[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bodenbearbeitung, bei dem ein an mindestens
einem Tragseil aufgehängtes Bodenbearbeitungsgerät von einer Trageinrichtung herabgelassen
und in den Erdboden eingebracht wird und das Bodenbearbeitungsgerät anschließend mittels
des Tragseils aus dem Erdboden gezogen wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung
zur Bodenbearbeitung mit einem Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere einer Fräse, welches
zum Abtragen von Boden mittels mindestens einem Tragseil an einer Trageinrichtung
in den Boden einbringbar ist.
[0002] Ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße Vorrichtung sind beispielsweise
aus der DE 41 19 212 A1 bekannt. Diese Druckschrift beschreibt ein als Schlitzwandfräse
ausgebildetes Bodebearbeitungsgerät, das über ein Tragseil an einem Ausleger eines
Wagens aufgehängt ist. Mittels dieses Tragseils wird die Schlitzwandfräse unter Ausbildung
eines Frässchlitzes in den Erdboden herabgelassen und aus dem erstellten Frässchlitz
gezogen.
[0003] Ein weiteres Schlitzwand-Fräsverfahren ist aus der DE 41 41 629 C2 bekannt. Bei diesem
so genannten Einphasen-Verfahren wird der Frässchlitz beim Abteufen durch eine selbst
härtende Suspension gestützt, die nach dem Ziehen der Fräse zur Schlitzwand aushärtet.
Kommt es beim Abteufen des Schlitzes im Einphasen-Verfahren zu unerwünschten Verzögerungen,
so besteht die Gefahr einer Teilaushärtung der Suspension, während sich die Schlitzwandfräse
noch im Schlitz befindet. Zum Ziehen der Schlitzwandfräse müssen dann vergleichsweise
große Zugkräfte aufgebracht werden. Entsprechend aufwändig muss die Trageinrichtung
der Schlitzwandfräse ausgeführt werden.
[0004] Die DE 39 05 463 A1 offenbart ein weiteres Verfahren zum Herstellen von Schlitzwänden.
Gemäß diesem bekannten Verfahren wird zunächst mittels einer Schlitzwandfräse ein
Schlitz abgefräst. Nach Erreichen einer gewünschten Endtiefe wird die Fräsbreite der
Schlitzwandfräse durch Auseinanderfahren ihrer Fräsräder vergrößert. Anschließend
wird die Schlitzwandfräse bei gleichzeitigem Abfräsen der Seitenwände des Schlitzes
gezogen. Auch bei diesem bekannten Verfahren sind die zum Ziehen der Schlitzwandfräse
aufzubringenden Kräfte vergleichsweise groß. Folglich muss die die Schlitzwandfräse
tragende Trageinrichtung vergleichsweise aufwändig ausgeführt werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bodenbearbeitung mit
einem Bodenbearbeitungsgerät anzugeben, die eine vergleichsweise einfache und kostengünstige
Ausführung der Trageinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes erlauben.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Bodenbearbeitung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Bodenbearbeitung mit den Merkmalen des Anspruchs
8 gelöst. Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bodenbearbeitung ist dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich zur Trageinrichtung ein Halterahmen angeordnet wird, dass das Tragseil
mit dem Halterahmen verbunden wird, und dass beim Herablassen und/oder Ziehen des
Bodenbearbeitungsgerätes ein Teil der Seilzugkraft über den Halterahmen in den Erdboden
eingeleitet wird.
[0008] Ein Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, das Bodenbearbeitungsgerät
nicht allein an der Trageinrichtung aufzuhängen, sondern zusätzlich zur Trageinrichtung
einen Halterahmen vorzusehen, an dem das Bodenbearbeitungsgerät ebenfalls aufgehängt
ist. Hierdurch wird die Zugkraft des Bodenbearbeitungsgerätes auf die Trageinrichtung
und den zusätzlichen Halterahmen aufgeteilt und die Trageinrichtung somit entlastet.
Infolgedessen kann diese besonders einfach und kostengünstig ausgeführt werden.
[0009] Bei dem Bodenbearbeitungsgerät kann es sich grundsätzlich um eine beliebige Einrichtung
handeln, die zur Änderung der Bodenbeschaffenheit in den Erdboden, insbesondere in
einen hierin angeordneten Graben oder Schlitz, abgelassen wird und anschließend wieder
herausgezogen wird. Beispielsweise kann es sich bei dem Bodenbearbeitungsgerät um
eine Fräseinrichtung, eine Bohreinrichtung, aber auch um eine Suspensions-Tauschplatte
handeln, die zum Austausch verschiedener Suspensionstypen in einen Schlitz eingebracht
wird. Bei der Trageinrichtung kann es sich beispielsweise um einen Kran oder einen
Bauwagen handeln.
[0010] Erfindungsgemäß steht das Bodenbearbeitungsgerät über das Tragseil sowohl mit der
Trageinrichtung als auch mit dem Halterahmen in zugfester Verbindung. Das Tragseil
verläuft am Bodenbearbeitungsgerät somit zumindest zweifach längs des Grabens zur
Bodenoberfläche. Im Gegensatz zur vorbekannten direkten Aufhängung des Bodenbearbeitungsgeräts
am Tragseil wird bei dieser zweisträngigen Einscherung die Trageinrichtung nur mit
der halben Zugkraft belastet, wohingegen sich die verbleibende Zugkraft über den Halterahmen
auf dem Erdboden abstützt. Die Zugkraft kann sich dabei unter anderem aus dem Eigengewicht
des Bodenbearbeitungsgerätes und Vorschubkräften von Bodenbearbeitungswerkzeugen im
Boden, insbesondere Umfangskräften von Fräsrädern, zusammensetzen. Besonders geeignet
ist das erfindungsgemäße Verfahren dann, wenn eine Bodenbearbeitung während dem Ziehen
des Bodenbearbeitungsgerätes erfolgen soll, d.h. wenn die Vorschubkräfte der Bodenbearbeitungwerkzeuge
beim Ziehen aufgebracht werden müssen. In diesem Fall addieren sich die Vorschubkräfte
zur Gewichtskraft der Fräse und werden nicht durch die Gewichtskraft aufgebracht.
Neben einer zweisträngigen Einscherung in das Tragseil kann erfindungsgemäß auch eine
mehrsträngige Einscherung vorgesehen sein.
[0011] Zur Entlastung der Trageinrichtung ist der Halterahmen geeigneterweise beabstandet
von dieser Trageinrichtung vorgesehen, d.h. eine Verbindung zwischen dem Halterahmen
und dem Bodenbearbeitungsgerät besteht lediglich über das Tragseil und gegebenenfalls
über Steuer- und Versorgungsleitungen. An der Trageinrichtung kann aber auch eine
Absetzeinrichtung zum Absetzen des Halterahmens auf die Bodenoberfläche vorgesehen
sein. Sofern der Halterahmen mit der Trageinrichtung in Verbindung steht, ist diese
Verbindung geeigneterweise flexibel, d.h. nicht starr ausgebildet, so dass über diese
Verbindung keine Zugkräfte des Bodenbearbeitungsgerätes übertragen werden.
[0012] Für eine besonders wirksame Krafteinleitung über den Halterahmen in den Boden wird
dieser bevorzugt unmittelbar auf die Bodenoberfläche aufgesetzt, wobei gegebenenfalls
noch eine Verankerung mit dem Boden erfolgen kann. Die Krafteinleitung kann weiter
dadurch verbessert werden, dass der Halterahmen auf betonierte und ausgehärtete Bodenelemente
aufgesetzt wird, insbesondere auf ausgehärtete Primärpaneele, d.h. Primärlamellen
der Schlitzwand. Der Halterahmen, der auch als Abstellrahmen, Hilfsrahmen und/oder
Absetzrahmen bezeichnet werden kann, wird geeigneterweise in der Nähe der Oberkante
des Grabens oder Schlitzes angeordnet und umläuft die Öffnung des Schlitzes im Erdboden
geeigneterweise vollständig. Der Hilfsrahmen kann auch zur Führung des Bodenbearbeitungsgerätes
dienen, insbesondere zu dem Zeitpunkt, in dem dieses in den Erdboden eingebracht wird.
[0013] Grundsätzlich kann das Tragseil in verschiedener Weise mit dem Halterahmen verbunden
werden. So kann am Halterahmen beispielsweise zumindest eine Umlenkrolle vorgesehen
werden, über die das Tragseil geführt wird. In diesem Fall ist das Tragseil also verschiebbar,
d.h. frei, mit dem Halterahmen verbunden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn eine drei- oder mehrsträngige Einscherung des Bodenbearbeitungsgerätes im Tragseil
vorgesehen ist. Das Tragseil kann dann bevorzugt endseitig zugfest am Bodenbearbeitungsgerät
befestigt werden. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, dass das Tragseil endseitig
zugfest am Halterahmen befestigt wird. Hierzu kann beispielsweise am Seilende des
Tragseils eine Schlaufe vorgesehen werden, die in einen Zapfen am Halterahmen eingehängt
wird. Das Tragseil kann alternativ oder zusätzlich auf einer am Halterahmen vorgesehenen
Seiltrommel aufgetrommelt werden. Die endseitige Befestigung des Seils am Halterahmen
kann insbesondere im Zusammenhang mit einer zweisträngigen Einscherung des Bodenbearbeitungsgerätes
vorgesehen werden, welche einen besonders geringen konstruktiven Aufwand erfordert.
[0014] Erfindungsgemäß wird das Tragseil geeigneterweise frei am Bodenbearbeitungsgerät
geführt, so dass zum Absenken und Ziehen dieses Gerätes lediglich eine einzige Windeneinrichtung,
insbesondere an der Trageinrichtung, erforderlich ist. Zur Verringerung des Tragseilverschleißes
ist es besonders vorteilhaft, dass das Bodenbearbeitungsgerät mittels mindestens einer
hieran angeordneten Umlenkrolle in das Tragseil eingehängt wird. Für eine mehrsträngige
Tragseilführung können auch mehrere Umlenkrollen am Bodenbearbeitungsgerät vorgesehen
werden.
[0015] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet
sich dadurch aus, dass der Halterahmen beim Herablassen des Bodenbearbeitungsgerätes
auf die Bodenoberfläche aufgesetzt wird und beim Herausziehen des Bodenbearbeitungsgerätes
aus dem Erdboden mit dem Bodenbearbeitungsgerät mitgenommen und angehoben wird. Gemäß
dieser Ausführungsform ist der Halterahmen also direkt mit dem Bodenbearbeitungsgerät
verbunden, wenn sich dieses Gerät im gezogenen Zustand außerhalb des Erdbodens befindet.
Der Halterahmen kann dann von der Trageinrichtung mitsamt dem Bodenbearbeitungsgerät
versetzt und positioniert werden, so dass keine zusätzliche Trageinrichtung für den
Halterahmen erforderlich ist. Beim Absenken des Bodenbearbeitungsgerätes hingegen
wird der hieran angeordnete Halterahmen auf die Bodenoberfläche aufgesetzt und bleibt
beim weiteren Abteufen des Bodenbearbeitungsgerätes dort zurück. Beim anschließenden
Herausziehen des Bodenbearbeitungsgerätes aus dem Erdboden wird der Halterahmen erneut
vom Bodenbearbeitungsgerät mitgenommen und kann nun erneut mitsamt diesem versetzt
werden. Zur Realisierung dieser Ausführungsform weist das Bodenbearbeitungsgerät geeigneterweise
eine Mitnehmereinrichtung auf, die den Halterahmen beim Vorbeiziehen des Bodenbearbeitungsgerätes
am Bodenbearbeitungsgerät festlegt. Da gemäß dieser Ausführungsform keine eigenständige
Trageinrichtung für den Halterahmen erforderlich ist, können die Verfahrenskosten
weiter reduziert werden.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es, dass ein Bodenbearbeitungsquerschnitt des Bodenbearbeitungsgerätes
im Erdboden insbesondere vor dem Ziehen des Bodenbearbeitungsgerätes geändert wird.
Hierzu können beispielsweise Fräsräder oder andere Bodenbearbeitungswerkzeuge am Bodenbearbeitungsgerät
verfahren werden. Bei dieser Ausführungsform wird der Boden vorteilhafterweise nur
beim Ziehen des Bodenbearbeitungsgerätes bearbeitet, insbesondere abgearbeitet. Aufgrund
der mehrfachen Aufhängung des Bodenbearbeitungsgerätes, sowohl an der Trageinrichtung
als auch am Halterahmen, bei der erfindungsgemäßen Verfahrensführung können die bei
dieser Ausführungsform auftretenden Zugkräfte besonders gut aufgenommen werden. Durch
geeignete Wahl der Bodenbearbeitungsquerschnitte kann das Bodenbearbeitungsgerät insbesondere
zunächst ohne Bodenbearbeitung in einem bereits anderweitig gefertigten Graben abgesenkt
werden.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es ferner, dass das Bodenbearbeitungsgerät als Fräse, insbesondere
zum Abfräsen der Seitenwände eines Schlitzes im Erdboden, ausgebildet ist. Die Seitenwände
können dabei auf ihrer gesamten Breite oder auch nur auf einem Teil ihrer Breite abgefräst,
insbesondere profiliert werden. Hierdurch ist erfindungsgemäß eine besonders große
Formenvielfalt der Schlitze im Erdboden gegeben.
[0018] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens ist dadurch gegeben, dass
das Bodenbearbeitungsgerät in einen Sekundärschlitz eingebracht wird, der an zumindest
ein ausgehärtetes Primärpaneel, insbesondere an zwei ausgehärtete Primärpaneele angrenzt,
und dass das Primärpaneel mit dem Bodenbearbeitungsgerät angefräst, insbesondere profiliert
wird. Gemäß dieser Ausführungsform werden in einem ersten Arbeitsgang zunächst Primärschlitze
im Boden hergestellt und diese unter Bildung von Primärpaneelen, die auch als Schlitzwand-Lamellen
bezeichnet werden können, mit aushärtbarer Suspension verfüllt und ausgehärtet. Daraufhin
werden Sekundärschlitze im Boden angefertigt, die an die Primärpaneele angrenzen und
insbesondere zwischen zwei ausgehärteten Primärpaneelen angeordnet sind. Zur Bildung
einer durchgängigen Schlitzwand können dann auch die Sekundärschlitze mit aushärtbarer
Suspension verfüllt und ausgehärtet werden. Durch das erfindungsgemäße Anfräsen der
Primärpaneele bei der Erstellung der Sekundärschlitze können an den Grenzflächen der
Primärpaneele vorhandene Suspensionskuchen, Lehm und/oder sonstige Inhomogenitäten
entfernt werden und somit eine besonders dichte Schlitzwand erstellt werden. Insbesondere
kann beim Herstellen des Sekundärschlitzes auch in zumindest ein, bevorzugt beide
Primärpaneele hineingefräst werden, so dass die Fugendichtigkeit zwischen den Primärpaneelen
und den in den Sekundärschlitzen zu erstellenden Sekundärpaneelen erhöht wird. Da
gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform die Fugen zwischen den Primärpaneelen und
den Sekundärpaneelen bearbeitet werden, kann das Verfahren auch als Fugenfräsverfahren
und das hierzu verwendete Bodenbearbeitungsgerät auch als Fugenfräse bezeichnet werden.
Der Sekundärschlitz, in den das Bodenbearbeitungsgerät eingebracht wird, kann mit
dem Bodenbearbeitungsgerät selbst oder aber durch ein weiteres Schlitzwandgerät erstellt
werden.
[0019] Ein grundlegender Gedanke der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin, dass zusätzlich
zur Trageinrichtung ein Halterahmen vorgesehen ist, und dass das Tragseil mit dem
Halterahmen verbunden ist, so dass zumindest beim Ziehen des Bodenbearbeitungsgerätes
ein Teil der Zugkraft über den Halterahmen in den Boden eingeleitet wird. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet,
wodurch sich die im Zusammenhang mit dem Verfahren beschriebenen Vorteile erzielen
lassen.
[0020] Grundsätzlich ist es möglich, das Seilende des Tragseils unmittelbar am Halterahmen
zu befestigen. Hierzu kann beispielsweise am Seilende eine Öse vorgesehen sein, die
in einen Haken oder einen Zapfen am Halterahmen eingehängt ist. In diesem Fall ist
die Länge des Tragseils bezüglich dem Halterahmen festgelegt und die freie Seillänge
wird allein durch eine Windeneinrichtung an der Trageinrichtung bestimmt. Besonders
bevorzugt ist es jedoch, dass der Halterahmen zumindest eine angetriebene Seiltrommel
zum Auftrommeln des Tragseils aufweist. In diesem Fall kann die freie Seillänge auch
durch Betätigen der Seiltrommel des Halterahmens geändert werden. Diese Ausführungsform
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Bodenbearbeitungsgerät in sehr große Tiefen
abgelassen werden soll. Beim Ziehen des Bodenbearbeitungsgerätes kann das Tragseil
dabei sowohl von der Seiltrommel am Halterahmen als auch von der Windeneinrichtung
an der Trageinrichtung aufgenommen werden, so dass eine Windeneinrichtung mit vergleichsweise
geringer Aufnahmekapazität Verwendung finden kann, die als solche vergleichsweise
kostengünstig ist. Durch gleichzeitiges Betätigen der Seiltrommel am Halterahmen und
der Windeneinrichtung können darüber hinaus besonders hohe Zugkräfte erzeugt werden.
Sofern eine Seiltrommel vorgesehen ist, ist das Tragseil geeigneterweise endseitig
an dieser Seiltrommel befestigt.
[0021] Eine besonders nützliche Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
darin, dass am Bodenbearbeitungsgerät eine Mitnehmereinrichtung zum Mitnehmen des
Halterahmens beim Herausziehen des Bodenbearbeitungsgerätes aus dem Boden vorgesehen
ist. Hierdurch wird ermöglicht, dass der Halterahmen, wie im Zusammenhang mit dem
Verfahren beschrieben, beim Herablassen des Bodenbearbeitungsgerätes auf die Bodenoberfläche
aufgesetzt wird und beim Herausziehen des Bodenbearbeitungsgerätes aus dem Erdboden
mit dem Bodenbearbeitungsgerät mitgenommen und angehoben wird. Die Mitnehmereinrichtung
kann beispielsweise zumindest einen Anschlag aufweisen, der mit einem entsprechenden
Anschlag am Halterahmen korrespondiert.
[0022] Nach der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Halterahmen eine Durchgangsöffnung
zur Aufnahme und/oder Führung des Bodenbearbeitungsgerätes aufweist. Geeigneterweise
tritt das Bodenbearbeitungsgerät bei dessen Herausziehen aus dem Erdboden durch die
Durchgangsöffnung durch und nimmt den Halterahmen beim weiteren Anheben mit. Nach
dem Absetzen des Bodenbearbeitungsgerätes mitsamt dem Halterahmen auf der Erdoberfläche
kann die Durchgangsöffnung zur Führung des Bodenbearbeitungsgerätes beim weiteren
Abteufen dienen. Hierzu entspricht der Innenquerschnitt der Durchgangsöffnung vorteilhafterweise
in etwa dem Außenquerschnitt des Bodenbearbeitungsgerätes, insbesondere seines Fräsrahmens.
[0023] Zum besonders einfachen Abfräsen der Seitenwände eines Schlitzes, insbesondere zum
Anfräsen benachbarter Primärpaneele, ist es vorteilhaft, dass das Bodenbearbeitungsgerät
zumindest zwei drehbar gelagerte Fräsräder sowie eine Verstelleinrichtung aufweist,
mit welcher der Abstand der Drehachsen der beiden Fräsräder verstellbar ist. Die Drehachsen
der beiden Fräsräder sind geeigneterweise zumindest annähernd parallel zueinander
ausgerichtet. Die Verstelleinrichtung kann insbesondere einen Kniehebelmechanismus
aufweisen.
[0024] Besonders vorteilhaft ist es ferner, dass das Bodenbearbeitungsgerät und/oder der
Halterahmen, insbesondere hinsichtlich der Tragseilführung, spiegelsymmetrisch ausgebildet
sind, wobei eine Symmetrieebene bevorzugt etwa parallel zu den Drehachsen der Fräsräder
verläuft. Geeigneterweise sind zwei Tragseile vorgesehen, die beide in gleicher Weise
am Bodenbearbeitungsgerät und am Halterahmen geführt sind. Es kann aber auch ein einziges
Tragseil vorgesehen sein, das an seinen beiden Seilenden am Bodenbearbeitungsgerät
und/oder am Halterahmen geführt ist, und das in der Seilmitte an der Trageinrichtung
angeordnet ist. Das zumindest eine Tragseil verläuft geeigneterweise außerhalb der
Symmetrieebene.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert,
die in den Figuren dargestellt sind. In den Figuren zeigen schematisch:
- Fig. 1
- Eine Frontansicht einer Vorrichtung zur Bodenbearbeitung mit einem als Fräse ausgebildeten
Bodenbearbeitungsgerät bei gezogener Fräse gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Vorrichtung aus Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Halterahmen der Vorrichtung aus Fig. 1 bei herabgelassener Fräse in Frontansicht;
- Fig. 4
- eine Frontansicht der Fräse der Vorrichtung aus Fig. 1;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Fräse der Vorrichtung aus Fig. 1;
- Fig. 6
- eine Frontansicht einer Vorrichtung zur Bodenbearbeitung mit einem als Fräse ausgebildeten
Bodenbearbeitungsgerät bei gezogener Fräse gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht der Vorrichtung aus Fig. 6;
- Fig. 8
- eine Frontansicht eines Halterahmens der Vorrichtung aus Fig. 6 bei herabgelassener
Fräse;
- Fig. 9
- eine Frontansicht der Fräse aus Fig. 6;
- Fig. 10
- eine Draufsicht der Vorrichtung aus Fig. 6;
- Fig. 11 bis 14
- verschiedene Verfahrensstadien bei der Durchführung eines Verfahrens zur Bodenbearbeitung;
und
- Fig. 15 und 16
- Fräsquerschnitte verschiedener als Fräse ausgebildeter Bodenbearbeitungsgeräte.
[0026] Gleich wirkende Bauteile sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet.
[0027] Ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Bodenbearbeitung ist in den
Fig. 1 bis 5 dargestellt. Die Vorrichtung weist eine Trageinrichtung 70 auf, an der
über zwei Tragseile 4, 4' ein als Fräse 20 ausgebildetes Bodenbearbeitungsgerät aufgehängt
ist. Die Trageinrichtung weist einen Kranausleger 72 auf, der an einem Bauwagen 73
verschwenkbar angeordnet ist. Zum Betätigen der Tragseile 4, 4' ist am Bauwagen eine
Windeneinrichtung mit zwei Seilwinden 74, 74' angeordnet, wobei die Seilwinde 74'
lediglich gebrochen dargestellt ist. Von den Seilwinden 74, 74' sind die Tragseile
4, 4' am Kranausleger 72 entlang zu Umlenkrollen 76 geführt, die am Kopf des Kranauslegers
72 angeordnet sind. Die Tragseile 4, 4' sind um diese Umlenkrollen 76 herumgeführt
und verlaufen von dort am Kranausleger 72 entlang zur Fräse 20. An der Windeneinrichtung
sind die Tragseile 4, 4' mit der Trageinrichtung 70 verbunden.
[0028] Die Fräse 20 weist einen Fräsrahmen 22 auf, an dem in einem unteren Bereich auf gleicher
Höhe und mit parallelen Drehachsen zwei Umlenkrollen 24, 24' gelagert sind. Um diese
Umlenkrollen 24, 24 ' sind die von den Umlenkrollen 76 der Trageinrichtung 70 nahezu
vertikal nach unten verlaufenden Tragseile 4, 4' herumgeführt. Im Anschluss an die
Umlenkrollen 24, 24' des Fräsrahmens 22 verlaufen die Tragseile 4, 4' wieder nach
oben zu einem Halterahmen 10, an dem sie endseitig befestigt sind. Hierzu weisen die
Tragseile 4, 4' endseitig Schlaufen 54 auf, die in Bolzen 55 in einem oberen Bereich
des Halterahmens 10 eingehängt sind.
[0029] Wie den Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, wird der Halterahmen 10 vom Fräsrahmen 22
der Fräse 20 mitgenommen und angehoben, wenn die Fräse 20 aus dem Erdboden herausgezogen
wird. Hierzu weist die Fräse 20 im unteren Bereich des Fräsrahmens 22 eine Mitnehmereinrichtung
mit Anschlägen auf, die mit Anschlägen am Halterahmen 10 korrespondieren. Wird die
Fräse 20 hingegen in einen Schlitz 80 im Boden herabgelassen, so steht der Halterahmen
10, wie in Fig. 3 dargestellt, auf der Bodenoberfläche auf und bleibt beim Abteufen
der Fräse 20 im Bereich der Oberkante des Schlitzes 80 auf dem Erdboden zurück. Da
die Tragseile 4, 4' sowohl an der Trageinrichtung 70 als auch am Halterahmen 10 befestigt
sind, wird etwa die Hälfte der Zugkraft der Fräse 20 durch den Halterahmen 10 aufgenommen,
sobald der Halterahmen 10 auf dem Boden aufsteht. Hierdurch wird die Seilspannung
in den Tragseilen 4, 4' und die Belastung der Trageinrichtung 70, insbesondere der
Seilwinden 74, 74', beim Abteufen und Ziehen der Fräse 20 verringert.
[0030] Der Halterahmen 10 ist käfigartig aufgebaut und weist mittig eine Durchgangsöffnung
11 zur Aufnahme des Fräsrahmens 22 auf. Sowohl der Fräsrahmen 20 als auch die Durchgangsöffnung
11 sind mit etwa rechteckigem Querschnitt ausgebildet. Der Halterahmen 10 weist einzelne
Gitterstreben 58 auf, welche die Fräse 20 im herausgezogenen Zustand umfangen. Darüber
hinaus weist der Halterahmen 10 an seiner Oberseite zwei Vorsprünge 59 auf, an denen
die Bolzen 55 zur Befestigung der Tragseile 4, 4' angeordnet sind. Um eine Reibung
der durch die Durchgangsöffnung 11 geführten Tragseile 4, 4' an den Wänden des Schlitzes
80 zu verhindern, ragen die Vorsprünge 59 mit den Bolzen 55 in den Querschnitt des
Schlitzes 80 hinein.
[0031] Der Fräsrahmen 22 weist einen umgekehrt U-förmigen Außenrahmen 36 auf, dessen Schenkel
über horizontal verlaufende Streben 38, 39 und schräg verlaufende Streben 37 abgestützt
sind. Bodenseitig an den schräg verlaufenden Streben 37 weist der Fräsrahmen 22 einen
horizontal verlaufenden Träger 25 auf, an dem endseitig die beiden Umlenkrollen 24,
24' gelagert sind. Außenseitig an den Schenkeln des Außenrahmens 36, stirnseitig am
Fräsrahmen 22 sind flächig ausgebildete Führungselemente 34 vorgesehen, die vertikal
am Fräsrahmen 22 entlang verlaufen und diesen an den Wänden des Schlitzes 80 abstützen.
[0032] Die Fräse 20 weist zwei Fräsräder 41, 41' auf, die um parallele Drehachsen 43, 43'
drehbar gelagert sind. Die Fräsräder 41, 41' sind dabei als Fräsradpaare ausgebildet
und weisen jeweils zwei Einzelfräsräder 48, 49 auf. Die Einzelfräsräder 48, 49 des
Fräsrades 41' sind an einem Lagerschild 46' gelagert, das zwischen den Einzelfräsrädern
48, 49 angeordnet ist. Analog sind die Einzelfräsräder des Fräsrades 41 an einem Lagerschild
46 angeordnet. Zum drehenden Antreiben der Fräsräder 41, 41' ist an den Lagerschilden
46, 46' jeweils ein Hydraulikantrieb 47 vorgesehen. Mittels dieser Hydraulikantriebe
47 werden die Fräsräder 41, 41' bevorzugt in entgegengesetzter Drehrichtung D, D'
in Drehung versetzt, wobei das in der Frontansicht links angeordnete Fräsrad 41 im
Uhrzeigersinn und das in der Frontansicht rechts angeordnete Fräsrad 41' im Gegenuhrzeigersinn
rotiert. Die umgekehrte Drehrichtung ist jedoch ebenfalls möglich.
[0033] Die Lagerschilde 46, 46' sind an der unteren, horizontal verlaufenden Strebe 39 des
Fräsrahmens 22 schwenkbar gelagert. Die Schwenkachsen der beiden Lagerschilde 46,
46' verlaufen dabei zumindest annähernd parallel zueinander. Die Schwenkachsen verlaufen
auch zumindest annähernd parallel zu den Drehachsen 43, 43' der Fräsräder 41, 41'
und zu den Drehachsen der Umlenkrollen 24, 24'. Mittels einer Verstelleinrichtung
können die Lagerschilde 46, 46' mit den Fräsrädern 41, 41' an der Fräse 20 verschwenkt,
d.h. aufgespreizt werden, wodurch der Fräsquerschnitt der Fräsräder 41, 41' veränderbar
ist. Insbesondere können die Fräsräder 41, 41' so aufgespreizt werden, dass diese
über die Führungselemente 34 des Fräsrahmens 22 hervorstehen und somit beim Ziehen
der Fräse die an den Führungselementen 34 anliegenden Wände des Schlitzes 80 bearbeiten.
[0034] Die Verstelleinrichtung weist einen Kniehebelmechanismus mit zwei gleich langen Hebeln
28, 28' auf. Der Hebel 28 ist dabei an seinem einen Ende am Lagerschild 46 schwenkbar
gelagert, wobei die Schwenkachse dieser Lagerung zumindest annähernd parallel zur
Schwenkachse des Lagerschildes 46 am Fräsrahmen 22 verläuft. Analog ist der Hebel
28' an seinem einen Ende am Lagerschild 46' gelagert. An ihrem jeweils anderen Ende
sind die Hebel 28, 28' in einem Gelenk 29 miteinander verbunden. Die Gelenkachse dieses
Gelenkes 29 verläuft ebenfalls zumindest annähernd parallel zu den Schwenkachsen der
Lagerschilde 46, 46' am Fräsrahmen 22.
[0035] Die Verstelleinrichtung weist ferner einen vertikal verlaufenden Hydraulikzylinder
26 auf, der auf seiner einen Seite an der Strebe 39 des Fräsrahmens 22 und auf seiner
anderen Seite am Gelenk 29 gelagert ist. Wird dieser Hydraulikzylinder 26 betätigt
und ausgefahren, so wird hierdurch das Gelenk 29 nach unten verschoben und die Lagerschilde
46, 46' werden durch die Hebel 28, 28' aufgespreizt.
[0036] Die Fräse 20 sowie der Halterahmen 10 sind im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zu
einer vertikal verlaufenden Symmetrieebene 31 ausgebildet, die in Fig. 1 senkrecht
zur Zeichenebene verläuft. Zur Versorgung der Hydraulikantriebe 47, des Hydraulikzylinders
26 sowie gegebenenfalls weiterer an der Fräse 20 angeordneter Hydraulikaktoren weist
die Vorrichtung zur Bodenbearbeitung Versorgungsleitungen 77 auf, die vom Kopf des
Kranauslegers 72 zur Fräse 20 geführt sind.
[0037] Eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung zur Bodenbearbeitung ist in den Fig.
6 bis 10 dargestellt. Die in diesen Figuren dargestellte Ausführungsform unterscheidet
sich von der in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsform zum einen dadurch,
dass die Tragseile 4, 4' nicht unmittelbar am Halterahmen 10 befestigt sind. Vielmehr
weist der Halterahmen 10 der Fig. 6 bis 10 an seiner Oberseite eine erste Seiltrommel
14 sowie eine zweite Seiltrommel 14' auf, auf welche das Tragseil 4 bzw. das Tragseil
4' aufgetrommelt ist. Die Drehachsen der Seiltrommeln 14, 14' verlaufen dabei zumindest
annähernd parallel zu den Drehachsen der Umlenkrollen 24, 24'. Die Seiltrommeln 14,
14' weisen jeweils einen in den Figuren nicht dargestellten Antriebsmotor auf. Die
Seiltrommeln 14, 14' sind insbesondere dann vorteilhaft, wenn mit langen Seillängen
für die Tragseile 4, 4', d.h. bei großen Schlitztiefen gearbeitet wird.
[0038] Darüber hinaus unterscheidet sich das in den Fig. 6 bis 10 dargestellte Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zur Bodenbearbeitung von dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
dadurch, dass am Fräsrahmen 22 ein Vorschubhydraulikzylinder 23 vorgesehen ist, mit
dem die beiden Umlenkrollen 24, 24' für die Tragseile 4, 4' vertikal am Fräsrahmen
22 verschiebbar sind. Durch Betätigen dieses Vorschubhydraulikzylinders 23 kann die
vertikale Position der Umlenkrollen 24, 24' an der Fräse 20 geändert werden und somit
die Frästiefe der Fräsräder 41, 41' auch bei festliegenden Tragseilen 4, 4' variiert
werden.
[0039] Zum Verschieben der Umlenkrollen 24, 24' ist am Vorschubhydraulikzylinder 23 endseitig
ein dreieckartiger Träger 63 vorgesehen, an dem die Umlenkrollen 24, 24' gelagert
sind. Zum Schutz des Vorschubhydraulikzylinders 23 ist dieser von zwei teleskopierbaren
Hülsen 64 umgeben, von denen die eine am dreieckartigen Träger 63 und die andere am
Fräsrahmen 22 angebracht ist.
[0040] Einzelne Verfahrensschritte eines Verfahrens zur Bodenbearbeitung sind in den Fig.
11 bis 14 dargestellt. In dem in Fig. 11 dargestellten, ersten Verfahrensschritt wird
die Fräse 20 in einen Schlitz 80 eingebracht, der zwischen zwei ausgehärteten Schlitzwand-Primärpaneelen
81, 81' angeordnet ist. Der Schlitz 80 kann dabei durch Betätigen der Fräse 20 selbst
oder mittels einer anderen Schlitzwandeinrichtung hergestellt sein. Beim Einbringen
der Fräse 20 in den Schlitz 80 bleibt der Halterahmen 10 an der Oberkante des Schlitzes
80 auf der Erdoberfläche zurück. Die Tragseile 4, 4' sind jeweils zweisträngig an
der Fräse 20 eingeschert und an ihrem einen Ende am Halterahmen 10 befestigt, so dass
dieser Halterahmen 10 die Hälfte der Zugkraft der Fräse 20 aufnimmt. Der Übersichtlichkeit
halber ist der Halterahmen 10 in den Fig. 12 bis 14 nicht mehr dargestellt.
[0041] Beim Herablassen der Fräse 20 in den Frässchlitz 80 befinden sich die Fräsräder 41,
41' in einem eingefahrenen Zustand. In diesem eingefahrenen Zustand liegt der Fräsquerschnitt
der Fräsräder 41, 41' innerhalb des Querschnitts des Schlitzes 80 und des Fräsrahmens
22. Beim Herablassen der Fräse 20 findet somit kein Materialabtrag an den Wänden des
Schlitzes 80 durch die Fräsräder 41, 41' statt.
[0042] Nachdem die Fräse 20 auf den Boden des Schlitzes 80 herabgelassen wurde, werden die
Fräsräder 41, 41' in Drehung versetzt und durch Betätigung der Verstelleinrichtung
mit dem Kniehebelmechanismus gegeneinander aufgespreizt. Hierdurch dringen die Fräsräder
41, 41' in die beiden Stirnwände 79 des Schlitzes 80 ein. Dieser Zustand ist in Fig.
12 dargestellt.
[0043] Wie in Fig. 13 gezeigt, wird die Fräse 20 nun gezogen, wobei die Stirnwände 79 des
Schlitzes 80 von unten nach oben angefräst werden. Die beim Ziehen mit gespreizten
Fräsrädern 41, 41' auftretenden, vergleichsweise hohen Zugkräfte der Fräse 20 werden
teilweise durch den Halterahmen 10 aufgenommen. Zur Herstellung einer besonders fluiddichten
Schlitzwand fräsen die Fräsräder 41, 41' die Primärpaneele 81, 81' an.
[0044] Das beim Fräsen anfallende Bodenmaterial fällt durch Schwerkraftwirkung unter die
Fräse 20 auf den Grund des Schlitzes 80. Von hier kann es später mit einem Greifer
geborgen werden. Hierbei muss das abgearbeitete Bodenmaterial nicht abgesaugt oder
abgepumpt werden. Die Fräse 20 ist daher ohne Pumpeinrichtung für abgearbeitetes Bodenmaterial
ausgebildet.
[0045] Sofern ein Überfräsen der Stirnwände des Schlitzes 80 lediglich über einen Teil seiner
Gesamttiefe erwünscht ist, können die Fräsräder 41, 41' , wie in Fig. 14 gezeigt,
im Schlitz 80 wieder zusammengefahren werden und die Fräse 20 sodann ohne Einwirkung
auf die Wände des Schlitzes 80 gezogen werden.
[0046] In den Fig. 15 und 16 sind verschiedene Fräsquerschnitte dargestellt, die bei einem
Verfahren zur Bodenbearbeitung erhalten werden können. Zur Herstellung besonders flüssigkeitsdichter
Schlitzwände kann insbesondere vorgesehen sein, die Stirnwände 74 des Schlitzes 80
lediglich auf einem Teil ihrer Gesamtbreite anzufräsen und diese insbesondere zu profilieren.
Hierzu können vorzugsweise Fräsräder 41, 41' vorgesehen werden, deren Breite kleiner
als die Breite der Stirnwände 79 ist.
1. Verfahren zur Bodenbearbeitung, bei dem
- ein an mindestens einem Tragseil (4, 4') aufgehängtes Bodenbearbeitungsgerät von
einer Trageinrichtung (70) herabgelassen und in den Erdboden eingebracht wird und
- das Bodenbearbeitungsgerät anschließend mittels des Tragseils (4, 4') aus dem Erdboden
gezogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zusätzlich zur Trageinrichtung (70) ein Halterahmen (10) angeordnet wird,
- dass das Tragseil (4, 4') mit dem Halterahmen (10) verbunden wird, und
- dass beim Herablassen und/oder Ziehen des Bodenbearbeitungsgerätes ein Teil der Seilzugkraft
über den Halterahmen (10) in den Erdboden eingeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragseil (4, 4') endseitig zugfest am Halterahmen (10) befestigt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bodenbearbeitungsgerät mittels mindestens einer hieran angeordneten Umlenkrolle
(24, 24') in das Tragseil (4, 4') eingehängt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Halterahmen (10) beim Herablassen des Bodenbearbeitungsgerätes auf die Bodenoberfläche
aufgesetzt wird und beim Herausziehen des Bodenbearbeitungsgerätes aus dem Erdboden
mit dem Bodenbearbeitungsgerät mitgenommen und angehoben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bodenbearbeitungsquerschnitt des Bodenbearbeitungsgerätes im Erdboden insbesondere
vor dem Ziehen des Bodenbearbeitungsgerätes geändert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bodenbearbeitungsgerät als Fräse (20), insbesondere zum Abfräsen der Seitenwände
eines Schlitzes (80) im Erdboden, ausgebildet ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Bodenbearbeitungsgerät in einen Sekundärschlitz eingebracht wird, der an zumindest
ein ausgehärtetes Primärpaneel (81, 81'), insbesondere an zwei ausgehärtete Primärpaneele
(81, 81') angrenzt, und
- dass das Primärpaneel (81, 81') mit dem Bodenbearbeitungsgerät angefräst, insbesondere
profiliert wird.
8. Vorrichtung zur Bodenbearbeitung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 7, mit
- einem Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere einer Fräse (20), welches zum Abtragen
von Boden mittels mindestens einem Tragseil (4, 4') an einer Trageinrichtung (70)
in den Boden einbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zusätzlich zur Trageinrichtung (70) ein Halterahmen (10) vorgesehen ist, und
- dass das Tragseil (4, 4') mit dem Halterahmen (10) verbunden ist, so dass zumindest beim
Ziehen des Bodenbearbeitungsgerätes ein Teil der Zugkraft über den Halterahmen (10)
in den Boden eingeleitet wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Halterahmen (10) zumindest eine angetriebene Seiltrommel (14, 14') zum Auf trommeln
des Tragseils (4, 4') aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Bodenbearbeitungsgerät eine Mitnehmereinrichtung zum Mitnehmen des Halterahmens
(10) beim Herausziehen des Bodenbearbeitungsgerätes aus dem Boden vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Halterahmen (10) eine Durchgangsöffnung (11) zur Aufnahme und/oder Führung des
Bodenbearbeitungsgerätes aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bodenbearbeitungsgerät zumindest zwei drehbar gelagerte Fräsräder (41, 41') sowie
eine Verstelleinrichtung aufweist, mit welcher der Abstand der Drehachsen (43, 43')
der beiden Fräsräder (41, 41') verstellbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bodenbearbeitungsgerät und/oder der Halterahmen (10) insbesondere hinsichtlich
der Tragseilführung spiegelsymmetrisch ausgebildet sind, wobei eine Symmetrieebene
(31) bevorzugt etwa parallel zu den Drehachsen (43, 43') der Fräsräder (41, 41') verläuft.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Bodenbearbeitung, bei dem
- ein an mindestens einem Tragseil (4, 4') aufgehängtes Bodenbearbeitungsgerät von
einer Trageinrichtung (70) herabgelassen und in den Erdboden eingebracht wird und
- das Bodenbearbeitungsgerät anschließend mittels des Tragseils (4, 4') aus dem Erdboden
gezogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zusätzlich zur Trageinrichtung (70) ein Halterahmen (10) angeordnet wird, welcher
auf einer Bodenoberfläche aufgesetzt wird,
- dass das Tragseil (4, 4') mit dem Halterahmen (10) verbunden wird, und
- dass beim Herablassen und/oder Ziehen des Bodenbearbeitungsgerätes ein Teil der Seilzugkraft
über den Halterahmen (10) in den Erdboden eingeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragseil (4, 4') endseitig zugfest am Halterahmen (10) befestigt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bodenbearbeitungsgerät mittels mindestens einer hieran angeordneten Umlenkrolle
(24, 24') in das Tragseil (4, 4') eingehängt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet ,
dass der Halterahmen (10) beim Herablassen des Bodenbearbeitungsgerätes auf die Bodenoberfläche
aufgesetzt wird und beim Herausziehen des Bodenbearbeitungsgerätes aus dem Erdboden
mit dem Bodenbearbeitungsgerät mitgenommen und angehoben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bodenbearbeitungsquerschnitt des Bodenbearbeitungsgerätes im Erdboden insbesondere
vor dem Ziehen des Bodenbearbeitungsgerätes geändert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bodenbearbeitungsgerät als Fräse (20), insbesondere zum Abfräsen der Seitenwände
eines Schlitzes (80) im Erdboden, ausgebildet ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Bodenbearbeitungsgerät in einen Sekundärschlitz eingebracht wird, der an zumindest
ein ausgehärtetes Primärpaneel (81, 81'), insbesondere an zwei ausgehärtete Primärpaneele
(81, 81') angrenzt, und
- dass das Primärpaneel (81, 81') mit dem Bodenbearbeitungsgerät angefräst, insbesondere
profiliert wird.
8. Vorrichtung zur Bodenbearbeitung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 7, mit
- einem Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere einer Fräse (20), welches zum Abtragen
von Boden mittels mindestens einem Tragseil (4, 4') an einer Trageinrichtung (70)
in den Boden einbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zusätzlich zur Trageinrichtung (70) ein auf eine Bodenoberfläche aufsetzbarer Halterahmen
(10) vorgesehen ist, und
- dass das Tragseil (4, 4') mit dem Halterahmen (10) verbunden ist, so dass zumindest beim
Ziehen des Bodenbearbeitungsgerätes ein Teil der Zugkraft über den auf die Bodenoberfläche
aufgesetzten Halterahmen (10) in den Boden eingeleitet wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Halterahmen (10) zumindest eine angetriebene Seiltrommel (14, 14') zum Auftrommeln
des Tragseils (4, 4') aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Bodenbearbeitungsgerät eine Mitnehmereinrichtung zum Mitnehmen des Halterahmens
(10) beim Herausziehen des Bodenbearbeitungsgerätes aus dem Boden vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Halterahmen (10) eine Durchgangsöffnung (11) zur Aufnahme und/oder Führung des
Bodenbearbeitungsgerätes aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bodenbearbeitungsgerät zumindest zwei drehbar gelagerte Fräsräder (41, 41') sowie
eine Verstelleinrichtung aufweist, mit welcher der Abstand der Drehachsen (43, 43')
der beiden Fräsräder (41, 41') verstellbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bodenbearbeitungsgerät und/oder der Halterahmen (10) insbesondere hinsichtlich
der Tragseilführung spiegelsymmetrisch ausgebildet sind, wobei eine Symmetrieebene
(31) bevorzugt etwa parallel zu den Drehachsen (43, 43') der Fräsräder (41, 41') verläuft.