(19)
(11) EP 1 617 510 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.01.2006  Patentblatt  2006/03

(21) Anmeldenummer: 05010825.7

(22) Anmeldetag:  19.05.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01Q 1/50(2006.01)
H01Q 1/32(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 14.07.2004 DE 102004034214

(71) Anmelder: Rheinmetall Landsysteme GmbH
24107 Kiel (DE)

(72) Erfinder:
  • Ohlf, Bernd
    24116 Kiel (DE)
  • Ackermann, Uwe
    23611 Bad Schwartau (DE)

(74) Vertreter: Dietrich, Barbara 
Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH Rheinmetall Allee 1
40476 Düsseldorf
40476 Düsseldorf (DE)

   


(54) Antenne an einem Fahrzeug


(57) Vorgeschlagen wird eine Luftfunkenstrecke (9) als Überspannungsableiter für eine Antenne (2) an einem Fahrzeug, wobei die Funkenstrecke (9) frei von außen zugänglich ist und der effektive Abstand der Elektroden (4, 5) der Funkenstrecke (9) mit einfachen Mitteln einstellbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Funk-, Führungs- und Aufklärungseinrichtungen für ein militärisches Fahrzeug. Diese Einrichtungen werden häufig auch mit der Umschreibung C3 (Communication, Command and Control) benannt und halten mittels atmosphärischen elektromagnetischen Wellen mit geeigneter Informationsbeaufschlagung und Verschlüsselung untereinander laufend Kontakt. Gemeint ist, dass eine militärische Teileinheit jederzeit im Einsatz Verbindung halten muss (communication), dass die Führbarkeit mittels Befehlsstruktur (command) gegeben sein und unterstützt werden muss und dass Aktionen überwacht werden müssen (control). Ohne Kommunikation gibt es keinerlei Informationsaustausch und geordnete Aktion von mehreren Teileinheiten.
Für die Abstrahlung der Funkwellen werden auch Peitschenantennen eingesetzt, lange Stabantennen, die oben am Fahrzeug an geeigneter Stelle angebracht sind. Hochstehende Antennen an militärischen Fahrzeugen sollten in irgendeiner Form einen Blitzschutz besitzen, damit atmosphärische Blitzeinschläge in zum Beispiel die Antenne am Fahrzeug keinen Schaden im Fahrzeug oder am Funkgerät anrichten können. Diesen Blitzschutz führt man häufig mit einem Überspannungsableiter aus, der schädliche Hochspannung von einem Antennenstab auf kürzestem Weg an die Gehäusemasse ableitet.

[0002] Nach dem Stand der Technik gibt es verschiedene Ausführungen von Fahrzeugantennen mit oder ohne Blitzschutz. Dabei werden insbesondere vergossene Trennfunkenstrecken am Antennenfuß als Blitzschutz eingesetzt.

[0003] Nach der EP 1 375 256 A2 wird eine Stabantenne für ein Fahrzeug beschrieben, welche mittels einer Abknickvorrichtung bei Berührung mit einem Gegenstand ausweichen und abknicken kann, um einer mechanischen Beschädigung zu entgehen.

[0004] In der EP 1 117 147 A2 wird eine Blitzschutzeinrichtung für eine konventionelle und eine neuartige Mobilfunkantenne beschrieben.

[0005] In der WO 03/071630 wird eine Kombinationsantenne auf einem Fahrzeugdach angegeben, bei der ganz verschiedene Frequenzbereiche mit einer Antennenanordnung bedient werden können.

[0006] In der EP 1 416 583 A2 wird eine Hochspannungsschutzeinrichtung einer Fahrzeugantenne beschrieben, bei der der Schutz gegen technische Hochspannung, zum Beispiel Hochspannungsleitungen beim Zugbetrieb, im Vordergrund steht.

[0007] Die Nachteile der bekannten Lösungen eines versteckt eingebauten Blitzschutzes an der Antenne sind insbesondere, dass mehr Einbauvolumen im Bereich des Antennenfußes benötigt wird gegenüber der vorgeschlagenen Luftfunkenstrecke. Weiterhin ist die Schaltspannung der Überspannung (die Durchbruchspannung) nicht einstellbar und eine Beschädigung der Trennfunkenstrecke ist von außen nicht so ohne Weiteres erkennbar.

[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Überspannungsableiter für eine Fahrzeugantenne zu schaffen, welcher ein geringes Einbauvolumen besitzt und bei welchem die Schaltspannung einstellbar ist.

[0009] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, dass an der Antenne eine von außen zugängliche, einstellbare Luftfunkenstrecke, welche aus zwei Elektroden besteht, als Überspannungsableiter eingebaut wird.

[0010] Die Vorteile der Erfindung liegen darin, dass ein geringes Einbauvolumen benötigt wird und dass die wirksame Schaltspannung der Funkenstrecke leicht zugänglich und von außen einstellbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1:
in einer Seitenansicht eine Antennenhalterung
Figur 2:
in einer weiteren Seitenansicht die Antennenhalterung
Figur 3:
eine Draufsicht der Antennenhalterung
Figur 4:
eine perspektivische Ansicht


[0011] Figur 1, 2, 3 zeigen eine Antennenhalterung 1 mit einem Anschlussgewinde 2.1 einer nicht vollständig dargestellten Antenne 2, einem Antennenfuß 3, einer Elektrode 4, hier vorzugsweise als Lasche, einer einstellbaren Elektrode 5 und einem Masseanschluss 6. Die einstellbare Elektrode 5 ist vorzugsweise ein unterhalb der Elektrode 4 befindlicher und zur oberen Elektrode 4 ausgerichteter Stift. Beide sind seitlich angeordnet.

[0012] Figur 4 zeigt die Anordnung 1 in einer Perspektive mit den Befestigungsbohrungen 7 in einer zugehörigen Grundplatte 8.

[0013] Die Lasche 4 ist mit dem Anschlussgewinde 2.1 für einen Antennenstab und damit mit dem Antennenstab metallisch leitend verbunden. Bei Auftreten einer Hochspannung an der Antenne 2 liegt diese Spannung auch an der Lasche 4 an und kann über die Funkenstrecke 9 mit einem Elektrodenabstand einstellbar von circa 2 bis 20 mm, welcher zwischen der Lasche 4 und der mit Masse verbundenen Elektrode 5 liegt, an die Fahrzeugmasse abgeleitet werden. Elektrode 5 ist mit dem Masseanschluss 6 metallisch leitend verbunden und dieser ist wiederum mit einem Masseband mit dem Fahrzeuggehäuse verbunden (nicht dargestellt). Mittels Einstellung des Abstandes 9 zwischen den Elektroden 4 und 5 an der einstellbaren Elektrode 5 wird die Überschlagsspannung der Funkenstrecke 9 eingestellt. Elektrode 5 besteht zum Beispiel aus einem Gewindestift, welcher in einer Gewindebohrung der Grundplatte 8 geführt wird, und durch Drehen des Stiftes 5 in seinem Abstand zur Lasche 4 eingestellt werden kann. Eine Gewindemutter als Kontermutter kann den Stift 5 in seiner Lage fixieren. Die aufgezeigte Anordnung bildet einen guten Überspannungsableiter.


Ansprüche

1. Antenne (2) an einem Fahrzeug, insbesondere einem militärischen Einsatzfahrzeug, zur Abstrahlung von elektromagnetischen Wellen, wobei die Antenne (2) vorzugsweise als senkrechte Stabantenne ausgebildet ist, die an einem geeigneten Befestigungspunkt oben am Fahrzeug angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass am Fuß (3) der Antenne (2) seitlich eine Elektrode (4) montiert ist, welche passend und ausgerichtet zu einer Gegenelektrode (5) angebracht ist, wobei die Gegenelektrode (5) in der Grundplatte (8) der Antenne (2) befestigt ist, so dass zwischen den Elektroden (4, 5) ein geometrischer Abstand und eine Luftfunkenstrecke (9) entsteht, und die Elektrode (4) elektrisch leitend mit der Antenne (2) und die Elektrode (5) elektrisch leitend mit dem Masseanschluss (6) verbunden ist.
 
2. Antenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Elektrode (4) als Lasche ausgeführt ist.
 
3. Antenne nach Anspruch 11 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Elektrode (5) als Stift ausgeführt ist.
 
4. Antenne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Masseanschluss (6) mittels Masseband elektrisch leitend mit der Fahrzeugmasse verbunden ist.
 
5. Antenne nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (5) als Gewindestift ausgebildet ist, welcher mittels Gewinde in der Platte (8) geführt und gehalten wird und welcher mittels einer Gegenmutter am Gewindestift in einer einstellbaren Lage lösbar festgehalten wird.
 
6. Antenne nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Antennenfuß (3), Elektroden (4, 5) und Grundplatte (8) samt weiteren Montage- und Zwischenteilen eine austauschbare Einheit bilden, welche nachgerüstet werden kann an bestehenden Antennenanlagen.
 
7. Antenne nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile (4, 5, 6) der Vorrichtung aus korrosionsfestem Werkstoff, zum Beispiel Edelstahl, bestehen.
 




Zeichnung







Recherchenbericht