[0001] Im Wasserbau ist es häufig notwendig Betonbauwerke, wie beispielsweise Wasserzubringerkanäle
für Wasserkraftwerke, Stauseemauern oder Schleusenanlagen, mit einer Kunststoffdichtungsbahn
abzudichten.
[0002] Aus der DDR-Patentschrift DD 148 797 A sind zu diesem Zweck mit Vliesstoff kaschierte
Kunststoffbahnen beschrieben, die zunächst mit ihrer Vliesstoffseite an den abzudichtenden
Oberflächen der Bauwerke mittels geeigneter Klebstoffe, z.B. Zweikomponenten-Kleber
auf PUR-Basis, überlappend angeklebt werden, wonach dann die Überlappungsbereiche
der Kunststoffdichtungsbahnen, die nicht mit Vliesstoff kaschiert sind, verschweißt
werden. In der Regel sind hierbei sehr aufwendige Haltekonstruktionen erforderlich,
um die Kunststoffbahnen mit der gewünschten Festigkeit am Bauwerk anzukleben. Außerdem
ist es u.a. notwendig, die mit Geovliesstoff kaschierten Kunststoffdichtungsbahnen
mit entsprechenden Hilfsmitteln an die abzudichtenden Oberflächen zu drücken, bis
der Kleber ausgehärtet ist. Anderenfalls ergeben sich aufgrund unterschiedlicher Ausdehnungsfaktoren
von Kleberschicht und Kunststoffdichtungsbahn Verwerfungen bzw. Wellungen der angeklebten
Kunststoffdichtungsbahnen, die nach dem Erhärten des Klebers nicht mehr beseitigt
werden können.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Verfahren zur relativ einfachen
und trotzdem sicheren Befestigung der mit Geovliesstoffen kaschierten Kunststoffdichtungsbahnen
an den abzudichtenden Oberflächen der Bauwerke zu entwickeln, bei dem auf die Andrückhilfsmittel
verzichtet werden kann, ohne dass Verwerfungen bzw. Wellungen der angeklebten Dichtungsbahnen
auftreten.
[0004] Diese Aufgabe wurde gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, dass man zunächst
auf die abzudichtenden Oberflächen des Bauwerks, die bei alten Bauwerken zunächst
gereinigt werden, einen thermoplastischen Geovliesstoff mittels eines Klebstoffes,
vorzugsweise mittels eines Fliesenklebers, anklebt und nach der vollständigen Aushärtung
des Klebers die mit einem thermoplastischen Geovliesstoff kaschierten Kunststoffdichtungsbahnen
mit der angeklebten Geovliesstoffbahn verschweißt, wobei die Verschweißung über die
beiden Geovliesstoffe miteinander erfolgt. Gleichzeitig oder danach findet die Verschweißung
der Überlappungsbereiche der mit Geovliesstoff kaschierten Kunststoffdichtungsbahnen
statt.
[0005] In speziellen Fällen kann es dabei erwünscht sein, die Dichtwirkung der Kunststoffdichtungsbahn
zusätzlich mittels einer mineralischen Dichtungsmatte abzusichern, beispielsweise
mit einer Bentonit-Dichtungsmatte, wie sie in verschiedenen Ausführungsformen unter
der geschützten Marke Bentofix® im Handel erhältlich und wie sie in der DE 37 04 503
C2 beschrieben sind. In solchen Fällen verschweißt man dann zunächst die Bentofix-Bahnen
mit der an der abzudichtenden Oberfläche angeklebten Geovliesstoffschicht und verschweißt
dann anschließend die Kunststoffdichtungsbahn mit der aufkaschierten Geovliesstoffseite
mit der Bentonit-Dichtungsbahn.
[0006] Die erfindungsgemäß verwendete Kunststoffdichtungsbahn besteht vorzugsweise aus einem
thermoplastischen Kunststoff, insbesondere aus Polyvinylchlorid-P weich (PVC-P), Polyethylen
hoher Dichte (PE-HD), Polyethylen niedriger Dichte (PE-LD), PE-C, ECB oder ENA.
[0007] Die erfindungsgemäß verwendete Kunststoffdichtungsbahn kann aber auch aus einem Elastomeren
bestehen, beispielsweise aus IIR, EPDM, CR, NBR oder CSM.
[0008] Die erfindungsgemäß eingesetzte Kunststoffdichtungsbahn ist auf der später der angeklebten
thermoplastischen Geovliesstoffbahn zugewandten Seite mit einer thermoplastischen
Geovliesstoffschicht kaschiert, über die die Bindung mit der angeklebten Geovliesstoffbahn
erfolgt, wobei sich die Kaschierung vorzugsweise nur bis zu dem Überlappungsbereich
der Kunststoffdichtungsbahnen erstreckt, um eine direkte Verschweißung der Kunststoffdichtungsbahnen
untereinander zu ermöglichen.
[0009] Die Bentonit-Dichtungsbahn besteht vorzugsweise aus zwei Geotextilschichten und einer
dazwischen befindlichen Bentonitschicht, wobei die Geotextilschichten, von denen mindestens
eine ein Geovliesstoff ist, miteinander unter Einschluss der Bentonitschicht vernadelt
oder vernäht sind.
[0010] Die Bentonit-Dichtungsbahn kann aber auch aus drei Geotextilschichten mit einer zusätzlichen
Schwerstoffschicht bestehen, wobei alle Schichten miteinander vernadelt sind. Die
zusätzliche Schwerstoffschicht besteht aus Quarzsand und/oder Quarzmehl. Derartige
Matten werden natürlich nicht an senkrechten Wänden angebracht, sondern z.B. an Kanalsohlen
und/oder Kanalböschungen.
[0011] Mit der der Kunststoffdichtungsbahn zugewandten Bentonitschicht erreicht man einen
Selbstheilungseffekt für den Fall, dass die Kunststoffdichtungsbahn beschädigt wird.
Das durch die "Verletzungsstelle" durch die Kunststoffdichtungsbahn eindringende Wasser
bildet mit dem Bentonit eine aufgequollene, die Verletzungsstelle versiegelnde, praktisch
wasserundurchlässige Bentonitschicht.
[0012] Die Verschweißung der mit Geovliesstoff kaschierten Kunststoffdichtungsbahn mit der
vorher auf der abzudichtenden Oberfläche angeklebten Geovliesstoffbahn erfolgt vorzugsweise
mittels Verfahren, bei denen man die zu verschweißenden Oberflächen mit offener Flamme
oder mit Warmgas anschmilzt und dann diese angeschmolzenen Oberflächen zusammendrückt.
[0013] Gleichzeitig oder im Anschluß daran erfolgt die Verschweißung der Kunststoffdichtungsbahnen
untereinander mit üblichen Verfahren, z.B. Heizkeilschweißen, die dem Fachmann bekannt
sind. Vorzugsweise geht man dabei gemäß der vorliegenden Erfindung so vor, dass man
entweder den gesamten Überlappungsbereich verschweißt oder dass man im Überlappungsbereich
zwei parallel zueinander verlaufende Schweißnähte (Doppelnaht) unter Bildung eines
Luft-Prüfkanals erzeugt, wobei die Schweißnähte vorzugsweise breite Schweißstreifen
darstellen.
[0014] Die Verlegung sowohl der Geovliesstoffbahn als auch der Kunststoffdichtungsbahn erfolgt
nach den dem Fachmann bekannten Verfahrensweisen, wobei sowohl in der Ebene als auch
an Böschungen die Verlegung beispielsweise mittels Traverse mit Bagger oder Seilwinde
oder mittels selbst-fahrender Rahmenkonstruktion erfolgt, in die die Kombi-Kunststoffdichtungsbahn
eingelegt und dann über Ketten-, Seil- oder Zahnradantrieb abgerollt wird.
1. Verfahren zur Anbringung von mit Geovliesstoff kaschierten Kunststoffdichtungsbahnen
an den Oberflächen von Betonbauwerken des Wasserbaus, wobei die Kunststoffdichtungsbahnen
mit der Geovliesstoff kaschierten Seite an den abzudichtenden Oberflächen der Betonbauwerke
überlappend angeklebt und dann die überlappenden Randstreifen der Kunststoffdichtungsbahnen
verschweißt werden, dadurch gekennzeichnet, dass man zunächst auf die abzudichtenden Oberflächen des Bauwerks einen thermoplastischen
Geovliesstoff mittels eines Klebstoffes anklebt und nach der vollständigen Aushärtung
des Klebers die mit einem thermoplastischen Geovliesstoff kaschierten Kunststoffdichtungsbahnen
mit dem angeklebten Geovliesstoff verschweißt, wobei die Verschweißung über die beiden
Geovliesstoffe miteinander erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Klebstoff einen Fliesenkleber verwendet.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man vor dem Anschweißen der mit Geovliesstoff kaschierten Kunststoffdichtungsbahn
auf den angeklebten Geovliesstoff zunächst eine Bentonit-Dichtungsbahn, die aus zwei
Geovliesstoffschichten mit eingenadelter Bentonit-Zwischenschicht besteht, anschweißt,
auf die dann die mit Geovliesstoff kaschierte Kunststoffbahn angeschweißt wird, wobei
die Verschweißung ebenfalls über die beiden aufeinander liegenden Geovliesstoffe miteinander
erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kunststoffdichtungsbahn eine solche aus einem thermoplastischen Kunststoff
einsetzt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kunststoffdichtungsbahn eine solche aus Polyvinylchlorid-P weich (PVC-P),
Polyethylen hoher Dichte (PE-HD), Polyethylen niedriger Dichte (PE-LD), PE-C, ECB
oder aus ENA einsetzt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kunststoffdichtungsbahn eine solche aus einem Elastomeren einsetzt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kunststoffdichtungsbahn eine solche aus IIR, EPDM, CR, NBR oder aus CSM einsetzt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man die zu verschweißenden Oberflächen der Geovliesstoffe mit offener Flamme oder
mit Warmgas anschmilzt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Verschweißung der Kunststoffdichtungsbahn unter einander mittels Heizkeilschweißen
erfolgt, wobei vorzugsweise der gesamte Überlappungsbereich verschweißt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 zur Verschweißung der Kunststoffdichtungsbahnen
untereinander, dadurch gekennzeichnet, dass man jeweils im Überlappungsbereich der Kunststoffdichtungsbahnen zwei parallel zueinander
verlaufende Schweißnähte (Doppelnaht) unter Bildung eines Luft-Prüfkanals erzeugt.