[0001] Die Erfindung betrifft einen Kabelsatz, insbesondere für die Anwendung in einem Fahrzeug
mit einer beheizbaren Scheibe sowie einer darin integrierten aktiven Antenne, gemäß
den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
[0002] Bei modernen Fahrzeugen, insbesondere Personenkraftwagen, ist es bekannt, dass diese
eine beheizbare Scheibe (insbesondere Heckscheibe) aufweisen. Zu diesem Zweck weist
die Scheibe Strom durchflossene Leiterstrukturen auf, die mit der Energieversorgung
des Fahrzeuges verbunden und schaltbar sind. Gleichzeitig werden auch aktive Antennen
in die Scheiben integriert und die stromdurchflossenen Leiter und/oder zusätzliche
Antennenleiter in der Scheibe für den Signalempfang (Empfang von hochfrequenten Signalen)
genutzt. Daher ist es erforderlich, die in die Leiter der Scheibe eingekoppelten Signale
wieder auszukoppeln, um sie nachgeschalteten Geräten (wie insbesondere Verstärkern
und Empfängern) zuführen zu können. Für diese Signalauskopplung sind Mittel bekannt,
die es gestatten, dass einerseits den Leitern in der Scheibe die für die Heizfunktion
nötige Energie (im Regelfalle Gleichstrom) zugeführt wird, wobei aber auch über die
gleiche Verkabelung die Auskopplung der hochfrequenten Signale ermöglicht wird. Zu
diesem Zweck ist schon ein Kabelsatz (sogenannter Sperrkreis) bekannt, der einerseits
einen Masseanschluss aufweist, der mit dem Minuspol der Energieversorgung des Fahrzeuges
verbunden ist. Über entsprechendes Kabel wird somit dem einen Pol der Heizleiter der
Scheibe über einen Energieanschluss zugeführt, während das andere Ende der Heizleiter
mit dem zweiten Pol der Energieversorgung (Pluspol) verbunden ist. Damit muss für
den Anschluss des Kabelsatzes zur Energieversorgung ein erster Steckkontakt vorhanden
sein. Ein weiterer Steckkontakt ist erforderlich, um einen Signalanschluss zu realisieren,
mit dem die hochfrequenten Signale über die Mittel zur Signalauskopplung ausgekoppelt
und zur weiteren Verarbeitung den nachgeschalteten Geräten zur Verfügung gestellt
wird. Steckkontakte zur lösbaren Verbindung des Energieanschlusses und des Signalanschlusses
mit ihren Gegenanschlüssen sind zwecks Austausches der Geräte bzw. der Scheibe unabdingbar.
Aus dieser bekannten Anordnung resultiert ein hoher Teileaufwand, da für jeden Anschluss
ein eigenständiger Kontakt mit Gehäuse vorgehalten werden muss. Dies führt in der
Produktion und der anschließenden Teileverwaltung zu hohen Kosten, insbesondere zu
einem verwaltungstechnischen Aufwand sowie zu hohen Dispositionskosten. Außerdem ist
es bei der späteren Montage des Kabelsatzes aufwändig, die einzelnen Anschlüsse mit
ihren Gegenstücken zu verbinden.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen entsprechenden Kabelsatz (Sperrkreis)
bereitzustellen, mit dem die eingangs geschilderten Nachteile vermieden werden.
[0004] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Energieanschluss und der Signalanschluss
gemeinsam in einem Verbindergehäuse angeordnet sind. Dadurch verringert sich zum einen
die Teilevielfalt, da mehrere Anschlüsse in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet werden.
Das wiederum führt zu niedrigeren Werkzeugkosten zur Herstellung von den Anschlüssen
und dem Gehäuse und nach der Herstellung zu geringeren Dispositionskosten, da weniger
Teile verwaltet werden müssen. Außerdem vereinfacht sich die Montage, da die zumindest
beiden Anschlüsse in das Verbindergehäuse gebracht und anschließend dieser fertige
Steckverbinder mit seinen Gegenverbindern in Verbindung gebracht werden kann. Dies
führt insgesamt also zu einer schnelleren Produktmontage, da insgesamt weniger Bauteile
verarbeitet werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass der gesamte
Bauraum für die Anschlüsse reduziert werden kann, so dass sich eine kompakte Bauweise
ergibt. Dies ist gerade bei der hohen Integrationsdichte von Bauteilen bei modernen
Fahrzeugen besonders wichtig, da für diese Bauteile, die für den Bediener des Fahrzeuges
nicht sichtbar angeordnet werden, immer weniger Bauraum zur Verfügung steht.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung sind die in dem Verbindergehäuse angeordneten Kontakte
für den Energieanschluss und den Signalanschluss gleichartig ausgebildet, insbesondere
als Steckkontakte ausgebildet. Dadurch reduziert sich weiter die Teilevielfalt, da
nur noch ein einziger Kontakt verwendet wird. Dieser ist in besonders vorteilhafter
Weise als Steckkontakt ausgebildet, wobei es sich aber auch um einen Buchsenkontakt
handeln kann.
[0007] In Weitebildung der Erfindung weist das Verbindergehäuse eine Kodierung auf. Eine
solche Kodierung hat den Vorteil, dass beim Aufstecken des Verbindergehäuses auf den
Gegenpart keine Verwechselung von Signal- und Energieanschluss erfolgen kann. Diese
Kodierung ist in besonders vorteilhafter Weise so gestaltet, dass das z.B. als Steckergehäuse
ausgestaltete Verbindergehäuse nur in einer einzigen Position zu dem Buchsengehäuse
zusammengesteckt werden kann. In einem solchen Fall bietet es sich an, innerhalb des
Verbindergehäuses unterschiedlich große Kammern oder Vorsprünge, Laschen, oder dergleichen
zu verwenden. Neben solchen mechanisch wirkenden Kodierungen sind auch z.B. farbliche
Kodierungen denkbar. Im Regelfall werden die Gegenstecker separat voneinander angeschlossen.
Das heißt mit einem Steckergehäuse werden mehr als eine Buchse verbunden. Es ist jedoch
auch möglich, das Verbindergehäuse mit nur einem Gegenstecker zu verbinden.
[0008] Weitere Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben sowie in der folgenden
Figurenbeschreibung erläutert, wobei ein Ausführungsbeispiel in den Figuren gezeigt
ist, auf das die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist.
[0009] Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine dreidimensionale Ansicht eines erfindungsgemäßen Kabelsatzes (Sperrkreises),
- Figur 2:
- Schnitt durch ein Verbindergehäuse.
[0010] Figur 1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht eines erfindungsgemäßen Kabelsatzes,
der insbesondere für die Anwendung in einem Fahrzeug mit einer beheizbare Scheibe
(insbesondere Heckscheibe) sowie einer darin integrierten aktiven Antenne (Antennenleiter
in der Scheibe) ausgebildet ist. Dieser Kabelsatz (Sperrkreis) 1, der mehrere Elemente
miteinander elektrisch verbindet, weist zunächst einen Masseanschluss 2 auf, wobei
weiterhin ein noch zu beschreibender Energieanschluss 3 und ein ebenfalls noch zu
beschreibender Signalanschluss 4 vorhanden sind. Die genannten Anschlüsse 2, 3, 4
(jeweils einfach oder gegebenenfalls mehrfach vorhanden) sind mit Mitteln 5 zur Signalauskopplung
verbunden. Bei diesen Mitteln 5 zur Signalauskopplung handelt es sich um elektronische
Bauteile wie Spulen, Kondensatoren und dergleichen, die in Abhängigkeit der verwendeten
integrierten aktiven Antenne und der dafür erforderlichen Signalauskopplung miteinander
verschaltet und dementsprechend dimensioniert sind. Wichtig ist, dass der Kabelsatz
(Sperrkreis) 1 diese Mittel 5 zur Signalauskopplung aufweist, wobei die Verschaltung
der einzelnen Bestandteile der Mittel 5 hier nur von untergeordneter Bedeutung ist.
Daher wird auf diese interne Verschaltung der Mittel 5 auch nicht weiter eingegangen.
Der Masseanschluss 2 ist über ein Kabel 6 mit den Mitteln 5 verbunden, wobei der Masseanschluss
2 beispielsweise als Kabelschuh ausgebildet ist, die z.B. mit einem Karosserieteil
des Fahrzeuges verschraubt werden kann. Angebunden ist dieser Masseanschluss 2 beispielsweise
über einen Crimpanschluss 7 an dem elektrischen Leiter des Kabels 6. Weiterhin sind
die Mittel 5 zur Signalauskopplung jeweils mit einem Kabel 8, 9 mit dem Energieanschluss
3 bzw. dem Signalanschluss 4 verbunden. Auch hierbei handelt es sich, wie bei dem
Kabel 6, um Litzenkabel, da diese besonders flexibel innerhalb des Fahrzeuges verlegbar
sind. Andere Bauformen für Kabel, wie z.B. Flachleiterkabel, können auch verwendet
werden. An dem den Mitteln 5 abgewandten Ende der Kabel 8, 9 sind diese zu einem einzigen
Verbindergehäuse 10 zusammengeführt, wobei bei diesem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
das Verbindergehäuse 10 als Steckergehäuse ausgebildet ist. Zu diesem Zweck sind auch
die darin befindlichen Kontakte für den Energieanschluss 3 sowie den Signalanschluss
4 als Steckkontakte und gleichartig ausgebildet. Buchsenkontakte sind ebenfalls denkbar.
Auch die Steckkontakte der Anschlüsse 3, 4, können mittels Crimpen oder einer anderweitigen
Verbindung angeschlossen sein. Das Verbindergehäuse 10 besteht beispielsweise aus
Kunststoff und kann in einem Kunststoff-Spritzgussverfahren einfach und kostengünstig
hergestellt werden. Dadurch vereinfacht sich auch die gesamte Montage des Kabelsatzes
1, da in diesem einzigen Verbindergehäuse 10 die entsprechenden Anschlüsse, 3, 4 (oder
gegebenenfalls mehr) eingesetzt werden können. Bei der anschließenden Montage des
Kabelsatzes 1 braucht nur noch dieses einzige Verbindergehäuse 10 mit seinem Gegengehäuse
zusammengesetzt werden. Dieses Gegengehäuse, das hier nicht Bestandteil der Erfindung
ist, ist z.B. fest auf der Scheibe angeordnet oder mit den entsprechenden Leitern
in der Scheibe über Kabel oder sonstige Verbindungen miteinander verbunden.
[0011] Schematisch ist in Figur 1 noch dargestellt, dass die Mittel 5 zwischen den Anschlüssen
2, 3, 4 angeordnet sind und zum Schutz vor äußeren Einflüssen (insbesondere wie Feuchtigkeit,
Schmutzpartikeln und dergleichen) in einem Gehäuse angeordnet. Zur flexiblen Montage
des Kabelsatzes 1 ist dieses Gehäuse von einem Schrumpfschlauch 11 gebildet, der über
die elektronischen Bauteile, wie Spulen, Kondensatoren und dergleichen, und die Enden
der Kabel 6, 8, 9 übergeschoben und anschließend mittels Wärmeeinwirkung zum Schrumpfen
gebracht wird, um die darin innenliegenden Teile dichtend abzuschließen. Anstelle
eines flexiblen Schrumpfschlauches ist auch ein starres Gehäuse, z.B. aus Kunststoff
mit einem Ober- und Unterteil, denkbar. Ein solches starres Gehäuse würde gegebenenfalls
die Festlegung des Kabelsatzes 1 an einem Karosserieteil oder einem sonstigen Teil
des Fahrzeuges ermöglichen.
[0012] Figur 2 zeigt den Steckverbinder (Verbindergehäuse 10 mit darin angeordneten Anschlüssen
3, 4) gemäß Figur 1, wobei hier erkennbar ist, dass das Verbindergehäuse 10 weitestgehend
symmetrisch ausgebildet ist und lediglich innerhalb einer Kammer, in der der Steckkontakt
angeordnet ist, noch eine Kodierung 12 in Form eines Vorsprunges ausgebildet ist.
Diese Kodierung 12 verhindert ein Vertauschen der Anschlüsse 3, 4 mit ihren Gegenanschlüssen,
wenn das Verbindergehäuse 10 des Kabelsatzes 1 mit entsprechenden Buchsen oder einer
Buchse zusammengesteckt wird.
[0013] Der Kabelsatz 1, wie er in Figur 1 gezeigt ist, hat darüber hinaus noch den Vorteil,
dass er als eigenständiges Modul gefertigt und darüber hinaus auf seine Funktionstüchtigkeit
geprüft werden kann. Außerdem erlaubt das Verbindergehäuse 10 mit den darin angeordneten
Anschlüssen 3, 4 nicht nur eine Montagevereinfachung, sondern eine einfache Anpassung
an die räumlichen und elektronischen Gegebenheiten, da die dahinter liegenden Bauteile
diesen Gegebenheiten ohne weiteres angepasst werden können. So kann beispielsweise
für einen einzigen Fahrzeughersteller als Standard ein und dasselbe Verbindergehäuse
10 eingesetzt werden und die dahinter liegenden Teile den einzelnen Modellen dieses
Fahrzeugherstellers angepasst werden.
[0014] Abschließend wird noch darauf hingewiesen, dass der Kabelsatz 1 für sich alleine
beansprucht wird und die übrigen mit ihm zu verbindenden Teile wie Stromversorgung,
Scheibe und dergleichen des Fahrzeuges, nicht Bestandteil der Schutzbeanspruchung
sind.
Bezugszeichenliste:
[0015]
- 1.
- Kabelsatz (Sperrkreis)
- 2.
- Masseanschluss
- 3.
- Energieanschluss
- 4.
- Signalanschluss
- 5.
- Mittel zur Signalauskopplung
- 6.
- Kabel
- 7.
- Crimpanschluss
- 8.
- Kabel
- 9.
- Kabel
- 10.
- Verbindergehäuse
- 11.
- Schrumpfschlauch
- 12.
- Kodierung
1. Kabelsatz (1) insbesondere für die Anwendung in einem Fahrzeug mit einer beheizbaren
Scheibe sowie einer darin integrierten aktiven Antenne, aufweisend einen Masseanschluss
(2) sowie zumindest einen Energieanschluss (3) und zumindest einen Signalanschluss
(4) und Mitteln (5) zur Auskopplung von hochfrequenten Signalen, die von der aktiven
Antenne empfangen werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Energieanschluss (3) und der Signalanschluss (4) gemeinsam in einem Verbindergehäuse
(10) angeordnet sind.
2. Kabelsatz (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in dem Verbindergehäuse (10) angeordneten Kontakte für den Energieanschluss (3)
und den Signalanschluss (4) gleichartig ausgebildet sind, insbesondere als Steckkontakte
ausgebildet sind.
3. Kabelsatz (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindergehäuse (10) eine Kodierung (12) aufweist.
4. Kabelsatz (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindergehäuse (10) aus Kunststoff besteht und insbesondere in einem Kunststoff-Spritzgussverfahren
herstellbar ist.
5. Kabelsatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (5) zur Signalauskopplung elektronische Bauteile wie Spulen, Kondensatoren
und dergleichen aufweisen.
6. Kabelsatz (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronischen Bauteile in einem Gehäuse angeordnet sind.
7. Kabelsatz (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse von einem flexiblen Schrumpfschlauch (11) gebildet ist.
8. Kabelsatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlüsse (2, 3, 4) untereinander über Kabel (6, 8, 9) verbunden sind, wobei
die Kabel (6, 8, 9) insbesondere als Litzenkabel oder Flachleiterkabel ausgebildet
sind.