[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Dichtung,
die am Kontaktflächenbereich von kontaktkorrosionsgefährdeten. Bauteilen einer Brennkraftmaschine
angeordnet ist.
[0002] Die Kurbelgehäuse von Brennkraftmaschinen wurden bisher vielfach aus Grauguss und
zur Verringerung der Masse des Kurbelgehäuses oftmals auch bereits aus einer Aluminiumlegierung
gefertigt. Aufgrund ganz allgemein den Fahrkomfort steigernder Zusatzeinrichtungen
von Kraftfahrzeugen steigt die Gesamtmasse eines solchen Kraftfahrzeugs seit vielen
Jahren ständig an. Dies führt aufgrund der auch zu beschleunigenden Gesamtmasse eines
solchen Fahrzeugs zu steigenden Verbrauchswerten.
[0003] Bei der Entwicklung derartiger Fahrzeuge entsteht daher ein gewisser Interessenkonflikt,
nämlich auf der einen Seite den Fahrkomfort zu erhöhen und auf der anderen Seite die
Gesamtmasse eines solchen Fahrzeugs zu verringern. Nachdem große Bestandteile eines
solchen Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise das Kurbelgehäuse des Motors, nicht unwesentlich
zur Gesamtmasse des Kraftfahrzeugs beitragen, gibt es auch bereits Bestrebungen, die
Masse der Brennkraftmaschine durch eine andere Werkstoffauswahl zu verringern. So
ist es bereits bekannt ge-
[0004] Die nach der Erfindung vorgesehene Dichtung verhindert neben dem Eindringen von Feuchtigkeit
in den Kontaktflächenbereich auch das Eindringen von Schmutz oder dergleichen in diesen
Kontaktflächenbereich, da eine derartige Brennkraftmaschine bei bestimmungsgemäßem
Gebrauch Schmutz, Staub oder dergleichen ausgesetzt ist und dieser Schmutz oder der
Staub auch das Anhaften von Feuchtigkeit fördert und somit die Erfindung durch das
Fernhalten von Staub oder Schmutz aus dem Kontaktflächenbereich das Problem der elektrochemischen
Bauteilkorrosion wirksam vermeidet, da sich keine feuchte Schmutzbrücke zwischen den
aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehenden Bauteilen der Brennkraftmaschine aufbauen
kann.
[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es auch vorgesehen, dass der Bereich zwischen
beiden Dichtelementen aus einem Werkstoff gebildet ist, der eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit
zu den Bauteilen im Kontaktflächenbereich besitzt. Damit wird durch die erfindungsgemäße
Dichtung vermieden, dass durch das Einbringen der Dichtung in den Kontaktflächenbereich
ein Medium für die elektrochemische Bauteilkorrosion geschaffen wird.
[0006] Zu diesem Zweck kann es nach der Erfindung vorgesehen sein, dass der Bereich zwischen
den beiden Dichtelementen und die beiden Dichtelemente zumindest abschnittsweise aus
einem Elastomerwerkstoff oder einem Kunststoffwerkstoff gebildet sind, wobei auch
daraus bestehende Verbundwerkstoffe möglich sind.
[0007] Wenn nun beispielsweise das Kurbelgehäuse oder Teile davon einer Brennkraftmaschine
aus einer Magnesium enthaltenden Legierung gefertigt sind, wie beispielsweise MgAlMn,
so werden an dem Kurbelgehäuse von außen eine Vielzahl von Zusatzaggregaten oder Funktionsbauteile
befestigt. Da auch diese Zusatzaggregate oder Funktionsbauteile zur Verringerung der
Masse des Fahrzeugs wiederum aus einem Werkstoff gebildet sein können, der beim direkten
Kontakt mit der Magnesiumlegierung unter Anwesenheit von Wasser oder Feuchtigkeit
eine Potentialdifferenz ausbildet, ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung auch
vorgesehen, dass die Dichtung einen weitgehend umlaufenden Randbereich besitzt, der
die Bildung einer Feuchtigkeitsbrücke zwischen kontaktkorrosionsgefährdeten Bauteilen
in einem an den Kontaktflächenbereich angrenzenden Bereich verhindert.
[0008] Im Kurbelgehäuse beziehungsweise dem Innenmotor einer derartigen Brennkraftmaschine
zirkuliert ein Kühlmittelstrom, der zum Wärmeaustausch aus dem Kurbelgehäuse heraus
geführt werden muss. An dem Kontaktflächenbereich zwischen dem aus einer Aluminiumlegierung,
wie beispielsweise AlSiCu gefertigten Innenmotor und dem aus einer Magnesiumlegierung
gefertigten Kurbelgehäuse würde daher ― da in diesem Bereich auch der Wasser enthaltende
Kühlmittelstrom durch das Kurbelgehäuse hindurch geführt wird ― ein gleichsam idealer
Bereich für Kontaktkorrosion gebildet werden. Eine in diesem Bereich eingesetzte erfindungsgemäße
Dichtung schafft nun durch eines der Dichtelemente eine Abdichtung gegen den Kühlmittelstrom
und gleichzeitig eine Abdichtung des korrosionsgefährdeten Kontaktflächenbereichs
in eine Richtung, während durch das zweite umlaufende Dichtelement der kontaktkorrosionsgefährdete
Bereich vollständig eingeschlossen wird. Durch den an der Dichtung darüber hinaus
vorgesehenen weitgehend umlaufenden Randbereich wird auch die Bildung einer Feuchtigkeitsbrücke
zwischen kontaktkorrosionsgefährdeten Bauteilen in einem an den genannten Kontaktflächenbereich
angrenzenden Bereich verhindert. Somit kann die erfindungsgemäße Dichtung beispielsweise
mittels eines aus einer Aluminiumlegierung bestehenden Flansches an einer Kühlmittelleitung
vormontiert vorliegen und der umlaufende Randbereich verhindert dann die Bildung einer
Feuchtigkeitsbrücke oder feuchten Schmutzbrücke zwischen dem Flansch und dem umgebenden
Kurbelgehäuse aus einer Magnesiumlegierung, nachdem die Kühlmittelleitung an der Brennkraftmaschine
mittels beispielsweise Verschraubungen befestigt worden ist.
[0009] Da die lediglich als Beispiel genannte Kühlmittelleitung als vorgefertigte Einheit
mit dem Montagebauteil in der Form eines Flansches und der Dichtung zur schnellen
Montage vorliegen kann, ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung darüber hinaus
vorgesehen, dass der Randbereich der Dichtung eine das Montagebauteil wenigstens bereichsweise
übergreifende Wulst besitzt, mittels der die Dichtung am Montagebauteil lösbar festgelegt
werden kann, sodass die Relativlage der Dichtung am Montagebauteil definiert ist und
es bei der Montage des Motors nicht passieren kann, dass sich die Dichtung vom Flansch
löst.
[0010] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
in:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Dichtung, die zur Montage im Bereich einer Kühlmittelleitung einer Brennkraftmaschine
vorgesehen ist;
Fig. 2 die Dichtung nach Fig. 1 in einer perspektivischen Draufsichtansicht;
Fig. 3 eine Darstellung der Anordnung der Dichtung nach Fig. 1 und 2 am Kurbelgehäuse
einer Brennkraftmaschine;
Fig. 4 die Dichtung nach einer zweiten Ausführungsform zur Anordnung im Bereich einer
Ölwanne und des Kurbelgehäuses der Brennkraftmaschine; und
Fig.5 eine perspektivische Ansicht der Anordnung der Dichtung nach Fig. 4.
[0011] Fig. 1 der Zeichnung zeigt in einer teilweise geschnittenen Darstellung eine Ausführungsform
einer Dichtung 1 nach der vorliegenden Erfindung.
[0012] Das Bezugszeichen 2 bezeichnet einen Fügspalt zwischen kontaktkorrosionsgefährdeten
Bauteilen einer Brennkraftmaschine. Mit "Aluminium" ist dabei der Bereich eines Bauteils
aus einer Aluminiumlegierung bezeichnet, bei der es sich beispielsweise um AlSiCu-Legierung
handeln kann. In entsprechender Weise bezeichnet der Bereich "Magnesium" den Bereich
eines Bauteils, bei dem es sich um ein aus einer MgAIMn-Legierung gefertigtes Bauteil
handeln kann. Bei dem mit "Magnesium" bezeichnetem Bauteil kann es sich beispielsweise
um ein aus der genannten Magnesiumlegierung gefertigtes Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine
handeln, während es sich bei dem mit "Aluminium" bezeichnetem Bauteil um einen aus
der genannten Aluminiumlegierung gefertigten Innenmotor in dem Kurbelgehäuse handeln
kann. Die Ausbildung der Dichtung 1 wird nachstehend näher anhand von Fig. 2 erläutert,
während die Anbringung der Dichtung am Kurbelgehäuse anhand von Fig. 3 ersichtlich
ist.
[0013] Die in Fig. 1 und 2 der Zeichnung dargestellte Dichtung 1 weist ganz allgemein eine
topfförmige Konfiguration auf. Durch den Durchlass 3 kann eine näher in Fig. 3 dargestellte
Kühlmittelleitung 4 hindurchtreten, durch die Kühlmittel aus dem aus einer Aluminiumlegierung
gefertigtem Innenmotor durch einen Durchlass des Kurbelgehäuses 5 herausgeführt werden
kann.
[0014] Das Bezugszeichen 6 bezeichnet den Kontaktflächenbereich, an dem die bauteilkorrosionsgefährdeten
Bereiche aus der Aluminiumlegierung und der Magnesiumlegierung in Kontakt gelangen.
Würde nun beispielsweise aufgrund der Ansammlung von Staub und Wasser eine feuchte
Schmutzbrücke in diesem Bereich entstehen, so wäre eine elektrochemische Bauteilkorrosion
die unmittelbare Folge, es würde also zur allmählichen Zerstörung der metallischen
Werkstoffe kommen. Um nun dieses Problem zu beseitigen, weist die erfindungsgemäße
Dichtung 1 zwei, den Kontaktflächenbereich 6 einschließende, ümlaufende Dichtelemente
7, 8 in Form beispielsweise der in Fig. 1 und 2 dargestellten Dichtlippen 7, 8 auf.
An der, den beiden Dichtlippen 7, 8 gegenüberliegenden, beispielsweise einer Flanschbrille
zugeordneten Seite, sind bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform komplementäre
Dichtlippen 7', 8' vorgesehen.
[0015] Bei der in Fig. 1 bis 3 der Zeichnung dargestellten Ausführungsform wurde der dem
Kontaktflächenbereich 6 zugewandte Bereich der Dichtung 1 genauso, wie die beiden
Dichtelemente 7, 7', 8, 8' aus einem Elastomerwerkstoff gebildet, der an einem, beispielsweise
aus einem Kunststoffwerkstoff gebildeten Trägerkörper 9 angespritzt wurde.
[0016] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 3 der Zeichnung erstreckt sich aus der die
beiden umlaufenden Dichtelemente 7, 8 aufweisenden Ebene ein um 90 Grad abgewinkelter
umlaufender Randbereich 11, an dem eine, ein Montagebauteil übergreifender Wulst 10
ausgebildet ist, mittels dem die Dichtung 1 an dem Montagebauteil lösbar festgelegt
werden kann.
[0017] Bei diesem Montagebauteil kann es sich um die in Fig. 3 der Zeichnung dargestellte
Flanschbrille 12 handeln, mittels der die Kühlmittelleitung 4 sowie die Dichtung 1
an dem Kurbelgehäuse 5 durch Bohrungen 13 durchsetzende Schrauben befestigt werden
kann. Obwohl in Fig. 3 der Zeichnung die Dichtung 1 ohne den umlaufenden Wulst 10
dargestellt ist, kann die in Fig. 1 bzw. 2 dargestellte Ausführungsform der Dichtung
1 zu diesem Zweck verwendet werden, sodass der umlaufende Wulst 10 an der Flanschbrille
12 anliegt und beispielsweise bei der Montage am Kurbelgehäuse 5 als Verliersicherung
wirkt.
[0018] Durch die topfförmig über die Flanschbrille 12 hinausgezogene Konfiguration des Randbereiches
11 wird erreicht, dass es sich zwischen der, beispielsweise wiederum aus einer Aluminiumlegierung
oder einer Stahllegierung gefertigten Flanschbrille 12 und dem aus der Magnesiumlegierung
gefertigten Kurbelgehäuse 5 keine feuchte Schmutzbrücke bilden kann.
[0019] Fig. 4 der Zeichnung zeigt einen Ausschnitt einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Dichtung, die bei dieser Ausführungsform als Ölwannendichtung 14 ausgebildet ist.
Die Anordnung der Ölwannendichtung 14 ist anhand von Fig. 5 der Zeichnung ersichtlich.
[0020] Die Ölwannendichtung 14 weist eine innenliegende umlaufende Dichtlippe 15 auf sowie
eine außen liegende umlaufende Dichtlippe 16. Die beiden umlaufenden Dichtlippen 15,
16 dichten dabei den Kontaktflächenbereich 17 zwischen dem aus einer Magnesiumlegierung
gefertigten Kurbelgehäuse 5 und einer aus einer Aluminiumlegierung gefertigten Ölwanne
18 ab. Wie es ohne weiteres anhand von Fig. 5 der Zeichnung ersichtlich ist, dient
die innen liegende Dichtlippe 15 auch der Abdichtung der Ölwanne 15 nach außen. Durch
die beiden umlaufenden Dichtlippen 15, 16 wird nunmehr erreicht, dass sich in dem
Kontaktflächenbereich 17 zwischen dem Kurbelgehäuse 5 und der Ölwanne 18 keine korrosionsfördernde
feuchte Schmutzbrücke bilden kann und Feuchtigkeit am Eindringen in diesen Kontaktflächenbereich
gehindert wird. Fig. 4 und 5 der Zeichnung zeigen darüber hinaus einen die Ölwannendichtung
14 außenliegend umlaufenden Randbereich 19 aus beispielsweise einem Elastomerwerkstoff
oder einem Kunststoffwerkstoff oder einem daraus gebildeten Verbundwerkstoff, wobei
der Randbereich 19 verhindert, dass sich eine feuchte Schmutzbrücke zwischen der Außenseite
der aus der Aluminiumlegierung gefertigten Ölwanne 18 und der Außenseite des aus der
Magnesiumlegierung gefertigten Gehäuses 5 bilden kann.
[0021] Damit beseitigt die nach der Erfindung vorgesehene Dichtung das Problem elektrochemischer
Bauteilkorrosion zwischen kontaktkorrosionsgefährdeten Bauteilen der dargestellten
Brennkraftmaschine. Obwohl anhand der Zeichnung nur zwei Ausführungsbeispiele dargestellt
wurden, kann die erfindungsgemäße Dichtung auch zwischen anderen kontaktkorrosionsgefährdeten
Bauteilen der Brennkraftmaschine jeweils spezifisch an den Einsatzort angepasst angeordnet
werden.
1. Dichtung, die am Kontaktflächenbereich (6, 17) von kontaktkorrosionsgefährdeten Bauteilen
einer Brennkraftmaschine angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (1, 14) wenigstens zwei umlaufende Dichtelemente (7, 8; 15, 16) besitzt,
die den Kontaktflächenbereich (6, 17) einschließen und das Eindringen von Feuchtigkeit
in den Kontaktflächenbereich (6, 17) verhindern.
2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich zwischen den beiden Dichtelementen (7, 8; 15, 16) aus einem Werkstoff
gebildet ist, der eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit zu den Bauteilen im
Kontaktflächenbereich (6, 17) besitzt.
3. Dichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich und die beiden Dichtelemente (7, 8; 15, 16) zumindest abschnittsweise
aus einem Elastomerwerkstoff oder einem Kunststoffwerkstoff oder einem Verbundwerkstoff
daraus gebildet sind.
4. Dichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (1, 14) einen weitgehend umlaufenden Randbereich (11, 19) besitzt, der
die Bildung einer Feuchtigkeitsbrücke zwischen kontaktkorrosionsgefährdeten Bauteilen
in einem an den Kontaktflächenbereich (6, 17) angrenzenden oder benachbarten Bereich
verhindert.
5. Dichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Randbereich (11) in einem weitgehend rechten Winkel zu einer die Dichtelemente
(7, 8) enthaltenden Ebene verläuft und ein Montagebauteil (12) zur Befestigung der
Dichtung (1) an der Brennkraftmaschine einschließt.
6. Dichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Randbereich (11) eine das Montagebauteil (12) wenigstens bereichsweise übergreifende
Wulst (10) ausgebildet ist, mittels der die Dichtung (1) am Montagebauteil (12) lösbar
festlegbar ist.