[0001] Die Erfindung betrifft ein Dekorpapier, das aus Zellstofffasern, Füllstoffen und
Pigmenten gebildet ist, wobei die Pigmente aus Titandioxid bestehen, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Verwendung von Aluminiumsilikat
als Füllstoff zur Herstellung von Dekorpapier mit Zellstofffasern, mindestens dem
Füllstoff und Pigmenten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 6.
[0002] Dekorpapiere sind als qualitativ hochwertige Papierarten bekannt, die häufig zum
Bekleben von Holzoberflächen, wie beispielsweise Spanplatten verwendet werden. Das
Bedrucken derartiger Dekorpapiere ermöglicht das Zurverfügungstellen von Holzplatten
mit besonders dekorativen Oberflächen, wie beispielsweise einer Holzmaserung oder
dergleichen Druckmustern.
[0003] Um unter anderem einen Oberflächenschutz für derartige Dekorpapiere zur Verfügung
zu stellen, werden diese mit einer Kunstharzschicht imprägnierend beschichtet. Hierfür
können beispielsweise Melaminharze verwendet werden.
[0004] Um einen hohen Grad an Opazität, also eine hohe Deckfähigkeit, zu erhalten, weisen
die Dekorpapiere bisher einen hohen Anteil an Titandioxid von ca. 10 - 40 Ma- % neben
Zellstofffasern und sonstigen Additiven auf. Die hohe Opazität des Dekorpapiers entsteht
aufgrund des hohen optischen Brechungsindexes des Titandioxids (TiO
2) von 2,6. Ein derartiger Brechungsindex liegt gegenüber dem Brechungsindex von 1,5
- 1,6 von anderen konventionellen Füllstoffen relativ hoch, weshalb Titandioxid als
Pigment bezeichnet wird.
[0005] Ein derart hoher Brechungsindex des Titandioxids zeichnet sich vorteilhaft insbesondere
an einer Grenzschicht zu der als Imprägnierharzschicht ausgebildeten Kunstharzschicht
mit einem Brechungsindex von ca. 1,5 - 1,6 aus, da in dieser Grenzschicht eine Brechungsindexdifferenz
von 1,1 - 1,1 besteht, welches zu einem hohen Grad an starken Lichtbrechungen und
Lichtreflexionen des einfallenden Lichtes führt. Demzufolge ist die Brechungsindexdifferenz
zwischen den Brechungsindizes des eigentlichen Dekorpapiers und der darauf angebrachten
Kunstharzschicht ein entscheidendes Maß für die Deckkraft der in dem Dekorpapier verwendeten
Pigmente. Auf diese Weise kann beispielsweise vermieden werden, dass eine Oberfläche
einer Spanplatte unerwünschterweise durch das auf sie aufgeklebte Dekorpapier und
dessen Bedruckung durchscheinen kann.
[0006] Titandioxid liegt üblicherweise bei Dekorpapieren als sehr feines Pigment mit hoher
Dichte und einer Korngröße von 0,1 - 0,5 µm vor. Aufgrund dieser geringen Korngröße
weist Titandioxid ein schlechtes Retentionsverhalten während der Papierherstellung
auf, welches für das Bestreben der Körner, während der Papierherstellung aus einem
wässrigen Papierbrei im Rahmen eines zwingend notwendigen Entwässerungsvorganges mit
auszuscheiden, also in eine Filtratphase überzugehen, und nicht in dem zu bildenden
Papier zu verbleiben, steht. Somit verbleibt nicht der gesamte Titandioxidanteil während
des Entwässerungsvorganges innerhalb des sich bildenden Papiers sondern wird in Teilen
ausgeschieden.
[0007] Ein derartiges während der Filtratphase ausscheidendes Titandioxid ist insbesondere
aufgrund der hohen Kosten, die mit der Anschaffung des Titandioxids verbunden sind,
unerwünscht. Diese Kosten liegen im allgemeinen um das zwei- bis vierfache höher als
bei ähnlichen vergleichbaren konventionellen Füllstoffen. Dies wirkt sich auf die
Herstellungskosten des Dekorpapieres aus.
[0008] Demzufolge liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Dekorpapier
zur Verfügung zu stellen, dessen Inhaltsstoffe bei der Papierherstellung ein gutes
Retentionsverhalten und geringe Herstellungskosten unter Beibehaltung einer hohen
Opazität aufweist. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung die Verwendung von Aluminiumsilikat
als Füllstoff zur Herstellung von Dekorpapier mit gutem Retentionsverhalten und geringen
Herstellungskosten zur Verfügung zu stellen.
[0009] Diese Aufgabe wird stoffseitig durch die Merkmale des Patentanspruches 1 und verwendungsseitig
durch die Merkmale des Patentanspruches 6 gelöst.
[0010] Kerngedanke der Erfindung ist es, dass bei einem Dekorpapier, welches aus Zellstofffasern,
Füllstoffen, Additiven und Pigmenten gebildet ist, wobei die Pigmente aus Titandioxid
bestehen, als Füllstoffe kalziniertes Aluminiumsilikat verwendet wird, welches gegenüber
dem Titandioxid ein Masseverhältnis aus einem Bereich von 1 : 1 bis 1 : 50, vorzugsweise
1 : 10 bis 1 : 30 und noch bevorzugter von 1 : 24 einnimmt. Das kalzinierte Aluminiumsilikat,
welches anstelle von einem vierpozentigen Anteil des Titandioxids verwendet wird,
weist Körner mit einer großen Korngröße von 0,5 - 50 µm auf und ist somit gegenüber
dem Titandioxid vergleichsweise grobkörnig. Dies wirkt sich vorteilhaft auf das Retentionsverhalten
einer Papiermasse, die zur Herstellung des Dekorpapiers dient, aus, da aufgrund der
großen Korngröße weniger Füllstoff- und Pigmentkörner in die wässrige Filtratphase
übergehen.
[0011] Durch die Ausbildung von eingeschlossenen Mikroluftkammern in dem kalzinierten Aluminiumsilikat
wird ein Füllstoff verwendet, dessen Dichte gegenüber der hohen Dichte des Titandioxids
niedrig ist, nämlich im Bereich von 1,0 - 2,5 g/ml. Entgegen den bisherigen Angaben
wird hierdurch ein Dekorpapier mit hoher Opazität erhalten, trotzdem ein Brechungsindex
dieser Mikroluftkammern von ca. 1,0 nicht oberhalb des Brechungsindexes von 1,5 -
1,6 einer das Dekorpapier bedeckenden Kunstharzschicht, sondern unterhalb dieses Brechungsindexes
liegt.
[0012] Vorzugsweise ist der optische Brechungsindex der Kunstharzschicht gegenüber dem Brechungsindex
der in dem kalzinierten Aluminiumsilikat eingeschlossenen Luft in einem Verhältnis
von 1,3 : 1,0 bis 1,7 : 1,0, vorzugsweise bei 1,5 : 1,0. Auf diese Weise wird eine
Brechungsindexdifferenz von 0,5 - 0,6 an der Grenzfläche zwischen der Kunstharzschicht
und dem kalzinierten Aluminiumsilikat erhalten. Dies führt zu einer hohen Deckkraft
des Dekorpapiers und des darin verwendeten kalzinierten Aluminiumsilikats. Demgegenüber
weisen konventionelle Füllstoffe, wie synthetisches Silikat, gefälltes Calciumcarbonat
etc. in der Regel einem Brechungsindex von etwa 1,5 - 1,6 auf, wodurch eine maximale
Brechungsindexdifferenz von 0 - 0,1 entsteht.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform liegt ein Korngrößenverhältnis von Körnern
des Titandioxids und Körnern des kalzinierten Aluminiumsilikats in einem Bereich von
0,1 : 0,5 bis 0,5 : 50.
[0014] Eine Verwendung von Aluminiumsilikat als Füllstoff zur Herstellung von Dekorpapier
mit Zellstofffasern, Additiven, mindestens den Füllstoff und dem als Pigmente vorliegenden
Titandioxid zeichnet sich vorteilhaft dadurch aus, dass das Masseverhältnis von kalziniertem
Aluminiumsilikat zu Titandioxid in dem Bereich von 1 : 1 bis 1 : 50, vorzugsweise
in dem Bereich von 1 : 10 bis 1 : 30 und noch bevorzugter bei 1 : 24 eingestellt wird.
Eine derartige Einstellung des Masseverhältnisses in Kombination mit der Auswahl der
Körner des kalzinierten Aluminiumsilikats mit Korngrößen aus dem Bereich von 0,1 µm
bis 0,5 µm ergibt nicht nur eine geringe Ausscheidung von Füllstoffen beziehungsweise
Pigmenten während der Filtratphase bei der Herstellung des Dekorpapiers sondern auch
eine Kostenreduzierung während der Dekorpapierherstellung aufgrund des geringeren
erforderlichen Anteils an Titandioxid. Aufgrund des hohen Weissgrades von 75 - 95
des kalzinierten Aluminiumsilikats wird Dekorpapier mit hohem Weissgrad zur Verfügung
gestellt.
[0015] Die verwendeten Korngrößen von 0,5 - 50 µm für das kalzinierte Aluminiumsilikat sind
nicht nur gegenüber den Korngrößen der Körner des bisher verwendeten Titandioxids
sondern auch gegenüber den Körnern der bisher verwendeten weiteren konventionellen
Füllstoffe größer. Dies führt nachweislich zu einem besseren Retentionsverhalten während
des Herstellungsprozesses.
[0016] Im Vergleich zu den bisher verwendeten weiteren konventionellen Füllstoffen wird
aufgrund der geringen Dichte des erfindungsgemäß verwendeten kalzinierten Aluminiumsilikats
bedingt durch das Brechungsgesetz beim Übergang von Medien mit einer höheren Brechzahl,
wie es die Kunstharzschicht aufweist, in ein Medium mit einer geringeren Brechzahl,
wie es bei den eingeschlossenen Luftkammern des kalzinierten Aluminiumsilikats der
Fall ist, eine Brechung der einfallenden Lichtstrahlen mit teilweiser Totalreflektion
die zu einer höheren Deckkraft des Dekorpapiers führt, welches das kalzinierte Aluminiumsilikat
enthält, erzielt.
[0017] Vorteilhaft werden die eingeschlossenen Luftkammern des kalzinierten Aluminiumsilikats
während des Herstellungsprozesses von Dekorpapier nicht zerstört.
[0018] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0019] Vorteile und Zweckmäßigkeiten sind der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit
der Zeichnung zu entnehmen. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- in einer schematischen Darstellung das Brechungsverhalten von auf ein erfindungsgemäßes
Dekorpapier fallende Lichtstrahlen;
- Fig. 2
- in einem Diagramm Messwerte für den Weissgrad und den Helligkeitswert des erfindungsgemäßen
Dekorpapiers und eines herkömmlichen Dekorpapiers, und
- Fig. 3
- in einem Diagramm die Opazität verschiedener Kunstharzsysteme in einer Vergleichsdarstellung.
[0020] Der Fig. 1 ist eine schematische Darstellung des Brechungsverhaltens von auf ein
erfindungsgemäßes Dekorpapier fallenden Lichtstrahlen 1, 2 zu entnehmen. Das erfindungsgemäße
Dekorpapier 3 beinhaltet unter anderem als Füllstoff kalziniertes Aluminiumsilikat
mit einer Mehrzahl von eingeschlossenen Mikroluftkammern 4, die aufgrund ihrer speziellen
Form zusätzlich eine Art Linsenwirkung gegenüber Lichtstrahlen aufweisen.
[0021] Das Dekorpapier 3 ist mit einer Kunstharzschicht 5, vorrangig aus Melaminharz, oberseitig
abgedeckt. Unterseitig wird das Dekorpapier beispielsweise durch eine hier nicht gezeigte
Holzplatte, auf welcher das Dekorpapier aufgeklebt ist, abgedeckt.
[0022] Der in Fig. 1 gezeigten Darstellung ist deutlich zu entnehmen, dass die einfallenden
Lichtstrahlen 2 an einer Grenzfläche zwischen der Kunstharzschicht 5 mit einem Brechungsindex
von 1,5 und dem das kalzinierte Aluminiumsilikat enthaltenen Dekorpapier 3 mit den
Mikroluftkammern 4 mit einem Brechungsindex von 1,0 sowohl eine Totalreflektion 2a
als auch eine Brechung 2b erfahren. Zusätzlich finden Reflektionen und Brechungen
innerhalb der Mikroluftkammern statt.
[0023] In Fig. 2 werden in zwei Diagrammen in einer Vergleichsdarstellung zwischen einem
herkömmlichen Dekorpapier und dem erfindungsgemäßen Dekorpapier Messwerte für den
erzielten Weissgrad und den erzielten Helligkeitswert L dargestellt. In dem Diagramm
10 ist der erzielte Weissgrad eines herkömmlichen Dekorpapiers 11, welches als Pigment
und Füllstoff zu 100 % Titandioxid beinhaltet, und eines erfindungsgemäßen Dekorpapiers
dargestellt. Es handelt sich in beiden Fällen um bereits verpresstes Papier.
[0024] Wie der Darstellung gemäß dem Diagramm 10 deutlich zu entnehmen ist, weist das erfindungsgemäß
hergestellte Dekorpapier 12, in welchem 4 Ma- % des Titandioxids gemäß dem herkömmlichen
Dekorpapier 11 durch das kalzinierte Aluminiumsilikat ersetzt sind, nach dem Aufbringen
auf Holz und anschließendem Verpressen mit Melaminharz einen geringfügig geringeren
Weissgrad gegenüber dem herkömmlichen Dekorpapier, welches zu 100 % Titandioxid als
Pigment und Füllstoff verwendet, auf.
[0025] Demgegenüber ist der Helligkeitswert gemäß dem Diagramm 13 bei dem erfindungsgemäßen
Dekorpapier 15 höher als bei dem herkömmlichen Dekorpapier 14 mit analoger Harzbehandlung.
[0026] Das herkömmliche Dekorpapier 11, 14 zeichnet sich dadurch aus, dass TiO
2 ausschließlich als anorganische Komponente in der Papiermasse, bestehend aus Kurzfaserzellstoffen,
Langfaserzellstoffen, und TiO
2 verwendet wird. Demgegenüber weist das erfindungsgemäße Dekorpapier eine Papiermassezusammensetzung
aus Kurzfaserzellstoffen, Langfaserzellstoffen, TiO
2, kalzinierten Aluminiumsilikat, 4%-igem Nadawin und NaHO
3 auf. Der Aschegehalt beträgt 30 -31 Ma- %.
[0027] Das kalzinierte Aluminiumsilikat umfasst 4 Ma- % der zugemischten anorganischen Komponenten.
96 Ma- % der zugesetzten anorganischen Komponenten werden durch das Titandioxid abgedeckt.
[0028] Das verwendete kalzinierte Aluminiumsilikat weist folgende Daten auf:
| Weissgrad (ISO): |
75 - 95 |
| Korngrößebereich (Sedigraph): |
0,5 - 50 µm |
| Dichte: |
1,0-2,5 g/ml |
| Chem. Hauptbestandteile: |
Al2O3 und SiO2 |
| Glühverlust: |
0,15 Ma- % |
| Feuchtigkeit |
0,20 Ma- % |
| Ölzahl |
65 ml / 100 g |
| Schüttgewicht |
310 g/Liter |
| Siebrückstand nass > 45 µ |
0,045 Ma- % |
| pH-Wert |
6,0 |
| BET |
4,9m 27g |
| L* |
97,02 |
| a* |
0,01 |
| b* |
2,44 |
| SiO2 |
55,3 Ma- % |
| Al2O3 |
42,2 Ma- % |
[0029] Die Dekorpapierblattbildung wird mit einem Laborblattbildner herkömmlicher Art in
Anlehnung an DIN 54358 durchgeführt. Eine Laminierung mit derartigen Dekorpapieren
findet auf Möbelholzplatten statt. Zu Vergleichszwecken wird jeweils eine Dekorpapierplatte
herkömmlicher Art und der erfindungsgemäßen Art auflaminiert.
[0030] Sowohl der Weissgrad als auch der Helligkeitswert sind in diesem Fall als relatives
Maß für die Deckkraft des Papiers zu betrachten. Denn würde das Dekorpapier schlecht
decken, dann würde die dunkelfarbige Holzplatte durch das Dekorpapier hindurch scheinen
und einen geringen Weissgrad bewirken. Da jedoch bei dem erfindungsgemäßen Dekorpapier
der Weissgrad weiterhin sehr hoch im Vergleich zum herkömmlichen Dekorpapier ist und
der Helligkeitswert sogar noch gesteigert werden kann, weist das erfindungsgemäße
Dekorpapier einen hohen Deckungsgrad auf.
[0031] In Fig. 3 werden in einem Diagramm die Opazitätswerte von verschiedenen Kunstharzsystemen
in einer Vergleichsdarstellung wiedergegeben. Hierbei handelt es sich um ein Modellsystem
für kunstharzgebundene Systeme, dass heißt Füllstoffe sind in einer Harzmatrix aus
Acryllack eingebunden. Als Kunstharz wird ein Acryllack mit einem Brechungsindex von
1,4 verwendet. Bestandteile der Kunstharzsysteme sind der Acryllack, je ein Pigment
oder ein Extender mit 10 Ma- % und ein Strichgewicht von ca. 50 g/m
2.
[0032] Um die Opazität der verschiedenen Kunstharzsysteme mit anorganischen Komponenten
herkömmlicher und erfindungsgemäßer Art zu bestimmen, werden Monofarben mit einem
150 µm Rakel auf BYK-Gardner Kontrastkarten aufgerakelt. Eine Bestimmung der Opazität
findet anschließend in Anlehnung an DIN 13300 statt.
[0033] Der graphischen Darstellung 20 sind Opazitätswerte für die Kunstharzsysteme, welche
ausschließlich Titandioxid als anorganische Komponente (Bezugszeichen 21), ausschließlich
kalziniertes Aluminiumsilikat als anorganische Komponente (Bezugszeichen 22), ausschließlich
kalziniertes Kaolin gemäß einem Beispiel 1 und einem Beispiel 2 (Bezugszeichen 23
und 24) und ausschließlich synthetische Extender gemäß einem ersten und zweiten Beispiel
(Bezugszeichen 25 und 26) beinhalten, dargestellt.
[0034] Nach einer Trocknung der Gemische wurde die Opazität bestimmt. Hierbei zeigte sich
deutlich, dass die Deckkraft des erfindungsgemäßen kalzinierten Aluminiumsilikats
gemäß Bezugszeichen 22 eine deutlich höhere Opazität gegenüber den weiteren konventionellen
Füllstoffen aufweist. Einzig allein gegenüber der Harzmatrix mit 100 % Titandioxid
als Füllstoff bzw. Pigmente werden geringere Opazitätswerte erreicht.
[0035] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1, 2
- Lichtstrahlen
- 2a
- reflektierte Lichtstrahlen
- 2b
- gebrochene Lichtstrahlen
- 3
- Dekorpapier
- 4
- Mikroluftkammern
- 5
- Kunstharzschichten
- 10
- Weissgrad-Diagramm
- 11, 14
- herkömmliches verpresstes Papier
- 12, 15
- erfindungsgemäßes verpresstes Papier
- 13
- Helligkeitswert-Diagramm
- 20
- Opazitäts-Diagramm
- 21, 23, 24, 25, 26
- Harzmatrix mit herkömmlichen Füllstoffen bzw. Pigmenten
- 22
- Harzmatrix mit erfindungsgemäßen Füllstoff.
1. Dekorpapier, das aus Zellstofffasern, Füllstoffen, Pigmenten und Additiven gebildet
ist, wobei die Pigmente aus Titandioxid bestehen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Füllstoffe kalziniertes Aluminiumsilikat umfassen, wobei ein Masseverhältnis von
dem kalzinierten Aluminiumsilikat zu dem Titandioxid in einem Bereich von 1 : 1 bis
1 : 50, vorzugsweise in einem Bereich von 1 : 10 bis 1 : 30 und noch bevorzugter bei
1 : 24 liegt.
2. Dekorpapier nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Korngrößenverhältnis von Körnern des Titandioxids und Körnern des kalzinierten
Aluminiumsilikats in einem Bereich von 0,1 : 0,5 bis 0,5 : 50 liegt.
3. Dekorpapier nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das kalzinierte Aluminiumsilikat eingeschlossene Mikroluftkammern aufweist.
4. Dekorpapier nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das die Mikroluftkammern enthaltende kalzinierte Aluminiumsilikat einen optischen
Brechungsindex aus einem Bereich von 0,1 - 1,2 aufweist.
5. Dekorpapier nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Dekorpapier mit einer Kunstharzschicht bedeckt ist, deren optischer Brechungsindex
gegenüber dem Brechungsindex der in dem kalzinierten Aluminiumsilikat eingeschlossenen
Mikroluftkammern in einem Verhältnis von 1,3 : 1,0 bis 1,7 : 1,0, vorzugsweise bei
1.5 : 1,0 steht.
6. Verwendung von Aluminiumsilikat als Füllstoff zur Herstellung von Dekorpapier mit
Zellstofffasern, Additiven, mindestens dem Füllstoff und Pigmenten, wobei die Pigmente
aus Titandioxid bestehen,
dadurch gekennzeichnet,dass
das Masseverhältnis von dem Aluminiumsilikat, welches als kalziniertes Aluminiumsilikat
vorliegt, zu dem Titandioxid in einem Bereich von 1 : 1 bis 1 : 50, vorzugsweise in
einem Bereich von 1 : 10 bis 1 : 30 und noch bevorzugter bei 1 : 24 eingestellt wird.
7. Verwendung des Aluminiumsilikats nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,dass
in dem kalzinierten Aluminiumsilikat eingeschlossene Mikroluftkugeln erzeugt werden.
8. Verwendung von Aluminiumsilikat nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,dass
Körner des kalzinierten Aluminiumsilikats mit Korngrößen aus einem Bereich von 0,1
µm bis 0,5 µm ausgewählt werden.
9. Verwendung des Aluminiumsilikats gemäß einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,dass
der optische Brechungsindex des die Mikroluftkugeln enthaltenden kalzinierten Aluminiumsilikats
auf einem Brechungsindex aus einem Bereich von 1,0-1,2 eingestellt wird.