Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Spendevorrichtung für flüssige, rieselförmige
oder pastöse Medien bestehend aus einem Grundkörper mit mindestens einer Kammer zur
Bevorratung eines Mediums, einem Ausgabeelement zur Ausgabe mindestens eines bevorrateten
Mediums sowie einem Bedienelement zur Dosierung und Förderung mindestens eines bevorrateten
Mediums.
Stand der Technik
[0002] Spendevorrichtung zur Ausgabe flüssiger, rieselförmiger oder pastöser Medien werden
für eine Vielzahl von Anwendungen, beispielsweise für Zahnpasta, Schuhcreme, Granulatklebstoff,
Farbe oder Ähnliches, benötigt. Diese Medien können in verschiedenen Ausführungsformen
des Grundkörpers bevorratet sein, beispielsweise in einer Tube, einer Flasche oder
einem Beutel.
[0003] Die hierfür benötigte Spendevorrichtung, die jeweils eine definierte Menge an Medium
ausgeben soll, muss die Funktion aufweisen, dass nach erfolgter Ausgabe der bestimmten
Menge des Mediums die Ausgabeöffnung vorzugsweise luftdicht verschließt, damit in
der Spendevorrichtung verbleibende Reste des Mediums nicht austrocknen können. Dabei
ist es von Vorteil, wenn die Spendevorrichtung leicht mit einer Hand mittels eines
Fingers zu bedienen ist.
[0004] Die aus dem Stand der Technik bekannten Spendevorrichtungen bestehen im wesentlichen
aus einem Grundkörper, in dem das auszugebene Medium bevorratet ist. Ferner sehen
sie einen Ausgabeelement vor, über welches das Medium ausgeben wird. Zwischen den
beiden Elementen, nämlich Grundkörper und Ausgabeelement, sehen die bekannten Spendevorrichtungen
ein Bedienelement zur Förderung und Dosierung des bevorrateten Mediums vor, welches
vorzugsweise über ein Funktionselement durch Fingerdruck bedient werden kann.
[0005] So ist aus US 2,772,817 A eine Spendevorrichtung für flüssige Medien-bekannt, bestehend
aus einem Grundkörper mit einer Bevorratungskammer, einem Ausgabeelemerst und einem
dazwischen angeordneten Bedienelement, welches einen Hohlkörper bildet bekannt. Der
Grundkörper ist dabei durch eine erste Öffnung und ein davor angeordnetes erstes Ventil
mit dem Bedienelement fluidmässig verbunden. Das Bedienelement besteht aus einem elastischen
Material und weist auf der dem Grundkörper entgegen gesetzten Seite ein zweites Ventil
auf, welches gleichzeitig das Ausgabeelement bildet.
[0006] Als nachteilig erweist sich bei diesem Stand der Technik, dass das Ausgabeelement
gleichsam aus einem elastischen Material besteht, wodurch die Möglichkeiten der Ausgestaltung
des Ausgabeelementes eingeschränkt ist. So ist beispielsweise die Adaption unterschiedlicher
Aufsätze, etwa eines Sprühkopfes, einer Kanüle, einer Tülle, einer Bürste, etc. nicht
möglich. Eine Ausbildung des Bedienelements als Bauteil ist daher ausgeschlossen.
Darüber hinaus kann die einstückige Ausbildung des Bedienelementes und des Ausgabeelementes
nicht verhindern, dass bei Berührung des elastischen Materials Medium aus dem Hohlraum
ungewollt austreten kann. Schließlich sind die Möglichkeiten eines sauerstoffdichten
oder antiseptischen Verschlusses des Ausgabeelementes aufgrund der Flexibilität des
Materials eingeschränkt.
[0007] Aus US 3,820,689 A ist eine weitere Spendevorrichtung mit einem Grundkörper, einem
Bedienelement und einem Ausgabeelement bekannt. Das Bedienelement besteht aus einem
stabilen Gehäuse und einem elastischen Funktionselement. Das Gehäuse bildet einen
Hohlraum, in den ein erster Verbindungskanal aus der Bevorratungskammer des Grundkörpers
mündet. Das Funktionselement erstreckt sich über ein Großteil der oberen Fläche des
Gehäuses und bildet ein flexibles, kuppelartiges Bedienfeld und eine flache, längliche
und flexible Lippe. Der Hohlraum des Gehäuses wird durch den kuppelartigen Teil des
Funktionselement fluiddicht verschlossen. Die flache, längliche und flexibel Lippe
des Funktionselements steht in einem geringen Abstand zu einem darunter verlaufenden
zweiten Verbindungskanal, der den Hohlraum mit dem Ausgabeelement fluidmässig verbindet
und in eine ringförmige Auslassöffnung mündet. Aus der dem Hohlraum zugewandten Innenseite
des kuppelartigen Teils des Funktionselements ist ein integriertes erstes Ventil in
Form einer Dichtlippe ausgebildet, welches den ersten Verbindungskanal verschließt.
Durch wiederholtes Drücken des kuppelartigen Funktionselements wird ein Pumpeffekt
erzielt, wodurch sich das erste Ventil öffnet und das Medium aus dem Grundkörper in
den Hohlraum eintritt und durch den zweiten Verbindungskanale an die ringförmig Auslassöffnung
und von dort in das Ausgabeelement geleitet wird. Sobald der Druck auf das kuppelartige
Funktionselement aufhört, verschließt das erste Ventil den ersten Verbindungskanal.
Wenn dann das gesamte Medium aus dem Hohlraum ausgetreten ist, senkt sich der lippenartige
Teil des Funktionselement über die ringförmige Auslassöffnung und verschließt sie
Verbindung zum Ausgabeelement.
[0008] Nachteil dieser Erfindung ist die begrenzte Dichtungswirkung des ersten Ventils,
da dieses aus demselben elastischen Material wie das Funktionselement besteht. Darüber
hinaus verschließt der lippenartig ausgebildete Teil des Funktionselements die ringförmige
Auslassöffnung dann nicht vollständig, wenn Reste des Mediums in dem Hohlraum, insbesondere
unter dem lippenartigen Teil des Funktionselements, verbleiben. Dies kann zu einer
Leckage des Mediums führen. Wenn das Funktionselement die im Hohlraum verbleibenden
Reste des Mediums nicht fluiddicht gegenüber dem die Spendevorrichtung umgebenden
Ambiente verschließt, kann es überdies - je nach bevorrateten Medium - zu dessen Austrocknung
kommen. Trocknet insbesondere das im Hohlraum um das erste Ventil verbleibende Medium
aus, so kann dies zu einer Beeinträchtigung der Schließwirkung des Ventils bis hin
zur vollständigen Aufhebung derselben führen. Die Funktion der Spendevorrichtung ist
dann nicht mehr gegeben.
[0009] Ein weiterer wesentlicher Nachteil der Erfindung besteht darin, dass das erste Ventil
in den Hohlraum hinein ragt, was zunächst zu einer Verkleinerung des Hohlraums führt,
so dass die Menge des auszugebenden Materials gering ist, was nur mit einer Vergrößerung
des Hohlraums ausgeglichen werden kann, welcher wiederum eine größere Pumpwirkung
bedarf, um das Volumen des Mediums vollständig auszugeben. Zum anderen besteht der
Nachteil darin, dass im Bereich des ersten Ventils Kammern und Bereiche (Hinterschneidungen)
gebildet werden, in denen keine ausreichende Fliessgeschwindigkeit des Mediums mehr
vorherrscht, so dass das dorthin gelangte Medium nicht weiter transportiert wird.
Dieses kann ablagern, verklumpen oder eintrocknen. Auch hierdurch kann die Funktionsweise
des ersten Ventils wie zuvor ausgeführt beeinträchtigt werden.
[0010] Wird die Spendevorrichtung vor oder während des Pumpvorgangs gedreht, sodass das
Gehäuse zum Erdboden gerichtet ist, wirkt die Gewichtskraft des ersten Ventils weg
von der abzudichtenden Öffnung des ersten Verbindungskanals. Dies kann dazu führen,
dass der für die Pumpwirkung erforderliche Unterdruck im Hohlraum frühzeitig ausgeglichen
wird, wodurch das erforderliche Ansaugen des Mediums aus dem Grundkörper nicht oder
in nicht ausreichender Menge erfolgt. Ebenfalls kann die aufgehobene Schließwirkung
des ersten Ventils dazu führen, dass das Medium unkontrolliert in den Hohlraum nachfließt,
während dieses noch über das Ausgabeelement ausgegeben wird. Dadurch wird die Dosierwirkung
des Bedienelements erheblich beeinträchtigt.
[0011] Ein gemeinsamer Nachteil des gesamten vorbenannten Stands der Technik ist, dass mindestens
ein Ventil zur Abdichtung der Spendevorrichtung Bestandteil des elastischen Funktionselementes
innerhalb des Bedienelementes ist. Eine Verwendung unterschiedlicher, dem jeweiligen
bevorrateten Medium angepasster Ventiltypen ist deshalb nicht möglich.
[0012] Schließlich erfordert die Herstellung eines Funktionselements aus einem elastomeren
Kunststoff, mit integriertem ersten Ventil eine besondere Ausgestaltung eines Spritzgusswerkzeuges
und somit einen komplexeren und damit kostspieligeren Fertigungsprozess.
Aufgabe der Erfindung
[0013] Aufgabe der Erfindung ist es die aus dem Stand der Technik bekannten Spendevorrichtungen
weiter zu entwickeln und mindestens einen der vorgenannten Nachteile zu vermeiden.
Lösung der Aufgabe
[0014] Zur Lösung der Aufgabe wird ein Bedienelement bestehend aus einem stabilen Gehäuse
vorgeschlagen, welches über mindestens einen ersten Verbindungskanal mit dem Grundkörper
und über mindestens einen zweiten Verbindungskanal mit dem Ausgabeelement verbunden
ist, wobei der erste und der zweite Verbindungskanal durch je ein Ventil verschließbar
ist, welche jeweils in dem stabilen Gehäuse angeordnet sind.
Darstellung der Erfindung
[0015] Das Bedienelement umfasst ein Funktionselement und ein Gehäuse sowie ein zwischen
Funktionselement und Gehäuse angeordneten Hohlraum. Dieser Hohlraum steht mit einem
ersten Verbindungselement in fluidmässiger Verbindung, wobei der erste Verbindungskanal
wiederum mit mindestens einer Bevorratungskammer des Grundkörpers in Verbindung steht.
Ferner mündet in den Hohlraum ein zweiter Verbindungskanal, der wiederum fluidmäßig
mit dem Ausgabeelement in Verbindung steht.
[0016] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass in dem ersten Verbindungskanal vor der ersten
Öffnung bzw. in dem zweiten Verbindungskanal nach der zweiten Öffnung, jeweils ein
Ventil vorgesehen ist, wobei die Ventile in dem Gehäuse des Bedienelements angeordnet
sind.
[0017] Die Ventile sind derart angeordnet, dass bei Betätigung des Funktionselements zumindest
die Öffnung des ersten Verbindungskanals geschlossen wird und Medium durch die zweite
Öffnung über den zweiten Verbindungskanal in das Ausgabeelement ausgebbar ist und
durch Loslassen des Funktionselements die zweite Öffnung des weiteren Verbindungskanals-geschlossen
wird und das Medium über den ersten Verbindungskanal durch die erste Öffnung in den
Hohlraum transportiert wird.
[0018] Durch Loslassen des Funktionselements wirkt eine durch die Materialauswahl und durch
die Formgestaltung des Funktionselements gegebene Rückstellkraft derart, dass in dem
Hohlraum eine Druckdifferenz, hier ein Unterdruck, entsteht und das erste Ventil sich
zu der Bevorratungskammer hin öffnet, so dass das entsprechende Medium in den Hohlraum
unter dem Funktionselement nachfließen kann, wobei das zweite Ventil, das im Bereich
des zweiten Verbindungskanals angeordnet ist, sich während dieser Zeit schließt.
[0019] Die beiden Ventile werden somit über die im Hohlraum entstehende Druckdifferenz gesteuert,
das heißt, sie werden geöffnet und entsprechend geschlossen.
[0020] Um die zuvor beschriebene Pumpfunktion zu gewährleisten, sind die Schließ- bzw. Öffnungszyklen
der beiden Ventile gegenläufig zueinander angeordnet. Dies bedeutet, dass das erste
Ventil derart angeordnet ist, dass bei herrschendem Unterdruck innerhalb des Hohlraums
das Medium über den erste Verbindungskanal und die erste Öffnung in den Hohlraum fließt
und bei Betätigen des Funktionselements aufgrund des Überdrucks geschlossen ist. Hingegen
weist das zweite Ventil die Funktion auf, dass es bei entstehendem Unterdruck innerhalb
des Hohlraums geschlossen und bei entstehendem Überdruck, das heißt, bei Betätigen
des Funktionselements, geöffnet ist, so dass das Medium von dem Hohlraum über die
zweite Öffnung und den zweiten Verbindungskanal zu einem Ausgabeelement transportiert
werden kann.
[0021] Das Funktionselements ist vorzugsweise aus einem Elastomer gebildet, wobei dessen
Form derart gestaltet ist, dass eine bestimmte Rückstellkraft gegeben ist, die nach
dem Betätigen des Funktionselements wirkt. Aufgrund der Shorehärte des Funktionselements
kann die Rückstellkraft entsprechend gestaltet werden. Ferner ist das Funktionselement
derart ausgebildet, dass in dem Hohlraum keine "toten" Volumenbereiche entstehen,
in den das Medium steht, d.h. nicht in Richtung des Ausgabeelements transportiert
wird. In einer vorteilhaften Ausführung ist das Funktionselement derart ausgestaltet,
dass intuitiv ein Bedienpunkt definiert wird, durch dessen Betätigung erzielt wird,
dass das im Hohlraum befindliche Medium vollständig ausgegeben werden kann. Hierzu
wird beispielsweise vorgeschlagen, das Funktionselement im Querschnitt tropfenförmig
auszubilden und derart auf dem Bedienelement anzuordnen, dass die zum Benutzer hinweisende
Seite des Funktionselements mittels eines Fingers, beispielsweise eines Daumens, bedienbar
ist.
[0022] Im Gegensatz zu dem flexiblen Funktionselement besteht das Gehäuse des Bedienelements
aus einem rigiden Material. Hierdurch wird erreicht, das bei Betätigung des Bedienelements
das flexible Funktionselement gegen das Gehäuse gedrückt wird, wodurch der zwischen
diesen Elementen befindliche Hohlraum komprimiert wird. Dieser Hohlraum kann derart
ausgebildet sein, dass durch seine Formgebung ein definiertes Volumen des Mediums
vorhanden ist, welches bei jeder vollständiger Betätigung des Funktionselements ausgegeben
wird, während eine nur teilweise Betätigung nur ein entsprechendes Teilvolumen durch
den zweiten Verbindungskanal und das Ausgabeelement befördert.
[0023] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Spendevorrichtung ist die Möglichkeit
unterschiedliche Ventiltypen einzusetzen, da diese nicht aus demselben elastomeren
Material wie das Funktionselement bestehen müssen. Ferner werden die Ventile in die
Verbindungskanäle innerhalb des stabilen Gehäuse des Bedienelementes eingesetzt, weshalb
ein stabiles Umfeld zur Verankerung der Ventile zur Verfügung steht und die Ventile
durch das Betätigen des Funktionselementes nicht verformt werden können. Beides vergrößert
ebenfalls das Spektrum der verwendbaren Ventiltypen und verbessert die Möglichkeit
in jeder Lage dichte Ventile zu verwenden. Die Wahlmöglichkeit aus verschiedensten
Ventiltypen erlaubt es, das passende Ventil für das bevorratete und auszugebende Medium
verwendet zu wählen. Dies vergrößert den Einsatzbereich der Spendevorrichtung im Hinblick
auf die zu dosierenden Medien.
[0024] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Spendevorrichtung in jeder Lage relativ
zum Raum benutzt werden kann, da die Ventile nicht durch ihre Gewichtskraft in eine
ungünstige Position verrutschen können. Somit erlaubt die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch eine Ausgabe "über Kopf".
[0025] Als vorteilhaft erweist es sich ferner, dass das Ausgabeelement der Spendevorrichtung
an das stabile Gehäuse des Bedienelementes gekoppelt werden kann. Die ermöglicht entsprechende
Adaptionsmöglichkeiten, die etwa darin bestehen, dass Ausstreichelemente, Zerstäuber,
Drehventile, Bürsten oder anderweitig gestaltete Hilfsmittel adaptierbar sind. So
kann erreicht werden, dass unmittelbar nach dem Dosieren und Ausgeben ein entsprechendes
Bearbeiten des ausgegebenen Mediums erfolgen kann.
[0026] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Bedienelement als Baugruppe ausgebildet,
wobei diese Baugruppe Schnittstellen aufweist, die auf ihrer einen Seite an den Grundkörper
mit mindestens einer Bevorratungskammer und auf ihrer anderen Seite an das Ausgabeelement
anschließbar sind. Zur fluidmässigen Überführung in die Bevorratungskammer bzw. in
das Ausgabeelement sind die Verbindungskanäle vorgesehen. Das Bedienelement kann als
Modul ausgebildet sein, es kann jedoch auch integrativer Bestandteil der gesamten
Spendevorrichtung sein, wobei Grundkörper, Funktionselement und Ausgabeelement ein
einstückiges Teil bilden.
[0027] Je nach Anwendungsfall können die entsprechenden Module herangezogen werden, so dass
eine einfache Gestaltung eines Produktes in der Ausbildung einer Spendervorrichtung
je nach Anwendungsfall und Anwendungsmöglichkeit gegeben ist.
[0028] Wenn das Ausgabeelement seinerseits ein Ventil (beispielsweise einen Zerstäuber,
ein Drehventil o.ä.) zur Dosierung des Mediums vorsieht, kann dieses in einem alternativen
Ausführungsbeispiel das zweite Ventil in dem Bedienelement ersetzen.
[0029] In einer alternativen Ausbildung ist vorgesehen, eine Spendevorrichtung, bestehend
aus Grundkörper, Bedienelement und Ausgabeelement zu gestalten, wobei der Grundkörper
als Hohlkörper ausgebildet ist und in den Hohlkörper entsprechende Bevorratungskammern,
beispielsweise in Ausbildung von Patronen oder Tuben einschiebbar sind. Sobald die
Bevorratungskammern entleert sind, können diese wiederum durch neue ersetzt werden.
[0030] In einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, den Grundkörper
selbst als Bevorratungskammer auszubilden. Hierzu ist vorgesehen, dass der Grundkörper
zuerst über eine Befüllungsöffnung mit Material und nach der Befüllung mit einem Nachlaufelement,
beispielsweise einem Nachlaufring, und vorzugsweise einer Abschlusskappe versehen
wird. Der beispielhaft gewählte Nachlaufring, der in seinem Umfang Dichtlippen aufweist,
läuft selbsttätig innerhalb der Bevorratungskammer in Richtung des ersten Verbindungselements
und verkleinert so die Bevorratungskammer. Dadurch ist es möglich, dieses aufgeführte
Ausführungsbeispiel mehrfach zu befüllen,
[0031] Alternativ kann vorgesehen werden, den Grundkörper zu verschließen, so dass nach
Entleerung der Bevorratungskammer keine erneute Befüllung stattfinden kann und das
genannte Ausführungsbeispiel als Einwegprodukt einzusetzen ist.
[0032] Eine andere alternative Ausführung der Spendevorrichtung besteht darin, die Bevorratungskammer
mehrteilig auszubilden. Dies bedeutet, dass unterschiedliche Materialien, unabhängig
davon, welche Konsistenz sie aufweisen, in unterschiedlichen Behältern innerhalb des
Grundkörpers bevorratet werden können. Entweder kann vorgesehen werden, dass mittels
eines Wahlelements wahlweise das eine oder das andere Medium dosiert und gefördert
werden kann. Es kann aber auch vorgesehen werden, dass das Bedienelement zwei erste
Verbindungskanäle zu jeweils einer Bevorratungskammer aufweist, so dass beide Materialien
bei Betätigung des Funktionselements in den Hohlraum zwischen Gehäuse und Funktionselement
gelangen und dort durch Niederdrücken des Funktionselements vermischt werden, so dass
die beiden vermischten- Komponenten über die zweite Öffnung und den zweiten Verbindungskanal
in das Ausgabeelement befördert werden können.
[0033] Eine weitere alternative Ausführungsform kann darin bestehen, dass die Medien in
unterschiedlichen Bevorratungskammern bevorratet werden und über den ersten Verbindungskanal
mit mehreren nebeneinander angeordneten Bedienelementen in Verbindung stehen, so dass
über die weiteren Verbindungskanäle jeweils - ohne Vermischung - die einzelnen Medien
in Richtung des Ausgabeelements transportiert werden können. Entweder treten die Medien
einzeln aus oder sie können über ein Adaptionsmittel vermischt werden. Ein solches
Adaptionsmittel weist erfindungsgemäß die Funktion auf, dass die geförderten und dosierten
Medien gemischt und ausgegeben werden können. Alternativ hierzu kann vorgesehen werden,
dass das Adaptionsmittel die Ausbildung eines Ausstreichelements hat, so dass bei
Austreten der Medien aus der Ausgabeeinheit in dem Ausstreichelement die Medien vermischt
werden können, bevor sie dann auf ein entsprechendes anderes weiteres Element aufgetragen
werden.
[0034] Eine alternative Lösung der Aufgabe sieht vor, dass das erste Ventil auf die Eintrittsöffnung
des ersten Verbindungskanals reduziert wird. Um ein Rücklauf des in Richtung des Ausgabeelements
beförderten Mediums zu verhindern, weist das flexible Funktionselement auf seiner
dem Hohlraum zugewandten Seite eine vorzugsweise stempelartige Ausformung auf, welche
bei Betätigung des Funktionselementes die Eintrittsöffnung des ersten Verbindungskanals
in den Hohlraum abdeckt,
[0035] Diese sowie weitere Aufgaben und Vorteile der Erfindungen, beruhen auf den konstruktiven
und funktionellen Details, die im Folgenden ausführlich beschrieben und beansprucht
werden, wobei auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird, die einen Teil
derselben bilden und bei denen gleiche Bezugszeichen sich durchgängig auf gleiche
Teile beziehen.
Zeichnungen
[0036] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Bedienelements für eine Spendevorrichtung für Medien;
- Fig. 2
- das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 in betätigtem Zustand;
- Fig. 3
- eine Prinzipdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines alternativen erfindungsgemäßen
Bedienelements für eine Spendevorrichtung von Medien;
- Fig. 4
- das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 in betätigtem Zustand;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht auf eine erfindungsgemäße Spendevorrichtung mit einem
Bedienelement gemäß Figur 1 und 2;
- Fig. 6
- eine weitere Darstellung der Spendevorrichtung gemäß Figur 1 und Figur 2.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0037] In den Figuren 1 und 2 ist ein schematisch dargestelltes Bedienelement 2 einer ersten
erfindungsgemäßen Spendevorrichtung 1 gemäß den Figuren 5 und 6 dargestellt.
[0038] Das Bedienelement 2 besteht aus einem Funktionselement 3 und einem Gehäuse 4. Zwischen
dem Gehäuse 4 und dem Funktionselement 3 ist ein Hohlraum 5 angeordnet. Das Funktionselement
3 besteht aus einem Elastomer und ist daher in Pfeilrichtung 17 und in dessen Gegenrichtung
frei beweglich, wobei die jeweiligen Enden, die hier schematisch dargestellt sind,
mit dem Gehäuse 4 fest verbunden sind, so dass der Hohlraum 5 fluiddicht gegenüber
dem Gehäuse 4 abgeschlossen ist.
[0039] In den Hohlraum 5 münden ein erster Verbindungskanal 8 über eine Öffnung 6 und ein
weiterer Verbindungskanal 9 über eine Öffnung 7. Die beiden Öffnungen 6 und 7 sind
weit voneinander beabstandet. Ein erstes Ventil 11 ist vor der Öffnung 6 in dem Verbindungskanal
8 angeordnet. Ein zweites Ventil 12 ist nach der Öffnung 7 innerhalb des Verbindungskanals
9 angeordnet.
[0040] Das Bedienelement 2, das in Figur 1 dargestellt ist, ist integraler Bestandteil einer
Spendevorrichtung 1, wobei die Spendevorrichtung 1 mindestens ein Medium bevorratet,
das von einer in dieser Zeichnung nicht näher dargestellten Bevorratungskammer in
Richtung eines Pfeils 14 über den Hohlraum 5 in Pfeilrichtung 15 in Richtung eines
in den Figuren 1 und 2 nicht dargestellten Ausgabeelements 24 befördert wird.
[0041] Wird nun das Funktionselement 3 in Richtung des Pfeils 17 betätigt, so verkleinert
sich der Hohlraum 5 und das in dem Hohlraum 5 bevorratete Medium 18 wird in Pfeilrichtung
15 ausgegeben, wobei das Ventil 12, das innerhalb des Verbindungskanals 9 angeordnet
ist, sich in Pfeilrichtung 15 öffnet. Gleichzeitig verschließt das erste Ventil 11
den ersten Verbindungskanal 8, so dass das Medium 18, das innerhalb des Hohlraums
5 angeordnet ist, nicht zurück in den ersten Verbindungskanal 8 und damit entgegen
der Pfeilrichtung 14 fließen kann.
[0042] Wird das Funktionselement 3 losgelassen, so wirken die in dem Funktionselement 3
aufgrund seines Materials und seiner Gestaltung vorgesehenen Rückstellkräfte, und
das Funktionselement 3 begibt sich wieder in die - in Figur 1 dargestellte - Ausgangsposition.
Aufgrund des damit innerhalb des Hohlraums herrschenden Unterdrucks schließt das zweite
Ventil 1 2 und das erste Ventil 11 öffnet sich. Dadurch fließt das in den nicht näher
dargestellten Bevorratungskammern bevorratete Medium in Pfeilrichtung 14 in den Hohlraum
5 hinein, kann jedoch aufgrund des geschlossen Ventils 12 nicht über die Öffnung 7
hinaus in den zweiten Verbindungskanal 9 gelangen und somit nicht weiter in Pfeilrichtung
15 transportiert werden. Dieser Vorgang kann beliebig wiederholt werden. Nahezu das
gesamte Volumen des Hohlraums kann derart durch Betätigen des Funklionselements 3
in Pfeilrichtung 17 ausgegeben werden.
[0043] In Figur 3 und 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines alternativen, erfindungsgemäßen
Bedienelements 2' dargestellt. Dieses ist mit dem zuvor in Figur 1 und 2 gezeigten
Ausführungsbeispiel im Wesentlichen bau- und funktionsgleich. Ein Unterschied besteht
jedoch in der Ausgestaltung des ersten Ventils 11' innerhalb des Verbindungskanals
8', welches auf die Öffnung 6' zum Hohlraum 5' reduziert ist und durch einen Stempel
19 abgedeckt wird, der auf der zu dem Hohlraum 5' hinweisenden Seite des Funktionselements
3' angeordnet ist.
[0044] Diese erste Ventil 11' schließt im Fall der Betätigung des Funktionselements 3',
indem der Stempel 19 die erste Öffnung 6' abdeckt, so dass kein Medium 18, das innerhalb
des Hohlraums bevorratet ist, entgegen der Pfeilrichtung 14 durch die erste Öffnung
6' zurück in den erste Verbindungskanal 8' fließen kann.
[0045] Die erfindungsgemäße Spendevorrichtung 1, wie sie in den Figuren 5 und 6 dargestellt
ist, stellt ebenfalls ein Ausführungsbeispiel dar. Die Spendevorrichtung 1 besteht
im Wesentlichen aus den drei Elementen, nämlich einem Grundkörper 10, dem Bedienelement
2 und dem Ausgabeelement 24. Diese drei Elemente sind nebeneinander angeordnet und
fluidmäßig miteinander verbunden. Somit kann das innerhalb des Grundkörpers 10 in
einer Bevorratungskammer bevorratete Medium 18 über eine erste Öffnung 6 in den Hohlraum
gelangen, wobei dieses in dem Hohlraum bevorratete Medium durch Betätigen des Funktionselements
3 über die zweite Öffnung 7, den zweiten Verbindungskanal 9 und das zweite Ventil
12 in Richtung des Ausgabeelements 24 transportiert werden kann. Alternativ hierzu
kann auch vorgesehen werden, dass das Bedienelement 2, welches in Figur 5 dargestellt
ist, durch ein solches, wie in Figur 1 und 2 dargestellt ersetzt wird.
[0046] Der Grundkörper 10 der Spendevorrichtung 1 umfasst ferner ein Nachlaufelement 22,
das sich innerhalb des Grundkörpers in Richtung der ersten Öffnung 6 selbstständig
bewegt. Dieses Nachlaufelement weist auf seinem Umfang Dichtlippen 23 auf, um eine
fluiddichte Abdichtung gegenüber dem Grundkörper 10 zu bewirken.
[0047] Da die-Spendevorrichtung 1 aus sehr wenigen Bauteilen besteht, nämlich bei dem in
den Figuren 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei identischen Schalengehäusehälften
20 sowie einem Bedienelement 2, 2' und einem Ausgabeelement 24 sowie einem Nachlaufring
22 kann eine einfache aber funktionsgerechte Spendevorrichtung 1 geschaffen werden,
die es ermöglicht, alle Art von flüssigen, rieselförmigen oder pastösen Medien über
die Spendevorrichtung auszugeben.
1. Spendevorrichtung (1) für flüssige, rieselförmige oder pastöse Medien, bestehend aus
- einem Grundkörper (10) mit mindestens einer Bevorratungskammer zur Bevorratung mindestens
eines Mediums (18),
- einem Ausgabeelement (24) zur Ausgabe mindestens eines bevorrateten Mediums (18),
- einem Bedienelement (2) zur Dosierung und Förderung mindestens eines bevorrateten
Mediums (18), welches aus einem Gehäuse (4) und mindestens einem Funktionselement
(3) besteht,
- mindestens einem zwischen dem Funktionselement (2) und dem Gehäuse (4) angeordneten
Hohlraum (5),
- mindestens einem ersten von dem Grundkörper (10) über eine erste Öffnung (6) in
den Hohlraum (5) führenden Verbindungskanal (8) und
- mindestens einem zweiten von dem Hohlraum (5) über eine zweite Öffnung (7) zu dem
Ausgabeelement (24) führenden Verbindungskanal (9)
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verbindungskanal (8) und mindestens ein erstes Ventil (11) sowie der zweite
Verbindungskanal (9) und mindestens ein zweites Ventil (12) in dem Gehäuse (4) aber
nicht in dem Hohlraum (5) zwischen Funktionselement (3) und Gehäuse (4) angeordnet
ist, wobei diese Ventile (11, 12) die Funktion aufweisen, dass bei Betätigung des
Funktionselements (3) zumindest die erste Öffnung (6) des ersten Verbindungskanals
(8) geschlossen ist und das Medium (18) durch die zweite Öffnung (7) über das Ausgabeelement
(24) ausgebbar ist und beim Loslassen des Funktionselements (3) zumindest die zweite
Öffnung (7) des zweiten Verbindungskanals (9) geschlossen ist und das Medium (18)
durch die erste Öffnung (6) in den Hohlraum (5) fließt.
2. Spendevorrichtung (1') für flüssige, rieselförmige oder pastöse Medien, bestehend
aus
- einem Grundkörper (10) mit mindestens einer Bevorratungskammer zur Bevorratung mindestens
eines Mediums (18),
- einem Ausgabeelement (24) zur Ausgabe mindestens eines bevorrateten Mediums (18),
- einem Bedienelement (2') zur Dosierung und Förderung mindestens eines bevorrateten
Mediums (18), welches aus einem Gehäuse (4') und mindestens einem Funktionselement
(3') besteht,
- mindestens einem zwischen dem Funktionselement (3') und dem Gehäuse (4') angeordneten
Hohlraum (5'),
- mindestens einem ersten von dem Grundkörper (10) über eine erste Öffnung (6') in
den Hohlraum (5') führenden Verbindungskanal (8') und
- mindestens einem zweiten von dem Hohlraum (5') über eine zweite Öffnung (7') zu
dem Ausgabeelement (24) führenden Verbindungskanal (9')
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verbindungskanal (8'), der zweite Verbindungskanal (9') und mindestens
ein zweites Ventil (12') in dem Gehäuse (4') aber nicht in dem Hohlraum (5') des Bedienelements
(2') angeordnet ist, und das erste Ventil (11') einen Stempel (19) umfasst, der auf
der von der Betätigungsseite abgewandten Seite des Funktionselements (3') angeordnet
ist, wobei diese Ventile (11', 12') die Funktion aufweisen, dass bei Betätigung des
Funktionselements (3') zumindest die erste Öffnung (6') des ersten Verbindungskanals
(8') geschlossen ist und das Medium (18) durch die zweite Öffnung (7') über das Ausgabeelement
(24) ausgebbar ist und beim Loslassen des Funktionselements (3') zumindest die zweite
Öffnung (7') des zweiten Verbindungskanals (9') geschlossen ist und das Medium (18)
durch die erste Öffnung (6') in den Hohlraum (5') fließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (2, 2') als Baugruppe bestehend aus
- einem Gehäuse (4, 4'),
- mindestens einem Funktionselement (3, 3'),
- mindestens einem ersten Ventil (11, 11') und
- mindestens einem zweiten Ventil (12, 12')
ausgebildet ist.
4. Spendevorrichtung nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Ventile (11, 11', 12, 12') als Einwegeventil ausgebildet ist.
5. Spendevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Ventile (11, 1 1', 12, 12') aus Silikon gestaltet sind.
6. Spendevorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (10) mehrere Bevorratungskammern vorsieht, wobei die Bevorratungskammern
über ein oder mehrere Verbindungskanäle (6, 6') mit dem Hohlraum (5, 5') des Bedienelements
(2, 2') in Verbindung stehen.
7. Spendevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (2, 2') derart ausgebildet ist, dass wahlweise aus einem oder mehreren
der Bevorratungskammern Medien (18) ausgebbar sind.
8. Spendevorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (3, 3') aus einem Elastomer besteht, das eine Rückstellkraft
aufweist.
9. Spendevorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bedienelemente (2, 2') vorgesehen sind, die mehrere, voneinander getrennte
Hohlräume (5, 5') mit unterschiedlichen Verbindungskanälen (8, 8', 9, 9') aufweisen,
die zu unterschiedlichen Bevorratungskammern führen und das Ausgabeelement (24) ein
Adaptionsmittel aufweist zur Ausgabe und/oder zum Mischen des auszugebenden Mediums
bzw. der Medien (18).
10. Spendevorrichtung nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass verschiedene Ausgabeelement (24) mit dem Bedienelement (2, 2') ankoppelbar sind.