[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzabdeckung zur Verwendung an einem Handwerkzeuggerät,
wie insbesondere einem Winkelschleifer. Diese weist ein Grundelement zum zumindest
teilweisen Abdecken eines motorisch, insbesondere rotatorisch, angetriebenen Werkzeuges
des Handwerkzeuggerätes auf, durch das ein Zugriff auf das Werkzeug im Betrieb vermieden
werden soll. Ferner weist die Schutzabdeckung ein an dem Grundelement bewegbar gehaltenes
Abschirmelement auf. Mit diesem ist zusätzlich zum Grundelement eine Abschirmfläche
herstellbar, mit der eine bedienende Person gegen Funken und sonstige Feststoffpartikel
abgeschirmt werden kann, die durch das angetriebene Werkzeug abgetragen und beschleunigt
werden. Das Abschirmelement ist gegenüber dem Grundelement zwischen einer eingerückten
Position mit minimaler zusätzlicher Abschirmfläche und einer ausgerückten Position
mit maximaler zusätzlicher Abschirmfläche bewegbar.
[0002] Derartige Schutzabdeckungen können den im Betrieb des Handwerkzeuggerätes entstehenden
Funkenflug und sonstige durch das Werkzeug abgetragene und beschleunigte Feststoffpartikel
von der bedienenden Person abhalten. Hierdurch werden Beeinträchtigungen und Verletzungen
der bedienenden Person vermieden. In Anwendungsfällen, in denen die Schutzabdeckung
möglichst klein gehalten werden muss, um Behinderungen im Betrieb zu vermeiden, kann
das Abschirmelement in die eingerückte Position verbracht werden, in der es zumindest
grösstenteils im Grundelement aufgenommen ist oder dicht an diesem anliegt.
[0003] Aus der US 5,974,674 ist ein zum Sägen verwendeter Winkelschleifer mit einer Schutzabdeckung
bekannt, deren Grundelement das Sägeblatt über einen Winkelbereich von weniger als
180° abdeckt, um auch in Eckbereichen verwendet werden zu können. An dem Grundelement
ist ein Abschirmelement zwischen einer ins Grundelement eingerückten und einer aus
dem Grundelement ausgerückten Position verschwenkbar. Im ausgerückten Zustand wird
das Werkzeug durch das Grundelement und das Abschirmelement zusammen über einen Winkelbereich
von über 270° abgeschirmt
[0004] Nachteilig an dem bekannten Stand der Technik ist, dass das Abschirmelement in der
ausgerückten Position bei normalen Anwendungen für Winkelschleifer, wie beispielsweise
Schleif- und Metallarbeiten, zu permanenten Behinderungen führt. Zudem ist die Einsichtnahme
des Arbeitsbereiches in vielen Fällen stark eingeschränkt. Ferner muss das Abschirmelement
bei den meisten Schleif- und Metall-Anwendungen so eingestellt werden, dass nur ein
geringer Teil des erzeugten Funkenfluges abgelenkt wird. Schliesslich ist die bekannte
Schutzabdeckung relativ schwer und verursacht hohe Herstellungskosten.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Schutzabdeckung
die genannten Nachteile zu vermeiden und bei minimaler Behinderung im Betrieb ein
gutes Abschirmen der bedienenden Person gegen vom Werkzeug abgetragene Feststoffpartikel
zu ermöglichen.
[0006] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die zusätzliche Abschirmfläche
des Abschirmelementes eine verstellbare Abschirmungsbreite aufweist. Hierdurch ist
es möglich in der ausgerückten Position eine besonders gute Abschirmung der bedienenden
Person zu erreichen. Dagegen kann die Abschirmungsbreite in der eingerückten Position
reduziert werden, um das Abschirmelement möglichst vollständig in dem Grundelement
unterbringen zu können. Hierdurch können Behinderungen durch das Abschirmelement in
der eingerückten Position zumindest nahezu vollständig ausgeschlossen werden.
[0007] Vorteilhafterweise ist die Abschirmungsbreite in Abhängigkeit von der Position des
Abschirmelementes gegenüber dem Grundelement verstellbar und in der eingerückten Position
geringer ist als in der ausgerückten Position. Hierdurch erreicht man automatisch
in der ausgerückten Position eine verbesserte Abschirmung der bedienenden Person gegen
die abgetragenen Feststoffpartikel und in der eingerückten Position einen minimierten
benötigten Bauraum zur Aufnahme des Abschirmelementes in dem Grundelement.
[0008] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Abschirmelement einen Biegeabschnitt
auf, der über seine Längserstreckung an eine gekrümmte Innenseite des Grundlementes
anlegbar ist, die das Werkzeug im Betrieb in radialer Richtung teilweise umschliesst.
Dies ermöglicht in der eingerückten Position eine zumindest teilweise Aufnahme des
Abschirmelementes innerhalb des Grundelementes. Auf diese Weise können in der eingerückten
Position Behinderungen durch das Abschirmelement minimiert beziehungsweise vollständig
ausgeschlossen werden.
[0009] Vorteilhafterweise weist das Abschirmelement zwei relativ zueinander bewegbare Trägerelemente
auf, die zwischen sich ein Gewebe aufspannen. Hierdurch erhält man ein besonders leichtes
und kostengünstig herstellbares Abschirmelement, bei dem sich die Abschirmungsbreite
einfach verändern lässt.
[0010] Bevorzugterweise ist das Gewebe durch ein schwer entflammbares Material gebildet
ist, wie beispielsweise durch Kevlar®. Hierdurch kann auch ein im Betrieb entstehender
Funkenflug dauerhaft sicher durch das Abschirmelement von der bedienenden Person weggeleitet
werden.
[0011] Vorteilhafterweise sind die Trägerelemente verschiebbar am Grundelement gehalten.
Dabei ist ein Spreizelement vorgesehen, das die Trägerelemente in Abhängigkeit von
deren Position gegenüber dem Grundelement relativ zueinander positioniert. Hierdurch
ist die Abschirmungsbreite des Abschirmelementes durch einfache konstruktive Mittel
verstellbar. Auf diese Weise können die Herstellkosten vermindert und die Stabilität
erhöht werden.
[0012] Ferner sind die Trägerelemente vorteilhafterweise durch Bimetallstäbe gebildet, wodurch
eine gute Verbiegbarkeit und dauerhafte Elastizität der Trägerelemente gesichert werden
kann.
[0013] Bevorzugterweise sind die Trägerelemente zueinander vorgespannt. Hierdurch ist ein
störungsfreies Verbringen des Abschirmelementes von der ausgerückten Position in die
eingerückte Position möglich.
[0014] Dabei ist es besonders günstig, wenn die Vorspannung durch mindestens ein Gummiband
erzeugt ist, das beide Trägerelemente verbindet. Hierdurch kann die Vorspannung in
besonders einfacher Weise und mit minimalem benötigtem Bauraum bereitgestellt werden.
[0015] Vorteilhafterweise sind die Trägerelemente an einem Schiebeelement verschwenkbar
gehalten, das entlang einer am Grundelement ausgeformten Führungsausnehmung festlegbar
ist. Hierdurch ist ein schnelles, stabiles und stufenloses Verstellen der Position
des Abschirmelementes gegenüber dem Grundelement möglich. Auf diese Weise kann die
Schutzabdekkung optimal an verschiedene Anwendungsarten des Handwerkzeuggerätes angepasst
werden.
[0016] Dabei ist es günstig, wenn die Festlegung des Schiebeelementes über eine Festlegeeinrichtung
erfolgt, die die Führungsausnehmung mit einem Gewindeschaft durchragt, der in das
Schiebeelement eingeschraubt ist. Hierdurch kann das Schiebeelement auf besonders
einfache Weise gegenüber der Führungsausnehmung festgelegt werden.
[0017] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Handwerkzeuggerätes mit einer erfindungsgemässen Schutzabdeckung
im Betrieb,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der Schutzabdeckung und
- Fig. 3
- einen Schnitt durch ein Spreizelement der Schutzabdeckung.
[0018] Fig. 1 zeigt ein Handwerkzeuggerät 2 in Form eines Winkelschleifers bei der Bearbeitung
eines metallischen Werkstückes 4 mittels eines rotierenden Werkzeuges 5. An dem Handwerkzeuggerät
2 ist eine insgesamt mit 6 bezeichnete Schutzabdeckung angebracht, die im Wesentlichen
aus einem am Handwerkzeuggerät 2 befestigten Grundelement 8 und einem wiederum an
diesem gehaltenen Abschirmelement 10 besteht. Dabei steht das Abschirmelement 10 in
einer ausgerückten Position, in der es einen durch Pfeile F dargestellten Funkenflug
vom Werkstück 4 blockiert. Auf diese Weise wird eine nicht dargestellte bedienende
Person, die das Handwerkzeuggerät 2 hält, durch das Abschirmelement 10 vor dem Funkenflug
F und vor sonstigen vom Werkzeug 5 abgetragenen und beschleunigten Feststoffpartikeln
abgeschirmt.
[0019] Über einen Handknauf 12 einer Festlegeeinrichtung 14 kann das Abschirmelement 10
von der ausgerückten Position in eine gestrichelt dargestellte eingerückte Position
oder jegliche Zwischenposition verbracht werden. Wie aus Fig. 1 zu entnehmen ist,
ist das Abschirmelement 10 über seine gesamte Länge verbiegbar. Darum kann es gemäss
der gestrichelten Darstellung an eine gekrümmte Innenseite 16 des Grundelementes 8
angelegt werden, die das Werkzeug 5 in dessen radialer Richtung teilweise umgibt.
[0020] Wie aus den Fig. 2 und 3 zu entnehmen ist, wird das Abschirmelement 10 durch zwei
stabförmige Trägerelemente 18 gebildet, die ein Gewebe 20 aus schwer entflammbarem
Material, wie beispielsweise Kevlar®, aufspannen. Die Trägerelemente 18 sind dabei
durch Bimetallstäbe gebildet, um eine gute elastische Verformbarkeit zu erzielen.
[0021] Beide Trägerelemente 18 sind jeweils mit einem Ende um eine Achse A verschwenkbar
an einem Schiebeelement 22 gehalten. Wie aus Fig. 2 zu entnehmen ist weist dieses
Schiebeelement 22 eine Gewindebohrung 24 auf, in die ein Gewindeschaft 26 der Festlegeeinrichtung
14 eingeschraubt ist, der drehfest mit dem Handknauf 12 verbunden ist. Dieser Gewindeschaft
26 durchgreift eine Führungsausnehmung 28, die in die Innenseite 16 eingelassen ist
und entlang derer das Schiebeelement 22 verschiebbar ist.
[0022] Um das Schiebeelement 22 in einer gewünschten Position gegenüber dem Grundelement
8 festzulegen, wird der Handknauf 12 gedreht, wodurch dieser zunehmend in die Gewindebohrung
24 eingedreht wird und dabei das Grundelement 8 an der Führungsausnehmung 28 zwischen
dem Schiebeelement 22 und dem Handknauf 12 festklemmt.
[0023] In einem Bereich der Innenseite 16, an dem die Trägerelemente 18 in allen vorgesehenen
Positionen abschnittsweise anliegen, ist zwischen den Trägerelementen 18 ferner ein
nokkenförmiges Spreizelement 30 ausgeformt. Dabei werden die Trägerelemente 18 durch
ein zwischen beiden wirkendes Gummiband 32 an sich einander gegenüberliegende Seiten
des Spreizelementes 30 gedrückt.
[0024] Je weiter das Schiebeelement 22 von dem Spreizelement 30 entfernt steht, desto mehr
liegen die beiden Trägerelemente 18 parallel zueinander und desto geringer ist eine
Abschirmungsbreite B
S am freien Ende der Abschirmfläche, die durch das Abschirmelement 10 aufgespannt wird.
Somit weist das freie Ende der Abschirmfläche in der eingerückten Position eine minimale
Abschirmungsbreite B
S auf, die geringfügig kleiner ist als eine Aufnahmebreite B
A der Innenseite 16. Dabei bildet die Innenseite 16 den Boden eines U-förmigen Querschnittsbereiches
des Grundelementes 8. Auf diese Weise kann das Abschirmelement 10 im eingerückten
Zustand vollständig in dem U-förmigen Querschnittsbereich aufgenommen werden und bildet
in dieser Stellung keine zusätzliche Abschirmfläche gegenüber dem Grundelement 8.
[0025] Beim Verschieben des Schiebeelementes 22 auf das Spreizelement 30 zu, werden die
Trägerelemente 18 entgegen der an ihnen wirkenden Kraft des Gummibandes 32 auseinander
gespreizt und die durch das Gewebe 20 aufgespannte Abschirmfläche zunehmend vergrössert.
In der in den Fig. 1 und 2 dargestellten ausgerückten Position ist dabei eine Anschlagstellung
der Festlegeeinrichtung 14 an der Führungsausnehmung 28 erreicht, in der die Abschirmungsbreite
B
S ihren maximalen Wert erreicht hat, der deutlich über die Aufnahmebreite B
A hinausgeht. In dieser ausgerückten Position kann die das Handwerkzeuggerät bedienende
Person besonders gut vor dem Funkenflug F geschützt werden, da nun die durch das Abschirmelement
10 gebildete, gegenüber dem Grundelement 8 zusätzlich Abschirmfläche ihre maximale
Grösse hat.
1. Schutzabdeckung (6) zur Verwendung an einem Handwerkzeuggerät (2), wie insbesondere
einem Winkelschleifer,
mit einem Grundelement (8) zum teilweisen Abdecken eines motorisch, insbesondere rotatorisch,
angetriebenen Werkzeuges (5) des Handwerkzeuggerätes (2)
und einem an dem Grundelement (8) bewegbar gehaltenen Abschirmelement (10), mit dem
zusätzlich zum Grundelement (8) eine Abschirmfläche zum zumindest teilweisen Abschirmen
einer bedienenden Person gegen Feststoffpartikel, wie Funken und Stäube, herstellbar
ist, die durch das angetriebene Werkzeug (5) abgetragen und beschleunigt werden, und
das gegenüber dem Grundelement (8) zwischen einer eingerückten Position mit minimaler
zusätzlicher Abschirmfläche und einer ausgerückten Position mit maximaler zusätzlicher
Abschirmfläche bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Abschirmfläche des Abschirmelementes (10) eine verstellbare Abschirmungsbreite
(BS) aufweist.
2. Schutzabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmungsbreite (BS) in Abhängigkeit von der Position des Abschirmelementes (10) gegenüber dem Grundelement
(8) verstellbar und in der eingerückten Position geringer ist als in der ausgerückten
Position.
3. Schutzabdeckung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschirmelement (10) einen Biegeabschnitt aufweist, der über seine Längserstreckung
an eine gekrümmte Innenseite (16) des Grundlementes (8) anlegbar ist.
4. Schutzabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschirmelement (10) zwei relativ zueinander bewegbare Trägerelemente (18) aufweist,
die zwischen sich ein Gewebe (20) aufspannen.
5. Schutzabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (20) durch ein schwer entflammbares Material gebildet ist.
6. Schutzabdeckung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerelemente (18) verschiebbar am Grundelement (8) gehalten sind und ein Spreizelement
(30) vorgesehen ist, das die Trägerelemente (18) in Abhängigkeit von deren Position
gegenüber dem Grundelement (8) relativ zueinander positioniert.
7. Schutzabdeckung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerelemente (18) durch Bimetallstäbe gebildet sind.
8. Schutzabdeckung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerelemente (18) zueinander vorgespannt sind.
9. Schutzabdeckung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannung durch mindestens ein Gummiband (32) erzeugt ist, das beide Trägerelemente
(18) verbindet.
10. Schutzabdeckung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerelemente (18) an einem Schiebeelement (22) verschwenkbar gehalten sind,
das entlang einer am Grundelement (8) ausgeformten Führungsausnehmung (28) festlegbar
ist.
11. Schutzabdeckung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Festlegung des Schiebeelementes (22) über eine Festlegeeinrichtung (14) erfolgt,
die die Führungsausnehmung (28) mit einem Gewindeschaft (26) durchragt, der in das
Schiebeelement (22) eingeschraubt ist.