[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Anschluss- und Verbindungsmodul insbesondere für
Heizungsanlagen.
[0002] Bei Heizungsanlagen müssen mehrere Komponenten miteinander verbunden werden. Hierbei
sind insbesondere die Montagefreundlichkeit, Dichtheit sowie die Herstellkosten von
Relevanz.
[0003] Gemäß dem Stand der Technik werden Komponenten häufig über Kupfer- oder Messingleitungen
miteinander verbunden und mittels Schraubverbindungen befestigt. Häufig erfolgt die
Befestigung auch mittels Splinten oder Klammern. Anschluss- und Verbindungsmodule
werden meist aus Blechverbindungen hergestellt.
[0004] Die US 4 756 475 A zeigt ein Verbindungsmodul mit einer metallenen Grundplatte. Aus
der EP 244 915 A2 und DE 196 23 807 A1 sind Verbindungsmodule aus Kunststoff bekannt,
bei denen die Modulteile - mit oder ohne Zwischenlage eines Lotes - von außen erwärmt,
bis eine Verschmelzung stattfindet.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Anschluss- und Verbindungsmodul
zum Anschluss und zur Verbindung von fluidführenden Komponenten mit integrierten Strömungswegen
zu schaffen, welches sich durch einfachen Aufbau und große Dichtheit auszeichnet.
[0006] Gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 wird dies dadurch erreicht, dass
das Anschluss- und Verbindungsmodul aus Kunststoff hergestellt ist und aus mindestes
zwei Modulteilen besteht, welche miteinander durch Reibschweißung stoff- und formschlüssig
verbunden werden. Die Modulteile können beispielsweise im Spritzgießverfahren hergestellt
werden und bilden zusammengefügt das Anschluss- und Verbindungsmodul. Die Modulteile
verfügen über umlaufende Nuten und Federn an den sich berührenden Flächen. Diese Nut/Federsysteme
werden beim Reibschweißen miteinander verschmolzen und bilden somit eine innige Verbindung.
[0007] Die Erfindung ermöglicht es zudem die Strömungswege derart voneinander zu separieren,
dass in den einzelnen Strömungswegen unterschiedliche Druckniveaus herrschen können.
Die daraus resultierenden Kräfte werden durch das erfindungsgemäße Kunststoffmodul
aufgenommen.
[0008] Gemäß den Merkmalen des abhängigen Anspruchs 2 werden die integrierten Strömungswege
durch entsprechende Konturen in den Modulteilen durch den Verbund der Modulteile gebildet.
Typischerweise werden zwei Modulteile miteinander verbunden, wobei jedes Modulteil
eine halbkreisförmige Rinne enthält. Nach der Verbindung der beiden Modulteile wird
somit eine kreisrunde Röhre innerhalb des Anschluss- und Verbindungsmoduls gebildet.
[0009] Gemäß den Merkmalen des abhängigen Anspruchs 3 sind Anschlussstutzen zum Anschluss
von fluidführenden Komponenten integrierter Bestandteil der Modulteile.
[0010] Gemäß den Merkmalen des abhängigen Anspruchs 4 verfügen die Modulteile über Versteifungsrippen
und / oder Verbindungsrippen, welche zur Festigkeit des Anschluss- und Verbindungsmoduls
beitragen.
[0011] Gemäß den Merkmalen des abhängigen Anspruchs 5 besteht das Anschluss- und Verbindungsmodul
vorwiegend aus Strömungswegen, Anschlussstutzen und Versteifungsrippen. Dies hat zur
Folge, dass die Materialanhäufung auf das Notwendigste begrenzt wird und das Anschluss-
und Verbindungsmodul einerseits leicht, andererseits jedoch auch steif ist.
[0012] Gemäß den Merkmalen des abhängigen Anspruchs 6 sind die Anschlussstutzen zum Anschluss
von fluidführenden Komponenten an einer oder auch mehreren Seiten des Anschluss- und
Verbindungsmoduls angeordnet.
[0013] Gemäß den Merkmalen des abhängigen Verwendungsanspruchs 7 strömen in dem Anschluss-
und Verbindungsmodul unterschiedliche Medien. Hierdurch ist es möglich, dass beispielsweise
sowohl Trinkwasser als auch Heizungswasser in demselben Anschluss- und Verbindungsmodul
geführt wird.
[0014] Die Erfindung wird nun anhand der Figuren im Detail erläutert.
[0015] Hierbei zeigen
Fig. 1 eine seitliche Ansicht eines zusammengesetzten Anschluss- und Verbindungsmoduls,
Fig. 2 dasselbe Anschluss- und Verbindungsmodul, jedoch mit auseinander liegenden
Modulteilen,
Fig. 3 das eine Modulteil von der äußeren, nicht fluidführenden Seite,
Fig. 4 dasselbe Modulteil von der inneren, fluidführenden Seite,
Fig. 5 das korrespondierende Modulteil von der äußeren, nicht fluidführenden Seite
und
Fig. 6 das gleiche Modulteil von der inneren, fluidführenden Seite.
[0016] Figur 1 zeigt ein Anschluss- und Verbindungsmodul 1 mit den beiden Modulteilen 2,
3. Das Modulteil 3 verfügt über Anschlussstutzen 5. Figur 2 zeigt dasselbe Anschluss-
und Verbindungsmodul im ursprünglichen Zustand, in dem die Modulteile 2, 3 nicht miteinander
verbunden sind.
[0017] Figur 3 zeigt das eine Modulteil 2 von der äußeren nicht fluidführenden Seite. Die
Strömungswege 4 sind als äußere Schale zu sehen und verfügen auf Grund von Versteifungsrippen
6 und Verbindungsrippen 11 über eine große Festigkeit. Die Versteifungsrippen 6 sind
auf der Außenseite der Strömungswege 4 angebracht, während die Verbindungsrippen 11
im freien Raum Zwischenräume überbrücken und somit zur Stabilität des Anschluss- und
Verbindungsmoduls 1 beitragen. Die Strömungswege 4 beginnen bzw. enden mit Anschlussstutzen
5. Zwischen den unterschiedlichen Strömungswegen 4 befinden Verbindungsrippen 11.
Figur 4 zeigt dasselbe Modulteil 2 von der inneren, fluidführenden Seite. Am Rande
der Strömungswege 4 befinden sich die Federn 7, welche in die Nuten 10 des korrespondierenden
Modulteils 3 eingreifen. Um Materialanhäufungen zu vermeiden, sind an großen Anschlussstutzen
5 Ausnehmungen 8 in das Modulteil 2 eingebracht. Ferner verfügt das Modulteil 2 über
Aufnehmungen 9, z. B. für Muttern für Verschraubungen.
[0018] Figur 5 zeigt das korrespondierende Modulteil 3 von der äußeren, nicht wasserführenden
Seite mit den Strömungswegen 4, Rippen 6 und Aufnehmungen 9.
[0019] Figur 6 zeigt dasselbe Modulteil 3 von der inneren, fluidführenden Seite. Zwischen
den Strömungswegen 4 befinden sich Nuten 10, in welche die Federn 7 des Teils 2 eingreifen.
[0020] Die Modulteile 2, 3 sind im Spritzgießverfahren hergestellte Teile aus Thermoplasten.
Besonders vorteilhaft ist es, Polyamid zu verwenden. Die Modulteile 2, 3 werden derart
zusammengefügt, dass die Federn 7 des Modulteils 2 in die Nuten 10 des Modulteils
3 eingreifen. Anschließend werden die Teile miteinander reibverschweißt. Typischerweise
beträgt hierbei die Frequenz etwa 140 Hz, die Amplitude ungefähr 1,8 mm.
[0021] Typischerweise sind im Ausgangszustand Nuten und Federn derartig gestaltet, dass
die restlichen Modulteile 2, 3 nicht plan aufeinander anliegen, sondern dass vielmehr
eine Materialüberlappung der Nuten 10 und Federn 7 vorhanden ist. Beim Reibschweißen
schmilzt die Oberfläche der Nuten 10 und Federn 7, wodurch es zu einer innigen Materialverbindung
kommt. Nach dem Abschmelzen der Materialüberlappung liegen die restlichen Modulteile
2, 3 aufeinander plan auf. Durch die Schmelze findet ein Stoffschluss statt, so dass
die Modulteile 2, 3 dichte fluidführende Strömungswege 4 schaffen. Nach dem Reibschweißen
bildet das Anschluss- und Verbindungsmodul 1 aus den beiden Modulteilen 2, 3 eine
dichte Einheit.
[0022] An das Anschluss- und Verbindungsmodul 1 können nun mehrere Komponenten angeschlossen
werden. Üblicherweise werden diese Komponenten an den Anschlussstutzen 5 angeschlossen,
wobei ein Dichtungselement - in der Regel ein O-Ring - zur Abdichtung der Komponente
mit dem Anschluss- und Verbindungsmodul 1 verwendet wird. Die Verbindung wird dann
mittels Klammern, Splinten oder Schraubverbindungen gesichert. An den Anschlussstutzen
5 werden einerseits Komponenten derartig angeschlossen, dass die Strömungswege 4 durchflossen
werden, andererseits werden auch Sensoren zur Aufnahme beispielsweise von Drücken
und Temperaturen an die Strömungswege 4 angeschlossen.
[0023] Dadurch, dass die Strömungswege durch das Reibschweißen eine sehr hohe Dichtheit
aufweisen, können in ein und demselben Anschluss- und Verbindungsmodul 1 mehrere unterschiedliche
Medien durch die Strömungswege 4 strömen. Somit können sowohl heizwasser- als auch
trinkwasserführende Komponenten an das Anschluss- und Verbindungsmodul 1 angeschlossen
werden.
1. Anschluss- und Verbindungsmodul (1) zum Anschluss und Verbindung von fluidführenden
Komponenten mit integrierten Strömungswegen (4), vorzugsweise für Heizungsanlagen,
bei der das Anschluss- und Verbindungsmodul (1) aus Kunststoff hergestellt ist und
aus mindestens zwei Modulteilen (2, 3) besteht, welche miteinander verbunden werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Modulteile (2, 3) miteinander reibgeschweißt werden und über umlaufende Nuten
(10) und Federn (7) an den sich berührenden Flächen verfügen.
2. Anschluss- und Verbindungsmodul (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die integrierten Strömungswege (4) durch entsprechende Konturen in den Modulteilen
(2, 3) durch den Verbund der Modulteile (2, 3) gebildet werden.
3. Anschluss- und Verbindungsmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Anschlussstutzen (5) zum Anschluss von fluidführenden Komponenten integrierter Bestandteil
der Modulteile (2, 3) sind.
4. Anschluss- und Verbindungsmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Modulteile (2, 3) über Versteifungsrippen (6) und / oder Verbindungsrippen (11)
verfügen.
5. Anschluss- und Verbindungsmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschluss- und Verbindungsmodul (1) lediglich aus den Schalen der Strömungswege
(4), welche Anschlussstutzen (5) verbinden, den Anschlussstutzen (5) sowie Versteifungsrippen
(6) besteht.
6. Anschluss- und Verbindungsmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussstutzen (5) an einer oder mehreren Seiten des Anschluss- und Verbindungsmoduls
(1) angeordnet sind.
7. Verwendung eines Anschluss- und Verbindungsmoduls (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Anschluss- und Verbindungsmodul (1) sowohl Trink- als auch Heizungswasser
strömen.