(19)
(11) EP 1 635 007 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.03.2006  Patentblatt  2006/11

(21) Anmeldenummer: 04021798.6

(22) Anmeldetag:  14.09.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04D 13/04(2006.01)
E04D 13/15(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(71) Anmelder: Malcher, Richard
90522 Oberasbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Malcher, Richard
    90522 Oberasbach (DE)

(74) Vertreter: Zech, Stefan Markus et al
Meissner, Bolte & Partner Widenmayerstrasse 48
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) Balkonabschlussprofil


(57) Balkonabschlussprofil, umfassend einen Befestigungsschenkel (11), einen im Wesentlichen senkrecht hierzu ausgerichteten und in Montagelage sich nach oben erstreckenden Abschlussschenkel (12) sowie einen Wasserablaufschenkel (13) in Montagelage unterhalb des Abschlussschenkels (12), wobei in einem zwischen Befestigungsschenkel (11) und Abschlussschenkel (12) ausgebildeten Eckbereich (14) Wasserablaufmittel vorgesehen sind und wobei die Wasserablaufmittel eine im Befestigungs- und/oder Abschlussschenkel integral mit dem Profil ausgebildete Entwässerungsrinne (16) umfasst.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Balkonabschlussprofil umfassend einen Befestigungsschenkel, ein im Wesentlichen senkrecht hierzu ausgerichteten und in Montagelage sich nach oben erstreckenden Abschlussschenkel sowie einen Wasserablaufschenkel in Montagelage unterhalb des Abschlussschenkels, wobei in einem zwischen Befestigungsschenkel und Abschlussschenkel ausgebildeten Eckbereich Wasserablaufmittel vorgesehen sind.

[0002] Ein derartiges Balkonabschlussprofil ist beispielsweise aus der DE 202 18 833 U1 bekannt. Dort wird Wasser über eine Flächendrainage zum Rand des Balkons hin entwässert und gelangt am dortigen Balkonabschlussprofil über in einem vertikal verlaufenden Profilabschnitt vorgesehene Langlöcher nach außen. Bei dieser Ausgestaltung besteht jedoch das Problem, dass die diskret angeordneten, voneinander beabstandeten vertikal ausgerichteten Langlöcher sich zusetzen können, mit der Folge, dass sich bereichsweise Feuchtigkeit aufstaut und die angestrebte Entwässerung beeinträchtigt oder verunmöglicht wird.

[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht gegenüber dem vorgenannten Stand der Technik darin, eine noch verbesserte Entwässerung zu schaffen.

[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Balkonabschlussprofil nach den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0005] Ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Wasserablaufmittel eine integral mit dem Profil ausgebildete Entwässerungsrinne umfassen. Gegenüber der Flächendrainage stehen damit nicht mehr nur lediglich diskrete Entwässerungsöffnungen zur Verfügung; vielmehr ist eine eigens zu Entwässerungszwecken vorgesehene Entwässerungsrinne integral mit dem Profil ausgebildet.

[0006] Nach einem besonders bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst die Entwässerungsrinne eine obere Einlauföffnung, die als durchgängiger Längsschlitz ausgebildet ist. Anders als bei den aus dem Stand der Technik bekannten beabstandeten diskreten Entwässerungsöffnungen ist hier eine kontinuierlich durchgehende Entwässerungsmöglichkeit geschaffen, bei der das Risiko des Verstopfens erheblich minimiert ist. Sollte tatsächlich lokal der durchgängige Längsschlitz bereichsweise durch Verschmutzungen überdeckt werden, so ist beidseits der Verschmutzungsstelle weiterhin ein Ablauf gewährleistet.

[0007] Die Einlauföffnung kann dabei vorzugsweise im Wesentlichen horizontal ausgerichtet sein derart, dass Wasser von oben in die Einlauföffnung im Wesentlichen vertikal in die Entwässerungsrinne einlaufen kann.

[0008] Während theoretisch ein Ablauf des in der Entwässerungsrinne gesammelten Wassers rein durch seitige Öffnungen gewährleistet sein könnte, wird es gemäß der Erfindung bevorzugt, in der Entwässerungsrinne eine Mehrzahl zueinander beabstandeter Ablauföffnungen auch über den Längsverlauf der Entwässerungsrinne vorzusehen.

[0009] Die Wasserabfuhr ist dann besonders günstig, wenn die Ablauföffnungen in Montagelage im Wesentlichen lotrecht unterhalb der Einlauföffnung angeordnet sind.

[0010] Obwohl das Risiko eines Verstopfens der Ablauföffnungen innerhalb der erfindungsgemäß vorgesehenen Entwässerungsrinne im Vergleich zum Risiko des Verstopfens der Ablauföffnungen nach dem Stand der Technik erheblich verringert ist, wird es dennoch bevorzugt, die Ablauföffnungen als Langlöcher auszubilden. Dadurch wird es möglich, Ablauföffnungen mit einer gewissen flächenmäßigen Ausdehnung vorzusehen, so dass das Risiko des Zusetzens erheblich verringert ist.

[0011] In einer konkreten Ausgestaltung wird die innere Wandung der Entwässerungsrinne durch eine Verdickung am Befestigungsschenkel gebildet. Die Verdickung am Befestigungsschenkel kann aus statischen Gesichtspunkten zweckmäßig sein, wobei die gleichzeitige Ausbildung der inneren Wandung durch diese Verdickung eine relativ kompakte Bauweise des Balkonabschlussprofils gestattet.

[0012] An diese Verdickung kann sich ebenfalls der Wasserablaufschenkel anschließen, was insbesondere aus statischen Überlegungen sinnvoll ist. In einer konkreten Ausgestaltung weist der Wasserablaufschenkel einen dem Befestigungsschenkel zugewandten, im Wesentlichen senkrecht zum Befestigungsschenkel verlaufenden ersten Abschnitt (vertikalen Abschnitt) sowie einen sich im Stumpfen Winkel anschließenden, zweiten Abschnitt auf. Der sich im stumpfen Winkel anschließende zweite Abschnitt verläuft in Montagelage schräg nach unten derart, dass eine Wasserablaufebene gebildet wird.

[0013] Nach einem weiter bevorzugten Aspekt weist der Wasserablaufschenkel noch einen sich an den zweiten Abschnitt anschließenden Dritten Abschnitt auf, der in Richtung auf den ersten Abschnitt zurückgebogen ist und insbesondere zum ersten Abschnitt parallel (ebenfalls vertikal) verläuft. Am untersten Ende des dritten Abschnitts kann eine Tropfnase ausgebildet sein, um ein definiertes Abtropfen von Wasser zu gewährleisten.

[0014] In einer weiteren Ausgestaltung können am Wasserablaufschenkel Befestigungsmittel zur Befestigung einer Abführrinne vorgesehen sein. In der Abführrinne kann damit Wasser aus der Flächendrainage sowie von außen auftreffendes Regenwasser abgeführt werden.

[0015] Am Wasserablaufschenkel sind bevorzugtermaßen weiterhin Abstützmittel insbesondere mindestens ein längsverlaufender Steg zur Anlage an eine vertikale Stirnseite eines Balkons vorgesehen. Durch eine direkte Anlage des Wasserablaufschenkels am Gebäude wird die Stabilität der Gesamtkonstruktion erhöht.

[0016] Der in Montagelage nach oben gerichtete Abschlussschenkel kann mindestens eine, vorzugsweise mehrere längsverlaufende Sollbruchstellen aufweisen, um den Abschlussschenkel auf eine gewünschte Länge kürzen zu können. Damit kann der Abschlussschenkel auf verschiedene Höhen eines jeweils gewünschten Bodenbelages, beispielsweise auf verschiedene Fliesenhöhen angepasst werden.

[0017] Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Befestigungsschenkel mit Aufrauungen oder eine Rillung versehen, um die Haftfähigkeiten beispielweise für Estrich oder einen Fliesenkleber zu erhöhen.

[0018] Es versteht sich von selbst, dass das erfindungsgemäße Balkonabschlussprofil nicht nur geradlinig verlaufend ausgebildet sein kann; vielmehr sind auch Innen- oder Außenwinkel möglich, die nicht nur auf 90°-Winkel beschränkt sein müssen.

[0019] Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile unter Bezugnahme auf konkrete Ausführungsbeispiele näher erläutert.

[0020] Hierbei zeigen:
Fig. 1
eine Schnittansicht durch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Balkonabschlussprofils in Montagelage
Fig. 2
einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1
Fig. 3
eine Schnittansicht einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Balkonabschlussprofils in Montagelage
Fig. 4
einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 3
Fig. 5
eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform des Balkonabschlussprofils nach Fig. 3
Fig. 6
eine Ausführungsform einer Abführrinne zur Verwendung mit dem Balkonabschlussprofil nach Fig. 5
Fig. 7
eine Ausführungsform einer Anschlussüberdeckung
Fig. 8
eine Schnittansicht durch eine Ausbildungsform des Balkonabschlussprofils mit einer darin befestigten Abführrinne nach Fig. 6
Fig. 9
ein Winkelelement einer Ausführungsform des Balkonabschlussprofils
Fig. 10
eine perspektivische Teilschnittansicht der Einbauanordnung einer Ausführungsform des Balkonabschlussprofils
Fig. 11
eine perspektivische Teilquerschnittsansicht der Einbauanordnung einer modifizierten Ausführungsform des Balkonabschlussprofils
Fig. 12
eine perspektivische Teilquerschnittsansicht der Einbauanordnung einer nochmals modifizierten Ausführungsform des Balkonabschlussprofils
Fig. 13
eine Ausführungsform eines winkelförmigen Dichtungssegments für Innenecken
Fig. 14
eine Ausführungsform eines winkelförmigen Dichtungssegments für Außenecken
Fig. 15
eine Ausführungsform einer Flächendrainage, die insbesondere in Kombination mit dem erfindungsgemäßen Balkonabschlussprofil zum Einsatz gelangen kann


[0021] In den Fig. 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform eines Balkonabschlussprofils in einer Schnittansicht veranschaulicht. Das Balkonabschlussprofil wird an einer oberen äußeren Kante einer Gebäudeplatte 31, wie insbesondere einer Balkonplatte oder auch einer Terrassenplatte oder einer vergleichbaren Gebäudeplatte mit einer Oberseite 32 und einer Stirnseite 33 vorgesehen.

[0022] Das Balkonabschlussprofil umfasst einen Befestigungsschenkel 11 zur Anlage auf der Oberseite der Gebäudeplatte 31 sowie einen Abschlussschenkel 12 und einen Wasserablaufschenkel 13. Befestigungsschenkel 11 und Abschlussschenkel 12 sind bei der vorliegenden Ausführungsform orthogonal zueinander ausgerichtet, wobei sich der Abschlussschenkel 12 in Montagelage im Wesentlichen vertikal erstreckt. Der Wasserablaufschenkel 13 umfasst bei der vorliegenden Ausführungsform einen sich unmittelbar an dem Befestigungsschenkel anschließenden ersten Abschnitt 20, einen sich an den ersten Abschnitt anschließenden zweiten Abschnitt 21 sowie einen sich am zweiten Abschnitt anschließenden dritten Abschnitt 22. Der erste Abschnitt 20 des Wasserablaufschenkels 13 verläuft bei der vorliegenden Ausführungsform orthogonal zu dem Befestigungsschenkel 11, in Montagelage parallel zur Stirnseite 33 der Gebäudeplatte 31, bei der vorliegenden Ausführungsform konkret vertikal nach unten.
Das Balkonabschlussprofil stützt sich an der Stirnseite 33 der Gebäudeplatte 31 über integral am ersten Abschnitt 20 des Wasserablaufschenkels 13 angeformte Abstützmittel 26 ab. Die Abstützmittel 26 sind bei der vorliegenden Ausführungsform konkret durch zwei längsverlaufende, gerundete Stege ausgebildet.

[0023] In einem Eckbereich 14 zwischen Abschlussschenkel 12 und Befestigungsschenkel 11 ist beim erfindungsgemäßen Balkonabschlussprofil eine Entwässerungsrinne 16 integral ausgebildet. Die Entwässerungsrinne 16 weist nach oben eine als längsverlaufener Schlitz ausgebildete Einlauföffnung 17 und nach unten einen Boden 34 auf. Seitlich wird die Entwässerungsrinne 16 durch eine innere Wandung 15 und eine äußere Wandung 35 begrenzt. Die äußere Wandung 35 ist bei der vorliegenden Ausführungsform als Abschnitt des Abschlussschenkels 12 ausgebildet. Die innere Wandung 15 wird durch eine Verdickung 19 des Befestigungsschenkels 11 gebildet, von der sich auch der erste Abschnitt 20 des Wasserablaufschenkels 13 vertikal nach unten erstreckt, wobei zwischen Wasserablaufschenkel 13 und Entwässerungsrinne 16 eine nach unten offene, sich verjüngende Nut 36 verbleibt.

[0024] Der Boden 34 der Entwässerungsrinne 16 ist mit einer Mehrzahl äquidistant voneinander beabstandeter Ablauföffnungen 18 versehen, die als Langlöcher ausgebildet sind. Die Entwässerungsrinne 16 weist einen im Wesentlichen birnenförmigen Querschnitt auf derart, dass die Einlauföffnung 17 gegenüber dem maximalen horizontalen Querschnitt der Entwässerungsrinne 16 verkleinert ist, wobei dies durch zwei die Einlauföffnung 17 begrenzende Begrenzungsstege 37, 38 erreicht wird.

[0025] Oberhalb des Befestigungsschenkels 11 und gleichzeitig die Entwässerungsrinne 16 überdeckend ist eine Flächendrainage 39 vorgesehen, die bei der vorliegenden Ausführungsform durch einen Fliesenboden 40 überdeckt ist. Sicker- oder Kondenswasser, das sich unterhalb des Fliesenbodens 40 sammelt, wird über die Flächendrainage 39 hin auf die Entwässerungsrinne 16 geführt, in die es über die Einlauföffnung 17 einlaufen kann und entweder direkt durch eine darunter befindliche Ablauföffnung 18 fliest oder innerhalb der Entwässerungsrinne 16 zu den Ablauföffnungen 18 geführt wird.

[0026] Das aus den Ablauföffnungen 18 austretende Wasser trifft auf den Wasserablaufschenkel 13 und wird durch diesen von der Gebäudeplatte 31 weggeführt. Hierzu ist der sich an den ersten Abschnitt 20 anschließende zweite Abschnitt 21 zur Horizontalen nach außen geneigt ausgebildet, so dass Wasser auf diesen Abschnitt 21 nach außen abläuft. Der sich anschließende dritte Abschnitt 22 verläuft bevorzugtermaßen im Wesentlichen vertikal und weist an seinem unteren Ende eine Tropfnase 41 auf, die ein definiertes Abtropfen des Wassers vom dritten Abschnitt 22 des Wasserablaufschenkels 13 gewährleistet.

[0027] Am Übergang zwischen ersten Abschnitt 20 und zweiten Abschnitt 21 des Wasserablaufschenkels 13 kann noch ein sich nach unten erstreckender Aufstecksteg 61 angeformt sein, der zur Ausbildung einer Schattenfuge, aber auch zum Aufstecken einer eventuellen Kaschierungsblende dienen kann. Eine derartige Kaschierungsblende kann gewünscht sein, um unsaubere Stellen der Gebäudeplatte 31, eventuell Feuchtigkeitsausblühungen, etc. abzudecken.

[0028] Am Wasserablaufschenkel 13 können noch Befestigungsmittel 23 zur Befestigung einer Abführrinne 24 vorgesehen sein, was weiter unten noch anhand der Fig. 5, 6 und 8 näher erläutert wird.

[0029] Der vertikal verlaufende Abschlussschenkel 12 kann in der hier konkret dargestellten Ausführungsform eine oder mehrere längsverlaufende Sollbruchstellen 27 umfassen, um den Abschlussschenkel 12 auf eine konkret gewünschte Höhe des Bodenbelages, insbesondere eine konkret gewünschte Höhe des Fliesenbodens kürzen zu können. Insbesondere kann der Abschlussschenkel 12 über Sollbruchstellen 27 auf Fliesenhöhen von 6,8 oder 10 mm angepasst werden.

[0030] In den Fig. 3 und 4 ist eine gegenüber der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform modifizierte Ausführungsform eines Balkonabschlussprofils veranschaulicht, das sich alleine in der Ausbildung des Abschlussschenkels 12 unterscheidet. Der Abschlussschenkel 12 weist bei der in Fig. 3 und 4 veranschaulichten Ausführungsform keine Sollbruchstellen 27 sondern an seinem distalen Ende eine Abwinklung 42 auf. Anders als das Balkonabschlussprofil nach den Fig. 1 und 2 ist hier die Länge des Abschlussschenkels 12 nicht auf verschiedene Bodenhöhen anpassbar ausgebildet; vielmehr weist der Abschlussschenkel 12 nur eine fest vorgegebene Höhe zur Aufnahme der Flächendrainage 39 sowie eine Deckschicht, wie Estrich, etc. auf. Ist ein Fliesenboden 40 gewünscht, so kann dieser entweder den Abschlussschenkel überdeckend (vgl. Fig. 11) ausgebildet werden oder alternativ im Wesentlichen mit dem Abschlussschenkel fluchtend verlegt werden (vgl. Fig. 12), wobei hierbei ein Abschluss durch ein separates Fliesenprofil 43 als sinnvoll erachtet wird.

[0031] In Fig. 5 ist die Ausführungsform des Abschlussprofils nach den Fig. 3 und 4 in perspektivischer Ansicht dargestellt, wobei der Befestigungsschenkel 11 mit dreieckförmigen Ausstanzungen 44 sowie mit Schraubenlöchern 45 versehen ist.

[0032] In Fig. 6 ist eine Ausführungsform einer Abführrinne 24 zur Befestigung im Wasserablaufschenkel 13 des Balkonabschlussprofils veranschaulicht. Die im Balkonabschlussprofil vorgesehenen Befestigungsmittel 23 sind hier konkret als unterhalb des zweiten Abschnitts 21 vorgesehene taschenförmige Nut 46 ausgebildet, in die sich ein entsprechend abgewinkelter innerer Schenkel 47 der Abführrinne 24 einschieben lässt. Sowohl Nut 46 als auch innerer Schenkel 47 können noch mit Rastzähnen 48, 49 versehen sein, um eine Verrastung der Abführrinne 24 im Balkonabschlussprofil zu gewährleisten.

[0033] In Fig. 8 ist eine gegenüber der Lösung nach den Fig. 5 und 6 leicht modifizierte Ausführungsform in einer Schnittansicht dargestellt, wobei hier das Befestigungsprinzip dasselbe ist, allerdings die Nut 46 etwas in Richtung auf den ersten Abschnitt 20 hin versetzt ist. Die am Wasserablaufschenkel 12 befestigte Abführrinne 24 umgreift den dritten Abschnitt 22 mit der dort angeformten Tropfnase 41, so dass von der Tropfnase 41 ablaufendes Wasser in der Abführrinne 24 aufgefangen wird.

[0034] Fig. 7 veranschaulicht eine auf das Balkonabschlussprofil, insbesondere den Wasserablaufschenkel 13 außen aufschiebbare Anschlussüberdeckung 29. Mit Hilfe dieser Anschlussüberdeckung 29, die den Außenabmessungen des Wasserablaufschenkels 13 angepasst und auf diesem klemmend gehalten wird, kann eine Stoßfuge zweier aneinander grenzender Balkonabschlussprofile überdeckt werden. Die Anschlussüberdeckung 29 weist einen ersten vertikalen Schenkel 50, einen geneigten zweiten Schenkel 51, einen parallel zum ersten Schenkel verlaufenden dritten Schenkel 52 sowie einen zurück, in Richtung auf den zweiten Schenkel 51 umgebogenen vierten Schenkel 53 auf.

[0035] Das distale Ende des ersten Schenkels 50 kann in die Nut 36 zwischen Entwässerungsrinne 16 und Wasserablaufschenkel 13 eingreifen. Mittels des vierten Schenkels 53 wird die Tropfnase 41 des Balkonabschlussprofils umgriffen, so dass die Anschlussüberdeckung 29 sich jeweils klemmend auf dem Balkonabschlussprofil befestigen lässt.

[0036] In Fig. 9 ist ein Winkelelement 30 zur Ausbildung eines 90°-Außenwinkels mit Hilfe des erfindungsgemäßen Balkonabschlussprofils in einer Ansicht von oben dargestellt. Das Balkonabschlussprofil kann sowohl in gerader Ausbildung als auch in einer Ausbildung als Winkelelement eine Rillung 28 aufweisen zur Verbesserung der Hafteigenschaften von pastösen Massen, wie Fliesenkleber, Mörtel, Estrich, etc.

[0037] In den Fig. 10, 11 und 12 sind für die Ausführungsformen mit jeweils unterschiedlich ausgebildeten Abschlussschenkeln Einbauanordnungen veranschaulicht, wobei in Fig. 10 die höhenanpassbare Ausführungsform des Balkonabschlussprofils, in den Fig. 11 und 12 die Ausführungsform mit Abschlussschenkel von fest vorgegebener Höhe veranschaulicht sind.

[0038] In allen drei Fällen wird die Oberseite 32 der Gebäudeplatte 31 zunächst durch eine Versiegelungsschicht 54, beispielsweise eine Bitumenschicht versiegelt, auf die das Balkonabschlussprofil mit seinem Befestigungsschenkel 11 befestigt, insbesondere verklebt und/oder verschraubt wird. Zum Ausgleich der Höhe des Befestigungsschenkels wird bis an den Befestigungsschenkel 11 angrenzend auf die Versiegelungsschicht 54 eine Ausgleichsschicht 55, insbesondere eine Ausgleichsmatte aufgebracht. Ein Ausgleich kann selbstverständlich in alternativer Weise auch über pastöse Massen, insbesondere spezielle Nivelliermassen, erfolgen. Auf den Befestigungsschenkel 11 und die Ausgleichsschicht 55 wird - ggf. unter Zwischenlegung einer Filterschicht 56 im Bereich des Befestigungsschenkels 11 - die Flächendrainage 39 aufgelegt, die bis an die Entwässerungsrinne 16 angrenzend eine wasserundurchlässige Folie 57, eine Drainageschicht 58 sowie eine Filtermatte 59 aufweist. Die Filtermatte 59 übernimmt in erster Linie eine Filterfunktion, d.h. sie hält größere Partikel von der Drainageschicht 58, die bevorzugtermaßen eine Vorzugsausrichtung zum Ableiten von Wasser in Richtung auf das Balkonabschlussprofil aufweist, ab. Die Filtermatte 59 kann aber auch einen Teil der Statik der Flächendrainage 39 übernehmen und somit auch zur Armierung der Flächendrainage 39 dienen. Die so gebildete Flächendrainage 39 wird nochmals von einem Glasfasergewebe 60 überdeckt, das als Armierung für eine Estrichschicht oder einen Fliesenkleber bzw. Fliesenmörtel dienen kann. Der Bodenbelag kann dann wahlweise über eine Estrichschicht abgeschlossen werden oder wie in den Fig. 10 bis 12 dargestellt durch einen Fliesenboden 40 überdeckt werden.

[0039] Um Wasser von aufragenden Gebäudeteilen, wie Wänden, etc. abzuleiten und in die Flächendrainage 39 zu überführen, können winkelförmige Dichtungssegmente zur Anwendung kommen, die sich in zweckmäßiger Anordnung über eine Armierung 63 aus Glasfasergewebe oder aus synthetischem Textilmaterial verspachteln lassen (vgl. Fig. 13 und Fig. 14). Insbesondere für mit Ecken versehene Wände können winkelförmige Eckelemente 62 (Außen- und Innenecken) bereit gehalten werden, die für eine Abfuhr des Wassers von der Wand weg in die Flächendrainage 39 sorgen. Anstelle von winkelförmigen Eckelementen können auch Dichtungsbänder zur Anwendung gelangen. In beiden Fällen wird ein optimaler Wandanschluss gewährleistet und eine Entwässerung über die Flächendrainage 39 hin zum Balkonabschlussprofil vorgenommen.

[0040] In Fig. 15 ist eine konkrete Ausführungsform für eine Flächendrainage 39 nochmals veranschaulicht. Die Flächendrainage 39 weist zunächst eine durch eine Isolationsfolie gebildete wasserundurchlässige Folie 57 auf. Die Drainageschicht 58 wird durch längsverlaufende erste und zweite Stege 64, 65 gebildet. Die ersten Stege 64 liegen dabei unmittelbar auf der wasserundurchlässigen Folie auf, mit der sie beispielsweise verklebt oder verschweißt sind. In einem spitzen Winkel von etwa 60° sind zweite Stege 65 die ersten Stege 64 kreuzend auf den ersten Stegen, beispielsweise durch Kleben oder Schweißen befestigt. Es wird so ein Drainagegitter mit einem rautenförmigen Grundmuster geschaffen, wobei die Entwässerungsrichtung entlang der ersten Stege 64 bzw. entlang der Längsachsen der rautenförmigen Struktur verläuft. Auf die durch die rautenförmige Struktur gebildete Drainageschicht 58 wird noch eine Filtermatte 59 aufgelegt, die aus synthetischen Material gebildet sein kann. Die Filtermatte 59 dient dem Zweck, Partikel aus der Drainageschicht 58 fernzuhalten, um ein Verstopfen bzw. Zusetzen zu verhindern. Die Flächendrainage 39 wird zweckmäßigerweise bahnenförmig vorgehalten und weist, um benachbarte Bahnen möglichst gut aneinander fügen zu können, jeweils Überlappungsabschnitte 66, 67 auf, konkret ragt die wasserundurchlässige Folie 57 an einer Seite unter Ausbildung eines Überlappungsabschnittes 66 über die Drainageschicht 58 vor, wohingegen auf der gegenüberliegenden Seite die Filtermatte 59 unter Ausbildung eines Überlappungsabschnittes 67 ebenfalls gegenüber der Drainageschicht 58 vorragt. Bei Aneinanderfügen zweier Bahnen wird jeweils die Drainageschicht 58 bündig angeschlossen; die Überlappungsabschnitte 66, 67 sorgen für eine bereichsweise Überdeckung von wasserundurchlässiger Folie 57 bzw. Filtermatte 59.

[0041] Sowohl die winkelförmigen Dichtungssegmente 62 als auch die hier beschriebene Flächendrainage 39 werden als erfindungswesentlich und zwar einerseits in Kombination mit dem zuvor beschriebenen Balkonabschlussprofil als auch unabhängig, beispielweise bei Anwendung von zu entwässernden Gebäudeflächen, wie Terrassen oder auch Gebäudeflächen im Innenbereich etc. beansprucht. Mittels der hier beschriebenen Flächendrainage 39 wird es möglich, Böden, insbesondere Fliesenböden von der darunter liegenden Gebäudefläche zu entkoppeln, d. h. spannungsfrei bzw. schwimmend zu verlegen. In der Kombination mit dem erfindungsgemäßen Balkonabschlussprofil wird auch die Gesamtanordnung einer Balkonentwässerung passend das Balkonabschlussprofil sowie Flächendrainage sowie ggf. winkelförmige Dichtungssegmente 62 beansprucht.

Bezugszeichenliste



[0042] 
11
Befestigungsschenkel
12
Abschlussschenkel
13
Wasserablaufschenkel
14
Eckbereich
15
innere Wandung
16
Entwässerungsrinne
17
Einlauföffnung
18
Ablauföffnungen
19
Verdickung
20
erster Abschnitt
21
zweiter Abschnitt
22
dritter Abschnitt
23
Befestigungsmittel
24
Abführrinne
26
Abstützmittel
27
Sollbruchstelle
28
Rillung
29
Anschlussüberdeckung
30
Winkelelement
31
Gebäudeplatte
32
Oberseite
33
Stirnseite
34
Boden (Entwässerungsrinne)
35
äußere Wandung
36
Nut
37, 38
Begrenzungsstege
39
Flächendrainage
40
Fliesenboden
41
Tropfnase
42
Abwinkelung
43
Fliesenprofil
44
Ausstanzungen
45
Schraubenlöcher
46
Nut (Befestigungsmittel)
47
innerer Schenkel
48, 49
Rastzähne
50
erster Schenkel
51
zweiter Schenkel
52
dritter Schenkel
53
vierter Schenkel
54
Versiegelungsschicht
55
Ausgleichsschicht
56
Filterschicht
57
wasserundurchlässige Folie
58
Drainageschicht
59
Filtermatte
60
Glasfasergewebe
61
Aufstecksteg
62
winkelförmige Dichtungselemente
63
Armierung
64, 65
Stege
66,67
Überlappungsabschnitte



Ansprüche

1. Balkonabschlussprofil, umfassend einen Befestigungsschenkel (11), einen im Wesentlichen senkrecht hierzu ausgerichteten und in Montagelage sich nach oben erstreckenden Abschlussschenkel (12) sowie einen Wasserablaufschenkel (13) in Montagelage unterhalb des Abschlussschenkels (12), wobei in einem zwischen Befestigungsschenkel (11) und Abschlussschenkel (12) ausgebildeten Eckbereich (14) Wasserablaufmittel vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wasserablaufmittel eine integral mit dem Profil ausgebildete Entwässerungsrinne (16) umfassen.
 
2. Balkonabschlussprofil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entwässerungsrinne (16) eine obere Einlauföffnung (17) umfasst, die als durchgängiger Längsschlitz ausgebildet ist.
 
3. Balkonabschlussprofil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entwässerungsrinne (16) eine Mehrzahl zueinander beabstandeter Ablauföffnungen (18) umfasst.
 
4. Balkonabschlussprofil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablauföffnungen (18) in Montagelage im Wesentlichen lotrecht unterhalb der Einlauföffnung (17) angeordnet sind.
 
5. Balkonabschlussprofil nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablauföffnungen (18) als Länglöcher ausgebildet sind.
 
6. Balkonabschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine innere Wandung (15) der Entwässerungsrinne (16) durch eine Verdickung (19) am Befestigungsschenkel (11) gebildet ist.
 
7. Balkonabschlussprofil nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Wasserablaufschenkel (13) ebenfalls an der Verdickung (19) anschließt.
 
8. Balkonabschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wasserablaufschenkel (13) einen dem Befestigungsschenkel (11) zugewandten, im Wesentlichen senkrecht zum Befestigungsschenkel (11) verlaufenden ersten Abschnitt (20) sowie einen sich im stumpfen Winkel anschließenden, zweiten Abschnitt (21) umfasst.
 
9. Balkonabschlussprofil nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wasserablaufschenkel (13) einen dritten Abschnitt (22) umfasst, der sich an den zweiten Abschnitt (21) anschließt und in Richtung auf den ersten Abschnitt (20) zurückgebogen, insbesondere zum ersten Abschnitt (20) parallel ist.
 
10. Balkonabschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Wasserablaufschenkel (13) Befestigungsmittel (23) zur Befestigung einer Abführrinne (24) vorgesehen sind.
 
11. Balkonabschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Wasserabschlussschenkel (13) Abstützmittel (26), insbesondere mindestens ein längsverlaufender Steg, zur Anlage an eine vertikale Stirnseite eines Balkons vorgesehen ist.
 
12. Balkonabschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abschlussschenkel (12) mindestens eine, vorzugsweise mehrere längsverlaufende Sollbruchstellen (27) aufweist, um den Abschlussschenkel auf eine gewünschte Länge kürzen zu können.
 
13. Balkonabschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Befestigungsschenkel mit Aufrauungen oder einer Rillung (28) zur Erhöhung der Haftfähigkeiten versehen ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht