[0001] Die Erfindung betrifft einen Sperrmechanismus insbesondere zum Einsatz in einem Schließzylinder
eines Einsteckschlosses zum wahlweisen Blockieren in einer Schließstellung oder Freigeben
in einer Offenstellung eines in einem Gehäuse angeordneten beweglichen Kerns, mit
einem einen Transponder aufweisenden Schlüssel, mit einer Steuereinrichtung zum Erfassen
eines Codes des Transponders und zur Ermittlung einer Schließberechtigung, mit einem
von der Steuereinrichtung ansteuerbaren Aktor zur Ansteuerung einer Sperreinrichtung,
wobei die Sperreinrichtung in Schließstellung zur Erzeugung eines Formschlusses zwischen
dem Gehäuse und dem Kern und in Offenstellung zum Aufheben dieses Formschlusses ausgebildet
ist.
[0002] Ein solcher Sperrmechanismus ist beispielsweise aus der DE 44 04 914 A1 bekannt.
Hierbei hat die Sperreinrichtung einen einzigen in Grundstellung von einem Federelement
gegen eine Außenmantelfläche des Kerns vorgespannten Stift. Der Kern weist eine keilförmige
Tasche auf. Im Falle einer Schließberechtigung des Schlüssels wird der Stift von dem
Aktor in seiner Lage gehalten und der Kern kann gegenüber dem Gehäuse verdreht werden.
Bei fehlender Schließberechtigung des Schlüssels unterbleibt die Ansteuerung des Aktors
und der Stift wird nach einer anfänglichen Bewegung des Kerns um einen Winkelbereich
von beispielsweise 30° durch die Kraft des Federelementes in die Tasche gedrückt und
blockiert die weitere Bewegung des Kerns. Ein Vorteil dieses Sperrmechanismus ist,
dass der Aktor die Sperreinrichtung nicht bewegen, sondern nur halten muss. Dies hat
einen geringen Stromverbrauch des Aktors zur Folge. Jedoch muss der Aktor während
des gesamten Öffnungsvorganges des Sperrmechanismus für eine vorgesehene Zeitspanne
angesteuert werden, was wiederum zu einer Erhöhung des Energieverbrauchs führt.
[0003] Nachteilig bei dem bekannten Sperrmechanismus ist jedoch, dass der Kern ohne Schließberechtigung
um den Winkelbereich von beispielsweise 30° gedreht werden kann, bis der Stift in
die Tasche des Kerns eindringt. Dies führt jedoch zu einer geringen Sicherheit gegen
ein unberechtigtes Entriegeln des Sperrmechanismus.
[0004] Weiterhin ist aus der DE 100 20 038 A1 ein Sperrmechanismus bekannt geworden, bei
dem ein Stift der Sperreinrichtung in Grundstellung in eine Ausnehmung des Kerns vorgespannt
ist. Seitlich neben der Ausnehmung hat der Kern keilförmige Taschen zur Aufnahme des
Stiftes bei fehlender Schließberechtigung des Schlüssels. Beim Einführen des Schlüssels
wird der Stift aus der Ausnehmung herausgedrückt und in Abhängigkeit von der Schließberechtigung
entweder von dem Aktor gehalten oder dessen Bewegung freigegeben. Damit weist auch
dieser Sperrmechanismus einen geringen Energieverbrauch auf. Jedoch kann auch bei
diesem Sperrmechanismus ohne schließberechtigten Schlüssel der Kern um einen Winkelbereich
gedreht werden, bis der Stift in eine der Taschen gelangt.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Sperrmechanismus der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass bei fehlender Schließberechtigung des Schlüssels der Kern
nicht gegenüber dem Gehäuse bewegt werden kann.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Sperreinrichtung einen
Kernstift, einen Gehäusestift und Vorspannmittel zur Vorspannung des Gehäusestiftes
gegen den Kernstift aufweist, dass das Gehäuse und der Kern einander fluchtende Kanäle
mit einem dem Kernstift entsprechenden Querschnitt aufweisen und dass in Schließstellung
der Kernstift teilweise in dem Kanal des Gehäuses und teilweise in dem Kanal des Kerns
angeordnet ist.
[0007] Durch diese Gestaltung ist der Kernstift in Schließstellung in Kanälen des Gehäuses
und des Kerns angeordnet. Da die Kanäle einen dem Kernstift entsprechenden Querschnitt
aufweisen, verhindert der Kernstift in Schließstellung jegliche Bewegung des Kerns
gegenüber dem Gehäuse. Damit wird bei fehlender Schließberechtigung des Schlüssels
eine mögliche Bewegung des Kerns gegenüber dem Gehäuse verhindert.
[0008] Der Aktor könnte beispielsweise den Sperrmechanismus von der Schließstellung in die
Offenstellung bewegen. Dies würde jedoch zu einem hohen Stromverbrauch des Sperrmechanismus
führen. Zur Verringerung des Energieverbrauchs des erfindungsgemäßen Sperrmechanismus
trägt es bei, wenn der Aktor im unbestromten Zustand den Kernstift oder den Gehäusestift
in einer die Bewegung des Kerns blockierenden Stellung abstützt und im bestromten
Zustand die Bewegung des Gehäusestiftes und des Kernstiftes zur Lösung des Formschlusses
zwischen Gehäuse und Kern freigibt. Da der Aktor den Kernstift oder den Gehäusestift
nur halten und nicht bewegen muss, sondern ausschließlich in seiner die Bewegung des
Kerns blockierenden oder freigebenden Lage hält, weist der erfindungsgemäße Sperrmechanismus
einen besonders geringen Energieverbrauch auf.
[0009] Ein Energieverbrauch zur Halterung des Sperrmechanismus in der Offenstellung lässt
sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vermeiden, wenn der Kernstift
in Offenstellung in einen im Kern angeordneten, zum Einführen des Schlüssels vorgesehenen
Schließkanal eindringt und wenn eine Schließausnehmung im Schlüssel zur Halterung
des Kernstiftes gegen die Kraft der Vorspannmittel ausgebildet ist, so dass die Trennebene
zwischen Kernstift und Gehäusestift in der Trennebene zwischen Kern und Gehäuse liegt.
Ein weiterer Vorteil dieser Gestaltung besteht darin, dass die Schließausnehmung des
Schlüssels ein weiteres Sicherheitsmerkmal der erfindungsgemäßen Sperreinrichtung
ist, so dass durch ausschließliches Ansteuern des Aktors die Sperreinrichtung nicht
entriegelt werden kann.
[0010] Ein Energieverbrauch bei der Rückbewegung des Sperrmechanismus in die Schließstellung
lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden,
wenn der Schlüssel zwischen der Schließausnehmung und der Schlüsselspitze einen Vorsprung
aufweist. Hierdurch wird beim Herausziehen des Schlüssels aus dem Schließkanal der
Kernstift und damit auch der Gehäusestift gegen die Kraft der Vorspannmittel von dem
Vorsprung des Schlüssels aus dem Schließkanal herausgedrückt und damit die Trennebene
zwischen Kernstift und Gehäusestift aus der Trennebene zwischen Kern und Gehäuse herausbewegt.
[0011] Der Kernstift wird gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
unabhängig von der Schließausnehmung des Schlüssels in der Offenstellung gehalten,
wenn die Sperreinrichtung einen Anschlag zur Begrenzung des Bewegungsbereichs des
Kernstiftes aufweist.
[0012] Zur weiteren Verringerung des Energieverbrauchs des erfindungsgemäßen Sperrmechanismus
trägt es bei, wenn der Aktor ein bewegliches Halteelement aufweist und wenn das Halteelement
zum Halten des Kernstiftes und/oder des Gehäusestiftes in Schließstellung der Sperreinrichtung
ausgebildet ist. Hierdurch benötigt der Aktor ausschließlich elektrische Energie,
um bei einer vorliegenden Schließberechtigung des Schlüssels das Halteelement aus
der den Kernstift und/oder Gehäusestift halternden Lage zu bewegen. In Schließstellung
wird der Kernstift oder der Gehäusestift von dem Halteelement des Aktors gehalten.
Dies führt zu einer wesentlichen Verringerung des Energieverbrauchs des Aktors, da
hierbei im Gegensatz zum Stand der Technik der Aktor beim Einführen des Schlüssels
in den Schließkanal und beim Herausziehen des Schlüssels jeweils einmal angesteuert
werden muss. Eine zeitabhängige Ansteuerung des Aktors während des gesamten Schließvorgangs
wie bei den Sperreinrichtungen nach dem Stand der Technik ist hierdurch nicht erforderlich.
[0013] Die Sperreinrichtung ist in Schließstellung zuverlässig in der die Bewegung des Kerns
blockierenden Stellung gehalten, wenn der Kernstift oder der Gehäusestift eine Halteausnehmung
aufweist und wenn das Halteelement des Aktors in Schließstellung in die Halteausnehmung
eindringt.
[0014] Ein Energieverbrauch des Aktors zur Abstützung der Sperreinrichtung in der Schließstellung
lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vermeiden,
wenn die Bewegungsrichtung des Halteelementes quer zur Kraftrichtung der Vorspannmittel
angeordnet ist. Durch diese Gestaltung blockieren sich der Kernstift oder der Gehäusestift
und das Halteelement gegenseitig, so dass der Aktor keine Kraft aufwenden muss, um
das Halteelement in seiner Lage zu halten, in der die Sperreinrichtung die Bewegung
des Kerns blockiert.
[0015] Ein Energiebedarf zum Herausbewegen des Halteelementes aus der Halteausnehmung lässt
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders gering
halten, wenn die Halteausnehmung größer ist als das Halteelement des Aktors. Hierdurch
wird die Reibung des Halteelements in der Halteausnehmung besonders gering gehalten.
Zudem kann die Vorspannung des Kernstiftes oder des Gehäusestiftes gegen das Halteelement
gelöst werden, wenn der Kernstift geringfügig in den Kanal des Kerns hineingedrückt
wird. In diesem Fall lässt sich das Halteelement reibungsfrei aus der Halteausnehmung
herausziehen.
[0016] Die Vorspannung des Kernstiftes oder des Gehäusestiftes gegen das Halteelement wird
bei jedem Ein- und Ausführen des Schlüssels in den Schließkanal gelöst, wenn in Schließstellung
die Spitze des Kernstiftes in die Bewegungsbahn des Vorsprungs des Schlüssels hineinragt.
Damit kann das Halteelement bei jedem Ein- und Ausführen des Schlüssels reibungsfrei
in die Halteausnehmung des Kernstiftes oder des Gehäusestiftes hinein oder aus dieser
heraus bewegt werden.
[0017] Ein manuelles Bewegen des Kernstiftes durch den Schließkanal ohne Ansteuerung des
Aktors lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach
vermeiden, wenn der Aktor im Kern und die Halteausnehmung im Kernstift angeordnet
ist. Hierdurch ist der erfindungsgemäße Sperrmechanismus zuverlässig vor Manipulation
durch den Schließkanal geschützt.
[0018] Häufig ist jedoch aus Platzgründen eine Stromversorgung des Aktors oder die Steuereinrichtung
zum Erfassen des Codes des Transponders in dem Gehäuse angeordnet. Hierbei lassen
sich Schleifkontakte zur Versorgung des Aktors mit elektrischer Energie gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn der Aktor
im Gehäuse und die Halteausnehmung im Gehäusestift angeordnet ist.
[0019] Ein Niederdrücken des Kernstiftes durch den Schließkanal in eine die Bewegung des
Kerns freigebende Stellung lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung einfach vermeiden, wenn die dem Schließkanal zugewandte Begrenzung der
Halteausnehmung einen Absatz aufweist und wenn der Abstand des Absatzes von dem Halteelement
geringer ist als der Abstand der Spitze des Kernstiftes von der Trennebene zwischen
Gehäuse und Kern. Dies führt zu einem weiteren Schutz vor einer Manipulation der erfindungsgemäßen
Sperreinrichtung.
[0020] Der erfindungsgemäße Sperrmechanismus gestaltet sich konstruktiv besonders einfach,
wenn die Vorspannmittel eine Wendelfeder aufweisen.
[0021] Der Aktor weist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders
geringe Abmessungen auf, wenn der Aktor piezoelektrisch, magnetostriktiv oder elektromagnetisch
wirkend ausgebildet ist. Hierdurch lässt sich der Aktor in handelsüblichen Schließzylindern
einsetzen.
[0022] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
Fig.1 eine Schnittdarstellung durch einen erfindungsgemäßen, in einem Schließzylinder
angeordneten Sperrmechanismus beim Einführen eines Schlüssels,
Fig.2 den Sperrmechanismus aus Figur 1 bei teilweise eingeführtem Schlüssel und vorliegender
Schließberechtigung,
Fig.3 den Sperrmechanismus aus Figur 1 in Offenstellung,
Fig.4 den Sperrmechanismus aus Figur 1 bei teilweise eingeführtem Schlüssel und fehlender
Schließberechtigung,
Fig.5 den Sperrmechanismus aus Figur 1 in Schließstellung,
Fig.6 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sperrmechanismus.
[0023] Figur 1 zeigt einen Teilbereich eines Schließzylinders mit einem in einem Gehäuse
1 drehbaren Kern 2 und mit einem Sperrmechanismus 3 in einer Schnittdarstellung. Der
Kern 2 ist mit einem Schließbart 4 gekoppelt und weist einen Schließkanal 5 zum Einführen
eines Schlüssels 6 auf. Der Schlüssel 6 hat einen Transponder 7 mit einem darin abgelegten
Code. In dem Gehäuse 1 ist eine Antenne 8 zur Erfassung des Codes des Transponders
7 und eine Steuereinrichtung 9 zur Auswertung von Signalen der Antenne 8 angeordnet.
Die Steuereinrichtung 9 ermittelt aus den Signalen der Antenne 8 eine Schließberechtigung
für den Transponder 7 des Schlüssels 6. Im einfachsten Fall hat die Steuereinrichtung
9 einen Speicher für zumindest einen Code, welchem eine Berechtigung zum Ansteuern
des Sperrmechanismus 3 zugeordnet ist.
[0024] Weiterhin ist in dem Kern 2 ein Aktor 10 angeordnet, welcher mit einer Sperreinrichtung
11 zusammenwirkt. Der Aktor 10 wird in Abhängigkeit von der ermittelten Schließberechtigung
von der Steuereinrichtung 9 angesteuert. Der Aktor 10, die Steuereinrichtung 9 und
die Antenne 8 werden von einer als Batterie ausgebildeten Stromquelle 12 mit elektrischer
Energie versorgt. Die Sperreinrichtung 11 hat ein von einer Wendelfeder 13 vorgespannten
Gehäusestift 14 und einen Kernstift 15. Der Gehäusestift 14 und der Kernstift 15 sind
in einander fluchtenden Kanälen 16, 17 des Gehäuses 1 und des Kerns 2 längsverschieblich
angeordnet. Die Längsverschieblichkeit des Kernstiftes 15 wird von einem Anschlag
18 im Kern 2 begrenzt. Die Kanäle 16, 17 weisen jeweils einen dem Kernstift 15 und
dem Gehäusestift 14 entsprechenden Querschnitt auf. Der Kernstift 15 dringt mit seiner
Spitze 19 in den Schließkanal 5 in eine Bewegungsbahn eines Vorsprungs 20 des Schlüssels
6 ein. Unmittelbar hinter dem Vorsprung 20 weist der Schlüssel 6 eine Schließausnehmung
21 auf. Der Aktor 10 ist piezoelektrisch, magnetostriktiv oder elektromagnetisch wirkend
ausgebildet und bewegt ein Halteelement 22, welches in der dargestellten Schließstellung
der Sperreinrichtung 11 in eine Halteausnehmung 23 des Gehäusestiftes 14 eindringt.
Hierdurch wird der Gehäusestift 14 in seiner Lage gehalten, in der der Kernstift 15
teilweise in dem Gehäuse 1 und teilweise in dem Kern 2 angeordnet ist. Damit befindet
sich der Kernstift 15 in der dargestellten Schließstellung in der Trennebene zwischen
Gehäuse 1 und Kern 2. Da die Kanäle 16, 17 einen dem Kernstift 15 entsprechenden Querschnitt
aufweisen, erzeugt der Kernstift 15 einen Formschluss zwischen dem Kern 2 und dem
Gehäuse 1.
[0025] Die Halteausnehmung 23 ist geringfügig größer als das Halteelement 22 des Aktors
10 und wird von einem Absatz 24 begrenzt. Wenn man den Schlüssel 6 in den Schließkanal
5 einführt, wie es in Figur 2 dargestellt ist, wird der Kernstift 15 von dem Vorsprung
20 des Schlüssels 6 in Richtung des Gehäusestiftes 14 gedrückt. Dabei wird die Vorspannung
der Halteausnehmung 23 gegen das Halteelement 22 entlastet und das Halteelement 22
lässt sich bei vorliegender Schließberechtigung des Schlüssels 6 reibungsfrei von
dem Aktor 10 aus der Halteausnehmung 23 herausziehen.
[0026] Nachdem das Halteelement 22 aus der Halteausnehmung 23 herausgezogen wurde, werden
die Bewegungen des Kernstiftes 15 und des Gehäusestiftes 14 von der Kontur des Schlüssels
6 und der Wendelfeder 13 gesteuert. Bei schließberechtigtem Schlüssel 6 gelangt die
Spitze 19 des Kernstiftes 15 in die Schließausnehmung 21 des Schlüssels 6, wie es
in Figur 3 dargestellt ist. Dabei gelangt die Trennebene zwischen Kernstift 15 und
Gehäusestift 14 in die Trennebene zwischen Kern 2 und Gehäuse 1. Der Kern 2 und damit
der Schließbart 4 lassen sich anschließend über den Schlüssel 6 drehen. In Drehrichtung
erzeugen Abflachungen 25 des Schlüssels 6 einen Formschluss mit einer Mitnahmeausnehmung
26 des Kerns 2.
[0027] Figur 4 zeigt den Sperrmechanismus 3 aus Figur 1 bei teilweise in den Schließkanal
5 eingeschobenem Schlüssel 6 ohne Schließberechtigung. Wie zu Figur 2 beschrieben
drückt der Vorsprung 20 des Schlüssels 6 die Spitze 19 des Kernstiftes 15 nach unten
und entlastet die Vorspannung zwischen der Halteausnehmung 23 im Gehäusestift 14 und
dem Halteelement 22 des Aktors 10. Da jedoch keine Schließberechtigung des Schlüssels
6 vorliegt, unterbleibt die Ansteuerung des Aktors 10 durch die Steuereinrichtung
9 und das Halteelement 22 verbleibt in seiner Lage.
[0028] Beim weiteren Einführen des Schlüssels 6 in den Schließkanal 5 wird der Gehäusestift
14 von dem Halteelement 22 in seiner Lage, in der der Kernstift 15 einen Formschluss
des Kerns 2 mit dem Gehäuse 1 erzeugt, gehalten. Diese Stellung ist in Figur 5 dargestellt.
Damit verbleibt der Sperrmechanismus 3 in der Schließstellung.
[0029] Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform des Sperrmechanismus 3, welcher sich von
dem aus Figur 1 dadurch unterscheidet, dass ein Aktor 27 in einem Kern 28 angeordnet
ist. Dementsprechend weist ein Kernstift 29 eine Halteausnehmung 30 auf, in die ein
Halteelement 31 des Aktors 27 eindringt. Der Aktor 27 wird beispielsweise über Schleifkontakte
32 mit elektrischer Energie versorgt. Ansonsten ist der Sperrmechanismus 3 wie der
aus den Figuren 1 bis 5 aufgebaut und hat oben beschriebene Wirkungsweise.
1. Sperrmechanismus insbesondere zum Einsatz in einem Schließzylinder eines Einsteckschlosses
zum wahlweisen Blockieren in einer Schließstellung oder Freigeben in einer Offenstellung
eines in einem Gehäuse angeordneten beweglichen Kerns, mit einem einen Transponder
aufweisenden Schlüssel, mit einer Steuereinrichtung zum Erfassen eines Codes des Transponders
und zur Ermittlung einer Schließberechtigung, mit einem von der Steuereinrichtung
ansteuerbaren Aktor zur Ansteuerung einer Sperreinrichtung, wobei die Sperreinrichtung
in Schließstellung zur Erzeugung eines Formschlusses zwischen dem Gehäuse und dem
Kern und in Offenstellung zum Aufheben dieses Formschlusses ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperreinrichtung (3) einen Kernstift (15, 29), einen Gehäusestift (14) und Vorspannmittel
zur Vorspannung des Gehäusestiftes (14) gegen den Kernstift (15, 29) aufweist, dass
das Gehäuse (1) und der Kern (2, 28) einander fluchtende Kanäle (16, 17) mit einem
dem Kernstift (15, 29) entsprechenden Querschnitt aufweisen und dass in Schließstellung
der Kernstift (15, 29) teilweise in dem Kanal (16) des Gehäuses (1) und teilweise
in dem Kanal (17) des Kerns (2, 28) angeordnet ist.
2. Sperrmechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (10, 27) im unbestromten Zustand den Kernstift (15, 29) oder den Gehäusestift
(14) in einer die Bewegung des Kerns (2, 28) blockierenden Stellung abstützt und im
bestromten Zustand die Bewegung des Gehäusestiftes (14) und des Kernstiftes (15, 29)
zur Lösung des Formschlusses zwischen Gehäuse (1) und Kern (2, 28) freigibt.
3. Sperrmechanismus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kernstift (15, 29) in Offenstellung in einen im Kern (2, 28) angeordneten, zum
Einführen des Schlüssels (6) vorgesehenen Schließkanal (5) eindringt und dass eine
Schließausnehmung (21) im Schlüssel (6) zur Halterung des Kernstiftes (15, 29) gegen
die Kraft der Vorspannmittel ausgebildet ist, so dass die Trennebene zwischen Kernstift
(15, 29) und Gehäusestift (14) in der Trennebene zwischen Kern (2, 28) und Gehäuse
(1) liegt.
4. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel (6) zwischen der Schließausnehmung (21) und der Schlüsselspitze einen
Vorsprung (20) aufweist.
5. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperreinrichtung (11) einen Anschlag (18) zur Begrenzung des Bewegungsbereichs
des Kernstiftes (15, 29) aufweist.
6. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (10, 27) ein bewegliches Halteelement (22) aufweist und dass das Halteelement
(22) zum Halten des Kernstiftes (15, 29) und/oder des Gehäusestiftes (14) in Schließstellung
der Sperreinrichtung (11) ausgebildet ist.
7. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kernstift (15, 29) oder der Gehäusestift (14) eine Halteausnehmung (23, 30) aufweist
und dass das Halteelement (22) des Aktors (10, 27) in Schließstellung in die Halteausnehmung
(30) eindringt.
8. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsrichtung des Halteelementes (22) quer zur Kraftrichtung der Vorspannmittel
angeordnet ist.
9. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteausnehmung (23, 30) größer ist als das Halteelement (22) des Aktors (10,
27).
10. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Schließstellung die Spitze (19) des Kernstiftes (15, 29) in die Bewegungsbahn
des Vorsprungs (20) des Schlüssels (6) hineinragt.
11. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (27) im Kern (28) und die Halteausnehmung (30) im Kernstift (29) angeordnet
ist.
12. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (10) im Gehäuse (1) und die Halteausnehmung (23) im Gehäusestift (14) angeordnet
ist.
13. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Schließkanal (5) zugewandte Begrenzung der Halteausnehmung (23, 30) einen
Absatz (24) aufweist und dass der Abstand des Absatzes (24) von dem Halteelement (22)
geringer ist als der Abstand der Spitze (19) des Kernstiftes (15, 29) von der Trennebene
zwischen Gehäuse (1) und Kern (2, 28).
14. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannmittel eine Wendelfeder (13) aufweisen.
15. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (10, 27) piezoelektrisch, magnetostriktiv oder elektromagnetisch wirkend
ausgebildet ist.