(19)
(11) EP 1 630 408 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.03.2006  Patentblatt  2006/09

(21) Anmeldenummer: 05103817.2

(22) Anmeldetag:  09.05.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F02M 51/00(2006.01)
F02M 61/16(2006.01)
F02M 51/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 25.08.2004 DE 102004041170

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Ernst, Andreas
    93188 Pielenhofen (DE)
  • Feigl, Roland
    93053 Regensburg (DE)
  • Haller, Marco
    93053 Regensburg (DE)
  • Koch, Michael
    93059 Regensburg (DE)

   


(54) Kraftstoffinjektor für eine Brennkraftmaschine sowie Verfahren zur Montage eines derartigen Kraftstoffinjektors


(57) Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor, umfassend ein Kraftstoffeinspritzventil, einen Piezoaktor (14) zur Betätigung des Kraftstoffeinspritzventils und eine an einem Ende eines Injektorgehäuses (10) angeordnete Kontaktbaugruppe zum elektrischen Anschluss des Kraftstoffinjektors.
Um die elektrische Kontaktierung des Piezoaktors (14) über eine axial zwischen der Kontaktbaugruppe und dem Piezoaktor (14) sich erstreckende Leitungsanordnung zu vereinfachen, ist vorgesehen, dass die Leitungsanordnung von einem axial zwischen der Kontaktbaugruppe und dem Piezoaktor (14) eingefügten Verbindungsteil (20) ausgebildet ist, an dessen dem Piezoaktor (14) zugewandten Ende Federkontakte (26) angeordnet sind, die an den Kontakten (28) des Piezoaktors (14) anliegen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor für eine Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Montage eines derartigen Kraftstoffinjektors nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.

[0002] Ein derartiger Kraftstoffinjektor sowie ein derartiges Montageverfahren sind beispielsweise aus der DE 198 44 743 C1 bekannt. Diese Veröffentlichung beschäftigt sich mit der Gestaltung eines Kontaktzungenträgers, der durch eine Verschwei-βung mit Kontakten eines Piezoaktors verbunden wird und somit eine Leitungsanordnung zur elektrischen Kontaktierung des Piezoaktors bereitstellt.

[0003] Der bekannte Kontaktzungenträger ist zum unmittelbaren Anschweißen lediglich für Kraftstoffinjektoren geeignet, bei welchen sich die Kontakte des Piezoaktors in Axialrichtung betrachtet bis hin in den Bereich der Kontaktbaugruppe (z. B. Steckverbinder) erstrecken. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Piezoaktor innerhalb des Injektorgehäuses in Axialrichtung betrachtet relativ nahe der Kontaktbaugruppe angeordnet ist. Ungeeignet ist der bekannte Kontaktzungenträger jedoch zur elektrischen Kontaktierung eines mit relativ kurzen Kontakten versehenen Piezoaktors, der in Axialrichtung betrachtet in einem mehr oder weniger großen Abstand zur Kontaktbaugruppe im Injektorgehäuse angeordnet ist. Außerdem ist bei einem mittels des Kontaktzungenträgers montierten Kraftstoffinjektor der Aufwand zum Verschweißen der Kontakte des Piezoaktors nachteilig.

[0004] Gemäß eines auf internen betrieblichen Kenntnissen der Anmelderin beruhenden Stands der Technik ist vorgesehen, vergleichsweise kurze Kontakte des Piezoaktors vor einem Einschieben des Piezoaktors in das Injektorgehäuse durch Anschweißen von Leitungsdrähten in Axialrichtung zu verlängern. Auch hierbei entsteht ein bei der Montage des Kraftstoffinjektors nicht zu vernachlässigender Aufwand für eine zusätzliche Verschweißung.

[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die elektrische Kontaktierung eines Piezoaktors in einem Kraftstoffinjektor zu vereinfachen.

[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1 bzw. ein Verfahren zur Montage eines Kraftstoffinjektors nach Anspruch 10. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.

[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor ist vorgesehen, dass die Leitungsanordnung von einem axial zwischen der Kontaktbaugruppe und dem Piezoaktor eingefügten Verbindungsteil ausgebildet ist, an dessen dem Piezoaktor zugewandten Ende Federkontakte angeordnet sind, die an den Kontakten des Piezoaktors anliegen.

[0008] Die elektrische Kontaktierung des Piezoaktors ist damit erheblich vereinfacht. Insbesondere ist es nicht erforderlich, die Kontakte des Piezoaktors mit der Leitungsanordnung zu verschweißen.

[0009] Darüber hinaus ermöglicht die Erfindung einen Kraftstoffinjektor, bei welchem im Rahmen der Montage die elektrische Kontaktierung eines bereits im Injektorgehäuse montierten Piezoaktors in sehr einfacher Weise durch Einfügen einer vorgefertigten Einheit (Verbindungsteil) erfolgt.

[0010] Diese vereinfachte Montage ist insbesondere für Konstruktionen von Vorteil, bei welchen im eingebauten Zustand des Piezoaktors dessen Kontakte vergleichsweise schwer zugänglich sind. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn in Axialrichtung betrachtet ein vergleichsweise großer Abstand zwischen dem Piezoaktor und der Kontaktbaugruppe durch die Leitungsanordnung bzw. das Verbindungsteil zu überbrücken ist. Das gemäß der Erfindung hierfür vorgesehene Verbindungsteil kann vorteilhaft an den Abstand der betreffenden Injektorkonstruktion angepasst werden.

[0011] Durch die Verwendung von Federkontakten (z. B. aus Federstahl) ergibt sich eine verbesserte Vibrationsfestigkeit der elektrischen Kontaktierung. Diese Vibrationsfestigkeit ist in der Praxis der entsprechenden Festigkeit einer Schweißverbindung oftmals überlegen. Bislang bei der oben erwähnten Verlängerung der Kontakte des Piezoaktors durch Anschweißen von Verlängerungsdrähten abhängig von der Konstruktion notwendige Maßnahmen zum Ausgleich von Längenänderungen (z. B. thermisch bedingt) und/oder Maßnahmen zur Zug- und Druckentlastung der Schweißnähte können bei dem erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor vorteilhaft entfallen.

[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Injektorgehäuse hülsenförmig ist und im Bereich des Verbindungsteils eine ringförmig geschlossene, axial sich erstreckende Gehäuseinnenwand aufweist, welche das mit einer axial sich erstreckenden Umfangsfläche ausgebildete Verbindungsteil mit geringfügigem Spiel umschließt. Durch diese konstruktive Anpassung des Verbindungsteils an die Gehäuseinnenwand ergibt sich eine einfache Einschiebbarkeit des Verbindungsteils und gleichzeitig eine gewisse Führung des Verbindungsteils beim Einschieben. Die im Bereich des Verbindungsteils vorgesehene Gehäuseinnenwand sowie die davon geführte Umfangsfläche des Verbindungsteils können beispielsweise im wesentlichen zylindrisch ausgebildet sein. Es sind jedoch auch andere Querschnittsformen dieser einander zugewandten Flächen denkbar, solange die Gestaltung es ermöglicht, dass das Verbindungsteil in Axialrichtung in diesen Gehäuseabschnitt eingeschoben werden kann. In dieser Hinsicht sind auch konische Flächen prinzipiell denkbar.

[0013] Es ist von Vorteil, Maßnahmen zur Verdrehsicherung betreffend das in das Injektorgehäuse einzufügende Verbindungsteil vorzusehen. Beispielsweise können dann die Federkontakte des Verbindungsteils zuverlässig an den Kontakten des Piezoaktors zur Anlage bzw. in Eingriff gelangen. Ferner können durch eine solche Verdrehsicherung automatisierte Montageschritte vereinfacht werden. Hierbei ist insbesondere an die durch eine Verdrehsicherung gut definierte Lage auch der Leitungsenden am anderen Ende des Verbindungsteils (zur Kontaktbaugruppe hin) zu denken. Die dort erfolgende elektrische Weiterverbindung kann dann ohne Probleme hinsichtlich der Winkelstellung des Verbindungsteils automatisiert erfolgen.

[0014] In einer Ausführungsform ist daher vorgesehen, dass die axial sich erstreckende Gehäuseinnenwand wenigstens eine radiale Einbuchtung und/oder Ausbuchtung aufweist, die verdrehsichernd im Eingriff mit einer korrespondierenden Ausbuchtung bzw. Einbuchtung der axial sich erstreckenden Umfangsfläche des Verbindungsteils steht. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass eine dem Piezoaktor zugewandte Stirnfläche des Verbindungsteils wenigstens eine axiale Erhabenheit und/oder Aussparung aufweist, die verdrehsichernd im Eingriff mit einer korrespondierenden Aussparung bzw. Erhabenheit einer dem Verbindungsteil zugewandten Stirnfläche des Piezoaktors steht.

[0015] Bevorzugt weist der Piezoaktor an seinem dem Verbindungsteil zugewandten Ende eine so genannte Kopfplatte auf, die mit axialen Durchführungen versehen ist, so dass in Axialrichtung abstehende Kontakte des Piezoaktors durch diese Durchführungen durchtreten können. Eine solche an sich bekannte Kopfplatte kann im Rahmen der Erfindung wenigstens eine der oben erwähnten axialen Aussparungen bzw. Erhabenheiten aufweisen, um eine Verdrehsicherung für das Verbindungsteil vorzusehen.

[0016] Eine einfache Herstellung des Verbindungsteils ergibt sich, beispielsweise dann, wenn dieses als Kunststoffformteil ausgebildet ist, wobei zur Realisierung der Leitungsanordnung zwischen den beiden axialen Enden des Verbindungsteils sich erstreckende Leitungen und/oder die Federkontakte in einem solchen Verbindungsteil in einfacher Weise eingeformt sein können. Beispielsweise können mit Federkontakteinheiten elektrisch verbundene (z. B. verschweißte) Leitungsdrähte in das Kunststoffmaterial eingeformt werden.

[0017] Bevorzugt erfolgt die elektrische Verbindung zwischen den Federkontakten des Verbindungsteils und den Kontakten des Piezoaktors - gewissermaßen "automatisch" - einfach durch Einschieben des Verbindungsteils in Axialrichtung in den betreffenden Injektorgehäuseabschnitt. Hierzu ist es zweckmäßig, wenn die Kontakte des Piezoaktors als axial vom Piezoaktor abstehende Kontakte, insbesondere Kontaktstifte ausgebildet sind, welche beim Einfügen des Verbindungsteils mit dessen Federkontakten zur Anlage bzw. in Eingriff gelangen.

[0018] Die Federkontakte können beispielsweise im wesentlichen orthogonal zur Axialrichtung sich erstreckende und in Axialrichtung einfedernde Kontaktflächen aufweisen, die bei der Montage des Verbindungsteils gegen die Stirnseiten der beispielsweise als axial abstehende Stifte ausgebildeten Kontakte des Piezoaktors laufen. Alternativ oder zusätzlich können solche axial abstehenden Kontaktstifte des Piezoaktors an deren Umfangsflächen mit geeignet ausgebildeten (radial federnden) Federkontaktflächen in Verbindung treten.

[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Federkontakte als Federklemmkontakte zum Einklemmen der vom Piezoaktor abstehenden Kontakte ausgebildet. Für axial vom Piezoaktor abstehende Kontaktstifte eines Piezoaktors bedeutet dies, dass die Kontaktstifte jeweils von an ihrer Umfangsfläche von wenigstens zwei Seiten her radial durch Federkontaktflächen eines Federkontakts belastet werden. Solche einen Kontaktstift radial kontaktierenden Kontaktflächen lassen sich beispielsweise durch derart schräg zur Axialrichtung verlaufende Federkontaktzungen erreichen, die bei der Montage des Verbindungsteils durch die axial vorstehenden Kontaktstifte des Piezoaktors etwas in Radialrichtung verdrängt werden und aufgrund ihrer Federwirkung den betreffenden Kontaktstift dann radial belasten. Solche Federkontaktzungen können einzeln in Umfangsrichtung verteilt angeordnet werden und/oder ringförmig geschlossen (insgesamt z. B. konisch) ausgebildet sein. Durch den schrägen Verlauf von (z. B. im Vergleich zur Querausdehnung der Kontaktstifte dünnen) Federkontaktzungen ist es durch eine solche Schrägstellung möglich, einen "Widerhakeneffekt" des Federklemmkontaktes zu erzielen, durch welchen ein einmal in den Federklemmkontakt eingeschobener Kontaktstift des Piezoaktors zuverlässig im Eingriff gehalten wird.

[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es stellen dar:
Fig. 1
ist ein Axiallängsschnitt eines zylindrischen Verbindungsteils zur Kontaktierung eines Piezoaktors,
Fig. 2
ist eine Seitenansicht des Verbindungsteils,
Fig. 3
ist eine Draufsicht des Verbindungsteils,
Fig. 4
ist eine Axiallängsschnittansicht ähnlich der Fig. 1, die das Verbindungsteil in dessen Installationsumgebung in einem Injektorgehäuse zeigt, und
Fig. 5
ist eine Seitenansicht eines Kraftstoffinjektors mit einem Piezoaktor, der unter Verwendung des Verbindungsteils zur elektrischen Kontaktierung des Piezoaktors montiert wurde.


[0021] Fig. 5 veranschaulicht den an sich bekannten, prinzipiellen Aufbau eines piezobetätigten Kraftstoffinjektors 1 für eine Brennkraftmaschine. Bei dem dargestellten Kraftstoffinjektor 1 handelt es sich um einen Dieselinjektor zur Verwendung in einem Speichereinspritzsystem für die Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs.

[0022] Der Kraftstoffinjektor 1 umfasst ein an einem unteren Ende eines in einer Axialrichtung A langgestreckten Injektorgehäuses 10 angeordnetes Kraftstoffeinspritzventil 12, einen in einem mittleren Bereich des Injektorgehäuses 10 angeordneten Piezoaktor 14 zur Betätigung des Kraftstoffeinspritzventils 12 und eine an einem oberen Ende des Injektorgehäuses 10 angeordnete Kontaktbaugruppe 16 zum elektrischen Anschluss des Kraftstoffinjektors 1 über einen Steckverbinder 18 an eine Einspritzsteuereinheit.

[0023] In an sich bekannter Weise sind am oberen Ende des Injektorgehäuses 10 Anschlüsse für eine Hochdruck-Kraftstoffzufuhr aus einem Kraftstoff-Druckspeicher ("common rail") sowie eine Kraftstoffabfuhr (Leckageleitung) vorgesehen. Diese Komponenten sind für das Verständnis der Erfindung nicht wesentlich und daher in der Darstellung von Fig. 5 weggelassen. Dasselbe gilt für Details des Piezoaktors 14, dessen Wirkverbindung zum Einspritzventil 12 sowie die konkrete Gestaltung dieses Einspritzventils 12. Möglichkeiten zur Gestaltung des Piezoaktors 14 sowie des damit in Wirkverbindung stehenden Kraftstoffeinspritzventils 12 (z. B. hydraulisches Servoventil) sind dem Fachmann wohlbekannt und bedürfen daher keiner näheren Erläuterung. Lediglich beispielhaft sei im Hinblick auf die Gestaltung des Kraftstoffinjektors insgesamt auf die DE 199 56 256 B4 und die DE 100 07 175 A1 verwiesen. Im Hinblick auf die Gestaltung eines bei dem Kraftstoffinjektor 1 einsetzbaren Piezoaktors sei lediglich beispielhaft verwiesen auf die DE 196 46 676 C1, die DE 198 44 742 C1 und die DE 101 49 746 C1.

[0024] Für die vorliegende Erfindung wesentlich ist die Realisierung der elektrischen Kontaktierung des Piezoaktors 14, d.h. die Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen Kontakten des Piezoaktors 14 und der im axialen Abstand dazu angeordneten Kontaktbaugruppe 16. Diese elektrische Kontaktierung des Piezoaktors 14 erfolgt über eine axial zwischen der Kontaktbaugruppe 16 und dem Piezoaktor 14 sich erstreckende Leitungsanordnung, die bei dem Kraftstoffinjektor 1 von einem axial zwischen der Kontaktbaugruppe 16 und dem Piezoaktor 14 eingefügten Verbindungsteil 20 ausgebildet ist. Zur Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen dem Verbindungsteil 20 und dem Piezoaktor 14 wird dieses Verbindungsteil 20 bei der Montage des Kraftstoffinjektors 1 unmittelbar über dem Piezoaktor 14 angeordnet.

[0025] Fig. 1 zeigt das insgesamt zylindrische Verbindungsteil 20 im Axiallängsschnitt. Es ist als Kunststoffformteil umfassend einen Verbindungshülsenkorpus 22 aus Kunststoff mit darin eingeformten Leitungsdrähten 24 und ebenfalls eingeformten, an den Leitungsdrähten elektrisch angeschlossenen Federkontakten 26 ausgebildet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich ein Paar von diesen Leitungsdrähten 24 mit einheitlichem Querschnitt parallel zueinander in Axialrichtung A. Abweichend von diesem Beispiel ist es jedoch denkbar, dass z. B. in Anpassung an den weiteren Kontaktierungsverlauf im Bereich der Kontaktbaugruppe 16 die am oberen Ende austretenden Enden der Leitungsdrähte 24 einen im Verlauf sich ändernden Querschnitt und/oder gegenseitigen Abstand besitzen. Die am oberen Ende des Verbindungsteils 20 austretenden Leitungsdrahtenden können beispielsweise im Bereich der Kontaktbaugruppe verschweißt werden, z. B. unter Verwendung eines Kontaktzungenträgers, wie in der eingangs erwähnten DE 198 44 743 C1 beschrieben. In diesem Fall verbleibt zwar ein Schweißvorgang im Rahmen der Montage des Kraftstoffinjektors. Dieser Arbeitsschritt kann dann jedoch sehr bequem durchgeführt werden, insbesondere ohne eine durch das Injektorgehäuse bedingte Platzknappheit. Das Verbindungsteil 20 besitzt dann gewissermaßen die Funktion einer "Verlängerung" der Kontakte des Piezoaktors nach oben hin. Alternativ können die am oberen Ende des Verbindungsteils 20 austretenden Leitungsdrahtenden über eine Steckverbindung an der Kontaktbaugruppe 16 kontaktiert werden. Hierbei ist es sogar denkbar, das Verbindungsteil 20 auch an dem anderen Ende mit Federkontakten zu versehen, die ebenfalls elektrisch mit den eingeformten Leitungen verbunden sind. Solche zusätzlichen Federkontakte können z. B. so gestaltet sein wie die für die Kontaktierung zum Piezoaktor hin vorgesehenen Federkontakte (z. B. zum Einschub von Kontaktstiften der Kontaktbaugruppe).

[0026] Mit den eingeformten Leitungsdrähten 24 elektrisch verbunden ist jeweils einer der als Einsteckaufnahmen ausgebildeten Federkontakte 26. Jeder Federkontakt 26 ist gebildet von einem etwa zylindrischen, in Axialrichtung A langgestreckten Hohlraum zur Aufnahme von Kontaktstiften 28, wie aus der Darstellung im montierten Zustand nach Fig. 4 ersichtlich.

[0027] In Fig. 1 ist ferner einer von zwei Positionierstiften 30 zu erkennen, die an einer unteren Stirnseite des Verbindungsteils 20 in Axialrichtung A abstehend, diametral einander gegenüberliegend angeordnet sind (vgl. auch Fig. 2).

[0028] Wie es aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die beiden Positionierstifte 30 bei diesem Ausführungsbeispiel derart angeordnet, dass deren Verbindungslinie orthogonal zu einer entsprechenden Verbindungslinie zwischen den beiden Federkontakten 26 ist und es somit zwei gleichwertige Montagestellungen für das Verbindungsteil 20 gibt, in denen das Verbindungsteil 20 von oben in das Injektorgehäuse 10 eingeführt und über die Federkontakte 26 in elektrischen Kontakt mit dem Piezoaktor 14 gebracht werden kann. Im montierten Zustand des Kraftstoffinjektors 1 (Fig. 4) stehen die Positionierstifte 30 im Eingriff mit korrespondierend an der Oberseite des Piezoaktors 14 vorgesehenen Positionierstiftaufnahmen 32. Derartige Aussparungen 32 (oder auch Erhabenheiten zum Eingriff in korrespondierende Aussparungen des Verbindungsteils 20) können in einfacher Weise an der nach oben gewandten Stirnseite einer Kopfplatte ausgebildet sein, die an dieser Stelle des Piezoaktors 14 üblicherweise ohnehin vorhanden ist. Korrespondierend zur Anordnung der Federkontakte 26 kann eine solche Kopfplatte mit axialen Öffnungen bzw. Durchführungen zum Durchtritt der in Axialrichtung abstehenden Kontaktstifte 28 des Piezoaktors 14 versehen sein.

[0029] Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel, bei welchem das Verbindungsteil 20 eine zylindrische Umfangs- bzw. Mantelfläche besitzt, deren Durchmesser geringfügig kleiner bemessen ist als der Durchmesser der in diesem Abschnitt des Injektorgehäuses 10 ebenfalls zylindrischen Gehäuseinnenwand, könnten die Umfangsfläche des Verbindungsteils 20 sowie korrespondierend hierzu die Gehäuseinnenwand des Injektorgehäuses 10 derart gestaltet werden, dass die gewünschte Drehstellung des Verbindungsteils 20 bereits beim Einschieben in den entsprechenden Gehäuseabschnitt sichergestellt wird. Auch diese Maßnahme vereinfacht die Montage des Kraftstoffinjektors und kann beispielsweise durch wenigstens eine radiale Ausbuchtung der Gehäuseinnenwand realisiert werden, welche in eine korrespondierende Einbuchtung einer axial sich erstreckenden Umfangsfläche des Verbindungsteils 20 eingreift. Eine solche alternative Gestaltung der Umfangsfläche des Verbindungsteils 20 ist in der Draufsicht nach Fig. 3 gestrichelt veranschaulicht (Einbuchtungen 34).

[0030] Die Federkontakte 26 weisen jeweils drei Paare von derart schräg zur Axialrichtung A gestellten Federzungen auf, dass nach dem Einlaufen der Kontaktstifte 28 des Piezoaktors 14 in die Federkontaktaufnahmeräume diese Kontaktstifte 28 zwischen den einzelnen Paaren von Federzungen eingeklemmt werden und an einem Wiederaustritt gehindert werden. Die Federkontakte 26 stellen somit eine mechanisch und elektrisch zuverlässige Federklemmverbindung zwischen den Leitungsdrähten 24 und den Kontaktstiften 28 bereit.

[0031] Bei der Montage des Kraftstoffinjektors 1 wird nach Einbau des Piezoaktors 14 im Injektorgehäuse 10 das zur elektrischen Kontaktierung des Piezoaktors 14 vorgesehene Verbindungsteil 20 von oben in das hülsenförmige Injektorgehäuse 10 eingeschoben und somit elektrisch mit dem Piezoaktor 14 verbunden. Anschließend wird in einem oder mehreren (z. B. mit einer Kunststoffumspritzung) Arbeitsschritten die Kontaktbaugruppe 16 am oberen Ende des Kraftstoffinjektors gebildet. Abhängig von der konkreten Konstruktion des Injektorgehäuses ist es auch denkbar, dass das Verbindungsteil 20 zunächst an der Oberseite des Piezoaktors 14 angefügt wird und der somit gebildete Verbund in das Injektorgehäuse 10 eingebaut wird.


Ansprüche

1. Kraftstoffinjektor für eine Brennkraftmaschine, umfassend ein an einem ersten Ende eines in einer Axialrichtung (A) langgestreckten Injektorgehäuses (10) angeordnetes Kraftstoffeinspritzventil (12), einen in einem mittleren Bereich des Injektorgehäuses (10) angeordneten Piezoaktor (14) zur Betätigung des Kraftstoffeinspritzventils (12) und eine an einem zweiten Ende des Injektorgehäuses (10) angeordnete Kontaktbaugruppe (16) zum elektrischen Anschluss des Kraftstoffinjektors, die zur elektrischen Kontaktierung des Piezoaktors (14) über eine axial zwischen der Kontaktbaugruppe (16) und dem Piezoaktor (14) sich erstreckende Leitungsanordnung mit Kontakten (28) des Piezoaktors (14) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungsanordnung von einem axial zwischen der Kontaktbaugruppe (16) und dem Piezoaktor (14) eingefügten Verbindungsteil (20) ausgebildet ist, an dessen dem Piezoaktor (14) zugewandten Ende Federkontakte (26) angeordnet sind, die an den Kontakten (28) des Piezoaktors (14) anliegen.
 
2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1, wobei das Injektorgehäuse (10) hülsenförmig ist und im Bereich des Verbindungsteils (20) eine ringförmig geschlossene, axial sich erstreckende Gehäuseinnenwand aufweist, welche das mit einer axial sich erstreckenden Umfangsfläche ausgebildete Verbindungsteil (20) mit geringfügigem Spiel umschließt.
 
3. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 2, wobei die axial sich erstreckende Gehäuseinnenwand wenigstens eine radiale Einbuchtung und/oder Ausbuchtung aufweist, die verdrehsichernd im Eingriff mit einer korrespondierenden Ausbuchtung bzw. Einbuchtung (34) der axial sich erstreckenden Umfangsfläche des Verbindungsteils (20) steht.
 
4. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine dem Piezoaktor (14) zugewandte Stirnfläche des Verbindungsteils (20) wenigstens eine axiale Erhabenheit (30) und/oder Aussparung aufweist, die verdrehsichernd im Eingriff mit einer korrespondierenden Aussparung (32) bzw. Erhabenheit einer dem Verbindungsteil (20) zugewandten Stirnfläche des Piezoaktors (14) steht.
 
5. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Piezoaktor (14) an seinem dem Verbindungsteil (20) zugewandten Ende eine Kopfplatte mit axialen Durchführungen zum Durchtritt der in Axialrichtung (A) abstehenden Kontakte (28) des Piezoaktors (14) aufweist.
 
6. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verbindungsteil (20) als Kunststoffformteil (22) ausgebildet ist.
 
7. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 6, wobei zwischen den beiden axialen Enden des Verbindungsteils (20) sich erstreckende Leitungen (24) im Verbindungsteil (20) eingeformt sind.
 
8. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Federkontakte (26) im Verbindungsteil (20) eingeformt sind.
 
9. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Federkontakte (26) als Federklemmkontakte zum Einklemmen der vom Piezoaktor (14) abstehenden Kontakte (28) ausgebildet sind.
 
10. Verfahren zur Montage eines Kraftstoffinjektors für eine Brennkraftmaschine, umfassend ein an einem ersten Ende eines in einer Axialrichtung (A) langgestreckten Injektorgehäuses (10) angeordnetes Kraftstoffeinspritzventil (12), einen in einem mittleren Bereich des Injektorgehäuses (10) angeordneten Piezoaktor (14) zur Betätigung des Kraftstoffeinspritzventils (12) und eine an einem zweiten Ende des Injektorgehäuses (10) angeordnete Kontaktbaugruppe (16) zum elektrischen Anschluss des Kraftstoffinjektors, die zur elektrischen Kontaktierung des Piezoaktors (14) über eine axial zwischen der Kontaktbaugruppe (16) und dem Piezoaktor (14) sich erstreckende Leitungsanordnung mit Kontakten (28) des Piezoaktors (14) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungsanordnung bei der Montage dadurch ausgebildet wird, dass ein Verbindungsteil (20) eingefügt wird, welches sich im montierten Zustand des Kraftstoffinjektors axial zwischen der Kontaktbaugruppe (16) und dem Piezoaktor (14) befindet und an dessen dem Piezoaktor (14) zugewandten Ende Federkontakte (26) angeordnet sind, die im montierten Zustand des Kraftstoffinjektors an den Kontakten (28) des Piezoaktors (14) anliegen.
 




Zeichnung













Recherchenbericht