[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen von Bauelementen
an Decken und/oder Wänden sowie ein mit einem solchen Verfahren hergestelltes Bauwerk.
[0002] Bei vielen Bauwerken ist es erwünscht, Wände oder Decken mit Bauelementen zu verkleiden,
welche im allgemeinen eine nicht tragende Funktion für das Bauwerk haben, sondern
andere Funktionen erfüllen. Beispielsweise ist es seit langem bekannt, Decken mit
akustischen Bauelementen (Schallabsorbern) oder abgehängten Strukturen zu verkleiden.
Decken und vor allem Wände werden häufig auch mit dekorativen Elementen verkleidet,
beispielsweise mit Vertäfelungen, oder einer äußeren dünnen Schicht aus Ziegeln, Lehmbausteinen
oder Natursteinen. Dies gilt sowohl für Innenräume als auch für äußere Fassaden, wobei
äußere Fassaden auch noch mit anderen Bauelementen, wie Stein-, Metall-, Kunststoff-
oder Glasplatten verkleidet werden, die mit Hilfe entsprechender Befestigungskonstruktionen
an den Außenwänden eines Gebäudes befestigt werden.
[0003] Andere Bauwerke, wie sie z.B. in Erlebnisbädern, Unterhaltungsparks etc. errichtet
werden, bilden mitunter natürliche Umgebungen, wie z.B. das Innere einer Höhle, nach,
wobei in der Regel eine tragende äußere Struktur in herkömmlicher Bauweise errichtet
wird und anschließend entsprechende Verkleidungen angebracht werden, welche die natürliche
Umgebung beispielsweise einer Höhle, eines Bergwerkstollens oder dergleichen nachbilden.
In manchen Bereichen geht dabei der Trend dahin, für entsprechende Auskleidungen von
Räumen nicht nur künstlich hergestellte Verkleidungselemente aus Kunststoff oder auch
anderen Baustoffen, sei es Holz, Beton oder Metall, herzustellen, sondern stattdessen
Bauelemente zu verwenden, die tatsächlich aus einer entsprechenden natürlichen Umgebung
stammen, also beispielsweise echte Natursteine oder Kristalle.
[0004] Die vorliegende Erfindung zielt insbesondere auf Bauwerke und Verfahren zu deren
Herstellung ab, bei welchen Wände oder Decken mit natürlichen Bauelementen verkleidet
werden, insbesondere mit massiven Blöcken aus natürlichem Baumaterial, wobei selbstverständlich
auch Bauwerke hergestellt und entsprechende Verfahren angewendet werden können, wenn
Blöcke aus künstlichem Material, beispielsweise in spezieller Form oder mit spezieller
Oberflächenerscheinung gegossene Betonsteine oder dergleichen, als Verkleidungselemente
verwendet werden. Insbesondere befaßt sich die vorliegende Erfindung mit der Herstellung
eines Bauwerks, welches als Sauna- oder Wellnessraum Verwendung finden soll, dessen
Innenwände und Decken den Wänden eines Salzstollens, insbesondere eines Salzbergwerksstollens
mit großen Blöcken aus kristallinem Salz nachgebildet sind, wobei natürliche Blöcke
aus Salzkristallen als Wand und oder Deckenverkleidung verwendet werden.
[0005] Die Herstellung von Wand- und Deckenverkleidungen mit Blöcken aus natürlichem Baumaterial,
wie z.B. Natursteinen oder Salzkristallblöcken ist hinsichtlich ihrer sicheren Befestigung
an einer Wand und insbesondere an einer Decke relativ schwierig. Damit ein möglichst
natürliches Aussehen erzielt wird und zum Beispiel auch das Raumklima maßgeblich durch
diese Wand- und Deckenverkleidungen bestimmt wird, sollten die Blöcke relativ massiv
sein, z.B. mit Volumina von mehreren Litern pro Bauelement, und sind demzufolge auch
relativ schwer. Weiterhin sind Blöcke aus natürlichem Material im allgemeinen uneben
geformt, auch wenn bei der Gewinnung dieser Materialien in Steinbrüchen oder Bergwerksstollen
schon in etwa quaderförmige Blöcke herausgebrochen werden.
[0006] Sowohl für das Raumklima als auch für die Optik ist es dabei oft wesentlich, daß
durch die Verkleidung eine möglichst natürliche, nicht durch künstliches Beiwerk gestörte
Oberfläche entsteht, die also weder irgendwelche Halterungs- und Befestigungselemente,
noch irgendeine Fugenmasse erkennen läßt, die möglicherweise zum Zusammenhalten oder
Abdichten mehrerer Blöcke verwendet werden könnte.
[0007] Herkömmliche Verkleidungen werden üblicherweise mit einer auch von der verkleideten
Seite her sichtbaren Haltekonstruktion (siehe beispielsweise Glasfassaden) befestigt
oder sie werden mit Schrauben bzw. Schraubbolzen angedübelt, angenagelt oder mit Wänden
oder Decke verklebt, wenn sie zum Beispiel nur geringes Gewicht haben und gut zu kleben
sind. Für Natursteine und Salzkristallblöcke und auch für andere schwerere Bauelemente
scheiden solche Verfahren weitgehend aus.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bauwerk und ein
Verfahren zu dessen Herstellung zu schaffen, welches mindestens teilweise mit Bauelementen
verkleidete Dekken oder Wände hat, die keine Hilfsmittel zur Befestigung der Bauelemente
erkennen lassen und dabei dennoch auch die Befestigung massiver und schwer zu befestigender
Bauelemente ermöglicht.
[0009] Hinsichtlich des Verfahrens zum Befestigen entsprechender Bauelemente an Decken und/oder
Wänden wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch die folgenden Merkmale
gelöst:
- Herstellen oder Auswählen einer näherungsweise ebenen Oberfläche jedes der Bauelemente,
- Einbringen und Fixieren mindestens je eines Ankers in mindestens je einer Öffnung
der ebenen Oberfläche der Bauelemente in der Weise, daß jeweils ein Teil der Anker
aus der ebenen Oberfläche hervorragt,
- Anordnen der Bauelemente an bzw. auf einer Schalung in der Weise, daß die ebenen Oberflächen
der Bauelemente im wesentlichen eine gemeinsame Fläche definieren,
- Aufbringen einer den tragenden Teil einer Wand oder Decke bildenden Gußmasse auf die
ebenen Oberflächen, wobei die hervorstehenden Teile der Anker in die Gußmasse eingebettet
werden und nach dem Aushärten der Gußmasse einen festen Verbund der Bauelemente mit
der ausgehärteten Gußmasse bilden.
[0010] Erfindungsgemäß wird also die Verkleidung gleichzeitig mit tragenden Strukturen des
Bauwerks, insbesondere der Decke eines Bauwerks, hergestellt. Dabei ist das Herstellen
einer im wesentlichen ebenen Oberfläche an jedem der Bauelemente kein besonders kritisches
Merkmal, sondern es geht vielmehr lediglich darum, auf der einer Wand und insbesondere
einer Decke zugewandten Fläche der Bauelemente insgesamt durch eine Mehrzahl mosaikartig
angeordneter Bauelemente eine im wesentlichen geschlossene Fläche herstellen zu können,
der sich eine Gußmasse großflächig und eng anpassen kann und die sich bei Bedarf vor
dem Aufbringen einer Gußmasse leicht abdichten läßt. Ansonsten bestünde nämlich die
Gefahr, daß die Gußmasse durch zwischen den Bauelementen notwendigerweise gebildete
Fugen hindurchtritt und dann an der Außenseite der Bauelemente das Erscheinungsbild
der durch diese gebildeten Verkleidung beeinträchtigen würde.
[0011] Jedes einzelne der Bauelemente wird dann mit mindestens einem Anker versehen, welcher
aus der (näherungsweise) ebenen Oberfläche des Bauelements hervorragt. Diese mit jeweils
mindestens einem, vorzugsweise jeweils mit mindestens zwei Ankern versehenen Bauelemente
werden erfindungsgemäß an bzw. auf einer Schalung in der Weise angeordnet, daß ihre
ebenen Oberflächen, aus welchen die Anker hervorragen, im wesentlichen eine gemeinsame
Fläche bilden, die der Wand- oder Deckenfläche entspricht und die nicht notwendigerweise
eben sein muß, sondern beispielsweise auch gewölbt sein kann, im allgemeinen aber
keine stark ausgeprägte Oberflächenstruktur mit Hinterschneidungen oder dergleichen
hat.
[0012] Vorzugsweise beträgt die Oberflächenrauhigkeit der ebenen Oberflächen der einzelnen
Elemente weniger als 1 cm, besser noch weniger als 5mm und insbesondere weniger als
2 mm, z. B. 1 mm. Die Oberflächenrauhigkeit der durch die mosaikartig zusammengelegten
Bauelemente gebildeten Fläche, abgesehen von den Fugen zwischen den Bauelementen,
sollte weniger als 2 cm, vorzugsweise weniger als 1 cm und insbesondere weniger als
5 mm betragen. Die Oberflächenrauhigkeit kann dabei definiert werden als Wurzel aus
der gemittelten quadratischen Abweichung der Höhe und Tiefe etwaiger Strukturen von
einem Mittelwert.
[0013] Anschließend wird auf die ebenen Oberflächen der Bauelemente eine Gußmasse aufgebracht,
wobei die hervorstehenden Teile der Anker notwendigerweise in die Gußmasse eingebettet
werden und nach dem Aushärten der Gußmasse einen festen Verbund der Bauelemente mit
der ausgehärteten Gußmasse herstellen, wobei die ausgehärtete Gußmasse den eigentlichen
tragenden Teil einer Wand oder Decke bildet.
[0014] Wenn die Gußmasse sehr zähflüssig ist und gleichzeitig die Bauelemente mit sehr schmalen,
fast verschwindenden Fugen mosaikartig angeordnet werden können, ist eine weitere
Abdichtung vor dem Aufbringen der Gußmasse nicht erforderlich. In der Regel dürfte
es jedoch bei der Herstellung von Bauwerken, insbesondere wenn man als Gußmasse Beton
verwendet, der auch relativ flüssig sein kann oder aus dem auch flüssige Bestandteile
wie Wasser bzw. Betonmilch austreten können, erforderlich sein, die Zwischenräume
zwischen den Bauelementen vor dem Aufbringen der Gußmasse abzudichten. Auch dies wird
selbstverständlich erheblich vereinfacht, wenn die Bauelemente auf ihrer später bei
dem Bauwerk nicht sichtbaren Rückseite im wesentlichen eben ausgebildete Bauelemente
und in einer gemeinsamen Ebene bzw. gemeinsamen Fläche angeordnet sind. Eine plastische
bis zähflüssige Fugenmasse kann dann von dieser ebenen Seite der Bauelemente her in
die Zwischenräume eingebracht werden, und zwar jeweils nur bis zu einer Tiefe, die
weniger als ein Drittel bis ein Zehntel der Dicke der Bauelemente entspricht, zum
Beispiel 2-5 cm, so daß die Abdicht- oder Fugenmasse von der gegenüberliegenden Seite
her nicht sichtbar ist und die Fugenmasse lediglich dafür vorgesehen ist, ein Hindurchdringen
der Gußmasse durch die Fugen zu verhindern.
[0015] Besonders bevorzugt ist jedoch eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
welchem die Abdichtung der Zwischenräume bzw. Fugen zwischen den einzelnen Bauelementen
durch Auflegen einer gemeinsamen Abdeckfolie erfolgt. Diese Abdeckfolie deckt die
gesamte Oberfläche der mosaikartig zusammengelegten Bauelemente (auf der später nicht
sichtbarer Rückseite) und damit automatisch auch sämtliche Zwischenräume und Fugen
zwischen benachbarten Bauelementen ab und wird lediglich im Bereich der aus den ebenen
Oberflächen der Bauelemente herausragenden Anker durchstoßen.
[0016] Auch bei Verwendung einer solchen Abdeckfolie ist es selbstverständlich vorteilhaft,
wenn die von den mosaikartig zusammengelegten Bauelementen gebildete Oberfläche im
wesentlichen eben bzw. glatt ist und keine ausgeprägten Vorsprünge oder Vertiefungen
aufweist und insbesondere auch keine höheren Stufen zwischen benachbarten Bauelementen.
Kleinere Oberflächenstrukturen im Millimeterbereich und auch kleine Stufen an den
Übergängen zwischen benachbarten Bauelementen von weniger als 5 mm Höhe sind dabei
ohne weiteres tolerierbar, weil sie leicht durch die Folie ausgeglichen werden können.
Würde jedoch eine solche Abdeckfolie beispielsweise über mehrere Zentimeter aufwärts
ragenden Vorsprüngen und entsprechend hohen Stufen über diese hinweggespannt, so könnte
es beim Aufbringen einer schweren Gußmasse, wie z.B. Beton, leicht zu einem Reißen
der Folie an diesen Stellen kommen, was durch eine möglichst ebene Oberfläche besser
vermieden wird.
[0017] An den Durchstoßungspunkten der Anker kann die Folie noch zusätzlich abgedichtet
werden. Beispielsweise sind in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Anker
in Form von Schraubbolzen vorgesehen. Derartige Schraubbolzen erfordern ein passendes
rundes Loch, welches beim Auflegen der Folie auf den Bauelementen, d.h. zunächst nur
auf den Ankern, über jedem Anker passend ausgestochen werden kann. Eventuell können
die Anker auch einfach durch die Folie hindurchgedrückt werden. Die Anker bzw. Schraubbolzen
könnten auch mit einem entsprechenden scharfkantigen (kreisförmigen) Ende versehen
sein, welches wie ein Stanzeisen wirkt. Bei der Verwendung derartiger oder ähnlicher
Anker könnte z.B. zunächst eine Unterlegscheibe auf den Anker aufgeschoben werden,
bevor die von dem Anker durchbrochene Folie darübergelegt wird und schließlich könnte
noch eine weitere Unterlegscheibe von oben auf den Anker geschoben und auf die Folie
aufgelegt und durch eine Schraubenmutter festgezogen werden, wobei die beiden Unterlegscheiben
die dazwischenliegende Folie einklemmen. Zusätzlich könnte noch etwas Silikondichtungsmasse
auf die Folie bzw. zwischen die Unterlegscheiben gegeben werden, die sich beim Zusammendrücken
der Unterlegscheiben in alle Zwischenräume zwischen Anker und Folie hineindrückt und
so eine sichere Abdichtung gewährleistet.
[0018] Zur Anordnung der Bauelemente in einer gemeinsamen Ebene ist insbesondere dann, wenn
die Bauelemente in Form von unregelmäßig geformten Blöcken vorliegen, erfindungsgemäß
vorgesehen, daß auf einer Schalung zunächst ein Sandbett aufgebracht wird, in welches
die Blöcke jeweils so tief eingebettet werden, daß ihre oberen, näherungsweise ebenen
Oberflächen im wesentlichen eine gemeinsame ebene Fläche oder eine gewölbte Fläche
bilden, die der Wölbung der Schalung bzw. der Wölbung einer gewünschten Decken- oder
Wandform entspricht. Es versteht sich, daß in einem solchen Fall Wölbungen nur so
weit möglich sind, wie ein entsprechendes Sandbett auf der Schalung hält. Eventuell
kann jedoch der Sand auch mit einem Bindemittel versehen werden, um ausgeprägtere
Wölbungen oder auch Neigungen einer Fläche nach diesem Verfahren mit den Blökken nachbilden
zu können. Bei sehr regelmäßig geformten Blöcken benötigt man selbstverständlich nur
ein dünnes Sandbett, während bei sehr unregelmäßig und insbesondere ungleichmäßig
dicken Blöcken auch das Sandbett entsprechend dick sein muß, um durch die unterschiedlichen
Einbettungstiefen die unterschiedlichen Dicken der Blöcke ausgleichen zu können, damit
diese auf ihrer Rückseite, wo sie mit der tragenden Decke oder Wand verbunden werden,
eine näherungsweise glatte bzw. ebene Fläche bilden.
[0019] Die Anker, die, wie bereits erwähnt, vorzugsweise die Form von Schraubbolzen haben,
werden zweckmäßigerweise mit Dübeln in dem jeweiligen Bauelement befestigt, wobei
es für manche Baustoffe und insbesondere für Salzkristalle zweckmäßig ist, wenn die
Dübel in entsprechend vorgebohrte Löcher eingeklebt werden.
[0020] Wenn das Abdichtverfahren mittels einer Folie verwendet wird, so hat es sich weiterhin
als zweckmäßig erwiesen, wenn nach dem Aufbringen und Abdichten der Folie zunächst
eine dünne Estrichschicht auf der die Oberflächen der Bauelemente nunmehr abdichtenden
und abdeckenden Folie aufgebracht wird. Diese Estrichschicht sorgt für eine gleichmäßige
und sanfte Anpassung der Folie an die von den Bauelementen gebildete Fläche und bildet
gleichzeitig eine Schutzschicht für die Folie gegenüber dem anschließend aufgebrachten
Beton.
[0021] Es versteht sich, daß die Estrichschicht, die z.B. bis zu 2 cm dick sein kann, auf
jeden Fall so dünn sein muß, daß die aus den Elementen hervorstehenden Anker auf jeden
Fall noch hinreichend weit durch die Estrichschicht hindurchragen, um den festen Verbund
mit der darauf aufgebrachten Gußmasse, insbesondere einem Stahlbeton, herstellen zu
können. Zweckmäßigerweise werden vor dem Aufbringen der Gußmasse bzw. dem Beton entsprechende
Armierungseisen und Bewehrungsmaterialien auf der Estrichschicht montiert bzw. aufgelegt.
Auch dabei dient die Estrichschicht dem Schutz der Abdichtungsfolie, die beim Aufbringen
der Armierungseisen ansonsten leicht von diesen beschädigt werden könnte. Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei welcher mindestens ein Teil der Armierungseisen
fest mit den Ankern verbunden wird. In einer bevorzugten Variante der vorliegenden
Erfindung geschieht dies dadurch, daß Ösen, welche Gewindeansätze aufweisen, auf die
in Form von Schraubbolzen vorgesehenen Anker aufgeschraubt werden und hernach Armierungseisen
durch diese Ösen hindurchgesteckt werden. Wenn die Armierungen über der Estrichschicht
angebracht sind und möglichst jeder Anker mit irgendwelchen Armierungseisen fest verbunden
ist, was beispielsweise auch durch Einhängen von Haken in die Ösen der Anker erfolgen
kann, wird vorzugsweise Beton als Gußmasse auf die Estrichschicht aufgebracht.
[0022] Nachdem der Beton ausgehärtet ist, kann die Schalung, welche die gesamte Konstruktion
zunächst getragen hat, entfernt werden, wobei auch der Sand, in welchen die Bauelemente
eingebettet waren, von der fertigen Konstruktion abfällt. Gegebenenfalls kann eine
solche Decke oder Wand dann mit Preßluft oder einem Wasserstrahl gereinigt werden.
[0023] Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, bei welchem als Bauelemente Blöcke aus einem
mindestens teilweise transparenten Material verwendet werden. Hierbei kommen unter
anderem Salzkristallblöcke in Betracht, die je nach Verunreinigung und Einschlüssen
und je nach dem Kristallisierungsgrad mehr oder weniger transparent sind.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl für die Herstellung von Decken als auch
für die Herstellung von Wänden verwendet werden, wobei man die Wände nach dem oben
beschriebenen Verfahren auch in Fertigbauweise herstellen und anschließend aufrichten
und mit weiteren Wandelementen verbinden kann.
[0025] Alternativ ist jedoch insbesondere für die Herstellung von mit entsprechenden Bauelementen
verkleideten Wänden auch die Aufschichtung der Blöcke nach Art einer Natursteinmauer
möglich, wobei allerdings wiederum zu beachten ist, daß zur Vermeidung des Sichtbarwerdens
irgendwelcher Halterungs- oder Abdichtungsbestandteile eine Verbindung benachbarter
Blöcke, vorzugsweise mit Hilfe eines mörtelartigen Zwei-Komponenten-Klebers, nur im
hinteren Drittel der Bauelemente stattfindet, d.h. in dem der später sichtbaren Seite
der Bauelemente abgewandten Drittel. Dabei hat sich überraschenderweise ein mit Mineralstoffen,
wie z. B. feinem Quarzsand, versetztes Zwei-Komponenten-Epoxidharz, das unter dem
Handelsnamen "Stopox", insbesondere "StoPox IHS BV" für die Beschichtung von Parkhausdecks
von der Fa. StoCretec in Kriftel vertrieben wird, vor allem für Salzkristallblöcke
als besonders geeignetes Verbindungsmaterial herausgestellt.
[0026] Es versteht sich, daß das vorstehend beschriebene Mauerverfahren auch ohne Anbringung
von Ankern und das Vergießen derselben erfolgen kann, wie es für eine erste Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben wurde.
[0027] Schließlich ist eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders bevorzugt,
bei welcher von der Rückseite der Bauelemente bzw. von deren ebener Oberfläche her
Bohrungen für die Aufnahme von Lichtquellen eingebracht werden.
[0028] Diese Variante ist vor allem dann sinnvoll, wenn mindestens teilweise transparente
Bauelemente verwendet werden. Für nicht-transparente Bauelemente könnte diese Variante
des Verfahrens allerdings dann sinnvoll sein, wenn die Bohrungen durchgehend ausgeführt
werden, so daß die offenen Enden der Bohrungen auf der sichtbaren Seite der Bauelemente
als Lichtquellen dienen könnten.
[0029] Besonders bevorzugt ist dabei die Einbringung von Lichtleitfasern in derartige Bohrungen,
wobei alternativ allerdings auch Leuchtdioden in diese Bohrungen eingebracht werden
könnten. Die Lichtleitfasern oder entsprechende Anschlußdrähte für Leuchtdioden könnten
beispielsweise durch dünne Schläuche auf der Rückseite der Bauelemente durch eine
Wand oder in einem Bereich zwischen den Bauelementen und dem tragenden Teil der Wand
nach außen geführt und dort mit entsprechenden Primärlichtquellen bzw. Stromquellen
verbunden werden.
[0030] Auch bei Bauelementen, die nach dem ersten Verfahren mit Ankern in einer Gußmasse,
wie z.B. Beton, verankert werden, lassen sich durch dünne Schläuche Lichtleitfasern
oder Stromkabel durch die Gußmasse nach außen führen, gegebenenfalls könnten derartige
Kabel aber auch entlang der Fugen zwischen den Bauelementen unterhalb einer Folie
verlegt werden und nur an einem oder an wenigen Punkten eine Wand oder Decke durchstoßen.
[0031] Es versteht sich, daß dieses Vorsehen von Beleuchtungselementen innerhalb der Bauelemente
durch Einbringen von Bohrungen von der Rückseite her, in welche Lichtleitfasern oder
Leuchtdioden eingeführt werden, von der genauen Herstellung der Verkleidung, wie sie
oben beschrieben wurde, unabhängig ist und auch auf andere Arten der Herstellung verkleideter
Decken oder Wände angewendet werden kann.
[0032] Nach einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Bauwerk, welches
unter Anwendung von Verfahren, wie sie vorstehend ausführlich beschrieben wurden,
hergestellt wurde.
[0033] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bauwerks ist dadurch
gekennzeichnet, daß Wände und/oder eine Decke des Bauwerks jeweils zu mehr als 30%
mit massiven Salzkristallblöcken bedeckt sind. Insbesondere ist ein Bauwerk bevorzugt,
welches einen Raum definiert, über welchen die gesamte Decke und mindestens das obere
Drittel der Wände im wesentlichen vollständig mit Salzkristallblöcken bedeckt sind.
[0034] Dabei haben in der bevorzugten Ausgestaltung des Bauwerks ein Teil der Blöcke interne
Lichtquellen, die durch von ihrer Rückseite hergestellte Bohrungen eingebracht sind.
Derartige Lichtquellen sind in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung Lichtleitfasern,
die mit einer entfernt gelegenen Primärlichtquelle verbunden sind, oder aber Leuchtdioden.
[0035] Die einzelnen Blöcke eines erfindungsgemäßen Bauwerks sollten im Durchschnitt jeweils
mehr als 200 cm
2 und insbesondere zwischen etwa 300 und 600 cm
2 der Wand- bzw. Deckenfläche bedekken. Blöcke dieser Größe sind einerseits vernünftig
handhabbar und können von einer Person problemlos getragen und an Ort und Stelle verbracht
werden, sind aber andererseits auch nicht zu klein, um so den Arbeitsaufwand für das
Herstellen einer Wandverkleidung möglichst gering zu halten.
[0036] Vorzugsweise beträgt die Breite der Blöcke mindestens etwa 15, ihre Höhe mindestens
etwa 10 und auch ihre Tiefe mindestens etwa 10 cm, Die Maximalabmessungen für Breite,
Höhe und Tiefe liegen vorzugsweise bei 35, 25 und 25 cm, wobei Abweichungen von diesen
Maßen aber ohne weiteres zulässig und möglich sind, und die Maße sich im wesentlichen
an praktischen Gesichtspunkten wie Handhabbarkeit und Bearbeitungsaufwand orientieren.
In diesem Sinne werden Abmessungen im Bereich der vorstehend angegebenen Maximal-
und Minimalmaße derzeit als optimal angesehen.
[0037] Zweckmäßigerweise sind die Blöcke, insbesondere wenn es sich um Naturstein- oder
Salzblöcke handelt, entlang ihres Umfangs derart behauen und mosaikartig zusammengesetzt,
daß die zwischen den Blöcken verbleibende Fugenfläche weniger als 10% und vorzugsweise
weniger als 5% der insgesamt von den Blöcken bedeckten Fläche ausmacht. Auf diese
Weise kann man ein insgesamt geschlossen erscheinendes Bild der Wandverkleidung sicherstellen,
das beispielsweise der Wand eines entsprechenden Salzbergwerkstollens sehr nahekommt.
[0038] Wie bereits erwähnt, sind in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die in
die Blöcke eingebrachten Anker als Gewindebolzen ausgebildet und sind außerdem nach
einer bevorzugten Variante mit Verankerungsösen versehen, die über einen entsprechenden
Gewindeansatz auf die Gewindebolzen aufgeschraubt sind. Weiterhin verlaufen durch
diese Verankerungsösen in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung Armierungseisen
der Gußmasse oder aber an den Armierungseisen befestigte Hakenteile.
[0039] In der besonders bevorzugten Variante eines Bauwerks gemäß der vorliegenden Erfindung
ist dieses als ein Wellness- und/oder Saunaraum ausgestaltet.
[0040] Es hat sich herausgestellt, daß insbesondere ein mit großen und voluminösen Salzkristallen
ausgekleideter Saunaraum für den Benutzer ein ausgesprochen angenehmes Klima bereitstellt,
und dabei sehr gute Eigenschaften hinsichtlich der Feuchtigkeits- und Wärmeregulierung
hat. Auch wird die Luft eines solchen Raumes in besonderer Weise mit flüchtigen Bestandteilen
der Salzkristalle angereichert und zu einem gewissen Teil auch ionisiert, was allgemein
als gesundheitsfördernd angesehen wird.
[0041] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
und der dazugehörigen Figuren. Es zeigen:
- Figur 1
- einen schematischen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße, mit Salzkristallen verkleidete
Decke,
- Figur 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 1,
- Figur 3
- einen schematischen Querschnitt ähnlich Figur 1, jedoch mit dem zusätzlich darunter
angeordneten Sandbett auf einer Schalung und
- Figur 4
- Eine aus Salzkristallblöcken gemauerte Wandverkleidung.
[0042] Man erkennt in Figur 1 eine insgesamt mit 20 bezeichnete Betondecke, die aus einer
mit Salzkristallen 1 verkleideten Betonschicht 3 besteht, die durch in Figur 1 nicht
dargestellte Armierungseisen (siehe 12 in Fig. 2) verstärkt ist. Unmittelbar unter
der Betonschicht befindet sich eine Estrichschicht 5, darunter wiederum eine Abdichtfolie
4, und in der untersten Ebene, die von dem unter der Decke 20 liegenden Raum sichtbar
ist, erkennt man Blöcke aus Salzkristallen 1, welche die Unterseite der Decke 20 verkleiden
und vollständig abdecken. Weiterhin sind Anker 2 dargestellt, die sich aus Bohrungen
in den Salzkristallblöcken 1 bis in die Betonschicht 3 hinein erstrecken. Beispielhaft
sind nur einige der Anker mit zusätzlichen aufgeschraubten Verankerungsringen 6 dargestellt,
durch welche sich vorzugsweise Armierungseisen 12 hindurch erstrecken, wie es in der
Vergrößerung gemäß Figur 2 genauer dargestellt ist.
[0043] Wie man in Figur 2 genauer erkennt, weist der dort dargestellte Salzkristallblock
1 eine im wesentlichen ebene obere Fläche 13 sowie im übrigen etwas unregelmäßiger
geformte Flächen auf, wobei die Seitenflächen noch etwas behauen sind, damit die Blöcke
gut mosaikartig zusammenpassen, während die Unterseite besonders unregelmäßig geformt
ist und den Zustand des aus einem Salzbergwerk herausgebrochenen Salzkristalls wiederspiegelt,
so daß die Wand oder decke dem Erscheinungsbild von Wänden oder Decken eines Salzbergwerkstollens
recht nahe kommt.
[0044] Insgesamt hat der dargestellte Salzkristall 1 näherungsweise die Form eines Quaders,
obwohl er selbstverständlich auch einen fünf- oder sechseckigen oder unregelmäßigen
Grundriss haben kann, der in eine gegebene oder sich aus dem Zusammensetzen mehrerer
Blöcke ergebende Mosaikstruktur passt.
[0045] Dieser Quader weist zwei in seine obere ebene Fläche 13 eingebrachte Befestigungsbohrungen
11 auf, in welche jeweils ein Dübel 10 eingeklebt ist.
[0046] In die Dübel 10 ist jeweils ein Verankerungsbolzen 2 mit einem entsprechenden Außengewinde
eingeschraubt. Der Verankerungsbolzen 2 ist vorzugsweise ein Bolzen mit einem durchgehenden
Au-βengewinde.
[0047] Es versteht sich jedoch, daß die Figuren lediglich schematische Darstellungen sind
und auf keinen Fall die Größenverhältnisse maßstabsgetreu wiedergeben sollen. In der
Regel sind die Bohrungen 11 im Verhältnis zu dem gesamten Salzkristallblock 1 wesentlich
kleiner und sind hier allein deshalb größer dargestellt, um Details besser erkennen
zu können.
[0048] Unmittelbar auf der ebenen Oberfläche 13 der Salzkristallblöcke 1 liegt eine Folie
4 auf, welche von den Gewindebolzen 2 durchstoßen wird.
[0049] Um die Durchstoßungspunkte der Folie 4 im Bereich der einzelnen Gewindebolzen 2 möglichst
gut abzudichten, ist unterhalb der Folie 4 auf alle Gewindebolzen 2 zunächst eine
erste Unterlegscheibe 7 aufgeschoben, welche jeweils einen Gewindebolzen 2 umfaßt,
anschließend wird die Folie darüber angebracht und schließlich wird eine zweite Unterlegscheibe
über die Bolzen 2 geschoben und auf die Folie 4 aufgelegt, so daß die Folie im Bereich
jedes Gewindebolzens 2 von zwei Unterlegscheiben eingefaßt ist. Zusätzlich wird noch
vor dem Auflegen der zweiten Dichtungsscheibe Silikondichtungsmaterial um jeden einzelnen
Gewindebolzen 2 herum auf die Folie aufgespritzt, so daß sich beim Auflegen der oberen
Unterlegscheibe 7 die abdichtende Silikonmasse 9 gut in den Spalt zwischen dem Gewindebolzen
und der Folie 4 bzw. den Unterlegscheiben 7 hineindrückt. Die obere Unterlegscheibe
7 wird schließlich durch eine auf den Gewindebolzen 8 aufgeschraubte Mutter 8 festgezogen
bzw. gekontert.
[0050] Über der Folie 4 befindet sich noch eine Estrichschicht 5, die in Figur 1 schraffiert
dargestellt ist und die in Figur 2 nur durch eine gestrichelt eingezeichnete obere
Grenzlinie 5 angedeutet wird. Wie man sieht, deckt die Estrichschicht die Folie, die
Unterlegscheiben und die Klemmuttern 8 vollständig ab und bildet um die Bolzen 2 herum
eine ebene und dichte Schutzschicht für die Folie 4.
[0051] Nach dem Aufbringen der Estrichschicht 5 werden noch zusätzliche Verankerungsringe
6, welche ein Ansatzstück mit einem passenden Innengewinde aufweisen, auf die Gewindebolzen
2 aufgeschraubt. Dann werden über der Estrichschicht 5 Armierungseisen für die auf
die Estrichschicht 5 aufzubringende Betonschicht angeordnet, wobei sich ein Teil der
Armierungseisen 12 durch die Verankerungsösen 6 hindurchstreckt. Es versteht sich,
daß vorzugsweise sämtliche Gewindebolzen 2 mit entsprechenden Verankerungsösen 6 versehen
sind und daß sich auch durch sämtliche Verankerungsösen 6 jeweils ein Armierungseisen
12 erstreckt oder aber ein Haken durch die Ösen 6 hindurchgeführt wird, der andererseits
an einem der Armierungseisen befestigt ist bzw. mit einem weiteren Hakenende ein Armierungseisen
umgreift. Nachdem die Armierungseisen (einschließlich der nicht in die Verankerungsösen
eingreifenden Armierung) entsprechend angeordnet sind, wird eine Betonschicht 3 auf
die Estrichschicht 5 gegossen, wobei die Folie durch die Estrichschicht 5 gegen das
Einwirken grobkörniger Betonbestandteile geschützt wird.
[0052] Das Anordnen der Salzkristallblöcke 1 in der in Figur 1 erkennbaren Weise erfolgt
vor dem Aufbringen der Folie, der Estrichschicht und der Betonschicht in einem Sandbett,
welches auf eine Deckenschalung aufgebracht wurde. Dies ist in Figur 3 genauer dargestellt.
In der Reihenfolge der Herstellung wird also zunächst die Deckenschalung 14 hergestellt
und daraufhin wird auf der Deckenschalung ein dickes Sandbett 16 aufgebracht.
[0053] Die einzelnen Salzkristallblöcke 1 werden in der Weise vorbereitet, daß zunächst
ihre im wesentlichen ebene Oberfläche 13 hergestellt wird, beispielsweise durch Zersägen
größerer Blöcke, und daß anschließend die Bohrungen 11 eingebracht, die Dübel eingesetzt
bzw. eingeklebt werden und die Gewindebolzen 2 in die Bohrungen 11 bzw. die Dübel
10 eingeschraubt werden, wobei das Einschrauben der Bolzen vorzugsweise vor dem Aushärten
des Dübelklebers erfolgt. Dann werden die einzelnen Salzkristallblöcke 1 in das Sandbett
16 gelegt und so tief eingebettet, daß sie mit benachbarten Salzkristallblöcken möglichst
eine gemeinsame, ebene Oberfläche definieren. Die Seitenflächen der einzelnen Salzkristallblöcke
werden zweckmäßigerweise so behauen, daß zwischen den einzelnen Blöcken 1 nur sehr
schmale Fugen 17 verbleiben. Auch hier ist wieder anzumerken, daß die Größenverhältnisse
in Figur 1 nicht unbedingt den tatsächlichen Verhältnissen entsprechend und daß die
Salzkristallblöcke 1 im Verhältnis zu ihrer Breite auch wesentlich dicker sein können,
die Fugen im Verhältnis zu der Größe der Salzkristallblöcke im allgemeinen schmaler
sind und die Salzkristallblöcke im übrigen auch durchaus voneinander stärker abweichende
Formen haben können, also nicht unbedingt quaderförmig sind sondern, abgesehen von
der unregelmäßigen Oberflächestruktur, allgemein die Grundform eines beliebigen Parallelepipeds
haben.
[0054] Falls gewünscht, können für das entsprechende Behauen der einzelnen Salzkristallblöcke
1 diese Blöcke zunächst auch probeweise auf einem getrennten Sandbett angeordnet und
entsprechend ihrer Grundrissform mosaikartig so zusammengestellt werden, daß die gesamte
Querschnittsfläche der Fugen 17 möglichst klein bleibt und die Fugenbreite überall
relativ gering gehalten wird. Die einzelnen Kristallblöcke können dann entsprechend
numeriert auf die eigentliche Schalung überführt werden, um dann dort in gleicher
Weise in dem Sandbett 16 angeordnet zu werden.
[0055] Anschließend werden die ersten, unteren Unterlegscheiben 7 auf die Gewindebolzen
2 aufgeschoben und danach wird die Folie 4 aufgebracht, wobei sie von den Gewindebolzen
2 durchstoßen wird. Dabei kann es zweckmäßig sein, wenn der obere Rand der Gewindebolzen
2 gezielt scharfkantig ausgebildet wird, um am Ort der Gewindebolzen 2 jeweils passende
Löcher in die Folie 4 zu stanzen. Danach wird, wie bereits erwähnt, ein dünner Silikonstrang
um den Bolzen herum auf der Folie aufgebracht, die zweite Unterlegscheibe 7 aufgelegt
und durch die Mutter 8 festgezogen. Danach kann die Estrichschicht 5 aufgebracht werden,
wobei wahlweise auch schon zuvor die Verankerungsringe 6 auf die Bolzen 2 aufgeschraubt
werden können. Dann erfolgt, wie bereits erwähnt, das Aufbringen der Armierungseisen
12 und das Gießen der Betonschicht 3. Wenn der Beton 3 hinreichend ausgehärtet ist,
kann die Schalung 14 zusammen mit dem daraufliegenden Sandbett 16 entfernt werden
und gegebenenfalls wird dann die nun freiliegende Unterseite der Salzkristallblöcke
einschließlich der Fugen 17 dazwischen mit Preßluft oder auch mit einem Wasserstrahl
gereinigt.
[0056] In Figur 2 ist außerdem noch eine Bohrung 18 in dem Kristallblock 1 eingezeichnet,
wobei entsprechende Bohrungen 18 mindestens in einem Teil der Kristalle, vorzugsweise
in allen Kristallen vorgesehen sind. In die Bohrung 18 hineinragend erkennt man eine
schematisch angedeutete Lichtleitfaser 19, die über einen nicht dargestellten Schlauch
durch die Folie 4 hindurchgeführt sein kann. Für die Durchführung der Lichtleitfaser
19 könnten jedoch auch Schraubhülsen verwendet werden, die ähnlich wie die Schraubbolzen
2 eingesetzt und abgedichtet werden könnten, jedoch hohl sind, um eine entsprechende
Lichtleitfaser 19 hindurchführen zu können. Anstelle der Lichtleitfaser 19 könnte
auch eine Leuchtdiode in der Bohrung 18 angeordnet sein.
[0057] Wahlweise könnten auch die Verankerungsbolzen 2 als Hohlschäfte mit einer zentralen
Bohrung ausgebildet sein, wobei auch das untere, stirnseitige Ende der Dübel 10 entfernt
werden müßte. In diesem Fall könnten Schläuche für die Hindurchführung von Glasfasern
oder Stromzuführungen für Leuchtdioden durch die hohlen Verankerungsschäfte 2 bis
zur Spitze der Bohrungen 11 hindurchgeschoben werden, wobei dann allerdings diese
Durchführungsschläuche gegenüber entsprechenden Schraubhülsen 2 abgedichtet werden
müßten.
[0058] Eine gemauerte Wandverkleidung aus Salzkristallblöcken ist im Schnitt in Figur 4
dargestellt.
[0059] In Figur 4 erkennt man den Querschnitt einer gemauerten Wand aus Salzkristallblöcken
1. Auf der linken Seite der Figur 4 sieht man zunächst schraffiert eine tragende Wand
21 aus Beton oder Ziegeln oder dergleichen. Als Verkleidung davorgesetzt ist eine
Verblendmauer aus Salzkristallblöcken 1. Die Salzkristallblöcke 1 sind so behauen,
daß sie irgendwo im mittleren Bereich oder in der Nähe ihres äußeren, sichtbaren Bereichs
Kontakt miteinander haben und aufeinander aufliegen, während der hintere, der tragenden
Wand 21 zugewandte Abschnitt der Fugen 17 mit einem mörtelartigen Zwei-Komponenten-Kleber
aufgefüllt ist, der auch eine Klebeverbindung der Blöcke 1 mit der tragenden Wand
21 herstellt. Jeder der Blöcke weist noch eine Bohrung 18 mit einem eingeschobenen
Lichtleiter 19 auf, wobei die Lichtleiter 19 mit Hilfe von Schläuchen gemeinsam zwischen
der tragenden Wand 21 und der Verblendschicht aus den Blöcken 1 hindurchgeführt werden
und an einer gemeinsamen oder einigen wenigen Stellen nach außen durch die Wand 21
hindurchgeführt sein können. Eine Lichtquelle ist dementsprechend entfernt von den
Salzkristallblöcken 1 angeordnet und beleuchtet ein ganzes Bündel von Lichtleitfasern,
die sich einzeln in die verschiedenen Salzkristallblöcke 1 hinein erstrecken und diese
von innen erleuchten, so daß die weitgehend transparenten Salzkristallblöcke Leuchtelemente
darstellen und die Wand insgesamt als leuchtende Wand wirkt. Dies bringt die ästhetische
Wirkung der einzelnen Salzkristallblöcke besonders gut zur Geltung.
[0060] Es versteht sich, daß bei der im Zusammenhang mit den Figuren 1-3 dargestellten Ausführungsform
die Lichtleitfasern und entsprechende Stromkabel in ähnlicher Weise durch Schläuche
innerhalb der Estrichschicht 5 oder auch entlang der Fugen nahe der Folie 4 und an
wenigen Punkten von dort nach außen geführt werden könnten, wenn dies im Rahmen der
konkreten Herstellung einer Decke oder Wand einfacher erscheint.
[0061] Für Zwecke der ursprünglichen Offenbarung wird darauf hingewiesen, daß sämtliche
Merkmale, wie sie sich aus der vorliegenden Beschreibung, den Zeichnungen und den
Ansprüchen für einen Fachmann erschließen, auch wenn sie konkret nur im Zusammenhang
mit bestimmten weiteren Merkmalen beschrieben wurden, sowohl einzeln als auch in beliebigen
Zusammenstellungen mit anderen der hier offenbarten Merkmale oder Merkmalsgruppen
kombinierbar sind, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurde oder technische
Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich oder sinnlos machen. Auf die umfassende,
explizite Darstellung sämtlicher denkbarer Merkmalskombinationen wird hier nur der
Kürze und der Lesbarkeit der Beschreibung wegen verzichtet.
1. Verfahren zum Befestigen massiver Bauelemente an Decken und/oder Wänden,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- Herstellen oder Auswählen einer näherungsweise ebenen Oberfläche jedes der Bauelemente,
- Einbringen und Fixieren mindestens je eines Ankers in mindestens je einer Öffnung
der ebenen Oberfläche der Bauelemente in der Weise, daß jeweils ein Teil der Anker
aus der ebenen Oberfläche hervorragt,
- Anordnen der Bauelemente an bzw. auf einer Schalung in der Weise, daß die ebenen
Oberflächen der Bauelemente im wesentlichen eine gemeinsame Fläche definieren,
- Aufbringen einer den tragenden Teil einer Wand oder Decke bildenden Gußmasse auf
die ebenen Oberflächen, wobei die hervorstehenden Teile der Anker in die Gußmasse
eingebettet werden und nach dem Aushärten der Gußmasse einen festen Verbund der Bauelemente
mit der ausgehärteten Gußmasse bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente in Form eines im wesentlichen flächendeckenden Mosaiks angeordnet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Bauelementen verbleibende Fugen vor dem Aufbringen einer Gußmasse abgedichtet
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf die ebenen Oberflächen der Bauelemente eine gemeinsame Abdeckfolie aufgebracht
wird, welche nur von den aus den ebenen Oberflächen der Bauelemente hervorstehenden
Teilen der Anker durchstoßen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchstoßungspunkte der Folie im Bereich der Anker jeweils separat gegen ein
Hindurchtreten der Gußmasse abgedichtet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Bauelemente in Form von regelmä-βig
oder unregelmäßig geformten Blöcken vorliegen, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Schalung ein dickes Sandbett aufgebracht wird, in welches die Blöcke jeweils
so tief eingebettet werden, daß ihre oberen, ebenen Oberflächen im wesentlichen eine
gemeinsame ebene oder eine einer gewölbten Decken- oder Wandform entsprechend gewölbte
Fläche bilden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anker mit in den Blöcken eingeklebten Dübeln in dem Bauelement befestigt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 4 oder einem der auf Anspruch 4 rückbezogenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine dünne Estrichschicht auf die Folie aufgebracht wird, deren Dicke deutlich
geringer ist als die Länge der aus den ebenen Oberflächen der Bauelemente hervorstehenden
Ankerabschnitte.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Gußmasse Beton verwendet wird, wobei der Beton durch Armierungseisen verstärkt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen der Gußmasse die Armierungseisen mit den Ankern der Bauelemente
formschlüssig verbunden werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Bauelement Blöcke aus einem mindestens teilweise transparenten Material verwendet
werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Bauelement Salzkristallblökke verwendet werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Blöcke nach Art einer Natursteinmauer aufeinandergeschichtet und durch einen
nach dem Vermischen mit Mineralstoffen mörtelartigen Zwei-Komponenten-Kleber, insbesondere
einem zweikomponentigen Epoxidharz, miteinander verbunden werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der mörtelartige Zwei-Komponenten-Kleber nur im Bereich einer nicht sichtbaren Rückwand
der durch die Bauelemente gebildeten Mauer auf und zwischen den Bauelementen aufgebracht
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß in der Rückseite der Bauelemente Bohrungen für die Aufnahme von Lichtquellen eingebracht
werden.
16. Bauwerk mit mindestens einer Wand und /oder Decke, welche durch an dem tragenden Teil
der Wand bzw. Decke befestigte Bauelemente verkleidet ist, dadurch gekennzeichnet, daß es durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1- 15 hergestellt ist.
17. Bauwerk, mit mindestens einer Wand und einer Decke, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand und/oder die Decke des Bauwerks jeweils zu mehr als 30% mit massiven Salzkristallblöcken
bedeckt sind.
18. Bauwerk nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Decke und mindestens das obere Drittel der Wände jeweils im wesentlichen vollständig
mit Salzkristallblöcken bedeckt sind.
19. Bauwerk nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der Bauelemente von hinten bzw. durch von ihrer Rückseite in
Bohrungen eingebrachte Lichtquellen beleuchtet sind.
20. Bauwerk nach einem der Ansprüche 16 bis 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente im Durchschnitt jeweils mehr als 200 cm2 und insbesondere zwischen 300 und 600 cm2 einer Wand- bzw. Deckenfläche bedecken.
21. Bauwerk nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente entlang ihres Umfangs derart behauen und mosaikartig zusammengesetzt
sind, daß die zwischen den Bauelementen verbleibende Fugenfläche weniger als 10% und
vorzugsweise weniger als 5% der insgesamt von den Bauelementen bedeckten Fläche ausmacht.
22. Bauwerk nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Anker als Gewindebolzen ausgebildet sind.
23. Bauwerk nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens einen Teil der Anker mit einem passenden Gewinde versehene Verankerungsösen
aufgeschraubt sind.
24. Bauwerk nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Verankerungsösen Armierungseisen der Gußmasse oder an den Armierungseisen
befestigte Hakenteile hindurch verlaufen.
25. Bauwerk nach einem der Ansprüche 16 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wellness- und/oder Saunaraum ausgestaltet ist.