[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tragvorrichtung zur Rettung von Personen, insbesondere
aus einem Raum mit einer kleinen Zugangsöffnung, wobei die Tragvorrichtung die Personen
in einer lang gestreckten Transportstellung aufnimmt.
[0002] Aus der DE 20 2005 003 316.2 ist bereits eine Vorrichtung zur Rettung von Personen
aus Räumen mit kleinen Zugangsöffnungen bekannt. Es kommt eine die zu bergende Person
aufnehmende Transporteinrichtung zum Einsatz, die zur Fixierung der aufgenommenen
Person in einer lang gestreckten Transportstellung ausgebildet und deren Außenkontur
auf die Zugangsöffnung abgestimmt ist.
[0003] Gelegentlich ist es erforderlich, geschlossene Räume oder Behälter wie beispielsweise
Trockenzylinder oder auch andere Behälter, wie beispielsweise Dampfkessel in einer
Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn,
zu Montage-, Umrüstungs-, Reparatur- oder Wartungszwecken zu betreten, wozu eine oder
mehrere Personen durch eine verhältnismäßig kleine Zugangsöffnung, beispielsweise
eine ovale Zugangsöffnung den Raum bzw. den Behälter betreten müssen.
[0004] Die Höhen- und Breitenabmessungen einer derartigen elliptischen Öffnung liegen zwischen
280 und 300 mm einerseits und zwischen 380 und 400 mm andererseits. Für den Fall,
dass eine Person bei den Arbeiten verletzt oder bewusstlos wird, ist es erforderlich,
diese aus dem Behälter zu bergen, wobei eine weitere Schwierigkeit darin besteht,
dass auch außerhalb des Behälters oft enge Raumverhältnisse bestehen.
[0005] Die bekannte Vorrichtung ist als geschlossene oder teilweise geschlossene Röhre ausgestaltet,
die es erlaubt, eine beispielsweise verletzte oder bewusstlose Person in einer lang
gestreckten, insbesondere liegenden Transportstellung mit entweder seitlich anliegenden
oder nach oben ausgestreckten Armen zu fixieren und anschließend die Transporteinrichtung
mit der darin befindlichen Person durch die Zugangsöffnung zu schieben.
[0006] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine einfacher ausgebildete Vorrichtung zur Rettung
von Personen aus einem Behälter mit einer engen Zugangsöffnung zu schaffen, die insbesondere
auch unter beengten Platzverhältnissen eingesetzt werden kann.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Tragvorrichtung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass sie ein im Querschnitt im wesentlichen bogenförmig ausgebildetes,
nach oben offenes Mittelteil umfasst, das wenigstens den Rumpf und möglichst auch
den Kopf einer zu bergenden Person aufnimmt, wobei die Person in Rückenlage gelagert
wird.
[0008] Durch die offene Ausgestaltung bekommt die zu bergende Person in der Tragvorrichtung
keine Platzangst. Die Tragvorrichtung ist universell einsetzbar. Die zu bergende Person
wird in der Tragvorrichtung bevorzugt auf den Rücken gelegt, wobei Hände und Arme
über dem Kopf fixiert werden können. Bevorzugt mit dem Kopfende voran wird die Person
aus dem Behälter herausgeschoben oder herausgezogen.
[0009] Die Tragvorrichtung hat vorzugsweise eine an die Öffnungsgröße angepasste Breite
von 370 bis 390 mm und eine Höhe von 140 bis 150 mm.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen.
[0011] Von Vorteil ist es, wenn das Mittelteil eine Kontur besitzt, die der Kontur der Öffnung
entspricht, also im Querschnitt bogenförmig ausgestaltet ist und in der Mitte eine
größere Krümmung als außen aufweist. Dadurch erhält die Tragvorrichtung auch einen
stabilen Aufbau.
[0012] Mit Vorteil werden an dem Mittelteil wenigstens ein vorzugsweise zwei Haltegurte
zur Befestigung des Rumpfes der Person an dem Mittelteil vorgesehen.
[0013] Um die auf der Tragvorrichtung mittels der Haltegurte festgespannte Person transportieren
zu können, ist die Tragvorrichtung mit insbesondere stirnseitig, d. h. an wenigstens
einer der beiden vorzugsweise beiden Stirnseiten angebrachten oder anbringbaren Traggriffen
oder Haltestangen und/oder längsseitig vorhandenen Traggriffen oder Tragschlitzen
ausgestattet.
[0014] Vorzugsweise lassen sich die Traggriffe oder Haltestangen aus dem Mittelteil oder
aus dem Kopfende oder aus dem Fußende herausziehen und abnehmen, oder die Haltestangen
sind als Einsteckgriffe ausgebildet. Zusätzlich kann die Tragvorrichtung in geschlitzten,
vorzugsweise verstärkten Öffnungen am Mittelteil oder in dem Fußende oder in dem Kopfteil
gehalten werden.
[0015] Um Gesichtsverletzungen der zu bergenden Person zu vermeiden, wird ein Gesichtsschutz
vorgesehen, der das Gesicht einer zu bergenden Person zum Schutz gegen Verletzungen
während des Transports abdeckt.
[0016] Mit Vorteil ist der Gesichtsschutz vertikal verstellbar, beispielsweise mittels einer
Teleskopeinrichtung, gegenüber dem Mittelteil angeordnet. Solange die Tragvorrichtung
nicht benutzt wird, ist der Gesichtsschutz beispielsweise auf der Innenwand der Tragvorrichtung
aufgelegt. Vorteilhaft ist es jedoch auch, wenn sich der Gesichtsschutz von dem Mittelteil
abnehmen lässt.
[0017] Solange die Tragvorrichtung nicht benutzt wird, lassen sich in diesem Fall die Traggriffe
und der Gesichtsschutz beispielsweise in der von der Innenwand gebildeten Mulde mittels
hierfür vorgesehener Befestigungsvorrichtungen verstauen.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
das Mittelteil ein verjüngtes Kopfende und/oder ein verjüngtes Fußende aufweist, d.
h. ein Kopf- und ein Fußende, die jeweils einen gegenüber dem Mittelteil verringerten
Umfang und Durchmesser aufweisen. Durch diese an dem Kopf- und Fußende verjüngte Form
wird eine der Körperkontur angepasste "stromlinienförmige" Kontur erzielt.
[0019] In einer anderen Weiterbildung ist an dem Mittelteil mit Vorteil eine Handauflage
angebracht oder anbringbar, die dazu dient, die Arme der auf der Tragvorrichtung liegenden
Person oberhalb des Kopfes in gestreckter Position zu fixieren.
[0020] Vorteilhafterweise sind die Handauflage mit dem Gesichtsschutz einstückig, vorzugsweise
in Z-Form ausgeführt und gemeinsam höhenverstellbar und abnehmbar.
[0021] Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, die Arme neben dem Rumpf der Person
festzulegen, wenn der Platz innerhalb des Mittelteils dies zulässt.
[0022] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung lässt sich in vorteilhafter Weise die
Handauflage aus dem Mittelteil herausziehen, wenn sie beispielsweise am Kopfende des
Mittelteils angeordnet ist. Ebenso kann die Handauflage dann auch von dem Mittelteil
abnehmbar angeordnet sein.
[0023] Von Vorteil ist es ebenso, wenn an der Handauflage mindestens ein Haltegurt angebracht
ist, um hiermit die Hände der zu transportierenden Person an der Handauflage zu fixieren.
[0024] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist an dem Mittelteil eine Fußauflage
zur Abstützung der Füße und gegebenenfalls auch der Unterschenkel angebracht oder
an dieses anbringbar, wenn das Mittelteil keine ausreichende Länge aufweist, um auch
Personen mit größerer Körperlänge aufzunehmen. Wenn jedoch eine Fußauflage zum Einsatz
kommt, lässt sich die Länge des Mittelteils auf ca. 1200 mm bis 1500 mm beschränken,
wodurch eine minimale Längserstreckung erreicht wird. Befinden sich die Hände und
Arme der zu transportierenden Person außerhalb des Behälters, dann können diese vorteilhafterweise
oder auch gezwungenermaßen während des weiteren Herausziehens der Person nach hinten
geschwenkt und an den Körper angelegt werden.
[0025] Auch die Fußauflage lässt sich aus dem Mittelteil herausziehen und/oder schwenken,
insbesondere in horizontaler und/oder vertikaler Richtung; ebenso lässt sich vorsehen,
dass das Fußteil von dem Mittelteil abgenommen werden kann. Im nicht benutzten Zustand
der Tragvorrichtung wird die Fußauflage vorzugsweise in den Mittelteil eingeschoben.
Durch eine federbelastete Befestigung bleibt sie automatisch in dieser Position.
[0026] Auch an der Fußauflage wird mit Vorteil mindestens ein Haltegurt angebracht, um die
Füße der zu bergenden Person zu fixieren.
[0027] Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine seitliche Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Tragvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Schnittansicht durch die Tragvorrichtung entsprechend einer Linie A - A aus Fig.
1,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht durch die Tragvorrichtung entsprechend einer Linie B - B aus Fig.
1,
- Fig. 4
- eine Ansicht einer kopfseitig herausziehbaren Tragestange 18,19,
- Fig. 5
- eine Ansicht einer fußseitig herausziehbaren Tragestange 20,21 und
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht der Tragvorrichtung mit einer auf ihr fixierten Person.
[0028] Eine Tragvorrichtung 1 (Fig. 1 - 6) umfasst eine Schale 2 die unterschiedlich stark
gekrümmt ist. Die Schale 2 ist bevorzugt aus einem Material hergestellt, das bei geringem
Gewicht gute Stabilitätseigenschaften hat.
[0029] Es kommt insbesondere Flachmaterial wie beispielsweise Aluminiumblech mit einer Stärke
von beispielsweise 2 bis 3 mm zum Einsatz oder Fiberglas, faserverstärktes Material,
Textil-, Kunststoff- und/oder Metallgewebe oder - geflecht, wobei zusätzliche Versteifungsmittel,
etwa in Form von Rippen oder Verstärkungsstreben vorhanden sein können.
[0030] Die Tragvorrichtung 1 weist ein Mittelteil 4 auf, das an seinem kopfseitigen Ende
über ein sich im Durchmesser verjüngendes Zwischenteil 5 ein Kopfteil 6 zur Aufnahme
des Kopfes der zu bergenden Person umfasst, welches einen geringeren Durchmesser als
das Mittelteil 4 aufweist. Am anderen Ende umfasst das Mittelteil 4 ein Fußteil 7
zur Lagerung der unteren Extremitäten der Person. Auch zwischen dem Fußteil 7 und
dem Mittelteil 4 kann ein Zwischenteil 3 zur steilen oder allmählichen Verringerung
des Umfangs des Mittelteils 4 in Richtung zu dem Fußteil 7 vorhanden sein.
[0031] Im Bereich des Kopfteils 6 ist ein Gesichtsschutz 8 vorgesehen, der über ein senkrechtes
Flachteil 9 mit einer Rippe im Kopfteil 6 verbunden und höhenverstellbar ist. Im nicht-benutzten
Zustand lässt sich der Gesichtschutz 8 abnehmen und an der innenseitigen Kontur der
Schale 2 lagern und befestigen, so dass er keinen zusätzlichen Platzbedarf hat. In
dem Kopfteil 6 und in dem Mittelteil 4 sind Öffnungen 10, 11 zum Halten der Tragvorrichtung
1 vorgesehen. Ebenso sind Befestigungen für Haltegurte 12, 13, insbesondere an dem
Mittelteil 4, vorgesehen.
[0032] An das Fußteil 7 des Mittelteils 4 schließt sich vorzugsweise eine, insbesondere
aus dem Fußteil 7 herausziehbare, Fußauflage 14 zur Lagerung der Beine und Füße der
Person an, die sich vorzugsweise entsprechend der Länge der zu transportierenden Person
aus dem Fußteil 7 und/oder dem Mittelteil 4 herausziehen lässt.
[0033] Am kopfseitigen Ende des Mittelteils 4 ist aus diesem und/oder aus dem Kopfteil 6
eine Handauflage 15 (Fig. 6) herausziehbar, auf der die Hände der Person, über den
Kopf nach oben in Verlängerung der Körperachse, gestreckt aufgelegt und fixiert werden
können.
[0034] Sowohl an der Fußauflage 14 als auch an der Handauflage 15 lassen sich weitere Haltegurte
16, 17 befestigen. Ebenso lassen sich sowohl kopf- wie auch fußseitig Halte- oder
Tragestangen 18, 19 bzw. 20, 21 vorsehen, wobei die Handauflage 15 beispielsweise
zwischen den Haltestangen 18, 19 angeordnet ist.
1. Tragvorrichtung (1) zur Rettung von Personen, insbesondere aus einem Raum mit einer
kleinen Zugangsöffnung, wobei die Tragvorrichtung (1) die Personen in einer lang gestreckten
Transportstellung aufnimmt,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie ein im Querschnitt im wesentlichen bogenförmig ausgebildet es, nach oben offenes
Mittelteil (4) umfasst, das wenigstens den Rumpf und möglichst auch den Kopf einer
zu bergenden Person in Rückenlage aufnimmt.
2. Tragvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mittelteil (4) eine Schale (2) aufweist, die im Querschnitt bogenförmig ausgestaltet
ist und in der Mitte eine größere Krümmung als außen aufweist.
3. Tragvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Mittelteil (4) wenigstens ein vorzugsweise zwei Haltegurte (12, 13) zur Befestigung
des Rumpfes der Person an dem Mittelteil (4) vorgesehen ist.
4. Tragvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie mit insbesondere stirnseitig angebrachten oder anbringbaren Traggriffen oder
Haltestangen (18,19,20,21) ausgestattet ist.
5. Tragvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie insbesondere längsseitig mit Traggriffen oder Tragschlitzen (10,11) ausgestattet
ist.
6. Tragvorrichtung (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Traggriffe oder Haltestangen aus dem Mittelteil herausziehbar angeordnet sind
oder dass die Traggriffe oder die Haltestangen als Einsteckgriffe ausgebildet sind.
7. Tragvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie einen Gesichtsschutz (8) umfasst, der das Gesicht einer zu transportierenden
Person zum Schutz gegen Verletzungen während des Transports abdeckt.
8. Tragvorrichtung (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gesichtsschutz (8) vertikal verstellbar gegenüber dem Mittelteil (4) oder dem
Kopfteil (6) angeordnet ist.
9. Tragvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gesichtsschutz (8) von dem Mittelteil (4) oder dem Kopfteil (6) abnehmbar ist.
10. Tragvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mittelteil (4) ein verjüngtes Kopfende (6) und/oder ein verjüngtes, insbesondere
der Körperkontur angepasstes, Fußende (7) aufweist.
11. Tragvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Mittelteil (4) oder dem Kopfteil (6) eine Handauflage (15) angebracht oder
anbringbar ist.
12. Tragvorrichtung (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Handauflage (15) aus dem Mittelteil (4) bzw. dem Kopfteil (6) herausziehbar oder
herausschwenkbar und/oder von dem Mittelteil (4) bzw. dem Kopfteil (6) abnehmbar ist.
13. Tragvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Handauflage (15) und der Gesichtsschutz (8) einstückig ausgeführt sind.
14. Tragvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Handauflage (15) mindestens ein Haltegurt (16) angebracht ist.
15. Tragvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Mittelteil (4) oder an dem Fußende (7) eine Bein- oder Fußauflage (14) angebracht
oder anbringbar ist.
16. Tragvorrichtung (1) nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fußauflage (14) aus dem Mittelteil (4) bzw. dem Fußende (7) herausziehbar und/oder
schwenkbar und/oder von dem Mittelteil (4) bzw. dem Fußende (7) abnehmbar ist.
17. Tragvorrichtung (1) nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Fußauflage (14) mindestens ein Haltegurt (17) angebracht ist.