(19)
(11) EP 1 626 482 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.02.2006  Patentblatt  2006/07

(21) Anmeldenummer: 05105317.1

(22) Anmeldetag:  16.06.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H02K 23/66(2006.01)
H01R 4/36(2006.01)
H02K 5/22(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 13.08.2004 DE 102004039292

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Kraenzler, Ernst
    70771, Leinfelden-Echterdingen (DE)
  • Habele, Michael
    71111, Waldenbuch (DE)
  • Lamprecht, Justus
    72144, Dusslingen (DE)
  • Single, Ulrich
    73732, Esslingen (DE)

   


(54) Elektrohandwerkzeugmaschine


(57) Eine Elektrohandwerkzeugmaschine (10) mit einem Schalter (18) zum Ein- und Ausschalten eines Stromkreises seines Elektroantriebs (21) sowie mit im Stromkreis angeordneten Elektroanschlussmitteln (26, 28) wird dadurch einfach umrüstbar - entsprechend neuesten Sicherheitserfordernissen für die Ausstattung mit zusätzlichen Schaltkreisen -, dass sie Kupplungsmittel (36) zum nachträglichen elektrischen Anschluss, insbesondere ursprünglich nicht vorgesehener, elektrischer und/oder elektronischer Schaltkreise (50) an den Stromkreis aufweist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung geht aus von einer Elektrohandwerkzeugmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Es sind viele unterschiedliche, insbesondere netzstrombetriebene Elektrohandwerkzeugmaschinen bekannt, die grundlegend umkonstruiert wurden, weil sie späteren Sicherheitsbestimmungen zu genügen hatten und beispielsweise ab einer bestimmten Leistungsklasse eine Wiederanlaufsperre zu enthalten hatten. Deren nachträglicher Einbau war sehr kostenaufwändig, wenn dazu eine Änderung der Konstruktion und der Montageabläufe notwendig wurde.

Vorteile der Erfindung



[0003] Die Erfindung mit denen Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass ohne Änderung der Basiskonstruktion mit geringem nachträglichen Aufwand - mit Kupplungsmitteln zum nachträglichen elektrischen Anschluss elektrischer Kontakte - eine bewährte Elektrohandwerkzeugmaschine ohne weiteres modemisierbar ist und mit zusätzlichen elektrischen und/oder elektronischen Schaltkreisen versehen werden kann.

[0004] Dadurch, dass die Kupplungsmittel ursprünglich nicht vorgesehen waren und nachträglich in die Gerätestruktur ohne deren Veränderungen lösbar einsetzbar sind, entfällt jeglicher konstruktiver Änderungsaufwand für die Elektrohandwerkzeugmaschine.

[0005] Dadurch, dass die Schaltkreise als Wiederanlaufsperre ausgestaltet sind, ist durch deren nachträglichen Einbau für die Elektrohandwerkzeugmaschine ein erheblicher Sicherheitsgewinn mit geringem Aufwand erzielbar.

[0006] Dadurch, dass die Kupplungsmittel mit den Elektroanschlussmitteln lösbar verbindbar sind, sind die nachträglich eingebauten Schaltkreise einfach auswechselbar.

[0007] Dadurch, dass die Kupplungsmittel als Kontaktfahne zum Anstecken eines Steckkontakts und dass das Elektroanschlussmittel ein an sich bekannter Kontaktblock mit Klemmschraube und quer zur Achse der Klemmschraube verlaufender, diese schneidender Bohrung zum Einstecken und Klemmen einer Elektroleitung ist, können herkömmliche Elektroanschlussmittel mit geringem Aufwand als Mehrfachkontakt ausgestaltet werden.

[0008] Dadurch, dass die Kontaktfahne am Kontaktblock mittels der Klemmschraube fixierbar ist, ist der Kontaktblock mit minimalem Aufwand leistungsverbessert.

[0009] Dadurch, dass anstelle einer Kontaktfahne die Bohrung zum Einstecken eines Elektroleitungsendes so dimensioniert ist, dass mehrere Elektroleitungen zugleich einsteckbar und klemmbar sind, ist eine weitere Verbesserung des Kontaktblocks einfach erreichbar.

[0010] Dadurch, dass anstelle einer Kontaktfahne die Klemmschraube selbst eine Querbohrung zum Einstecken und - beim weiteren Drehen der Klemmschraube - zum Klemmen eines Elektroleitungsendes aufweist, ist eine weitere Verbesserung des Kontaktblocks einfach erreichbar.

[0011] Dadurch, dass die Kupplungsmittel am Kontaktblock eines Elektroschalters montiert sind, kann für die Elektrohandwerkzeugmaschine jede weitere diesbezügliche konstruktive Änderung unterbleiben.

Zeichnung



[0012] Nachstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit zugehöriger Zeichnung näher erläutert.

[0013] Es zeigen

Figur 1 einen Teillängsschnitt der erfindungsgemäßen Handwerkzeugmaschine

Figur 2 die Teilansicht eines erfindungsgemäßen elektrischen Schalters

Figur 3 eine weitere Ansicht gemäß Figur 2

Figur 4 die Einzelheit einer erfindungsgemäßen Kontaktfahne und

Figur 5 ein Schaltbild der erfmdungsgemäßen Anordnung.


Ausführungsbeispiel



[0014] Figur 1 stellt eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht einer als Exzenterschleifer ausgestalteten Elektrohandwerkzeugmaschine 10 dar. Diese hat ein Gehäuse 12, das in Betrachtungsrichtung oben links einen Handgriff 14 aufweist, in dem eine Schalttaste 16 zum Betätigen eines elektrischen Schalters 18 nach oben verschieblich angeordnet ist. Zum Schalter 18 führt ein elektrisches Netzkabel 20, das - in Betrachtungsrichtung nach links - hinten aus dem Handgriff 14 austritt. Das Netzkabel 20 enthält zwei elektrische Leitungen 22, 24, deren Enden mittels Elektroanschlussmitteln 26 am Schalter 18 elektrisch kontaktiert befestigbar sind. Die Elektroanschlussmittel 26 sind als Kontaktblock 28 ausgestaltet, der mit einer Gewindebohrung 27 versehen ist, in die eine Klemmschraube 30 tritt. Weiter ist der Kontaktblock 28 mit einer quer zur Längsachse 31 der Schraube 30 und diese schneidenden Bohrung 32 versehen (Figur 2, 3).

[0015] Die Elektrohandwerkzeugmaschine 10 trägt am unteren Ende ihres Gehäuses 12 einen Schleifteller 56 zur lösbaren Aufnahme eines Schleifblattes 58 zum Flächenschleifen.

[0016] Figur 2 zeigt, dass der Kontaktblock 28 am Schalter 18 angeordnet ist. Nachträglich ist dieser mit einem als Kontaktfahne 34 ausgestalteten Kupplungsmittel 36 versehen. Dazu ist die mit einer Klemmfahne 40 gemeinsam mit dem bzw. parallel zum Kabel 22 in die Bohrung 32 tretende Kontaktfahne 34 mittels der Klemmschraube 30 am Kontaktblock 28 fixierbar. Dazu durchtritt die Klemmschraube 30 frei, d.h. mit Radialspiel eine zentrale, entsprechend gepasste Bohrung 38 der Kontaktfahne 34, bevor sie in die senkrechte Gewindebohrung 27 greift und darin mit ihrem freien Ende die vorzugsweise längsgewölbten Klemmfahne 40 der Kontaktfahne 34 festklemmt und diese damit am Kontaktblock 28 lagesicher festhält.

[0017] Das in Betrachtungsrichtung nach rechts weisende obere freie Ende der Kontaktfahne 34 dient als Steckschiene 42 zum Aufschieben einer Steckhülse 44, die üblicherweise an das freie Ende von Anschlussleitungen aufgepresst, insbesondere gecrimpt sind. Dabei sind die Anschlußleitungen beispielsweise als Elektroleitungen 46, 48 zum Anschluss eines als Electronic-Modul 50 ausgestalteten Schaltkreises (Figur 1), insbesondere einer Wiederanlaufsperre, ausgestaltet,.

[0018] In Betrachtungsrichtung nach unten schließt sich an den Kontaktblock 28 einer der Schaltkontakte 52 des Schalters 18 an. Dieser ist mit einem anderen nicht dargestellten weiteren Schaltkontakt elektrisch schaltend kontaktierbar.

[0019] Figur 3 zeigt eine im ihre Hochachse nach links gedrehte Ansicht der Figur 2, wobei die schon genannten Einzelheiten bzw. Bezugszeichen nicht wiederholt werden soll und nur auf die sich auf dem freien Endes 23 der Elektroleitung 22 abstützende Klemmfahne 40 hingewisen wird, die gemeinsam aus dem hinteren Ende der Bohrung 32 austreten.

[0020] Figur 4 zeigt die Kontaktfahne 34 als Einzelheit, wobei besonders deutlich die Bohrung 38, ihr u-förmig abgewinkelter Bereich 41 die an den Durchmesser des freien Endes 23 der Elektroleitung 22 angepasste, längs-gewölbte Klemmfahne 40 und die Kröpfung 39 zwischen der Steckschiene 42 und dem Bereich mit der Bohrung 38 erkennbar ist.

[0021] Figur 5 zeigt einen Schaltplan mit einer schematischen Darstellung des Schalters 18 mit den entsprechenden Elektroleitungen 22, 24 und der Anordnung des Kontaktblocks 28 mit den Kupplungsmitteln 36 sowie den dort abzweigenden Elektroleitungen 46, 48, die zum Elektronikmodul 50 führen, von dem aus eine bei Bedarf unterbrechbare Elektroleitung weiter zum Elektroantrieb 21 führt. Über die in den vorhergehenden Figuren gezeigten Einzelheiten hinaus enthält der Schaltplan einen Stecker 54, mit dem das Elektronikmodul 50 bzw. die zum Elektroantrieb 21 führende Elektroleitung lösbar verbunden ist.

[0022] Das Elektronikmodul 50 als Wiederanlaufsperre ist für Fälle vorgesehen und notwendig, in denen versehentlich die Elektrohandwerkzeugmaschine bei fixiert eingeschaltetetem Schalter 50 von der Stromversorgung getrennt wurde, z.B. durch unvorschriftsmäßiges Lösen des Netzsteckers bei laufender Maschine, und dann wieder mit der Stromversorgung verbunden wird. Dann öffnet das Elektronikmodul den Stromkreis der Handwerkzeugmaschine und verhindert so ein ungewolltes und gefährliches Starten der Werkzeugdrehung.

[0023] Erst nach Ausschaltbetätigung des Schalters 18 kann bei dessen Wiedereinschalten die Elektrohandwerkzeugmaschine wieder neu gestartet werden.

[0024] Das Ansteckende der Kontakfahne 34 ist deshalb noch oben abgekröpft, damit die Steckschiene 42 zum Aufstecken eines Steckers frei zugänglich ist.

[0025] Die beispielsweise als Electronic-Modul 50 ausgestalteten Schaltkreise sind daher auch für Elektrohandwerkzeugmaschinen einsetzbar, die bisher dafiir nicht vorgesehen waren und über keine Kontaktstelle für ein solches Modul zum Versorgungsstromkreis verfügt hatten, weil damit eine solche zusätzliche Kontaktstelle geschaffen wird. Mithilfe des Electronic-Moduls keine Zusatzfunktionen, wie z. B. Drehzahlregelung, Wiederanlaufsperre DSC, Sanftanlauf, Diebstahlsicherung und ähnliche Funktionen realisiert werden.


Ansprüche

1. Elektrohandwerkzeugmaschine mit einem Schalter (18) zum Ein- und Ausschalten eines Stromkreises seines Elektroantriebs (21) sowie mit im Stromkreis angeordneten Elektroanschlussmitteln (26) für Elektroleitungen (22, 24, 46, 48)
dadurch gekennzeichnet, dass sie Kupplungsmittel (36) zum nachträglichen elektrischen Anschluss, insbesondere ursprünglich nicht vorgesehener, elektrischer und/oder elektronischer Schaltkreise (50) an den Stromkreis aufweist.
 
2. Elektrohandwerkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsmittel (36) ursprünglich nicht vorgesehen waren und nachträglich in die ursprüngliche Struktur, insbesondere ohne deren Veränderung, einsetzbar sind.
 
3. Elektrohandwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltkreise (50) als Elektronikmodul, insbesondere als Wiederanlaufsperre und/oder als Sanftanlaufmodul, ausgestaltet sind.
 
4. Elektrohandwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsmittel (36) mit den Elektroanschlussmitteln (26, 28), insbesondere lösbar, verbindbar sind.
 
5. Elektrohandwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsmittel (36) als Kontaktfahne (34) zum Anstecken eines Steckkontakts (44), insbesondere als Ende einer Elektroleitung, und das Elektroanschlussmittel (26) als aus einem an sich bekannten Kontaktblock (28) mit Klemmschraube (30) sowie mit einer quer zu Achse (31) der Klemmschraube (30) verlaufenden und diese schneidenden Bohrung (32) zum Einstecken und Klemmen einer Elektroleitung (46, 48) bestehende Schraubklemme ausgestaltet ist.
 
6. Elektrohandwerkzeugmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktfahne (34) am Kontaktblock (28) mittels der Klemmschraube (30) fixierbar ist, indem deren Klemmfahne (40) gemeinsam mit dem freien Ende (23) einer Elektroleitung (22) in einer Klemmbohrung (32) durch die Klemmschraube (30) beaufschlagbar ist.
 
7. Elektrohandwerkzeugmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle einer Kontaktfahne (32) die Klemmschraube (30) zum Klemmen der Elektroleitung (46, 48) selbst eine gesonderte Querbohrung zum Einstecken weiterer Elektroleitungen aufweist.
 
8. Elektrohandwerkzeugmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktfahne (34) am Kontaktblock (28) eines Schalters (18) angeordnet ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht