in der der Volumenstrom
der Primärluft aufteilbar ist, überführbar ist, wenn der Wärmetauscher aktiviert wird.
Die Aufteilung der Primärluft in einen Warm- und einen Kaltluftstrom, der einmal ungefähr
vertikal und einmal im wesentlichen horizontal über den Raumboden geführt wird, oder
die alleinige horizontale Führung des Luftstroms in Form der gesamten Primärluft,
ist eine besonders vorteilhafte Wahlmöglichkeit, da dadurch die Luft entsprechend
der Temperaturdifferenz zum Raum geführt wird, d.h. bei jeder Wahl besonders turbulenzarm.
[0014] Ebenfalls von Vorteil ist, dass der erste Teilkanal im Bereich des ersten Teilaustrittsquerschnitts
Luftleitmittel, insbesondere Lamellen, aufweist, mit denen die Zuluft unter einem
Winkel zur Vertikalen vom Fenster weg in den Raum einbringbar ist und/oder der zweite
Teilkanal im Bereich des zweiten Teilaustrittsquerschnitts zweite Luftleitmittel,
insbesondere Lamellen, aufweist, mit denen die Zuluft im Wesentlichen in senkrechte
Richtung in den Raum einbringbar ist. Die senkrechte oder abgewinkelte Ausrichtung
der Lamellen ermöglicht es, die Luft unter einem optimalen Winkel gezielt in den Raum
einzuleiten, ohne besondere Luftgeschwindigkeiten erreichen zu müssen, unter denen
die Einleitung vonstatten geht.
[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ebenfalls noch dadurch ausgestaltet werden,
dass der Dehnstoffantrieb, mittels dem das Absperrorgan betätigbar ist, wärmeleitend
mit dem Wärmetauscher verbunden ist.
[0016] Durch die Ausdehnung des Dehnstoffantriebs wird das Absperrorgan entweder direkt,
oder mittels einer Betätigungsstange vom Dehnstoffantrieb geöffnet bzw. geschlossen,
wobei abhängig von der Temperatur sofern gewünscht auch sämtliche Zwischenpositionen
zwischen der Öffnungs- und der Absperrstellung vom Absperrorgan einnehmbar sind. Solche
Art dienen Absperrorgan und Dehnstoffantrieb als Schalter, mit welchem der erste Teilaustrittsquerschnitt
für einen warmen bzw. kalten Luftstrom geöffnet bzw. geschlossen werden kann. Neben
der kostengünstigen Realisierung ist eine einfache Herstellung sowie eine generelle
Wartungsfreiheit bei einer derartigen Weiterbildung von Vorteil.
[0017] Die Erfindung soll dadurch weitergebildet werden, dass die Düsen hintereinander in
einem sich in Längsrichtung des Verteilkanals erstreckenden Düsenblech angeordnet
sind. Durch die Hintereinander-Anordnung der Düsen wird gewährleistet, dass die über
die Düsen eingeleitete Primärluft gezielt dem Wärmetauscher, der sich ebenfalls in
Längsrichtung des Verteilkanals befindet, beaufschlagt wird und so eine besonders
hohe Erwärmung erfahren kann. Eine besondere Ausführungsform des Absperrorgans soll
sein, dass dieses eine drehbar gelagerte, sich in Längsrichtung des Verteilkanals
erstreckende Klappe ist.
[0018] Weiterhin kann die Erfindung vorteilhaft ausgestaltet werden, indem das Absperrorgan
mittels einer Betätigungsstange mit dem Dehnstoffantrieb gekoppelt ist, wobei die
Betätigungsstange derart durch einen Öffnungsquerschnitt einer Düse hindurch geführt
ist, dass ein freier Restquerschnitt verbleibt. Diese Anordnung von Düse, Betätigungsstange
und Dehnstoffantrieb ist deswegen vorteilhaft, weil die durch die Düse eingeführte
Luft eine längere Wärmespeicherung im Bereich des Dehnstoffantriebs vermeidet, die
die vom Dehnstoffantrieb an das Absperrorgan vermittelte Position verfälschen uns
zu einer trägen Schaltcharakteristik führen würde. Im Vergleich mit einer weniger
direkten Kopplung des Dehnstoffantriebs an den Wärmetauscher lässt sich hierdurch
eine verzögerungsarme Reaktion des Dehnstoffantriebs auf Änderungen der Wärmetauscher-Temperatur
erreichen. Ebenfalls wird dadurch erreicht, dass über die gesamte Länge des Verteilkanals
ein gleichmäßiger Luftstrom über den ersten Austrittsquerschnitt in den Raum eingeleitet
wird. Durch den freien Restquerschnitt zwischen der Betätigungsstange und dem Öffnungsquerschnitt
der Düse wird gewährleistet, dass sich die Betätigungsstange frei bewegen kann und
ein etwaiger Verschleiß der Betätigungsstange und der Düse vermieden wird.
[0019] Schließlich ist noch als erfindungsgemäße Weiterbildung vorgesehen, dass ein Widerstandsbauelement,
insbesondere ein Lochblech oder Vlies, zwischen dem Primärluftanschluss und dem Austrittsquerschnitt,
insbesondere dem ersten Teilaustrittsquerschnitt angeordnet ist. Durch ein derartiges
Widerstandsbauelement und den hierdurch hervorgerufenen Druckabfall werden abweichende
Distanzen zwischen Primärluftanschluss und den unterschiedlichen Bereichen des Austrittsquerschnitts
wirksam egalisiert und so ein äußerst gleichmäßiger Luftstrom in allen Bereichen des
Austrittsquerschnitts gewährleistet. Damit ist die Vorrichtung in ihrer gesamten dem
Raum zugewandten Fläche gleichmäßig wirksam hinsichtlich der Heiz- und/oder Belüftungsleistung.
Ausführungsbeispiel:
[0020] Anhand eines Ausführungsbeispiels soll die Erfindung nachfolgend erläutert werden.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische schematische Darstellung der Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung im Schnitt,
- Fig. 3
- eine schematische Teilseitenansicht der Vorrichtung im Schnitt mit ausströmender Luft
im Kühlfall und
- Fig. 4
- eine Teilansicht wie in Figur 3, jedoch im Heizfall.
[0021] Die in Figur 1 gezeigte Vorrichtung 1 ist vorgesehen für einen Unterflureinbau, und
zwar derart, dass die Vorrichtung 1 mit ihrer Oberkante 2' mit dem nicht gezeigten
Fußboden eines Raumes eine Ebene bildet. Ein Primärluftanschluss 2 der Vorrichtung
1 weist dabei in Richtung Rauminneres. An den Primärluftanschluss 2 können insbesondere
rohrförmige Verbindungselemente zum Verbinden mit zentralen Belüftungseinrichtungen
angeschlossen werden.
[0022] Die Vorrichtung 1 besitzt einen Verteilkanal 1', der im wesentlichen in einen ersten
Teilkanal 3 und einen zweiten Teilkanal 4 aufgeteilt ist, wobei der erste Teilkanal
3 zu einem ersten Teilaustrittsquerschnitt 5, und der zweite Teilkanal 4 zu einem
zweiten Teilaustrittsquerschnitt 6 eines Austrittsquerschnitts 7 der Vorrichtung führt.
Dabei ist die gesamte Fläche des Austrittsquerschnitts 7 von einem trittfesten Gitterrost
8 aus vertikal ausgerichteten Lamellen eingenommen, welches in der Figur 1 jedoch
nur teilweise gezeigt ist.
[0023] Der erste Teilkanal 3 weist ein Widerstandsbauelement 9 in Form eines mit einer Vielzahl
von äquidistant zueinander angeordneten Löchern versehenen Lochblechs und ein darüber
liegendes und den ersten Teilaustrittsquerschnitt 5 einnehmendes Luftleitmittel 10
auf, welches aus einer Mehrzahl von Lamellen besteht, die in einem Winkel zur Vertikalen
ausgerichtet sind uns auf die Raummitte weisen. Der Teilkanäle 3, 4 werden getrennt
durch ein Kanaltrennblech 11.
[0024] Mittels eines Absperrorgans 12 in Form einer drehbar gelagerten und sich in Längsrichtung
des Verteilkanals 1' erstreckenden Klappe ist der Teilkanal 4 absperrbar. Das Absperrorgan
12 ist dabei in einer Schließstellung 14 und einer Öffnungsstellung 15 gezeigt, wobei
die Öffnungsstellung 15 in Fig. 1 durch eine gestrichelte Linie dargestellt ist. Dabei
ist das Absperrorgan 12 so angeordnet, dass die einen Dichtungsfalz 13 aufweisende
Seite gegenüber der ein Scharnier 16 aufweisenden Seite nach unten gezogen ist. Dadurch
kann in der Öffnungsstellung 15 die eindringende Primärluft mittels des Absperrorgans
12 in den zweiten Teilkanal 4 geleitet werden, ohne dass besondere Turbulenzen entstünden.
Der zweite Teilkanal 4 weist einen sich über die gesamte Länge der Vorrichtung 1 erstreckenden
Wärmetauscher 17 mit Heizrohr 18 und Lamellen 19 auf. An dem Heizrohr 18 ist ein mit
einem Thermowachs bestückter Dehnstoffantrieb 20 befestigt, welcher zylinderförmig
ausgestaltet ist und endseitig eine Betätigungsstange 21 aufweist, die gelenkig an
dem Absperrorgan 12 befestigt ist. Dabei ist die Betätigungsstange 21 durch eine Düse
22 derart geführt, dass weder in der Öffnungs- noch in der Schließstellung noch in
irgendeiner der Übergangsstellungen die Betätigungsstange 21 mit dem Absperrorgan
12 in Kontakt kommt. Neben der Düse 22 befinden sich noch weitere Düsen 23 auf einem
Düsenblech 24, welches bis auf die Öffnungsquerschnitte der Düsen 22, 23 den Teilkanal
3 versperrt. Die Lamellen 19 des Wärmetauschers 17 wirken ebenfalls als Luftleitmittel,
welches die durch die Düsen 22, 23 in den Teilkanal 4 eintretende Luft senkrecht durch
den Teilaustrittsquerschnitt 6 nach oben leiten.
[0025] Die Figur 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in einer schematischen Seitenansicht,
wobei besonders die Schließstellung 14 und die durch eine Punkt-Strich-Linie dargestellte
Öffnungsstellung 15 des Absperrorgans 12dargestellt sind. Zudem zeigt Figur 2 noch
ein zwischen einem abgewinkelten Randstreifen 25 des Kanaltrennblechs 11 und der Dichtungsfalz
13 des Absperrorgans 12 angebrachtes Dichtungselement 26, welches sich über die gesamte
Länge der Vorrichtung 1 entlang des Kanaltrennblechs 11 erstreckt und an dem Randstreifen
25 angebracht ist.
[0026] Die Figuren 3 und 4 zeigen einen ersten Teilvolumenstrom 27, welcher durch den Teilaustrittsquerschnitt
5 hindurch tritt und welcher durch gebogene Pfeile dargestellt ist. Der Zuluftstrom
27 besitzt dabei dieselbe Temperatur wie die über den hier nicht gezeigten Primärluftanschluss
2 eingeführte Primärluft. Figur 4 zeigt zusätzlich noch einen durch gerade Pfeile
gekennzeichneten zweiten Teilvolumenstrom 28, wie er bei der Öffnungsstellung 15 des
Absperrorgans 12 in senkrechter Richtung nach oben austritt. Entsprechend zeigt Figur
3 die Vorrichtung in der Schließstellung 14 des Absperrorgans. Der Wärmetauscher 17
ist entsprechend in der Figur 3 nicht beheizt, wohingegen er in der Figur 4 mittels
des Heizrohres 18 beheizt wird.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Vorrichtung
- 1'
- Verteilkanal
- 2
- Primärluftanschluss
- 2'
- Oberkante
- 3
- Teilkanal
- 4
- Teilkanal
- 5
- Teilaustrittsquerschnitt
- 6
- Teilaustrittsquerschnitt
- 7
- Austrittsquerschnitt
- 8
- Gitterost
- 9
- Widerstandsbauelement
- 10
- Luftleitmittel
- 11
- Kanaltrennblech
- 12
- Absperrorgan
- 13
- Dichtungsfalz
- 14
- Schließstellung
- 15
- Öffnungsstellung
- 16
- Scharnier
- 17
- Wärmetauscher
- 18
- Heizrohr
- 19
- Lamellen
- 20
- Dehnstoffantrieb
- 21
- Betätigungsstange
- 22
- Düse
- 23
- Düse
- 24
- Düsenblech
- 25
- Randstreifen
- 26
- Dichtungselement
- 27
- Teilvolumenstrom
- 28
- Teilvolumenstrom
1. Verfahren zur Belüftung und Temperierung eines mit einem Fenster versehenen Raumes,
bei dem einem langgestreckten, in horizontaler Richtung parallel zu und unterhalb
vor dem Fenster verlaufenden Verteilkanal (1') über mindestens einen Primärluftanschluss
(2) Primärluft zugeführt und durch einen großflächigen Austrittsquerschnitt (7) des
Verteilkanals (1') in den Raum als Zuluft abgegeben wird, wobei die Primärluft in
einen ersten Teilvolumenstrom (27) und mindestens einen zweiten Teilvolumenstrom (28)
aufgeteilt wird, und der erste Teilvolumenstrom (27) des Verteilkanals (1') durch
einen ersten dem Raum zugewandten Teilaustrittsquerschnitt (5) in den Raum geleitet
wird und der zweite Teilvolumenstrom (28) mittels eines Wärmetauschers (17) temperiert
wird und durch einen zweiten dem Fenster zugewandten Teilaustrittsquerschnitt (6)
in den Raum geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der gesamte Volumenstrom bei nichtaktivem Wärmetauscher (17) durch den ersten Teilaustrittsquerschnitt
(5) in den Raum geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufteilung des Volumenstroms der Primärluft automatisch erfolgt, wenn der Wärmetauscher
(17) aktiviert wird.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufteilung des Volumenstroms der Primärluft mittels eines von einem Dehnstoffantrieb
betätigten Absperrorgans (12) erfolgt, welches durch die von dem Wärmetauscher (17)
zugeführte oder abgeführte Energie aktiviert wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Teilvolumenstrom (28) durch Düsen (22, 23) auf den Wärmetauscher (17)
geleitet wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilvolumenstrom (27) dem Raum unter einem Winkel zur Vertikalen und/oder
der zweite Teilvolumenstrom (28) dem Raum in senkrechter Richtung zugeführt wird.
6. Vorrichtung (1) zur Belüftung und Temperierung eines mit einem Fenster versehenen
Raumes, mit einem langgestreckten, in horizontaler Richtung parallel zu und unterhalb
vor dem Fenster verlaufenden Verteilkanal (1'), mindestens einem Primärluftanschluss
(2), durch den dem Verteilkanal (1') Primärluft zuführbar ist, einem großflächigen
Austrittsquerschnitt (7) des Verteilkanals (1'), durch den Zuluft in den Raum abgebbar
ist, und einem in dem Verteilkanal (1') angeordneten Wärmetauscher (17), mittels dem
die Primärluft temperierbar ist, wobei der Verteilkanal (1') in seiner Längsrichtung
in einen ersten Teilkanal (3) und einen zweiten Teilkanal (4), die parallel zueinander
verlaufen aufgeteilt ist und der Austrittsquerschnitt (7) in einen dem ersten Teilkanal
(3) zugeordneten und dem Raum zugewandten Teilaustrittsquerschnitt (5) und einen zweiten
dem zweiten Teilkanal (4) zugeordneten und dem Fenster zugewandten Teilaustrittsquerschnitt
(6) unterteilt ist und der Wärmetauscher (17) in dem zweiten Teilkanal (4) angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchströmung des zweiten Teilkanals (4) mittels eines Absperrorgans (12) unterbrechbar
ist.
7. Vorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrorgan (12) automatisch von einer Schließstellung (14), in der der gesamte
Volumenstrom der Primärluft durch den ersten Teilkanal (3) führbar ist, in eine Öffnungsstellung
(15), in der der Volumenstrom der Primärluft aufteilbar ist, überführbar ist, wenn
der Wärmetauscher (17) aktiviert wird.
8. Vorrichtung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilkanal (3) im Bereich des ersten Teilaustrittsquerschnitts (5) Luftleitmittel
(10), insbesondere Lamellen, aufweist, mit denen die Zuluft unter einem Winkel zur
Vertikalen vom Fenster weg in den Raum einbringbar ist und/oder der zweite Teilkanal
(4) im Bereich des zweiten Teilaustrittsquerschnitts (6) zweite Luftleitmittel, insbesondere
Lamellen (19), aufweist, mit denen die Zuluft im wesentlichen in senkrechter Richtung
in den Raum einbringbar ist.
9. Vorrichtung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 7, gekennzeichnet durch einen wärmeleitend mit dem Wärmetauscher (17) verbundenen Dehnstoffantrieb mittels
dem das Absperrorgan (12) betätigbar ist.
10. Vorrichtung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 9, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von Düsen (22, 23), mittels denen der Wärmetauscher (17) bei geöffnetem
Absperrorgan (12) mit Primärluft umströmbar ist.
11. Vorrichtung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (22, 23) hintereinander in einem sich in Längsrichtung des Verteilkanals
(1') erstreckenden Düsenblech (24) angeordnet sind.
12. Vorrichtung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrorgan (12) eine gelenkig gelagerte sich in Längsrichtung des Verteilkanals
(1') erstreckende Klappe ist.
13. Vorrichtung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrorgan (12) mittels einer Betätigungsstange (21) mit dem Dehnstoffantrieb
gekoppelt ist, wobei die Betätigungsstange (21) durch einen Öffnungsquerschnitt einer
Düse (22) hindurchgeführt ist.
14. Vorrichtung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Widerstandsbauelement (9), insbesondere ein Lochblech oder Vlies, zwischen dem
Primärluftanschluss (2) und dem Austrittsquerschnitt (7), insbesondere dem ersten
Teilaustrittsquerschnitt (5), angeordnet ist.