[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Triggerung einer Bildaufnahmeeinheit
und/oder einer Beleuchtungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Durch die DE 100 61 070 A1, die EP 1 552 926 A1 oder die US 2003/0174517 A1 ist jeweils
ein die Qualität eines Druckproduktes inspizierendes Inspektionssystem bekannt, wobei
das Inspektionssystem u. a. eine Bildaufnahmeeinheit, z. B. ein Kamerasystem zur Aufnahme
eines Bildes, sowie ein Beleuchtungssystem zur Beleuchtung der Oberfläche des Bedruckstoffes
aufweist.
[0003] Durch die WO 2004/028805 A1 sind Antriebsvorrichtungen und Verfahren zum Antrieb
einer Bearbeitungsmaschine, insbesondere einer Druckmaschine, bekannt, wobei bei einem
Verfahren für Bahnen mehrere Einheiten mechanisch voneinander unabhängig durch Antriebe
angetriebenen und Signale einer Leitachsposition einer virtuellen Leitachse in mindestens
einer die Antriebe dieser Einheiten verbindenden Signalleitung geführt werden. Den
Antrieben wird jeweils ein Offset zugeordnet, welcher eine permanente, aber veränderbare
Verschiebung einer Soll-Winkellage gegenüber der Leitachsposition festlegt.
[0004] Durch die DE 103 38 973 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Störungserfassung
beim Transport einer Materialbahn in einer eine Materialbahn verarbeitenden Maschine
bekannt, wobei mittels wenigstens einer z. B. als eine CCD-Kamera ausgebildeten Sensoreinheit
und einer mit dieser zusammenwirkenden Recheneinheit eine den Bahntransport kennzeichnende
Größe bestimmt und überwacht wird, wobei die Sensoreinheit speziell aufgedruckte Registermarken,
das Druckbild selbst oder zumindest einen Abschnitt des Druckbildes erfasst und wobei
an die Recheneinheit z. B. auch eine von einem Encoder erfasste Winkel-Position eines
in einem Falzapparat angeordneten Schneidzylinders weitergeleitet wird, um ein Druck-zu-Schnitt-Register
zu bestimmen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Triggerung einer Bildaufnahmeeinheit
und/oder einer Beleuchtungseinrichtung zu schaffen.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass für
die Triggerung der Bildaufnahmeeinheit und/oder der Beleuchtungseinrichtung des Inspektionssystems
im Abgleich mit einem mit einem Produktionsprozess der Druckmaschine einhergehenden
Bewegungsablauf eine als absolut zu betrachtende Referenz definiert ist. Insbesondere
die Triggerung der Bildaufnahmeeinheit des Inspektionssystems kann mit einer hohen
Genauigkeit zu mit dem Druckprozess abgestimmten Zeitpunkten erfolgen.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im Folgenden näher beschrieben.
[0009] Es zeigen jeweils in einer schematischen Darstellung:
- Fig. 1
- ein Beispiel für ein Antriebsmanagement in einer Druckmaschine;
- Fig. 2
- ein Beispiel für ein Inspektionssystem mit einer eine Kamera aufweisenden Bildaufnahmeeinheit
und mit einer zwei Lichtquellen aufweisenden Beleuchtungseinrichtung.
[0010] Fig. 1 zeigt ein Beispiel zur Steuerung von Antrieben in einer Druckmaschine, z.
B. einer Rollendruckmaschine, insbesondere einer in einem Offsetdruckverfahren arbeitenden
Rollendruckmaschine, wobei die Druckmaschine z. B. im Zeitungsdruck und/oder im Druck
von Akzidenzen verwendet wird. Bei dem Offsetdruckverfahren kann es sich um ein konventionelles
Nassoffsetdruckverfahren oder um ein Trockenoffsetdruckverfahren handeln. Es werden
vorzugsweise mehrere Bahnen eines Bedruckstoffes (nicht dargestellt) zu dessen vorzugsweise
beidseitiger Bedruckung durch die Druckmaschine geführt.
[0011] Die Druckmaschine weist z. B. mehrere, hier drei Drucktürme 01 auf, welche ihrerseits
jeweils mehrere Druckwerke 03, hier Doppeldruckwerke 03, aufweisen, wobei jeder Druckturm
01 vorzugsweise in seiner Vertikalen von mindestens einer Bahn des Bedruckstoffes,
z. B. einer Papierbahn, durchlaufen werden kann, wobei die Bahn des Bedruckstoffes
z. B. von einem vorzugsweise unterhalb des betreffenden Druckturms 01 angeordneten
Rollenwechsler (nicht dargestellt) zugeführt wird. Die Druckwerke 03 eines Druckturms
01 bilden zusammen mit ihren jeweiligen Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08
mit ihrem jeweils zugehörigen Antriebsmotor M, z. B. einem geregelten, elektrischen
Antriebsmotor M, vorzugsweise einem lagegeregelten oder drehzahlgeregelten Antriebsmotor
M, eine Gruppe 18, insbesondere eine Druckstellengruppe 18, welche über eine untergeordnete
Antriebssteuerung 17 dieser Gruppe 18 mit einer Signalleitung 09 verbunden ist. Eine
Recheneinheit 13, z. B. eine übergeordnete Antriebssteuerung 13 kann auch Untergruppen
02 von Druckwerken 03, z. B. Druckeinheiten 02 oder andere Teilungen mit zugeordneten
Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08 verwalten. Mit der Signalleitung 09 sind
auch weitere, vorzugsweise jeweils eine eigene untergeordnete Antriebssteuerung 17
aufweisende Einheiten, z. B. ein oder mehrere Leitelemente 07 und/oder ein oder mehrere
Falzapparate 06 verbunden. Die Signalleitung 09 ist hier vorteilhaft in einer Ringtopologie,
insbesondere als Doppelring, ausgeführt.
[0012] Gemäß dem Beispiel der Fig. 1 sind den Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08
jeweils Antriebsmotoren M zugeordnet, welche jeweils über mindestens eine Signalleitung
09 direkt oder indirekt miteinander und mit einer Rechen- und Datenverarbeitungseinheit
11, z. B. einen Rechner 11, verbunden sind. Die Rechen- und Datenverarbeitungseinheit
11 kann zusätzlich eine Bedieneinheit aufweisen oder mit einer Bedieneinheit 10, z.
B. einem Leitstand 10, in Verbindung stehen. Die Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten
08 können prinzipiell in Serie (nicht dargestellt) direkt in einer Ring-, Bus- oder
einer anderen Netzstruktur oder aber - wie dargestellt - in einer Baumstruktur durch
Signalleitungen 12 mit der Signalleitung 09 verbunden sein.
[0013] Die mindestens eine Signalleitung 09 führt Signale einer Leitachsposition Φ, welche
durch eine übergeordnete Antriebssteuerung 13 vorgegeben wird. Die Signalleitung 09
stellt zusammen mit der Recheneinheit 13 eine sogenannte virtuelle Leitachse 09, 13
(elektronische Welle) für die mit ihr verbundenen Einheiten dar, an welcher sich die
Einheiten hinsichtlich ihrer jeweiligen Winkellage bzw. Position orientieren. Die
Leitachsposition Φ wird an die Antriebseinheit 08 bzw. Regeleinheit 08 als Vorgabe
(Führungsgröße) weitergegeben.
[0014] Die Rechen- und Datenverarbeitungseinheit 11 liefert Vorgaben zur gewünschten Produktionsgeschwindigkeit
an die übergeordnete Antriebssteuerung 13 und steht somit über die übergeordnete Antriebssteuerung
13, die Signalleitung 09 (Quer-Kommunikation) und die Signalleitungen 12 mit den Antriebseinheiten
08 bzw. Regeleinheiten 08 in Verbindung.
[0015] Jeder der Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08 ist ein Wert für einen spezifischen
Offset ΔΦ
i, z. B. einen Winkelversatz ΔΦ
i, vorgebbar, welcher eine nach seiner erfolgten Einstellung permanente, aber zur Anpassung
z. B. an unterschiedliche Produktionen oder Produktionsbedingungen veränderbare Verschiebung
gegenüber der Leitachsposition Φ festlegt. Dieser Offset

ist z. B. direkt an der Antriebseinheit 08 bzw. Regeleinheit 08 und/oder über Rechen-
und Datenverarbeitungseinheit 11 eingebbar und/oder für spezifische Betriebssituationen,
insbesondere spezifische Bahnführungen in einem Speicher in der Rechen- und Datenverarbeitungseinheit
11 abgelegt und abrufbar. Ist die Signalleitung 09 entsprechend ausgeführt, beispielsweise
als breitbandiges Netzwerk, vorzugsweise als breitbandiger Bus, so kann die Information
über den jeweils vorgegebenen und festgelegten Offset ΔΦ
i sowie "die rotierende" Leitachsposition Φ gegebenenfalls über die gemeinsame Signalleitung
09 erfolgen. Die Signalleitung 09 kann auch zusätzlich jeweils mit einem Steuersystem
24 verbunden sein, welches beispielsweise die von den Antriebsmotoren M verschiedenen
Stellglieder und Antriebe der Druckeinheiten 02 bzw. Druckwerke 03 bzw. Falzapparate
06, z. B. Farbzuführung, Stellbewegungen von Walzen und/oder Zylindern, Feuchtwerk,
Positionen etc. steuert oder regelt.
[0016] Der jeweilige Offset ΔΦ
i wird z. B. vor Produktionsbeginn vom Leitstand 10 oder von der Rechen- und Datenverarbeitungseinheit
11 an die Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08 überführt und dort gespeichert.
In vorteilhafter Ausführung ist der Offset ΔΦ
i während des Betriebes bzw. der Produktion der Druckmaschine an der Antriebseinheit
08 bzw. Regeleinheit 08 selbst, insbesondere aber über die Rechen- und Datenverarbeitungseinheit
11 veränderbar.
[0017] Die Offsetwerte ΔΦ
i für die verschiedenen Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08 können in einer
Variante auch in der übergeordneten Antriebssteuerung 13 gespeichert werden. In diesem
Fall erhält jede Antriebseinheit 08 bzw. Regeleinheit 08 über die Signalleitungen
09; 12 (bzw. in Serie: nur 09) als Vorgabe die Summe aus der rotierenden Leitachsposition
Φ und dem spezifischen, gespeicherten Offsetwert ΔΦ
i der jeweiligen Antriebseinheit 08 bzw. Regeleinheit 08.
[0018] So folgen alle Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08, beispielsweise die Antriebseinheiten
08 bzw. Regeleinheiten 08 der beiden ersten z. B. als Drucktürme 01 ausgeführten Einheiten
sowie der Antriebseinheit 08 bzw. Regeleinheit 08 der als Falzapparat 06 ausgeführten
Einheit jeweils der rotierenden Leitachsposition Φ aus der übergeordneten Antriebssteuerung
13 mit jeweils einem festgelegten Offsetwert ΔΦ
i relativ zur absoluten Lage der Leitachsposition Φ.
[0019] In dem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 ist die Signalleitung 09 mit mehreren,
hier zwei, übergeordneten Antriebssteuerungen 13 verbunden, welche jeweils voneinander
verschiedene Signale einer jeweiligen Leitachsposition Φa; Φb einer Leitachse in die
Signalleitung 09 einspeisen können. Dies ist beispielsweise von Vorteil, wenn die
Druckmaschine bzw. deren Drucktürme 01 und/oder Druckeinheiten 02 und/oder Druckwerke
03 und die zugehörigen Falzapparate 06 sowie Leitelemente 07 mehreren, getrennt oder
gemeinsam betreibbaren Sektionen 21; 22 zuordenbar sein sollen. Es können jedoch Produktionen
und Bahnführungen die in Fig. 1 durch eine strichlierte Linie angedeutete Sektionstrennung
überschreiten und aus Druckeinheiten 02 der einen, in Druckeinheiten 02 der anderen
und/oder den Falzapparat 06 der anderen Sektion 21; 22 geführt werden. Die einzelnen
Drucktürme 01 sind beispielsweise verschiedenen Falzapparaten 06 zuordenbar. Auch
innerhalb eines Druckturmes 01 sind Untergruppen, z. B. Druckeinheiten 02, verschiedenen
Bahnen des Bedruckstoffes mit unterschiedlichen Bahnführungen zuordenbar, welche auf
einen gemeinsamen oder gar auf verschiedene Falzapparate 06 geführt werden können.
Die Sektionen 21; 22 sind logisch somit nicht als starre Einheiten zu verstehen.
[0020] Die übergeordneten Antriebssteuerungen 13 beziehen ihre Vorgaben bezüglich Ausgangspunkt
und Produktionsgeschwindigkeiten der jeweiligen Sektion 21; 22 und/oder Bahnführung
von einer jeweils zugeordneten Rechen- und Datenverarbeitungseinheit 11, welche ihrerseits
wiederum mit mindestens einem Leitstand 10 verbunden sind. In einer vorteilhaften
Ausführung sind die beiden Rechen- und Datenverarbeitungseinheiten 11 über eine Signalleitung
14 miteinander und mit einer weiteren Signalleitung 23 verbunden, welche mehrere,
hier zwei, Leitstände 10 miteinander verbindet.
[0021] Für die einzelnen Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08 relevante Offsetwerte
ΔΦ
i werden für die betreffende Produktion von der Rechen- und Datenverarbeitungseinheit
11 bzw. den Rechen- und Datenverarbeitungseinheiten 11 über die Signalleitung 14 den
den jeweiligen Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08 zugeordneten untergeordneten
Antriebssteuerungen 17 zugeleitet und vorzugsweise dort gespeichert und mit der Leitachsposition
Φa; Φb zu den Leitachspositionen Φ
i verarbeitet. Sind Untergruppen 02, z. B. Druckeinheiten 02, einer Gruppe 18, z. B.
eines Druckturms 01, zwei verschiedenen Bahnen zugeordnet, so verarbeitet die untergeordnete
Antriebssteuerung 17 jeweils die für die betreffende Antriebseinheit 08 bzw. Regeleinheit
08 zugeordnete Leitachsposition Φa; Φb der Leitachse, je nach Zugehörigkeit der betreffenden
Druckbildstelle zu der einen oder anderen Bahn, mit dem für diese Bahnführung vorgegebenen
Offsetwert ΔΦ
i.
[0022] Die Übermittlung an die untergeordneten Antriebssteuerungen 17 erfolgt in diesem
Beispiel jedoch nicht direkt, sondern über ein Steuersystem 24, welches der jeweiligen
Gruppe 18 bzw. der eine eigene untergeordnete Antriebssteuerung 17 aufweisenden Einheit
(z. B. Falzapparat 06) zugeordnet ist. Das Steuersystem 24 ist mit der Signalleitung
14 (bzw. mit der Rechen- und Datenverarbeitungseinheit 11) entweder beispielsweise
über eigene Signalleitungen 25 verbunden oder aber Leitungsabschnitte der Signalleitungen
25 sind Bestandteil der als Netzwerk 14 ausgeführten Signalleitung 14. Das Steuersystem
24 steuert oder regelt beispielsweise die von den Antriebsmotoren M verschiedenen
Stellglieder und Antriebe der Druckeinheiten 02 bzw. Druckstellengruppen 18 bzw. Druckwerke
03 bzw. Falzapparate 06, z. B. Farbzuführung, Stellbewegungen von mindestens einer
Walze und/oder mindestens einem Zylinder, Feuchtwerk, Positionen etc. Das Steuersystem
24 weist eine oder mehrere (insbesondere speicherprogrammierbare) Steuereinheiten
26 auf. Diese Steuereinheit 26 ist über eine Signalleitung 27 mit der untergeordneten
Antriebssteuerung 17 verbunden. Im Fall mehrerer Steuereinheiten 26 sind diese durch
die Signalleitung 27 auch untereinander verbunden.
[0023] Das Steuersystem 24 bzw. deren Steuereinheit(en) 26 ist/sind in vorteilhafter Ausführung
durch nicht dargestellte Koppler, z. B. jeweils als Schnittstellenkarte ausgebildete
Netzwerkkoppler, lösbar mit der Signalleitung 14 verbunden. Hierdurch ist die Gruppe
18 prinzipiell für sich abgeschlossen betreibbar, wobei die Steuerung der Antriebseinheiten
08 bzw. Regeleinheiten 08 über den Strang der untergeordneten Antriebssteuerung 17
mit der Signalleitung 12 und die Steuerung der weiteren Funktionen der Gruppe 18 über
den Strang des Steuersystems 24 erfolgt. Sollwerte sowie Istwerte und Abweichungen
sind über den Koppler ein- bzw. ausgebbar. Die untergeordnete Antriebssteuerung 17
übernimmt in diesem Fall die Vorgabe einer Leitachsposition Φ. Aus diesem Grund und
aus Gründen der Redundanz ist es vorteilhaft, wenn alle untergeordneten Antriebssteuerungen
17 mit der Möglichkeit zur Erzeugung und Vorgabe einer Leitachsposition Φ ausgebildet
sind.
[0024] Die Offsetwerte ΔΦ
i werden in der Ausführung nach Fig. 1 somit von der Signalleitung 14 über das jeweilige
Steuersystem 24 der betreffenden untergeordneten Antriebssteuerung 17 zugeführt. Dabei
können die Offsetwerte ΔΦ
i alternativ von dort an die Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08 gegeben und
dort gespeichert und verarbeitet werden.
[0025] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 kann die übergeordnete Antriebssteuerung
13 entfallen, wenn z. B. eine oder mehrere Gruppen 18 bzw. eine der eine eigene untergeordnete
Antriebssteuerung 17 aufweisenden Einheiten (z. B. Falzapparat 06) eine untergeordnete
Antriebssteuerung 17 aufweist. Die virtuelle Leitachse bzw.
Leitachsposition Φ ist dann z. B. von einer der Antriebssteuerungen 17 vorgebbar.
[0026] Sehr vorteilhaft ist es, für den Umlauf einer noch nicht an die einzelnen Antriebseinheiten
08 bzw. Regeleinheiten 08 angepassten Leitachse und die die Winkellage z. B. von mindestens
einer Walze und/oder mindestens einen Zylinder betreffenden Informationen (Offsetwerte
ΔΦ
i, Registerabweichungen) gesonderte Signalleitungen 09 bzw. 14; 25; 27 vorzusehen.
So kann einerseits die Grundausrichtung der einzelnen Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten
08 durch Übermittlung und/oder Veränderung der Offsetwerte ΔΦ
i als auch eine während der Produktion erforderliche Korrektur der Winkellage im Hinblick
auf die Regelung eines Längsregisters über die gesonderte Signalleitung 14; 25; 27
an die untergeordneten Antriebssteuerungen 17 (bzw. die Antriebseinheiten 08 bzw.
Regeleinheiten 08 selbst) erfolgen. Im Fall einer Registerregelung wird beispielsweise
ein entsprechender Stellwert über die Signalleitung 27 zur Steuerung 17 geführt und
bei der Ermittlung der spezifischen Sollwinkellage für die einzelne Antriebseinheit
08 bzw. Regeleinheit 08 dem aus Leitachsposition Φ; Φa; Φb und Offset ΔΦ
i gebildeten Sollwert überlagert. Durch diese Vorgehensweise wird ein erhöhter Datenfluss
über die die Leitachse führende Signalleitung 09 vermieden. Es müssen auch nicht viele
unterschiedliche, auf die jeweiligen Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08 bereits
angepasste Datenpakete durch diese Signalleitung 09 geführt werden. Dies hätte bezogen
auf die einzelne Antriebseinheit 08 bzw. Regeleinheit 08 eine deutlich erniedrigte
mögliche Signalrate zur Folge. Die untergeordneten Antriebssteuerungen 17 verwalten
lediglich eine eng begrenzte Anzahl von Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08,
sodass die Daten in den Signalleitungen 12 entsprechend handhabbar sind. Dies ist
jedoch nicht vergleichbar mit der Anzahl sämtlicher, einer gesamten Sektion 21; 22
zugeordneter Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08.
[0027] Für alle beschriebenen Ausführungen wird mindestens eine Leitachsposition Φ; Φa;
Φb durch mindestens eine Antriebssteuerung 13; 17 vorgegeben, an welcher bzw. an welchen
sich die Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08 der verschiedenen mechanisch
voneinander unabhängig angetriebenen Einheiten in ihrer Lage orientieren. Jedem dieser
Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08 ist ein spezifischer Offsetwert ΔΦ
i zuordenbar, welcher jeweils die relative Soll-Lage zur Leitachsposition Φ; Φa; Φb
der zugewiesenen Leitachse ausdrückt. So werden beispielsweise für eine bestimmte
Produktion sämtlichen mechanisch voneinander unabhängigen Antriebseinheiten 08 bzw.
[0028] Regeleinheiten 08 der Drucktürme 01 (bzw. Druckeinheiten 02 bzw. Druckwerke 03) sowie
der zugeordneten Antriebseinheit 08 bzw. Regeleinheit 08 des Falzapparates 06 und
gegebenenfalls Leitelementen 07 jeweils spezifische Offsetwerte ΔΦ
i in Bezug auf die für die Produktion relevante Leitachse zugeordnet.
[0029] Diese Offsetwerte ΔΦ
i beruhen im Wesentlichen auf rein geometrischen Verhältnissen. Zum einen sind sie
von der gewählten Bahnführung, d. h. vom Bahnweg zwischen den einzelnen Einheiten
abhängig. Zum anderen können sie von einer zufälligen oder gewählten Nulllage der
einzelnen Antriebseinheit 08 bzw. Regeleinheit 08 abhängen. Letzteres entfällt für
die einzelne Antriebseinheit 08 bzw. Regeleinheit 08, wenn deren definierte Nulllage
mit der Nulllage der Leitachse zusammenfällt.
[0030] Zur einer Beurteilung der Qualität einer von der Druckmaschine produzierten Drucksache
werden zunehmend Inspektionssysteme 31 eingesetzt, vorzugsweise ein Inline-Inspektionssystem
31, welches an oder vorzugsweise innerhalb der Druckmaschine angeordnet ist und die
Qualität der von der Druckmaschine produzierten Drucksache in einem laufenden Druckprozess
in Echtzeit beurteilt. Ein Inline-Inspektionssystem 31 kann innerhalb der Druckmaschine
in mindestens einem der Drucktürme 01, vorzugsweise jeweils in allen Drucktürmen 01,
in Transportrichtung T des Bedruckstoffes 39 z. B. an oder hinter der letzten Druckstelle
47 des jeweiligen Druckturms 01 und/oder vor dem Einlauf der in mindestens einem der
Drucktürme 01 bedruckten Bahn des Bedruckstoffes 39 in einen der Falzapparate 06 oder
in einen Trockner (nicht dargestellt), z. B. einen Heißluft- oder Infrarottrockner,
angeordnet sein. Auch wenn in der Fig. 1 beispielhaft eine Rollendruckmaschine dargestellt
ist, kann die Druckmaschine alternativ auch als eine Bogendruckmaschine mit in entsprechender
Weise von einer Leitachsposition geführten Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten
08 ausgebildet sein.
[0031] Ein zur Verwendung innerhalb der Druckmaschine geeignetes Inspektionssystem 31, z.
B. ein Inline-Inspektionssystem 31, ist in der Fig. 2 in Form einer Prinzipskizze
dargestellt.
[0032] Zu einem derartigen Inspektionssystem 31 gehört mindestens eine Beleuchtungseinrichtung
36 mit mindestens einer, vorzugsweise mehreren Lichtquellen 37; 38, wobei die Beleuchtungseinrichtung
36 Licht in Richtung des Bedruckstoffes 39, der mindestens ein zu prüfendes Druckbild
aufweist, emittiert. Des Weiteren gehört zu diesem Inspektionssystem 31 mindestens
eine Erfassungseinrichtung 32, z. B. eine Bildaufnahmeeinheit 32, mit jeweils mindestens
einem Detektor, wobei der Detektor von der Oberfläche des Bedruckstoffes 39 remittiertes
Licht erfasst. Die Beleuchtungseinrichtung 36 und die Erfassungseinrichtung 32 sind
mit einer Steuereinheit 34 verbunden.
[0033] Der Bedruckstoff 39, insbesondere eine Materialbahn 39, vorzugsweise eine Papierbahn
39, wird relativ zu dem Inspektionssystem 31 durch einen in einer Transportebene des
Bedruckstoffes 39 liegenden, sich in der Transportrichtung T erstreckenden Erfassungsbereich
41 einer Kamera 33 der Bildaufnahmeeinheit 32 vorzugsweise gleichförmig hindurchbewegt,
wobei die Transportgeschwindigkeit des Bedruckstoffes 39 z. B. 12 m/s bis 15 m/s oder
eine noch höhere Geschwindigkeit betragen kann.
[0034] Der Bedruckstoff 39 weist zumindest an seiner dem Inspektionssystem 31 zugewandten
Seite zumindest ein Druckbild oder Druckmotiv auf. Von den Lichtquellen 37; 38 der
Beleuchtungseinrichtung 36 emittiertes und im Erfassungsbereich 41 der Kamera 33 der
Bildaufnahmeeinheit 32 einfallendes Licht (in der Fig. 2 durch einen jeweiligen Zentralstrahl
42; 43 nur angedeutet) wird von der Oberfläche des Bedruckstoffes 39 remittiert.
[0035] Die mindestens eine Kamera 33 der Bildaufnahmeeinheit 32 ist z. B. als eine Farbkamera
33 ausgebildet, vorzugsweise als eine als Detektor mindestens einen CCD-Chip aufweisende
Halbleiterkamera 33, insbesondere als eine Zeilenkamera 33, wobei der lichtempfindliche
Detektor der Zeilenkamera 33 zeilenförmig quer zur Transportrichtung T des Bedruckstoffes
39 angeordnet ist, sodass die Oberfläche des relativ zum Inspektionssystem 31 bewegten
Bedruckstoffes 39 in Korrelation zu dessen Transportgeschwindigkeit fortschreitend
zeilenweise gescannt wird. Die vollständige Bildaufnahme eines Druckmotivs auf dem
Bedruckstoff 39 erfordert bei der Verwendung einer Zeilenkamera 33 i. d. R. die Erfassung
einer Vielzahl von sequentiell aufgenommenen Bildzeilen, wobei jede Bildzeile einen
Ausschnitt des Druckmotivs erfasst. Auch die Lichtquellen 37; 38 der Beleuchtungseinrichtung
36 können zeilenförmig quer zur Transportrichtung T des Bedruckstoffes 39 ausgebildet
sein und sich vorzugsweise über die gesamte Breite des Bedruckstoffes 39 erstrecken.
Die Lichtquellen 37; 38 der Beleuchtungseinrichtung 36 bilden dann jeweils eine sogenannte
Linienbeleuchtung hinsichtlich des Bedruckstoffes 39.
[0036] Die Lichtquellen 37; 38 der Beleuchtungseinrichtung 36 sind in Transportrichtung
T des Bedruckstoffes 39 z. B. in einem Abstand A zueinander versetzt angeordnet, sodass
von ihnen emittiertes Licht unter sich voneinander unterscheidenden Einfallswinkeln
α; β in den Erfassungsbereich 41 der Kamera 33 der Bildaufnahmeeinheit 32 einfällt,
wobei jeder der Einfallswinkel α; β jeweils von einem von einer der Lichtquellen 37;
38 ausgehenden Zentralstrahl 42; 43 zu einem im Erfassungsbereich 41 lotrecht auf
dem Bedruckstoff 39 stehenden Einfallslot 44 bemessen ist. Da von den Lichtquellen
37; 38 emittiertes Licht unter unterschiedlichen Einfallswinkeln α; β in den Erfassungsbereich
41 der Kamera 33 der Bildaufnahmeeinheit 32 einfällt, können mit jeder dieser Lichtquellen
37; 38 andere, d. h. sich im Reflexionsverhalten jeweils unterscheidende Oberflächen
des Bedruckstoffes 39 hervorgehoben werden. Vorzugsweise ist jedoch zumindest eine
der Lichtquellen 37; 38 unter einem derartigen Einfallswinkel α; β angeordnet, dass
von dieser Lichtquelle 37; 38 emittiertes Licht aus dem Erfassungsbereich 41 gemäß
der Bedingung "Einfallswinkel ist gleich Ausfallswinkel" zur Kamera 33 remittiert
wird. Mit Hilfe dieser Lichtquelle 37; 38 sind insbesondere reflektive Merkmale des
Bedruckstoffes 39 gut sichtbar und damit inspizierbar. Die Kamera 33 der Bildaufnahmeeinheit
32 ist unter einem Beobachtungswinkel δ auf die Oberfläche des Bedruckstoffes 39 gerichtet,
wobei der Beobachtungswinkel δ zwischen einem vom Erfassungsbereich 41 zur Kamera
33 gerichteten Zentralstrahl 46 und dem lotrecht auf dem Bedruckstoff 39 stehenden
Einfallslot 44 bemessen ist. Die Einfallswinkel α; β und der Beobachtungswinkel δ
sind jeweils vorzugsweise spitzwinklig, d. h. kleiner als 90° ausgebildet. Das Inspektionssystem
31 arbeitet bevorzugt in einem Auflichtverfahren. Die in Transportrichtung T des Bedruckstoffes
39 in dem Abstand A voneinander beabstandet angeordneten Lichtquellen 37; 38 der Beleuchtungseinrichtung
36 weisen vorzugsweise dieselbe Lichtfarbe auf bzw. lassen in den Erfassungsbereich
41 Licht derselben Lichtfarbe einfallen.
[0037] Die Lichtquellen 37; 38 der Beleuchtungseinrichtung 36 sind vorzugsweise als lichtstarke
Leuchtdioden (LED) oder Laserdioden ausgebildet, die ihr Licht jeweils gebündelt und
gezielt in eine zum Erfassungsbereich 41 gerichtete Vorzugsrichtung abgeben. Optische
Einrichtungen (nicht dargestellt), wie Linsen- und/oder Spiegelanordnungen, können
die Richtungshomogenität des von den Lichtquellen 37; 38 emittierten Lichts unterstützen,
wobei diese optischen Einrichtungen zur Erzielung eines kompakten Gesamtaufbaus in
der Beleuchtungseinrichtung 36 vorzugsweise integriert angeordnet sind.
[0038] Die Bildaufnahmeeinheit 32 und die Beleuchtungseinrichtung 36 befinden sich im Inspektionssystem
31 in einer fest definierten Anordnung zueinander, wobei ihre Anordnung zumindest
während einer Inspektion des Bedruckstoffes 39 unverändert bleibt. Beispielsweise
sind sowohl die Bildaufnahmeeinheit 32 als auch die Beleuchtungseinrichtung 36 in
der Druckmaschine fest verbaut.
[0039] Wie in der Fig. 2 dargestellt, ist die Bildaufnahmeeinheit 32 in einem Abstand A32
und die Beleuchtungseinrichtung 36 in einem Abstand A36 jeweils von der Oberfläche
des Bedruckstoffes 39 angeordnet. Der Abstand A32 der Bildaufnahmeeinheit 32 liegt
im Bereich zwischen 10 mm und 1.500 mm, vorzugsweise zwischen 50 mm und 400 mm. Der
Abstand A36 der Beleuchtungseinrichtung 36 liegt vorzugsweise zwischen 30 mm und 200
mm, insbesondere zwischen 80 mm und 140 mm. Die Abstände A32 und A36 sind vorzugsweise
fest eingestellt und sollen zumindest während der Inspektion in einer laufenden Produktion
der Druckmaschine nicht verändert werden. Die Bildaufnahmeeinheit 32 und die Beleuchtungseinrichtung
36 weisen zueinander einen gleichfalls vorzugsweise fest eingestellten Winkel γ auf,
wobei dieser Winkel γ vorzugsweise spitzwinklig oder in etwa rechtwinklig ausgebildet
ist.
[0040] Die Steuereinheit 34 steuert in Transportrichtung T des Bedruckstoffes 39 im Abstand
A zueinander versetzt angeordnete Lichtquellen 37; 38 der Beleuchtungseinrichtung
36 vorzugsweise voneinander getrennt, d. h. einzeln und unabhängig voneinander. Die
Steuereinheit 34 stellt z. B. einen Einschaltzeitpunkt der Lichtquellen 37; 38, deren
Einschaltdauer sowie deren jeweilige Helligkeit ein. Durch unterschiedlich hell eingestellte
Lichtquellen 37; 38 kann ein Kontrast zwischen reflektiven und diffus reflektierenden
Merkmalen der Oberfläche des Bedruckstoffes 39 gezielt eingestellt werden, wodurch
eine Anpassung an den jeweiligen gerade aktuell in der Druckmaschine abzuarbeitenden
Druckauftrag erfolgen kann. Durch die mittels der Ansteuerung durch die Steuereinheit
34 getroffene Auswahl einer unter einem bestimmten Einfallswinkel α; β angeordneten
Lichtquelle 37; 38 der Beleuchtungseinrichtung 36 kann auch der Kontrast zwischen
einem nur unter einer speziellen Winkelbedingung reflektierenden Merkmal der Oberfläche
des Bedruckstoffes 39 und der Umgebung dieses Merkmals eingestellt werden, denn je
nach dem Reflexionsvermögen des Merkmals tritt es entweder durch relativ flach einfallendes
Streiflicht oder unter einem dem Einfallslot 44 nahen Winkel in seiner Sichtbarkeit
stärker hervor.
[0041] Die Steuereinheit 34 kann den Einschaltzeitpunkt bestimmter, ausgewählter Lichtquellen
37; 38 z. B. in Abhängigkeit von der Transportgeschwindigkeit des Bedruckstoffes 39
oder einer Winkellage eines am Transport und/oder am Bedrucken des Bedruckstoff 39
beteiligten Zylinders, insbesondere eines Druckwerkszylinders, steuern, wobei jeweils
z. B. der Erfassungsbereich 41 der Kamera 33 der Bildaufnahmeeinheit 32 einen Bezugspunkt
bildet, d. h. die Lichtquellen 37; 38 werden von der Steuereinheit 34 stets z. B.
bei einer bestimmten, mit dem Erfassungsbereich 41 der Kamera 33 korrelierenden Winkellage
des am Transport und/oder am Bedrucken des Bedruckstoff 39 beteiligten Zylinders oder
in Abhängigkeit von der Transportgeschwindigkeit des Bedruckstoffes 39 nach festgelegten,
vom Bedruckstoff 39 zurückgelegten Strecken eingeschaltet. Die von oder mittels der
Steuereinheit 34 getroffene Auswahl kann wiederum z. B. von dem aktuell in der Druckmaschine
abzuarbeitenden Druckauftrag abhängig sein. Diese Option ist vorteilhaft bei einem
Druckmotiv oder einem besonderen Merkmal der Oberfläche des Bedruckstoffes 39 anwendbar,
welches jeweils in einer starren Folge, z. B. in einem festen Abstand, wiederkehrt,
z. B. nach jeder vollständigen oder halben Umdrehung eines den Bedruckstoff 39 transportierenden
und/oder bedruckenden Zylinders. Die Lichtquellen 37; 38 werden von der Steuereinheit
34 vorzugsweise dann wieder abgeschaltet, nachdem das zu erfassende Druckmotiv oder
das besondere Merkmal der Oberfläche des Bedruckstoffes 39 den Erfassungsbereich 41
der Kamera 33 der Bildaufnahmeeinheit 32 in Gänze durchlaufen hat, d. h. nachdem das
zu erfassende Druckmotiv oder besondere Merkmal der Oberfläche des Bedruckstoffes
39 von der Kamera 33 der Bildaufnahmeeinheit 32 vollständig erfasst worden ist.
[0042] Durch eine Steuerung des jeweiligen Einschaltzeitpunktes und der jeweiligen Einschaltdauer
bestimmter ausgewählter Lichtquellen 37; 38 kann die Beleuchtungseinrichtung 36 an
das jeweilige Reflexionsverhalten des zu erfassenden Druckmotivs und/oder des zu erfassenden
besonderen Merkmals der Oberfläche des Bedruckstoffes 39 in vorteilhafter Weise angepasst
werden. Des Weiteren kann der jeweilige Einschaltzeitpunkt und die jeweilige Einschaltdauer
mindestens einer bestimmten ausgewählten Lichtquelle 37; 38 selektiv hinsichtlich
eines bestimmten zu erfassenden Druckmotivs oder besonderen Merkmals der Oberfläche
des Bedruckstoffes 39 eingestellt werden, wobei dieses zu erfassende Druckmotiv oder
zu erfassende besondere Merkmal der Oberfläche des Bedruckstoffes 39 jeweils zusammen
mit anderen Druckmotiven oder anderen besonderen Merkmalen der Oberfläche des Bedruckstoffes
39 im selben Durchlauf des Bedruckstoffes 39 durch den Erfassungsbereich 41 von der
Kamera 33 der Bildaufnahmeeinheit 32 zu erfassen ist.
[0043] Mit der zuvor geschilderten, auf das zu erfassende Druckmotiv oder zu erfassende
besondere Merkmal der Oberfläche des Bedruckstoffes 39 abgestimmten Steuerung der
Lichtquellen 37; 38 der Beleuchtungseinrichtung 36 können auch z. B. OVI-Farben (engl.:
optical variable ink, dt.: optisch variable Farbe) für eine Kamera 33 der Bildaufnahmeeinheit
32 erkennbar gemacht werden, weil unter verschiedenen, sich insbesondere im Einfallswinkel
α; β der jeweiligen Lichtquellen 37; 38 unterscheidenden Beleuchtungssituationen ein
Farbumschlag von OVI-Farben hervorgerufen werden kann, welcher seinerseits dann vom
Inspektionssystem 31 feststellbar ist. Das besondere Merkmal der Oberfläche des Bedruckstoffes
39 bildet z. B. ein die Produktechtheit bestätigendes und eine Fälschung des Druckproduktes
erschwerendes Sicherheitsmerkmal. Das besondere Merkmal der Oberfläche des Bedruckstoffes
39 kann jedoch auch zur Ausbildung einer besonderen ästhetischen Anmutung dieses Druckproduktes
vorgesehen sein. So kann auf der Oberfläche dieses Druckproduktes außer der aufgebrachten
konventionellen Druckfarbe zusätzlich z. B. eine Spezialfarbe, z. B. die zuvor erwähnte
OVI-Farbe, ein Lack oder eine Folie appliziert sein.
[0044] Insbesondere in einer Ausgestaltung des Inspektionssystems 31, in welcher die Kamera
33 von dessen Bildaufnahmeeinheit 32 als eine Zeilenkamera 33 ausgebildet ist, kann
vorgesehen sein, dass die Steuereinheit 34 die Lichtquellen 37; 38 der Beleuchtungseinrichtung
36 zwischen zwei aufeinanderfolgenden von der Zeilenkamera 33 aufgenommenen Bildzeilen
umschaltet. Die Schaltzeiten der Lichtquellen 37; 38 der Beleuchtungseinrichtung 36
liegen dabei deutlich unterhalb des Zeilentaktes der Zeilenkamera 33. Wenn z. B. mit
zwei Lichtquellen 37; 38 der Beleuchtungseinrichtung 36, die sich in ihrem jeweiligen
Einfallswinkel α; β unterscheiden, zwei unterschiedliche Beleuchtungssituationen im
Erfassungsbereich 41 der Kamera 33 der Bildaufnahmeeinheit 32 einzustellen sind, müssen
diese Lichtquellen 37; 38 nacheinander ein- und wieder ausgeschaltet werden, bevor
der Bedruckstoff 39 in seiner Transportrichtung T in Abhängigkeit von seiner Transportgeschwindigkeit
eine Strecke zurückgelegt hat, die der halben Erstreckung des Erfassungsbereiches
41 in der Transportrichtung T des Bedruckstoffes 39 entspricht, wobei in diesem Beispiel
angenommen wird, dass eine Bildzeile der Zeilenkamera 33 den Erfassungsbereich 41
in seiner in Transportrichtung T des Bedruckstoffes 39 gerichteten Erstreckung vollständig
erfasst. Wenn ein mit der jeweils halben Erstreckung des Erfassungsbereiches 41 korrespondierender
Ausschnitt des Bedruckstoffes 39 unter den beiden unterschiedlichen Beleuchtungssituationen
von der Zeilenkamera 33 erfasst werden soll, muss die Zeilenkamera 33 einen Zeilentakt
aufweisen, der es erlaubt, eine mit der Erstreckung des Erfassungsbereiches 41 korrespondierende
Bildzeile zweimal auszulesen, und zwar jeweils einmal, nachdem der Bedruckstoff 39
in seiner Transportrichtung T in Abhängigkeit von seiner Transportgeschwindigkeit
die Strecke zurückgelegt hat, die der halben Erstreckung des Erfassungsbereiches 41
in der Transportrichtung T des Bedruckstoffes 39 entspricht. Sollen mehr als zwei
Teilbilder jeweils unter verschiedenen Beleuchtungssituationen aufgenommen werden,
während der Bedruckstoff 39 den Erfassungsbereich 41 durchläuft, sind entsprechend
der Anzahl der aufzunehmenden Teilbilder auch mehrere Lichtquellen 37; 38 der Beleuchtungseinrichtung
36 hinsichtlich zumindest ihres jeweiligen Einschaltzeitpunktes und ihrer jeweiligen
Einschaltdauer von der Steuereinheit 34 einzustellen, wobei diese Lichtquellen 37;
38 ihr Licht jeweils unter voneinander verschiedenen Einfallswinkeln α; β in den Erfassungsbereich
41 einfallen lassen, wobei gleichfalls der Zeilentakt der Zeilenkamera 33 entsprechend
der Anzahl der aufzunehmenden Teilbilder erhöht wird. Es ist ersichtlich, dass zur
Realisierung dieser Funktion in Anbetracht der hohen Transportgeschwindigkeit des
Bedruckstoffes 39 für die Beleuchtungseinrichtung 36 sehr schnell schaltbare Lichtquellen
37; 38 sowie eine Zeilenkamera 33 mit einem hohen Zeilentakt benötigt werden. Die
Steuereinheit 34 wertet dann die jeweils unter unterschiedlichen Beleuchtungssituationen
von der Zeilenkamera 33 in deren Erfassungsbereich 41 erfassten Teilbilder hinsichtlich
in ihrem jeweiligen Reflexionsverhalten unterschiedlicher Merkmale der Oberfläche
des Bedruckstoffes 39 aus.
[0045] Die Steuereinheit 34 des Inspektionssystems 31 steuert demnach sowohl dessen Bildaufnahmeeinheit
32 als auch dessen Beleuchtungseinrichtung 36 jeweils durch Schaltvorgänge, um die
Bildaufnahmeeinheit 32 oder die Beleuchtungseinrichtung 36 bedarfsgerecht zu aktivieren
oder zu deaktivieren, wobei das, was bedarfsgerecht ist, z. B. durch Geometriedaten
des Druckproduktes, z. B. dessen Länge in Transportrichtung des Bedruckstoffes 39,
durch das Druckbild des Druckproduktes als solchem, z. B. dessen Form und relativer
Anordnung auf der Oberfläche des Bedruckstoffes 39, und/oder durch das Reflexionsverhalten
der Oberfläche des Bedruckstoffes 39 sowie von dessen besonderen Merkmalen festgelegt
ist. Die Schaltvorgänge können durch eine entsprechende Hardware-Schaltung oder Software-Programmierung
ausgelöst werden. Die Bildaufnahmeeinheit 32 und die Beleuchtungseinrichtung 36 sind
somit getriggert, wobei unter einer Triggerung das Auslösen eines Ereignisses, insbesondere
eines Schaltvorgangs, unter einer festgelegten Bedingung verstanden werden soll, wobei
die Triggerung z. B. gemäß positiver Logik dann erfolgt, wenn die Bedingung erfüllt
ist.
[0046] Um eine möglichst präzise und stabile Triggerung der Bildaufnahmeeinheit 32 und/oder
der Beleuchtungseinrichtung 36 zu erhalten, ist es vorteilhaft, die Triggerung der
Bildaufnahmeeinheit 32 und/oder der Beleuchtungseinrichtung 36 von der Leitachsposition
Φ; Φa; Φb; Φi abhängig zu machen bzw. in Abhängigkeit von der Leitachsposition Φ;
Φa; Φb; Φi durchzuführen, und zwar entweder unmittelbar von der Leitachsposition Φ;
Φa; Φb; Φi oder von dem z. B. für die jeweiligen Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten
08 geltenden Offset ΔΦ
i, wobei der Begriff der Abhängigkeit hier bedeutet, dass ein klar definierter funktionaler
Zusammenhang zwischen der Triggerung der Bildaufnahmeeinheit 32 und/oder der Beleuchtungseinrichtung
36 und der Leitachsposition Φ; Φa; Φb; Φi oder dem geltenden Offset ΔΦ
i besteht. Bei einer derartigen Triggerung wird auf eine den gesamten Bewegungsablauf
der Druckmaschine beeinflussende Größe abgestellt, und für die zu triggernde Bildaufnahmeeinheit
32 und/oder Beleuchtungseinrichtung 36 des Inspektionssystems 31 ist dadurch im Ergebnis
eine im Abgleich mit dem Bewegungsablauf der Druckmaschine als absolut zu betrachtende
Referenz definiert. Zur Triggerung der Bildaufnahmeeinheit 32 und/oder der Beleuchtungseinrichtung
36 kommuniziert die Steuereinheit 34 z. B. mit mindestens einer untergeordneten Antriebssteuerung
17 von mindestens einer der Druckstellengruppen 18 der Druckmaschine. Alternativ oder
zusätzlich ist die Steuereinheit 34 des Inspektionssystems 31 durch eine Anbindung
an mindestens eine der die Leitachsposition Φ; Φa; Φb; Φi und/oder den für die jeweiligen
Antriebseinheiten 08 bzw. Regeleinheiten 08 geltenden Offset ΔΦ
i führenden Signalleitungen 09; 14; 23 mit der Recheneinheit 13 und/oder der Rechen-
und Datenverarbeitungseinheit 11 und/oder der Bedieneinheit 10, welche z. B. als Leitstand
10 ausgebildet ist, verbunden.
[0047] Die Abhängigkeit der Triggerung der Bildaufnahmeeinheit 32 und/oder der Beleuchtungseinrichtung
36 von der Leitachsposition Φ; Φa; Φb; Φi und/oder dem für die jeweiligen Antriebseinheiten
08 bzw. Regeleinheiten 08 geltenden Offset ΔΦ
i kann dadurch hergestellt werden, dass die Triggerung der Bildaufnahmeeinheit 32 und/oder
der Beleuchtungseinrichtung 36 bei einer bestimmten Winkellage z. B. von mindestens
einem der Druckwerkszylinder oder von zumindest einer Walze der Druckmaschine erfolgt,
wobei die Winkellage des Druckwerkszylinders oder die Winkellage der Walze jeweils
in einer festen Korrelation zur Leitachsposition Φ; Φa; Φb; Φi und/oder dem für die
jeweiligen Antriebseinheit 08 bzw. Regeleinheit 08 geltenden Offset ΔΦ
i steht.
[0048] Mindestens einer der Druckwerkszylinder, z. B. einer der Formzylinder und/oder ein
anderer der Druckwerkszylinder, z. B. einer der Übertragungszylinder oder ein mit
diesem zusammenwirkender Gegendruckzylinder, weist vorzugsweise einen lagegeregelten
elektrischen Antriebsmotor M auf, wobei dessen Antriebseinheit 08 bzw. Regeleinheit
08 ein mit seiner Winkellage korrespondierendes Signal bereitgestellt. Auch die mindestens
eine Walze, die z. B. als eine Schneidwalze in einem Falzapparat 06 ausgebildet ist,
kann von einem lagegeregelten oder einem drehzahlgeregelten elektrischen Antriebsmotor
M unmittelbar oder über ein Getriebe angetrieben sein.
[0049] Ausgehend von der mit der Leitachsposition Φ; Φa; Φb; Φi und/oder dem für die jeweiligen
Antriebseinheit 08 bzw. Regeleinheit 08 geltenden Offset ΔΦ
i korrelierenden Winkellage des Druckwerkszylinders ist die für das aufgenommene Bild
geltende Referenzposition auf der Materialbahn 39 immer exakt, d. h. mit einer hohen
Genauigkeit bestimmt, weshalb auch ein z. B. in der Steuereinheit 34 z. B. mit Methoden
der Bildverarbeitung durchgeführter Vergleich der Position des zu dem Triggerzeitpunkt
aktuell aufgenommenen Bildes mit einer zu diesem Triggerzeitpunkt vorgesehenen Referenzposition
eines z. B. in einem zur Steuereinheit 34 gehörenden Speicher gespeicherten Bildes
stets zu einer zuverlässigen Aussage führt. Aus einer in diesem Vergleich festgestellten
unzulässigen, d. h. eine zuvor festgelegte Toleranzgrenze überschreitende Lageabweichung
zwischen der Referenzposition und der Position des aktuell aufgenommenen Bildes kann
sehr zuverlässig auf eine Störung im Transport der Materialbahn 39, z. B. einen Bahnriss,
geschlossen werden, weil die bedruckte Materialbahn 39 im Falle eines Risses oder
Bruchs unmittelbar und zumeist schlagartig ihre Spannung verliert. Damit einhergehend
verschiebt sich die Lage des gedruckten Druckbildes relativ zur Druckstelle 47, z.
B. durch federndes Zurückschnellen aufgrund des Bahnspannungsverlustes oder durch
fehlende Förderung der Materialbahn 39 durch dem Trockner nachgeordnete Kühlwalzen
(nicht dargestellt) bei Heatset-Druckfarben verarbeitenden Druckmaschinen. Die zur
Bahnrisserkennung festgelegte Toleranzgrenze in der Lageabweichung zwischen der Referenzposition
und der Position des aktuell aufgenommenen Bildes kann z. B. im Bereich einiger Millimeter
und damit signifikant oberhalb üblicher Registertoleranzen von nur wenigen zehntel
Millimetern liegen. Die Toleranzgrenze in der Lageabweichung ist vorzugsweise variabel
festlegbar. Bei einer signifikanten Abweichung der Position des aktuell aufgenommenen
Bildes von der Referenzposition aktiviert eine der zur Druckmaschine gehörenden Steuereinheiten
08; 10; 11; 13; 17; 26; 34 vorzugsweise eine Bahnfangeinrichtung (nicht dargestellt)
oder eine Bahnkappungseinrichtung (nicht dargestellt) und/oder bringt die Druckmaschine
sogar zum Stillstand.
[0050] Rollendruckmaschinen unterliegen prinzipiell dem Risiko eines Risses oder Bruchs
der von ihr bedruckten Materialbahn 39 und den daraus resultierenden Maschinenschäden.
Durch Wickler im Druckwerk 03, d. h. durch Aufwickelungen der Materialbahn 39 auf
einem am Druck beteiligten Druckswerkzylinder, können Drucktücher, die Zylinder selbst
sowie deren Lagerungen erheblich geschädigt werden. Mit Hilfe geeigneter Einrichtungen,
z. B. Abschlagmesser und/oder Fangvorrichtungen, kann eine gebrochene Materialbahn
39 in der Druckmaschine so behandelt werden, dass ein resultierender Schaden begrenzt
wird. Diese Einrichtungen werden von Sensoren angesteuert, deren Aufgabe die frühzeitige
Erkennung des Bahnbruchs ist. Bekannt sind z. B. Lichtschranken, Bahnkantensensoren
oder Bahnspannungssensoren. Je nach Wirkprinzip ist die Reaktionsgeschwindigkeit dieser
Sensoren und somit der Einsatzzeitpunkt der vom Ausgangssignal der Sensoren gesteuerten
schützenden Vorrichtung unterschiedlich und oftmals zu träge.
[0051] Bei Heatset-Druckfarben verarbeitenden Druckmaschinen, d. h. bei Druckfarben, deren
Lösungsmittel nach dem Aufdrucken mittels in einem Trockner zugeführter Wärme verdunstet
wird, ist ein Bahnbruch im Trockner besonders kritisch, da die Materialbahn 39 nach
einem Bahnbruch im letzten Druckwerk 03 der Druckmaschine, d. h. dem vor dem Trockner
angeordneten Druckwerk 03, gewickelt wird. Zusätzlich zur von einem eingangsseitig
der Druckmaschine angeordneten Rollenwechsler geförderten Materialbahn 39 wird die
Bahnlänge aus dem Trockner gezogen und mit gewickelt. Die hier zum Einsatz kommenden
Fangvorrichtungen sind insbesondere auf eine schnelle und zuverlässige Meldung der
Bahnbruchsensorik angewiesen, wobei die Bahnbruchsensorik zumindest einen den Bahnbruch
erfassenden Sensor sowie die zugehörige Signalauswertung und Bereitstellung eines
Steuersignals für eine auf den Bahnbruch reagierende Einrichtung umfasst.
[0052] Hinsichtlich einer zuverlässigen, schnellen Detektion eines Bahnrisses oder Bahnbruchs
ist es für die gefundene Lösung von Vorteil, wenn der innerhalb der Erfassungsbereichs
41 der Bildaufnahmeeinheit 32 liegende Ort der Bildaufnahme räumlich nahe an einer
Druckstelle 47 des in die Triggerung einbezogenen Druckwerkszylinders liegt, weil
dann die Materialbahn 39 trotz ihrer schnellen Fortbewegung mit einer Geschwindigkeit
von z. B. 15 m/s in der Zeit zwischen der als triggernde Referenz in Bezug genommenen
Winkellage des Druckwerkszylinders und dem Erreichen des Ortes der Bildaufnahme praktisch
keine Formänderung durch eine z. B. durch eine Feuchteinwirkung verursachte Quer-
und/oder Längsdehnung erfährt. Durch die räumliche Nähe zwischen dem Ort der Bildaufnahme,
d. h. dem in der Transportebene des Bedruckstoffes 39 liegenden, sich in der Transportrichtung
T erstreckenden Erfassungsbereich 41 der Kamera 33 der Bildaufnahmeeinheit 32, und
der Druckstelle 47 des Druckwerkszylinders, d. h. insbesondere dem Ort der Übertragung
von Druckfarbe von dem Druckwerkszylinder auf den Bedruckstoff 39, gibt die Bildaufnahme
den Zustand der Materialbahn 39 und damit auch ein auf ihr aufgedrucktes Druckbild
zum Zeitpunkt der als triggernde Referenz in Bezug genommenen Winkellage des Druckwerkszylinders
sehr zuverlässig wieder.
[0053] Ein Abstand A41 zwischen dem Ort der mit dem Inspektionssystem 31 vorgenommenen Bildaufnahme
und der Druckstelle 47 des Druckwerkszylinders in einem der Druckwerke 03 der Druckmaschine
liegt vorzugsweise im Bereich z. B. von weniger als 1.500 mm, vorzugsweise von weniger
als 500 mm, wobei dieser Abstand A41 einer vom Bedruckstoff 39 in seiner Transportebene
in Transportrichtung T zurückgelegten Strecke entspricht und damit sowohl einen linearen
Verlauf als auch z. B. entlang der Mantelfläche eines Zylinders oder einer Walze einen
gewölbten Verlauf, insbesondere einen bogenförmigen Verlauf nehmen kann.
[0054] Für eine zuverlässige Beurteilung, ob und inwieweit ein Eingriff in den aktuellen
Druckprozess erforderlich ist, um die geforderte Qualität der von der Druckmaschine
zu produzierenden Drucksache sicherzustellen, ist es wichtig, dass eine aktuelle Bildaufnahme
den Zustand der Materialbahn 39 und damit auch ein auf ihr aufgedrucktes Druckbild
zum Zeitpunkt der Triggerung möglichst genau und damit möglichst frei von jeder den
zu erfassenden Zustand beeinträchtigenden Beeinflussung wiedergibt.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 01
- Druckturm
- 02
- Untergruppe, Druckeinheit
- 03
- Druckwerk, Doppeldruckwerk
- 04
- -
- 05
- -
- 06
- Falzapparat
- 07
- Leitelement
- 08
- Antriebseinheit, Regeleinheit
- 09
- Signalleitung
- 10
- Bedieneinheit, Leitstand
- 11
- Rechen- und Datenverarbeitungseinheit, Rechner
- 12
- Signalleitung
- 13
- Recheneinheit, Antriebssteuerung
- 14
- Signalleitung, Netzwerk
- 15
- -
- 16
- -
- 17
- Antriebssteuerung
- 18
- Gruppe, Druckstellengruppe
- 19
- -
- 20
- -
- 21
- Sektion
- 22
- Sektion
- 23
- Signalleitung
- 24
- Steuersystem
- 25
- Signalleitung
- 26
- Steuereinheit
- 27
- Signalleitung
- 28
- -
- 29
- -
- 30
- -
- 31
- Inspektionssystem, Inline-Inspektionssystem
- 32
- Erfassungseinrichtung, Bildaufnahmeeinheit
- 33
- Kamera, Farbkamera, Halbleiterkamera, Zeilenkamera
- 34
- Steuereinheit
- 35
- -
- 36
- Beleuchtungseinrichtung
- 37
- Lichtquelle
- 38
- Lichtquelle
- 39
- Bedruckstoff, Materialbahn, Papierbahn
- 40
- -
- 41
- Erfassungsbereich
- 42
- Zentralstrahl
- 43
- Zentralstrahl
- 44
- Einfallslot
- 45
- -
- 46
- Zentralstrahl
- 47
- Druckstelle
- A
- Abstand
- M
- Antriebsmotor
- T
- Transportrichtung
- A32
- Abstand
- A36
- Abstand
- A41
- Abstand
- Φ
- Leitachsposition
- Φa
- Leitachsposition
- Φb
- Leitachsposition
- α
- Einfallswinkeln
- β
- Einfallswinkeln
- y
- Winkel
- δ
- Beobachtungswinkel
1. Vorrichtung zur Triggerung einer Bildaufnahmeeinheit (32) und/oder einer Beleuchtungseinrichtung
(36), wobei die Bildaufnahmeeinheit (32) und die Beleuchtungseinrichtung (36) jeweils
zu einem in einer Druckmaschine angeordneten Inspektionssystem (31) gehören, wobei
das Inspektionssystem (31) einen in der Druckmaschine bedruckten Bedruckstoff (39)
inspiziert, wobei eine Steuereinheit (34) die Bildaufnahmeeinheit (32) und/oder die
Beleuchtungseinrichtung (36) triggert, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (34) die Bildaufnahmeeinheit (32) und/oder die Beleuchtungseinrichtung
(36) jeweils in Abhängigkeit von einer Leitachsposition (Φ; Φa; Φb) einer in der Druckmaschine
definierten Leitachse triggert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (34) die Bildaufnahmeeinheit (32) und/oder die Beleuchtungseinrichtung
(36) unmittelbar in Abhängigkeit von einer Leitachsposition (Φ; Φa; Φb) der in der
Druckmaschine definierten Leitachse triggert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (34) die Bildaufnahmeeinheit (32) und/oder die Beleuchtungseinrichtung
(36) in Abhängigkeit von einem auf die Leitachsposition (Φ; Φa; Φb) bezogenen, einen
Wert für eine Verschiebung gegenüber der Leitachsposition (Φ; Φa; Φb) festlegenden
Offset ΔΦi triggert.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Zylinder und/oder zumindest eine Walze der Druckmaschine in Abhängigkeit
von der Leitachsposition (Φ; Φa; Φb) und/oder von dem auf die Leitachsposition (Φ;
Φa; Φb) bezogenen Offset ΔΦi angetrieben sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (34) die Bildaufnahmeeinheit (32) und/oder die Beleuchtungseinrichtung
(36) in Abhängigkeit von der für den jeweiligen Zylinder oder für die jeweilige Walze
geltenden Leitachsposition (Φ; Φa; Φb) triggert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (34) die Bildaufnahmeeinheit (32) und/oder die Beleuchtungseinrichtung
(36) in Abhängigkeit von dem für den jeweiligen Zylinder oder für die jeweilige Walze
geltenden Offset ΔΦi triggert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder ein Druckwerkszylinder in einem Druckwerk (03) der Druckmaschine ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze eine Schneidwalze in einem Falzapparat (06) der Druckmaschine ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder und/oder die Walze jeweils einen lagegeregelten oder einen drehzahlgeregelten
Antriebsmotor (M) aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wert des für den jeweiligen Zylinder oder für die jeweilige Walze geltenden Offsets
ΔΦi veränderbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildaufnahmeeinheit (32) als eine Zeilenkamera (33) mit mindestens einer quer
zur Transportrichtung (T) des Bedruckstoffes (39) ausgerichteten Bildzeile ausgebildet
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (36) als mindestens eine quer zur Transportrichtung (T)
des Bedruckstoffes (39) ausgerichtete Linienbeleuchtung ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Inspektionssystem (31) den Bedruckstoff (39) in einem laufenden Druckprozess
inspiziert.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Inspektionssystem (31) eine Qualität einer von der Druckmaschine produzierten
Drucksache beurteilt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Inspektionssystem (31) einen als eine Materialbahn (39) ausgebildeten Bedruckstoff
(39) inspiziert.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (A41) zwischen einem innerhalb eines Erfassungsbereiches (41) der Bildaufnahmeeinheit
(32) liegenden Ort, an dem die Bildaufnahmeeinheit (32) ein Bild von einem Druckbild
auf der Oberfläche des Bedruckstoffes (39) aufnimmt, und einer den Bedruckstoff (39)
mit einem für die Triggerung in Bezug genommenen Druckwerkszylinder bedruckenden Druckstelle
(47) im Bereich von weniger als 1.500 mm liegt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (A41) zwischen einem innerhalb eines Erfassungsbereiches (41) der Bildaufnahmeeinheit
(32) liegenden Ort, an dem die Bildaufnahmeeinheit (32) ein Bild von einem Druckbild
auf der Oberfläche des Bedruckstoffes (39) aufnimmt, und der den Bedruckstoff (39)
mit dem für die Triggerung in Bezug genommenen Druckwerkszylinder bedruckenden Druckstelle
(47) im Bereich von weniger als 500 mm liegt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (34) des Inspektionssystems (31) eine Position eines zum Triggerzeitpunkt
aktuell aufgenommenen Bildes auf eine Lageabweichung zu einer Position eines für diesen
Triggerzeitpunkt gespeicherten Bildes prüft.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (34) bei der Prüfung der Lageabweichung der Position des aktuell
aufgenommenen Bildes von der Referenzposition eine Überschreitung einer zuvor festgestellten
Toleranzgrenze als eine Störung im Transport der Materialbahn (39) wertet.
20. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (34) des Inspektionssystems (31) durch einen Vergleich der Position
eines zum Triggerzeitpunkt aktuell aufgenommenen Bildes mit der Position eines für
diesen Triggerzeitpunkt gespeicherten Bildes den Bedruckstoff (39) hinsichtlich eines
Bahnrisses prüft.