(19)
(11) EP 1 627 971 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.02.2006  Patentblatt  2006/08

(21) Anmeldenummer: 04405515.0

(22) Anmeldetag:  18.08.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 1/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(71) Anmelder: Mösch, Thomas
8173 Riedt b. Neerach (CH)

(72) Erfinder:
  • Mösch, Thomas
    8173 Riedt b. Neerach (CH)

(74) Vertreter: Werffeli, Heinz Ralph 
Postfach 275 Waldgartenstrasse 12
8125 Zollikerberg-Zürich
8125 Zollikerberg-Zürich (CH)

   


(54) Verfahren zur Positionierung von Rundstahlstäben und Montageplatten zur Durchführung des Verfahrens


(57) Das Verfahren dient zum Positionieren von zwischen zwei über einen Trennungsspalt (1) voneinander getrennten, getrennt voneinander zu betonierenden Betonteilen (2,3) sich quer zum Trennungsspalt (1) erstreckenden Armierungseisen (4,5,6). Zur Positionierung der Armierungseisen (4,5,6) ordnet man mindestens eine, vorzugsweise mehrere quer zum Trennungsspalt (1) sich erstreckende Montageplatten (7) zur direkten Befestigung dieser Armierungseisen (4,5,6) an der Letzteren (7) sowie an der jeweiligen Montageplatte (7) seitlich anliegend, im Trennungsspalt (1) an.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Positionierung von zwischen zwei über einen Trennungsspalt voneinander getrennten, getrennt voneinander zu betonierenden Betonteilen sich quer zum Trennungsspalt erstreckenden, gerippten oder ungerippten Rundstahlstäben, sowie eine Montageplatte zur Durchführung des Verfahrens.

[0002] Aus der EP-B-0 499 590 ist ein wärmedämmendes Kragankeranschlusselement bekannt, welches die Nachteile aufweist, dass es bezüglich der Lagerhaltung relativ ungünstig ist, da für jede unterschiedliche Einbausituation ein unterschiedliches Anschlusselement auf Lager gehalten werden muss, und die Schubkräfte zu übertragen bestimmten plattenförmigen Verbindungselemente aus hochfestem, korrosionsbeständigem und daher teurem Material bestehen müssen.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens sowie einer Montageplatte zur Durchführung dieses Verfahrens, welche diese Nachteile nicht aufweist, d.h. welche eine einfache Lagerhaltung ermöglichen und aus kostengünstigen Materialien wie z.B. Kunststoff hergestellt werden können.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1 gelöst. Zweckmässige Weiterausgestaltungen des erfindungsgemässen Verfahrens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 4.

[0005] Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Montageplatte zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens gemäss Anspruch 5. Zweckmässige Weiterausgestaltungen der erfindungsgemässen Montageplatte sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 5 bis 12.

[0006] Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigen:

Fig.1 eine perspektivische Ansicht einer Anwendung einer beispielsweisen Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens;

Fig.2a und 2b in Seiten- resp. Stirnansicht eine beispielsweise Ausführungsform einer erfindungsgemässen Montageplatte mit anmontierten Biegemomentarmierungsstäben;

Fig.3a und 3b in Seiten- resp. Stirnansicht eine Montageplatte analog zu den Figuren 2a und 2b, jedoch mit zusätzlich anmontiertem Querkraftarmierungsstab;

Fig.4a und 4b in Seiten- resp. Stirnansicht eine Montageplatte ähnlich zu der in den Figuren 3a und 3b dargestellten Ausführungsform, jedoch mit anmontiertem Druckübertragungselement;

Fig.5 in Seitenansicht eine weitere beispielsweise Ausführungsform einer erfindungsgemässen Montageplatte mit einer anderen Ausbildung der Führungsschienen;

Fig. 6a, 6b, 7a, 7b, 8a und 8b in Seiten resp. Stirnansicht weitere beispielsweise Ausführungsformen von erfindungsgemässen Montageplatten;

Figuren 9 bis 14 im Schnitt quer zum Trennungsspalt verschiedene Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Verfahrens;

Figuren 15a bis 15e verschiedene Ausführungsformen der Positionierung der Rundstahlstäbe; und

Fig.16 in Seitenansicht eine Mehrzahl von bandförmig hintereinander angeordneten, jeweils über eine Perforation aneinander angrenzenden Montageplatten.



[0007] Wie aus Figur 1 ersichtlich, dient das erfindungsgemässe Verfahren zur Positionierung von zwischen zwei über einen Trennungsspalt 1 voneinander getrennten, getrennt voneinander zu betonierenden Betonteilen, wie z.B. einer Deckenplatte 2 und einer Balkonplatte 3, sich quer zum Trennungsspalt 1 erstreckenden gerippten Armierungseisen 4, 5 und 6 zur Aufnahme der Biegemomente und von Querkräften.

[0008] Zur Positionierung der Armierungseisen 4, 5 und 6 ordnet man dazu im Normalfall eine Mehrzahl von quer zum Trennungsspalt 1 sich erstreckenden, seitlich voneinander distanzierte Montagplatten 7 zur direkten Befestigung dieser Armierungseisen 4, 5 und 6 an den Letzteren sowie and diesen seitlich anliegend, im Trennungsspalt 1 an. Zusätzlich kann im Trennungsspalt 1 ein Wärmeisolationskörper 8 angeordnet werden. Die Montageplatten 7 haben nur Montagecharakter und müssen keine Schubkräfte oder Biegemomente übertragen, d.h. sie können aus Kunststoff, Stahl, Edelstahl oder einem anderen hierfür sinnvollen Material bestehen. Dabei kann es zweckmässig sein, bei der Herstellung mehrere Montageplatten 7 (wie aus Fig.16 ersichtlich) bandförmig aneinander zu reihen, wobei sie dann an ihren unteren und oberen Stirnseiten 9 über einen Perforationsbereich 9 stirnseitig miteinander verbunden sind. Dies vereinfacht unter anderem die Lagerhaltung der Montageplatten 7, da sie auf diese Weise je nach der Höhe des Trennungsspaltes 1 in Mehrfacheinheiten vom Band abgebrochen werden können. Die Breite b der Montageplatte 7 entspricht mindestens annähernd der Breite des Trennungsspaltes 1 und die Höhe der Montageplatte 7 höchstens der Höhe des Trennungsspaltes 1.

[0009] Die Befestigung der Armierungseisen an den Montageplatten 7 kann z.B. wie aus den Figuren 15a bis 15e erfolgen. In Fig. 15a ist eine mit der Montagplatte 7 fest verbundene clipartige Halterung 10a, 10b zur festen Verbindung eines Armierungseisens 5 mit der Montageplatte 7 vorgesehen. Gemäss Fig. 15b wird das Armierungseisen 5 mittels eines mit Arretierhaken 12a, 12b versehenen Haltebügels 11 fest mit der Montagplatte 7 verbunden, indem der Haltebügel 11 mit den Endarretierhaken 12a, 12b in Einrastöffnungen der Montageplatte 7 eingeführt und über das zu befestigende Armierungseisen 5 gedrückt wird, bis die Endarretierhaken 12a, 12b in der Montageplatte 7 einrasten.

[0010] Figur 15c stellt eine Befestigungsart dar, bei welcher das Armierungseisen 5 mittels einer Klammer 13, z.B. mittels einer Bostich® -Klammer, an der Montageplatte 7 befestigt wird.

[0011] Gemäss Fig. 15d wird ein Haltebügel 14 über das an der Montageplatte 7 zu befestigende Armierungseisen 5 gedrückt und mit der Montageplatte 7 verklebt oder verschweisst.

[0012] Figur 15e zeigt eine Ausführungsform bei welcher das Armierungseisen 5 mit Hilfe eines Verbindungsdrahtes 15 fest mit der Montageplatte 7 verbunden wird, indem der Draht 15 durch zwei in der Montageplatte 7 vorgesehene Öffnung 16a, 16b hindurchgezogen wird.

[0013] Bei den in den Figuren 2a, 2b, 3a, 3b und 4a, 4b dargestellten Ausführungsformen können mehrere seitlich voneinander distanzierte Montageplatten 7 über eine obere und eine untere Führungsschiene 17 bzw. 18 zu einer Montageeinheit miteinander verbunden werden. Dazu sind die beiden Führungsschienen 17, 18 längs ihrer Seitenkanten mit Einrastelementen 19a, 19b versehen, welche in entsprechende Ausnehmungen 20a, 20b der Montageplatte 7 einrastbar sind.

[0014] Bei den Ausführungsform gemäss den Fig. 3a 3b ist zusätzlich gegenüber der vorangehend beschriebenen Ausführungsform ein abgeköpfter Querkraftarmierungsstab 6 zu seiner seitlichen Stabilisierung seitlich an der Montageplatte 7 anliegend mit der Letzteren fest verbunden.

[0015] Bei der Ausführungsform gemäss den Figuren 4a, 4b ist an Stelle des unteren Armierungseisens 4 ein an sich bekanntes Druckübertragungselement 22 an der Montageplatte 7 befestigt. Da diese Montageplatte 7 mit jeweils drei übereinanderliegend angeordnete Befestigungsöffnungen 16a, 16b und 16c versehen ist, kann die gleiche Montageplatte 7 zur Befestigung von einen unterschiedlichen Durchmesser aufweisenden Teilen verwendet werden, was die Lagerhaltung vereinfacht.

[0016] Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 5 werden anders ausgebildete Führungsschienen 17, 18 als vorangehend, und bei der Ausführungsform gemäss den Figuren 6a und 6b werden zwei nach dem Einbau in Längsrichtung des Trennungsspaltes 1 sich erstreckende Führungsstäbe 17', 18' zur Halterung der Montageplatten 7 verwendet.

[0017] Bei der Ausführungsform gemäss den Figuren 7a und 7b ist eine erste Montageplatte 7 seitlich über einen beim Betonieren mit Ortsbeton einen Betondruckteil 21 bildenden Formungsteil (Schalung) 23 mit einer seitlich benachbarten Montageplatte 7 fest zu einer Einheit verbunden. Dabei kann ein z.B. aus Teflon bestehendes Drucklager 24 bereits eingebaut sein.

[0018] Bei der in den Figuren 8a und 8b dargestellten Ausführungsform ist ein vorfabrizierter Betondruckteil 25 seitlich an der Montageplatte 7 z.B. über Kleben befestigt.

[0019] Aus den Figuren 9 bis 14 sind im Schnitt quer zum Trennungsspalt 1 verschiedene Ausführungsbeispiele dargestellt zu denen sich auf Grund der vorangehenden Beschreibung eine weitere Beschreibung erübrigt.


Ansprüche

1. Verfahren zur Positionierung von zwischen zwei über einen Trennungsspalt voneinander getrennten, getrennt voneinander zu betonierenden Betonteilen sich quer zum Trennungsspalt erstreckenden, gerippten oder ungerippten Rundstahlstäben, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Positionierung der Letzteren mindestens eine quer zum Trennungsspalt (1) sich erstreckende Montageplatte (7) zur direkten Befestigung dieser Rundstahlstäbe (4,5,6) an der Letzteren sowie an der Montageplatte seitlich anliegend, im Trennungsspalt (1) anordnet.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Positionierung der Rundstahlstäbe (4,5,6) eine Mehrzahl von in Längsrichtung des Trennungsspaltes (1) miteinander verbundene Montageplatte (7) im Trennungsspalt (1) anordnet.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man im Trennungsspalt (1) zusätzlich eine Isolation (8) anordnet.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Rundstahlstäbe (4,5,6) über Befestigungsmittel oder durch Verschweissen bzw. Verkleben mit der zugeordneten Montageplatte (7) verbindet.
 
5. Montageplatte zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (b) der Montageplatte (7) mindestens annähernd der Breite des Trennungsspaltes (1) und die Höhe der Montageplatte (7) annähernd der Höhe des Trennungsspaltes (1) entspricht.
 
6. Montageplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie an ihrem unteren und/oder oberen Ende mit mindestens je einer Einrastung (20a,20b) zur gegenseitigen Verbindung derselben mit weiteren in Längsrichtung des Trennungsspaltes voneinander distanzierten Montageplatten (7) mittels eines oberen und/oder unteren, quer zu den Montageplattenebenen sich erstreckenden Verbindungselementes (17,18) versehen ist.
 
7. Montageplatten nach einem der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie auf ihrer einen oder beiden Seitenflächen mit clipartig ausgebildeten Befestigungselementen (10a,10b) zur Befestigung von zur Aufnahme von Biegemomenten und/oder Querkräften bestimmten Rundstahlstäben (4,5,6) bzw. Druckelementen (22) versehen ist.
 
8. Montageplatte nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit Öffnungen (12a,12b) zur Einrastung von über die zu befestigenden Elemente (4,5,21) streckbaren Befestigungselementen (11) oder zum Durchziehen eines Befestigungsdrahtes (15) bzw. einer Befestigungsschnur versehen ist.
 
9. Montageplatte nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein- oder beidseitig mit einem vorfabrizierten Betondruckteil (25) versehen ist.
 
10. Montageplatte nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie seitlich über einen beim Betonieren mit Ortsbeton einen Betondruckteil (21) bildenden Formungsteil (23) mit einer seitlich benachbarten Montageplatte (7) zu einer Einheit fest verbunden ist.
 
11. Montageplatte nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie seitlich mit einem vorfabrizierten Betondruckteil (25) verbunden ist.
 
12. Montageplatte nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie an ihrer oberen und/oder unteren Stirnseite über einen Perforationsbereich (9) mit einer bzw. mehreren weiteren Montageplatte bzw. - platten (7) stirnseitig verbunden ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht