[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Etikett mit transparentem und opakem Etikettenbereich.
[0002] Derartige Etiketten werden u.a. dann eingesetzt, wenn der Füllungszustand eines etikettierten
durchsichtigen Behälters aus unterschiedlichen Winkeln mit einem Blick erfaßt werden
soll, oder wenn anderweitig unter bzw. hinter dem Etikett befindliche Objekte, beispielsweise
Anzeigen, durch das Etikett hindurch sichtbar sein sollen.
[0003] Opake und transparente Bereiche in einem Etikett werden üblicherweise realisiert,
indem eine transparente Etikettenfolie mit einer meist weißen, opaken Hintergrundbedruckung
versehen wird, wobei nur der Bereich des Fensters ausgespart wird und somit transparent
bleibt. Das fast vollflächige Bedrucken besitzt den Nachteil, daß es nicht nur aufgrund
des hohen Verbrauchs an Druckfarbe relativ teuer ist, sondern die meist erforderlichen
mehrfachen Siebdruckvorgänge den Herstellungsprozeß sehr aufwendig gestalten. Die
Etikettenfolie insgesamt transparent zu belassen stellt meist keine Alternative dar,
da dann ein Textaufdruck nur schwer bzw. - insbesondere bei selbstüberlappenden Etiketten
mit Bedruckung im überlappenden und überlappenden Bereich - praktisch nicht mehr lesbar
wäre.
[0004] Gerade bei sich bestimmungsgemäß in aufgeklebtem Zustand selbst überlappenden Behälteretiketten
sind transparente Bereiche in der Regel unerläßlich, um den Behälterfüllstand kontrollieren
zu können. Die Abmessungen entsprechender Etiketten in Spenderichtung können von etwas
über dem Einfachen bis hin zum Vielfachen des Behälterumfangs betragen. Derartige
Etiketten werden häufig als "Überrundum"-Etiketten bezeichnet.
[0005] Überrundum-Etiketten werden vor allem für Kennzeichnung von pharmazeutischen Behältnissen,
beispielsweise Infusions-Flaschen, Spritze-Ampullen, Tablettendöschen, Arzneimittelfläschchen
etc., verwendet, da hier oft eine geringe Behältergröße einer großen Informationsmenge
gegenübersteht, welche am Behälter anzubringen ist. So wird oft fast die gesamte Behälteroberfläche
für übliche Angaben wie Wirkstoffbezeichnung und -dosierung, Gebindegröße, Anwendungshinweise,
Chargennummer und Haltbarkeitsdatum, mitunter in mehr als einer Sprache, benötigt.
Wenn erforderlich, läßt sich durch die Verwendung von Überrundum-Etiketten die Mantelfläche
eines Behältnisses gleich mehrfach nutzen. Hierzu sind in aller Regel Vorkehrungen
getroffen, welche das zumindest teilweise Abwickeln des Etiketts vom Behältnis erlauben
bzw. vereinfachen, so daß die Informationen, welche auf den durch die Überlappung
verdeckten Etikettenbereichen aufgedruckt sind, zugänglich werden. Zu nennen sind
hier insbesondere Anfaßlaschen am (beim Verspenden nachlaufenden) Etikettenrand, welche
an ihrer Unterseite keine Haftklebstoff-Beschichtung oder nur eine solche mit verminderter
Klebkraft aufweisen, sowie haftungsvermindernde Beschichtungen, wie beispielsweise
eine Silikonisierung.
[0006] Wie andere Etiketten im medizinisch pharmazeutischen Anwendungsgebiet auch, werden
Überrundum-Etiketten oft so ausgeführt, daß sich Teile des Etiketts beispielsweise
mittels Perforationslinien oder Trennschichten vom restlichen Etikett abtrennen lassen.
Die abgetrennten, oft als Belegabschnitte bezeichneten Bereiche lassen sich separat
archivieren, beispielsweise in Patientenakten oder Laborbücher einkleben, um die Gabe
einer bestimmten Dosis eines bestimmten Wirkstoffs zu protokollieren. Meist handelt
es sich bei den Belegabschnitten um Bereiche des überlappenden Etikettenteils. Entsprechend
ausgeführte Überrundum-Etiketten sind u.a. aus EP 0 463 193 A1 bekannt.
[0007] Auf dem Markt aufgetaucht sind mittlerweile auch Überrundum-Etiketten mit Aufhängelaschen
für über Kopf aufzuhängende Infusionsflaschen. Die bügelförmigen Aufhängelaschen,
welche sich aus der Folienebene des restlichen, auf das Behältnis aufgeklebten Etiketts
herausziehen lassen, werden bestimmungsgemäß am Haken eines Infusionsgalgens oder
dergleichen aufgehängt. Bei Etiketten mit Aufhängelaschen bietet die Überrundum-Anordnung
den Vorteil, daß die Klebeverbindung zwischen aufzuhängendem Behälter und Etikett
nur Schubbelastungen, jedoch keinen Schälbelastungen ausgesetzt ist, da das Etikett
aufgrund der selbstüberlappenden Anordnung mit sich selbst verklebt ist. Dieser Vorteil
kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn es sich bei dem aufzuhängenden Behälter um
einen Glasbehälter handelt, da die Klebeverbindung "Kunststoff auf Kunststoff" zwischen
den einander überlappenden Etikettenbereichen stabiler ist als eine Klebeverbindung
"Kunststoff auf Glas". Dies gilt in verstärktem Maße, wenn sich auf der Behälteroberfläche
leichte Verunreinigungen befinden, und wenn der etikettierte Behälter im Wasserbad
temperiert wird. Typische Verunreinigungen sind Ölreste, Wassertropfen, Handschweiß
bzw. -fett, Reinigungsmittel und sonstige Chemikalien. Durch eine Wasserbad-Behandlung
verschlechtert sich die Haftkraft einer Klebeverbindung auf Glas, da Wasserstoffbrückenbindungen
zwischen den Silikaten des Glases und den Carbonylgruppen des Haftklebstoffs aufbrechen.
Die Temperierung im Wasserbad ist im medizinischen Einsatz häufig, weswegen Etiketten
mit Aufhängelaschen nach DIN 58 376 einen Wasserbadtest bestehen müssen, um die Funktionssicherheit
in der Anwendung zu gewährleisten.
[0008] Die auf dem Markt befindlichen Überrundum-Etiketten mit Aufhängelasche sind opak
ausgeführt und besitzen daher den Nachteil einer kaum möglichen Beobachtung des Füllstands.
Aus diesem Grund wird ein Großteil herkömmlicher Etiketten mit Aufhängelaschen nicht
selbstüberlappend ausgeführt und dafür mit besonders stabilen aber auch teuren Klebstoffen
ausgestattet. Die hohe Versagenssicherheit von Überrundum-Etiketten wird jedoch meist
nicht ganz erreicht. Grundsätzlich sind Etiketten mit Aufhängelaschen beispielsweise
aus den Druckschriften DE 39 07 862 A1, DE 91 01 464 U1, EP 0 356 574 A2 und EP 0
632 422 A1 bekannt.
[0009] Angesichts der erläuterten Problematik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, Etiketten mit transparentem und opakem Etikettenbereich zu schaffen, welche
mit geringem Aufwand herstellbar sind. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
Etiketten mit Aufhängelasche zu schaffen, welche eine auch nach Wasserbadbehandlung
beständige stabile Klebeverbindung gewährleisten und dennoch eine Füllstandskontrolle
des etikettierten Behälters erlauben. Darüberhinaus ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, überrundum etikettierte Behälter mit Einblickmöglichkeit preiswert ausführbar
zu gestalten, insbesondere sicher über Kopf aufhängbare Behälter.
[0010] Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein selbstklebendes Etikett,
gelöst, welches mindestens eine transparente Folienlage und mindestens eine opake
Folienlage aufweist, wobei (eine) opake(n) Folienlage(n) die transparente(n) Folienlage(n)
ober- und/oder unterseitig teilflächig bedeckt bzw. bedecken, so daß sich mindestens
ein transparenter Etikettenbereich und mindestens ein opaker Etikettenbereich ergibt.
[0011] Ein aufwendiger opaker Flächendruck wie bisher üblich kann entfallen. Die erfindungsgemäße
Lösung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn ein Etikett auch bisher aus Stabilitäts-
oder funktionalen Gründen zwei- oder mehrlagig ausgeführt werden mußte. In diesem
Fall läßt sich erfindungsgemäß mit geringem Aufwand durch lediglich einen zusätzlichen
Stanzschritt, eine Schlitzung oder dgl. ein durchsichtiges Etikettenfenster realisieren.
[0012] Besonders vorteilhaft läßt sich die erfindungsgemäße Gestaltung transparenter und
opaker Etikettenbereiche bei Etikettenausführungen mit Aufhängelaschen umsetzen. So
ist bei entsprechend gewählten Abmessungen eine Überrundum-Verklebung möglich, wobei
der transparente Etikettenbereich die Füllstandskontrolle ermöglicht. Die Aufhängelasche
kann aus einer oder mehreren Folienlagen des Etiketts gebildet sein. Eine mehrlagige
Ausführung bietet einen erhöhten Schutz gegen Reißen der Aufhängelasche.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können ein oder mehrere abtrennbare
Etikettenteile bzw. Belegabschnitte vorgesehen sein. Hierbei sind grundsätzlich für
sich bekannte Lösungen umsetzbar, d.h. über Perforationen oder Anstanzungen abtrennbare
Abschnitte ebenso, wie über Klebeverbindungen mit verminderter Haftkraft befestigte
Etikettenteile. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind abtrennbare Etikettenteile
bzw. Belegabschnitte opak ausgeführt und überdecken bei bestimmungsgemäßer Anordnung
den transparenten Etikettenbereich. Nach Abtrennen bzw. Abziehen wird der transparente
Bereich einsehbar. Zuvor besteht aufgrund der opaken Abdeckung ein Licht-bzw. UV-Schutz.
Vorzugsweise ist der opake Etikettenbereich mit Text- und/oder Bild- und/oder Code-Information
bedruckt. Auch der transparente Etikettenbereich kann vorteilhafterweise bedruckt
sein, beispielsweise mit einer Skala, welche das Ablesen eines durch den transparenten
Bereich hindurch zu kontrollierenden Füllstands erleichtert.
[0014] Die Folienlagen erfindungsgemäßer Etiketten können grundsätzlich je nach Anwendungsfall
aus den bekannten und auf dem Gebiet der Etikettentechnologie üblichen Folienwerkstoffen
hergestellt werden, beispielsweise PET, PVC oder Polyolefinen. Neben Kunststoffolien
sind auch andere Werkstoffe einsetzbar, so kann die opake Folienlage beispielsweise
auch aus Papier, einem sogenannten Nonwoven oder als Gewebelage ausgeführt werden.
Ferner können je nach Anwendungsfall auch metallische Schichten zum Einsatz kommen.
[0015] Auch für die selbstklebende Beschichtung zur Anbringung erfindungsgemäßer Etiketten
sind herkömmliche Klebstoffe verwendbar. Grundsätzlich können diese je nach beabsichtigter
Anwendung, Anbringungsart und zu erwartender Belastung aus dem gesamten Spektrum der
für Etiketten üblichen Haftklebstoffe, beispielsweise < Acrylate, Kautschukkleber,
Hotmelts, nachhärtbaren Klebstoffe usw. ausgewählt werden. Gleiches gilt für Klebstoffe
zur Verbindung der einzelnen Etikettenlagen miteinander. Die einzelnen Etiketten müssen
nicht notwendigerweise durch Kleben, sondern können auch anderweitig, etwa durch Heißkaschieren
oder Schweißen (laserschweißen, Ultraschallschweißen etc.), miteinander verbunden
sein.
[0016] Neben vollflächigen sind auch teilflächige Klebstoffbeschichtungen möglich.
[0017] Soweit erwünscht lassen sich erfindungsgemäße Etiketten auch mit an sich bekannten
Sicherheitsmerkmalen zur Erhöhung der Fälschungssicherheit, beispielsweise Hologrammen,
Lumineszenzfarbanteilen, Mikrobeschriftungen und dergleichen, ausstatten.
[0018] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch einen vorzugsweise
transparenten oder teiltransparenten Behälter gelöst, auf welchem ein Etikett der
beschriebenen Art mit transparenter Folienlage und diese teilflächig überdeckender
opaker Folienlage selbstüberlappend in Überrundum-Anordnung angebracht ist. Bei Etiketten-Ausstattungen
mit Aufhängelasche ist der Bereich des Übergangs zwischen Aufhängelasche und Behälter
vorzugsweise unterhalb des Behälterschwerpunkts angeordnet, so daß der Behälter an
der Aufhängelasche über Kopf aufhängbar ist.
[0019] Sind wie oben beschrieben abtrennbare Etikettenteile bzw. Belegabschnitte vorgesehen,
so können diese vorteilhafterweise so angeordnet sein, daß die Gesamtheit der abtrennbaren
Etikettenteile bzw. Belegabschnitte den transparenten Etikettenbereich zumindest überwiegend
oder aber vollständig bedeckt.
[0020] Grundsätzlich kann jede im Rahmen der vorliegenden Anmeldung beschriebene bzw. angedeutete
Variante der Erfindung besonders vorteilhaft sein, je nach wirtschaftlichen und technischen
Bedingungen im Einzelfall. Soweit nichts gegenteiliges dargelegt ist, bzw. soweit
grundsätzlich technisch realisierbar, sind einzelne Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen
austauschbar oder miteinander kombinierbar.
[0021] Nachfolgend werden einige bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung in Form von
Beispielen mit Hilfe der zugehörigen, rein schematisch aufzufassenden Zeichnungen
beschrieben. Die Zeichnungen sind nicht maßstäblich, Größenverhältnisse aus Anschaulichkeitsgründen
teilweise verzerrt dargestellt. Insbesondere sind in Schnittdarstellungen Schichtdicken
der einzelnen Etikettenlagen stark übertrieben abgebildet. Da die Zeichnungsfiguren
zur Veranschaulichung unterschiedlicher, oftmals untereinander austauschbarer bzw.
miteinander kombinierbarer einzelner Merkmale dienen, besitzen sie einen unterschiedlichen
Grad an Detaillierung. Einander entsprechende Merkmale sind soweit sinnvoll jeweils
mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Im einzelnen zeigt
- Fig. 1
- einen Auschnitt eines erfindungsgemäßen Etiketts in perspektivischer Ansicht mit zueinender
versetzten Schnitten in den Folienlagen,
- Fig. 2a
- ein auf einem Stück Abziehmaterial angeordnetes erfindungsgemäßes Etikett mit Aufhängebügel
und zwei Belegabschnitten in der Draufsicht,
- Fig. 2b
- eine Schnittansicht durch das Etikett aus Fig. 2a in der durch die strichpunktierte
Linie A-A' angedeutete, senkrecht zur Zeichenebene orientierte Schnittebene,
- Fig. 2b
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Behälters, dessen Etikett wie das Etikett
aus Figuren 2a-b ausgeführt ist
- Fig. 3a
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Etiketts für die Überrundum-Anbringung,
- Fig. 3b
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Behälters, dessen Etikett ausgeführt ist
wie das Etikett aus Fig. 3a, wobei die Behälterwandung nur als einfacher Kreis angedeutet
ist,
- Fig. 4a
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Etiketts für die Überrundum-Anbringung,
wobei opake und transparente Lage zueinander versetzt sind,
- Fig. 4b
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Behälters, dessen Etikett ausgeführt ist
wie das Etikett aus Fig. 4a, wobei die Behälterwandung nur als einfacher Kreis angedeutet
ist,
- Fig. 5a
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Etiketts für die Überrundum-Anbringung,
- Fig. 5b
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Behälters, dessen Etikett ausgeführt ist
wie das Etikett aus Fig. 5a, wobei die Behälterwandung nur als einfacher Kreis angedeutet
ist,
- Fig. 6a
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Etiketts für die Überrundum-Anbringung,
- Fig. 6b
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Behälters, dessen Etikett ausgeführt ist
wie das Etikett aus Fig. 6a, wobei die Behälterwandung nur als einfacher Kreis angedeutet
ist,
- Fig. 7a
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Etiketts für die Überrundum-Anbringung,
- Fig. 7b
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Behälters, dessen Etikett ausgeführt ist
wie das Etikett aus Fig. 7a, wobei die Behälterwandung nur als einfacher Kreis angedeutet
ist,
- Fig. 8a
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Etiketts für die Überrundum-Anbringung,
- Fig. 8b
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Behälters, dessen Etikett ausgeführt ist
wie das Etikett aus Fig. 8a, wobei die Behälterwandung nur als einfacher Kreis angedeutet
ist,
- Fig. 9a
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Etiketts für die Überrundum-Anbringung,
- Fig. 9b
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Behälters, dessen Etikett ausgeführt ist
wie das Etikett aus Fig. 9a, wobei die Behälterwandung nur als einfacher Kreis angedeutet
ist,
- Fig. 10a
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Etiketts für die Überrundum-Anbringung
mit ablösbarem Belegabschnitt, und
- Fig. 10b
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Behälters, dessen Etikett ausgeführt ist
wie das Etikett aus Fig. 10a, wobei die Behälterwandung nur als einfacher Kreis angedeutet
ist.
[0022] Das in Fig.1 dargestellte Etikett stellt schematisch eine einfache Grundform eines
erfindungsgemäßen Etiketts dar, welches im wesentlichen aus einer transparenten Folienlage
1 und einer opaken Folienlage 2 besteht, wobei letztere ein Fenster 4 in Form einer
ausgestanzten Aussparung aufweist. Unterseitig ist das Etikett mit einer transparenten
Haftklebstoffschicht 3 versehen.
[0023] Das in Figuren 2a und 2b sowie - im aufgeklebten Zustand - Fig. 2c dargestellte streifenförmige
Etikett weist eine transparente Kunststoffolienlage 1 auf, welche über den Großteil
ihrer Länge jedoch nicht vollständig von der opaken Folienlage 2 verdeckt ist. Es
verbleibt ein nicht von der opaken Folienlage überdeckter Fensterbereich 4, welcher
sich über die gesamte Streifenbreite erstreckt, um im aufgeklebten Zustand unabhängig
vom Behälterfüllstand freie Sicht auf den Flüssigkeitsminiskus im Behälter 15 zu haben.
[0024] Die Folienlagen 1, 2 sind mittels einer Klebstoffschicht 14 miteinander verbunden.
Die unterseitige Haftklebstoffbeschichtung 3 dient der Befestigung am Behälter 15.
Vor der Anbringung ist das Etikett auf einem Träger 10, beispielsweise aus Papier,
mit klebstoffabweisender Oberfläche 9, beispielsweise aus Silikonlack, angeordnet.
[0025] Durch Stanzen ist eine bügelförmige Aufhängelasche 5 gebildet, auf deren Unterseite
die Haftklebstoffbeschichtung 3 mittels eines sogenannten Klebsttofkillers deaktiviert
ist, so daß hier nichtklebende Bereiche 13 vorliegen, welche das einfache Herausziehen
der Aufhängelasche 5 aus der Etikettenebene zum Aufhängen des Behälters 15 ermöglichen.
[0026] Die opake Folienlage 2 weist einen Aufdruck 11 auf.
[0027] Durch Stanzungen 6 sind in der opaken Etikettenfolie 2 zwei bedruckte Belegabschnitte
7 ausgebildet. Unterhalb der Belegabschnitte 7 ist die transparente Folienlage 1 mit
einer ebenfalls transparenten, klebstoffabweisenden Beschichtung 12, beispielsweise
Silikonisierung, versehen, wodurch die Belegabschnitte 7 leicht ablösbar sind. Durch
die Klebstoffbeschichtung 14 lassen sich die abgelösten Belegabschnitte 7 wieder aufkleben,
beispielsweise auf eine Seite einer Patientenakte. Zur leichteren Handhabung weist
jeder der Belegabschnitte 7 eine unterseitig nichtklebende Anfaßlasche 8 auf.
[0028] Im aufgeklebten Zustand überlappt der Etikettenbereich, in welchem die Belegabschnitte
7 angeordnet sind, den transparenten Fensterbereich 4. Nach Ablösen eines der Belegabschnitte
7 wird der Fensterbereich 4 einsehbar. Der Behälterinhalt ist durch den Fensterbereich
4 und die durchsichtige Wandung des Behälters 15 hindurch sichtbar.
[0029] Die Figuren 3a bis 10b zeigen als Schnittdarstellungen sieben verschiedene weitere
Ausführungsformen erfindungsgemäßer Etiketten, analog Figuren 2b und 2c je einmal
eben und einmal im aufgeklebten Zustand in Überrundum-Anordnung. Die Behälter 15 sind
dabei nur als einfache Kreise angedeutet. Obschon nicht dargestellt, kann jede der
dargestellten Varianten als Bügeletikett mit einer Aufhängelasche ähnlich Fig. 2a-c
gestaltet sein. Ferner können weitere Ausstattungsmerkmale wie Aufdrucke und dgl.
vorgesehen sein.
[0030] Alle dargestellte Varianten weisen erfindungsgemäß eine opake Folienlage 2 und eine
nicht deckungsgleiche transparente Folienlage 1 auf. Die folienlagen sind über eine
Klebstoffschicht 14 miteinander verbunden. Eine Haftklebstoffbeschichtung 3 dient
der Verklebung mit dem Behälter 15. Einige Varianten sind aus fertigungstechnischen
Gründen mit einer teilflächigen haftvermindernden Schicht 16 ausgestattet, welche
dem Matrixabzug dient.
[0031] In Fig. 3a-b ist die opake Folienlage 2 über der transparenten Folienlage 1 angeordnet.
Aufgrund der kleineren Flächenausdehnung der opaken Folienlage ergibt sich ein transparenter
Bereich 4, von welchem im aufgeklebten Zustand ein Teil freibleibt.
[0032] Die Anordnung in Fig. 4a-b ist ähnlich wie in Fig. 3a-b ausgeführt, jedoch besitzen
die Folienlagen 1, 2 in etwa die gleiche Ausdehnung, sind allerdings versetzt zueinander
angeordnet. Im aufgeklebten Zustand ist die Überlappung klein genug, um einen transparenten
Bereich 4 freizulassen.
[0033] Die Anordnung in Fig. 5a-b ist ebenfalls ähnlich ausgeführt wie in Fig. 3a-b, jedoch
ist hier im Bereich der Überlappung ein zusätzlicher haftvermindernd beschichteter
Folienbereich 17 vorgesehen, welcher das Ablösen des Etiketts vom Behälter 15 erleichtert.
[0034] Bei der Anordnung aus Fig. 6a-b ist die transparente Folienlage 1 über der opaken
Folienlage 2 angeordnet und ragt über letztere nach einer Seite hinaus. Eine Bedruckung
kann wahlweise sowohl auf der transparenten Folienlage 1 als auch auf der opaken Folienlage
2 vorgesehen sein. Ist die opake Folienlage 1 bedruckt, so ist der Aufdruck durch
die transparente Folienlage 1 gegen äußere Einflüsse geschützt. Gleiches gilt für
auf der opaken Folienlage angeordnete Sicherheitsmerkmale oder dgl. Die Anordnung
in Fig. 7a-b ist ähnlich wie in Fig. 6a-b ausgeführt, jedoch ragt die transparente
Folienlage 1 über die opake Folienlage nach zwei Seiten heraus.
[0035] Die Anordnung in Fig. 8a-b ist wiederum ähnlich ausgeführt wie die Anordnung aus
Fig. 6a-b, jedoch ist wie in Fig. 5a-5b ein haftvermindert beschichteter Folienbereich
17 im Bereich der überlappung vorgesehen.
[0036] Fig. 9a, 9b, 10a und 10b zeigen Etiketten ähnlich Fig. 2a, 2b, 2c, jedoch mit jeweils
nur einem Belegabschnitt 7. Während dieser in Fig. 9a-9b vom Rand beabstandet ist,
ist der Belegabschnitt in Fig. 10a, 10b randständig. Ferner sind im Gegensatz zu Fig.
2a, 2b, 2c transparente Folienlage 1 und opake Folienlage 2 zunächst deckungsgleich
ausgebildet. Ein transparenter Bereich ergibt sich erst bei Abziehen des Belegabschnitts
7 dadurch, daß dieser ganz oder teilweise außerhalb des überlappenden Bereichs angeordnet
ist.
1. Selbstklebendes Etikett, aufweisend mindestens eine transparente Folienlage (1) und
mindestens eine opake Folienlage (2), welche die transparente Folienlage (1) ober-
und/oder unterseitig teilflächig bedeckt, so daß sich mindestens ein transparenter
Etikettenbereich (4) und mindestens ein opaker Etikettenbereich ergibt.
2. Etikett gemäß Anspruch 1, aufweisend eine Aufhängelasche (5), welche aus mindestens
einer der Folienlagen (1, 2) gebildet ist.
3. Etikett gemäß Anspruch 2, wobei die Aufhängelasche (5) aus einer der Folienlagen (1,
2) gebildet ist.
4. Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei mindestens eine opake Folienlage
(2) durchgehend zusammenhängend ausgebildet ist.
5. Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, aufweisend mindestens einen ablösbaren
Belegabschnitt (7).
6. Etikett gemäß Anspruch 5, wobei der Belegabschnitt (7) opak ist, und die Gesamtheit
der Belegabschnitte (7) den transparenten Etikettenbereich (4) zumindest überwiegend
bedeckt.
7. Behälter (15) mit selbstüberlappend in Überrundum-Anordnung aufgeklebtem Etikett,
welches mindestens eine transparente Folienlage (1) und mindestens eine opake Folienlage
(2) aufweist, welchletztere die transparente Folienlage (1) ober- und/oder unterseitig
teilflächig bedeckt, so daß sich mindestens ein transparenter Etikettenbereich (4)
und mindestens ein opaker Etikettenbereich ergibt.
8. Behälter (15) gemäß Anspruch 7, wobei das Etikett eine Aufhängelasche (5) aufweist,
welche aus mindestens einer der Folienlagen (1,2) gebildet ist.
9. Behälter (15) gemäß Anspruch 8, wobei die Aufhängelasche des Etiketts aus einer der
Folienlagen gebildet ist.
10. Behälter gemäß einem der Ansprüche 8-9, wobei der Bereich des Übergangs zwischen Aufhängelasche
(5) und Behälter (15) unterhalb des Behälterschwerpunkts angeordnet ist, so daß der
Behälter (15) an der Aufhängelasche (5) über Kopf aufhängbar ist.
11. Behälter (15) gemäß einem der Ansprüche 7-10, wobei mindestens eine opake Folienlage
durchgehend zusammenhängend ausgebildet ist.
12. Behälter (15) gemäß einem der Ansprüche 7-11, wobei das Etikett mindestens einen ablösbaren
Belegabschnitt (7) aufweist.
13. Behälter gemäß Anspruch 12; wobei der Belegabschnitt (7) opak ist, und die Gesamtheit
der Belegabschnitte den transparenten Etikettenbereich (4) zumindest überwiegend bedeckt.