[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur elektrischen Verbindung von
Kontaktstiften mit Anschlussstiften eines von der Vorrichtung ausgebildeten Steckverbinders.
Ferner betrifft die Erfindung eine Verwendung für eine solche Verbindungsvorrichtung.
[0002] Aus der DE 197 15 487 A1 ist eine derartige Verbindungsvorrichtung in Form einer
auf zwei Kontaktstifte eines piezoelektrischen Aktors aufgesteckten Kontaktplatte
bekannt. Die bekannte Kontaktplatte ist aus isolierendem Kunststoff hergestellt und
mit Durchtrittsöffnungen zum Durchtritt der nahezu parallel zur Längsrichtung des
Aktors abstehenden Kontaktstifte versehen. Im Inneren der Kontaktplatte sind jeweils
ausgehend von einer Kontaktierung an einer Durchtrittsöffnung elektrische Leitungen
zu Anschlussstiften geführt, die seitwärts aus der Kontaktplatte herausragen. Durch
eine Umspritzung eines oberen Teils eines Aktorgehäuses sowie der Kontaktstifte mit
der aufgesetzten und kontaktierten Kontaktplatte wird ein Steckergehäuse ausgebildet,
bei welchem die seitwärts abstehenden Anschlussstifte in eine Anschlusskammer ragen,
so dass an dieser Stelle ein Steckverbinder ausgebildet wird, mittels welchem der
piezoelektrische Aktor mit einer externen Leitungsanordnung verbindbar ist.
[0003] Aus der DE 198 44 743 C1 ist ebenfalls eine Verbindungsvorrichtung in Form eines
Kontaktzungenträgers bekannt. Der bekannte Kontaktzungenträger dient zur Abdichtung
und Positionierung von Kontaktstiften eines Piezoaktors für das Einspritzventil einer
Brennkraftmaschine und besitzt einen Vorrichtungskorpus aus Kunststoff mit Durchtrittsöffnungen
zum Durchtritt der Kontaktstifte. Nach dem Aufsetzen des Kontaktzungenträgers auf
die Kontaktstifte des Piezoaktors kommen die aus den Durchtrittsöffnungen herausragenden
Kontaktstiftenden in Kontakt mit im Kunststoffkorpus eingeformten Schweißlaschen und
können mit denselben verschweißt werden. Die Schweißlaschen sind elektrisch mit seitlich
abstehenden Kontaktzungen verbunden, welche als Anschlussstifte eines durch eine Kunststoffumspritzung
ausgebildeten Steckverbinders dienen.
[0004] Die Herstellung einer elektrischen Verbindung mittels der bekannten Verbindungsvorrichtungen
ist insofern problematisch, als diese Vorrichtungen sich nach deren Montage oftmals
nicht in einer exakt definierten Lage befinden und somit oftmals zusätzlich von Hand
zu justieren sind. Ohne eine solche Einstellung der Position und Orientierung der
Verbindungsvorrichtung ist die elektrische Kontaktierung der Kontaktstifte erschwert.
Außerdem besteht für eine nachfolgende Umspritzung der Verbindungsvorrichtung bei
unzureichender Lagegenauigkeit die Gefahr, dass Umspritzungsmaterial in unerwünschter
Weise durch Spalte hindurchtritt, die bei exakt definierter Lage der Verbindungsvorrichtung
wesentlich kleiner und somit abdichtend wären.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verbindungsvorrichtung
der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei welcher in einfacher Weise eine relativ
genau definierte Lage der Verbindungsvorrichtung bezüglich eines Gehäuses gewährleistet
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1. Die abhängigen
Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
[0007] Gemäß der Erfindung ist eine Verbindungsvorrichtung zur elektrischen Verbindung von
Kontaktstiften vorgesehen, die aus einer axialen Öffnung eines hülsenartigen Gehäuses
herausragen, mit Anschlussstiften eines von der Vorrichtung ausgebildeten Steckverbinders,
umfassend einen Vorrichtungskorpus mit einem Einführabschnitt, der zum axialen Eingriff
in die Öffnung geeignet ausgebildet ist und mit Durchtrittsöffnungen zum Durchtritt
der Kontaktstifte versehen ist, und mit einer bezüglich des Einführabschnitts seitlich
versetzt angeordneten und im Wesentlichen tangential sich erstreckenden Anlagefläche,
die bei Einführung des Einführabschnitts in die Öffnung mit einer korrespondierenden
Anlagefläche des Gehäuses verdrehsichernd zusammenwirkt, wobei die Anlagefläche der
Verbindungsvorrichtung an bezüglich des Einführabschnitts tangential einander entgegengesetzten
Anlageflächenbereichen jeweils mit einem plastisch verformbaren Anlageflächenvorsprung
ausgebildet ist und/oder wobei der Umfangsbereich des Einführabschnitts eine ringförmig
geschlossene Mantelfläche aufweist, an welcher mehrere in Umfangsrichtung voneinander
beabstandet angeordnete, radial von der Mantelfläche abstehende und radial elastisch
federnde Zentriervorsprünge vorgesehen sind.
[0008] Wesentlich ist zunächst, dass der Vorrichtungskorpus einen Einführabschnitt zum axialen
Eingriff in eine axiale Öffnung eines Gehäuses aufweist. Dies bewirkt vorteilhaft
bereits eine gewisse "Grobjustierung" der Lage der Verbindungsvorrichtung bei deren
Montage und gestattet in einfacher Weise das Vorsehen von vergleichsweise engen Spalten
zwischen der Verbindungsvorrichtung und dem Gehäuse.
[0009] Eine Verdrehsicherung und gegebenenfalls auch eine verbesserte Positionierung der
Verbindungsvorrichtung bezüglich des Gehäuses wird hierbei durch eine sich im Wesentlichen
tangential erstreckende Anlagefläche des Vorrichtungskorpus bereitgestellt, die mit
einer korrespondierenden Anlagefläche des Gehäuses zusammenwirkt.
[0010] Für die genauere Definition der Lage der Verbindungsvorrichtung bezüglich des Gehäuses
ist gemäß der Erfindung schließlich wesentlich, dass die Anlagefläche der Verbindungsvorrichtung
an bezüglich des Einführabschnitts tangential einander entgegengesetzten Anlageflächenbereichen
jeweils mit einem plastisch verformbaren Anlageflächenvorsprung ausgebildet ist und/oder
dass der Umfangsbereich des Einführabschnitts eine ringförmig geschlossene Mantelfläche
aufweist, an welcher mehrere in Umfangsrichtung voneinander beabstandet angeordnete,
radial von der Mantelfläche abstehende und radial elastisch federnde Zentriervorsprünge
vorgesehen sind. Dies ermöglicht ein "spielfreies" Zusammenwirken zwischen Einführabschnitt
und Gehäuseöffnung bzw. zwischen den korrespondierenden Anlageflächen und somit eine
besonders genaue Definition der Lage der Verbindungsvorrichtung.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Vorrichtungskorpus ein Kunststoffformteil,
welches einteilig zusammenhängend sowohl den Einführabschnitt als auch die Anlagefläche
ausbildet. Neben einer einfachen Herstellbarkeit besitzt diese Maßnahme z. B. den
Vorteil, dass die zur Lagedefinition herangezogene Anlagefläche eine besonders genaue
Lage bezüglich des Einführabschnitts besitzt.
[0012] Wenn an der Anlagefläche der Verbindungsvorrichtung die oben erwähnten, plastisch
verformbaren Anlageflächenvorsprünge vorgesehen sind, so ist die Anlagefläche bevorzugt
derart ausgebildet, dass deren Zusammenwirkung mit der korrespondierenden Anlagefläche
des Gehäuses im Wesentlichen nur an den tangential einander entgegengesetzten Anlageflächenbereichen
stattfindet. Damit ist die vorteilhafte Wirkung der verformbaren Vorsprünge optimal
genutzt.
[0013] Wenn der Umfangsbereich des Einführabschnitts die oben erwähnte ringförmig geschlossene
Mantelfläche mit den davon abstehenden Zentriervorsprüngen aufweist, so können diese
Zentriervorsprünge z. B. identisch ausgebildet und in Umfangsrichtung betrachtet äquidistant
angeordnet sein. Damit wird z. B. eine besonders genaue Zentrierung des Einführabschnitts
in der Gehäuseöffnung erzielt. Um eine einfache Einführbarkeit des Einführabschnitts
zu gewährleisten, ist es von Vorteil, wenn die Zentriervorsprünge jeweils mit einer
Einführschräge versehen sind.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform besitzt der Einführabschnitt eine im Wesentlichen
zylindrische Kontur. Beispielsweise kann der Einführabschnitt einen "Bohrungszylinder"
umfassen, der so dimensioniert ist, dass ein minimaler Ringspalt zur Innenwandung
der axialen Öffnung im Gehäuse verbleibt. Dieser vergleichsweise kleine Ringspalt
gewährleistet dann z. B. eine Abdichtung gegen das Material einer nach dem Aufsetzen
der Verbindungsvorrichtung vorgesehenen Umspritzung. Das während des Umspritzungsvorganges
flüssige Material (z. B. Kunststoff) kann zwar ein Stück weit in den Ringspalt eindringen,
erstarrt dann jedoch und bildet so eine Barriere gegen weiteres nachdrückendes Material.
Der minimale Ringspalt gewährleistet also eine "selbsttätige Abdichtung" bei einem
Umspritzungsvorgang.
[0015] Insbesondere zur Erzielung einer guten Abdichtungswirkung sollte sich der erwähnte
Bohrungszylinder über eine gewisse, nicht unerhebliche axiale Distanz erstrecken,
beispielsweise über wenigstens 20% der axialen Länge, mit welcher der Einführabschnitt
in die axiale Öffnung des Gehäuses eintaucht. Die radial abstehenden, jedoch radial
elastisch einfederbaren Zentriervorsprünge können im axialen Bereich des erwähnten
Bohrungszylinders angeordnet sein oder in dem übrigen axialen Bereich des Einführabschnitts
angeordnet sein. Letztere Variante gestattet in der Praxis eine erhöhte Gestaltungsfreiheit
für diese Zentriervorsprünge. In einer bevorzugten Ausführungsform ist daher vorgesehen,
dass der Einführabschnitt an seinem distalen (freien) Ende die Zentriervorsprünge
aufweist, wohingegen dessen proximaler Endbereich den Bohrungszylinder ausbildet,
der bevorzugt keine Zentriervorsprünge aufweist.
[0016] Die Zentriervorsprünge können prinzipiell als separate Komponenten vorgesehen sein,
z. B. als nachträglich am Einführabschnitt angebrachte elastische Elemente oder auch
als in einem Zwei-Komponenten-Spritzgussverfahren zusammen mit dem Einführabschnitt
bzw. mit dem ganzen Vorrichtungskorpus gefertigte Komponenten vorgesehen sein.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die federnden Zentriervorsprünge jedoch
einstückig mit dem Material des Einführabschnitts bzw. des ganzen Vorrichtungskorpus
ausgebildet, z. B. als federnde Vorsprünge an einem einteiligen Kunststoffformteil.
Die federnden Zentriervorsprünge lassen sich z. B. in einfacher Weise als langgestreckte,
im Wesentlichen in Axialrichtung sich erstreckende, jedoch mit ihren freien Enden
in Radialrichtung abstehende Materialzungen ausbilden. Aus fertigungstechnischer Sicht
ist hierfür eine Ausführung bevorzugt, bei welcher das Material eines am proximalen
Ende des Einführabschnitts ausgebildeten Bohrungszylinders sich zum distalen Ende
des Einführabschnitts hin über einen Teil des Umfangs zylindrisch fortsetzt und über
einen anderen Teil des Umfangs abweichend von der Zylinderform die radial abstehenden
Materialzungen ausbildet. Um möglichst viel axiale Länge zur Ausbildung des abdichtenden
Bohrungszylinders zur Verfügung zu haben, ist es hierbei bevorzugt, dass die freien
Enden solcher Materialzungen bis zum freien Ende des Einführabschnitts reichen oder
geringfügig weiter reichen.
[0018] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Kontur des Einführabschnitts und insbesondere
die Mantelfläche des erwähnten "Bohrungszylinders" konisch (in Axialrichtung zum freien
Ende des Einführabschnitts hin sich verjüngend). Damit kann die Größe des Ringspalts
in der Praxis weiter verkleinert und somit die damit erzielte Abdichtwirkung weiter
erhöht werden.
[0019] Um beim Einführen des Einführabschnitts in die Öffnung des Gehäuses die korrespondierenden
Anlageflächen einfach und zuverlässig zur Zusammenwirkung zu bringen, ist es von Vorteil,
wenn wenigstens eine der Anlageflächen und/oder ein oder mehrere gegebenenfalls vorgesehene
plastisch verformbare Anlageflächenvorsprünge mit einer Einführschräge versehen sind.
[0020] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Vorrichtungskorpus ein Kunststoffformteil
umfasst (beispielsweise das oben erwähnte, sowohl den Einführabschnitt als auch die
Anlagefläche ausbildende Teil), bei welchem die Anschlussstifte, Kontaktteile zur
Kontaktierung der Kontaktstifte sowie eine elektrische Leitungsanordnung zwischen
den Anschlussstiften und den Kontaktteilen eingeformt sind. Insbesondere ist es möglich,
im Wesentlichen die ganze Verbindungsvorrichtung aus einem einzigen Kunststoffkorpus
mit den genannten eingeformten Komponenten herzustellen.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform sind Kontaktteile zur Kontaktierung der Kontaktstifte
als Schweißlaschen ausgeführt, die mit den Kontaktstiften zu verschweißen sind. Solche
Schweißlaschen sind bevorzugt angrenzend an die Durchtrittsöffnungen derart angeordnet,
dass diese an den Kontaktstiften anliegen und somit besonders einfach verschweißt
werden können.
[0022] Eine bevorzugte Verwendung der Verbindungsvorrichtung ist die elektrische Kontaktierung
von Kontaktstiften eines piezoelektrischen Aktors eines Kraftstoffinjektors einer
Brennkraftmaschine. Bei dem Kraftstoffinjektor kann es sich z. B. um einen Dieselinjektor
eines Speichereinspritzsystems handeln.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es stellen dar:
- Fig. 1
- ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Kontaktzungenträgers von
schräg unten,
- Fig. 2
- ist eine perspektivische und teilweise geschnittene Ansicht des Kontaktzungenträgers
von schräg unten,
- Fig. 3
- ist eine perspektivische Ansicht eines oberen Endbereichs eines mit dem Kontaktzungenträger
zu versehenden Gehäuses eines Kraftstoffinjektors, und
- Fig. 4
- ist eine perspektivische und teilweise geschnittene Ansicht des Injektorgehäuses mit
montiertem Kontaktzungenträger.
[0024] Die Fig. 1 und 2 zeigen einen insgesamt mit 10 bezeichneten Kontaktzungenträger (Verbindungsvorrichtung)
zur elektrischen Verbindung von Kontaktstiften eines piezoelektrischen Aktors (nicht
dargestellt) mit Kontaktzungen 12 (Anschlussstifte), welche in einem Kunststoffkorpus
14 eingeformt sind und zusammen mit einer (nicht dargestellten) Kunststoffumspritzung
einen Steckverbinder eines Kraftstoffinjektors ausbilden.
[0025] Der Korpus 14 ist im dargestellten Beispiel ein einstückig gefertigtes Kunststoffformteil
und besitzt einen Einführabschnitt 16 von insgesamt etwa zylindrischer Kontur, der
zum axialen Eingriff in eine axiale Öffnung eines hülsenartigen Gehäuses des Kraftstoffinjektors
geeignet ausgebildet ist und mit Durchtrittsöffnungen 18 zum Durchtritt der Kontaktstifte
des Piezoaktors versehen ist, sowie eine bezüglich des Einführabschnitts 16 seitlich
versetzt angeordnete und im Wesentlichen tangential im Abstand von dem Einführabschnitt
16 sich erstreckende Anlagefläche 22. Die Anlagefläche 22 wirkt in unten noch beschriebener
Weise nach einer Montage des Kontaktzungenträgers 10, bei welcher der Einführabschnitt
16 axial in die Öffnung des Injektorgehäuses eingeführt wird, mit einer korrespondierenden
Anlagefläche dieses Injektorgehäuses verdrehsichernd zusammen. Die Anlagefläche 22
des Kontaktzungenträgers 10 besitzt zwei bezüglich des Einführabschnitts 16 tangential
einander entgegengesetzte Anlageflächenbereiche, in denen jeweils einer von zwei plastisch
verformbaren Anlageflächenvorsprüngen 24 aus der Ebene der Anlagefläche 22 heraus
absteht.
[0026] Im dargestellten Beispiel sind diese plastisch verformbaren Vorsprünge 24 einstückig
an dem Kunststoffkorpus 14 angeformt. Beim Einführen des Einführabschnitts 16 in die
Gehäuseöffnung können die Vorsprünge 24 durch die am Gehäuse vorgesehene korrespondierende
Anlagefläche plastisch verformt werden, so dass am Ende des Einführvorganges die beiden
korrespondierenden Anlageflächen im Bereich der Vorsprünge 24 spielfrei aneinander
anliegen.
[0027] Ganz allgemein gibt es für die Gestaltung der plastisch verformbaren Anlageflächenvorsprünge
24 vielfältige Möglichkeiten. So könnte der Vorsprung 24 auch als separat an der Anlagefläche
22 angefügtes Teil ausgebildet sein (anstatt einstückig angeformt). Diese Variante
wäre insbesondere dann von Vorteil, wenn das für den Kunststoffkorpus 14 verwendete
Material für eine plastische Verformbarkeit ungünstig ist.
[0028] Bevorzugt sind die Vorsprünge 24 wie in Fig. 2 dargestellt rippenförmig ausgebildet
und besitzen jeweils einen von der Anlagefläche 22 weg sich erstreckenden Rippenausläufer,
der sich über eine Einführrundung oder Einführschräge 30 an den bei der Zusammenwirkung
der Anlageflächen wirksamen Rippenabschnitt anschließt.
[0029] Denkbar ist auch die Ausbildung eines Vorsprungs 24 aus einem hinsichtlich der plastischen
Verformbarkeit speziell gewählten Material in einem Zwei-Komponenten-Spritzgussverfahren
zusammen mit der Ausbildung des übrigen Kunststoffkorpus 14.
[0030] Der Umfangsbereich des Einführabschnitts 16 ist durch eine zylindrische (oder geringfügig
konische) Wandung gebildet, die an zwei diametral einander entgegengesetzten Stellen
unterbrochen ist, an welchen radial elastisch federnde Zentrierzapfen 20 ausgebildet
sind. Mittels dieser Zentrierzapfen 20 wird der Einführabschnitt 16 und somit der
gesamte Kontaktzungenträger 10 einfach und zuverlässig in einer gut definierten Lage
bezüglich des Gehäuses angeordnet. Zu diesem Zweck stehen die freien Enden dieser
Zentrierzapfen 20 nach radial außen (von der Mantelfläche des übrigen Einführabschnitts)
ab.
[0031] Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel könnten die Zentrierzapfen 20 auch
separat von dem übrigen Material des Einführabschnitts 16 ausgebildet sein oder in
ihrer Anzahl und/oder Anordnung variiert werden.
[0032] Um das Einführen des Einführabschnitts 16 in die Gehäuseöffnung zu vereinfachen,
ist der Einführabschnitt 16 an seinem freien Ende ringsherum mit Einführschrägen versehen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind sowohl die in Axialrichtung bis zum freien
Ende des Einführabschnitts dem zylindrischen Abschnitt fortsetzenden Materialbereiche
als auch die freien Enden der Zentrierzapfen 20 ebenfalls mit Einführschrägen versehen.
[0033] Neben den Zentrierzapfen 20 besitzt der Einführabschnitt 16 noch zwei Hülsen 26,
die im dargestellten Beispiel wie die Zentrierzapfen 20 einstückig mit dem restlichen
Kunststoffkorpus 14 ausgebildet sind und der Führung und Isolation der zu kontaktierenden
Kontaktstifte im Bereich des Einführabschnitts 16 dienen.
[0034] Bei der Herstellung des Kontaktzungenträgers 10 werden die Kontaktzungen 12, die
über eine einstückig ausgebildete elektrische Leitungsanordnung (im Inneren des Kunststoffkorpus
14) zu Schweißlaschen 34 führen, in das zur Bildung des Kunststoffkorpus 14 verwendete
Kunststoffmaterial eingeformt.
[0035] Bei der Montage des Kontaktzungenträgers 10 treten die Kontaktstifte des Piezoaktors
durch die Durchtrittsöffnungen 18 hindurch und liegen mit deren Enden an den angrenzend
an diesen Durchtrittsöffnungen 18 angeordneten Schweißlaschen 34 an, so dass die Kontaktstifte
in einfacher Weise zur Herstellung eines elektrischen Kontakts mit den Schweißlaschen
34 verschweißt werden können.
[0036] Fig. 3 zeigt das insgesamt mit 50 bezeichnete Injektorgehäuse in seinem oberen (einspritzdüsenfernen)
Bereich vor der Montage des oben beschriebenen Kontaktzungenträgers 10.
[0037] Das Injektorgehäuse 50 weist einen Hochdruck-Kraftstoffzufuhranschluss 52 sowie einen
Kraftstoffleckageanschluss 54 auf, um ein im unteren Bereich des Gehäuses 50 (nicht
dargestellt) angeordnetes hydraulisches Kraftstoff-Servoventil in an sich bekannter
und somit hier nicht erläuterungsbedürftiger Weise mit Kraftstoff zu versorgen. Die
Steuerung des Servoventils erfolgt mittels des ebenfalls im unteren Bereich des Gehäuses
50 angeordneten und über eine Wirkverbindung mit einem Stellglied des Servoventils
verbundenen Piezoaktors.
[0038] In Fig. 3 erkennt man ferner die axiale Öffnung 56 des insgesamt hülsenartigen Gehäuses
50, aus welcher nach einem Einsetzen einer den Piezoaktor enthaltenden piezoelektrischen
Baugruppe (von unten) die Kontaktstifte 62 des Piezoaktors nach oben herausragen.
[0039] Nach der Montage der piezoelektrischen Baugruppe in das Injektorgehäuse 50 wird der
oben mit Bezug auf die Fig. 1 und 2 beschriebene Kontaktzungenträger 10 von oben auf
eine mit einem Absatz 64 versehene Auflagefläche 66 des Gehäuses 50 aufgesetzt, so
dass die Kontaktstifte 62 des Piezoaktors durch die Durchtrittsöffnungen 18 des Einführabschnitts
16 hindurchtreten und dann mit den Schweißlaschen 34 verschweißt werden können. Um
hierbei eine möglichst gut definierte Lage des aufgesetzten Kontaktzungenträgers 10
bezüglich des Gehäuses 50 zu erzielen, weist das Gehäuse 50 eine sich tangential erstreckende
Anlagefläche 58 auf, welche mit der oben bereits beschriebenen Anlagefläche 22 des
Kontaktzungenträgers 10 zusammenwirkt. Um die korrespondierenden Anlageflächen 22,
58 in einfacher und zuverlässiger Weise in die gegenseitige Anlage zu bringen, kann
das Gehäuse 50 mit einer an die Anlagefläche 58 angrenzenden Schrägfläche versehen
sein.
[0040] Fig. 4 zeigt die Situation unmittelbar nach dem Aufsetzen des Kontaktzungenträgers
10 auf das Injektorgehäuse 50. Die Kontaktstifte 62 des Piezoaktors liegen in dieser
Situation an den Schweißlaschen 34 an und werden mit denselben verschweißt. Sodann
wird durch eine Kunststoffumspritzung am dargestellten Ende des Injektorgehäuses 50
eine Kunststoffumhüllung (nicht dargestellt) ausgebildet, welche auch ein Steckergehäuse
für den mittels der Kontaktzungen 12 ausgebildeten Steckverbinder bereitstellt.
[0041] Der Anschlag zwischen dem Kontaktzungenträger 10 und dem in dieser Figur ersichtlichen
Absatz 64 im Injektorgehäuse 50 gewährleistet eine Verdrehsicherung, deren Stabilität
und Genauigkeit durch das Vorsehen der plastisch verformbaren Vorsprünge 24 sowie
der radial einfederbaren Zentrierzapfen 20 beträchtlich erhöht ist.
[0042] Insbesondere zur Erzielung einer möglichst guten Anlage zwischen den Schweißlaschen
34 und den Kontaktstiften 62 des Piezoaktors sowie zur Erzielung einer möglichst koaxialen
Anordnung des Einführabschnitts 16 in der Gehäuseöffnung 56 ist die Gestaltung der
Anlagefläche 22 mit den Vorsprüngen 24 einerseits und des Einführabschnitts 16 mit
den federnden Zapfen 20 andererseits von besonderer Bedeutung. Selbst wenn die Schweißlaschen
mit einer gewissen Fertigungsungenauigkeit (Toleranz) vorgesehen sind, können diese
zuverlässig und stabil mit den Kontaktstiften zur Anlage gebracht werden.
[0043] Die Zusammenwirkung der Anlageflächen 22 und 58 findet im Wesentlichen nur an einander
entgegengesetzten Anlageflächenbereichen statt, wobei die mittels der plastisch verformten
Vorsprünge 24 realisierte Fixierung den Kontaktzungenträger 10 und somit dessen Einführabschnitt
16 bereits vor der Verschweißung (und auch vor der Kunststoffumspritzung) zuverlässig
und genau positioniert.
[0044] Der Grundgedanke der beschriebenen Ausführungsform besteht darin, einen Kontaktzungenträger,
welcher zur elektrischen Kontaktierung des Injektors zum übrigen Einspritzsystem benutzt
wird, hinsichtlich der Erzielung einer gut definierten Lage und deren Fixierung auszubilden.
Insbesondere die Verdrehsicherung wird hierbei durch eine gezielte Deformation der
als Quetschrippen ausgebildeten Anlageflächenvorsprünge bei der Montage des Kontaktzungenträgers
realisiert. Die Zentrierung eines Einführabschnitts des Kontaktzungenträgers und Sicherstellung
einer guten Anlage der Kontaktstifte an den Kontaktteilen (Schweißlaschen) erfolgt
mit Hilfe von federnd ausgelegten Zentrierelementen, die beispielsweise entlang der
Mantelfläche eines Zylinders oder eines Konus angeordnet sind. Daraus ergeben sich
z. B. folgende Vorteile:
- Minimierung des radialen Spiels des Kontaktzungenträgers auf dem Injektorgehäuse mit
selbsttätiger Zentrierung des Einführabschnitts.
- Vermeidung einer aufwändigen, zusätzlichen Positionierung des Kontaktzungenträgers
von Hand vor dem Umspritzen des steckerseitigen Gehäuseendes.
- Optimierung des Toleranzausgleiches der Geometrie des Einführabschnitts durch federnd
ausgeführte Zentrierelemente.
- Optimierung des Toleranzausgleiches der Anlageflächen bei einer Verdrehung des Kontaktzungenträgers
auf dem Injektorgehäuse.
- Falls das oder die plastisch verformbaren Abschnitte direkt in einen Kunststoffkorpus
des Kontaktzungenträgers integriert sind: Wegfall des Erfordernisses von zusätzlichen
Bauteilen.
- Falls eine (z. B. finale) Kunststoffumspritzung des steckerseitigen Endes vorgesehen
ist, spielt eine etwaige Relaxierung des oder der verformten Abschnitte über die Lebensdauer
des Injektors keine Rolle, da die Lage der mit Kunststoff umgebenen Komponenten, also
insbesondere auch der Kontaktzungenträger samt verformten Abschnitten beim Anspritzen
des Kunststoffmaterials ohnehin in ihrer Lage "eingefroren" werden.
- Einfache Realisierung einer Abdichtung der Gehäuseöffnung gegen eindringendes Umspritzungsmaterial
bei einem (z. B. finalen) Umspritzungsprozess.
- Minimierung der Anzahl der erforderlichen Biegungen für die elektrisch leitfähigen
Komponenten der Verbindungsvorrichtung und Minimierung der Positionstoleranzen der
Kontaktteile (z. B. Schweißlaschen).
1. Verbindungsvorrichtung (10) zur elektrischen Verbindung von Kontaktstiften (62), die
aus einer axialen Öffnung eines hülsenartigen Gehäuses (50) herausragen, mit Anschlussstiften
(12) eines von der Vorrichtung (10) ausgebildeten Steckverbinders, umfassend einen
Vorrichtungskorpus (14) mit einem Einführabschnitt (16), der zum axialen Eingriff
in die Öffnung (56) geeignet ausgebildet ist und mit Durchtrittsöffnungen (18) zum
Durchtritt der Kontaktstifte (62) versehen ist, und mit einer bezüglich des Einführabschnitts
(16) seitlich versetzt angeordneten und im Wesentlichen tangential sich erstreckenden
Anlagefläche (22), die bei Einführung des Einführabschnitts (16) in die Öffnung (56)
mit einer korrespondierenden Anlagefläche (58) des Gehäuses (50) verdrehsichernd zusammenwirkt,
wobei die Anlagefläche (22) der Verbindungsvorrichtung (10) an bezüglich des Einführabschnitts
(16) tangential einander entgegengesetzten Anlageflächenbereichen jeweils mit einem
plastisch verformbaren Anlageflächenvorsprung (24) ausgebildet ist
und/oder
wobei der Umfangsbereich des Einführabschnitts (16) eine ringförmig geschlossene Mantelfläche
aufweist, an welcher mehrere in Umfangsrichtung voneinander beabstandet angeordnete,
radial von der Mantelfläche abstehende und radial elastisch federnde Zentriervorsprünge
(20) vorgesehen sind.
2. Verbindungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, wobei die Anlagefläche (22) der Verbindungsvorrichtung
(10) an bezüglich des Einführabschnitts (16) tangential einander entgegengesetzten
Anlageflächenbereichen jeweils mit einem plastisch verformbaren Anlageflächenvorsprung
(24) ausgebildet ist.
3. Verbindungsvorrichtung (10) nach Anspruch 2, wobei die Anlagefläche (22) derart ausgebildet
ist, dass deren Zusammenwirkung im Wesentlichen nur an den einander entgegengesetzten
Anlagenflächenbereichen stattfindet.
4. Verbindungsvorrichtung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Umfangsbereich
des Einführabschnitts (16) eine ringförmig geschlossene Mantelfläche aufweist, an
welcher mehrere in Umfangsrichtung voneinander beabstandet angeordnete, radial von
der Mantelfläche abstehende und radial elastisch federnde Zentriervorsprünge (20)
vorgesehen sind.
5. Verbindungsvorrichtung (10) nach Anspruch 4, wobei die Zentriervorsprünge (20) identisch
ausgebildet und in Umfangsrichtung betrachtet äquidistant angeordnet sind.
6. Verbindungsvorrichtung (10) nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Zentriervorsprünge (20)
jeweils mit einer Einführschräge versehen sind.
7. Verbindungsvorrichtung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Vorrichtungskorpus
(14) ein Kunststoffformteil umfasst, welches einteilig zusammenhängend sowohl den
Einführabschnitt (16) als auch die Anlagefläche (22) ausbildet.
8. Verbindungsvorrichtung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Vorrichtungskorpus
(14) ein Kunststoffformteil umfasst, bei welchem die Anschlussstifte (12), Kontaktteile
(34) zur Kontaktierung der Kontaktstifte sowie eine elektrische Leitungsanordnung
zwischen den Anschlussstiften und den Kontaktteilen eingeformt sind.
9. Verbindungsvorrichtung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei angrenzend
an die Durchtrittsöffnungen (18) Schweißlaschen (34) derart angeordnet sind, dass
diese mit den Kontaktstiften (62) verschweißt werden können.
10. Kraftstoffinjektor für eine Brennkraftmaschine, umfassend einen in einem Aktorgehäuse
(50) untergebrachten, piezoelektrischen Aktor, dessen Kontaktstifte (62) mittels einer
Verbindungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 kontaktiert sind.
11. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 10, umfassend eine Kunststoffumspritzung, welche
eine Umhüllung am steckverbinderseitigen Ende des Kraftstoffinjektors bildet.
12. Verwendung einer Verbindungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zur
elektrischen Kontaktierung von Kontaktstiften (62) eines piezoelektrischen Aktors
eines Kraftstoffinjektors einer Brennkraftmaschine.