[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dachablaufvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie die Anordnung einer derartigen Dachablaufvorrichtung an einem
Dach.
[0002] Eine Dachablaufvorrichtung der vorgenannten Art ist beispielsweise aus der DE 102
01 347 A1 bekannt. Als nachteilig bei einer derartigen Dachablaufvorrichtung erweist
sich die Tatsache, dass im Brandfall Feuer von unten durch die Dachablaufvorrichtung
auf das Dach oder durch die Wärmedämmung des Daches hindurchdringen oder in die Wärmedämmung
des Daches eindringen kann. Auf dem Dach beziehungsweise in dem Dach kann sich das
Feuer in Querrichtung verbreiten, so dass sich dadurch das Feuer auch in dem unter
dem Dach befindlichen Gebäude in Querrichtung ausbreiten kann.
[0003] Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem ist die Schaffung einer
Dachablaufvorrichtung der eingangs genannten Art, die einen besseren Schutz im Falle
eines Brandes bietet.
[0004] Dies wird erfindungsgemäß durch eine Dachablaufvorrichtung der eingangs genannten
Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Die Unteransprüche
betreffen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
[0005] Dadurch, dass die Dachablaufvorrichtung Brandschutzmittel umfasst, kann weitgehend
verhindert werden, dass Feuer und Rauch von unten nach oben durch das Dach dringen
oder in das Dach eindringen kann.
[0006] Beispielsweise können die Brandschutzmittel als bei einer erhöhten Temperatur aufschäumende
Brandschutzmasse ausgebildet sein, die insbesondere zumindest teilweise das Ablaufrohr
und/oder einen von der Dachablaufvorrichtung umfassten Ablauftopf umgibt. Im Brandfall
kann die Brandschutzmasse unter starker Volumenvergrößerung aufschäumen und das Ablaufrohr
und/oder den Ablauftopf zusammendrücken, so dass die für die Dachablaufvorrichtung
vorgesehene Öffnung im Dach geschlossen wird.
[0007] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Brandschutzmasse zumindest
teilweise im Inneren des Ablauftopfes angeordnet ist. Auf diese Weise kann sich auch
im Inneren des Ablauftopfes im Brandfall unmittelbar Brandschutzmasse ausdehnen.
[0008] Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Dachablaufvorrichtung eine metallische
Umhüllung umfasst, die zumindest teilweise den Ablauftopf und/oder das Abflussrohr
umgibt. Dabei kann die Umhüllung die Brandschutzmasse daran hindern, sich nach außen
auszudehnen, so dass der Expansionsdruck der Brandschutzmasse nach innen gerichtet
wird.
[0009] Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass die Umhüllung einen sich radial von der
Umhüllung nach außen erstreckenden Flansch umfasst. Dieser kann beispielsweise die
für die Dachablaufvorrichtung im Dach vorgesehene Öffnung radial nach außen überragen,
so dass von unten kein Feuer und kein Rauch durch die Öffnung nach oben durchschlagen
oder in das Dach eindringen kann.
[0010] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Dachablaufvorrichtung für ein Betondach;
- Fig. 2a
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Dachablaufvorrichtung für ein Industriedach;
- Fig. 2b
- eine Detailansicht gemäß dem Pfeil IIb in Fig. 2a;
- Fig. 2c
- eine Fig. 2a entsprechende Ansicht der erfindungsgemäßen Dachablaufvorrichtung mit
einem anderen Industriedach.
[0011] Die aus Fig. 1 ersichtliche Dachablaufvorrichtung umfasst einen Ablauftopf 1 mit
einer Einlauföffnung, die auf ihrer Oberseite mit einem Laubfang 2 abgedeckt ist.
Der Laubfang kann aus Nirostastahl oder aus Kunststoff oder dergleichen bestehen.
Der Ablauftopf 1 besteht ebenfalls aus Kunststoff. Die Dachablaufvorrichtung ist teilweise
in eine Öffnung 3 in dem Betondach 4 eingesetzt. Der Ablauftopf 1 kann in üblicher
Weise in seinem oberen Bereich einen Flansch 19 aufweisen oder mit einem Flansch 19
verbunden sein, der auf der Oberseite des Daches aufliegen kann (siehe dazu beispielsweise
Fig. 2b).
[0012] Die Dachablaufvorrichtung umfasst weiterhin eine Brandschutzeinheit 5, die einen
Teller 6 mit einem daran angeformten, sich nach unten erstreckenden Stutzen 7 umfasst.
Der Teller 6 weist dabei einen Radius auf, der etwa dem Durchmesser der Öffnung 3
entspricht, so dass oberhalb des Tellers 6 Mörtel oder dergleichen eingefüllt werden
kann. Auf dem Teller 6 und an der Innenseite des Stutzens 7 ist eine Brandschutzmasse
8 vorgesehen, die als Intumeszenzschaum ausgebildet sein kann, der bei erhöhter Temperatur
sein Volumen deutlich vergrößert. Im Brandfall kann dieser Intumeszenzschaum sich
insbesondere im Bereich des Stutzens 7 radial nach innen bewegen und die Öffnung 3
komplett verschließen. Dabei können der an der Unterseite des Ablauftopfes 1 angeformte
Stutzen 9 und das mit diesem verbundene Abflussrohr 10 von der Brandschutzmasse zerquetscht
werden.
[0013] Es besteht erfindungsgemäß durchaus die Möglichkeit, andere Brandschutzmittel vorzusehen.
Beispielsweise besteht die Möglichkeit anstelle der Brandschutzeinheit 5 mit Teller
und Stutzen eine untere Rohrmanschette um den Stutzen 9 des Ablauftopfes 1 und/oder
um das Abflussrohr 10 herum anzuordnen. Dabei könnte beispielsweise an der Außenseite
der Brandschutzmanschette, die innen ebenfalls eine umlaufende Brandschutzmasse umfassen
kann, entweder Mörtel oder eine Metallummantelung vorgesehen sein.
[0014] Weiterhin besteht die Möglichkeit, eine Brandschutzmasse im Inneren des Ablauftopfes
1 vorzusehen. Diese könnte beispielsweise im Brandfall in eine bestimmte Höhe des
Ablauftopfes 1 fallen und sich an dieser Stelle, beispielsweise im Bereich der Verjüngung
des Ablauftopfes im Verbindungsbereich mit dem Stutzen 9, ausbreiten und an dieser
Stelle den Ablauftopf nach außen quetschen und die Öffnung 3 verschließen.
[0015] Auch weitere Anordnungen einer Brandschutzmasse sind möglich. Beispielsweise besteht
die Möglichkeit den Ablauftopf zumindest teilweise ringförmig mit einer Brandschutzmasse
zu umgeben. Beispielsweise könnte außerhalb des Rohrstutzens 11, der sich in dem abgebildeten
Ausführungsbeispiel von dem Teller 6 nach oben erstreckt, eine sich um diesen Rohrstutzen
herum erstreckende Brandschutzmanschette aus einer Brandschutzmasse vorgesehen sein.
In diesem Fall könnte auch auf die Brandschutzeinheit 5 verzichtet werden, weil dann
in einem höher angeordneten Bereich eine sich radial nach innen ausdehnende Brandschutzmasse
vorgesehen ist.
[0016] Fig. 2a bis Fig. 2c zeigen die Anordnung einer erfindungsgemäßen Dachablaufvorrichtung
in einem Industriedach, insbesondere in einem sogenannten Trapezdach, bei dem eine
untere metallische Abdeckung 12 vorgesehen ist, die teilweise eine trapezförmige Gestalt
aufweist. Bei Fig. 2a bis Fig. 2c sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen
wie in Fig. 1. Insbesondere weist die darin abgebildete Dachablaufvorrichtung ebenfalls
einen Ablauftopf 1 mit einem Laubfang 2 auf. In den teilweise doppelwandig ausgeführten
Ablauftopf 1 sind Wärmedämmeinlagen 14, 15 beispielsweise aus Styropor eingebracht.
Der Ablauftopf 1 ist insgesamt von einer äußeren metallischen Umhüllung 13 umgeben,
die in ihrem unteren Bereich zylindrisch ausgebildet ist. An ihrer Oberseite weist
die Umhüllung 13 einen sich radial nach außen erstreckenden Flansch 18 auf, der die
Öffnung 3 radial nach außen überragt. Die Umhüllung 13 kann beispielsweise aus Stahl
bestehen.
[0017] Weiterhin ist der untere Bereich des Ablauftopfes 1 von einer Brandschutzmasse 16
umgeben, die insbesondere an der Innenseite der Umhüllung 13 angebracht ist.
[0018] Die Dachablaufvorrichtung umfasst weiterhin eine sich horizontal erstreckende Wärmedämmeinlage
17, die beispielsweise einen Durchmesser von etwa einem Meter aufweist. Die Wärmedämmeinlage
17 kann aus Mineralwolle oder dergleichen bestehen und beispielweise temperaturbeständig
sein.
[0019] Im Brandfall wird die Brandschutzmasse 16, die beispielsweise aus einem Intumeszenzschaum
bestehen kann, sich ausdehnen und sich radial nach innen erstrecken. Dabei wird sie
den Ablauftopf 1, den an diesem angeformten Stutzen 9 und das Abflussrohr 10 zerquetschen
und die lichte Öffnung der Stahlumhüllung 13 verschließen, so dass kein Feuer und
auch kein Rauch von unten nach oben hindurch schlagen oder in das Dach eindringen
kann.
[0020] Fig. 2c zeigt ein Dach, das im Vergleich zu dem in Fig. 2a abgebildeten Dach eine
größere Dicke aufweist. Trotzdem kann die gleich erfindungsgemäße Dachablaufvorrichtung
Verwendung finden. Fig. 2c lässt sich entnehmen, dass im Vergleich zur Fig. 2a der
Ablauftopf 1 gegenüber der Umhüllung 13 nach oben verschoben wurde. Damit kann trotz
gleicher Höhe der Einlauföffnung des Ablauftopfes 1 bzw. des die Einlauföffnung umgebenden,
auf dem Dach aufliegenden Flansches 19 (siehe Fig. 2b) der Flansch 18 der Umhüllung
13 an der Unterseite des Daches anliegen.
[0021] Auch bei der Vorrichtung gemäß Fig. 2a bis Fig. 2c können die im Zusammenhang mit
Fig. 1 diskutierten Varianten realisiert werden. Beispielsweise können also Brandschutzmanschetten
um das Abflussrohr 10 herumgelegt werden. Weiterhin besteht auch die Möglichkeit,
eine Brandschutzeinheit wie die Brandschutzeinheit 5 in die Ablaufvorrichtung zu integrieren.
Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, ein innerhalb des Ablauftopfes 1 vorgesehenes
Brandschutzmittel vorzusehen, das ebenfalls im Brandfall aufschäumen kann und die
Öffnung in dem Dach verschließen kann.
[0022] Die erfindungsgemäße Dachablaufvorrichtung sollte die Anforderungen gemäß den Feuerwiderstandsklassen
F 30 bis F 90 erfüllen sowie der DIN 18234 genügen.
1. Dachablaufvorrichtung, umfassend
- eine Einlauföffnung für von dem Dach abzuführendes Wasser;
- eine Ablauföffnung, durch die hindurch das durch die Einlauföffnung eingetretene
Wasser in ein mit der Dachablaufvorrichtung verbindbares oder verbundenes Ablaufrohr
(10) gelangen kann;
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Dachablaufvorrichtung Brandschutzmittel umfasst.
2. Dachablaufvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzmittel als bei einer erhöhten Temperatur aufschäumende Brandschutzmasse
(8) ausgebildet sind.
3. Dachablaufvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, das die Brandschutzmasse (8) zumindest teilweise das Ablaufrohr umgibt.
4. Dachablaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzmasse (8, 16) zumindest teilweise einen von der Dachablaufvorrichtung
umfassten Ablauftopf (1) umgibt.
5. Dachablaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzmasse zumindest teilweise im Inneren des Ablauftopfes (1) angeordnet
ist.
6. Dachablaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachablaufvorrichtung eine metallische Umhüllung (13) umfasst, die zumindest
teilweise den Ablauftopf (1) und/oder das Abflussrohr (10) umgibt.
7. Dachablaufvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung (13) einen sich radial von der Umhüllung (13) nach außen erstreckenden
Flansch (18) umfasst.
8. Dachablaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Ablauftopf (1) gegenüber der Umhüllung (13) zumindest zu Justagezwecken bewegbar
ist.
9. Dachablaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachablaufvorrichtung eine Wärmedämmeinlage umfasst, die sich im montierten Zustand
im Wesentlichen parallel zur Dachfläche erstreckt.
10. Anordnung einer Dachablaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 an einem Dach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dach als Betondach oder als Trapezdach ausgebildet ist.