[0001] Die Erfindung betrifft ein Servoventil und ein Einspritzventil, das geeignet ist
zum Zumessen von Fluid, insbesondere von Kraftstoff.
[0002] Immer strengere gesetzliche Vorschriften bezüglich der zulässigen Schadstoff-Emissionen
von Brennkraftmaschinen, die in Kraftfahrzeugen angeordnet sind, machen es erforderlich,
diverse Maßnahmen vorzunehmen, durch die die Schadstoff-Emissionen gesenkt werden.
Ein Ansatzpunkt hierbei ist, die von der Brennkraftmaschine erzeugten Schadstoff-Emissionen
zu senken. Ein anderer Ansatzpunkt ist, die von der Brennkraftmaschine erzeugten Emissionen
mittels von Abgasnachbehandlungssystemen in unschädliche Stoffe umzuwandeln. Die Bildung
von Ruß ist stark abhängig von der Aufbereitung des Luft/Kraftstoff-Gemisches in dem
jeweiligen Zylinder der Brennkraftmaschine. Um eine entsprechend verbesserte Gemischaufbereitung
zu erreichen, wird Kraftstoff zunehmend unter sehr hohem Druck zugemessen. Im Falle
von Diesel-Brennkraftmaschinen betragen die Kraftstoffdrücke bis zu 2.000 bar.
[0003] Ferner sind sogenannte Registerdüsen-Einspritzventile bekannt geworden mit zwei Einspritzdüsen-Kreisen
und diesen zugeordneten ersten und zweiten Düsennadeln, mittels derer ein stufenweises
Öffnen bzw. Schließen der einzelnen Einspritzdüsen-Kreise möglich ist. So ist aus
der EP 0 978 649 A2 ein derartiges Ventil bekannt. Das Ventil hat ein Gehäuse, in
dem ein als Piezo-Aktuator ausgebildeter Ventilantrieb und ein Düsenkörper angeordnet
sind. Der Düsenkörper hat eine erste Reihe von Einspritzlöchern und axial beabstandet
dazu eine zweite Reihe von Einspritzlöchern. In einer Ausnehmung des Düsenkörpers
ist eine Düsennadel geführt, die in ihrer Schließposition den Kraftstofffluss sowohl
durch die erste als auch die zweite Reihe von Einspritzlöchern unterbindet und in
ihrer Offenposition zumindest den Kraftstofffluss durch die erste Reihe von Einspritzlöchern
freigibt.
[0004] Die Düsennadel wirkt über einen Mitnehmermechanismus auf einen Einsatzkörper ein,
der eine innere Düsennadel bildet. Die innere Düsennadel verhindert in ihrer Schließposition
einen Kraftstofffluss durch die zweite Reihe von Einspritzlöchern und gibt in den
sonstigen Positionen den Kraftstofffluss durch die zweite Reihe von Einspritzlöchern
frei. Der Piezo-Aktuator wirkt über ein Servoventil auf die Düsennadel ein. Das Servoventil
umfasst eine Ablaufbohrung, eine Ventilstange, ein Schließglied, eine Steuerkammer
und einen Leckageraum. Durch ein entsprechend gesteuertes Ausdehnen des Piezo-Aktuators
wird über die Schließstange das Schließglied von seinem Dichtsitz weggedrückt. Dies
hat zur Folge, dass Kraftstoff aus der Steuerkammer abfließt. Durch das damit verbundene
Sinken des Drucks in der Steuerkammer öffnet oder bewegt sich die Düsennadel von ihrer
Schließposition hin zu ihrer Offenposition. Dies hat zur Folge, dass sie zunächst
die erste Reihe von Einspritzlöchern freigibt und mit sinkendem Druck in der Steuerkammer
dann über den Mitnehmermechanismus die innere Düsennadel von ihrer Schließposition
hin in ihre Offenposition bewegt wird und somit auch die zweite Reihe der Einspritzlöcher
freigegeben wird. Die erste Reihe der Einspritzlöcher ist so ausgebildet, dass ihr
Querschnitt deutlich geringer ist als der Querschnitt der Einspritzlöcher der zweiten
Reihe. Dies hat zur Folge, dass der Kraftstoff, der durch die erste Reihe von Einspritzlöchern
in den Brennraum der Brennkraftmaschine zugemessen wird, deutlich feiner zerstäubt
wird. Dies ist insbesondere im Teillastbetrieb der Brennkraftmaschine von Vorteil,
in dem eine geringere Kraftstoffmenge eingespritzt wird und durch den geringeren Durchmesser
der Einspritzlöcher dann kleinere Kraftstofftropfen entstehen und somit die Rußbildung
verringert wird. Durch den deutlich größeren Durchmesser der zweiten Reihe von Einspritzlöchern
kann dann im Vollastbetrieb der Brennkraftmaschine gewährleistet werden, dass eine
ausreichende Menge an Kraftstoff in den jeweiligen Brennraum des Zylinders zugemessen
wird.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es ein Einspritzventil zu schaffen, das einfach ist
und gleichzeitig kompakt ausgebildet sein kann.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Die Erfindung zeichnet sich gemäß des ersten Aspekts aus durch ein Servoventil mit
einem Körper, in dem eine Ausnehmung ausgebildet ist. Ferner umfasst das Servoventil
einen äußeren Kolben, der in der Ausnehmung des Körpers angeordnet ist und der einen
Schließkörper hat, der in einer Schließstellung des äußeren Kolbens dichtend an einem
Sitz anliegt, der in der Wandung der Ausnehmung des Körpers gebildet ist. Ferner umfasst
das Servoventil einen inneren Kolben, der in einer Ausnehmung des äußeren Kolbens
angeordnet ist und der einen Schließkörper hat, der in einer Schließstellung des inneren
Kolbens dichtend an einem Sitz anliegt, der in der Wandung des äußeren Kolbens ausgebildet
ist. Ferner ist eine Dichthülse vorgesehen, die in der Ausnehmung des äußeren Kolbens
geführt ist und einen freien Raum der Ausnehmung des äußeren Kolbens und einen freien
Raum der Ausnehmung des Körpers entkoppelt. Der innere Kolben ist in der Dichthülse
geführt.
[0008] Erfindungsgemäß hat somit die Dichthülse eine Doppelfunktion. Sie entkoppelt zum
einen den freien Raum der Ausnehmung des äußeren Kolbens von dem freien Raum der Ausnehmung
des Körpers und zum anderen wird durch sie die Führung des inneren Kolbens gewährleistet.
Dies hat den Vorteil, dass ein axialer Bereich des inneren Kolbens außerhalb der Dichthülse
sehr kurz ausgebildet werden kann und somit das gesamte Servoventil entlang seiner
axialen Erstreckung sehr kompakt ausgebildet werden kann. Dies hat zusätzlich den
positiven Effekt, dass die Volumina der freien Räume der Ausnehmung des äußeren Kolbens
und der Ausnehmung des Körpers sehr gering sind, was zu einem sehr guten Schaltverhalten
des Servoventils führt. Grundsätzlich sollten Führungen sich mindestens axial so weit
erstrecken wie der Durchmesser des zu führenden Teils beträgt.
[0009] Gemäß eines zweiten Aspekts zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Einspritzventil
mit einem Körper, der eine erste Ausnehmung hat, einer äußeren Düsennadel, die in
der ersten Ausnehmung angeordnet ist, die eine Ausnehmung hat und die in einer Schließposition
einen Fluidfluss durch ein erstes Einspritzloch unterbindet und diesen ansonsten freigibt.
Ferner ist eine innere Düsennadel vorgesehen, die in der Ausnehmung der äußeren Düsennadel
angeordnet ist und die in einer Schließposition einen Fluidfluss durch ein zweites
Einspritzloch unterbindet und diesen ansonsten freigibt. Ferner umfasst das Einspritzventil
das Servoventil. Das Servoventil, der Körper und die innere und äußere Düsennadel
sind so ausgebildet, dass abhängig von der Stellung des äußeren Kolbens die Position
der äußeren Düsennadel einstellbar ist und dass abhängig von der Stellung des inneren
Kolbens die Position der inneren Düsennadel einstellbar ist. Dadurch dass das Servoventil
sehr kompakt ausgebildet sein kann, kann auch das Einspritzventil sehr kompakt ausgebildet
sein.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der axiale Bereich des
inneren Kolbens, der sich entlang der Dichthülse erstreckt, entlang seines Umfangs
mit mindestens einer sehnenförmigen Eintiefung versehen. Eine derartige sehnenförmige
Eintiefung ist so einfach herstellbar und ermöglicht einen Durchfluss von Fluid zwischen
der Dichthülse und dem inneren Kolben.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der innere Kolben
koaxial zu dem äußeren Kolben angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass ein Stellantrieb
zentral sowohl auf den inneren als auch auf den äußeren Kolben einwirken kann und
es müssen keine Hebelanordnungen vorgesehen sein und auch die Gefahr eines Verklemmens
des inneren oder äußeren Kolbens ist äußerst gering.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Servofeder vorgesehen,
die sich einerseits auf einem Absatz des inneren Kolbens und andererseits auf einem
Absatz der Dichthülse abstützt. So spannt sie sowohl die Dichthülse vor und andererseits
wird durch sie eine Kraft auf den äußeren Kolben in Richtung seiner Schließposition
ausgeübt.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung hat der Schließkörper
des inneren Kolbens eine teilkugelförmige Kontur. Eine teilkugelförmige Kontur kann
z.B. eine halbkugelförmige Kontur sein oder auch eine beliebige andere Kontur, die
nur in Teilbereichen kugelförmig ist. Wesentlich dabei ist nur, dass der Bereich des
Schließkörpers, der in der Schließstellung dichtend an dem Sitz des äußeren Kolbens
anliegt, eine sphärische Kontur hat.
[0014] Dies hat den Vorteil, dass das Einspritzventil mit einer sehr geringen Bauhöhe ausgebildet
werden kann, da die Führung des inneren Kolbens axial im Bereich der Dichthülse axial
sehr kurz ausgebildet werden kann, da eine dichtende Anlage an dem Sitz des äußeren
Kolbens auch bei einer leichten Verkippung durch die teilkugelförmige Kontur gewährleistet
werden kann.
[0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Einspritzventil mit einem Servoventil und
- Figur 2
- eine Vergrößerung eines Teilbereichs des Einspritzventils gemäß Figur 1 in dem Bereich,
in dem das Servoventil angeordnet ist.
[0016] Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figuren-übergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0017] Ein Einspritzventil hat ein Injektorgehäuse 1. In einer Ausnehmung des Injektorgehäuses
1 ist ein Stellantrieb angeordnet, der bevorzugt ein Piezo-Aktuator 4 ist. Der Antrieb
kann jedoch auch ein beliebiger anderer geeigneter Stellantrieb sein, wie beispielsweise
ein elektromagnetischer Stellantrieb. Ferner ist in dem Injektorgehäuse 1 ein Leckageraum
14 ausgebildet.
[0018] Eine Düsenbaugruppe des Einspritzventils umfasst eine Ventilplatte 16, eine Zwischenplatte
18, einen Nadelführungskörper 20 und einen Düsenkörper 22. Die Düsenbaugruppe ist
mittels einer Düsenspannmutter 23 mit dem Injektorgehäuse 1 mechanisch gekoppelt.
[0019] Der Nadelführungskörper 20 hat eine Ausnehmung 24, die sich axial in einer Ausnehmung
26 des Düsenkörpers 22 fortsetzt. Eine äußere Düsennadel 27 ist in der Ausnehmung
24 des Nadelführungskörpers 20 und der Ausnehmung 26 des Düsenkörpers 22 angeordnet.
Die äußere Düsennadel 27 hat eine sie in axialer Richtung durchdringende Ausnehmung
28, in der eine innere Düsennadel 29 angeordnet ist. Die innere und äußere Düsennadel
27, 29 sind bevorzugt koaxial zueinander angeordnet. Ferner ist eine erste Düsenfeder
30 vorgesehen, welche eine Kraft auf die äußere Düsennadel 27 ausübt in einer Schließrichtung
der äußeren Düsennadel 27 und die somit ohne das Vorhandensein weiterer Kräfte die
äußere Düsennadel 27 in eine Schließposition drückt, in der sie einen Fluidfluss durch
ein erstes Einspritzloch 34 unterbindet. Befindet sich die äußere Düsennadel außerhalb
ihrer Schließposition, so gibt sie den Fluidfluss durch das erste Einspritzloch 34
frei.
[0020] Ferner ist eine zweite Düsenfeder 32 (Figur 2) vorgesehen, welche eine Kraft auf
die innere Düsennadel 29 ausübt in einer Schließrichtung der inneren Düsennadel 29
und die somit ohne das Vorhandensein weiterer Kräfte die innere Düsennadel 29 in eine
Schließposition drückt, in der sie einen Fluidfluss durch ein zweites Einspritzloch
36 unterbindet. Befindet sich die innere Düsennadel außerhalb ihrer Schließposition,
so gibt sie den Fluidfluss durch das zweite Einspritzloch 36 frei.
[0021] Die zweite Düsenfeder ist in einer Ausnehmung der Zwischenplatte 18 angeordnet, die
im folgenden als Federtasche 37 bezeichnet ist. Die Federtasche 37 nimmt ferner eine
Hülse 40 auf, die sich mit einer Dichtkante 44, die auch als Beißkante bezeichnet
werden kann, auf einer Kontaktfläche 46 der inneren Düsennadel 29 abstützt. Bevorzugt
ist die Dichthülse 40 nicht stoffschlüssig mit der inneren Düsennadel 29 verbunden.
Sie kann jedoch auch stoffschlüssig mit der inneren Düsennadel, so zum Beispiel durch
Laserschweißen, verbunden sein. Die Dichthülse 40 trennt so einen ersten Steuerraum
48 ab, der an die Kontaktfläche 46 der inneren Düsennadel 29 angrenzt, von einem zweiten
Steuerraum 50, der angrenzt an eine Kontaktfläche 54 der äußeren Düsennadel 27.
[0022] Die Position der inneren Düsennadel 29 wird bestimmt durch eine Kräftebilanz aus
der durch die zweite Düsenfeder 32 auf die innere Düsennadel 29 einwirkende Kraft,
die durch den Druck in dem ersten Steuerraum 48 auf die innere Düsennadel 29 über
die Kontaktfläche 46 einwirkende Kraft und einer Kraft, die hervorgerufen durch den
Druck des Fluids über einen Hochdruckabsatz 52 der inneren Düsennadel 29 auf diese
entgegen der Schließrichtung einwirkt.
[0023] Die Position der äußeren Düsennadel 27 hängt ab von der Kräftebilanz der Kraft, die
durch die erste Düsenfeder 30 hervorgerufen wird, den in dem zweiten Steuerraum 50
herrschenden Druck, der über die Kontaktfläche 54 der äußeren Düsennadel 27 eine Kraft
einkoppelt, die schließend auf die äußere Düsennadel 27 wirkt, und einer Kraft, die
durch den Fluiddruck in einem Bereich eines Hochdruckabsatzes 56 der äußeren Düsennadel
entgegengesetzt der Schließrichtung der äußeren Düsennadel 27 wirkt. Das jeweilige
freie Volumen im Bereich der Hochdruckabsätze 56, 52 ist jeweils hydraulisch gekoppelt
mit einer Hochdruckbohrung 58 des Einspritzventils.
[0024] Das Servoventil umfasst einen äußeren Kolben 64, der in einer Ausnehmung 62 der Ventilplatte
16 angeordnet ist. In seiner Schließstellung liegt der äußere Kolben 64 dichtend mit
einem Schließkörper 68 des äußeren Kolbens an einem Sitz 66 der Ventilplatte 16 an.
Der Schließkörper 68 des äußeren Kolbens 64 kann kegelförmig oder auch beispielsweise
teilkugelförmig ausgebildet sein.
[0025] Der äußere Kolben 64 ist in axialer Richtung durchdrungen von einer Ausnehmung 70
des äußeren Kolbens 64. In der Ausnehmung 70 des äußeren Kolbens 64 ist ein Sitz 72
ausgebildet. Ein innerer Kolben 74 ist in der Ausnehmung 70 des äußeren Kolbens 64
angeordnet und liegt mit einem Schließkörper 76 des inneren Kolbens 74 in einer Schließstellung
des inneren Kolbens 74 an dem Sitz 72 des äußeren Kolbens 64 dichtend an. Der innere
Kolben 74 weist einen Absatz 80 auf, auf dem sich eine Servofeder 78 an ihrem einen
axialen Ende abstützt. Die Servofeder 78 stützt sich an ihrem anderen axialen Ende
ab an einem Absatz 82 einer Dichthülse 84.
[0026] Die Dichthülse 84 ist mit einer Dichtkante auf die Zwischenplatte 18 gedrückt. Die
Dichthülse 84 hat einen Führungsbereich 19, in dem sie in der Ausnehmung 70 des äußeren
Kolbens 64 geführt ist. Ein Zapfen 92 des inneren Kolbens 74 hat einen Führungsbereich
94, in dem er in der Dichthülse 84 geführt ist. Der Absatz 80 des inneren Kolbens
kann so axial sehr kurz ausgebildet sein, da er nicht die Funktion des Führens des
inneren Kolbens 74 übernehmen muss. Dadurch kann insgesamt der innere Kolben 74 in
seiner axialen Erstreckung sehr kompakt ausgebildet sein.
[0027] Bevorzugt ist der innere Kolben 74 im Bereich seines Zapfens 92 mit mindestens einer
Eintiefung 96 versehen, durch die ein Durchfluss des Fluids zwischen der Dichthülse
84 und dem inneren Kolben 74 ermöglicht ist. Die Eintiefungen 96 sind bevorzugt sehnenförmig
ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass sie durch einfaches Fräsen von entsprechenden
Teilbereichen des Umfang des Zapfens 92 hergestellt werden können.
[0028] Der erste Steuerraum 48 umfasst auch das freie Volumen der Federtasche 37. Er kommuniziert
über eine Ablaufdrossel 98 mit der Ausnehmung des äußeren Kolbens 64. Der erste Steuerraum
48 ist mittels einer ersten Zulaufdrossel 100 hydraulisch gekoppelt mit der Hochdruckbohrung
58. Der zweite Steuerraum 50 ist mit einer zweiten Zulaufdrossel 102 versehen, über
die er mit der Hochdruckbohrung 58 gekoppelt ist.
[0029] Wenn sich der innere Kolben 74 dichtend mit seinem Schließkörper 78 in Anlage an
dem Sitz 72 des äußeren Kolbens 64 befindet, so steht er leicht axial mit seiner Endfläche
über der Endfläche des äußeren Kolbens 64. Der äußere und innere Kolben 64, 74 werden
mittels des Piezo-Aktuators 4 entweder direkt oder mittels eines Übertragers bewegt.
Wird durch den Piezo-Aktuator 4 eine Hubbewegung ausgeführt, so bewegt sich als erstes
der innere Kolben 74 weg von seiner dichtenden Anlage an dem Sitz 72 des äußeren Kolbens.
Dies hat dann zur Folge, dass in dem ersten Steuerraum 48 befindliches Fluid in den
Leckageraum 14 abfließt, was zu einem Abfallen des Drucks in dem ersten Steuerraum
48 führt. Mit sinkendem Druck in dem ersten Steuerraum 48 sinkt auch die Kraft, die
über die Kontaktfläche 46 der inneren Düsennadel 29 in Schließrichtung der inneren
Düsennadel ausgeübt wird. Und somit erfolgt schließlich das Bewegen der inneren Düsennadel
29 heraus aus ihrer Schließposition. Verringert sich der Hub des Piezo-Aktuators 4
zu einem späteren Zeitpunkt wieder, so bewegt sich der innere Kolben 74 wieder zurück
in seine dichtende Anlage an dem Sitz 72 des äußeren Kolbens 64. Durch das über die
erste Zulaufdrossel 100 zufließende Fluid steigt der Druck in dem ersten Steuerraum
48 wieder an, was letztlich wieder zu einem Bewegen der inneren Düsennadel 29 zurück
in ihre Schließposition führt.
[0030] Mit zunehmendem Hub des Piezo-Aktuators 4 bewegt sich zunächst der innere Kolben
74 weg von seiner dichtenden Anlage an dem Sitz 72 des äußeren Kolbens 64 und mit
weiter zunehmendem Hub des Piezo-Aktuators 4 bewegt sich dann schließlich auch der
äußere Kolben 64 weg von seiner dichtenden Anlage an dem Sitz 66 der Ventilplatte
16. Dies hat dann zur Folge, dass Fluid aus dem zweiten Steuerraum 50 in den Leckageraum
14 abfließen kann und somit der Druck in dem zweiten Steuerraum 50 sinkt. Mit sinkendem
Druck in dem zweiten Steuerraum 50 verringert sich auch die Kraft, die durch den Druck
des Fluids in dem zweiten Steuerraum 50 über die Kontaktfläche 54 der äußeren Düsennadel
27 auf diese in ihrer Schließrichtung eingekoppelt wird. Dies führt letztendlich zu
einem Bewegen der äußeren Düsennadel 27 heraus aus ihrer Schließposition. Wird der
Hub des Piezo-Aktuators 4 anschließend wieder verringert, so bewegt sich der äußere
Kolben 64 wieder in seine dichtende Anlage an dem Sitz 66 der Ventilplatte 16. Es
kann dann kein Fluid aus dem zweiten Steuerraum 50 mehr in den Leckageraum 14 abfließen
und durch über die zweite Zulaufdrossel 102 zufließendes Fluids steigt der Druck in
dem zweiten Steuerraum 50 wieder, was schließlich zu einem Zurückbewegen der äußeren
Düsennadel 27 in ihre Schließposition führt.
[0031] Der Schließkörper 78 des inneren Kolbens 74 ist bevorzugt teilkugelförmig ausgebildet.
Auf diese Weise kann die axiale Länge der Führung des inneren Kolbens sehr gering
gehalten werden, da durch die teilkugelförmige Form des Schließkörpers 78 des inneren
Kolbens 74 auch ein geringes Verkippen des inneren Kolbens 74 nicht zu einer Verringerung
der Dichtigkeit der Anlage des Schließkörpers 78 an dem Sitz 72 des äußeren Kolbens
64 führt. Somit kann insgesamt die Bauhöhe des Einspritzventils verringert werden.
Der Schließkörper 78 kann jedoch auch beispielsweise kegelförmig ausgebildet sein.
1. Servoventil
- mit einem Körper, in dem eine Ausnehmung ausgebildet ist,
- mit einem äußeren Kolben (64), der in der Ausnehmung des Körpers angeordnet ist
und der einen Schließkörper (68) hat, der in einer Schließstellung des äußeren Kolbens
(64) dichtend an einem Sitz (66) anliegt, der in der Wandung der Ausnehmung des Körpers
gebildet ist,
- mit einem inneren Kolben (74), der in einer Ausnehmung (70) des äußeren Kolbens
(64) angeordnet ist und der einen Schließkörper (78) hat, der in einer Schließstellung
des inneren Kolbens (74) dichtend an einem Sitz (72) anliegt, der in der Wandung der
Ausnehmung (70) des äußeren Kolbens (64) ausgebildet ist und
- mit einer Dichthülse (84), die in der Ausnehmung (70) des äußeren Kolbens (64) geführt
ist und einen freien Raum der Ausnehmung (70) des äußeren Kolbens (64) von einem freien
Raum der Ausnehmung des Körpers entkoppelt, wobei der innere Kolben (74) in der Dichthülse
(84) geführt ist.
2. Servoventil nach Anspruch 1,
bei dem der axiale Bereich des inneren Kolbens (74), der sich entlang der Dichthülse
(84) erstreckt, entlang seines Umfangs mit mindestens einer sehnenförmigen Eintiefung
(96) versehen ist.
3. Servoventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
bei dem der innere Kolben (74) koaxial zu dem äußeren Kolben (64) angeordnet ist.
4. Servoventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
bei dem sich eine Servofeder (86) einerseits auf einem Absatz (80) des inneren Kolbens
(74) und andererseits auf einem Absatz (82) der Dichthülse (84) abstützt.
5. Einspritzventil mit
- einem Körper, der eine erste Ausnehmung hat,
- einer äußeren Düsennadel (27), die in der ersten Ausnehmung angeordnet ist, die
eine Ausnehmung (28) hat, und die in einer Schließposition einem Fluidfluss durch
ein erstes Einspritzloch (34) unterbindet und diesen ansonsten freigibt,
- einer inneren Düsennadel (29), die in der Ausnehmung (28) der äußeren Düsennadel
(27) angeordnet ist und die in einer Schließposition einen Fluidfluss durch ein zweites
Einspritzloch (36) unterbindet und diesen ansonsten freigibt,
- einem Servoventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
- wobei das Servoventil, der Körper und die innere und die äußere Düsennadel (29,
27) so ausgebildet sind, dass abhängig von der Stellung des äußeren Kolbens (64) die
Position der äußeren Düsennadel (27) einstellbar ist.
6. Einspritzventil nach Anspruch 5,
bei dem der Schließkörper (78) des inneren Kolbens (74) eine teilkugelförmige Kontur
hat.