[0001] Die Erfindung geht von einem Kraftstoffinjektor mit einem Ventilantrieb, insbesondere
für einen piezoelektrischen Aktor nach der Gattung des Hauptanspruchs aus. Der piezoelektrische
Aktor betätigt eine Servoventileinheit, die eine Registerdüse mit zwei koaxial angeordneten
Düsennadeln steuert. Dadurch können zwei getrennt angeordnete Reihen mit Spritzlöchern,
die im unteren Teil eines Düsenkörpers angeordnet sind, geöffnet oder verschlossen
werden. Mit einem solchen Kraftstoffinjektor können durch gezieltes Öffnen oder Schließen
sowohl kleine als auch große Einspritzmengen gesteuert werden.
[0002] Für zukünftige Einspritzsysteme ist jedoch eine weitere Steigerung der Anforderungen,
insbesondere zur Erfüllung gesetzlicher Vorschriften hinsichtlich kleinster Einspritzmengen
im gesamten Druckbereich zu erwarten. Gleichzeitig wird eine Zunahme der Maximaleinspritzung
gefordert, um eine größere Motorleistung zu erzeugen. Zur Erfüllung dieser Anforderungen
werden sehr komplex aufgebaute Injektoren gefertigt, die auch in einer Großserie nur
mit relativ hohen Kosten herstellbar sind.
[0003] Aus der EP 0978649 A2 ist ein Einspritzventil mit einer Registerdüse bekannt, die
zwei Einspritzdüsenkreise mit zugeordneten zwei Düsennadeln aufweist. Das Einspritzventil
hat ein Gehäuse, in dem ein Piezo-Aktor als Ventilantrieb und ein Düsenkörper angeordnet
sind. Am unteren Ende des Düsenkörpers sind zwei übereinander liegende Reihen von
Spritzlöchern ausgebildet, die von den Düsennadeln verschließbar sind beziehungsweise
auch einzeln geöffnet werden können.
[0004] Die innere Düsennadel wird durch einen Mitnahmemechanismus von der äußeren Düsenadel
betätigt und ist somit nicht unabhängig steuerbar. Die innere Düsennadel steuert in
ihrer Schließposition beziehungsweise Offenposition den Kraftstofffluss durch die
zweite Reihe von Spritzlöchern. Der Piezo-Aktor steuert über ein Servoventil die äußere
Düsennadel. Das Servoventil weist eine entsprechend ausgebildete Steuerkammer auf,
die von einem Schließglied geöffnet oder verschlossen werden kann, wobei das Schließglied
vom Aktor betätigt wird. Beim Öffnen der Steuerkammer wird durch Kraftstoffabfluss
über eine Leckageleitung Druck abgebaut und dadurch die Düsennadel von ihrem Ventilsitz
abgehoben und die zugeordneten ersten Spritzlöcher freigegeben. Bei weiter sinkendem
Druck in der Steuerkammer wird dann über den Mitnahmemechanismus die innere Düsennadel
angehoben und somit auch die zweite Reihe von Spritzlöchern freigegeben. Eine separate,
unabhängige Steuerung der beiden Düsenadeln ist mit dieser Anordnung nicht möglich.
[0005] Ein weiterer Common Rail Injektor ist aus der DE 19936668 A1 bekannt. Hier wird vorgeschlagen,
eine Düsennadel mittels eines Steuerraumes in ihrer Offen- oder Schließposition zu
steuern. Der Steuerraum ist in einer Ausnehmung des Injektorgehäuses angeordnet und
wird von einer Hülse in einem Düsenfederraum so abgekapselt, dass der Steuerraum und
der Düsenfederraum lediglich über eine Zuführdrossel hydraulisch miteinander gekoppelt
sind. Die Hülse wird zur Abdichtung mittels einer Feder gegen eine Wandung der Ausnehmung
gedrückt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, bei einem Kraftstoffinjektor die Steuerung
von zwei koaxial angeordneten Düsennadeln einer Registerdüse zu verbessern und den
Kraftstoffinjektor einfacher aufzubauen. Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor wird vorgeschlagen, dass ein innerer
und ein äußerer Steuerraum jeweils einer inneren beziehungsweise einer äußeren Düsennadel
zugeordnet sind und dass dadurch die beiden Düsennadeln unabhängig voneinander steuerbar
sind. Des weiteren sind die beiden Steuerräume durch eine angepasste obere Nadelführung
für die innere Düsennadel gegeneinander abgedichtet. Dadurch sind die beiden Steuerräume
unabhängig voneinander steuerbar, so dass in vorteilhafter Weise eine individuelle
Abstimmung des Öffnens und Schließens der beiden Düsenadeln ermöglicht wird. Als besonders
vorteilhaft wird angesehen, dass eine erste Düsenfeder im äußeren Steuerraum derart
angeordnet ist, dass sie die innere Düsennadel gegen einen im unteren Teil eines Düsenkörpers
angeordneten Ventilsitz drückt, um im nicht angesteuerten Zustand dort ihre zugeordneten
Spritzlöcher zu verschließen. Die Anordnung einer Düsenfeder im inneren Steuerraum
ist dadurch nicht mehr erforderlich, so dass der innere Steuerraum mit einem wesentlich
kleineren Steuervolumen ausgebildet werden kann. Durch das kleinere Steuervolumen
ergibt sich ein schnelleres Ansprechen der inneren Düsennadel, was insbesondere zur
Steuerung kleinster Einspritzmengen wünschenswert ist. Ein weiterer Vorteil besteht
auch darin, dass wegen des kleineren inneren Steuerraumes auch die Baulänge der Drosselplatte
und damit die gesamte Injektorlänge gekürzt werden kann.
[0008] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Kraftstoffinjektors gegeben. Eine
günstige Lösung wird darin gesehen, dass der äußere Steuerraum in einer Nadelführungsplatte
ausgebildet ist, die unterhalb einer Drosselplatte angeordnet ist. Der äußere Steuerraum
lässt sich daher leicht durch eine entsprechend geformte Ausnehmung in der Nadelführungsplatte
herstellen. Da der innere Steuerraum in der Drosselplatte ausgebildet ist, können
durch die stapelweise Anordnung der Drosselplatte und der Nadelführungsplatte die
beiden Steuerräume sehr einfach übereinander liegend angeordnet werden.
[0009] Eine sehr vorteilhafte Lösung besteht auch darin, dass die innere Düsennadel durch
den äußeren Steuerraum geführt ist. Die innere Düsennadel trennt dadurch mit ihrem
Kopfteil die beiden Steuerräume voneinander ab und dichtet die beiden Steuerräume
gegenseitig ab. Des weiteren begrenzt die innere Düsennadel mit ihrem am äußeren Umfang
angebrachten Anschlagring auf einfache Weise den innerhalb der Nadelführungsplatte
angeordneten äußeren Steuerraum nach unten hin und dichtet damit auch den äußeren
Steuerraum ab.
[0010] Um die innere Düsenfeder nach unten gegen ihren Ventilsitz zu drücken, ist vorgesehen,
dass sich die erste Düsenfeder mit ihrem oberen Ende gegen eine Deckenfläche des äußeren
Steuerraumes und mit ihrem unteren Ende gegen den Anschlagring der inneren Düsennadel
abstützt.
[0011] Vorteilhaft erscheint weiter, dass die innere Düsennadel mit ihrer oberen Stirnseite
den inneren Steuerraum nach unten hin abdichtet. Druckänderungen innerhalb des inneren
Steuerraumes können somit direkt in eine Vertikalbewegung der inneren Düsennadel umgesetzt
werden.
[0012] Es ist vorgesehen, den Durchmesser des inneren Steuerraumes kleiner auszubilden als
den Durchmesser der Bohrung für die innere Düsennadel. Dadurch bildet sich am Übergang
von der Nadelführungsplatte zur Drosselplatte am unteren Ende des inneren Steuerraumes
ein erster Anschlag aus, der den Hub der inneren Düsennadel begrenzt.
[0013] Die beiden Steuerräume sind mit separaten Zulaufdrosseln und Ablaufleitungen beziehungsweise
Ablaufdrosseln ausgebildet. Dadurch können die beiden Steuerräume unabhängig voneinander
betrieben werden, um die beiden Düsennadeln unabhängig zu steuern.
[0014] Zur Aufnahme und Führung der äußeren Düsennadel ist vorgesehen, die Nadelführungsplatte
nach unten hin mit einer hülsenförmigen Verlängerung auszubilden. Dadurch kann die
äußere Düsennadel an ihrem oberen Ende sicher geführt werden.
[0015] Unterhalb der hülsenförmigen Verlängerung ist am äußeren Umfang der äußeren Düsennadel
eine ringförmige Verstärkung angeordnet. In dem Hohlraum zwischen der hülsenförmigen
Verlängerung und der ringförmigen Verstärkung kann somit eine zweite Düsenfeder angeordnet
werden, durch die die äußere Düsennadel gegen ihren Ventilsitz gedrückt wird. Auf
diese Weise ist sichergestellt, dass die äußere Düsennadel im nicht angesteuerten
Zustand ihre zugeordneten Spritzlöcher im unteren Teil des Düsenkörpers sicher verschließt.
[0016] Zur separaten Steuerung der beiden Düsennadeln ist vorgesehen, dass die Servoventileinheit
zwei getrennte Kammern aufweist, die von zwei Ventilen steuerbar sind. In Verbindung
mit den separaten Zulaufdrosseln und Anlaufleitungen lässt sich somit individuell
jeder Steuerraum und damit auch jede Düsennadel unabhängig steuern.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0018] Die Figur zeigt in schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Kraftstoffinjektor.
[0019] Zunächst wird an Hand der Figur der Aufbau eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors
10 erläutert. Der Kraftstoffinjektor 10 ist aus mehreren Baugruppen zusammengesetzt.
Unterhalb eines Injektorgehäuses 1 sind eine Servoventileinheit 2, eine Drosselplatte
14, eine Nadelführungsplatte 15 und ein Düsenkörper 23 angeordnet. Die einzelnen Baugruppen
werden mittels einer Düsenspannmutter 19 druckdicht zusammengefügt, wobei die Düsenspannmutter
19 von unten über den Düsenkörper 23 geschoben und mit dem Injektorgehäuse 1 fest
verschraubt wird.
[0020] Das Injektorgehäuse 1 weist im wesentlichen eine Antriebseinheit 6 auf, die vorzugsweise
als piezoelektrischer Aktor ausgebildet und in einer zentralen Bohrung des Injektorgehäuses
1 angeordnet ist. Der Aktor 6 ist in dem Injektorgehäuse 1 derart angeordnet, dass
er sich nach oben hin gegen eine in der Figur nicht näher dargestellte Kopfplatte
abstützt, die mit dem Injektorgehäuse 1 fest verbunden ist. Sein unteres Ende steht
mit einer Bodenplatte 1a in Kontakt und ist in der zentralen Bohrung axial beweglich
angeordnet, wenn der Aktor 6 elektrisch angesteuert wird. Die zentrale Bohrung bildet
gleichzeitig einen Leckageraum 8, über den das aus der Servoventileinheit 2 abfließende
Fluid, beispielsweise Benzin oder Dieselöl in einen nicht näher dargestellten Niederdruckbereich
abfließen kann. Des weiteren ist eine Hochdruckbohrung 7 vorgesehen, die mit einem
unter hohem Kraftstoffdruck stehenden Einspritzsystem, zum Beispiel einem Common Rail
Einspritzsystem in Verbindung steht. Die Hochdruckbohrung 7 ist durch die einzelnen
Baugruppen 1,2,14,15 und 23 geführt, so dass das Fluid bis zur unteren Spitze des
Düsenkörpers 23 gelangen kann.
[0021] Die Servoventileinheit 2 weist im wesentlichen eine Ausnehmung 27 auf, in die zwei
koaxial angeordnete Ventile 3,4 angeordnet sind und im oberen Teil die Ausnehmung
27 an entsprechend ausgeformten Dichtsitzen verschließen. Im unteren Teil wird die
Ausnehmung 27 durch eine obere Stirnfläche der Drosselplatte 14 verschlossen. Zwischen
dem inneren Ventil 3 und dem äußeren Ventil 4 ist eine Trennhülse 5 angeordnet. Die
Trennhülse 5 wird durch eine Druckfeder 5a gegen die obere Stirnfläche der Drosselplatte
14 gedrückt und unterteilt somit den verbliebenen Raum der Ausnehmung 27, die im unteren
Bereich etwas erweitert ist, in eine innere Kammer 25 und eine äußere Kammer 26. Die
Druckfeder 5a stützt sich mit ihrem oberen Ende gegen eine vorstehende Fläche des
inneren Ventils 3 ab, so dass beide Ventile 3,4 gegen ihren Sitz nach oben gedrückt
werden und in Ruhestellung die beiden Kammern 25,26 verschließen, da der Ventilsitz
des inneren Ventils 3 innerhalb des äußeren Ventils 4 angeordnet ist. Die beiden Ventile
3,4 sind in ihrer Länge so bemessen, dass sie in axialer Richtung nach unten ausweichen
können, wenn der Aktor 6 sich nach unten verlängert. Die beiden oberen Enden der beiden
Ventile 3,4 sind unterschiedlich hoch ausgebildet. Bei Betätigung des Aktors 6 wird
zunächst das innere Ventil 3 betätigt, das sich dann nach unten bewegt. Erst nach
Zurücklegen eines vorgegebenen Weges wird auch das äußere Ventil 4 nach unten bewegt.
Je nachdem, wie groß der Hub des Aktors 6 ist, werden somit die innere Kammer 25 und
auch die äußere Kammer 26 geöffnet, so dass der in den Kammern 25,26 unter hohem Druck
stehende Kraftstoff in den Leckageraum 8 abfließen kann. Durch eine individuelle Betätigung
der beiden Ventile 3,4 können die beiden Düsennadeln 20,22 ohne gegenseitige Beeinflussung
gesteuert werden, wie später noch näher erläutert wird.
[0022] Unterhalb der Servoventileinheit 2 ist eine Drosselplatte 14 angeordnet. Sie weist
eine Ausnehmung auf, die an ihrem oberen Ende halbkugelförmig oder zylinderförmig
abgeschlossen ist. Diese Ausnehmung bildet einen inneren Steuerraum 12, der an seinem
unteren Ende von der inneren Düsennadel 20 begrenzt ist. Durch den Druck im inneren
Steuerraum 12 ist die Lage der inneren Düsennadel 20 steuerbar, die in axialer Verlängerung
bis zu ihrem Ventilsitz in der unteren Spitze des Düsenkörpers 23 geführt ist. Der
innere Steuerraum 12 ist im oberen Bereich über eine innere Zulaufdrossel 11 mit der
Hochdruckleitung 7 verbunden, wobei deren Verbindungsleitung aus fertigungstechnischen
Gründen vorzugsweise wenigstens teilweise in der Dichtfläche zwischen der Servoventileinheit
2 und der Drosselplatte 14 ausgebildet ist. Des weiteren ist der innere Steuerraum
12 mit einer Ablaufleitung 9 verbunden, die auch als Ablaufdrossel ausgebildet sein
kann und bis zur inneren Kammer 25 geführt ist.
[0023] Erfindungswesentlich ist, dass innerhalb des inneren Steuerraumes 12 keine Düsenfeder
angeordnet ist. Dadurch kann der innere Steuerraum 12 relativ klein ausgebildet sein,
so dass auch das Steuervolumen entsprechend klein ist. Es hat sich gezeigt, dass ein
kleineres Steuervolumen in vorteilhafter Weise ein schnelleres Ansprechen der inneren
Düsennadel 20 bewirkt. Wegen der kleineren Dimensionierung des inneren Steuerraumes
12 kann auch die Baulänge der Drosselplatte 14 reduziert werden. Dadurch verringert
sich auch die Baulänge des gesamten Kraftstoffinjektors 10.
[0024] An die Drosselplatte 14 schließt sich nach unten hin eine Baugruppe an, die als Nadelführungsplatte
15 bezeichnet wird. Die Nadelführungsplatte 15 ist scheibenförmig ausgebildet und
weist nach unten hin eine hülsenförmige Verlängerung 32 auf, die im wesentlichen als
obere Nadelführung für die äußere Düsennadel 22 ausgebildet ist. Oberhalb und unterhalb
der Nadelführungsplatte 15 sind der obere und der untere Steuerraum 12,13 angeordnet,
so dass die beiden Steuerräume 12,13 durch die Nadelführungsplatte 15 und die innere
Düsennadel 20 dauerhaft getrennt sind. Die Nadelführungsplatte 15 bildet mit ihrer
zentralen Bohrung eine feststehende obere Nadelführung 16 aus, durch die die innere
Düsenadel 20 in ihrem oberen Bereich spielfrei und abdichtend geführt wird.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die innere Düsennadel 20 im Bereich der
Nadelführung 16 mit einem verstärkten Ring ausgebildet, der in eine entsprechend geformte
Führungsbohrung der oberen Nadelführung 16 mit engem Spiel und abdichtend eingepasst
ist. Eine Trennhülse ist nicht erforderlich. Der im ersten Steuerraum 12 unter hohem
Druck stehende Kraftstoff kann somit über die innere Düsenadel 20 nicht in den äußeren
Steuerraum 13 gelangen und umgekehrt.
[0026] Unterhalb der oberen Nadelführung 16 ist der äußere Steuerraum 13 angeordnet. Er
wird nach oben hin von der Nadelführungsplatte 15 und der inneren Düsennadel 20 sowie
seitlich von der hülsenförmigen Verlängerung 32 begrenzt. Die innere Düsennadel 20
ist durch den äußeren Steuerraum 13 hindurchgeführt. Die innere Düsennadel 20 weist
an ihrem äußeren Umfang einen Anschlagring 38 auf. Die Begrenzung des äußeren Steuerraume
13 erfolgt nach unten hin durch eine untere Nadelführung 24, die im unteren Bereich
der äußeren Düsennadel 22 angeordnet ist. Innerhalb des äußeren Steuerraumes 13 ist
eine erste Düsenfeder 21 angeordnet, die sich nach oben hin gegen die Decke des äußeren
Steuerraumes 13 abstützt und nach unten gegen den Anschlagring 38 der inneren Düsennadel
20 drückt. Dadurch wird die innere Düsennadel 20 gegen ihren Ventilsitz im Düsenkörper
23 gedrückt, so dass die in der Düsenspitze des Düsenkörpers 23 liegenden inneren
Spritzlöcher 28 geschlossen sind.
[0027] Unterhalb des Anschlagringes 38 ist die äußere Düsennadel 22 angeordnet, die in ihrem
oberen Bereich von der hülsenförmigen Verlängerung 32 geführt wird. In einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung reicht das obere Ende der äußeren Düsennadel 22 von unten gesehen bis
an den Anschlagring 38 heran.
[0028] In diesem Fall kann sich die äußere Düsenadel 22 erst dann von ihrem Ventilsitz abheben,
wenn die innere Düsennadel 20 sich nach oben bewegt und dadurch den Hubweg für die
äußere Düsenadel 22 freigibt. Alternativ ist vorgesehen, zwischen dem oberen Ende
der äußeren Düsennadel 22 und dem Anschlagring 38 einen vorgegebenen Abstand vorzusehen,
so dass sich die äußere Düsennadel 22 auch dann von ihrem Ventilsitz abheben kann,
wenn die innere Düsenadel 20 fest gegen ihren Ventilsitz gedrückt wird.
[0029] Der äußere Steuerraum 13 ist über eine äußere Zulaufdrossel 31 mit der Hochdruckleitung
7 verbunden, so dass der Kraftstoff in den äußeren Steuerraum 13 fließen kann und
sich hier etwa ein gleich hoher Druck aufbaut wie in der Hochdruckleitung 7. Die äußere
Zulaufdrossel 31 ist vorzugsweise im Bereich der hülsenförmigen Verlängerung 32 angeordnet.
Des weiteren ist der äußere Steuerraum 13 über eine Ablaufbohrung 17 durch die Nadelführungsplatte
15 und die Drosselplatte 14 hindurch mit der äußeren Kammer 26 verbunden. Die äußere
Düsennadel 22 dichtet in Verbindung mit der hülsenförmigen Verlängerung 32 und der
unteren Nadelführung 24 den äußeren Steuerraum 13 nach unten hin ab.
[0030] Unterhalb der hülsenförmigen Verlängerung 32 ist mit einem vorgegebenen Abstand am
Umfang der äußeren Düsennadel 22 eine ringförmige Verstärkung 44 angebracht. Dadurch
entsteht innerhalb des Düsenkörpers 23 ein zylinderförmiger Hohlraum, in dem eine
zweite Düsenfeder 34 angeordnet ist. Die zweite Düsenfeder 34 stützt sich mit ihrem
oberen Ende gegen das untere Ende der hülsenförmigen Verlängerung 32 und mit ihrem
unteren Ende gegen die ringförmige Verstärkung 44 ab. Dadurch wird die äußere Düsennadel
22 nach unten gegen ihren Ventilsitz gedrückt.
[0031] Im unteren Bereich wird die äußere Düsenmadel 22 innerhalb des Düsenkörpers 23 axial
und spielfrei geführt. Die äußere Düsennadel 22 ist als Hohlnadel ausgebildet und
nimmt die innere Düsenadel 20 auf. Zur Führung der inneren Düsenadel 20 weist die
äußere Düsennadel 22 an der Innenseite eine zweite, untere Nadelführung 24 auf, die
in einer Längsbohrung im unteren Teil der äußeren Düsenadel 22 angeordnet ist. Die
innere Düsenadel 20 wird somit von der feststehenden oberen Nadelführung 16 und der
innerhalb der äußeren Düsennadel 22 beweglich angeordneten unteren Nadelführung 24
geführt.
[0032] In alternativer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, die untere Nadelführung
24 ebenfalls möglichst druckdicht und höher in Richtung zur oberen Nadelführung 16
anzuordnen. Dadurch wird das Steuervolumen im äußeren Steuerraum 13 verkleinert, so
dass sich ein schnelleres Ansprechen der äußeren Düsennadel 22 ergibt. Des weiteren
ist vorgesehen, die Bohrung in der äußeren Düsennadel 22 über einen Absatz, der etwa
in der halben Länge der äußeren Düsennadel 22 angeordnet ist, nach unten hin zu verengen.
Dies hat insbesondere fertigungstechnische Vorteile und erleichtert die Fertigung
der Passung für die entsprechend angepasste innere Düsennadel 20.
[0033] Als oberer Anschlag für die innere Düsennadel 20 ist vorgesehen, die Bohrung für
den inneren Steuerraum 12 in der Drosselplatte 14 enger auszubilden als in der Nadelführungsplatte
15. Dadurch entsteht am Übergang zur Drosselplatte 14 ein Absatz, gegen den die innere
Düsennadel 20 anschlagen kann, wenn sie sich von ihrem Ventilsitz abhebt.
[0034] Im folgenden wird die Funktionsweise dieser Anordnung näher erläutert. Grundsätzlich
sind in Ruhestellung, wenn der piezoelektrische Aktor 6 nicht angesteuert ist, die
beiden Reihen mit Spritzlöchern 28,30 geschlossen, da die innere und die äußere Düsennadel
20,22 gegen ihren Ventilsitz gepresst werden. Ebenso werden die beiden Ventile 3,4
durch die Druckfeder 5a gegen ihren Ventilsitz gedrückt, so dass die beiden Kammern
25,26 geschlossen sind. Sowohl in den beiden Kammern 25,26 als auch in den beiden
Steuerräumen 12,13 herrscht nahezu er gleiche Fluiddruck (Kraftstoffdruck) wie in
der Hochdruckleitung 7.
[0035] Wird der piezoelektrische Aktor 6 mit einem Gleichspannungssignal angesteuert, dann
längt er sich nach unten hin aus und berührt mit seiner Bodenplatte nach Überwindung
eines vorgegebenen sehr geringen Leerhubs zunächst das innere Ventil 3. Zur Betätigung
des inneren Ventils 3 muss der Aktor 6 gegen eine im Aktor 6 wirkende eingebaute Rückstellkraft,
den Öffnungsdruck in der inneren Kammer 25 und den Druck der Druckfeder 5a arbeiten.
Durch das Öffnen der inneren Kammer 25 fließt der unter hohem Druck stehende Kraftstoff
aus dem inneren Steuerraum 12 in den Leckageraum 8 und gelangt somit in den Niederdruckbereich
des Kraftstoffsystems. Dadurch wird der Druck im inneren Steuerraum 12 rasch abgebaut.
Außerhalb des inneren Steuerraumes 12 herrscht jedoch noch weiterhin der sehr hohe
Druck, so dass auf Grund der entstehenden Druckdifferenz die innere Düsenadel 20 an
entsprechend ausgeformten Druckflächen nach oben gedrückt wird. Dadurch hebt sich
die innere Düsennadel 20 von ihrem Ventilsitz ab und gibt die erste Reihe mit Spritzlöchern
28 frei. Der Querschnitt der Spritzlöcher 28,30 ist abhängig vom Anwendungsfall und
kann zum Beispiel für eine Minimaleinspritzung entsprechend dimensioniert werden.
[0036] Wird die Steuerspannung für den Aktor 6 wieder abgeschaltet, dann verkürzt er sich,
so dass das innere Ventil 3 wieder geschlossen wird und als Folge dessen auch die
innere Düsennadel 20 ihre Spritzlöcher 28 wieder verschließt, da der Druck sowohl
in der inneren Kammer 25 als auch im inneren Steuerraum 3 wegen der Verbindung zur
Hochdruckbohrung 7 wieder ansteigt. Die innere Düsennadel 20 kann somit unabhängig
von der äußeren Düsennadel 22 gesteuert werden.
[0037] Wird im anderen Fall dagegen die Steuerspannung für den Aktor 6 erhöht, dann öffnet
wegen der weiteren Auslängung des Aktors 6 auch das äußere Ventil 4 seine äußere Kammer
26. Jetzt fließt auch der Kraftstoff aus dem äußeren Steuerraum 13 über die Ablaufbohrung
17 und die äußere Kammer 26 in den Leckageraum 8. Dadurch sinkt der Druck in dem äußeren
Steuerraum 13, so dass nun auch die äußere Düsennadel 22 ihre zweite Reihe mit Spritzlöchern
30 freigibt und somit der Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt
werden kann.
[0038] Wird die Steuerspannung für den Aktor 6 wieder etwas reduziert, dann schließt nur
die äußere Düsenadel 22 wieder ihre Spritzlöcher 30. Auf diese Weise kann zum Beispiel
zur Steuerung einer maximalen Einspritzmenge auch die äußere Düsennadel 22 individuell
und ohne Beeinflussung der inneren Düsennadel 20 gesteuert werden.
[0039] Nach dem Abschalten der Steuerspannung werden beide Düsennadeln wieder geschlossen.
Durch diese separaten Ansteuerungen wird eine verbesserte Injektorfunktion erreicht.
1. Kraftstoffinjektor mit einem Ventilantrieb, insbesondere einem piezoelektrischen Aktor
(6), der eine Servoventileinheit (2) betätigt, und mit einer Registerdüse, bei der
zwei koaxial angeordnete Düsennadeln (20,22) steuerbar sind und dadurch zwei getrennt angeordnete Reihen mit Spritzlöchern (28,30) geöffnet werden oder verschließbar
sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftstoffinjektor (10) einen inneren und einen äußeren Steuerraum (12,13) aufweist,
dass die innere Düsennadel (20) von dem inneren Steuerraum (12) und die äußere Düsennadel
(22) von dem äußeren Steuerraum (13) steuerbar sind, dass die beiden Steuerräume (12,13)
durch eine angepasste obere Nadelführung (16) für die innere Düsenadel (20) gegeneinander
abgedichtet sind, dass der äußere Steuerraum (13) eine erste Düsenfeder (21) aufweist
und dass die erste Düsenfeder (21) ausgebildet ist, die innere Düsenadel (20) gegen
ihren im unteren Teil eines Düsenkörpers (23) angeordneten Ventilsitz zu drücken.
2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Steuerraum (13) in einer unterhalb einer Drosselplatte (14) angeordneten
Nadelführungsplatte (15) ausgebildet ist.
3. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Düsennadel (20) durch den äußeren Steuerraum (13) geführt ist und an ihrem
äußeren Umfang einen Anschlagring (38) aufweist.
4. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die erste Düsenfeder (21) nach oben hin gegen eine Deckenfläche des äußeren
Steuerraumes (13) und mit ihrem unteren Ende gegen den Anschlagring (38) abstützt.
5. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Steuerraum (12) in der Drosselplatte (14) angeordnet ist und nach unten
hin von einer Stirnfläche der inneren Düsennadel (20) begrenzt wird.
6. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung eines ersten Anschlags (40) für die innere Düsennadel (20) der Durchmesser
der inneren Steuerraum (12) kleiner ausgebildet ist als der Bohrungsdurchmesser für
die innere Düsennadel (20).
7. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Steuerraum (12,13) eine separate Zulaufdrossel (11,31) und/oder eine separate
Ablaufbohrung oder -drossel (9,17) aufweist.
8. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadelführungsplatte (15) eine nach unten ausgebildete hülsenförmige Verlängerung
(32) aufweist und dass die hülsenförmige Verlängerung (32) zur Führung der äußeren
Düsenadel (22) ausgebildet ist.
9. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Düsennadel (22) an ihrem Umfang unterhalb der hülsenförmigen Verlängerung
(32) eine ringförmige Verstärkung (44) aufweist.
10. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Ende der hülsenförmigen Verlängerung (32) und der ringförmigen Verstärkung
(44) eine zweite Düsenfeder (34) angeordnet ist und dass die zweite Düsenfeder (34)
ausgebildet ist, die äußere Düsennadel (22) gegen ihren Ventilsitz zu drücken.
11. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Servoventileinheit (2) ein inneres und ein äußeres Ventil (3,4) aufweist, dass
eine zwischen den beiden Ventilen (3,4) angeordnete Trennhülse (5) den Steuerraum
der Servoventileinheit (2) in zwei Kammern (25,26) unterteilt und dass jede Kammer
(25,26) einerseits über die beiden Ventile (3,4) eine steuerbare Verbindung zu einem
Leckageraum (8) aufweist und andererseits mit jeweils einem der beiden getrennten
Steuerräume (12,13) verbunden ist.