(19)
(11) EP 1 617 505 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.01.2006  Patentblatt  2006/03

(21) Anmeldenummer: 05013545.8

(22) Anmeldetag:  23.06.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01Q 1/12(2006.01)
H01Q 23/00(2006.01)
H01Q 1/32(2006.01)
H05B 3/84(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 17.07.2004 DE 102004034757
01.03.2005 DE 102005009121

(71) Anmelder: Hirschmann Electronics GmbH
72654 Neckartenzlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Gelman, Alexander
    70736 Fellbach (DE)

(74) Vertreter: Thul, Hermann 
Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH Rheinmetall Allee 1
40476 Düsseldorf
40476 Düsseldorf (DE)

   


(54) Kabelsatz, insbesondere für die Anwendung in einem Fahrzeug


(57) Die Erfindung betrifft einen Kabelsatz (1), insbesondere für die Anwendung in einem Fahrzeug mit einer beheizbaren Scheibe sowie einer darin integrierten aktiven Antenne, aufweisend einen Masseanschluss (2) sowie zumindest einen Energieanschluss (3) und zumindest einen Signalanschluss (4) und Mitteln (5) zur Auskopplung von hochfrequenten Signalen, die von der aktiven Antenne empfangen werden, wobei erfindungsgemäss vorgesehen ist, dass der Energieanschluss (3) und der Signalanschluss (4) gemeinsam in einem Verbindergehäuse (10) angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Kabelsatz, insbesondere für die Anwendung in einem Fahrzeug mit einer beheizbaren Scheibe sowie einer darin integrierten aktiven Antenne, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.

[0002] Bei modernen Fahrzeugen, insbesondere Personenkraftwagen, ist es bekannt, dass diese eine beheizbare Scheibe (insbesondere Heckscheibe) aufweisen. Zu diesem Zweck weist die Scheibe Strom durchflossene Leiterstrukturen auf, die mit der Energieversorgung des Fahrzeuges verbunden und schaltbar sind. Gleichzeitig werden auch aktive Antennen in die Scheiben integriert und die stromdurchflossenen Leiter und/oder zusätzliche Antennenleiter in der Scheibe für den Signalempfang (Empfang von hochfrequenten Signalen) genutzt. Daher ist es erforderlich, die in die Leiter der Scheibe eingekoppelten Signale wieder auszukoppeln, um sie nachgeschalteten Geräten (wie insbesondere Verstärkern und Empfängern) zuführen zu können. Für diese Signalauskopplung sind Mittel bekannt, die es gestatten, dass einerseits den Leitern in der Scheibe die für die Heizfunktion nötige Energie (im Regelfalle Gleichstrom) zugeführt wird, wobei aber auch über die gleiche Verkabelung die Auskopplung der hochfrequenten Signale ermöglicht wird. Zu diesem Zweck ist schon ein Kabelsatz (sogenannter Sperrkreis) bekannt, der einerseits einen Masseanschluss aufweist, der mit dem Minuspol der Energieversorgung des Fahrzeuges verbunden ist. Über entsprechendes Kabel wird somit dem einen Pol der Heizleiter der Scheibe über einen Energieanschluss zugeführt, während das andere Ende der Heizleiter mit dem zweiten Pol der Energieversorgung (Pluspol) verbunden ist. Damit muss für den Anschluss des Kabelsatzes zur Energieversorgung ein erster Steckkontakt vorhanden sein. Ein weiterer Steckkontakt ist erforderlich, um einen Signalanschluss zu realisieren, mit dem die hochfrequenten Signale über die Mittel zur Signalauskopplung ausgekoppelt und zur weiteren Verarbeitung den nachgeschalteten Geräten zur Verfügung gestellt wird. Steckkontakte zur lösbaren Verbindung des Energieanschlusses und des Signalanschlusses mit ihren Gegenanschlüssen sind zwecks Austausches der Geräte bzw. der Scheibe unabdingbar. Aus dieser bekannten Anordnung resultiert ein hoher Teileaufwand, da für jeden Anschluss ein eigenständiger Kontakt mit Gehäuse vorgehalten werden muss. Dies führt in der Produktion und der anschließenden Teileverwaltung zu hohen Kosten, insbesondere zu einem verwaltungstechnischen Aufwand sowie zu hohen Dispositionskosten. Außerdem ist es bei der späteren Montage des Kabelsatzes aufwändig, die einzelnen Anschlüsse mit ihren Gegenstücken zu verbinden.

[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen entsprechenden Kabelsatz (Sperrkreis) bereitzustellen, mit dem die eingangs geschilderten Nachteile vermieden werden.

[0004] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Energieanschluss und der Signalanschluss gemeinsam in einem Verbindergehäuse angeordnet sind. Dadurch verringert sich zum einen die Teilevielfalt, da mehrere Anschlüsse in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet werden. Das wiederum führt zu niedrigeren Werkzeugkosten zur Herstellung von den Anschlüssen und dem Gehäuse und nach der Herstellung zu geringeren Dispositionskosten, da weniger Teile verwaltet werden müssen. Außerdem vereinfacht sich die Montage, da die zumindest beiden Anschlüsse in das Verbindergehäuse gebracht und anschließend dieser fertige Steckverbinder mit seinen Gegenverbindern in Verbindung gebracht werden kann. Dies führt insgesamt also zu einer schnelleren Produktmontage, da insgesamt weniger Bauteile verarbeitet werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass der gesamte Bauraum für die Anschlüsse reduziert werden kann, so dass sich eine kompakte Bauweise ergibt. Dies ist gerade bei der hohen Integrationsdichte von Bauteilen bei modernen Fahrzeugen besonders wichtig, da für diese Bauteile, die für den Bediener des Fahrzeuges nicht sichtbar angeordnet werden, immer weniger Bauraum zur Verfügung steht.

[0006] In Weiterbildung der Erfindung sind die in dem Verbindergehäuse angeordneten Kontakte für den Energieanschluss und den Signalanschluss gleichartig ausgebildet, insbesondere als Steckkontakte ausgebildet. Dadurch reduziert sich weiter die Teilevielfalt, da nur noch ein einziger Kontakt verwendet wird. Dieser ist in besonders vorteilhafter Weise als Steckkontakt ausgebildet, wobei es sich aber auch um einen Buchsenkontakt handeln kann.

[0007] In Weitebildung der Erfindung weist das Verbindergehäuse eine Kodierung auf. Eine solche Kodierung hat den Vorteil, dass beim Aufstecken des Verbindergehäuses auf den Gegenpart keine Verwechselung von Signal- und Energieanschluss erfolgen kann. Diese Kodierung ist in besonders vorteilhafter Weise so gestaltet, dass das z.B. als Steckergehäuse ausgestaltete Verbindergehäuse nur in einer einzigen Position zu dem Buchsengehäuse zusammengesteckt werden kann. In einem solchen Fall bietet es sich an, innerhalb des Verbindergehäuses unterschiedlich große Kammern oder Vorsprünge, Laschen, oder dergleichen zu verwenden. Neben solchen mechanisch wirkenden Kodierungen sind auch z.B. farbliche Kodierungen denkbar. Im Regelfall werden die Gegenstecker separat voneinander angeschlossen. Das heißt mit einem Steckergehäuse werden mehr als eine Buchse verbunden. Es ist jedoch auch möglich, das Verbindergehäuse mit nur einem Gegenstecker zu verbinden.

[0008] Weitere Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben sowie in der folgenden Figurenbeschreibung erläutert, wobei ein Ausführungsbeispiel in den Figuren gezeigt ist, auf das die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist.

[0009] Es zeigen:
Figur 1:
Eine dreidimensionale Ansicht eines erfindungsgemäßen Kabelsatzes (Sperrkreises),
Figur 2:
Schnitt durch ein Verbindergehäuse.


[0010] Figur 1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht eines erfindungsgemäßen Kabelsatzes, der insbesondere für die Anwendung in einem Fahrzeug mit einer beheizbare Scheibe (insbesondere Heckscheibe) sowie einer darin integrierten aktiven Antenne (Antennenleiter in der Scheibe) ausgebildet ist. Dieser Kabelsatz (Sperrkreis) 1, der mehrere Elemente miteinander elektrisch verbindet, weist zunächst einen Masseanschluss 2 auf, wobei weiterhin ein noch zu beschreibender Energieanschluss 3 und ein ebenfalls noch zu beschreibender Signalanschluss 4 vorhanden sind. Die genannten Anschlüsse 2, 3, 4 (jeweils einfach oder gegebenenfalls mehrfach vorhanden) sind mit Mitteln 5 zur Signalauskopplung verbunden. Bei diesen Mitteln 5 zur Signalauskopplung handelt es sich um elektronische Bauteile wie Spulen, Kondensatoren und dergleichen, die in Abhängigkeit der verwendeten integrierten aktiven Antenne und der dafür erforderlichen Signalauskopplung miteinander verschaltet und dementsprechend dimensioniert sind. Wichtig ist, dass der Kabelsatz (Sperrkreis) 1 diese Mittel 5 zur Signalauskopplung aufweist, wobei die Verschaltung der einzelnen Bestandteile der Mittel 5 hier nur von untergeordneter Bedeutung ist. Daher wird auf diese interne Verschaltung der Mittel 5 auch nicht weiter eingegangen. Der Masseanschluss 2 ist über ein Kabel 6 mit den Mitteln 5 verbunden, wobei der Masseanschluss 2 beispielsweise als Kabelschuh ausgebildet ist, die z.B. mit einem Karosserieteil des Fahrzeuges verschraubt werden kann. Angebunden ist dieser Masseanschluss 2 beispielsweise über einen Crimpanschluss 7 an dem elektrischen Leiter des Kabels 6. Weiterhin sind die Mittel 5 zur Signalauskopplung jeweils mit einem Kabel 8, 9 mit dem Energieanschluss 3 bzw. dem Signalanschluss 4 verbunden. Auch hierbei handelt es sich, wie bei dem Kabel 6, um Litzenkabel, da diese besonders flexibel innerhalb des Fahrzeuges verlegbar sind. Andere Bauformen für Kabel, wie z.B. Flachleiterkabel, können auch verwendet werden. An dem den Mitteln 5 abgewandten Ende der Kabel 8, 9 sind diese zu einem einzigen Verbindergehäuse 10 zusammengeführt, wobei bei diesem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel das Verbindergehäuse 10 als Steckergehäuse ausgebildet ist. Zu diesem Zweck sind auch die darin befindlichen Kontakte für den Energieanschluss 3 sowie den Signalanschluss 4 als Steckkontakte und gleichartig ausgebildet. Buchsenkontakte sind ebenfalls denkbar. Auch die Steckkontakte der Anschlüsse 3, 4, können mittels Crimpen oder einer anderweitigen Verbindung angeschlossen sein. Das Verbindergehäuse 10 besteht beispielsweise aus Kunststoff und kann in einem Kunststoff-Spritzgussverfahren einfach und kostengünstig hergestellt werden. Dadurch vereinfacht sich auch die gesamte Montage des Kabelsatzes 1, da in diesem einzigen Verbindergehäuse 10 die entsprechenden Anschlüsse, 3, 4 (oder gegebenenfalls mehr) eingesetzt werden können. Bei der anschließenden Montage des Kabelsatzes 1 braucht nur noch dieses einzige Verbindergehäuse 10 mit seinem Gegengehäuse zusammengesetzt werden. Dieses Gegengehäuse, das hier nicht Bestandteil der Erfindung ist, ist z.B. fest auf der Scheibe angeordnet oder mit den entsprechenden Leitern in der Scheibe über Kabel oder sonstige Verbindungen miteinander verbunden.

[0011] Schematisch ist in Figur 1 noch dargestellt, dass die Mittel 5 zwischen den Anschlüssen 2, 3, 4 angeordnet sind und zum Schutz vor äußeren Einflüssen (insbesondere wie Feuchtigkeit, Schmutzpartikeln und dergleichen) in einem Gehäuse angeordnet. Zur flexiblen Montage des Kabelsatzes 1 ist dieses Gehäuse von einem Schrumpfschlauch 11 gebildet, der über die elektronischen Bauteile, wie Spulen, Kondensatoren und dergleichen, und die Enden der Kabel 6, 8, 9 übergeschoben und anschließend mittels Wärmeeinwirkung zum Schrumpfen gebracht wird, um die darin innenliegenden Teile dichtend abzuschließen. Anstelle eines flexiblen Schrumpfschlauches ist auch ein starres Gehäuse, z.B. aus Kunststoff mit einem Ober- und Unterteil, denkbar. Ein solches starres Gehäuse würde gegebenenfalls die Festlegung des Kabelsatzes 1 an einem Karosserieteil oder einem sonstigen Teil des Fahrzeuges ermöglichen.

[0012] Figur 2 zeigt den Steckverbinder (Verbindergehäuse 10 mit darin angeordneten Anschlüssen 3, 4) gemäß Figur 1, wobei hier erkennbar ist, dass das Verbindergehäuse 10 weitestgehend symmetrisch ausgebildet ist und lediglich innerhalb einer Kammer, in der der Steckkontakt angeordnet ist, noch eine Kodierung 12 in Form eines Vorsprunges ausgebildet ist. Diese Kodierung 12 verhindert ein Vertauschen der Anschlüsse 3, 4 mit ihren Gegenanschlüssen, wenn das Verbindergehäuse 10 des Kabelsatzes 1 mit entsprechenden Buchsen oder einer Buchse zusammengesteckt wird.

[0013] Der Kabelsatz 1, wie er in Figur 1 gezeigt ist, hat darüber hinaus noch den Vorteil, dass er als eigenständiges Modul gefertigt und darüber hinaus auf seine Funktionstüchtigkeit geprüft werden kann. Außerdem erlaubt das Verbindergehäuse 10 mit den darin angeordneten Anschlüssen 3, 4 nicht nur eine Montagevereinfachung, sondern eine einfache Anpassung an die räumlichen und elektronischen Gegebenheiten, da die dahinter liegenden Bauteile diesen Gegebenheiten ohne weiteres angepasst werden können. So kann beispielsweise für einen einzigen Fahrzeughersteller als Standard ein und dasselbe Verbindergehäuse 10 eingesetzt werden und die dahinter liegenden Teile den einzelnen Modellen dieses Fahrzeugherstellers angepasst werden.

[0014] Abschließend wird noch darauf hingewiesen, dass der Kabelsatz 1 für sich alleine beansprucht wird und die übrigen mit ihm zu verbindenden Teile wie Stromversorgung, Scheibe und dergleichen des Fahrzeuges, nicht Bestandteil der Schutzbeanspruchung sind.

Bezugszeichenliste:



[0015] 
1.
Kabelsatz (Sperrkreis)
2.
Masseanschluss
3.
Energieanschluss
4.
Signalanschluss
5.
Mittel zur Signalauskopplung
6.
Kabel
7.
Crimpanschluss
8.
Kabel
9.
Kabel
10.
Verbindergehäuse
11.
Schrumpfschlauch
12.
Kodierung



Ansprüche

1. Kabelsatz (1) insbesondere für die Anwendung in einem Fahrzeug mit einer beheizbaren Scheibe sowie einer darin integrierten aktiven Antenne, aufweisend einen Masseanschluss (2) sowie zumindest einen Energieanschluss (3) und zumindest einen Signalanschluss (4) und Mitteln (5) zur Auskopplung von hochfrequenten Signalen, die von der aktiven Antenne empfangen werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Energieanschluss (3) und der Signalanschluss (4) gemeinsam in einem Verbindergehäuse (10) angeordnet sind.
 
2. Kabelsatz (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in dem Verbindergehäuse (10) angeordneten Kontakte für den Energieanschluss (3) und den Signalanschluss (4) gleichartig ausgebildet sind, insbesondere als Steckkontakte ausgebildet sind.
 
3. Kabelsatz (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindergehäuse (10) eine Kodierung (12) aufweist.
 
4. Kabelsatz (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindergehäuse (10) aus Kunststoff besteht und insbesondere in einem Kunststoff-Spritzgussverfahren herstellbar ist.
 
5. Kabelsatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (5) zur Signalauskopplung elektronische Bauteile wie Spulen, Kondensatoren und dergleichen aufweisen.
 
6. Kabelsatz (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronischen Bauteile in einem Gehäuse angeordnet sind.
 
7. Kabelsatz (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse von einem flexiblen Schrumpfschlauch (11) gebildet ist.
 
8. Kabelsatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlüsse (2, 3, 4) untereinander über Kabel (6, 8, 9) verbunden sind, wobei die Kabel (6, 8, 9) insbesondere als Litzenkabel oder Flachleiterkabel ausgebildet sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht