[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Scharnierschalter, insbesondere für Türen und
Klappen, umfassend einen ersten Scharnierflügel mit einem über einen Stößel betätigbaren
Kontaktschalter, einen zweiten Scharnierflügel, der mit dem ersten Scharnierflügel
gelenkig verbunden ist, wobei eine mit dem zweiten Scharnierflügel verdrehsicher verbundene
Schaltwelle vorgesehen ist, die mit dem Stößel zusammenwirkt und gegenüber diesem
sowie dem ersten Scharnierflügel frei verschwenkbar ist, wobei die relative Stellung
der Schaltwelle zu dem zweiten Scharnierflügel einen Schaltwinkel definiert.
[0002] Ein Scharnierschalter der eingangs genannten Art ist aus der EP-A-304 241 bekannt.
Dabei ist der Schaltwinkel durch Verdrehen der Schaltwelle mit einem speziellen Schlüssel
einstellbar, wozu zuvor eine die Schaltwelle klemmende Schraube gelöst sein muss,
die nach erfolgter Justierung wieder anzuziehen ist. Die Schaltwelle ist als ein die
Scharnierflügel miteinander verbindender Bolzen ausgebildet. Des Weiteren ist anzumerken,
dass insbesondere bei schweren bzw. großen Türen eine Justierung des Bolzens zur Einstellung
des Schaltwinkes schwierig sein wird, da der Bolzen mit Schaltnut in den Achsschenkeln
gedreht werden muss. Hierbei tritt eine sehr große Flächenpressung zwischen Bolzen
und den Achsschenkeln der jeweiligen Scharnierhälften auf. Je nach Spiel in den Achsschenkeln
kann es auch zu einem Verkanten zwischen Bolzen und Bohrung im Achsschenkel kommen.
Auch ist das Scharnier nach EP-A-0 304 241 sehr wartungsanfällig, da es durch nicht
fachgerechte Schmierung des Bolzens mit dem Achsschenkel zu einem Festsetzen zwischen
Welle und Achsschenkel kommen kann, was zu einem Abscheren der Klemmschraube führen
kann, wodurch sich der Schaltwinkel verstellt.
[0003] Die GB-A-2 150 757 bezieht sich auf einen Scharnierschalter mit einem ersten Scharnierflügel
und einem zweiten Scharnierflügel, die gelenkig miteinander verbunden sind, wobei
koaxial zu einem die Scharnierflügel miteinander verbindenden Bolzen Schaltelemente
vorgesehen sind, bestehend aus einem ersten Schaltkontakt und einem zweiten Schaltkontakt,
wobei ein Schaltwinkel des Schaltelementes über Verdrehen eines Schaltkontaktes mittels
eines Getriebes einstellbar ist.
[0004] Ein weiterer Scharnierschalter ist in der EP-B-1 239 496 beschrieben. Dieser umfasst
einen ersten, einen über einen Hebel betätigbaren Schalter aufnehmenden Scharnierflügel,
einen zweiten Scharnierflügel und eine Welle, welche in Betriebsstellung verdrehsicher
mit dem zweiten Scharnierflügel verbunden ist und an ihrem Umfang eine in Wellen-Achsrichtung
verlaufende Schaltnut aufweist, in welche in einer vorbestimmten Schwenkstellung zwischen
den beiden Scharnierflügeln ein mit dem Hebel verbundener Betätigungsstift eintaucht,
wobei der Hebel parallel zur Wellen-Längsachse verläuft und gegenüber dieser verschwenkbar
sowie durch eine Feder in Richtung der Welle belastet ist und im Bereich eines Schaltnockens
oder Schaltstiftes des Schalters liegt.
[0005] Der Scharnierschalter der bekannten Art zeichnet sich dadurch aus, dass dieser in
einer Vormontagestellung, in welcher der Betätigungsstift in die Schaltnuten eingreift,
gegenüber dem ersten Scharnierflügel gegen Verdrehung gesichert und der zweite Scharnierflügel
gegenüber der Welle frei verschwenkbar ist, wobei die Welle durch eine in ein stirnseitiges
Ende des ersten Scharnierflügels eingedreht Einpassschraube um ein vorbestimmtes Maß
aus der Vormontagestellung heraus bis in die Betriebsstellung axial verschiebbar ist
und wobei die Welle mit einer gerändelten oder anderweitig strukturierten Ringzone
versehen ist, die bei in Betriebsstellung verschobener Welle in einer Scharnierbohrung
des zweiten Scharnierflügels zur Erzielung der Verdrehsicherung zwischen den dem zweiten
Scharnierflügel und der Welle formschlüssig angepresst ist.
[0006] Es wird somit ein einstellbarer Scharnierschalter zur Verfügung gestellt, wobei die
Einstellung, sofern diese einmal durchgeführt ist, aufgrund der nicht lösbaren Verbindung,
d. h. der formschlüssigen Einpassung der Welle in den zweiten Scharnierflügel nicht
mehr lösbar ist, so dass beispielsweise Nachjustierungen bzw. ein Wiederverwenden
des Scharnierschalters mit unterschiedlichen Schaltwinkeln nicht möglich ist.
[0007] Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen einstellbaren
Scharnierschalter der oben genannten Art derart weiterzubilden, dass der Schaltwinkel
der Schaltwelle auf einfache Art und Weise wiederholt beliebig oft einstellbar ist.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß u. a. dadurch gelöst, dass der Schaltwinkel durch
Verdrehen der Schaltwelle mittels eines als Schneckengetriebe ausgebildeten selbsthemmenden
Getriebes einstellbar ist, dass das Schneckengetriebe eine in ein Schneckenrad eingreifende
Schnecke umfasst, wobei die Schnecke in einem fest mit dem zweiten Scharnierflügel
verbundenen Schneckengehäuse drehbar ist, dass das Schneckenrad koaxial zu einem die
ersten und zweiten Scharnierflügel verbindenden Bolzen verläuft und dass die Schaltwelle
fest mit dem Schneckenrad verbunden und koaxial zu dem Bolzen angeordnet ist.
[0009] Die Selbsthemmung wird erreicht, indem ein Zähneverhältnis im Bereich von 1 : 40
vorgesehen ist.
[0010] Um zu verhindern, dass das Getriebe unbeabsichtigt nach Inbetriebnahme verstellt
wird, ist vorgesehen, dass das selbsthemmende Getriebe verschließbar ausgebildet ist.
In bevorzugter Ausführungsform wird nach Montage und Einstellung des Schaltwinkels
ein Verschluss wie Konturstopfen in die Schnecke und/oder das die Schnecke aufnehmende
Schneckengehäuse eingebracht wie eingeschlagen.
[0011] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Verschluss mit einem Einstellschlüssel
verbunden bzw. an diesem angeformt ist und nach dem Einsetzen insbesondere Einschlagen
von dem Einstellschlüssel abtrennbar, insbesondere abknickbar ist.
[0012] Es ist vorgesehen, dass das Schneckenrad in einer senkrecht zu der Längsachse des
Drehbandes sich erstreckenden Ebene verläuft, wobei die von dem Scheckenrad ausgehende
Schaltwelle mit Schaltkurve sich koaxial zu dem die Scharnierflügel verbindenden Bolzen
erstreckt.
[0013] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur
aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen -für sich und/oder in Kombination-,
sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispielen.
Es zeigen:
[0014]
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung des Scharnierschalters,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des Scharnierschalters gemäß Fig. 1, wobei der rechte
Scharnierflügel um ca. 20° gedreht ist,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung des Scharnierschalters gemäß Fig. 1 in Schaltstellung
und
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung des an einem Türrahmen montierten Scharnierschalters.
[0015] Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Scharnierschalter 10 mit einem
ersten Scharnierflügel 12 mit zwei äußeren Gelenkösen 14, 16 und einem zweiten Scharnierflügel
18 mit inneren Gelenkösen 20, 22, die über die Gelenkösen 14, 16, 20, 22 durch einen
Bolzen 24 gelenkig miteinander verbunden sind.
[0016] In dem ersten Scharnierflügel 12 ist zumindest ein Kontaktelement 26 mit einem Betätiger
28 angeordnet, der über einen Stößel 30 mit einer Schaltwelle 32 zusammenwirkt. Dabei
ist die Schaltwelle 32 koaxial zu dem Bolzen 24 angeordnet und durch diesen gelagert.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schaltwelle 32 zur Einstellung eines
Schaltwinkels mittels eines selbsthemmenden Getriebes 34 relativ zu dem zweiten Scharnierflügel
18 einstellbar ist. Eine Oberfläche 36 der Schaltwelle ist als Schaltkurve ausgebildet,
die in Abhängigkeit einer Winkelstellung zwischen den Scharnierflügeln 12, 18 zumindest
zeitweise an einer Innenfläche 38 eines im Wesentlichen sichelförmig ausgebildeten
Stößelelementes 30.1 anliegt. Durch die Einstellung der Schaltwelle 30 wird somit
der Schaltwinkel des Scharnierschalters 10 beeinflusst.
[0017] Das selbsthemmende Getriebe 34 umfasst ein Schneckenrad 40, welches über eine in
einem Schneckengehäuse 42 drehbar angeordneten Schnecke 44 einstellbar ist. Dabei
ist das Schneckengehäuse 42 fest mit dem zweiten Scharnierflügel 18 verbunden. Das
Schneckengetriebe 34 ist selbsthemmend ausgelegt, was mittels eines Zähneverhältnisses
von beispielsweise 1/40 erreicht wird.
[0018] Durch Verdrehen der Schnecke 44 erfolgt eine Verdrehung des Schneckenrades 40 relativ
zu dem zweiten Scharnierflügel 18 und damit der Schaltwelle 32, die fest mit dem Schneckenrad
40 verbunden ist. Die Verdrehung kann mittels eines Einstellschlüssels 46 ausgeführt
werden, der ein in die Schnecke 44 stirnseitig eingreifendes Sonderprofil 48 aufweist,
um die Schnecke 44 zu verdrehen. Zusätzlich wird nach der Montage und Einstellung
des Schaltwinkels vor Ort ein Verschlusselement 50 in eine stirnseitige Öff nung 52
des Schneckengehäuses 42 eingesetzt wie eingeschlagen, wodurch der Einstell- bzw.
Schaltwinkel manipuliersicher ist. Das Verschlusselement 50, welches vorzugsweise
als Konturstopfen ausgebildet ist, ist mit dem Einstellschlüssel 46 verbunden und
wird nach dem Einschlagen von dem Einstellschlüssel 46 durch Abknicken getrennt.
[0019] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Darstellung des Scharnierschalters 10, wobei der
zweite Scharnierflügel 18 um ca. 20° nach rechts gedreht ist. Auch in diesem Zustand
befinden sich Stößel 30 und Schaltwelle 36 im Ruhezustand.
[0020] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Darstellung des Scharnierschalters 10 in einer
Stellung, in der der Stößel 30 betätigt ist und auf das Betätigungselement 28 des
Schaltkontaktes 26 einwirkt. In dieser Stellung liegt die Fläche 36 der Schaltwelle
32 an der Innenseite 38 des Stößels 30 an, wodurch eine Verschiebung des Stößels 30
bewirkt wird. Solange die Flächen 38 und 36 aneinander anliegen, bleibt der Stößel
30 in der betätigten, d. h. gedrückten Position. Fig. 3 zeigt ebenfalls das mittels
des Verschlusses 48 verschlossene Schneckengehäuse 42 zum manipuliersicheren Verschließen
der Schnecke 44.
[0021] Fig. 4 zeigt den Scharnierschalter 10 in einem montierten Zustand, wobei der erste
Scharnierflügel 12 beispielsweise an einem Türrahmen 52 und der zweite Scharnierflügel
an einer Türzarge 54 montiert ist.
1. Scharnierschalter (10), insbesondere für Türen und Klappen, umfassend einen ersten
Scharnierflügel (12) mit einem über einen Stößel (30) betätigbaren Kontaktschalter
(26), einen zweiten Scharnierflügel (18), der mit dem ersten Scharnierflügel (12)
gelenkig verbunden ist, wobei eine mit dem zweiten Scharnierflügel verdrehsicher verbundene
Schaltwelle (32) vorgesehen ist, die mit dem Stößel (30) zusammenwirkt und gegenüber
diesem sowie dem ersten Scharnierflügel frei verschwenkbar ist, wobei die relative
Stellung der Schaltwelle (32) zu dem zweiten Scharnierflügel (18) einen Schaltwinkel
definiert,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaltwinkel durch Verdrehen der Schaltwelle (32) mittels eines als Schneckengetriebe
ausgebildeten selbsthemmenden Getriebes (34) einstellbar ist, dass das Schneckengetriebe
eine in ein Schneckenrad (40) eingreifende Schnecke (44) umfasst, wobei die Schnecke
(44) in einem fest mit dem zweiten Scharnierflügel (18) verbundenen Schneckengehäuse
(42) drehbar ist, dass das Schneckenrad (40) koaxial zu einem die ersten und zweiten
Schamierllügel (12, 18) verbindenden Bolzen (24) verläuft und dass die Schaltwelle
(32) fest mit dem Schneckenrad (40) verbunden und koaxial zu dem Bolzen (24) angeordnet
ist.
2. Scharnierschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schneckengetriebe (34) ein Zähneverhältnis von beispielsweise 1/40 aufweist.
3. Scharnierschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltwelle (32) einen als Schaltkurve ausgebildeten Oberflächeabschnitt (36)
aufweist, welcher mit einem im Wesentlichen sichelfönnigen Abschnitt (30.1) des Stößels
(30) zusammenwirkt.
4. Scharnierschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das selbsthemmende Getriebe (34) manipuliersicher verriegelbar ist.
5. Scharnierschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in dem Schneckengehäuse (42) aufgenommene Schnecke (44) mittels eines Verschlusselementes
(50) wie Konturstopfen manipuliersicher verschließbar ist.
6. Scharnierschalter nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verschlusselement (50) fest mit einem Einstellschlüssel (46) zur Einstellung
der Schnecke (44) verbunden ist und nach dem Einbringen, insbesondere Einschlagen
des Verschlusses (50) in eine stirnseitige Öffnung (52) des Schneckengehäuses (42)
bzw. der Schnecke (44) von dem Einstellschlüssel (46) insbesondere durch Abknicken
abtrennbar ist.
7. Scharnierschalter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Oberflächenabschnitt (36) einen ersten Abschnitt aufweist, der eine Halbzylinderfläche
mit einem Radius R1 von einer Mittelachse der Schaltwelle (32) bildet und einen zweiten Oberflächenabschnitt,
der eine Halbzylinderfläche mit einem Radius R2 von der Mittelachse der Schaltwelle (32) bildet, wobei der Radis R1 größer ist als der Radius R2.