[0001] Die Erfindung betrifft eine Bandschleifmaschine mit einem Schleifband, das endlos
über Rollen geführt ist, von denen wenigstens eine Antriebsrolle mit einem Antrieb
verbunden ist und von denen wenigstens eine Spannrolle zur Ausübung einer Vorspannung
auf das Schleifband verschiebbar gelagert und mit einer Spannvorrichtung gegen das
Schleifband drückbar ist.
[0002] Schleifbänder an Bandschleifmaschinen, insbesondere Breitbänder, werden üblicherweise
über drei Rollen geführt, die ein gleichschenkliges Dreieck bilden. Zwei der Rollen
sind auf gleicher Höhe neben einem Druckbalken angeordnet, mit dem das Schleifband
im Bereich zwischen den beiden Rollen gegen die Oberfläche des unterhalb der Rollen
und des Druckbalkens geführten Werkstücks drückbar ist. Wenigstens eine der beiden
Rollen ist angetrieben. Vorzugsweise sind die Rollen auf beiden Seiten des Druckbalkens
angetrieben. Eine dritte Rolle befindet sich oberhalb des Druckbalkens und ist meist
symmetrisch zu den beiden unteren Rollen angeordnet, um ein gleichschenkliges Dreieck
zu bilden. Der Abstand der dritten Rolle zu den beiden Rollen ist wesentlich größer
als der Abstand zwischen den beiden unteren Rollen, der im Wesentlichen durch die
Breite des Druckbalkens bestimmt ist. Die obere Rolle wird in einer bekannten Konstruktion
als Spannrolle ausgebildet. Hierzu ist die Spannrolle so gelagert und mit einer Spannvorrichtung
verbunden, dass mit der Spannrolle das Schleifband gespannt wird, indem die Spannrolle
mittels der Spannvorrichtung gegen das Schleifband, in der beschriebenen Konstruktion
also nach oben, gedrückt wird. Wenn der Andruck durch die Spannvorrichtung konstant
gehalten wird, entsteht eine konstante Bandspannung des Schleifbandes auch dann, wenn
sich das Schleifband während des Gebrauchs längt.
[0003] Es ist ferner bekannt, bei einer Breitband-Schleifmaschine die obere Spannrolle um
einen kleinen Winkel aus der Parallelität zu den anderen Rollen verschwenkbar anzuordnen,
um das Schleifband während seines Umlaufs seitlich, d.h. in Längsrichtung der Spannrolle
etwas zu verschieben. Dadurch wird erreicht, dass das Schleifband auch mit einer Seitwärtsbewegung
über die Oberfläche des Werkstücks geführt wird. Damit diese Bewegung eine Hin- und
Herbewegung ist, wird die Verschwenkung der Spannrolle oszillierend ausgeübt. Hierzu
ist die Spannrolle mit einem oszillierenden Verschwenkantrieb versehen, der vorzugsweise
an wenigstens einem Ende der Spannrolle angreift. Wenn die Spannvorrichtung in diesem
Fall durch den Kolben eines Hydraulikzylinders gebildet ist, muss der Kolben innerhalb
des Zylinders drehbar sein. Hierdurch entsteht eine erhebliche Belastung der Dichtung
zwischen Hydraulikzylinder und Kolbenstange. Nachteilig ist ferner bei der Verwendung
eines Hydraulikzylinders als Spannvorrichtung, dass dieser eine nicht unerhebliche
Länge aufweisen muss. Wenn die Bandschleifmaschine mit einer zusätzlichen Führung
für ein Drucklamellenband ausgestattet ist, das zwischen dem Schleifband und den unteren
Rollen geführt wird, jedoch oberhalb des Druckbalkens mit einer eigenen Spannrolle
versehen ist, entsteht ein erhebliches Platzproblem, wenn die Bandschleifmaschine
eine, beispielsweise durch Transportmöglichkeiten, vorgegebene Maximalhöhe nicht überschreiten
soll.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bandschleifmaschine
so auszubilden, dass die benötigte Bandspannung mit einem geringen Platzbedarf realisierbar
ist und eine etwaig gewünschte Verschwenkung der Spannrolle ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Bandschleifmaschine der eingangs erwähnten
Art dadurch gelöst, dass die Spannvorrichtung wenigstens eine mit einem flexiblen,
in seiner axialen Länge variablen zylindrischen Mantel versehene und über eine starre
Stirnplatte mit der Spannrolle verbundene Luftfeder und eine die Verschiebung führende
Führungseinrichtung aufweist.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Bandschleifmaschine sind somit die Funktion "Führung" und
"Verstellung" getrennt. Die Führung ist unproblematisch durch einen in einer Buchse
gelagerten Führungsbolzen möglich, ohne dass dabei irgendwelche Dichtprobleme auftreten.
Die Verstellung der Spannvorrichtung erfolgt mittels wenigstens einer Luftfeder, wobei
in einer bevorzugten Ausführungsform wenigstens zwei Luftfedern verwendet werden,
die symmetrisch zu der zwischen ihnen vorgesehenen Führungseinrichtung angeordnet
sind.
[0007] Die erfindungsgemäß für die Spannvorrichtung verwendeten Luftfedern ermöglichen die
erforderliche Verstellung der regelmäßig parallel zu den anderen Rollen angeordneten
Spannrolle mit einem geringen Platzbedarf in der Höhe, also in Verstellrichtung, in
der die Parallelität erhalten bleibt. Darüber hinaus ermöglichen die Luftfedern aufgrund
der Flexibilität der Federbälge unproblematisch die Verschwenkung der Spannrolle aus
der Parallelität zu den anderen Rollen heraus, wobei vorzugsweise die Führungseinrichtung
die Schwenkachse bildet. Sind die Luftfedern unmittelbar neben der Führungseinrichtung
angeordnet, können Sie aufgrund ihrer Flexibilität die für die benötigten Schwenkwinkel
von wenigen Winkelgraden erforderlichen Verformungen unproblematisch mittels der Federbälge
mitmachen. Besondere Konstruktionen zur Ermöglichung der Verschwenkbewegung können
daher entfallen.
[0008] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weisen die Luftfedern einen auf einem
Kern abrollenden Rollbalg auf. Derartige Luftfedern sind gegenüber Luftfedern mit
Faltenbälgen weniger verschleißanfällig und ermöglichen die ggf. benötigte Verformung
bei dennoch hoher Stabilität der Luftfeder.
[0009] Sofern die erfindungsgemäße Bandschleifmaschine ferner mit einer Führung für ein
Andruckband, insbesondere ein Drucklamellenband, versehen ist, kann die Spannrolle
des Andruckbands in der gleichen Weise mit einer Spannvorrichtung aus wenigstens einer
Luftfeder und einer Führungseinrichtung versehen sein.
[0010] Die parallele Anordnung der Rollen für das umlaufende Schleifband ist üblich, aber
nicht zwingend, da es auch möglich ist, den Geradelauf des Schleifbandes mit zwei
spiegelsymmetrisch zueinander verschwenkten Rollen zu realisieren.
[0011] Die Erfindung soll im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figur 1
- - eine perspektivische Darstellung eines schematischen Aufbaus einer Breitbandschleifmaschine
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
- Figur 2
- - eine perspektivische Ansicht einer Spannvorrichtung einer Spannrolle
- Figur 3
- - eine detailliertere Seitenansicht der Spannvorrichtung gemäß Figur 2.
[0012] Figur 1 zeigt eine Breitband-Schleifmaschine, die mit einem Maschinengestell 1 auf
einer Transportbahn für Werkstücke befestigbar ist. Demgemäß sind im Maschinengestell
1 zwei untere Rollen 2 gelagert, die sich beiderseits eines (hier nicht näher dargestellten)
Druckbalkens 3 befinden. Die beiden unteren Rollen 2 sind mit einem Riemenantrieb
4 durch einen am Maschinengestell befestigten Motor 5 angetrieben.
[0013] Am oberen Ende der Maschine ist eine weitere Rolle 6 als Spannrolle gelagert. Die
Spannrolle 6 bildet mit den beiden, zur Spannrolle parallel ausgerichteten Antriebsrollen
2 ein gleichschenkliges Dreieck mit gegenüber der Basis, also dem Abstand zwischen
den beiden Antriebsrollen 2, wesentlichen größeren Katheten. Die Spannrolle 6 ist
mit einer Spannvorrichtung 7 nach oben verschiebbar. Hierzu ist die Spannrolle 6 mit
seitlichen Achsansätzen 8 in seitlichen Laschen 9 gelagert, die auf einer sich über
die Länge der Spannrolle 6 erstreckenden Trägerplatte 10 befestigt sind. Die Trägerplatte
10 wird von der Spannvorrichtung 7 in ihrer Höhe eingestellt.
[0014] Die Spannvorrichtung 7 weist in ihrem wesentlichen Aufbau zwei Luftfedern 11 auf,
die bezüglich der Längsrichtung der Spannrolle 6 beiderseits einer Führungseinrichtung
12 angeordnet sind. Die Führungseinrichtung 12 ist in der Mitte der Spannrolle 6 mit
der Tragplatte 10 verbunden.
[0015] Unterhalb der Spannvorrichtung 7 ist eine weitere entsprechend gelagerte Spannrolle
13 erkennbar, die mit einer entsprechenden Spannvorrichtung 14 ebenfalls in der Höhe
verstellbar ist und zur Führung eines (nicht dargestellten) Andruckbandes in Form
eines Lamellen-Druckbandes vorgesehen ist. Das Andruckband wird ebenfalls über die
Antriebsrollen 2 so geführt, dass es zwischen den Rollen 2 und dem Schleifband liegt.
Die Spannung des Andruckbandes wird durch die auf die Spannrolle 13 wirkende Spannvorrichtung
14 bewirkt.
[0016] Der Aufbau der in gleicher Weise ausgebildeten Spannvorrichtungen 7, 14 ergibt sich
näher aus den Figuren 2 und 3.
[0017] Die Spannvorrichtungen 7, 14 werden mittels einer Konsole 15 auf einem Maschinenträger
montiert und weisen eine Grundplatte 16 auf, auf der die Luftfedern 11 und ein Führungsblock
17 der Führungseinrichtung 7 montiert sind. Der Führungsblock 17 bildet eine runde
Führungsbuchse für einen entsprechenden runden Führungsbolzen 18, der an einer oberen
Platte 19 befestigt ist. Auf der Oberseite der Platte 19 sind Befestigungsstücke 20
angebracht, mit denen die Verbindung zu der Tragplatte 10 der Spannrolle 6 hergestellt
wird.
[0018] Figur 3 verdeutlicht, dass die Luftfedern 11 aus jeweils einem auf der Platte 16
befestigten Zylinder 21 bestehen, an dessen oberen Ende ein flexibler Rollbalg als
Mantel 22 befestigt ist, der am oberen Ende abgedichtet und mit einer starren Stirnplatte
23 verbunden ist. Die Stirnplatte 23 ist an die Platte 19 angeschraubt. Mehrere strichliert
eingezeichnete Stellungen zeigen die Verstellbarkeit der Luftfedern 11 mittels eines
Luftdrucks, der über Winkel-Anschlussstücke 24 in das Innere der Luftfedern 11 einbringbar
ist.
[0019] Der Führungsblock 17 weist Gewindelöcher 28 auf, sodass er mit in die Gewindelöcher
28 eingeschraubten Schrauben an der Platte 16 befestigbar ist. Die Befestigung des
Führungsbolzen 18 an der Platte 19 erfolgt mittels eines U-förmigen Lagerstücks 26
und eines Verriegelungsbolzens 27, der eine bezüglich der Hochachse drehfeste und
bezüglich seiner horizontalen Längsachse schwenkbare Verbindung mit dem Führungsbolzen
18 herstellt. In den Führungsbolzen 18 ist von seinem freien Ende her stirnseitig
eine Schraube 25 eingeschraubt, deren Kopf als Anschlag für die Bewegung des Führungsbolzens
18 dient und verhindert, dass der Führungsbolzen 18 aus dem Führungsblock 17 herausgehoben
wird.
[0020] Es ist erkennbar, dass die Luftfedern 11 der Spannvorrichtung 7, 14 einen großen
Verstellweg ermöglichen, selbst jedoch einen geringen Platzbedarf in der Höhe haben.
Somit ist es ohne weiteres möglich, selbst bei der Ausbildung der Bandschleifmaschine
mit einer Spannrolle 13 für ein Drucklamellenband eine Maximalhöhe der Maschine nicht
zu überschreiten, sodass die Maschine im montierten Zustand im normalen Straßenverkehr
transportierbar ist.
[0021] Als Spannrolle 6 kann jede der die Führung des Schleifbandes bewirkenden Rollen 2,
6 fungieren, obwohl die hier als Spannrolle bezeichnete obere Rolle 6 bevorzugt als
Spannrolle eingesetzt wird. Die wenigstens eine angetriebene Rolle (Antriebsrolle
2) kann jede der 3 Rollen sein, also auch die Spannrolle 6, die somit gleichzeitig
als Antriebsrolle 2 fungieren könnte. Bevorzugt ist jedoch die in der Zeichnung dargestellte
Ausführungsform.
1. Bandschleifmaschine mit einem Schleifband, das endlos über Rollen (2, 6) geführt ist,
von denen wenigstens eine Antriebsrolle (2) mit einem Antrieb (4, 5) verbunden ist
und von denen wenigstens eine Spannrolle (6) zur Ausübung einer Vorspannung auf das
Schleifband verschiebbar gelagert und mit einer Spannvorrichtung (7) gegen das Schleifband
drückbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (7) wenigstens eine mit einem flexiblen, in seiner axialen Länge
variablen zylindrischen Mantel (22) versehene und über eine starre Stirnplatte (23)
mit der Spannrolle (6) verbundene Luftfeder (11) und eine die Verschiebung führende
Führungseinrichtung (12) aufweist.
2. Bandschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (7) zwei Luftfedern (11) aufweist, die symmetrisch zu der zwischen
ihnen vorgesehenen Führungseinrichtung (12) angeordnet sind.
3. Bandschleifmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (12) als senkrecht zur Längsrichtung der Spannrolle (6) angeordnete
Schwenkachse für die Spannrolle (6) ausgebildet ist.
4. Bandschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannrolle (6) mit einem oszillierenden Schwenkantrieb für das Verschwenken der
Spannrolle (6) um einen kleinen Schwenkwinkel verbunden ist.
5. Bandschleifmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschwenkung der Spannrolle (6) um eine durch die Führungseinrichtung (12) gebildete
Schwenkachse erfolgt.
6. Bandschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Luftfeder (11) einen auf einem Kern (Zylinder 21) abrollenden
Rollbalg (22) aufweist.
7. Bandschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine unterhalb der Spannrolle (6) angeordnete Spannrolle (13) für ein im Schleifbereich
zwischen den Rollen (2) und dem Schleifband geführten Andruckband.
8. Bandschleifmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Andruckband ein Lamellenband ist.
9. Bandschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifband ein Breitband ist.