(19)
(11) EP 1 637 288 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.03.2006  Patentblatt  2006/12

(21) Anmeldenummer: 05108553.8

(22) Anmeldetag:  16.09.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25D 17/20(2006.01)
B25F 5/00(2006.01)
B25D 17/24(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 16.09.2004 DE 102004044822

(71) Anmelder: HILTI Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Burger, Helmut
    82272, Moorenweis (DE)

(74) Vertreter: Wildi, Roland 
Hilti Aktiengesellschaft, Corporate Intellectual Property, Feldkircherstrasse 100, Postfach 333
9494 Schaan
9494 Schaan (LI)

   


(54) Vibrationsgedämpftes Elektrohandwerkzeug


(57) Das Aussengehäuse (6) eines Elektrohandwerkzeuges (1) mit einem teilweise schlagenden Schlagwerk (2) in einer Schlagwerksbaugruppe (3), die in dem Aussengehäuse (6) vibrationsgedämpft beweglich ist, weist Ansaug-Lüftöffnungen (7) für ein Kühlgebläse (8) auf. Zumindest eine Kühlluftleitung (11) zum Kühlgebläse (8) ist an der Schlagwerksbaugruppe (3) angeordnet. Die Kühlluftleitung (11) weist zwei starre Abschnitte (12, 13) und einen elastischen Abschnitt (14) auf.


Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft ein Elektrohandwerkzeug mit einem zumindest teilweise schlagenden Schlagwerk in einer Schlagwerksbaugruppe, die in einem Aussengehäuse vibrationsgedämpft beweglich ist, der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.

Stand der Technik



[0002] Um im Betrieb eines Elektrohandwerkzeuges, wie ein Bohr-, Kombi- oder Meisselhammer, entstehende Wärme aus dem Motor sowie aus dem Schlagwerk abzuführen, wird über ein Kühlgebläse, z. B. einem von dem Motor angetriebenen Lüfter, Kühlluft über Ansaug-Luftöffnungen im Aussengehäuse des Elektrohandwerkzeuges angesaugt, über den Motor und das Schlagwerk geführt und anschliessend über Auslass-Luftöffnungen im Aussengehäuse ausgeblasen. Labyrinthe innerhalb des Aussengehäuses trennen den Ansaugbereich und den Ausblasbereich.

[0003] Bei einem vibrationsgedämpften Elektrohandwerkzeug, bei dem die Schlagwerksbaugruppe mit dem zumindest teilweise schlagenden Schlagwerk innerhalb des Aussengehäuses beweglich gelagert ist, ist eine vollständige Abdichtung des Ansaugbereichs von dem Ausblasbereich mit Labyrinthen nahezu unmöglich. Durch den somit entstehenden Luftkurzschluss innerhalb des Elektrohandwerkzeuges verschlechtert sich die Kühlleistung durch die vorgewärmte zirkulierende Luft und der Wirkungsgrad des Elektrohandwerkzeuges verringert sich.

[0004] Aus der EP 1 302 281 A1 ist ein Elektrohandwerkzeug mit einem zumindest teilweise schlagenden elektropneumatischen Schlagwerk in einer Schlagwerksbaugruppe bekannt, die in einem Aussengehäuse vibrationsgedämpft beweglich ist. Das Aussengehäuse weist Ansaug-Lüftöffnungen für ein Kühlgebläse auf und zumindest eine Kühlluftleitung zum Kühlgebläse ist an der Schlagwerksbaugruppe angeordnet. Dieses Elektrohandwerkzeug weist einen guten Wirkungsgrad auf, da ein Luftkurzschluss zwischen dem Ansaugbereich und dem Ausblasbereich weitgehend verhindert ist. Nachteilig an der bekannten Lösung ist, dass ein geringer Anteil der angesaugten Kühlluft innerhalb des Aussengehäuses zirkulieren und Feuchtigkeit, z. B. bei einem Einsatz des Elektrohandwerkzeuges im Regen, in das Aussengehäuse eindringen kann, welche durch den Luftstrom nicht wieder aus dem Elektrogerät abgeführt wird. Die eindringende Feuchtigkeit kann beispielsweise zu Schäden an der Elektrik oder Elektronik führen.

Darstellung der Erfindung



[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Elektrohandwerkzeug mit einer vibrationsgedämpften Schlagwerksbaugruppe zu schaffen, das eine optimale Kühlluftführung aufweist, so dass ein Luftkurzschluss zwischen dem Ansaugbereich und dem Ausblasbereich vermieden und das Eindringen von Feuchtigkeit in das Aussengehäuse weitgehend verhindert wird.

[0006] Die Aufgabe ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen dargelegt.

[0007] Gemäss der Erfindung weist die Kühlluftleitung zumindest einen starren Abschnitt und einen elastischen Abschnitt auf.

[0008] Der zumindest eine starre Abschnitt der Kühlluftleitung ist beispielsweise an der Schlagwerkgruppe angeordnet, wobei der elastische Abschnitt die Ansaug-Luftöffnungen im Aussengehäuse mit dem starren Abschnitt verbindet. Damit ist der Ansaugbereich, in dem Unterdruck herrscht, vom Ausblasbereich, in dem Überdruck herrscht, vollständig abgedichtet. Einerseits kann kein Luftkurzschluss entstehen, womit das Gerät einen wesentlich besseren Wirkungsgrad aufweist und die Kühlleistung verbessert ist, und andererseits wird eindringende Feuchtigkeit von dem Luftstrom vollständig aus dem Aussengehäuse entfernt. Die Abmessungen, insbesondere die maximale Längserstreckung, und die Ausbildung des elastischen Abschnitts sind derart gewählt, dass bei einer Bewegung der beweglichen Schlagwerkgruppe innerhalb des Aussengehäuses von bis zu 15 mm keine Zugkräfte auf den elastischen Abschnitt wirken. Die Abluft wird vorteilhaft durch den Lüfter aus dem Motor in einen optimal ausgebildeten Raum ohne Engpässe geblasen, bevor sie durch die Auslass-Luftöffnungen nach aussen gelangt. Durch die gezielte Luftführung im Ausblasbereich wird trotz der von dem Motor vorgewärmten Kühlluft noch ausreichend Wärme aus dem Schlagwerk und dem Getriebe abgeleitet. In einer alternativen Ausführung ist der starre Abschnitt der Kühlluftleitung im Bereich der Ansaug-Luftöffnungen am Aussengehäuse angeordnet, wobei der elastische Abschnitt den starren Abschnitt mit der Schlagwerkgruppe verbindet.

[0009] Bevorzugt weist die Kühlluftleitung einen ersten starren, am Aussengehäuse angeordneten Abschnitt und einen zweiten starren, an der Schlagwerksbaugruppe angeordneten Abschnitt auf. Der elastische Abschnitt ist zwischen dem ersten und dem zweiten starren Abschnitt angeordnet. Dies ermöglicht die Anordnung des elastischen Abschnitts innerhalb eines Bereichs des Aussengehäuses, in dem ein ausreichend grosser Raum für den elastischen Abschnitt vorhanden ist.

[0010] Vorzugsweise ist der elastische Abschnitt als Faltenbalg ausgebildet, womit der elastische Abschnitt seine Funktion des Ausgleichs der Bewegungen der Schlagwerkgruppe optimal wahrnehmen kann und platzsparend ausgebildet ist. Alternativ ist der elastische Abschnitt beispielsweise als eine Hülse ausgebildet.

[0011] Bevorzugt ist der elastische Abschnitt aus einem Elastomer gefertigt. Vorteilhaft wird der elastische Abschnitt aus einem geeigneten Gummi hergestellt.

[0012] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die einzige Figur zeigt das erfindungsgemässe Elektrohandwerkzeug in einem Teilschnitt.

Wege zur Ausführung der Erfindung



[0014] Das dargestellte Elektrohandwerkzeug 1 weist ein zumindest teilweise schlagendes, elektropneumatisches Schlagwerk 2 auf, das in einer Schlagwerkgruppe 3 integriert ist. Die Schlagwerkgruppe 3 umfasst weiter einen Motor 4 und ein Getriebe 5 und ist in dem Aussengehäuse 6 vibrationsgedämpft beweglich gelagert. An der Schlagwerkgruppe 3 ist eine Kühlluftleitung 11 angeordnet, die ausgehend von den Ansaug-Luftöffnungen 7 in dem Aussengehäuse 6 Kühlluft zum Kühlgebläse 8, in Form eines Lüfters, führt.

[0015] Die Kühlluftleitung 11 weist einen ersten, starren Abschnitt 12, der im Bereich der Ansaug-Luftöffnungen 7 an dem Aussengehäuse 6 angeordnet ist, und einen zweiten, starren Abschnitt 13 auf, der an der Schlagwerkgruppe 3 angeordnet ist. Der erste, starre Abschnitt 12 ist über einen elastischen Abschnitt 14, in Form eines Faltenbalgs aus einem Elastomer, mit dem zweiten, starren Abschnitt 13 verbunden.

[0016] Der von dem Kühlgebläse 8 erzeugte Luftstrom 21 der Kühlluft wird durch die Ansaug-Luftöffnungen 7 in dem Aussengehäuse 6 durch die Kühlluftleitung 11 angesaugt, über den Motor 4 geführt und anschliessend an dem Getriebe 5 sowie dem Schlagwerk 2 vorbei durch die Auslass-Luftöffnungen 9 in dem Aussengehäuse 6 ausgeblasen wird.


Ansprüche

1. Elektrohandwerkzeug (1) mit einem zumindest teilweise schlagenden Schlagwerk (2) in einer Schlagwerksbaugruppe (3), die in einem Aussengehäuse (6) vibrationsgedämpft beweglich ist, wobei das Aussengehäuse (6) Ansaug-Lüftöffnungen (7) für ein Kühlgebläse (8) aufweist und zumindest eine Kühlluftleitung (11) zum Kühlgebläse (8) an der Schlagwerksbaugruppe (3) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlluftleitung (11) zumindest einen starren Abschnitt (12, 13) und einen elastischen Abschnitt (14) aufweist.
 
2. Elektrohandwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlluftleitung (11) einen ersten starren, am Aussengehäuse (6) angeordneten Abschnitt (12) und einen zweiten starren, an der Schlagwerksbaugruppe (3) angeordneten Abschnitt (13) aufweist, wobei der elastische Abschnitt (14) zwischen dem ersten und dem zweiten starren Abschnitt (12, 13) angeordnet ist.
 
3. Elektrohandwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Abschnitt (14) als Faltenbalg ausgebildet ist.
 
4. Elektrohandwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Abschnitt (14) aus einem Elastomer gefertigt ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht