[0001] Die Erfindung betrifft einen feuerfesten Handschuh, wie im Oberbegriff des Anspruchs
1 beschrieben, sowie Handschuhe bzw. eine mögliche Verwendung eines Handschuhs, die
jeweils in den Oberbegriffen der Ansprüche 15, 25, 34 bzw. 40 beschrieben sind.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind aus mehreren Materialschichten aufgebaute, feuerfeste
und hitzebeständige Handschuhe bekannt, bei denen zumindest eine dieser Materialschichten
durch eine flüssigkeitsundurchlässige Funktionsschicht gebildet ist, z.B. durch eine
wasserdichte Membran, und bei denen wenigstens eine weitere der Materialschichten
durch eine feuerresistente und hitzebeständige Dämmschicht gebildet ist. Mit einem
derartigen Handschuh kann eine Hand eines Benutzers bis zu einem gewissen Grad vor
Verbrennungen durch Flammenkontakt oder überhöhte Temperatur geschützt werden.
[0003] Bei den bekannten Ausführungsformen von feuerfesten Handschuhen sind die Materialschichten
derart aufgebaut, dass sich die hitzebeständige Dämmschicht in Richtung einer Handschuhaußenseite
oberhalb der unter dieser liegenden, wasserdichten Funktionsschicht erstreckt. Exemplarisch
sei hierfür der in der EP 0 724 848 B1 geoffenbarte Schutzhandschuh erwähnt, bei dem
die für die Hitzebeständigkeit des Handschuhs wesentliche Handschuhau-ßenschicht mit
geringer Wärmeleitfähigkeit und eine Zwischenschicht aus einem Vlies oberhalb einer
atmungsaktiven, wasserdichten Membran angeordnet sind.
[0004] Bei derartig ausgebildeten Handschuhen besteht der Nachteil, dass diese nur begrenzt
hitze- bzw. flammbeständig sind und diese einer längeren Hitze- und Flammenbestrahlung,
beispielsweise bei einem Brandlöscheinsatz, nicht standhalten können und eine erhebliche
Verbrennungsgefahr für die Hand eines Benutzers besteht. Dies ist vor allem darin
begründet, dass das außenliegende Dämmmaterial bzw. vorhandene Zwischenschichten eine
von Außen einwirkende Flüssigkeit aufnehmen und speichern, sodass diese im Handschuh
gespeicherte Flüssigkeit gegebenenfalls durch die Umgebungshitze über den Siedepunkt
erhitzt wird, wodurch entstandener Wasserdampf die flüssigkeitsdichte Funktionsschicht
und das Innenfutter des Handschuhs durchringen kann, die Hand eines Benutzers dem
Wasserdampf bzw. der Umgebungshitze direkt ausgesetzt ist und eine Benutzerhand Verbrühungen
bzw. Verbrennungen nicht widerstehen kann.
[0005] Des weiteren sind aus dem Stand der Technik Handschuhe bekannt, die insbesondere
im Bereich einer Oberhand an der außenliegenden Deckschicht Verstärkungselemente aufweisen,
um die Formstabilität des Handschuhs zu erhöhen und den Handschuhinnenraum vor äußeren
Einflüssen besser zu schützen.
[0006] Von Nachteil ist bei den aus dem Stand der Technik bekannten Handschuhen mit Verstärkungselementen,
dass diese Elemente als separate Teile zu den Materialzuschnitten der äußeren Deckschicht
des Handschuhs gebildet sind und die Zuschnitte im Bereich der Verstärkungselemente
zusätzlich gestückelt und vernäht werden müssen und/oder die Verstärkungselemente
über spezielle Verbindungsmittel oder Verfahren an der Oberhand befestigt bzw. aufgenäht
werden müssen. Bei der Verwendung von separaten Verstärkungselementen bestehen daher
höhere Materialkosten und es wird das Herstellungsverfahren aufwendiger, sodass die
Gesamtherstellungskosten des Handschuhs wesentlich erhöht sind. Weiters besteht bei
den zum Materialzuschnitt separaten Verstärkungselementen der Nachteil, dass im Bereich
der das Verstärkungselement mit den Zuschnitten verbindenden Nähte Schwachstellen
hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit des Handschuhs vorliegen und bei höheren Beanspruchungen
die Gefahr besteht, dass sich die Nähte lösen und das Verstärkungselement unzureichend
an den Materialzuschnitten befestigt ist.
[0007] Weiters sind aus dem Stand der Technik Handschuhe bekannt, die einen sich über den
Handgelenksbereich in Richtung des Ellbogenbereichs eines Benutzers erstreckenden
Schaft aufweisen. Vor allem sind sanitäre bzw. medizinische Handschuhe aus elastischem,
d.h. dehnbarem und nachgiebigem, Kunststoffmaterial mit einem röhrenförmigen und zylindrischen
Schaft bekannt.
[0008] In der bereits genannten EP 0 724 848 B1 ist ein Handschuh mit einer langen, sich
aufweitenden Stulpe gezeigt, die aus einem unelastischen bzw. nicht-dehnbaren Material
besteht. Bei derartigen Handschuhen besteht der Nachteil, dass der über den Unterarm
eines Benutzers verlaufende Schaft nur lose bzw. locker am Unterarm anliegt und der
Schaft zwischen dem ersten Gurt und einem Stirnendbereich des Handschuhs nicht weiter
am Unterarm fixiert ist. Somit besteht das Problem, dass der Handschuhschaft am Unterarm
des Benutzers schlecht sitzt, leicht verrutschen kann und der Tragekomfort und die
Funktionalität des Handschuhs eingeschränkt ist. Vor allem besteht die Gefahr, dass
Fremdmaterial in unerwünschter Weise in den Innenraum des Handschuhs eindringen kann
und der Schutz der Hand bzw. des Unterarms eines Benutzers nicht oder nur unzureichend
gewährleistet ist.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, die vorstehend genannten Nachteile und Mängel bei aus
dem Stand der Technik bekannten Handschuhen zu beseitigen und einen Handschuh zu schaffen,
der einen hohen Tragekomfort und einen verbesserten Schutz der Hände bzw. Arme eines
Benutzers gewährleistet. Eine Teilaufgabe der Erfindung ist es einen Handschuh zu
schaffen, der eine erhöhte Hitze- und Flammbeständigkeit aufweist, ohne den Tragekomfort
für einen Benutzer wesentlich einzuschränken. Weiters ist es eine Teilaufgabe der
Erfindung einen Handschuh derart auszugestalten, dass dieser eine erhöhte mechanische
und thermische Widerstandsfähigkeit gewährleistet, wobei der Aufwand zur Herstellung
eines derartigen Handschuhs verringert werden soll. Eine weitere Teilaufgabe der Erfindung
ist es einen Handschuh zu schaffen, der zur Verbesserung des Tragekomforts und des
Schutzes des Unterarms bzw. der Hand eines Benutzers in einem Schaftbereich flexibler
und genauer an die umhüllten Körperteile eines Benutzers anpassbar bzw. angepasst
ist.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung wird unabhängig durch die im Kennzeichenteil des Anspruchs
1 wiedergegebenen Merkmale gelöst. Dadurch, dass die hitze- bzw. flammbeständige Dämmschicht
mit geringer Wärmeleitfähigkeit unterhalb der flüssigkeitsdichten Funktionsschicht
angeordnet ist und sich die Dämmschicht unterhalb der Funktionsschicht erstreckt,
wird die Dämmschicht vor einem Kontakt mit einer von außen auf den Handschuh einwirkenden
Flüssigkeit geschützt und ein Ansaugen der Dämmschicht mit Flüssigkeit verhindert.
Dies ist insbesondere bei Anwendung des erfindungsgemäßen Handschuhs am Gebiet der
Brandbekämpfung vorteilhaft, da die Hand eines Benutzers ständig mit Löschwasser in
Kontakt steht, wobei erfindungsgemäß das Wasser nicht bis zur Dämmschicht durchdringen
kann. Somit wird ein Speichern von Wasser in der Dämmschicht verhindert, wodurch der
Handschuh bequem und ohne Verschlechterung von dessen taktilen Eigenschaften an einer
Benutzerhand tragbar bleibt. Weiters kann somit bei gegebenenfalls ansteigender, äußerer
Hitzeeinwirkung die Erzeugung von Wasserdampf aus dem angesaugten Wasser verhindert
werden, wodurch ein insbesondere explosionsartiges Durchdringen der inneren Materialschichten
des Handschuhs durch Wasserdampf nicht stattfinden kann und die Hand eines Benutzers
besser vor der äußeren Hitze- und Flammeinwirkung geschützt ist. Wie sich in Versuchsreihen
herausgestellt hat, kann der Handschuh somit höheren thermischen Einwirkungen über
eine höhere Zeitdauer standhalten, wobei der erfindungsgemäße Handschuh den Anforderungen,
wie diese in der Europäischen Norm EN 659:2003 definiert sind, standhalten kann. Vorteilhaft
ist bei einem derartigen Handschuh, dass durch die spezielle Anordnung der Materialschichten
ein relativ dünner und kompakter Schichtaufbau ausreicht, um eine ausreichende Schutzfunktion
zu erfüllen, wodurch ein taktiler und angenehm tragbarer Schutzhandschuh geschaffen
wird.
[0011] In Anspruch 2 ist eine vorteilhafte Ausgestaltung des Schichtaufbaus des Handschuhs
angegeben, mit dem neben der erforderlichen Wasserdichtheit eine zusätzlich erhöhte
Flamm- bzw. Hitzbeständigkeit gegeben ist und durch das innenliegende, insbesondere
textile Futtermaterial für einen Benutzer ein gewohntes und bewährtes Tragegefühl
eines Handschuhs bestehen bleibt. Somit können auch weitere Anforderungen, die an
Handschuhe, insbesondere Schutzhandschuhe für Feuerwehrpersonal, neben der Hitzebeständigkeit
gestellt werden, wie z.B. guter Tragekomfort, Schutz vor mechanischen und chemischen
Einwirkungen, usw., erfüllt werden.
[0012] Eine Ausführungsvariante nach Anspruch 3 ist vorteilhaft, da synthetische Fasern,
insbesondere Aramidfasern, einen bewährten Dämmstoff darstellen, welcher zu verformbaren
bzw. flexiblen Schichten verarbeitbar ist und daher auch für Bekleidungsstücke wie
Handschuhe, die anatomisch angepasst sind und die die Bewegungsfähigkeit einer Benutzerhand
nicht einschränken, verwendbar ist. In den Ansprüchen 4 und 5 sind weitere, zweckmäßige
Dämmmaterialien angegeben.
[0013] In den Ansprüchen 3 bis 12 sind jeweils mögliche Ausgestaltungsvarianten des erfindungsgemäßen
Handschuhs beschrieben, die jeweils für sich oder in Kombination untereinander in
vorteilhafter Weise einen besonders wirksamen Schutz einer Benutzerhand vor Hitze
bzw. Feuer ermöglichen und dabei an unterschiedliche Benutzeranforderungen hinsichtlich
der Materialzusammensetzung und dem Tragekomfort anpassbar sind.
[0014] Durch die in Anspruch 13 beschriebene Ausgestaltung des Handschuhs ist wenigstens
der in einem Brandlöscheinsatz durch einen Benutzer dem Brandherd nächstliegenden
Bereich einer Benutzerhand hitze- und flammgeschützt. Die umliegenden Zonen bzw. Bereiche
des Handschuhs können dabei einen eigenen Schichtaufbau aufweisen, der vom Schichtaufbau
in der hitzebeständigen Zone abweicht, sodass unterschiedliche Zonen bzw. Bereiche
des Handschuhs an verschiedene Anforderungen, hinsichtlich Dichtheit, Hitz- bzw. Flammbeständigkeit,
Taktilität usw., anpassbar sind.
[0015] Die in Anspruch 14 wiedergegebene Ausgestaltung ist vorteilhaft, da durch eine Dämmschicht
mit einer in den angegebenen Bereichen liegenden Dicke der Schichtaufbau des Handschuhs
relativ dünn gehalten werden kann und der Handschuh, trotz ausreichender Hitz-und
Flammbeständigkeit, für einen Benutzer angenehm und nicht wesentlich seine Bewegungsfreiheit
einschränkend tragbar ist.
[0016] Eine weitere, eigenständige erfindungsgemäße Lösung ist im Kennzeichenteil des Anspruches
15 wiedergegeben. Der sich daraus ergebende Vorteil liegt vor allem darin, dass der
Herstellungsaufwand und die Herstellungskosten für einen derartigen Handschuh durch
Verwendung eines in einem Stück zugeschnittenen, verstärkten Materialzuschnitts mit
dem zumindest einen verstärkten Bereich und der speziellen Vernähung dieses einstückigen
Materialzuschnitts verringert werden können. Auf zusätzliche Verstärkungs- oder Protektorelemente
an der Außenseite des Handschuhs kann somit verzichtet werden und es kann ein kostengünstiger
und funktioneller Handschuh geschaffen werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass zur Bildung des verstärkten Bereichs keine unterschiedlichen Materialzuschnitte
miteinander verbunden werden müssen bzw. keine eigenen Verstärkungselemente mit den
Zuschnitten verbunden werden müssen, wodurch Schwachstellen an Verbindungsbereichen,
wie z.B. Nähnähten, vermieden werden. Der Handschuh ist daher gegenüber äußeren Beanspruchungen
widerstandsfähiger und verschleißfester.
[0017] Ein nach den Merkmalen des Anspruchs 16 ausgestalteter Handschuh ist vorteilhaft,
da der Handrückenbereich, besonderes ein Fingerknöchelbereich und Fingergelenksbereich,
einer Hand eines Benutzers den äußeren Einflüssen stets ausgesetzt ist und gegebenenfalls
mit Fremdkörpern direkt in Kontakt tritt, beispielsweise um störende Hindernisse wegzuschlagen,
sodass dieser Bereich daher besonders schutzbedürftig ist, was durch den gemäß Anspruch
16 ausgebildeten Oberhandteil in vorteilhafter Weise ermöglicht wird.
[0018] Durch die in Anspruch 17 wiedergegeben Merkmale wird der Vorteil erreicht, dass mit
einem sehr einfachen und ohne zusätzliche Teile auskommenden Aufbau eines Materialzuschnitts,
alleine durch dessen speziellen Zuschnitt und dessen spezielle Befestigung, der verstärkte
Bereich geschaffen werden kann. Hierfür ist lediglich ein mit größeren Abmaßen zugeschnittener
Materialzuschnitt notwendig, der zur Bildung der Erhebungen zusammengestaucht und
in Falten bzw. Wellen gelegt ist und entsprechend an den weiteren Materialzuschnitten
bzw. Materialschichten befestigt ist, wie in vorteilhafter Weise durch die Merkmale
der Ansprüche 18 und 19 beschrieben.
[0019] Im Anspruch 20 ist eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erhebungen bzw. Vertiefungen
beschrieben, die in Querrichtung zur Einsteck- bzw. Ausschubrichtung für eine Hand
eines Benutzers die Widerstandsfähigkeit erhöhende und schützende Funktion des Handschuhs
ermöglichen und die Bewegung, insbesondere eine Abbiegebewegung der Finger, einer
Hand des Benutzers nicht einschränken. Die notwendigen Verbindungselemente, insbesondere
die Nähnähte, zum Fixieren der verstärkenden Profilierung erstrecken sich in einer
gemeinsamen Richtung, wodurch der verstärkte Bereich über sich wiederholende Arbeitsabläufe
zur Anbringung der Verbindungselemente ökonomisch herstellbar ist.
[0020] Die Ausführungsform gemäß Anspruch 21 ist von Vorteil, da durch die hohlen Innenräume
das Gewicht des Handschuhs trotz des ausgebildeten, verstärkten Bereiches nicht erhöht
wird und eine Schutz- und Verstärkungsfunktion durch die Erhebungen bzw. Vertiefungen
gegeben ist. Weiters wirkt die Luft in den hohlen Innenräumen in vorteilhafter Weise
als thermischer Isolator zum Schutz einer Benutzerhand vor Hitzeeinwirkung.
[0021] Die in Anspruch 22 bis 24 wiedergegebenen Merkmale sind vorteilhafte Ausführungsvarianten
des Handschuhs, da über einen entsprechenden Füllstoff die Eigenschaften des verstärkten
Bereiches für unterschiedliche Anwendungsfälle anpassbar sind und die Verstärkungsfunktion
oder Schutzfunktion des verstärkten Bereiches zusätzlich verbessert werden kann.
[0022] Im Kennzeichenteil des Anspruchs 25 ist eine weitere, eigenständige Lösung der erfindungsgemäßen
Aufgabe beschrieben. Der sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 25 ergebende
Vorteil ist darin zu sehen, dass durch die weitere Einstellvorrichtung zum bedarfsweisen
Verzurren des Schaftes dieser Schaft stufenlos und flexibel an den Arm eines Benutzers
bzw. ein am Arm getragenes Bekleidungsstück angepasst werden kann, wobei dies an ein
oder mehreren Abschnitten bzw. Positionen einer Schaftlänge erfolgen kann. Der Handschuh
kann somit eng anliegend am Arm des Benutzers bzw. Ärmel eines Bekleidungsstücks getragen
werden und es wird der Innenraum vor dem Eindringen von Fremdmaterialien geschützt,
wobei durch die manuell verstellbare Einstellvorrichtung der Einstellbereich größer
ist und die Verstellung bequemer und je nach den Schutzanforderungen sicherer erfolgen
kann als z.B. bei bekannten Gummizügen an Einschlupföffnungen. Dadurch, dass sich
der Schaft über dessen Längserstreckung in Richtung des Stirnendbereiches konisch
aufweitet und der Handschuh somit eine sehr große, maximale Öffnungsweite im Schaftbereich
besitzt, ist der Handschuh für ein breites Anwendungsgebiet und eine Vielzahl von
unterschiedlichen Benutzern verwendbar, wobei der Schaft auch über eine Ärmelbekleidung
gezogen werden kann und an dieser eng anliegend verlaufen kann. Somit wird ein verbesserter
Anschluss des Handschuhs an eine benachbarte Ärmelbekleidung geschaffen, was insbesondere
bei Einsatzbekleidungen wie z.B. Feuerwehrschutzbekleidung, notwendig ist um das Eindringen
gefährlicher Materialien, beispielsweise brennender Teile (Funkenflug), zu verhindern.
[0023] Eine Ausführungsvariante gemäß Anspruch 26 ist vorteilhaft, da durch einen derart
ausgebildeten Schaft im Zusammenwirken mit der weiteren Einstellvorrichtung der Handschuh
im Unterarmbereich eines Benutzers gezielt adjustierbar ist und weite Teile des Unterarms
des Benutzers durch den Schaft zuverlässig geschützt sind.
[0024] Die in Anspruch 27 wiedergegebene Ausführungsvariante ist besonders zweckmäßig, da
mittels seil- oder bandförmiger Gurte kostengünstige und widerstandsfähige Einstellvorrichtungen
vorgesehen sind.
[0025] Durch die im Anspruch 28 und 29 beschriebenen Ausführungsformen kann die Öffnungsweite
des Schafts in vorteilhafter Weise in den unterhalb der Gurte liegenden Bereichen
mit einfachen Mitteln festgelegt und in weiterer Folge lösbar fixiert bzw. beibehalten
werden.
[0026] Mittels in den Ansprüchen 30 und 31 beschriebener Befestigungspositionen für den
weiteren Gurt ist der Handschuh über den Längsverlauf des Schafts noch variabler und
an unterschiedliche Benutzer individueller anpassbar.
[0027] Ausführungsvarianten eines Handschuhs nach zumindest einem der Ansprüche 32 und 33
sind von Vorteil, da die Verbindungseinrichtungen zum Lösen der Gurte schnell und
einfach zugänglich sind und die Gurte mit nur einem Bewegungsablauf in übereinstimmender
Bewegungsrichtung gemeinsam lösbar sind, wodurch bei Bedarf der Handschuh sehr schnell
ausgezogen werden kann, was beispielsweise bei Feuerwehr-Einsatzhandschuhen eine Notwendigkeit
darstellt.
[0028] Die Aufgabe der Erfindung wird weiters unabhängig durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 34 gelöst. Der sich daraus ergebende Vorteil liegt darin, dass der Handschuh
im Bereich des Unterarms sehr genau an die Anatomie eines Benutzers angepasst ist
und der Handschuh sehr kompakt am Körper eines Benutzers anliegt und diesen ohne dem
Aufkommen von größeren Materialanhäufungen durch Faltenbildung umhüllt. Somit kann
ein Ärmel eines Bekleidungsstücks in einfacher Weise über eine Außenseite des Handschuhs
gezogen werden und komfortabel oberhalb des Handschuhs getragen werden. Die ist insbesondere
bei Einsatzbekleidung, beispielsweise bei Feuerwehr-Einsatzbekleidung, vorteilhaft,
da sich der Handschuh und der Ärmel überlappen können und ein lückenfreier Übergang
mit einem guten Sitz zwischen dem Handschuh und dem Bekleidungsstück gegeben ist,
sodass ein Benutzer zuverlässig vor äußeren Einflüssen geschützt ist.
[0029] Eine Ausgestaltung des Handschuhs nach den Merkmalen des Anspruchs 35 ist vorteilhaft,
da über die Einstellvorrichtungen eine Gebrauchsstellung des Handschuhs bestimmt werden
kann, in der ein zuverlässiger und raumsparender Sitz des Handschuhs am Benutzerarm
gewährleistet ist.
[0030] Eine Ausführungsvariante nach Anspruch 36 ist vorteilhaft, da durch den Keil- oder
Bandzuschnitt eine Aufweitung des Schafts zumindest im Stirnendbereich ermöglicht
wird, sodass der Handschuh trotz des in Gebrauchsstellung engen und kompakten Sitzes
des Schaftes an einem Benutzerarm durch den erweiterten Schaft einfach und komfortabel
anziehbar ist. Bei maximaler Öffnungsweite des Schafts im Endbereich wird ein Umfang
an der Außenoberfläche des Schafts in diesem Bereich von 20 cm bis 40 cm nicht überschritten.
Die Öffnungsweite des Schafts ist bei Bedarf in der Gebrauchsstellung des Handschuhs
soweit verringerbar, dass dieser vollumfänglich unmittelbar bzw. eng an einem Benutzerarm
anliegt, wodurch ein hoher Tragekomfort des Handschuhs und von diesen überdeckenden
Ärmelbekleidungen gewährleistet ist. Eine geeignete Öffnungsweite, um den Handschuh
trotz geringem Materialverbrauch komfortabel anziehen zu können, wird durch eine Ausgestaltung
des Keil- bzw. Bandzuschnitts wie im Anspruch 37 beschrieben erreicht.
[0031] Die Ausführungsvariante nach Anspruch 38 ist von Vorteil, da ein unelastischer Band-
oder Keilzuschnitt sehr kostengünstig und frei von Materialermüdung ist, wobei eine
konstante und eindeutige Vergrößerung des Umfangs des Schafts gegeben ist und die
Gebrauchsstellung des Handschuhs einfacher Weise durch Umschlagen des unelastischer
Band- oder Keilzuschnitts eingenommen werden kann.
[0032] Die in Anspruch 39 wiedergegebene Ausführungsvariante bringt den Vorteil mit sich,
dass der Band- oder Keilzuschnitt durch seine elastischen Eigenschaften als Einstellvorrichtung
wirken kann und eigene Einstellvorrichtungen nicht oder nur teils notwendig sind.
[0033] Die in Anspruch 40 wiedergegebene, unabhängige Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe
beschreibt eine besonders vorteilhafte Anwendung des erfindungsgemäßen Handschuhs,
da für Brandbekämpfungs- bzw. Brandlöscheinsätze der erfindungsgemäße Handschuh, gemäß
den Ansprüchen 1 bis 39, mit den vor- bzw. nachstehend beschriebenen Vorteilen einen
verbesserten Schutz für einen Benutzer gewährleistet.
[0034] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden genannten, schematischen Zeichnungen
näher erläutet.
[0035] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Handschuhs in Ansicht von schräg oben;
- Fig. 2
- eine Innenhand des Handschuhs nach Fig. 1 in Normalansicht;
- Fig. 3
- der Handschuh gemäß Fig. 1 in Seitenansicht und teilweise geschnittener Bruchdarstellung;
- Fig. 4
- ein möglicher Schichtaufbau einer Ausführungsvariante des Handschuhs in Schnittdarstellung;
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Handschuhs mit einem engen,
röhrenförmigen Schaft in Normalansicht auf die Innenhand.
[0036] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiters
können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder
erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0037] In den Fig. 1 bis 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Handschuhs 1 dargestellt,
an dem mehrere, voneinander unabhängige Lösungen der erfindungsgemäßen Aufgabe realisiert
sind. In den Fig. 4 und 5 sind jeweils weitere Ausführungsbeispiele des Handschuhs
1 dargestellt. Selbstverständlich können ein oder mehrere der eigenständigen Lösungen
der erfindungsgemäßen Aufgabe für sich alleine oder in unterschiedlichen Kombinationen
an einem weiteren - nicht dargestellten - Ausführungsbeispiel eines Handschuhs 1 umgesetzt
sein.
[0038] Der in den Fig. 1 bis 3 und der Fig. 5 dargestellte Handschuh 1 ist in Fünffingerform
ausgebildet, wobei auch Ausführungsvarianten des Handschuhs 1 in Fäustling- oder Dreifingerform
möglich sind. Der Handschuh 1 erstreckt sich von einem Fingerspitzenbereich der Finger
2 über den proximalen Fingergelenksknochen wenigstens bis in den Bereich eines Handgelenks
einer Hand eines Benutzers. In einem Ausführungsbeispiel kann sich der Handschuh 1
über ein Handgelenk eines Benutzers entlang des Unterarms in Richtung des Ellbogengelenks
eines Benutzers erstrecken.
[0039] Gemäß einer eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösung ist der Handschuh 1 aus einer
Auskleidung bestehend aus mehreren Materialzuschnitten 3 gebildet, die über Nähte
4, insbesondere Nähnähte, miteinander verbunden sind. Zumindest einer der Materialzuschnitte
3 ist hierbei durch einen sich im Bereich einer Oberhand, insbesondere einem Handrücken
und Fingeroberseiten, eines Benutzers erstreckenden Oberhandteil 5 gebildet. Gemäß
einem möglichen Ausführungsbeispiel sind weitere Materialzuschnitte 3 durch einen
Innenhandteil 6, einen vorderen Daumenteil 7, gegebenenfalls für jeden Finger zwei
Fingerseitenteile bzw. Keile 8 und einen Schaftteil 9 gebildet. Die genannten Materialzuschnitte
4, gebildet durch die Zuschnittsteile 5 bis 9, können hierbei nur die wesentlichen
Hauptzuschnitte bilden, welche jeweils wiederum durch mehrere verbundene bzw. vernähte
Zuschnitte gebildet sein können.
[0040] Der Handschuh 1 weist einen den Fingern 2 gegenüberliegenden Stirnendbereich 10 auf,
in dem eine Einschlupföffnung 11 ausgebildet ist, über die ein Innenraum 12 zur Aufnahme
einer Hand eines Benutzers zugänglich ist. Der Schaft 15 des Handschuhs 1 weitet sich
in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 3 über eine Länge 14 konisch auf, wobei
die Öffnungsweite 13 im Bereich der Einschlupföffnung 11 am größten ist. Im weiteren
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 bleibt die Öffnungsweite 13 über die Länge 14 des
Schafts 15 im Wesentlichen konstant. Der Schaft 15 erstreckt sich im Wesentlichen
von einem Oberhand- bzw. Handgelenksbereich 16 eines Benutzers über dessen Handgelenk
entlang dessen Unterarm in Richtung des Ellbogengelenks (nicht näher dargestellt).
Beispielsweise deckt der Schaft 15 ein an das Handgelenk anschließendes, unteres Drittel
oder eine untere Hälfte eines Unterarms eines Benutzers ab, wobei sich der Schaft
15 auch bis zu einem Ellbogen eines Benutzers, oder über diesen hinaus, erstrecken
kann.
[0041] Wie aus der Fig. 3 ersichtlich, kann der Handschuh 1 durch einen Schichtaufbau aus
mehreren, übereinander liegenden Materialschichten 17 aufgebaut sein. Zumindest eine
der Materialschichten 17 ist hierbei durch eine wasserdichte Funktionsschicht 18 gebildet,
die unterhalb einer äußeren Deckschicht 19 angeordnet ist. Die wasserdichte Funktionsschicht
18 ist vorzugsweise durch eine semipermeable Membran gebildet, die flüssigkeitsundurchlässig
und wasserdampfdurchlässig ist, um einen Gasaustausch zwischen der Außenumgebung und
dem Innenraum 12 des Handschuhs zu ermöglichen und einen atmungsaktiven Handschuh
1 zu schaffen. Selbstverständlich kann die Funktionsschicht 18 auch durch andersartige
Membranen oder Schichten gebildet sein, die beispielsweise völlig flüssigkeits- und
gasdicht ausgebildet sind. Die Funktionsschicht 18 kann im Schichtaufbau des Handschuhs
1 im Wesentlichen ungebunden verlaufen oder mit einer weiteren Materialschicht 17,
insbesondere der Dämmschicht 20 und/oder der Deckschicht 19, verbunden, beispielsweise
auf diese aufkaschiert oder mit dieser verschweißt oder verklebt sein.
[0042] Zumindest eine weitere der Materialschichten 17 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
durch eine hitzebeständige und flammhemmende Dämmschicht 20 mit geringer Wärmeleitfähigkeit
bzw. wärmeisolierender Wirkung gebildet. Die Dämmschicht 20 besteht zumindest zum
Teil aus einem Dämmmaterial oder aus einer Mischung von unterschiedlichen Dämmmaterialien,
die schwer entflammbar, nicht abschmelzend und hoch hitzebeständig bzw. hitzeabweisend
sind. Die Dämmschicht 20 ist die für die erforderliche Hitzebeständigkeit des Handschuhs
1 wesentliche Materialschicht 17, welche zu einem hohen Anteil durch ein Dämmmaterial
gebildet ist.
[0043] Im Allgemeinen sei zum Aufbau des Handschuhs 2 angemerkt, dass die Anordnung der
Materialschichten 17 bzw. der Materialzuschnitte 3 in unterschiedlichen Zonen einer
inneren oder äußeren Handschuhoberfläche 21 variieren kann und/oder einige Materialschichten
17 bzw. Materialzuschnitte 3 nur in gewissen Zonen der Handschuhaußenoberfläche vorhanden
sein können. Beispielsweise besteht die Deckschicht 19 aus mehreren Materialzuschnitten
3, wie aus Fig. 1 ersichtlich, in Form des Oberhandteils 5, des Innenhandteils 6 und
des Schafteils 9. Die unterhalb der Deckschicht 19 liegenden Materialschichten 17
müssen untereinander keine übereinstimmende Ausbreitung aufweisen und es müssen diese
nicht deckungsgleich zu den Materialzuschnitten 17 der Deckschicht 19 sein. Es ist
sogar von Vorteil, wenn beispielsweise die wasserdichte Funktionsschicht 18 möglichst
nahtlos unterhalb der Nähte 4, über die die Materialzuschnitte 3 der Deckschicht 19
miteinander verbunden sind, verläuft, sodass der Innenraum 12, ohne die Notwendigkeit
weiterer Dichtmittel, zuverlässig gegen einen Flüssigkeitseintritt geschützt ist.
[0044] Eine eigene, erfindungsgemäße Lösung betrifft einen feuerfesten Handschuh 1, wie
dieser in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist. Bei dieser Lösung ist der aus mehreren,
übereinanderliegenden Materialschichten 17 bestehende Schichtaufbau so ausgestaltet,
dass der Innenraum 12 des Handschuhs 1 vor einem Flüssigkeitseintritt geschützt ist,
d.h. der Schichtaufbau flüssigkeits- bzw. wasserdicht ist, und der Innenraum 12 weiters
vor von Außen auf den Handschuh 1 einwirkender Hitze und gegebenenfalls Flammen geschützt
ist. Die von dem Handschuh 1 abgedeckten Körperteile eines Benutzers können somit
vor einem unerwünschten Flüssigkeitskontakt und durch überhöhte Wärmestrahlung verursachte
Verletzungen, beispielsweise Verbrennungen, geschützt werden.
[0045] Zumindest eine der Materialschichten 17 ist hierzu durch die wasserdichte Funktionsschicht
18 gebildet, die im Inneren des Schichtaufbaus angeordnet ist. Die wasserdichte Funktionsschicht
18 kann hierbei durch ein völlig abdichtendes, d.h. beidseitig fremdstoff- bzw. medienundurchlässiges
Material, wie z.B. Einlagen aus Leder oder Folien aus Kunststoff, gebildet sein. Vorzugsweise
ist die Funktionsschicht 18 durch einen porösen Werkstoff und in Art einer Membran
oder Folie ausgebildet, die semipermeabel ist. Von außen auf den Handschuh 1 einwirkende
Flüssigkeit kann somit nicht in das Handschuhinnere vordringen, wobei eine Transpiration
im Handschuhinneren über die wasserdampf- bzw. gasdurchlässigen Poren der Funktionsschicht
18 nach außen entweichen kann.
[0046] Gemäß einer der erfindungsgemäßen Lösung ist nun vorgesehen, dass sich die zumindest
eine hitzebeständige Dämmschicht 20 mit geringer Wärmeleitfähigkeit in Richtung des
Innenraums 12 unterhalb der wasserdichten Funktionsschicht 18 erstreckt. Dabei liegt
die Dämmschicht 20 dem Innenraum 12 des Handschuhs 1 näher als die Funktionsschicht
18. Die Dämmschicht 20 und die Funktionsschicht 18 können hierbei als voneinander
unabhängige Einzellagen oder als gemeinsame Verbundlage bzw. als Laminat gebildet
sein, wobei das flammhemmende Dämmmaterial der Dämmschicht 20 unterhalb des abdichtenden
Materials der Funktionsschicht 18 angeordnet ist.
[0047] In der Fig. 4 ist ein möglicher Schichtaufbau des Handschuhs 1 in einer Schnittdarstellung
gezeigt. Oberhalb der Funktionsschicht 18 ist dabei die äußere Deckschicht 19 des
Schichtaufbaus angeordnet. Weiters ist ein Innenfutter 21, insbesondere eine innen
liegende Futterschicht, im Schichtaufbau vorgesehen und es ist die Dämmschicht 20
zwischen dem Innenfutter 21 und der Funktionsschicht 18 angeordnet. Das Innenfutter
21 kann in Art eines Innenhandschuhs oder einer Materialschicht 17, wie vorstehend
beschrieben, ausgebildet sein.
[0048] Mit einem derartigen Schichtaufbau kann die Hitzebeständigkeit des Handschuhs 1 vor
allem bei gleichzeitig auftretendem Kontakt mit Flüssigkeit wesentlich erhöht werden,
da die Flüssigkeit bis zur fasrigen bzw. textilen, insbesondere zwischen zwei Materialschichten
17 liegenden Dämmschicht 20 und einem eventuell vorgesehenen Innenfutter 21, die jeweils
aus Fasern, Garn, Fäden, usw., bestehen, nicht vordringen kann, wodurch in der flüssigkeitsauf
nahmefähigen Dämmschicht 20 bzw. dem Innenfutter 21 eine von außen einwirkende Flüssigkeit
nicht gespeichert werden kann. Es wird also ein Ansaugen des Schichtaufbaus des Handschuhs
1 mit Flüssigkeit, insbesondere Wasser, durch die erfindungsgemäß angeordnete, flüssigkeitsabweisende
Funktionsschicht 18 verhindert.
[0049] Der feuerfeste Handschuh 1 ist somit insbesondere zur Verwendung für Einsatzkräfte
zur Brandbekämpfung, wie z.B. Feuerwehrpersonal, geeignet, da zur Brandbekämpfung
Löschwasser verwendet wird, welches auf den Handschuh 1 einwirkt, wobei das Löschpersonal
sehr hohen Umgebungstemperaturen im Bereich eines Brandes bzw. Brandherdes ausgesetzt
ist.
[0050] Die hitzebeständige Dämmschicht 20 bildet gemeinsam mit den weiteren Materialschichten
17 des Handschuhs 1 einen hoch-hitzebeständigen Schichtaufbau, der unterschiedlichen
Arten von Wärmeeinwirkung zuverlässig zum Schutz eines Benutzers standhält. Insbesondere
genügt der Handschuh 1 mit diesem Schichtaufbau den Anforderungen der Europäischen
Norm EN 659:2003 für Feuerwehr-Schutzhandschuhe, sodass den geforderten Sicherheitsbestimmungen
für Schutzhandschuhe für Einsatzkräfte entsprochen werden kann und die Hände bzw.
Arme eines Benutzers, die bei der Brandbekämpfung dem Brandherd am nächsten bzw. ehesten
ausgesetzt sind, mit hoher Wahrscheinlichkeit vor Verbrennungen geschützt werden können.
[0051] Die Dämmschicht 20 kann hierzu ein Dämmmaterial aus synthetischen Fasern, insbesondere
Aramidfasern bzw. Para-Aramidfasern, beispielsweise aus Kevlar® oder Twaron®, umfassen.
Weiters kann die Dämmschicht 20 ein Dämmmaterial aus Viskose, Melaminharz, Carbonfasern,
Mineralfasern oder Naturfasern umfassen oder ein Dämmmaterial aus Kunststoff, beispielsweise
Schaumstoff, Silikon oder dgl., umfassen. Selbstverständlich kann die Dämmschicht
20 aus Mischungen der vorstehend genannten Dämmmaterialien gebildet sein und es können
auch andere, aus dem Stand der Technik bekannte Dämmmaterialien verwendet werden,
mit denen den vorstehend genannten Spezifikationen für die Hitzebeständigkeit entsprochen
werden kann.
[0052] Die Dämmschicht 20 ist beispielsweise durch mehrere Lagen von unterschiedlichem Aufbau
gebildet. Beispielsweise umfasst die Dämmschicht 20 mehrere dämmende Futterlagen und/oder
ein oder mehrere Vlies(e). Beispielsweise weist das für eine der Futterlagen der Dämmschicht
20 verwendete Dämmmaterial, insbesondere das Aramid, ein Flächengewicht im Bereich
von 10 bis 1200 g/m
2, insbesondere 200 bis 400 g/m
2, auf. Beispielsweise umfasst eine der Lagen der Dämmschicht 20 ca. 35% bis 65% Aramid
und 35% bis 65% Melaminharz. Weiters besteht die Möglichkeit das eine oder mehrere
der Lagen der Dämmschicht 20 zum 100% aus Aramid oder dergleichen aufgebaut sind.
[0053] Es sei angemerkt, dass auch weitere Materialschichten 17 des Schichtaufbaus des Handschuhs
1, beispielsweise die Deckschicht 19 und/oder das Innenfutter 21, ebenfalls hitzebeständig
und flammhemmend ausgebildet sein können und ein Dämmmaterial, beispielsweise eine
flammhemmende Beschichtung oder ein Dämmmaterial, wie z.B. Aramidfasern, aufweisen
können, wie dies vorstehend beschrieben wurde. Beispielsweise weisen die Deckschicht
19 und das Innenfutter 21 - das einer inneren Futterlage der Dämmschicht 20 entsprechen
kann - jeweils ein Dämmmaterial in einer anderen Zusammensetzung, vorzugsweise mit
einem geringeren Anteil an Dämmmaterial, als in der Dämmschicht 20 auf, um die Hitzebeständigkeit
des Handschuhs 1 zusätzlich zu erhöhen und gleichzeitig eine sehr feine Taktilität
des Handschuhs 1 beizubehalten. Die Deckschicht 19 ist vorzugsweise dünnschichtig
und nur geringfügig oder nicht flüssigkeitsspeichernd ausgebildet und es bildet die
Deckschicht 19 nicht die für die Hitzebeständigkeit des Handschuhs 1 maßgebliche Materialschicht
17, sondern es wirkt die Deckschicht 19 lediglich unterstützend zur Dämmschicht 20
bzw. dem Innenfutter 21.
[0054] Wie bereits erwähnt, kann die Dämmschicht 20 aus einer einzelnen Lage im Schichtaufbau
des Handschuhs 1 gebildet sein, oder es kann die Dämmschicht 20 aus mehreren Lagen,
gegebenenfalls umfassend das Innenfutter 21, aufgebaut sein, wobei jede der Lagen
eines der Dämmmaterialen umfasst. Die Dämmschicht 20 bzw. einzelne Lagen der Dämmschicht
20 und gegebenenfalls des Innenfutters 21 können durch ein textiles Flächengebilde,
beispielsweise ein Gestrick, ein Gelege, ein Gewirke, ein Gewebe, ein Vlies oder dgl.,
gebildet sein. Weiters kann das Dämmmaterial der Dämmschicht 20 als Beschichtung,
insbesondere Brandschutzbeschichtung aus beispielsweise keramischen Material aufgetragen
sein, wobei der Handschuh 1 im Beschichtungsbereich bevorzugt flexibel und verformbar
bleibt.
[0055] Eine Dicke der Dämmschicht 20 liegt im Bereich von 0,1 mm bis 25 mm, insbesondere
1 mm bis 6 mm, vorzugsweise 1 mm bis 3 mm. Bei derartigen, geringen Dicken, insbesondere
im Bereich < 10 mm, der Dämmschicht 20 weist der Handschuh 1 in der hitzebeständigen
Zone 22 sehr gute taktile Eigenschaften auf, sodass der Tast- und Fühlsinn einer Benutzerhand
weitgehend erhalten bleibt.
[0056] Beispielsweise erstreckt sich eine hitzebeständige Zone 22 des Schichtaufbaus, die
wie vorstehend beschrieben aufgebaut ist, zumindest im Bereich eines Handrückens einer
Benutzerhand bzw. des Oberhandteils 6 und im Handgelenksbereich 16. Weiters kann sich
die hitzebeständige Zone 22 in Bereich einer Handfläche einer Benutzerhand bzw. dem
Innenhandteil 6 oder in ein oder mehreren andere Teilbereiche der Außenoberfläche
23 des Handschuhs 1 erstrecken. In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante
erstreckt sich die hitzebeständige Zone 22 über die gesamte Außenoberfläche 23 des
Handschuhs 1 in den eine Benutzerhand bzw. ein Benutzerhandgelenk umhüllenden Bereichen,
wobei gegebenenfalls die hitzebeständige Zone 22 auch im Bereich des Schafts 15 vorgesehen
sein kann.
[0057] Eine weitere eigenständige Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe betrifft einen Handschuh
1, der vorzugsweise durch einem vorstehend beschriebenen Schichtaufbau aus mehreren
übereinanderliegenden Materialschichten 17 gebildet ist und der aus mehreren, über
Nähte 4 miteinander verbundenen Materialzuschnitten 3 besteht. Zumindest einer der
Materialzuschnitte 3 weist einen oder mehrere verstärkte Bereich(e) 24 auf, in denen
der Handschuh 1 eine höhere mechanische und thermische Widerstandsfähigkeit aufweist,
wobei in den Bereichen 24 insbesondere die Formstabilität erhöht ist und ein verbesserter
Schutz vor äußeren Einflüssen wie Schlägen, Hitze oder Kälte gegenüber den umliegenden
Bereichen an der Außenoberfläche 23 des Handschuhs 1 gegeben ist.
[0058] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein derart verstärkter Materialzuschnitt 3 durch
einen, sich im Bereich eines Handrückens eines Benutzers bzw. an dessen Fingeroberseiten
erstreckenden Oberhandteil 5 gebildet, wobei am Oberhandteil 5 mehrere der verstärkten
Bereiche 24 vorgesehen sind.
[0059] Der Oberhandteil 5 erstreckt sich hierbei in etwa zwischen dem Handgelenksbereich
16 und den Spitzen der Finger 2, insbesondere von einem Mittelhandbereich 25 entlang
des Handrückens über die Fingeroberseiten zu den Spitzen der Finger 2. Der eigene
Daumenteil 7, der ebenfalls ein oder mehrere verstärkte Bereiche 24 aufweisen kann,
verläuft zwischen dem inneren Daumengelenk und der Daumenspitze, insbesondere zwischen
einem äußeren Daumengelenk und der Daumenspitze. In einer anderen, nicht dargestellten
Ausführungsform kann der Oberhandteil 5 bzw. der Daumenteil 7 wiederum in mehrere
Einzelteile gestückelt sein, die mit weiteren Materialzuschnitten 3 bzw. unten liegenden
Materialschichten 17 über Nähte 4 verbunden sind, oder es kann der Oberhandteil 5
und der Daumenteil 7 in einem Stück gebildet sein.
[0060] Durch die verstärkten Bereiche 24 im verstärkten Materialzuschnitt 3 kann die Widerstandsfähigkeit
des Handschuhs erhöht werden, wobei dabei die Taktilität des Handschuhs 1 vor allem
im Bereich des Innenhandteils 6 nicht eingeschränkt wird, und der Innenraum 12 des
Handschuhs 1 vor äußeren Einwirkungen, wie z.B. Wärme, Schlägen und Stößen, Fremdstoffen
wie chemischer Substanzen, oder dgl., besser geschützt wird.
[0061] Erfindungsgemäß ist der Oberhandteil 5 und/oder der Daumenteil 7 in den verstärkten
Bereichen 24 durch ein oder mehrere Erhebungen 26 und Vertiefungen 27 gebildet, die
eine den Handschuh 1 verstärkende Profilierung 28 bilden.
[0062] Die Profilierung 28 ist dabei an der Außenoberfläche 23 des Handschuhs 1 am Oberhandteil
5 vorgesehen, wobei der Oberhandteil 5 in einem Stück zugeschnitten ist und der Oberhandteil
5 unter Bildung der Erhebungen 26 und Vertiefungen 27 mit wenigstens einem weiteren
Materialzuschnitt 3 verbunden ist. Die Profilierung 28 ist daher direkt durch den
Oberhandteil 5 gebildet, wobei der Oberhandteil 5 derart befestigt ist, dass zwischen
den Verbindungsstellen, insbesondere Nähten 4, Materialanhäufungen gebildet sind,
die über eine Höhe 29 über die umliegenden Bereiche der Außenoberfläche vorragen.
Zwischen zwei benachbarten Erhebungen 26 erstreckt sich je die Vertiefung 27.
[0063] Die Erhebungen 26 und Vertiefungen 27 am Oberhandteil 5 werden vorzugsweise dadurch
gebildet, dass der Oberhandteil 5 vor dem Vernähen in Falten bzw. Wellen gelegt wird
und anschließend an weiteren Materialzuschnitten 3 und/oder Materialschichten 17 des
Handschuhs 1 befestigt wird. Der Oberhandteil 5 ist mit einer Länge zugeschnitten,
die eine Erstreckungslänge 30 der verstärkten Zone 22 übersteigt, wobei die Länge
des Zuschnitts des Oberhandteils 5 zur Bildung des verstärkten Bereichs 24 auf die
Erstreckungslänge 30 durch Umformen reduziert wird. Die Länge des Zuschnitts des Oberhandteils
5 wird bei dessen Befestigung auf die Erstreckungslänge 30 der Zone 22 gestaucht bzw.
zurückgezogen, sodass sich das überschüssige Material über die Erstreckungslänge 30
aufrichtet und Falten bildet. Über mehrere Nähte 4 über die Erstreckungslänge 30 der
verstärkten Zone 22 können die Erhebungen 26 und Vertiefungen 27 entsprechend strukturiert
und dauerhaft fixiert werden.
[0064] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 3 sind die Erhebungen durch Wülste 31 gebildet
und die Vertiefungen und durch Rinnen 32 gebildet, die sich im Querschnitt gemäß Fig.
3 über die Erstreckungslänge 30 der verstärkten Zone 22 wellenförmig aneinander reihen.
Hierzu ist ein Rinnengrund 33 der Rinne 32 mit einer darunter liegenden Materialschicht
17 über eine der Nähte 4 verbunden, insbesondere über eine Nähnaht. Die zwischen den
Rinnen 32 liegenden Wülste 31 weisen hierbei eine im Wesentlichen U- oder V-förmiges
Querschnittsprofil auf.
[0065] Die Außenoberfläche 23 des Oberhandteils 6 im Bereich der verstärkten Zone 22 ist
somit gerillt ausgebildet und es weist die verstärkte Zone 22 im Ausführungsbeispiel
eine im wesentlichen rechteckförmige Ausbreitung auf. Ein Längsverlauf der Rinnen
33 bzw. Wülste 31 erstreckt sich im Wesentlichen quer zu einer Ein- oder Aussteckrichtung
34 für die Hand eines Benutzers entlang einer Erstreckungsachse 35. Bei einer derartigen
Ausgestaltung der Profilierung 28 ergibt sich der Vorteil, dass die vertikale Biegsamkeit
und Flexibilität des Handschuhs 1 erhalten bleibt, sodass für einen Benutzer 2 die
Abbiegebewegung der Hand oder einzelner Finger nicht oder nur unwesentlich eingeschränkt
wird, gleichzeitig die Wülste 31 bzw. Rinnen 32 eine rippenartige Versteifungs- bzw.
Verstärkungsfunktion erfüllen und die Formstabilität des Handschuhs 1 im Bereich der
verstärkten Zone 22 erhöht wird. Weiters ist durch die Profilierung in der verstärkten
Zone 22 ein verbesserter Hitze- und Kälteschutz gegeben.
[0066] Weiters sind auch andersartige Ausgestaltungen der Profilierung 28 in der verstärkten
Zone 22 möglich, bei denen die Erhebungen 26 bzw. Vertiefungen 27 in Art von Noppen
gebildet sind, die einen kreisförmigen, elliptischen oder polygonalen Umfang aufweisen
und in einer gleichmäßigen oder ungleichmäßigen Verteilung an der Außenoberfläche
23 im Bereich des Oberhandteils 5 angeordnet sind. Weiters können Wülste 31 bzw. Rinnen
32 der Profilierung 28 parallel zu einer Ein- oder Aussteckrichtung 34 verlaufen oder
durch sich überkreuzende Wülste 31 bzw. Rinnen 32 die Profilierung 28 durch eine gitterartige
Riffelung gebildet sein.
[0067] Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Erhebungen 26 in einem, von einer Innenfläche
36 des Oberhandteils 5 begrenzten Innenraum 37 hohl und mit Luft gefüllt ausgebildet.
Gegebenenfalls kann in diesem Innenraum 37 ein Füllstoff 38 (in Fig. 3 teilweise veranschaulicht)
aufgenommen sein, wodurch die Stabilität bzw. die Beständigkeit des Handschuhs 1 gegen
äußeren Einwirkungen in der verstärkten Zonen 22 zusätzlich erhöht wird. Der Füllstoff
38 kann hierbei aus einem Werkstoff gebildet sein, der nachgiebig bzw. verformbar
ist. Insbesondere wird ein Werkstoff verwendet, dem elastische Eigenschaften innewohnen
und der nach erfolgter Verformung selbsttätig in seine Ausgangslage rückstellend ist.
Der Füllstoff 38 kann hierzu durch einen elastomeren Kunststoff, insbesondere Gummi,
oder einen aufschäumbaren Kunststoff, z.B. Polyuhrethan oder dgl., ein Gel usw., gebildet
sein. Weiters besteht die Möglichkeit, dass der Füllstoff 38 durch ein Pulver oder
Granulat gebildet ist, mit dem auf den Handschuh 1 wirkende Schwingungen oder Schläge
abgefangen und kompensiert werden können. Weiters kann der Füllstoff 38 in Abhängigkeit
des Anwendungsgebiets des Handschuhs 1 spezielle thermische, insbesondere hitzeresistente,
mechanische oder chemische Eigenschaften besitzen.
[0068] Eine weitere, eigenständige Lösung der Aufgabe der Erfindung liegt in einem Handschuh
1 mit einem sich über den Handgelenksbereich 16 erstreckenden Schaft 15, bei dem sich
der Schaft 15 in Richtung des geöffneten Stirnendbereichs 10 des Schafts 15 aufweitet.
Insbesondere weitet sich der Schaft 15 zumindest über einen Teilbereich der Länge
14 konisch bzw. trichterförmig auf.
[0069] Grundsätzlich ist ein sich derartig erweiternder Schaft 15 von Vorteil, da neben
einem Handgelenk bzw. Arm eines Benutzers auch weitere Bekleidungsteile, die am Arm
des Benutzers getragen werden, im Schaftbereich im Innenraum 12 des Handschuhs 1 aufgenommen
und vom Schaft 15 umschlossen werden können. Vor allem bei der Verwendung des Handschuhs
1 für Personal von Einsatzkräften, insbesondere Feuerwehr- bzw. Brandbekämpfungspersonal,
ist dies von Vorteil, da der Ärmelteil einer Schutzbekleidung und der Stirnendbereich
10 des Handschuhs 1 ineinander gesteckt bzw. überlappend verlaufen können. Der Körper
eines Benutzers ist in diesem Bereich vor äußeren Einflüssen somit zuverlässig geschützt.
[0070] Im Handgelenksbereich 16 ist eine erste Einstellvorrichtung 39 vorgesehen, insbesondere
ein erster Gurt 40, mit dem die Öffnungsweite 13 des Schafts 15 im Handgelenksbereich
16 einstellbar ist.
[0071] Erfindungsgemäß ist in einem, in Richtung des Stirnendbereichs 10 des Schafts 15
hinter dem Handgelenksbereich 16 liegenden Abschnitt 41 zumindest eine weitere Einstellvorrichtung
42, insbesondere ein weiterer Gurt 43 angeordnet. Mit dem weiteren Gurt 43 kann die
Öffnungsweite 13 des Schafts 15 im unter dem Gurt liegenden Schaftbereich eingestellt
werden und es kann der Schaft 15 in diesem Bereich bei Bedarf an einem Benutzerarm
verzurrt werden. Über die Einstellvorrichtungen 39, 42 kann jeweils im entsprechenden
Längsabschnitt des Handschuhs 1 die Öffnungsweite 13 des Schafts 15 eingestellt werden,
wobei dies stufenlos und vorzugsweise widerstandslos nach Belieben eines Benutzers
erfolgen kann. Im Unterschied zu den Schaft 15 automatisch verengenden Einrichtungen
wie z.B. Gummizügen oder dgl. bringt eine widerstandslose Verstellung, ohne aktiv
und automatisch den Schaft zu verengen, den Vorteil, dass ein größerer Einstellbereich
über die Einstellvorrichtungen 39, 42 gegeben ist und durch die manuelle Verstellbarkeit
des Schafts 15 eine freiere, genauere und komfortablere Adjustierung des Handschuhs
1 durchführbar ist. Dabei kann die Öffnungsweite 13 des Schafts 15 an ein oder mehreren
Positionen der Schaftlänge 14 eingestellt werden, sodass über die Schaftlänge 14 eine
Innenseite des Handschuhs 1 am Körperteil eines Benutzers im Wesentlichen durchgängig
und kontinuierlich zur Anlage gebracht und befestigt werden kann.
[0072] Wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich ist, ist der erste Gurt 40 und der weitere Gurt
43 band- bzw. riemenartig gebildet und es umschließen die Gurte 40, 43 jeweils einen
Teilumfang des Schafts 15. Die Gurte 40, 43 sind über ein oder mehrere Befestigungselemente
in einem Befestigungsbereich 44 mit einer der Materialzuschnitte 3 bzw. Materialschichten
17 des Schafts 15 dauerhaft verbunden, insbesondere über weitere Nähte 4, oder an
diesen zumindest temporär fixierbar. Weiters ist entlang des Umfangsverlaufs der Gurte
40, 43 vom Befestigungsbereich 44 über einen Abstand 45 distanziert jeweils eine Öse
45, 46 angeordnet, in die die Gurte 40, 41 gefädelt sind und schlaufenförmig hin zur
Oberseite des Handschuhs 1 - wie in Fig. 1 dargestellt - verlaufen. Die Gurte 40,
43 sind über eine Verbindungseinrichtung 47, 48 an einem Verbindungsbereich 49, insbesondere
an der Oberseite des Handschuhs 1, am Schaft 15 positionsfixierbar. Die Gurte 40,
43 können in Richtung von Pfeilen 50, 51 durch Anlegen von Zugkräften stufenlos verstellt
werden, wobei dadurch die Öffnungsweiten 13 des Schafts 15 im Bereich der jeweiligen
Gurte 40, 43 durch Zusammenziehen oder Erweitem des Schafts 15 mittels der Gurte 40,
43 einstellbar ist. Beim Verzurren des Schafts 15 wird der entsprechende Schaftbereich
über den Gurt 43 solange verengt, bis die Innenseite des Handschuhs 1 in diesen Schaftbereich
an einem Körperteil bzw. Ärmel eines Benutzers anliegt.
[0073] Die in den Fig. 1 bis 3 beschriebene Verbindungseinrichtung 47 ist nur eines von
vielen möglichen Ausführungsbeispielen, wobei beispielsweise auch vollumfänglich um
den Schaft 15 verlaufende Strickbänder oder Riemen, welche z.B. über Schnallen, Schlaufen,
usw. in deren Öffnungsweiten einstellbar sind, vorgesehen sein können. Derartigen
Einrichtungen zum Verengen bzw. Verzurren von einen Körper umhüllenden Materialien
können beliebig ausgestaltet sein und es sind diese dem Fachmann aus dem Stand der
Technik geläufig, weshalb an dieser Stelle nicht näher auf deren Ausgestaltung eingegangen
wird.
[0074] Der Schaft 15 erstreckt sich in Richtung eines Ellbogens eines Benutzers, beispielsweise
bis in einen Mittelbereich eines Unterarms eines Benutzers, insbesondere bis in einen
hinteren Unterarmbereich des Benutzers, wobei der weitere Gurt 43 in einer dem Stirnendbereich
10 des Handschuhs 1 nächstliegenden Hälfte, insbesondere einem dem Stirnendbereich
10 nächstliegenden Drittel, der Länge 14, zwischen der Stirnseite des Schaftes 15
und dem Handgelenksbereich 16, angeordnet ist.
[0075] Die Verbindungseinrichtung 47, 48 weist im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils
am Gurt 40, 43 und am Schaft 15 miteinander korrespondierende Kopplungselemente 52,
53 auf. Die Kopplungselemente 52, 53 sind, gemäß den Fig. 1 und 3, durch zusammenwirkende
Klettverbinder zur Bildung eines Klettverschlusses gebildet, wobei die inneren Breitseiten
der Gurte 40, 43 ein erstes Klettmaterial und am Schaft 15 ein weiteres Klettmaterial
angebracht ist. Das Kopplungselement 53 in Form eines Klettverbinders am Schaft ist
hierbei im Wesentlichen streifenförmig und quer zur Ein- bzw. Aussteckrichtung 34
verlaufend angeordnet und erstreckt sich um einen Teilbereich des Umfangs des Schafts
15.
[0076] In einer möglichen Ausführungsvariante ist der zumindest eine, weitere Gurt 43 an
mehreren, in Schaftlängsrichtung voneinander distanzierten Befestigungspositionen
am Schaft 15 anordenbar oder es sind an mehreren Befestigungspositionen jeweils eigene,
weitere Einstellvorrichtungen 42 bzw. Gurte 43 vorgesehen. Dabei sind an den einzelnen
Befestigungspositionen jeweils Kopplungselemente 43 vorgesehen, die nebeneinander
angeordnet sind. In Fig. 1 bzw. 3 ist dies exemplarisch durch zwei nebeneinander liegend
verlaufende Klettverschlussbänder dargestellt.
[0077] Die Kopplungselemente 52, 53 können selbstverständlich auch durch weitere Verbindungselemente,
wie Z,B, Steck-, Knopf-, Clips-, Magnet- oder Rastverbinder gebildet sein, wobei diese
anstelle oder zusätzlich zur zuvor beschriebenen Klettverschlussverbindung vorgesehen
sei können.
[0078] In der Fig. 5 ist eine weitere, eigenständige Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe
dargestellt, wobei der Einfachheit halber gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen
wie in den Fig. 1 bis 4 versehen wurden. Der dargestellte Handschuh 1 ist durch zumindest
eine der Materialschichten 17 aufgebaut, wobei diese Materialschicht 17 oder ein Schichtaufbau
umfassend diese Materialschicht 17 unelastisch bzw. nicht-dehnbar ausgebildet ist.
Die Materialschicht 17 kann wie vorstehend beschrieben beispielsweise durch ein textiles
Flächengebilde, ein Leder, einen Kunststoff, usw., aus einem unelastischen bzw. nicht
dehnbaren Material gebildet sein.
[0079] Am sich über den Handgelenksbereich 16 erstreckenden Schaft 15 ist zumindest eine
der Einstellvorrichtungen 39; 42 vorgesehen, mit der die Öffnungsweite 13 zumindest
in einem Teilabschnitt der Länge 14 des Schafts 15 festgelegt werden kann. Insbesondere
ist die erste Einstellvorrichtung 39 vorgesehen, mit der die Öffnungsweite 13 des
Schafts 15 im Handgelenksbereich 16 des Handschuhs 1 einstellbar ist. In einer bevorzugten
Ausführungsvariante ist zusätzlich die weitere Einstellvorrichtung 42 (strichliert
dargestellt) vorgesehen, mit der die Öffnungsweite 13 des Schafts 15 im Stirnenbereich
10 des Schafts 15 einstellbar ist.
[0080] Der Schaft 15 erstreckt sich entlang eines Arms, insbesondere Unterarms, eines Benutzers
in Richtung eines Ellbogens eines Benutzers, wobei der Schaft 15 röhrenförmig und
insbesondere in etwa zylindrisch ausgebildet ist und der Schaft 15 zumindest über
einen Teilabschnitt von dessen Länge 14 am Arm eines Benutzers eng bzw. unmittelbar
zur Anlage gebracht werden kann, wobei der Schaft 15 sehr kompakt und ohne beträchtlicher
Falten- bzw. Fugenbildung am Arm eines Benutzers anliegt.
[0081] Um dies zu erreichen, weist der Schaft 15 im Stirnendbereich 10 mit der Einschlupföffnung
11 an der Außenoberfläche 23 einen Umfang im Bereich von 20 cm bis 40 cm, insbesondere
25 cm bis 36 cm, auf. Dieser Umfang ist dabei an einer in strichpunktierten Linien
dargestellten Umfangslinie gemessen, die in etwa parallel zu einer Stirnkante im Stirnendbereich
10 den Schaft 15 ringförmig umschließt. Dieser Umfang entspricht einer maximalen Öffnungsweite
13 bzw. einem maximalen Durchmesser des im Wesentlichen hohlzylindrischen Schafts
15 im Stirnendbereich 10 von in etwa 6 cm bis ca. 13 cm.
[0082] Der Schaft 15 kann einen bevorzugt schmalen Keil- oder Bandzuschnitt 54 aufweisen,
der einen geringen Teil des Umfangs des Schafts 15 an der Außenoberfläche 23 bildet
und der an Verbindungslinien 55 mit den umliegenden Materialzuschnitten 3 des Schafts
15 verbunden ist. Eine Breite 56 des Keil- oder Bandzuschnitts 54 im Stirnendbereich
10 des Schafts 15 kann beispielsweise zwischen 0,5 cm bis 5 cm, insbesondere 1 cm
bis 3 cm, betragen. Der Keil- oder Bandzuschnitt 54 erstreckt sich zumindest über
einen Teil der Länge 14 des Schafts 15 vom Stirnendbereich 10 des Schafts 15 in Richtung
des Handgelenksbereichs 16. Der Keil- oder Bandzuschnitt 54 dient als Erweiterungselement,
über das der Umfang des Schafts 15 bei Bedarf soweit aufgeweitet werden kann, dass
eine Benutzerhand problemlos und komfortabel in die Einschlupföffnung 11 eingeführt
werden kann und über das der Schaft 15 das in einer Gebrauchsstellung des Handschuhs
1 soweit verengbar ist, dass dieser kompakt und eng an einer Benutzerhand zur Anlage
gebracht werden kann. Dabei beträgt der Umfang des Schafts 15 mit dem Keil- oder Bandzuschnitt
54 erfindungsgemäß in etwa 20 cm bis 40 cm, wie vorstehend beschrieben.
[0083] In einer möglichen Ausführungsvariante ist der Keil- oder Bandzuschnitt 54 durch
ein unelastisches und nicht dehnbares Material, beispielsweise ein Textil, Leder oder
Kunststoff, gebildet. In diesem Fall kann der Keil- oder Bandzuschnitt 54 zum Herstellen
einer Gebrauchsstellung des Handschuhs 1, in der dieser durch einen Benutzer getragen
wird und zur Verwendung vorgesehen ist, im Wesentlichen entlang der Verbindungslinien
56 umgeschlagen werden, sodass eine Keil- oder Bandaußenseite 57 in der Gebrauchsstellung
des Handschuhs 1 zumindest bereichsweise der umliegenden Außenoberfläche 23 des Schafts
15 zugewandt ist und dieser gegenüberliegt. Bei derartig umgeschlagenen Keil- oder
Bandzuschnitt 54 in Gebrauchsstellung überlappen sich die mit dem Keil- oder Bandzuschnitt
54 verbundenen Materialzuschnitte 3 bereichsweise. Die Materialzuschnitte 3 können
sich dabei in etwa um eine Breite 57 des Keil- oder Bandzuschnitt 54 überdecken, wobei
der Keil- oder Bandzuschnitt 54 in dieser Gebrauchsstellung zwischen den sich überlappenden
Materialzuschnitten 3 liegt. Diese Gebrauchsstellung kann über die weitere Einstellvorrichtung
42 fixiert werden, sodass eine Innenseite des Schafts 15 eng und großteils direkt
am Benutzerarm sitzt. Die Öffnungsweite 13 des Schafts 15 ist in der Gebrauchsstellung
derart bemessen, dass die Innenseite des Schafts 15 zumindest über einen Teilabschnitt
der Länge 14 des Schafts 15 an einem Benutzerarm im Wesentlichen direkt und ohne Fugen-
bzw. Faltenbildung unter Ausübung einer Haltekraft zur Anlage gebracht werden kann.
[0084] Die erste Einstellvorrichtung 39 oder die weitere Einstellvorrichtung 42 kann wie
in den Fig. 1 bis 3 beschrieben ausgebildet sein, insbesondere durch einen Gurt 44.
Im in der Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die weitere Einstellvorrichtung
42 durch ein bevorzugt an einer Handschuhinnenseite angeordnetes, verkürztes Befestigungsband
58 bzw. einen Gurt gebildet, der im Befestigungsbereich 44 an einer ersten Seite 59
neben dem Keil- oder Bandzuschnitt 54 am Materialzuschnitt 3 dauerhaft befestigt ist.
An der weiteren Seite 60 neben dem Keil- oder Bandzuschnitt 54 ist die Verbindungseinrichtung
48 vorgesehen, über die das Befestigungsband 58 bzw. der Gurt positionsfixiert werden
kann und die Gebrauchsstellung des Handschuhs fixiert werden kann. Somit ist im Schaftendbereich
10 eine sehr kompakte Einstellvorrichtung 42 angeordnet, die ein Überziehen eines
Ärmelteils eines Bekleidungsstücks über den Schaft 15 nur unwesentlich behindert.
[0085] Selbstverständlich können auch andersartige Einrichtung zur Verengung des Schafts
15 vorgesehen sein, beispielsweise in Form eines dehnbaren und mechanisch rückstellenden,
vorzugsweise elastischen, Dehn- und Zugelements, beispielsweise eines Gummizugs. In
einem weiteren Ausführungsbeispiel kann zumindest eine, gegebenenfalls sämtliche,
Einstellvorrichtung 39, 42 direkt durch den Keil- oder Bandzuschnitt 54 gebildet sein,
der in diesem Fall aus einem dehnbaren und elastisch rückstellenden Material, beispielsweise
Gummi, gebildet ist.
[0086] Im Allgemeinen wird in Bezug auf die vorstehende Beschreibung von mehreren, eigenständigen
Lösungen der erfindungsgemäß Aufgabe nochmals darauf hingewiesen, dass diese Lösungen
gemäß den Fig. 1 bis 5 an einem Handschuh 1 realisiert sei können oder gegebenenfalls
Mischlösungen oder einzelne der Lösungen an einem Handschuh 1 vorgesehen sein können.
[0087] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten des Handschuhs 1, wobei
an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten
Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen
der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit
aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können
des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt. Es sind also auch sämtliche
denkbaren Ausführungsvarianten, die durch Kombinationen einzelner Details der dargestellten
und beschriebenen Ausführungsvariante möglich sind, vom Schutzumfang mitumfasst.
[0088] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus des Handschuhs 1 dessen Bestandteile teilweise unmaßstäblich und/oder
vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
[0089] Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der
Beschreibung entnommen werden.
[0090] Vor allem können die einzelnen in den Fig. 1, 2, 3, 4; 5 gezeigten Ausführungen den
Gegenstand von eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen,
erfindungsgemäßen Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren
zu entnehmen.
Bezugszeichenaufstellung
[0091]
- 1
- Handschuh
- 2
- Finger
- 3
- Materialzuschnitt
- 4
- Naht
- 5
- Oberhandteil
- 6
- Innenhandteil
- 7
- Daumenteil
- 8
- Fingerseitenteil
- 9
- Schaftteil
- 10
- Stirnendbereich
- 11
- Einschlupföffnung
- 12
- Innenraum
- 13
- Öffnungsweite
- 14
- Länge
- 15
- Schaft
- 16
- Handgelenksbereich
- 17
- Materialschicht
- 18
- Funktionsschicht
- 19
- Deckschicht
- 20
- Dämmschicht
- 21
- Innenfutter
- 22
- Zone
- 23
- Außenoberfläche
- 24
- Bereich
- 25
- Mittelhandbereich
- 26
- Erhebung
- 27
- Vertiefung
- 28
- Profilierung
- 29
- Höhe
- 30
- Erstreckungslänge
- 31
- Wulst
- 32
- Rinne
- 33
- Rinnengrund
- 34
- Ein- und Ausstreckrichtung
- 35
- Erstreckungsachse
- 36
- Innenfläche
- 37
- Innenraum
- 38
- Füllstoff
- 39
- Einstellvorrichtung
- 40
- Gurt
- 41
- Abschnitt
- 42
- Einstellvorrichtung
- 43
- Gurt
- 44
- Befestigungsbereich
- 45
- Öse
- 46
- Öse
- 47
- Verbindungseinrichtung
- 48
- Verbindungseinrichtung
- 49
- Verbindungsbereich
- 50
- Pfeil
- 51
- Pfeil
- 52
- Kopplungselement
- 53
- Kopplungselement
- 54
- Keil- oder Bandzuschnitt
- 55
- Verbindungslinie
- 56
- Breite
- 57
- Keil- oder Bandaußenseite
- 58
- Befestigungsband
- 59
- Seite
- 60
- Seite
1. Feuerfester Handschuh (1) mit einem Schichtaufbau aus mehreren übereinander liegenden
Materialschichten (17), wobei zumindest eine der Materialschichten (17) durch eine
flüssigkeitsdichte Funktionsschicht (18), insbesondere eine semipermeable Membran,
gebildet ist und zur Bildung einer hitzebeständigen Zone (22) des Schichtaufbaus zumindest
eine weitere der Materialschichten (17) durch eine hitzebeständige und/oder feuerfeste
Dämmschicht (20) mit geringer Wärmeleitfähigkeit gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Dämmschicht (20) im Schichtaufbau unterhalb der wasserdichten Funktionsschicht
(18) erstreckt.
2. Handschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Funktionsschicht (18) eine äußere Deckschicht (19) des Schichtaufbaus
angeordnet ist und zwischen der Funktionsschicht (18) und einem Innenfutter (21) des
Schichtaufbaus die hitzebeständige bzw. feuerfeste Dämmschicht (20) angeordnet ist.
3. Handschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (20) ein Dämmmaterial aus synthetischen Fasern, insbesondere aus
Aramid bzw. Para-Aramid, beispielsweise Kevlar® oder Twaron®, umfasst.
4. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (20) ein Dämmmaterial aus Viskose, Carbon, Melaminharz, Mineralfasern,
Naturfasern oder dgl., umfasst.
5. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (20) ein Dämmmaterial aus vorzugsweise nachgiebigen bzw. verformbaren
Kunststoff, beispielsweise einem Schaumstoff, Silikon oder dgl., umfasst.
6. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (20) aus mehreren Lagen aufgebaut ist und zumindest eine, insbesondere
mehrere oder sämtliche der Lagen, aus einem der Dämmmaterialien gebildet ist bzw.
sind.
7. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (20) aus unterschiedlichen Dämmmaterialien gebildet ist.
8. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmmaterial, insbesondere das Aramid, in der Dämmschicht (20) oder in einer
Lage der Dämmschicht (20) ein Flächengewicht im Bereich von 10 bis 1200 g/m2, insbesondere 200 bis 400 g/m2, aufweist.
9. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (20) oder eine Lage der Dämmschicht zu ca. 100% aus einem ersten
Dämmmaterial, insbesondere Aramidfaser, besteht oder zu ca. 35 bis 65 % aus einem
ersten Dämmmaterial, insbesondere Aramid, und zu ca. 35 % bis 65% aus einem weiteren
Dämmmaterial, insbesondere Melaminharz, besteht.
10. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (20) durch eine oder mehrere Lagen aus einem textilen Flächengebilde,
das zumindest teilweise das Dämmaterial und gegebenenfalls ein weiteres natürliches
oder synthetisches Textilmaterial umfasst, gebildet ist.
11. Handschuh nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (20) durch ein Gestrick, Gelege, Gewirke, Gewebe, oder dgl. oder
ein Vlies gebildet ist.
12. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmmaterial an der Dämmschicht (20) als Beschichtung, insbesondere eine Brandschutzbeschichtung,
beispielsweise aus einem Keramikwerkstoff, aufgetragen ist.
13. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die hitzebeständige Zone (22) des Schichtaufbaus zumindest an einem Oberhandteil
(5) wenigstens im Bereich eines Handrückens und eines Handgelenksbereichs (16) und
vorzugsweise zumindest an einem Innenhandteil (6) im Bereich einer Innenhand und des
Handgelenksbereichs (16) erstreckt.
14. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dicke der Dämmschicht (20) im Bereich von 0,1 bis 25 mm, insbesondere 1 bis
6 mm, vorzugsweise 1 bis 3 mm, liegt.
15. Handschuh (1), vorzugsweise mit einem Schichtaufbau aus mehreren übereinander liegenden
Materialschichten (17), der aus mehreren über Nähte (4) miteinander verbundenen Materialzuschnitten
(3), insbesondere aus Textil-, Leder-, oder Kunststoffmaterial, besteht, wobei an
zumindest einem dieser Materialzuschnitte (3) ein oder mehrere verstärkte Bereiche
(24) vorgesehen sind, die eine höhere mechanische und thermische Widerstandsfähigkeit,
insbesondere eine höhere Formstabilität, einen höheren Schlag- und Hitzeschutz usw.,
gegenüber den umliegenden Bereichen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine, verstärkte Materialzuschnitt (3) in einem Stück zugeschnitten
ist dieser Materialzuschnitt (3) unter Bildung einer aus mehreren insbesondere wulstförmigen
Erhebungen (26) und/oder insbesondere rinnenförmigen Vertiefungen (27) bestehenden
Profilierung (28) mit wenigstens einem weiteren Materialzuschnitt (3) und/oder einer
weiteren Materialschicht (17) verbunden ist.
16. Handschuh nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialzuschnitt (3) mit dem verstärkten Bereich (24) durch einen sich im Bereich
eines Handrückens und/oder von Fingeroberseiten einer Hand eines Benutzers erstreckenden
Oberhandteil (5) und/oder Daumenteil (7) gebildet ist.
17. Handschuh nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Länge des ungebundenen Zuschnitts des Oberhandteils (5) eine Erstreckungslänge
(30) des verstärkten Bereichs (24) übersteigt und die Länge des Zuschnitts des Oberhandteils
(5) durch Umformen auf die Erstreckungslänge (30) reduziert bzw. gestaucht ist.
18. Handschuh nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der verstärkte Materialzuschnitt (3) zur Bildung der Erhebungen (26) und/oder Vertiefungen
(27) in den verstärkten Bereichen (24) in Falten bzw. Wellen gelegt ist.
19. Handschuh nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der verstärkte Materialzuschnitt (3) an einem Grund der Vertiefungen (27), insbesondere
an einem Rinnengrund (33) von Rinnen (32), über ein Verbindungselement, insbesondere
eine Naht (4), mit einer darunterliegenden Materialschicht (17) verbunden ist.
20. Handschuh nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen (26) ein U- oder V- förmiges Querschnittsprofil aufweisen und sich
die Erhebungen (26) entlang einer quer zu einer Ein- und Aussteckrichtung (34) für
eine Benutzerhand verlaufenden Erstreckungsachse (35) erstrecken.
21. Handschuh nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen (26) in einem von Innenflächen (36) des verstärkten Materialzuschnitts
(3) begrenzten Innenraum (37) hohl ausgebildet sind.
22. Handschuh nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der durch die Innenflächen (36) des verstärkten Materialzuschnitts (3) begrenzte
Innenraum (37) mit einem Füllstoff (38) befüllt ist.
23. Handschuh nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstoff (38) aus einem Werkstoff gebildet ist, der nachgiebig bzw. verformbar
ist und bevorzugt in seine Ausgangslage rückstellbar ist.
24. Handschuh nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstoff des Füllstoffs (38) durch einen elastomeren Kunststoff, insbesondere
Gummi, einen aufschäumbaren Kunststoff, beispielsweise Polyurthan oder dgl., oder
ein Gel gebildet ist.
25. Handschuh (1) mit einem sich über einen Handgelenksbereich (16) erstreckenden Schaft
(15), der sich in Richtung eines geöffneten Stirnendbereichs (10) konisch aufweitet,
wobei im Handgelenksbereich (16) eine erste Einstellvorrichtung (39) vorgesehen ist,
mit dem eine Öffnungsweite (13) des Schafts (15) im Handgelenksbereich (16) einstellbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass in einem in Richtung des Stirnendbereichs (10) des Schafts (15) hinter den Handgelenksbereich
(16) liegenden Abschnitt (41) zumindest eine weitere Einstellvorrichtung (42) zum
bedarfsweisen und manuellen Verzurren des Schafts (15) angeordnet ist.
26. Handschuh nach einem der Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Schaft (15) in Richtung eines Ellbogens eines Benutzers zumindest bis in
einen Mittenbereich eines Unterarms eines Benutzers, insbesondere bis in einen hinteren
Unterarmbereich des Benutzers, erstreckt und die zumindest eine, weitere Einstellvorrichtung
(42) in einer stirnseitig liegenden Hälfte, insbesondere einem stirnseitig liegenden
Drittel, des Abschnitts (41) zwischen einer Stirnseite des Schafts (15) und der ersten
Einstellvorrichtung (39) angeordnet ist.
27. Handschuh nach einem der Ansprüche 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellvorrichtungen (39, 42) durch seil- oder bandförmige Gurte (40, 43) gebildet
sind, die zumindest um einen Teil eines Umfangs des Schafts (15) verlaufen und die
entlang deren Längsverlauf verstellbar sind.
28. Handschuh nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Gurte (40, 43) über eine Verbindungseinrichtung (47, 48) lösbar mit einer Außenoberfläche
(23) des Schafts (15) verbindbar sind, wobei die Gurte (40, 43) in einem Befestigungsbereich
(44) an der Außenoberfläche (23) des Schafts (15) fixiert sind.
29. Handschuh nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (47, 48) jeweils am Gurt (40, 43) und am Schaft (15) miteinander
korrespondierende Koppelungselemente (52, 53) aufweist, die beispielsweise durch Klett-,
Steck-, Clips-, oder Rastverbinder gebildet sind.
30. Handschuh nach einem der Ansprüche 27 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Gurt (43) über die Verbindungseinrichtung (48) in Längsrichtung des Schafts
(15) an mehreren, voneinander distanzierten Befestigungspositionen an der Außenoberfläche
(23) anordenbar ist.
31. Handschuh nach einem der Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass an den Befestigungspositionen an der Außenoberfläche (23) des Handschuhs (1) jeweils
eines der Kopplungselemente (52) vorgesehen ist.
32. Handschuh nach einem der Anspruch 27 bis 31, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtungen (47, 48) für die Gurte (40, 43) im Bereich eines Handrückens
bzw. einer Oberseite eines Benutzerarms angeordnet sind.
33. Handschuh nach einem der Anspruch 27 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass die Gurte (40, 43) zwischen den jeweiligen Befestigungsbereichen (44) und den Verbindungseinrichtungen
(47, 48) in derselben Umfangsrichtung um den Schaft (15) verlaufen und die Gurte (40,
43) in einer gemeinsamen Bewegungsrichtung von den Verbindungseinrichtungen (47, 48)
lösbar sind.
34. Handschuh (1), der durch zumindest eine Materialschicht (17) aus einem unelastischen
bzw. nicht-dehnbaren Material, insbesondere einem Textil-, Leder-, oder Kunststoffmaterial,
gebildet ist, und der einen sich über einen Handgelenksbereich (16) erstreckenden
Schaft (15) aufweist, wobei zumindest eine Einstellvorrichtung (39; 42) vorgesehen
ist, mit der eine Öffnungsweite (13) des Schafts (15) zumindest in einem Teilabschnitt
einer Länge (14) des Schafts (15) einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Schaft (15) entlang eines Arms, insbesondere Unterarms, eines Benutzers
in Richtung eines Ellbogens eines Benutzers erstreckt, wobei der Schaft (15) röhrenförmig
und insbesondere zylindrisch ausgebildet ist und der Schaft (15) in einem Stirnendbereich
(10) mit einer Einschlupföffnung (11) an einer Außenoberfläche (23) einen Umfang im
Bereich von 20 cm bis 40 cm, insbesondere 25 cm bis 36 cm, aufweist.
35. Handschuh nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Handgelenksbereich (16) die erste Einstellvorrichtung (39) angeordnet ist
und im Stirnendbereich (10) des Schafts (15) die weitere Einstellvorrichtung (42)
zum Einstellen der Öffnungsweite (13) des Schafts (15) vorgesehen ist.
36. Handschuh nach Anspruch 34 oder 35, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (15) einen Keil- oder Bandzuschnitt (54) umfasst, der einen Teil des Umfangs
des Schafts (15) bildet und der sich vom Stirnendbereich (10) des Schafts (15) zumindest
über einen Teil der Länge (14) des Schafts (15) in Richtung eines Handgelenksbereichs
(16) erstreckt.
37. Handschuh nach einem der Ansprüche 34 bis 36, dadurch gekennzeichnet, dass der Keil- oder Bandzuschnitt (54) eine Breite (56) im Bereich von 0,5 cm bis 5 cm,
insbesondere 1 cm bis 3 cm aufweist.
38. Handschuh nach einem der Ansprüche 34 bis 37, dadurch gekennzeichnet, dass der Keil- oder Bandzuschnitt (54) durch ein unelastisches und nicht dehnbares Material,
beispielsweise ein Textil, Leder oder Kunststoff, gebildet ist.
39. Handschuh nach einem der Ansprüche 34 bis 37, dadurch gekennzeichnet, dass der Keil- oder Bandzuschnitt (54) aus einem dehnbaren und elastisch rückstellenden
Material gebildet ist.
40. Verwendung des Handschuhs (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche für einen Brandbekämpfungs-
bzw. Löscheinsatz.