[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für das Spreizen einer
Bahn in einer Bahnbearbeitungsmaschine. Die Bahnbearbeitungsmaschine kann insbesondere
eine Druckmaschine, beispielsweise eine Offsetdruckmaschine, sein. Bevorzugte Beispiele
sind Rollenrotationsdruckmaschinen, wie sie im Akzidenzdruck oder noch bevorzugter
im Druck von großen Zeitungsauflagen Verwendung finden.
[0002] Die DE 100 23 169 Al beschreibt eine Bahnspreizvorrichtung mit zwei pfeilförmigen
Wendestangen, die in Bahnförderrichtung hinter einer Längsschneideinrichtung hintereinander
angeordnet und relativ zueinander verschwenkbar in einem Maschinengestell gelagert
sind. Zwei Bahnstränge einer längsgeschnittenen Bahn werden nebeneinander durch die
Bahnspreizvorrichtung gefördert und umschlingen dabei nacheinander je eine Hälfte
der pfeilförmigen Wendestangen, so dass die Bahnstränge parallel versetzt werden und
zwischen sich ein Spreizmaß aufweisen, wenn sie von der Bahnspreizvorrichtung ablaufen.
Durch Verschwenken von nur einer oder von beiden pfeilförmigen Wendestangen relativ
zueinander werden die Längen der Bahnstränge zwischen den pfeilförmigen Wendestangen
und die Umschlingungswinkel, mit denen die Bahnstränge die pfeilförmigen Wendestangen
umschlingen, verändert und dadurch das Spreizmaß verstellt. Allerdings gehen mit der
Verstellung des Spreizmaßes Bahnspannungsänderungen einher.
[0003] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, bei der Einstellung des Spreizmaßes zwischen parallel
nebeneinander in eine Spreizvorrichtung geförderten Bahnsträngen Bahnspannungsschwankungen
zu verringern, vorzugsweise zu vermeiden.
[0004] Bei einem Bahnspreizverfahren, wie die Erfindung es betrifft, werden ein erster Bahnstrang
und ein zweiter Bahnstrang in einer Bahnbearbeitungsmaschine nebeneinander gefördert
und um ein Spreizmaß parallel zueinander versetzt. Das Spreizmaß ist der zwischen
den einander zugewandten Kanten der Bahnstränge gemessene lichte Abstand nach dem
Parallelversatz. Um das Spreizmaß zu erhalten, können beide Bahnstränge zu sich selbst
und relativ zueinander oder es kann auch nur einer der Bahnstränge zu sich selbst
und relativ zu dem anderen parallel versetzt werden. Der erste Bahnstrang umschlingt
nacheinander eine erste Umlenkeinrichtung, die eine erste Umlenkachse für den ersten
Bahnstrang bildet, und bahnabwärts eine nächste, zweite Umlenkeinrichtung, die eine
zweite Umlenkachse für den ersten Bahnstrang bildet, je mit einem Umschlingungswinkel,
vorzugsweise je mit dem gleichen Umschlingungswinkel. Die Umlenkeinrichtungen sind
so angeordnet, nämlich je schräg zu der Förderrichtung des einlaufenden ersten Bahnstrangs,
dass der von der zweiten Umlenkeinrichtung ablaufende erste Bahnstrang parallel zu
dem auf die erste Umlenkeinrichtung auflaufenden ersten Bahnstrang versetzt ist. Um
das Spreizmaß zu verstellen, wird wenigstens eine der Umlenkeinrichtungen aus einer
ersten Position in eine andere, zweite Position verstellt, in welcher der erste Bahnstrang
zwischen der ersten Umlenkeinrichtung und der zweiten Umlenkeinrichtung eine andere
Weglänge als in der ersten Position zurücklegt.
[0005] Nach der Erfindung ist die zweite Position der verstellten Umlenkeinrichtung so gewählt,
dass die Förderrichtung, die der erste Bahnstrang zwischen den Umlenkeinrichtungen
aufweist, durch die Verstellung nicht verändert wird. Dies bedeutet, dass der Umschlingungswinkel
nicht verändert wird, zumindest nicht durch die Verstellung der wenigstens einen der
Umlenkeinrichtungen. Der erste Bahnstrang läuft daher nach der Verstellung des Spreizmaßes
von der gleichen Winkelstelle am äußeren Umfang der ersten Umlenkeinrichtung ab und
an der gleichen Winkelstelle am äußeren Umfang der zweiten Umlenkeinrichtung auf wie
vor der Verstellung. Da Bahnspannungsänderungen durch das Spreizen in erster Linie
von Änderungen des Umschlingungswinkels abhängen, werden Bahnspannungsänderungen durch
das erfindungsgemäße Spreizverfahren vermieden. Besonders bevorzugt werden eine Einlauf-Leiteinrichtung
bahnaufwärts von der ersten Umlenkeinrichtung und eine der zweiten Umlenkeinrichtung
bahnabwärts nächstfolgende Auslauf-Leiteinrichtung so angeordnet, dass sich die Verhältnisse
bei dem Auflaufen des ersten Bahnstrangs auf die erste Umlenkeinrichtung und bei dem
Ablaufen von der zweiten Umlenkeinrichtung durch die Verstellung nicht verändern,
so dass der Umschlingungswinkel nicht nur durch die Verstellung an sich nicht verändert
wird, sondern absolut der gleiche bleibt.
[0006] Die Erfindung betrifft nicht nur ein Bahnspreizverfahren, sondern auch eine Bahnspreizvorrichtung,
mittels der in einer Bearbeitungsmaschine nebeneinander geförderte Bahnstränge parallel
zueinander versetzbar sind, um das Spreizmaß einzustellen. Die Erfindung betrifft
nicht nur die in die Bahnbearbeitungsmaschine eingebaute, sondern auch die für einen
Einbau erst vorgesehene Bahnspreizvorrichtung. Die Bahnspreizvorrichtung umfasst ein
Gestell, die erste Umlenkeinrichtung und die zweite Umlenkeinrichtung. Die Umlenkeinrichtungen
sind wie bereits erläutert so gebildet und so angeordnet, dass durch Umschlingung
der Umlenkeinrichtungen der erste Bahnstrang parallel versetzt und so das Spreizmaß
gänzlich oder zu einem Teil eingestellt wird. Wenigstens eine der Umlenkeinrichtungen,
vorzugsweise die zweite Umlenkeinrichtung, ist in dem Gestell entlang eines Verstellwegs
verstellbar gelagert, um das Spreizmaß einstellen zu können.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der Verstellweg
gerade ist und sich in die Förderrichtung erstreckt, die der erste Bahnstrang zwischen
der ersten und der zweiten Umlenkeinrichtung aufweist. Als in die Förderrichtung weisend
wird auch eine von dem ersten Bahnstrang beabstandete Parallele zu der von dem ersten
Bahnstrang zwischen den Umlenkeinrichtungen gebildeten Bahnebene verstanden. Durch
solch eine Wahl des Verstellwegs wird sichergestellt, dass der erste Bahnstrang zwischen
den Umlenkeinrichtungen während der gesamten Verstellung der Umlenkeinrichtungen seine
Förderrichtung beibehält. Die Verstellbewegung als solche, welche die wenigstens eine
verstellbare Umlenkeinrichtung aus der ersten in die zweite Position ausführt, verändert
somit nicht den Umschlingungswinkel, mit dem der erste Bahnstrang die erste Umlenkeinrichtung
und die zweite Umlenkeinrichtung jeweils umschlingt. Der jeweilige Umschlingungswinkel
kann allenfalls durch die Verstellung einer vorgelagerten Einlauf-Leiteinrichtung
oder einer nachgelagerten Auslauf-Leiteinrichtung verändert werden.
[0008] Bevorzugt ist der Umschlingungswinkel jedoch in der ersten und zweiten Position der
wenigstens einen verstellbaren Umlenkeinrichtung und noch bevorzugter auch in weiteren
Positionen, welche die Umlenkeinrichtungen für den ersten Bahnstrang relativ zueinander
vorteilhafterweise einnehmen können, stets der gleiche. Aufgrund der Geradheit des
Verstellwegs ist der Umschlingungswinkel gegen jegliche entlang des Verstellwegs zwischen
der ersten Position und der zweiten Position ausgeführte Verstellbewegung invariant.
[0009] Falls die wenigstens eine verstellbare Umlenkeinrichtung bis in eine Position verstellt
werden kann, in der sie einen Versatz des ersten Bahnstrangs nicht bewirkt und vorzugsweise
mit dem ersten Bahnstrang nicht in Kontakt ist, erstreckt sich der Verstellweg vorzugsweise
bis in diese Position gerade, was jedoch nicht unumgänglich der Fall sein muss. Eine
Verstellbarkeit bis in eine Position der wenigstens einen Umlenkeinrichtung, in der
die Bahn diese Umlenkeinrichtung und bevorzugt auch die andere der Umlenkeinrichtungen
nicht umschlingt und noch bevorzugter mit den Umlenkeinrichtungen überhaupt keinen
Kontakt hat, ist vorteilhaft für das Einziehen einer neuen Bahn. Falls die wenigstens
eine verstellbare Umlenkeinrichtung solch eine Position einnehmen kann, ist diese
Position im Sinne der Erfindung natürlich weder die "erste Position" noch die "zweite
Position".
[0010] In bevorzugten Ausführungen ist die wenigstens eine der Umlenkeinrichtungen, die
für die Einstellung oder Verstellung des Spreizmaßes verstellt wird, nicht nur in
eine erste und eine zweite Position, sondern in mehr als zwei unterschiedliche Positionen
verstellbar, in denen der erste Bahnstrang zwischen den Umlenkeinrichtungen eine andere
Weglänge als in der ersten Position zurücklegt, seine Förderrichtung und noch weiter
bevorzugt den Umschlingungswinkel jedoch beibehält.
[0011] In bevorzugten Ausführungen sind wie für den ersten Bahnstrang auch für den zweiten
Bahnstrang Umlenkeinrichtungen vorgesehen, von denen wenigstens eine verstellbar ist.
Mittels der für den zweiten Bahnstrang vorgesehenen Umlenkeinrichtungen, nämlich einer
weiteren ersten Umlenkeinrichtung und einer weiteren zweiten Umlenkeinrichtung, kann
der zweite Bahnstrang parallel versetzt werden. In Bezug auf die weiteren Umlenkeinrichtungen
gilt vorzugsweise das bezüglich der Umlenkeinrichtungen für den ersten Bahnstrang
Gesagte.
[0012] Nicht unumgänglich in jeder, aber doch in einer oder mehreren der mittels der Bahnbearbeitungsmaschine
durchführbaren Produktionen, vorzugsweise Druckproduktionen, nehmen die Umlenkeinrichtungen
für die Bahnstränge jeweils solche Positionen ein, dass sowohl der erste Bahnstrang
als auch der zweite Bahnstrang parallel versetzt werden, um so erst durch den Parallelversatz
beider Bahnstränge das Spreizmaß zu erhalten. Vorteilhaft ist es, wenn der Umschlingungswinkel,
mit dem der erste Bahnstrang die ihm zugeordneten Umlenkeinrichtungen für einen Parallelversatz
umschlingt, und der Umschlingungswinkel, mit dem der zweite Bahnstrang für einen Parallelversatz
die ihm zugeordneten weiteren Umlenkeinrichtungen umschlingt, gleich sind. Bevorzugt
trifft dies für jede der Positionen zu, welche die wenigstens eine verstellbare Umlenkeinrichtung
für den ersten Bahnstrang und die wenigstens eine weitere verstellbare Umlenkeinrichtung
für den zweiten Bahnstrang zwischen der jeweiligen ersten und zweiten Position einnehmen
können.
[0013] Besonders bevorzugt wird es, wenn jeder der Bahnstränge in jeder Produktion parallel
versetzt wird. Um hierfür wenigstens einen der Bahnstränge dennoch mit einem möglichst
geringen Parallelversatz fördern zu können, weisen die Umlenkeinrichtungen für diesen
wenigstens einen der Bahnstränge zu der Förderrichtung des betreffenden Bahnstrangs
schräg unter einem Anstellwinkel, der größer als 85° und kleiner als 90°, bevorzugt
wenigstens 87° und höchstens 89°, sein sollte. Die Umlenkeinrichtungen, die dem anderen
der Bahnstränge zugeordnet sind, weisen vorteilhafterweise unter einem kleineren Anstellwinkel
schräg zur Förderrichtung des anderen Bahnstrangs, vorzugsweise mit einem Anstellwinkel,
der wenigstens 45° und höchstens 85° beträgt, also einem Anstellwinkel aus dem für
Spreizvorrichtungen üblichen Winkelbereich. Das Merkmal der unterschiedlichen Anstellungswinkel
ist als solches, d. h. ohne die erfindungsgemäß gestalteten Verstellwege, bereits
vorteilhaft für die Reduzierung von Bahnspannungsschwankungen, kann aber seinerseits
durch solch eine Gestaltung der Verstellwege vorteilhaft weitergebildet werden.
[0014] Die Bahnstränge können nach dem Spreizen in unterschiedliche Richtungen von der Bahnspreizvorrichtung
auslaufen. Allerdings sind sie in der Sicht senkrecht auf die Strangebene eines der
Bahnstränge parallel. Bevorzugt bilden sie jedoch bei dem Auslaufen von der Bahnspreizvorrichtung
versetzte, aber parallele Ebenen oder eine einzige, gemeinsame Ebene.
[0015] Die mittels der Bahnspreizvorrichtung voneinander abgespreizten Bahnstränge werden
in der laufenden Produktion in ein Bearbeitungswerk der Bearbeitungsmaschine, beispielsweise
ein Druckwerk einer Druckmaschine, gefördert und dort entsprechend dem Zweck der Bearbeitungsmaschine
bearbeitet. Im Falle einer Druckmaschine werden sie ein- oder beidseitig ein- oder
mehrfarbig bedruckt und anschließend bis zum fertigen Druckprodukt weiterverarbeitet.
[0016] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung werden auch in den Unteransprüchen und durch
die Kombinationen der Ansprüche beschrieben.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen erläutert. An den Ausführungsbeispielen
offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die
Gegenstände der Ansprüche und die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen weiter.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Bahnspreizvorrichtung eines ersten Ausführungsbeispiels in einer Rollenrotationsdruckmaschine,
- Figur 2
- die Bahnspreizvorrichtung in einem Zustand, in dem zwei Stränge einer Bahn symmetrisch
voneinander abgespreizt und mittig auf je einen Falztrichter geführt werden,
- Figur 3
- die Bahnspreizvorrichtung in einem Zustand, in dem die Stränge einer Bahn asymmetrisch
voneinander abgespreizt und mittig auf je einen Falztrichter geführt werden,
- Figur 4
- die Spreizvorrichtung in einem Zustand, in dem die Stränge einer Bahn asymmetrisch
voneinander abgespreizt und einer der Bahnstränge mittig und der andere der Bahnstränge
außermittig auf je einen Falztrichter geführt werden,
- Figur 5
- eine Bahnspreizvorrichtung eines zweiten Ausführungsbeispiels in der gleichen Rollenrotationsdruckmaschine
und
- Figur 6
- die Bahnspreizvorrichtung des zweiten Auführungsbeispiels in einem Zustand, in dem
die Stränge einer Bahn asymmetrisch voneinander abgespreizt und mittig auf je einen
Falztrichter geführt werden.
[0018] Figur 1 zeigt Komponenten einer Rollenrotationsdruckmaschine, die eine Bahnspreizvorrichtung
nach der Erfindung umfasst. Dargestellt ist der Weg einer zu bedruckenden Bahn B von
einem Rollenwechsler 1 über eine Bahnspreizvorrichtung zu einer Druckeinheit 9, die
als Druckturm gebildet ist. Zu der Spreizvorrichtung gehören eine Längsschneideinrichtung
4, die dazu dient, die Bahn B längs in zwei Bahnstränge, nämlich einen ersten Bahnstrang
Br und einen zweiten Bahnstrang Bl, zu schneiden, und Umlenkeinrichtungen 5 und 6,
die dazu dienen, die gebildeten Bahnstränge Bl und Br parallel voneinander abzuspreizen.
Die abgespreizten Bahnstränge Bl und Br werden in Bahnförderrichtung F zu einem Drucktunn
9 gefördert und dort je beidseitig mehrfarbig bedruckt. Von dem Druckturm 9 sind zwei
Zylinderbrücken, jeweils gebildet aus zwei auf die Bahnstränge Bl und Br druckenden
Gummituchzylindern und jeweils einem zugeordneten Plattenzylinder, dargestellt. Der
Druckturm 9 kann selbstverständlich noch weitere solche Zylinderbrücken umfassen,
um die Bahnstränge Bl und Br beispielsweise je beidseitig vierfarbig zu bedrucken.
Hinter dem Druckturm 9 werden die Bahnstränge Bl und Br entweder getrennt je allein
oder je mit wenigstens einem weiteren Bahnstrang auf Falztrichter, von denen ein Falztrichter
20 dargestellt ist, oder zusammen auf einen gemeinsamen Falztrichter 20 geführt und
in den Falztrichtern getrennt oder in dem Falztrichter gemeinsam längsgefalzt. Hinter
dem Falztrichter 20 oder den mehreren Falztrichtern kann in Bahnförderrichtung F ein
Falzapparat oder können mehrere Falzapparate zum Querschneiden und Querfalzen angeordnet
sein.
[0019] Die von dem Rollenwechsler 1 her in die Spreizvorrichtung einlaufende, ungeschnittene
Bahn B wird über eine Einlauf-Leiteinrichtung 3 zu der Längsschneideinrichtung 4 gefördert.
Die Längsschneideinrichtung 4 wird im wesentlichen von zwei aufeinander zu- und voneinander
abstellbaren Schneidrollen gebildet, zwischen denen die Bahn B hindurchgefördert wird.
Durch den Längsschnitt werden der erste Bahnstrang Br als rechter und der zweite Bahnstrang
B1 als linker Bahnstrang gebildet. Die parallel dicht nebeneinander laufenden Bahnstränge
B1 und Br werden über eine erste Umlenkeinrichtung 5, eine unmittelbar folgende zweite
Umlenkeinrichtung 6 und eine Auslauf-Leiteinrichtung 7 geführt. Anschließend werden
sie über weitere Leiteinrichtungen, von denen eine auf die Auslauf-Leiteinrichtung
7 nächstbenachbart folgende Leiteinrichtung 8 dargestellt ist, zu dem Druckturm 9
gefördert. Die Einlauf-Leiteinrichtung 3, die Längsschneideinrichtung 4 und die erste
Umlenkeinrichtung 5 sind in einer festen Lagebeziehung zueinander in einem Gestell
2 gelagert. Die Einlauf-Leiteinrichtung 3 ist eine Leitwalze, die in dem Gestell 2
drehgelagert ist. Die erste Umlenkeinrichtung 5 ist nicht drehbar.
[0020] Die zweite Umlenkeinrichtung 6 ist zusammen mit der Auslauf-Leiteinrichtung 7 in
dem Gestell 2 lineargeführt bewegbar gelagert. Eine Linearführungsbahn 11 der Lagerung
ist fest mit dem Gestell 2 verbunden. Die zweite Umlenkeinrichtung 6 und die Auslauf-Leiteinrichtung
7 sind entlang der Linearführung 11 zwischen zwei Endpositionen kontinuierlich hin
und her bewegbar. Die eine der beiden Endpositionen ist in Figur 1 in durchgezogener
Linie und die andere in gestrichelter Linie dargestellt. Eine Steuerungseinrichtung
15 steuert eine Antriebseinrichtung 12 anhand von an der Steuerungseinrichtung 15
oder an einer übergeordneten Maschinensteuerung eingebbaren Vorgaben so, dass die
zweite Umlenkeinrichtung 6 und die Auslauf-Leiteinrichtung 7 auf dem Verstellweg die
gewünschte Verstellposition einnehmen.
[0021] Figur 2 zeigt die Bahnspreizvorrichtung in einem ersten Zustand in einer Draufsicht
auf die Bahnebene. Die zweite Umlenkeinrichtung 6 und die Auslauf-Leiteinrichtung
7 sind in der Mitte je in zwei symmetrische Hälften geteilt. Die beiden Hälften sind
unabhängig voneinander lineargeführt an je einer gestellfesten Linearführung 11 (Figur
1) bewegbar gelagert. Die Verstellwege und auch die Endpositionen der beiden Hälften
sind die gleichen. Die Bewegungen der beiden Hälften werden von der Steuerungseinrichtung
15 über die Antriebseinrichtung 12 gesteuert und gegebenenfalls auch geregelt. So
können die beiden Hälften insbesondere gemeinsam oder je einzeln oder auch gegenläufig
entlang ihrer Verstellwege bewegt und in jeder Position zwischen den Endpositionen
festgesetzt werden.
[0022] Durch die mittige Teilung werden eine zweite linke Umlenkeinrichtung 6l und eine
zweite rechte Umlenkeinrichtung 6r sowie eine linke Auslauf-Leiteinrichtimg 7l und
eine rechte Auslauf-Leiteinrichtung 7r gebildet. Die zweite linke Umlenkeinrichtung
6l und die linke Auslauf-Leiteinrichtung 7l sind dem linken Bahnstrang Bl zugeordnet,
d.h. sie kommen nur mit dem linken Bahnstrang Bl in Kontakt. Die zweite rechte Umlenkeinrichtung
6r und die rechte Auslauf-Leiteinrichtung 7r sind dem rechten Bahnstrang Br zugeordnet,
d.h. sie kommen nur mit dem rechten Bahnstrang Br in Kontakt. Entsprechend besteht
auch eine Zuordnung bei der ersten Umlenkeinrichtung 5. Die erste Umlenkeinrichtung
5 ist allerdings in dem Gestell an dessen beiden gegenüberliegenden Gestellseiten
2l und 2r befestigt. Die erste Umlenkeinrichtung 5 zerfällt funktional in eine erste
linke Umlenkeinrichtung 5l und eine erste rechte Umlenkeinrichtung 5r. Die Umlenkeinrichtungen
5l, 5r, 6l und 6r haben je den gleichen Querschnitt. Im Ausführungsbeispiel sind sie
jeweils als kreisrunde Stangen gebildet.
[0023] Die ersten Umlenkeinrichtungen 5l und 5r und insbesondere die von ihnen gebildeten
Umlenkachsen bilden in der Draufsicht auf die Ebene der einlaufenden Bahn B eine Pfeilform,
deren Spitze gegen die Bahnförderrichtung F weist. Die ersten Umlenkeinrichtungen
5l und 5r sind in der Mitte im Bereich der "Pfeilspitze" fest miteinander verbunden.
Die Spitze selbst ist rund gearbeitet, um die Gefahr eines Anritzens der Bahn B zu
vermeiden. Die Längsschneideinrichtung 4 und die von den ersten Umlenkeinrichtungen
5l und 5r gebildete Spitze liegen exakt auf der Maschinenachse S. Die Anordnung der
Teile der Spreizvorrichtung, die dem linken Bahnstrang Bl zugeordnet sind, ist symmetrisch
zu der Anordnung der Teile, die dem rechten Bahnstrang Br zugeordnet sind. Insoweit
bildet die Maschinenachse S auch gleichzeitig eine Symmetrieachse der Spreizvorrichtung.
[0024] Die linken Umlenkeinrichtungen 51 und 61 bilden zueinander parallele Umlenkachsen
für den linken Bahnstrang Bl. Die rechten Umlenkeinrichtungen 5r und 6r bilden zueinander
parallele Umlenkachsen für den rechten Bahnstrang Br. Die Verstellwege der zweiten
Umlenkeinrichtungen 6l und 6r verlaufen so, dass die Parallelität der Umlenkachsen
in jeder Verstellposition der zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r erhalten bleibt.
[0025] Die Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r sind relativ zu den zweiten Umlenkeinrichtungen
6l und 6r so angeordnet, dass die von der zweiten linken Umlenkeinrichtung 61 und
der linken Auslauf-Leiteinrichtung 71 im Falle der Umschlingung definierte Bahnstrangebene
und die von der zweiten rechten Umlenkeinrichtung 6r und der rechten Auslauf-Leiteinrichtung
7r im Falle der Umschlingung definierte Bahnstrangebene parallel zu der Bahnebene
ist, die von der Einlauf-Leiteinrichtung 3 und den beiden ersten Umlenkeinrichtungen
5 und 5r im Falle von deren Umschlingung vorgegeben wird. Die Auslauf-Leiteinrichtungen
7l und 7r bilden senkrecht zu der Bahnförderrichtung F weisende Umlenkachsen. Die
zweite linke Umlenkeinrichtung 61 und die linke Auslauf-Leiteinrichtung 71 sind gemeinsam
an einem linken Schlitten 101 gelagert. Die Lagerung an dem Schlitten 101 ist derart,
dass die Umlenkachsen der zweiten linken Umlenkeinrichtung 61 und der linken Auslauf-Leiteinrichtung
71 relativ zu dem Schlitten 101 allenfalls im Rahmen von toleranzausgleichenden Justierungen
verstellbar sind. Sinngemäß das gleiche gilt für die Lagerung der zweiten rechten
Umlenkeinrichtung 6r und der rechten Auslauf-Leiteinrichtung 7r an dem rechten Schlitten
10r. Die beiden Schlitten 101 und 10r sind an ihrer jeweiligen Gestellseite 2l und
2r je entlang einer eigenen Linearführung 11 bewegbar, wobei die linke Linearführung
11 parallel zu der rechten Linearführung 11 weist und bezüglich der Bahnförderrichtung
F auf der gleichen Höhe angeordnet ist. Die beiden Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und
7r können an dem betreffenden Schlitten 101 und 10r drehgelagert sein. Grundsätzlich
das gleiche gilt auch für die zweiten Umlenkeinrichtungen 61 und 6r, wobei für die
Umlenkeinrichtungen 6l und 6r der einfacheren Konstruktion wegen jedoch die Bildung
jeweils als nicht drehbare Stange bevorzugt wird.
[0026] In dem in Figur 2 dargestellten ersten Zustand der Spreizvorrichtung nehmen die zweite
linke Umlenkeinrichtung 61 und die zweite rechte Umlenkeinrichtung 6r je eine Verstellposition
ein, in der sie zusammen mit den Auslauf-Leiteinrichtungen 7r und 7l eine einzige
zu der einlaufenden Bahn B planparallele Ebene für die Bahnstränge Bl und Br definieren.
In solchen Positionen bilden auch die zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r miteinander
eine Pfeilform, allerdings mit einem engen Spalt zwischen ihren freien Enden, die
in diesen Positionen einander genau überdecken. Die von den zweiten Umlenkeinrichtungen
6l und 6r gebildeten Umlenkachsen schneiden sich dementsprechend.
[0027] Die von den Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r gebildeten Umlenkachsen fluchten
in diesen Verstellpositionen.
[0028] Die Bahn B läuft symmetrisch zu der Maschinenachse S in die Spreizvorrichtung ein.
Aufgrund dieser Bahnsymmetrie und der Positionierung der zweiten Umlenkeinrichtungen
6l und 6r in einer gemeinsamen Ebene werden die beiden Bahnstränge Bl und Br je zu
einer Seite von der Maschinenachse S weg um den gleichen Versatz parallel nach außen
voneinander abgespreizt. Es ergibt sich das Spreizmaß X, das den quer zu der Bahnförderrichtung
F gemessenen lichten Abstand zwischen den Bahnsträngen Bl und Br bezeichnet. Mit "M"
ist der in der Bahnebene gemessene Abstand zwischen einer linken Begrenzungslinie
und einer rechten Begrenzungslinie bezeichnet, bis zu denen die Bahnstränge Bl und
Br bei ausreichender Bahnbreite mittels der Spreizvorrichtung maximal nach links außen
bzw. rechts außen parallel versetzt werden können. In dem dargestellten Zustand der
Spreizvorrichtung bei symmetrischem Einlauf der Bahn B verbleibt zwischen der linken
Außenkante des linken Bahnstrangs Bl und der linken Begrenzungslinie ein Abstand X/2.
Ein ebensolcher Abstand verbleibt zwischen der rechten Begrenzungslinie und der rechten
Bahnkante des rechten Bahnstrangs Br. Aufgrund der Bahnbreite Z, des symmetrischen
Einlaufs, des symmetrischen Schnitts und der symmetrischen Abspreizung auf das Spreizmaß
X, läuft der linke Bahnstrang Bl mittig in den ihm zugeordneten Längsfalztrichter
20, und der rechte Bahnstrang Br läuft ebenfalls mittig in den ihm zugeordneten Längsfalztrichter
21. Die Bahnstränge Bl und Br werden auch symmetrisch zu ihrem Längsfalz Ll und Lr
bedruckt. Die Breiten der Bahnstränge Bl und Br sind mit A und die Teilbreiten beidseitig
der Längsfalze Ll und Lr sind mit A' angegeben. Es gilt somit: Z = 2A = 4A'. Anzumerken
ist, dass der Falztrichter 20 und der Falztrichter 21 von einem einzigen Falztrichter
gebildet werden können.
[0029] In dem in der Figur 3 dargestellten zweiten Zustand der Spreizvorrichtung läuft die
Bahn B asymmetrisch zu der Maschinenachse S in die Spreizvorrichtung ein. Die SymmetrieLängsachse
der Bahn B ist mit S
B bezeichnet. Sie ist zu der Maschinenachse S seitlich versetzt. Die Bahn B wird mittels
der Schneideinrichtung 4 entsprechend dem Versatz der Achsen S und S
B asymmetrisch in einen linken Bahnstrang Bl und einen rechten Bahnstrang Br geschnitten.
[0030] In dem zweiten Zustand ragt der rechte Schlitten 10r mit der zweiten rechten Umlenkeinrichtung
6r und der rechten Auslauf-Leiteinrichtung 7r nicht in den Weg des rechten Bahnstrangs
Br und hat dementsprechend keinen umschlingenden Kontakt mit dem rechten Bahnstrang
Br. Der rechte Bahnstrang Br umschlingt auch nicht die erste rechte Umlenkeinrichtung
5r. Der rechte Bahnstrang Br wird daher ohne seitlichen Versatz durch die Spreizvorrichtung
hindurchgefördert. Die Verstellposition der zweiten rechten Umlenkeinrichtung 6r und
der rechten Auslauf-Leiteinrichtung 7r entspricht der in Figur 1 strichliiert dargestellten
Position. Die zweite linke Umlenkeinrichtung 61 und die linke Auslauf-Leiteinrichtung
71 sind jedoch in den Weg des linken Bahnstrangs Bl hineingefahren, beispielsweise
bis in die in Figur 1 in durchgezogener Linie dargestellte andere Endposition. Der
Rollenwechsler 1 ist in dem Ausführungsbeispiel der Figur 3 so eingestellt, dass der
rechte Bahnstrang Br soweit als möglich rechts außen gefördert wird. Die rechte Außenkante
des Bahnstrangs Br fällt mit der rechten Begrenzungslinie der Bahnspreizvorrichtung
zusammen. Die Anordnung der Spreizvorrichtung relativ zu den Falztrichtern 20 und
21 ist so, dass die Bahnstränge einer Bahn B der maximalen Breite Z=M ohne Parallelversatz,
je mittig auf die Falztrichter 20 und 21 laufen. Im Bahnführungsbeispiel der Figur
3 wird der rechte Bahnstrang Br mit seiner Außenkante an dem für ihn äußersten rechten
Rand entlang mittig zu dem zugeordneten Längsfalztrichter 21 gefördert. Der um den
doppelten Versatz der Achsen S und S
B schmalere linke Bahnstrang Bl würde außermittig auf den ihm zugeordneten Längsfalztrichter
20 gefördert, wenn auch er die Bahnspreizvorrichtung unbeeinflusst passieren würde.
Die zweite linke Umlenkeinrichtung 61 ist jedoch zusammen mit der linken Auslauf-Leiteinrichtung
71 relativ zu der ersten linken Umlenkeinrichtung 51 in solch eine Verstellposition
bewegt worden, dass sie einen dem Spreizmaß X entsprechenden Parallelversatz erfährt,
der so groß ist, dass der linke Bahnstrang Bl mittig auf den zugeordneten Längsfalztrichter
20 gefördert wird.
[0031] Für das Bahnführungsbeispiel der Figur 3 wird unterstellt, dass die Bahn B eine andere
Breite Z als die Bahn B des in Figur 2 dargestellten ersten Beispiels hat. Der Abstand
X der Außenkante des linken Bahnstrangs Bl von der linken Begrenzungslinie entspricht
dem Spreizmaß X. Die Breiten der Bahnstränge Bl und Br sind mit B und C angegeben.
[0032] Beidseitig der Falzlinien Ll und Lr weisen die Bahnstränge B1und Br wegen des mittigen
Förderns auf die Längsfalztrichter 20 und 21 jeweils die gleichen Breiten auf, die
für den linken Bahnstrang Bl mit B' und für den rechten Bahnstrang Br mit C' angegeben
sind.
[0033] In dem in Figur 4 dargestellten dritten Bahnführungsbeispiel wird die Bahn B von
dem Rollenwechsler 1 symmetrisch zu der Maschinenachse S gefördert, d.h. die Maschinenachse
S fällt mit der Mittellängsachse S
B der Bahn B zusammen. Da der Längsschnitt auf der Maschinenachse S durchgeführt wird,
haben die beiden entstehenden Bahnstränge Bl und Br je die gleiche Breite A, wobei
unterstellt wird, dass die Breite Z der Bahn die gleiche wie im Bahnführungsbeispiel
der Figur 2 ist. In dem Bahnführungsbeispiel der Figur 4 befindet sich die Bahnspreizvorrichtung
in dem zweiten Zustand. Der rechte Bahnstrang Br passiert die Bahnspreizvorrichtung
dementsprechend unbeeinflusst. Anders als im Bahnführungsbeispiel der Figur 3 weist
der rechte Bahnstrang Br zum äußersten rechten Rand jedoch einen Abstand Y auf, so
dass der rechte Bahnstrang Br wie in dem ersten Bahnführungsbeispiel der Figur 2 dargestellt
nur dann mittig längsgefalzt würde, wenn ihn die Bahnspreizvorrichtung um den Parallelversatz
Y/2 gegenüber der Maschinenachse S nach rechts außen parallel versetzen würde. In
der Bahnstrangführung des dritten Bahnführungsbeispiels wird der rechte Bahnstrang
Br demzufolge außermittig auf den Längsfalztrichter 21 gefördert und dementsprechend
außermittig längs gefalzt. Das auf ihn gedruckte Druckbild ist entsprechend asymmetrisch.
Die Teilbreite des rechten Bahnstrangs Br zu der einen Seite der Längsfalzlinie Lr
ist mit A" und die hiervon sich unterscheidende Breite zu der anderen Seite der Längsfalzlinie
Lr ist mit A'" bezeichnet. Die zweite linke Umlenkeinrichtung 61 nimmt relativ zu
der ersten linken Umlenkeinrichtung 51 solch eine Verstellposition ein, dass der linke
Bahnstrang Bl mittig auf den Längsfalztrichter 20 gefördert wird. Der Parallelversatz
X des linken Bahnstrangs Bl entspricht dem Spreizmaß. Die Teilbreiten beidseits der
Längsfalzlinie Ll sind bei dem linken Bahnstrang B1 gleich und dementsprechend je
mit A' bezeichnet.
[0034] Bei dem Einzug eines freien Bahnanfangs einer neuen Bahn wird die neue Bahn von dem
Rollenwechsler 1 über die Einlauf-Leiteinrichtung 3 und zwischen den voneinander abgestellten
Schneidrollen der Schneideinrichtung 4 hindurchgeführt. Anschließend wird der Bahnanfang
gerade, d.h. ohne Umschlingung der Umlenkeinrichtungen 51 bis 6r und Auslauf-Leiteinrichtungen
71 und 7r bis zu der weiteren Auslauf-Leiteinrichtung 8 geführt und unter Umschlingung
der Auslaut-Leiteinrichtung 8 sowie gegebenenfalls über noch weitere Leiteinrichtungen
durch den Druckspalt oder die mehreren Druckspalte des Druckturms 9 bis auf die Falztrichter
20 und 21 eingezogen. Die Falztrichter 20 und 21 können, wie bereits erwähnt, ein
einziger Falztrichter sein, auf den beide Bahnstränge Bl und Br zusammengeführt werden.
Die zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r und die Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und
7r nehmen ihre in Figur 1 gestrichelt dargestellte Endposition ein, die auch als Einzugsposition
bezeichnet werden kann. Die bei dem Einzug noch ungeschnittene Bahn ist ebenfalls
gestrichelt eingezeichnet und mit B' bezeichnet. Nachdem die Bahn B' den oder die
Falztrichter erreicht hat, wird sie mit der Schneideinrichtung 4 in die Bahnstränge
Bl und Br längsgeschnitten. Erst wenn die Bahnstränge Bl und Br die den Auslauf-Leiteinrichtungen
7l und 7r bahnabwärts nächstbenachbarte Auslauf-Leiteinrichtung 8 passiert haben,
werden die oder wird nur eine der zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r und damit
gemeinsam die zugeordnete der Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r in ihre Verstellposition(en)
bewegt und dadurch das gewünschte Spreizmaß X eingestellt. Durch die im Rahmen der
Einstellung kontinuierliche Verfahrbewegung der zweiten Umlenkeinrichtung(en) 61 und/oder
6r und Auslauf-Leiteinrichtung(en) 71 und/oder 7r werden die Bahnstränge Bl und Br
kontinuierlich bis zur Einstellung des Spreizmaßes X voneinander parallel abgespreizt.
[0035] Um die Reibung zu verringern, weisen die Umlenkeinrichtungen 51 bis 6r auf ihren
Manteloberflächen Blasluftlöcher auf, durch die hindurch wie von Wendestangen bekannt
die umschlingenden Bahnstränge Bl und Br mit Blasluft beaufschlagbar sind. Sobald
eine der Umlenkeinrichtungen 51 bis 6r gegen den betreffenden Bahnstrang Bl oder Br
gefahren wird, wird die Blasluft eingeschaltet. Das Einschalten der Blasluft erfolgt
selbstverständlich automatisiert, beispielsweise in Abhängigkeit von der Verstellposition
der zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r und vorzugsweise unter der Kontrolle der
Steuerungseinrichtung 15.
[0036] Zu der von der Einlauf-Leiteinrichtung 3 und den ersten Umlenkeinrichtungen 5l und
5r definierten Bahnebene ist, wie bereits erwähnt, die von den zweiten Umlenkeinrichtungen
6l und 6r und den Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r definierten Bahnstrangebenen
parallel. Die Bahnebene zwischen der Einlauf-Leiteinrichtung 3 und den ersten Umlenkeinrichtungen
5l und 5r einerseits und die Bahnstrangebenen zwischen den zweiten Umlenkeinrichtungen
6l und 6r und den Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r andererseits sind in allen Verstellpositionen
je parallel.
[0037] Die durch die beiden Linearführungen 11 vorgegebenen Verstellwege der zweiten Umlenkeinrichtungen
6l und 6r und Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r verlaufen senkrecht linear zu der
durch die Einlauf-Leiteinrichtung 3 und die ersten Umlenkeinrichtungen 5l und 5r definierten
Bahnebene. Die Verstellwege weisen je über einen Teil ihrer linearen Länge in die
Förderrichtung F, welche die Bahnstränge Bl und Br zwischen den Umlenkeinrichtungen
5 und 6 im Falle von deren Umschlingung aufweisen. Die in die Förderrichtung F weisenden
Teillängen erstrecken sich von der jeweiligen Position für maximale Abspreizung bis
zu einer Position vor der in Figur 1 strichliert gezeichneten Position für Nullspreizung.
Hieraus ergibt es sich, dass die zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r aus der Endposition
der Nullspreizung heraus bei einer Verstellung in Richtung auf die Endposition der
maximalen Abspreizung zunächst in den jeweiligen Bahnstrang Bl und Br eintauchen.
Während einer ersten Phase des Bahnkontakts der zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und
6r ändert sich der Umschlingungswinkel, mit dem die Bahnstränge Bl und Br die Umlenkeinrichtungen
5 und 6 ab der Verstellposition des jeweils ersten Bahnkontakts einnehmen, bis zu
einer weiteren Verstellposition kontinuierlich. Ab der weiteren Verstellposition,
die nachfolgend als erste Position bezeichnet wird, bis zu der Position der maximalen
Abspreizung bleibt der Umschlingungswinkel des jeweiligen Bahnstrangs Bl und Br unverändert.
Bei bevorzugt gleichen Durchmessern der Umlenkeinrichtungen 5 und 6 wird die erste
Position, ab der die Umschlingungswinkel sich im Zuge der weiteren Bewegung in Richtung
auf die Position der maximalen Abspreizung nicht mehr verändern, dann erreicht, wenn
sich in Bezug auf den linken Bahnstrang Bl die linken Umlenkeinrichtungen 51 und 61
und in Bezug auf den rechten Bahnstrang Br rechten Umlenkeinrichtungen 5r und 6r auf
gleicher Höhe befinden. Die Umschlingungswinkel werden somit bei einer Verstellung
von einer der zweiten Umlenkeinrichtungen 6r und 6l aus der ersten Position in jede
zweite Position, die sich zwischen der ersten Position und der Position für maximale
Abspreizung befindet, nicht verändert und sind in diesem Sinne invariant gegen Verstellbewegungen
der Umlenkeinrichtungen 6r und 61. Vorteilhaft ist ferner, dass die Umschlingungswinkel
nicht nur pro Bahnstrang Bl oder Br invariant gegen die möglichen Verstellungen der
jeweils zugeordneten zweiten Umlenkeinrichtung 61 oder 6r sind, sondern dass der Umschlingungswinkel,
mit dem der linke Bahnstrang Bl seine beiden Umlenkeinrichtungen 51 und 61 umschlingt,
und der Umschlingungswinkel, mit dem der rechte Bahnstrang Br seine beiden Umlenkeinrichtungen
5r und 6r umschlingt, gleich sind. Die Invarianz des Umschlingungswinkels ist bereits
alleine pro Banhstrang Br und/oder Bl vorteilhaft für eine Bahnspannungsregelung.
Die Gleichheit der Umschlingungswinkel beider Bahnstränge Bl und Br vereinfacht die
Bahnspannungsregelung noch weiter.
[0038] In dem ersten Ausführungsbeispiel weisen sämtliche Umlenkeinrichtungen 51 bis 6r
unter einem Anstellwinkel von 75° schräg zu der Förderrichtung F der auf die erste
Umlenkeinrichtung 5 auflaufenden, d.h. der einlaufenden Bahnstränge Bl und Br. Im
Falle der Invarianz des Umschlingungswinkels von den Verstellbewegungen der zweiten
Umlenkeinrichtungen 6l und 6r hat dies auch bereits in der jeweiligen ersten Position
einen großen Parallelversatz beider Bahnstränge Bl und Br zur Folge.
[0039] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine Bahnspreizvorrichtung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Die Bahnspreizvorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels unterscheidet sich von
derjenigen des ersten nur hinsichtlich der Anstellung der rechten Umlenkeinrichtungen
zur Förderrichtung F der einlaufenden Bahnstränge Br und Bl und eines Versatzes der
Längsschneideinrichtung 4. Die Verstellwege sind ebenfalls über ihre gesamte Länge
gerade und erstrecken sich je über einen Längenabschnitt in die Förderrichtung F,
welche die Bahnstränge Bl und Br zwischen den Umlenkeinrichtungen 5 und 6 aufweisen,
wenn die zweiten Umlenkeinrichtungen 6 je eine Position auf dem von der jeweiligen
ersten Position bis zu der jeweiligen Position für maximale Abspreizung reichenden
Verstellwegabschnitt einnehmen. Wie auch im ersten Ausführungsbeispiel erstrecken
sich die Verstellwege je nur in dem Abschnitt zwischen diesen beiden Positionen in
diese Förderrichtung F.
[0040] Während die Bahnspreizvorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels in einigen Produktionen,
wie sie beispielhaft anhand der Figuren 3 und 4 beschrieben wurden, so konfiguriert
ist, dass eine der Bahnen Br und Bl ohne Umschlingung der ihr zugeordneten Umlenkeinrichtungen
5 und 6 durch die Spreizvorrichtung gefördert wird, ist die Spreizvorrichtung des
zweiten Ausführungsbeispiels von derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels so abgewandelt,
dass die durch sie hindurch geförderten Bahnstränge Br und Bl in vorzugsweise jeder
Produktion stets parallel versetzt werden und ihre jeweils zugeordneten Umlenkeinrichtungen
5 und 6 mit stets dem gleichen Umschlingungswinkel umschlingen. Die zweiten Umlenkeinrichtungen
5 und 6 werden nur zum Zwecke des Einzugs einer neuen Bahn je in die strichliert gezeichnete
Einzugsposition verstellt, in der der Bahnanfang ohne Umschlingung der ersten und
zweiten Umlenkeinrichtungen 5 und 6 durch die Spreizvorrichtung hindurch eingezogen
werden kann.
[0041] Um die Invarianz des Umschlingungswinkels auch für die Produktionen der Figuren 3
und 4 zu erhalten, kann die Spreizvorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels so abgewandelt
werden, dass einer der Bahnstränge Bl und Br, beispielsweise der zweite, d.h. linke
Bahnstrang Bl, in keiner der Verstellpositionen der zweiten Umlenkeinrichtung 61 parallel
versetzt wird, sondern die Spreizvorrichtung in jeder der Verstellpositionen ohne
Versatz durchläuft. In diesem Fall würden die erste linke Umlenkeinrichtung 51 und
die zweite linke Umlenkeinrichtung 61 genau senkrecht zu der Förderrichtung F des
einlaufenden linken Bahnstrangs B1 weisen, und es würde die zweite linke Umlenkeinrichtung
61 nur zum Erhalt der Gleichheit der Umschlingungswinkel in Bezug auf die Bahnebene
des einlaufenden Bahnstrangs Bl versetzt über oder unter der Bahnebene des einlaufenden
Bahnstrangs Bl angeordnet sein.
[0042] Figur 6 zeigt jedoch eine demgegenüber bevorzugte Modifizierung der Spreizvorrichtung
des ersten Ausführungsbeispiels. Die linken Umlenkeinrichtungen 51 und 61 entsprechen
den Umlenkeinrichtungen 51 und 61 des ersten Ausführungsbeispiels. Die rechten Umlenkeinrichtungen
sind jedoch gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel modifiziert und daher mit 5r'
und 6r' bezeichnet. Die von den Umlenkeinrichtungen 5r' und 6r' gebildeten Umlenkachsen
sind wieder zueinander parallel, aber bezüglich der Maschinenachse S asymmetrisch
zu den Umlenkachsen der linken Umlenkeinrichtung 51 und 61. Die rechten Umlenkeinrichtungen
5r' und 6r' und damit auch die von ihnen gebildeten Umlenkachsen weisen je unter einem
Anstellwinkel α schräg zu der Förderrichtung F des einlaufenden Bahnstrangs Br. Als
Anstellwinkel α und Anstellwinkel β wird in der Bahnebene des einlaufenden Bahnstrangs
Br und Bl jeweils der spitze Winkel verstanden, den die jeweilige Umlenkachse mit
der Förderrichtung F des einlaufenden, d. h. auf die jeweilige erste Umlenkeinrichtung
5r' und 51 auflaufenden Bahnstrangs Br und Bl, bildet. Der Anstellwinkel α ist größer
als der Anstellwinkel β, unter dem die linken Umlenkeinrichtung 51 und 61 und insbesondere
deren Umlenkachsen schräg zu der Förderrichtung F des einlaufenden linken Bahnstrangs
Bl weisen. Der Anstellwinkel α sollte größer als 85° und kleiner als 90° sein und
ist im Ausführungsbeispiel 87°.
[0043] Die Verstellweglänge der zweiten rechten Umlenkeinrichtung 6r' ist so gewählt, dass
in der Endposition für maximale Abspreizung der rechte Bahnstrang Br um den Versatz
2Y parallel versetzt wird. Die Längsschneideinrichtung 4 ist um das Maß Y, d. h. um
den halben Maximalversatz, zu der Maschinenachse S versetzt. Bei dem Versatz Y nimmt
die zweite rechte Umlenkeinrichtung 6r' ihre erste Position ein. Der rechte Bahnstrang
Br kann innerhalb des Versatzbereiches von 0 bis 2Y seitlich korrigiert werden. In
sämtlichen Produktionen wird jedoch für den Erhalt der Invarianz des Umschlingungswinkels
nur der Bereich zwischen Y und 2Y ausgenutzt. Der linke Bahnstrang Bl wird wie bei
den Bahnführungsbeispielen der Figuren 3 und 4 um das Maß X parallel zu seinem Einlauf
versetzt.
[0044] In dem in Figur 6 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Bahn B die Breite Z
auf. Die Bahn B wird asymmetrisch bezüglich der Maschinenachse S in die Spreizvorrichtung
gefördert. Ihre rechte Außenkante weist zu der rechten Begrenzungslinie den Abstand
Y auf. Die rechten Umlenkeinrichtungen 5r' und 6r' dienen als Bahnkantensteuerung,
um den rechten Bahnstrang Br mit seiner rechten Bahnkante auf die rechte Begrenzungslinie
zu versetzen. Der dem rechten Bahnstrang Br zugeordnete Falztrichter 21 ist in solch
einem Abstand von der Maschinenachse S angeordnet, dass der um den Versatz Y parallel
versetzte rechte Bahnstrang Br mittig auf den Falztrichter 21 gefördert wird. In dem
Bahnführungsbeispiel der Figur 6 werden die beiden Bahnstränge Bl und Br insgesamt
um das Spreizmaß X+Y voneinander abgespreizt.
[0045] In den beiden Ausführungsbeispielen, wie sie in den Figuren 1 und 5 dargestellt sind,
weisen die Verstellwege der zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r einerseits und 61
und 6r' andererseits senkrecht zu der Förderrichtung F der einlaufenden Bahnstränge
Bl und Br. In alternativen Ausführungen können die Verstellwege zu der Förderrichtung
F der einlaufenden Bahnsträngen Bl und Br auch schräg, d. h. unter je einem Neigungswinkel,
insbesondere unter je dem gleichen Neigungswinkel, verlaufen. Allerdings gilt auch
für schräg verlaufende Verstellwege, dass solche Verstellwege gerade sind und sich
zumindest in einem Teilabschnitt in die Förderrichtung F erstrecken, welche die Bahnstränge
Bl und Br zwischen den ersten Umlenkeinrichtungen 5l und 5r und den zweiten Umlenkeinrichtungen
6l und 6r bzw. 6r' aufweisen. Auch bei solchen schräg zu den einlaufenden Bahnsträngen
Bl und Br weisenden Verstellwegen bleiben die Bahnebenen der Bahnstränge Bl und Br
zwischen den Umlenkeinrichtungen 5 und 6 bei Verstellungen zwischen der ersten Position
und der Position der maximalen Abspreizung erhalten.
1. Bahnspreizverfahren, bei dem
a) ein erster Bahnstrang (Br) und ein zweiter Bahnstrang (Bl) in einer Bahnbearbeitungsmaschine
nebeneinander gefördert und um ein Spreizmaß (X; X+Y) parallel zueinander versetzt
werden,
b) der erste Bahnstrang (Br) eine erste Umlenkeinrichtung (5r; 5r'), die eine erste
Umlenkachse bildet, und eine bahnabwärts nächste, zweite Umlenkeinrichtung (6r; 6r'),
die eine zweite Umlenkachse bildet, je mit einem Umschlingungswinkel umschlingt und
dadurch parallel versetzt wird,
c) und bei dem wenigstens eine der Umlenkeinrichtungen (5r, 6r; 5r', 6r') aus einer
ersten Position in eine neue, zweite Position verstellt wird, in welcher der erste
Bahnstrang (Br) zwischen den Umlenkeinrichtungen (5r, 6r; 5r', 6r') eine andere Weglänge
als in der ersten Position zurücklegt, seine Förderrichtung (F) jedoch beibehält,
so dass das Spreizmaß (X; X+Y) verstellt, aber der Umschlingungswinkel durch die Verstellung
der wenigstens einen der Umlenkeinrichtungen (5r, 6r; 5r', 6r') nicht verändert wird.
2. Bahnspreizverfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlingungswinkel in der ersten Position und in unterschiedlichen neuen Positionen
der wenigstens einen der Umlenkeinrichtungen (5r, 6r; 5r', 6r') je der gleiche ist.
3. Bahnspreizverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder Position, in welche die wenigstens eine der Umlenkeinrichtungen (5r, 6r;
5r', 6r') für eine oder in einer Produktion verstellt wird, der Umschlingungswinkel
der gleiche ist.
4. Bahnspreizverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der zweite Bahnstrang (Bl) eine weitere erste Umlenkeinrichtung (51), die eine erste
Umlenkachse für den zweiten Bahnstrang (Bl) bildet, und eine bahnabwärts nächste,
weitere zweite Umlenkeinrichtung (61), die eine zweite Umlenkachse für den zweiten
Bahnstrang (Bl) bildet, je mit einem Umschlingungswinkel umschlingt und dadurch parallel versetzt wird.
5. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass für eine Verstellung des Spreizmaßes (X; X+Y) wenigstens eine der weiteren Umlenkeinrichtungen
(5l, 6l) aus einer ersten Position in eine neue, zweite Position verstellt wird, in
welcher der zweite Bahnstrang (Bl) zwischen den weiteren Umlenkeinrichtungen (5l,
6l) eine andere Weglänge als in der ersten Position der wenigstens einen der weiteren
Umlenkeinrichtungen (5l, 6l) zurücklegt, seine Förderrichtung (F) jedoch beibehält,
so dass das Spreizmaß (X; X+Y) verstellt, aber der Umschlingungswinkel des zweiten
Bahnstrangs (Br) durch die Verstellung der wenigstens einen der weiteren Umlenkeinrichtungen
(5l, 6l) nicht verändert wird.
6. Bahnspreizverfahren nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlingungswinkel des ersten Bahnstrangs (Br) und der Umschlingungswinkel des
zweiten Bahnstrangs (Bl) bei unterschiedlich großem Parallelversatz der Bahnstränge
(Br, Bl) gleich sind.
7. Bahnspreizverfahren nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlingungswinkel des zweiten Bahnstrangs (Bl) in der ersten Position und in
unterschiedlichen neuen Positionen der wenigstens einen der weiteren Umlenkeinrichtungen
(5l, 6l) je der gleiche ist.
8. Bahnspreizverfahren nach einem der vier vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder Position, in welche die wenigstens eine der weiteren Umlenkeinrichtungen
(5l, 6l) für eine oder in einer Produktion verstellt wird, der Umschlingungswinkel
des zweiten Bahnstrangs (Bl) der gleiche ist.
9. Bahnspreizvorrichtung, mittels der in einer Bahnbearbeitungsmaschine ein geförderter
erster Bahnstrang (Br) und ein neben dem ersten Bahnstrang (Br) geförderter zweiter
Bahnstrang (B1) parallel zueinander versetzbar sind, um ein Spreizmaß (X; X+Y) einzustellen,
die Bahnspreizvorrichtung umfassend:
a) ein Gestell (2),
b) eine erste Umlenkeinrichtung (5r; 5r'), die für den ersten Bahnstrang (Br) eine
erste Umlenkachse bildet,
c) und eine zweite Umlenkeinrichtung (6r; 6r'), die für den ersten Bahnstrang (Br)
eine der ersten Umlenkachse in Förderrichtung (F) des ersten Bahnstrangs (Br) nächste,
zweite Umlenkachse bildet,
d) wobei der erste Bahnstrang (Br) durch Umschlingung der Umlenkeinrichtungen (5r,
6r; 5r', 6r') parallel versetzt und so das Spreizmaß (X; X+Y) gänzlich oder zu einem
Teil eingestellt wird,
e) und wobei wenigstens eine der Umlenkeinrichtungen (5r, 6r; 5r', 6r') in dem Gestell
(2) entlang eines Verstellwegs verstellbar gelagert ist, um das Spreizmaß (X; X+Y)
einstellen zu können,
dadurch gekennzeichnet, dass
f) der Verstellweg insgesamt oder wenigstens in einem Abschnitt gerade ist und sich
in die Förderrichtung (F) erstreckt, die der erste Bahnstrang (Br) zwischen den Umlenkeinrichtungen
(5r, 6r; 5r', 6r') aufweist.
10. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine verstellbare Umlenkeinrichtung (6r; 6r') entlang des Verstellwegs
aus einer ersten Position in die Förderrichtung (F) bis in eine Endposition verstellbar
ist und der Umschlingungswinkel des ersten Bahnstrangs (Br) in der ersten Position
und in der Endposition gleich ist.
11. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die Bahnspreizvorrichtung
ferner umfassend:
eine weitere erste Umlenkeinrichtung (51), die für den zweiten Bahnstrang (Bl) eine
erste Umlenkachse bildet,
und eine in Förderrichtung (F) des zweiten Bahnstrangs (Bl) der weiteren ersten Umlenkeinrichtung
(51) nächste, weitere zweite Umlenkeinrichtung (61), die für den zweiten Bahnstrang
(Bl) eine zweite Umlenkachse bildet,
wobei der zweite Bahnstrang (Bl) durch Umschlingung der weiteren Umlenkeinrichtungen
(5l, 6l) parallel versetzt und so das Spreizmaß (X; X+Y) gänzlich oder zu einem Teil
eingestellt wird.
12. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der weiteren Umlenkeinrichtungen (5l, 6l) in dem Gestell (2) entlang
eines Verstellwegs verstellbar gelagert ist, um das Spreizmaß (X; X+Y) einstellen
zu können,
und dass der Verstellweg der wenigstens einen der weiteren Umlenkeinrichtungen (5l,
6l) insgesamt oder wenigstens in einem Abschnitt gerade ist und sich in die Förderrichtung
(F) erstreckt, die der zweite Bahnstrang (B1) zwischen den weiteren Umlenkeinrichtungen
(5l, 6l) aufweist.
13. Bahnspreizvorrichtung nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinrichtungen (5r', 6r') für wenigstens einen (Br) der Bahnstränge zu der
Förderrichtung (F) des wenigstens einen (Br) der Bahnstränge schräg weisen unter einem
Anstellwinkel (α) bezogen auf die einlaufenden Bahnstränge (Br, Bl), der größer als
80° und kleiner als 90° ist.
14. Bahnspreizvorrichtung nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinrichtungen (5r', 6r') für den ersten Bahnstrang (Br) je unter einem
ersten Anstellwinkel (α) schräg zu der Förderrichtung (F) des einlaufenden ersten
Bahnstrangs (Br) und die Umlenkeinrichtungen (5l, 6l) für den zweiten Bahnstrang (Bl)
je unter einem anderen Winkel (β) zu der Förderrichtung (F) des einlaufenden zweiten
Bahnstrangs (Bl) weisen und dass der erste Winkel (α) und der zweite Winkel (β) ungleich
sind.
15. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der andere Winkel (β) ein Anstellwinkel von weniger als 90° ist, so dass auch die
Umlenkeinrichtungen (5l, 6l) für den zweiten Bahnstrang (Bl) schräg zu der Förderrichtung
(F) des einlaufenden zweiten Bahnstrangs (B1), in der Bahnebene des einlaufenden zweiten
Bahnstrangs (Bl) gesehen, weisen.
16. Bahnspreizvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine verstellbar gelagerte Umlenkeinrichtung (6r; 6r')des ersten Bahnstrangs
(Br) relativ zu den weiteren Umlenkeinrichtungen (5l, 6l) des zweiten Bahnstrangs
(Bl) um eine Verstellweglänge bewegbar ist, so dass zwischen den Umlenkeinrichtungen
(5r, 6r; 5r', 6r') des ersten Bahnstrangs (Br) und zwischen den weiteren Umlenkeinrichtungen
(5l, 6l) des zweiten Bahnstrangs (Bl) die Strangwege der Bahnstränge (Br, Bl) in voneinander
abweichenden Längen einstellbar sind.
17. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine (6r, 61; 6r', 61) der Umlenkeinrichtungen nur an einem Ende an dem
Gestell (2) abgestützt ist und mit dem anderen Ende frei von dem Gestell (2) abragt.
18. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizvorrichtung eine Auslauf-Leiteinrichtung (7r) für den ersten Bahnstrang
(Br) und eine weitere Auslauf-Leiteinrichtung (71) für den zweiten Bahnstrang (B1)
umfasst, die in Bahnförderrichtung (F) hinter den zweiten Umlenkeinrichtungen (6r,
61; 6r', 61) relativ zueinander bewegbar in dem Gestell (2) gelagert sind und dass
die Auslauf-Leiteinrichtungen (7r, 71) und die bewegbar gelagerten zweiten Umlenkeinrichtungen
(6r, 61; 6r', 61) in Verstellpositionen bewegbar sind, in denen sie gemeinsam für
die Bahnstränge (Br, Bl) je eine Ebene bestimmen.
19. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslauf-Leiteinrichtung (7r) und die zweite Umlenkeinrichtung (6r; 6r') für den
ersten Bahnstrang (Br) gemeinsam bewegbar gelagert sind und auch die weitere Auslauf-Leiteinrichtung
(71) und die weitere zweite Umlenkeinrichtung (71) gemeinsam bewegbar gelagert sind.
20. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerungseinrichtung (15) vorgesehen ist, die eine Antriebseinrichtung (12)
für die wenigstens eine verstellbar gelagerte Umlenkeinrichtung (6r, 61; 6r', 61)
umfasst, um die wenigstens eine verstellbar gelagerte Umlenkeinrichtung (6r, 61; 6r',
61) in die für die Einstellung des Spreizmaßes (X; X+Y) erforderliche Verstellposition
zu verstellen.
21. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine verstellbar gelagerte Umlenkeinrichtung (6r, 61; 6r', 61) von
einem Schlitten (10r) abragt, der an einer Linearführung (11) des Gestells (2) geführt
ist.
22. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Längsschneideinrichtung (4) vorgesehen ist, um eine Bahn (B) in die Bahnstränge
(Br, Bl) zu schneiden, und dass die Längsschneideinrichtung (4) und die Umlenkeinrichtungen
(5r, 6r, 51, 61; 5r', 6r', 51, 61) gemeinsam quer zu der Förderrichtung (F) der Bahn
(B) relativ zu der Bahn (B) bewegbar gelagert sind.
23. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahnspreizvorrichtung als Stellglied einer Bahnkantensteuerung von wenigstens
einem der Bahnstränge (Br, Bl) verwendet wird.