(19)
(11) EP 1 630 110 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.03.2006  Patentblatt  2006/09

(21) Anmeldenummer: 05018102.3

(22) Anmeldetag:  19.08.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65F 1/16(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 23.08.2004 DE 202004013154 U

(71) Anmelder: Environmental Solutions Europe B.V.
6211 LE Maastricht (NL)

(72) Erfinder:
  • Groetsch, Christoph Johannes
    16827 Alt Ruppin (DE)

(74) Vertreter: Müller, Thomas 
Patentanwalt Müller & Schubert Innere Wiener Strasse 13
81667 München
81667 München (DE)

   


(54) Abfallsammelbehälter


(57) Es wird ein Abfallsammelbehälter (1) beschrieben, mit einer im oberen Behälterbereich (11) befindlichen Einfüllöffnung (12), und mit einem gewölbten Deckel (2) zum Verschließen der Einfüllöffnung (12), wobei der Deckel (2) an zwei gegenüberliegenden Seiten über Deckelarme (21) verschenkbar an den Behälterseitenwänden (13) angelenkt ist, wobei im Bereich wenigstens einer Anlenkstelle (22) ein den Deckel (2) in Schwenkrichtung belastendes Federelement (4) angeordnet ist und wobei der Deckel (2) eine definierte Teiloffenstellung (9) aufweist, in der das Federelement (4) keine Vorspannung auf den Deckel (2) ausübt. Um ein Festklemmen von Körperteilen, insbesondere des Kopfes oder Halses von Kindern, beim Hineinlehnen in den Behälter sicher zu verhindern, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass Bremsmittel (30) zum Abbremsen der Schließbewegung des Deckels (2) vorgesehen sind, und dass die Bremsmittel (30) zum Erzeugen einer Bremskraft, die in Schließrichtung des Deckels (2) vor Erreichen der Teiloffenstellung (9) gegen die Kraft des Federelements (4) wirkt, ausgebildet sind.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Abfallsammelbehälter gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Die vorliegende Erfindung kann beispielsweise einen Abfallgroßbehälter betreffen, der insbesondere auf Rädern ausgebildet ist. Beispielsweise kann die Erfindung einen so genannten 4 - Rad Abfallgroßbehälter betreffen.

[0003] Derartige Abfallsammelbehälter weisen eine im oberen Bereich des Behälters vorgesehene Einwurföffnung auf, die durch einen gewölbten Deckel, beispielsweise einen so genannten Runddeckel, verschließbar ist. Zum Öffnen ist der Deckel an den beiden schmalen Behälterseitenwänden über Deckelarme angelenkt und damit zur Rückseite des Behälters hin verschwenkbar, wobei im Bereich wenigstens einer Anlenkstelle mindestens ein Federelement vorgesehen ist, das den Deckel in Schwenkrichtung belastet.

[0004] Das bekannte System dieser Runddeckel hat den Nachteil, dass der geöffnete Deckel immer dazu neigt, sich aufgrund der herrschenden Federkräfte, die der Gewichtskraft des Deckels entgegenwirken, in die geschlossene Stellung zu bewegen. Diese Schließbewegung stellt ein Sicherheitsrisiko, insbesondere für Kinder dar, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass ein Kind den Deckel öffnen und sich mit dem Oberkörper durch die Einwurföffnung in den Behälter hinein hängen kann. Der Kopf beziehungsweise Hals des Kindes gelangt in diesem Fall zwischen den oberen Rand des Behälters und den federbelasteten Deckelrand. Der Kopf beziehungsweise der Hals des Kindes wird dadurch festgeklemmt, wodurch die Gefahr besteht, dass Verletzungen eintreten können.

[0005] Aus der DE 102 16 698 A1 ist bereits ein Abfallgroßbehälter bekannt, bei der durch das Federelement der Deckel aus der geschlossenen und insbesondere auch aus der vollständig geöffneten Position stets nur in eine Teiloffenstellung stellbar ist, in der die Einfüllöffnung noch zu einem Teil geöffnet ist. Dadurch wird ein unbeabsichtigtes Schließen des Behälters mit den vorstehend beschriebenen nachteiligen Folgen verhindert. Um dies zu erreichen ist vorgesehen, dass das Federelement in der Teiloffenstellung keine Vorspannung mehr auf den Deckel ausübt. Das Federelement befindet sich in der Teiloffenstellung in seiner entlasteten Position.

[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen wie eingangs beschriebenen Abfallsammelbehälter weiter zu verbessern, damit ein Festklemmen von Körperteilen, insbesondere des Kopfes oder Halses von Kindern, beim Hineinlehnen in den Behälter sicher verhindert wird.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch den Abfallsammelbehälter mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1. Weitere Vorteile, Merkmale, Details und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen.

[0008] Erfindungsgemäß wird ein Abfallsammelbehälter bereitgestellt, mit einer im oberen Behälterbereich befindlichen Einfüllöffnung, und mit einem gewölbten Deckel zum Verschließen der Einfüllöffnung, wobei der Deckel an zwei gegenüberliegenden Seiten über Deckelarme verschwenkbar an den Behälterseitenwänden angelenkt ist, wobei im Bereich wenigstens einer Anlenkstelle ein den Deckel in Schwenkrichtung belastendes Federelement angeordnet ist und wobei der Deckel eine definierte Teiloffenstellung aufweist, in der das Federelement keine Vorspannung auf den Deckel ausübt. Der Abfallsammelbehälter ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin Bremsmittel zum Abbremsen der Schließbewegung des Deckels vorgesehen sind, und dass die Bremsmittel zum Erzeugen einer Bremskraft, die in Schließrichtung des Deckels vor Erreichen der Teiloffenstellung gegen die Kraft des Federelements wirkt, ausgebildet sind.

[0009] Erfindungsgemäß ist nunmehr vorgesehen, dass das wenigstens eine Federelement zumindest in der Teiloffenstellung des Deckels, bei der es sich um eine so genannte Kinder-Sicherungsposition handeln kann, vorzugsweise sogar in Schließrichtung des Deckels ab der Teiloffenstellung nicht mehr wirkt. Ein unbeabsichtigtes Schließen des Deckels ist somit nicht mehr möglich. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass der Deckel des Abfallsammelbehälters, bei dem es sich beispielsweise, jedoch nicht zwingend um einen wie eingangs beschriebenen Abfallgroßbehälter handeln kann, immer das Bestreben hat, in die Teiloffenstellung zu fahren.

[0010] Wenn der Deckel aus der Teiloffenstellung weiter geöffnet werden soll, muss gegen die zunehmende Federkraft des Federelements aufgeschoben werden. Wird der Deckel geschlossen, unterstützt die Federkraft die Schließbewegung des Deckels, so dass sich dieser selbsttätig schließt, allerdings nur bis in die Teiloffenstellung.

[0011] Um zu vermeiden, dass der Deckel während des Schließvorgangs im ungünstigsten Fall dennoch über die Teiloffenstellung hinaus geschlossen wird, sind nunmehr erfindungsgemäß besondere Bremsmittel vorgesehen.

[0012] Die Bremsmittel haben die Aufgabe, die Schließbewegung des Deckels vor Erreichen der Teiloffenstellung abzubremsen, damit dieser in der Teiloffenstellung auf jeden Fall auch zum Stillstand kommt. Dazu sind die Bremsmittel in besonderer Weise ausgelegt. Erfindungsgemäß sind die Bremsmittel derart ausgebildet, dass mit ihnen eine Bremskraft erzeugt wird, die in Schließrichtung des Deckels vor Erreichen der Teiloffenstellung gegen die Kraft des Federelements wirkt. Die mittels der Bremsmittel erzeugte Bremskraft hat somit eine Kraftrichtung, die gegen die Kraftrichtung des wenigstens einen Federelements gerichtet ist.

[0013] Einige vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Bremsmittel werden im weiteren Verlauf der Beschreibung näher erläutert.

[0014] Vorteilhaft kann das wenigstens eine Federelement in der Teiloffenstellung des Deckels unbelastet sein. In diesem Fall befindet sich das Federelement in der Teiloffenstellung in seiner Ruhestellung, so dass es keine Vorspannung mehr auf den Deckel ausüben kann. Wenn der Deckel aus der Teiloffenstellung in seine gänzlich geschlossene Position gebracht wird kann das dazu führen, dass das Federelement erneut belastet wird. Wenn der Deckel wieder geöffnet wird, wird das Federelement in seine Ruhestellung in der Teiloffenstellung des Deckels streben, wodurch die Öffnung des Deckels in die Teiloffenstellung erleichtert wird.

[0015] Es ist aber auch denkbar, dass das wenigstens eine Federelement ab der Teiloffenstellung des Deckels keine Vorspannung mehr auf den Deckel ausübt. In diesem Fall wirken auf den Deckel zwischen seiner Teiloffenstellung und der gänzlich geschlossenen Position keinerlei Federkräfte ein. Um den Behälter gänzlich zu schließen, muss in diesem Fall ab der Teiloffenstellung in Richtung der vollständig geschlossenen Position eine Kraft gegen die Gewichtskraft des Deckels aufgewendet werden. Die Öffnung des Deckels aus seiner vollständig geschlossenen Position in seine Teiloffenstellung wird durch die Gewichtskraft des Deckels unterstützt.

[0016] Es ist jedoch auch denkbar, dass das wenigstens eine Federelement in der Teiloffenstellung des Deckels belastet ist und dass in diesem Fall Mittel zum Ableiten der Federkraft in der Teiloffenstellung des Deckels vorgesehen sind, damit das Federelement in der Teiloffenstellung keine Vorspannung auf den Deckel ausübt.

[0017] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Anzahl von Federelementen beschränkt. Grundsätzlich ist es ausreichend, wenn ein einziges Federelement im Bereich einer Anlenkstelle des Deckels am Behälter vorgesehen ist. Es sind aber auch Konstellationen denkbar, in denen beispielsweise mehr als ein Federelement im Bereich einer Anlenkstelle vorgesehen ist oder in denen im Bereich jeder Anlenkstelle wenigstens ein Federelement vorgesehen ist.

[0018] Ebenso ist die Erfindung nicht auf bestimmte Typen von Federelementen beschränkt. Nachfolgend werden diesbezüglich einige vorteilhafte, jedoch nicht ausschließliche Federtypen beschrieben. So kann das wenigstens eine Federelement beispielsweise als Schenkelfeder oder Drehfeder ausgebildet sein. Bevorzugt ist vorgesehen, dass das wenigstens eine Federelement ein - erstes - Federende aufweist, das am Behälter fest gegengelagert ist und dass das wenigstens eine Federelement ein - zweites - Federende aufweist, das am Deckel, insbesondere am Deckelarm, lose gegengelagert ist.

[0019] Vorzugsweise können die Bremsmittel durch zumindest einen Teilbereich wenigstens eines Deckelarms gebildet sein, wobei der die Bremsmittel bildende Teilbereich eines Deckelarms in Form einer schiefen Ebene, bezogen auf die Flächennormale des Teilbereichs des Deckelarms, ausgebildet ist. Bei der Flächennormale handelt es sich um eine Senkrechte zur Fläche des Deckelarms beziehungsweise zum Teilbereich des Deckelarms. Vorteilhaft weist in einem solchen Fall das Federelement ein lose gegengelagertes Federende auf, wobei dieses Federende an dem die Bremsmittel bildenden Teilbereich des Deckelarms anliegt und sich über diesen bewegen beziehungsweise an diesem entlang gleiten kann. Durch die Tatsache, dass der die Bremsmittel bildende Teilbereich des Deckelarms als schiefe Ebene ausgebildet ist, muss das Federelement in Schließrichtung des Deckels gegen diese schiefe beziehungsweise geneigte Ebene arbeiten. Da die Bremsmittel vor Erreichen der Teiloffenstellung auf den Deckel einwirken, wird die Schließbewegung des Deckels kurz vor der Teiloffenstellung (beispielsweise der Kinder-Sicherungsposition) durch die geneigte (schiefe) Ebene an dem lose gegengelagerten Federende abgebremst.

[0020] Vorteilhaft kann bei einer derartigen Ausgestaltung der Bremsmittel vorgesehen sein, dass die Bremsmittel durch zumindest einen Teilbereich wenigstens einer Deckelarminnenseite gebildet sind.

[0021] Um eine Beschädigung des Behälters im Bereich der vorstehend beschriebenen Bremsmittel - etwa durch Abrieb oder dergleichen - zu verhindern, ist vorteilhaft vorgesehen, dass der Deckelarm, beispielsweise die Deckelarminnenseite zumindest im Bereich der schiefen Ebene aus einem abriebfesten Material gebildet ist. Dabei ist die Erfindung nicht auf die Verwendung bestimmter Materialien beschränkt. Beispielsweise, jedoch nicht ausschließlich kann der Deckelarm, beispielsweise die Deckelarminnenseite zumindest im Bereich der schiefen Ebene aus einem Metall gebildet sein.

[0022] In weiterer Ausgestaltung kann eine Blockiereinrichtung zum Blockieren des Federelements in der Teiloffenstellung des Deckels vorgesehen sein. Die am Deckel wirkende Vorspannkraft kann dann an einem definierten Punkt durch die Blockiermittel aufgenommen werden. Durch die Blockiereinrichtung wird das im Deckelarm befestigte Federelement - beispielsweise eine Schenkelfeder, die am Behälter fest gegengelagert ist - in der Teiloffenstellung (beispielsweise der Kinder-Sicherungsposition) durch die Blockiereinrichtung blockiert. Die Vorspannkraft der Feder wirkt nicht mehr am Deckel. Wird der Deckel nun weiter geöffnet, muss gegen die Federkraft aufgeschoben werden.

[0023] Die Erfindung ist nicht auf bestimmte Ausgestaltungsformen der Blockiereinrichtung beschränkt. Beispielsweise kann die Blockiereinrichtung in Form wenigstens eines Bolzens, einer Schraube, eines Stifts oder dergleichen ausgebildet sein.

[0024] Vorteilhaft kann der Abfallsammelbehälter auch eine Arretiereinrichtung zum Halten des Deckels in einer komplett geöffneten und einer komplett geschlossenen Position aufweisen. Dazu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Arretiereinrichtung wenigstens eine Arretierungsfeder und an der Deckelinnenseite des Deckels vorgesehene Arretierungsrippen umfasst. Die wenigstens eine Arretierungsfeder kann beispielsweise im hinteren Bereich des Behälters an einer Behälterwand angeordnet sein. Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass zwei Arretierungsfedern vorgesehen sind. Die Arretierungsrippen können vorteilhaft im vorderen und hinteren Bereich des Deckels an der Deckelinnenseite angeordnet sein. Wenn der Deckel vollständig geöffnet ist, hält die im hinteren Bereich - beispielsweise am hinteren Rand - des Behälters befindliche Arretierungsfeder - beispielsweise eine Biegefeder - den Deckel durch Verrastung in den Arretierungsrippen an der Deckelinnenseite offen. Zum Schließen wird einfach die Verrastung durch kurzes Ziehen des Deckels wieder gelöst. Der Deckel verschließt den Behälter aber nur selbsttätig bis in die Teiloffenstellung (Kinder-Sicherungsposition). Um den Behälter gänzlich zu schließen, muss ab hier gegen die Gewichtskraft des Deckels eine Kraft aufgewendet werden. Die gleiche Arretierungsfeder, welche den Behälter geöffnet hält, wirkt aufgrund zusätzlicher Arretierungsrippen im hinteren Bereich der Deckelinnenseite nun umgekehrt und hält den Behälter geschlossen.

[0025] Vorteilhaft ist bei dem wie vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Abfallsammelbehälter neben den bereits genannten Vorteilen zudem auch, dass zum Öffnen des Abfallsammelbehälters keine große Kraft aufgebracht werden muss. Vielmehr läuft der Deckel bereits durch leichtes Drücken in die Teiloffenstellung, wo er dann verharrt, ohne etwaige, zusätzliche Mechanismen zu betätigen.

[0026] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
eine teilgeschnittene Seitenansicht des erfindungsgemäßen Abfallsammelbehälters in geschlossenem Zustand; und
Figur 2
eine Seitenansicht des Abfallsammelbehälters aus Figur 1 in einer Teiloffenstellung (Kinder-Sicherungsposition).


[0027] Der in Figur 1 gezeigte Abfallsammelbehälter 1 stellt im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen Abfallgroßbehälter auf Rädern dar. Hierbei handelt es sich um einen handelsüblichen Behälter bekannter Bauart, dessen nähere Beschreibung daher hier entfallen kann.

[0028] Der Abfallsammelbehälter 1 weist Behälterwände auf, von denen die beiden Schmaleren als Behälterseitenwände 13 ausgebildet sind. Der Abfallsammelbehälter 1 verfügt in seinem oberen Behälterbereich 11 über eine Einfüllöffnung 12, wobei die Einfüllöffnung 12 mittels eines gewölbten Deckels 2, der im vorliegenden Beispiel als Runddeckel ausgebildet ist, verschließbar ist. Dazu ist der Deckel 2 an den schmalen Behälterseitenwänden 13 über Deckelarme 21 verschwenkbar an Anlenkstellen 22 angeordnet. Im vorderen Bereich 15 des Abfallsammelbehälters 1 und damit auch im vorderen Bereich 17 des Deckels 2 können sich Griffe oder Griffmulden (nicht dargestellt) befinden, die dem Nutzer das Öffnen und Schließen des Deckels 2 sowie das Bewegen des Abfallsammelbehälters 1 vereinfachen.

[0029] In der Darstellung gemäß Figur 1 befindet sich der Deckel 2 in geschlossenem Zustand. In diesem Zustand wird er durch eine Arretiereinrichtung gehalten, bestehend aus wenigstens einer Arretierungsfeder 8, beispielsweise einem Arretierungsfederblech, und Arretierungsrippen 10. Die Arretierungsfeder(n) 8 ist/sind im Beispiel im hinteren Bereich 16 des Abfallsammelbehälters 1 an einer Behälterwand (beziehungsweise zwei Behälterwänden) befestigt. Die Arretierungsrippen 10 sind an der Deckelinnenseite 14 angeordnet oder ausgebildet, und zwar sowohl im vorderen Bereich 17 des Deckels 2 als auch im hinteren Bereich 18 des Deckels 2.

[0030] Durch die am Abfallsammelbehälter 1 befestigte(n) Arretierungsfeder(n) 8 und die Arretierungsrippen 10 im Deckelinneren wird der Deckel 2 gegen die Gewichtskraft 3 geschlossen gehalten.

[0031] Wie in Figur 1 weiter dargestellt ist, ist im Bereich wenigstens einer Anlenkstelle 22 ein den Deckel 2 in Schwenkrichtung belastendes Federelement 4 angeordnet. Das Federelement 4 ist im Beispiel als Schwenkfeder oder Drehfeder ausgebildet. Das Federelement 4 weist ein erstes Federende 6 auf, das am Abfallsammelbehälter 1 fest gegengelagert ist. Weiterhin weist das Federelement 4 ein zweites Federende 5 auf, welches am Deckelarm 21 lose gegengelagert ist.

[0032] In Figur 2 ist der in Figur 1 dargestellte Abfallsammelbehälter 1 in einer Weise dargestellt, dass sich dessen Deckel 2 in einer Teiloffenstellung 9 befindet, bei der es sich um eine so genannte Kinder-Sicherungsposition handeln kann.

[0033] In der Teiloffenstellung 9 wird diese Position des Deckels 2 durch das Federelement 4 und eine Blockiereinrichtung 7, bei der es sich beispielsweise um einen Blockierstift handeln kann, gewährleistet. Das im Deckelarm 21 des Deckels 2 befestigte Federelement 4, dass über das Federende 6 am Abfallsammelbehälter 1 fest gegengelagert ist, wird in der Teiloffenstellung 9 durch die Blockiereinrichtung 7 blockiert, so dass die Vorspannkraft des Federelements 4 nicht mehr am Deckel 2 wirkt.

[0034] Wird der Deckel 2 nun weiter geöffnet, muss gegen die Federkraft des Federelements 4 aufgeschoben werden. Die im hinteren Bereich 16 des Abfallsammelbehälters 1 befindliche Arretierungsfeder 8 (Figur 1) hält den Deckel 2 - durch Verrastung in Arretierungsrippen 10 an der Deckelinnenseite 14 - offen. Zum Schließen wird einfach die Verrastung durch kurzes Ziehen des Deckels 2 wieder gelöst. Der Deckel 2 verschließt den Abfallsammelbehälter 1 aber nur selbsttätig bis in die Teiloffenstellung 9.

[0035] Um zu vermeiden, dass der Deckel 2 in seiner Schließbewegung über die Teiloffenstellung 9 hinaus schließt, was zu den in der Beschreibungseinleitung genannten Problemen und Nachteilen führen kann, sind zusätzlich Bremsmittel 30 vorgesehen. Diese Bremsmittel 30 haben die Aufgabe, die Schließbewegung des Deckels 2 vor Erreichen der Teiloffenstellung 9 abzubremsen, damit dieser in der Teiloffenstellung 9 auf jeden Fall auch zum Stillstand kommt. Dazu sind die Bremsmittel 30 in besonderer Weise ausgelegt.

[0036] Im Ausführungsbeispiel werden die Bremsmittel 30 durch zumindest einen Teilbereich wenigstens eines Deckelarms 21 gebildet, wobei der die Bremsmittel 30 bildende Teilbereich des Deckelarms 21 an der Deckelarminnenseite ausgebildet ist und wobei der die Bremsmittel 30 bildende Teilbereich der Deckelarminnenseite in Form einer schiefen Ebene, bezogen auf die Flächennormale des Teilbereichs der Deckelarminnenseite, ausgebildet ist. Bei der Flächennormale handelt es sich um eine Senkrechte zur Fläche des Deckelarms 21 beziehungsweise zum Teilbereich der Deckelarminnenseite.

[0037] Das lose gegengelagerte Federende 5 des Federelements 4 liegt an dem die Bremsmittel 30 bildenden Teilbereich des Deckelarms 21 beziehungsweise der Deckelarminnenseite an und kann sich über diesen bewegen beziehungsweise an diesem entlang gleiten

[0038] Die Schließbewegung des Deckels 2 wird folglich kurz vor der Teiloffenstellung 9 durch eine geneigte Ebene an der Federhalterung 5 abgebremst - die Schenkelfeder 4 muss in Schließrichtung gegen diese geneigte Ebene arbeiten.

[0039] Da der Deckel 2 nun keine Schließkraft mehr erfährt, kann er in keinem Fall durch ein unbeabsichtigtes Auslösen eines Mechanismus geschlossen werden.

[0040] Der Deckel 2 muss, um aus dieser Teiloffenstellung 9 in die geschlossene Position gebracht zu werden, gegen die Gewichtskraft 3 gezogen werden. Der Abfallsammelbehälter 1 bleibt aber nur geschlossen, wenn die Arretierungsrippen 10 im Deckelinneren über die - beispielsweise zwei - am Abfallsammelbehälter 1 befestigte(n) Arretierungsfeder(n) 8 gezogen werden. Ansonsten springt der Deckel 2 wieder in die Teiloffenstellung 9 zurück. Die gleiche(n) Arretierungsfeder(n) 8, die den Abfallsammelbehälter 1 - wie oben beschrieben - offen hält/halten, wirkt/wirken aufgrund der Arretierungsrippen 10 im hinteren Bereich 18 des Deckels 2 nun umgekehrt und halten den Abfallsammelbehälter 1 geschlossen.

Bezugszeichenliste



[0041] 
1 =
Abfallsammelbehälter (Abfallgroßbehälter)
2 =
gewölbter Deckel (Runddeckel)
3 =
Wirkung der Gewichtskraft (Deckel)
4 =
Federelement (Drehfeder (Schenkelfeder))
5 =
Federende
6 =
Federende (Fixpunkt der Drehfeder (Festlager der Drehfeder))
7 =
Blockiereinrichtung (Blockierstift)
8 =
Arretierungsfeder (Arretierungsfederblech)
9 =
Teiloffenstellung des Deckels (Kindersicherungsposition)
10 =
Arretierungsrippen (Rippen im Deckelinnern)
11 =
oberer Behälterbereich
12 =
Einfüllöffnung
13 =
Behälterseitenwand
14 =
Deckelinnenseite
15 =
vorderer Bereich des Behälters
16 =
hinterer Bereich des Behälters
17 =
vorderer Bereich des Deckels
18 =
hinterer Bereich des Deckels
21 =
Deckelarm
22 =
Anlenkstelle
30 =
Bremsmittel (Federhalterung (Loslager der Drehfeder))



Ansprüche

1. Abfallsammelbehälter (1), mit einer im oberen Behälterbereich (11) befindlichen Einfüllöffnung (12), und mit einem gewölbten Deckel (2) zum Verschließen der Einfüllöffnung (12), wobei der Deckel (2) an zwei gegenüberliegenden Seiten über Deckelarme (21) verschenkbar an den Behälterseitenwänden (13) angelenkt ist, wobei im Bereich wenigstens einer Anlenkstelle (22) ein den Deckel (2) in Schwenkrichtung belastendes Federelement (4) angeordnet ist und wobei der Deckel (2) eine definierte Teiloffenstellung (9) aufweist, in der das Federelement (4) keine Vorspannung auf den Deckel (2) ausübt, dadurch gekennzeichnet, dass Bremsmittel (30) zum Abbremsen der Schließbewegung des Deckels (2) vorgesehen sind, und dass die Bremsmittel (30) zum Erzeugen einer Bremskraft, die in Schließrichtung des Deckels (2) vor Erreichen der Teiloffenstellung (9) gegen die Kraft des Federelements (4) wirkt, ausgebildet sind.
 
2. Abfallsammelbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Federelement (4) in der Teiloffenstellung (9) des Deckels (2) unbelastet ist.
 
3. Abfallsammelbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Federelement (4) in der Teiloffenstellung (9) des Deckels (2) belastet ist und dass Mittel zum Ableiten der Federkraft in der Teiloffenstellung (9) des Deckels (2) vorgesehen sind.
 
4. Abfallsammelbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Federelement (4) als Schenkelfeder oder Drehfeder ausgebildet ist.
 
5. Abfallsammelbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Federelement (4) ein Federende (6) aufweist, das am Behälter (1) fest gegengelagert ist und dass das wenigstens eine Federelement (4) ein Federende (5) aufweist, das am Deckel (2), insbesondere am Deckelarm (21) lose gegengelagert ist.
 
6. Abfallsammelbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsmittel (30) durch zumindest einen Teilbereich wenigstens eines Deckelarms (21) gebildet sind und dass der die Bremsmittel (30) bildende Teilbereich eines Deckelarms (21) in Form einer schiefen Ebene, bezogen auf die Flächennormale des Teilbereichs des Deckelarms (21), ausgebildet ist.
 
7. Abfallsammelbehälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsmittel (30) durch zumindest einen Teilbereich wenigstens einer Deckelarminnenseite gebildet sind.
 
8. Abfallsammelbehälter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckelarm (21) oder die Deckelarminnenseite zumindest im Bereich der schiefen Ebene aus einem abriebfesten Material gebildet ist.
 
9. Abfallsammelbehälter nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckelarm (21) oder die Deckelarminnenseite zumindest im Bereich der schiefen Ebene aus einem Metall gebildet ist.
 
10. Abfallsammelbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Blockiereinrichtung (7) zum Blockieren des Federelements (4) in der Teiloffenstellung (9) des Deckels (2) vorgesehen ist.
 
11. Abfallsammelbehälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockiereinrichtung (7) in Form wenigstens eines Bolzens, einer Schraube oder eines Stifts ausgebildet ist.
 
12. Abfallsammelbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass dieser eine Arretiereinrichtung (8, 10) zum Halten des Deckels (2) in einer komplett geöffneten und einer komplett geschlossenen Position aufweist.
 
13. Abfallsammelbehälter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiereinrichtung wenigstens eine Arretierungsfeder (8) und an der Deckelinnenseite (14) des Deckels (2) vorgesehene Arretierungsrippen (10) umfasst.
 
14. Abfallsammelbehälter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Arretierungsfeder (8) im hinteren Bereich (16) des Behälters (1) an einer Behälterwand angeordnet ist.
 
15. Abfallsammelbehälter nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierungsrippen (10) im vorderen (17) und hinteren (18) Bereich des Deckels (2) an der Deckelinnenseite (14) angeordnet sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht