[0001] Die Erfindung betrifft eine Bespannung zum Fördern einer Faserstoffbahn in einer
Maschine zur Herstellung der Faserstoffbahn, insbesondere für den Einsatz in einem
Spaltformer (Gapformer) einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn.
[0002] Aus den US-Patenten 5 826 627 und 5 152 326 sind Gewebe bekannt, die aus mehreren
Gewebelagen mit Schuss- und Kettfäden bestehen, wobei die Lagen durch einzelne Fäden
miteinander verbunden sind. Dabei bestehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verbindung
der Gewebelagen untereinander. Derartige Gewebe werden als Bespannungen in Papiermaschinen
eingesetzt.
[0003] Bei mittels der bekannten Bespannungen erzeugten Papierbahnen besteht das Problem,
dass die Druckqualität nicht immer ausreichend ist, was sich beispielsweise durch
das Fehlen von Druckpunkten (missing dots) oder durch eine zu hohe Rauhigkeit (PPS-roughness)
bemerkbar macht. Es bestehen auch Probleme bei der Lauffähigkeit der Papierbahn, insbesondere
im Siebtrennbereich, wo es zum Sprühen von Wasser von der auf der Oberseite laufenden
Siebbespannung kommen kann.
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Bespannung zu schaffen, die für den Einsatz
insbesondere in der Siebpartie und insbesondere für die Herstellung hochwertiger SC-Papiere
geeignet ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Bespannung der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, dass die Bespannung (2, 3) auf der der Faserstoffbahn zugewandten
Seite Unterstützungsstellen 1400/cm
2 oder mehr, bevorzugt 1500/cm
2 oder mehr, ganz besonders bevorzugt 1600/cm
2 oder mehr und am meisten bevorzugt 1700/cm
2 oder mehr Faserunterstützungsstellen aufweist
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen enthalten.
[0007] Von Vorteil ist es, wenn im Falle des Einsatzes eines Gewebes für die Bespannung
die Faserunterstützungsstellen durch Fadenkreuzungspunkte eines Gewebes von Fäden,
die in Maschinenrichtung und in Querrichtung verlaufen, gebildet werden.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Fäden einen
kreisförmigen oder gegenüber der von ihnen gebildeten Ebene der Bespannung einen flachen
oder abgeflachten, insbesondere elliptischen Querschnitt haben.
[0009] Durch die Erfindung lässt sich die Druckqualität des Papiers verbessern, wenn die
erfindungsgemäße Bespannung, die als Gewebe oder als Membrane ausgebildet sein kann,
innerhalb der Siebpartie und/oder in der Pressenpartie eingesetzt wird. Durch die
Erfindung werden genügend feine Strukturen innerhalb des Gewebes oder der Gewebelagen
der Bespannungen ermöglicht. Um eine besondere glatte Oberfläche der Membran oder
der Bespannung zu schaffen, kann diese bzw. dieses oberflächlich, insbesondere auf
der der Papierbahn zugewandten Seite, abgeschliffen sein.
[0010] Mit Vorteil sind die Gewebe für die Siebbespannungen so gewählt, dass der Durchmesser
der kreisrunden Fäden 0,13 mm oder weniger, insbesondere 0,11 mm oder weniger, beträgt
oder dass die flachen Fäden eine Breite von 0,11 mm oder weniger haben und dass sie
eine Stärke von 0,13 mm oder weniger, insbesondere von 0,11 mm oder weniger, ganz
insbesondere von 0,08 mm oder weniger, aufweisen.
[0011] Ebenso erweist es sich auch als vorteilhaft, wenn die Bespannung ein SSB-Gewebe (SSB
= self supporting binder) ist.
[0012] Alternativ zu einem Gewebe kann die erfindungsgemäße Bespannung eine Membrane umfassen
oder durch eine Membrane gebildet werden. In diesem Fall ist es denkbar, die Faserunterstützungsstellen
durch Erhebungen der Membran gebildet werden. Es ist aber auch vorstellbar, dass die
Faserunterstützungsstellen durch Flächen einer Membran gebildet werden, wobei zwischen
den Flächen Senken oder Bohrungen in der Membran vorhanden sind.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Bespannung oder die
Membran auf der der Faserstoffbahn zugewandten Seite als Tragpunkte dienende Erhebungen
oder Hügel und im übrigen eine plane Fläche aufweist. Zwischen den Erhebungen kann
das aus der Faserstoffsuspension bzw. der Faserstoffbahn herausgesaugte oder herausgepresste
Wasser ablaufen. Durch Bohrungen oder durchgehende Öffnungen in der Bespannung bzw.
der Membran kann das in der Faserstoffsuspension bzw. der Faserstoffbahn enthaltene
Wasser auf die abgewandte Seite ablaufen.
[0014] Mit Vorteil werden die Erhebungen so hergestellt, dass sie eine Höhe von höchstens
0,08 mm, insbesondere von höchstens 0,06 mm, ganz insbesondere von höchstens 0,04
mm, haben. Die Erhebungen können einen Durchmesser zwischen 0,1 und 0,4 mm haben.
[0015] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Erhebungen
einen Durchmesser zwischen 0,1 und 0,4 mm haben.
[0016] Mit Vorteil lässt sich auch eine Bespannung einsetzen, das eine Dicke von 0,7 mm
oder weniger hat, insbesondere von weniger als 0,63 mm, ganz insbesondere von weniger
als 0,58 mm, hat.
[0017] Um eine gute Entwässerung der Faserstoffbahn zu gewährleisten, sind Leerräume innerhalb
der Bespannung bzw. der Membran vorhanden. Die Anzahl von Leerräumen innerhalb des
Gewebes auf der der Faserstoffbahn zugewandten Seite ist in vorteilhafter Weise kleiner
oder gleich der Anzahl der Leerräume auf der von der Faserstoffbahn abgewandten Seite.
[0018] Zur Erhöhung der Glätte der Bespannung oder der Membran lässt sich vorsehen, dass
sie auf ihrer der Faserstoffbahn zugewandten Oberfläche abgeschliffen oder kalandriert
ist.
[0019] Die Erfindung lässt sich sowohl bei einer Bespannung die ein Gewebe umfasst oder
durch ein Gewebe gebildet wird, wie auch bei einer Bespannung die eine Membran umfasst
oder durch ein Gewebe gebildet wird einsetzen.
[0020] Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ein Verfahren zum Herstellen einer Membran,
bei dem bzw. der die Erhebungen erfindungsgemäß auf der Oberfläche der Bespannung
oder der Membran mittels einer Gussform, insbesondere mittels eines Spritzgussverfahrens,
durch ein Bohrverfahren, durch Ablation, insbesondere Laserablation, durch Erodieren,
insbesondere durch Funkenerodieren, erzeugt werden.
[0021] Ebenso betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Erzeugen einer Faserstoffbahn,
insbesondere einer Papierbahn, die für den Tiefdruck geeignet ist. Hierbei wird ein
Gapformer (Siebformer) eingesetzt, bei dem entweder das Obersieb oder das Tragsieb
oder beide Siebe aus einer Bespannung gemäß der Erfindung hergestellt sind. Die Faserstoffbahn
wird mit einer Geschwindigkeit von 1600 m/min oder mehr, insbesondere von 1700 m/min
oder mehr, ganz insbesondere von 1800 m/min oder mehr, produziert.
[0022] Nachstehend wird die Erfindung in Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Siebpartie in einer schematischen Darstellung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Draufsicht auf ein Sieb und
- Fig. 3, 4
- Schnittansichten zweier verschiedener Siebe.
[0023] Ein Doppelsiebformer 1 (Fig. 1) umfasst ein Tragsieb 2 und ein Obersieb 3, zwischen
denen in einer Doppelsiebstrecke 4 eine Faserstoffbahn aus einer in einem Stoffauflauf
5 zugeführten Faserstoffsuspension eine Faserstoffbahn erzeugt wird. An dem Obersieb
3 umschlingt eine Formierwalze 6 mit einer Saugzone 7, während das Tragsieb 2 über
eine gegenüberliegende Umlenkwalze 8 geführt wird. Auf der Seite des Tragsiebs 2 ist
im Bereich der Doppelsiebstrecke 4 eine Saugeinrichtung 9 mit zwei Saugzonen 10, 11
angeordnet. Der Saugeinrichtung 9 liegen Leisten 12, 13, 14 gegenüber. Auf der Seite
des Obersiebs 3 eine Saugeinrichtung 15 mit Saugzonen 16, 17 und 18 angebracht.
[0024] Das Tragsieb 2 wird am Ende der Doppelsiebstrecke 4 über eine Siebsaugwalze 19 mit
zwei Saugzonen 20, 21 geführt. Anschließend bewegt sich das Tragsieb 2 an zwei Flachsaugern
22, 23 vorbei. Das Obersieb 3 wird über eine Umlenkwalze 25 weitergeführt.
[0025] Das Tragsieb 2 und das Obersieb 3 sind beispielsweise aufgebaut, wie in Fig. 2 dargestellt
ist. Auf der Faserstoffbahn zugewandten Fläche 26 sind Erhebungen 27 vorhanden, die
eine Höhe von beispielsweise 0,07 mm haben. Zwischen den Erhebungen 27 sind innerhalb
der Fläche 26 Bohrungen 28 vorhanden, durch die von der Faserstoffbahn abgegebenes
Wasser hindurchtritt und abgeführt wird. Optional kann vorgesehen sein, dass, wie
in der Fig. 2 und Fig. 3 angedeutet ist, die Erhebungen im Mittenbereich Senken 31
hat. Die Senken 31 könnten alternativ auch das Tragsieb 2 oder das Obersieb 3 durch
greifende Bohrungen sein.
[0026] Die Erhebungen 27 haben eine plateau- oder kuppenförmige Ausbildung (vgl. Fig. 3).
Das Sieb 2 oder 3 besteht entweder aus einem einzigen Material, oder es ist aus einer
mit einer Beschichtung 29 versehenen Unterlage 30 aufgebaut. Die Unterlage 30 besteht
aus einem Kunststoff und kann mit Fäden in CD und/ oder MD Richtung, die miteinander
verwoben oder nicht verwoben sein können, verstärkt sein. Das Sieb 2 oder 3 hat eine
Durchlässigkeit zwischen 40 cfm und 1500 cfm.
[0027] Die Beschichtung 29 kann mittels verschiedener Verfahren auf die Unterlage aufgebracht
werden, beispielsweise durch ein Gieß-, insbesondere ein Spritzgießverfahren. Anschließend
lassen sich die Zwischenräume zwischen den Erhebungen 27, die verbleiben sollen, durch
verschiedene Verfahren abtragen. Alternativ lässt sich auch durch eine auf eine Walze
aufgebrachte Schablone eine Oberfläche auf der Beschichtung herstellen, die die gewünschte
Anzahl von Erhebungen 27 aufweist, oder die Membran wird als ganze durch Ziehen zwischen
Walzen hergestellt.
1. Bespannung (2, 3) zum Fördern einer Faserstoffbahn in einer Maschine zur Herstellung
der Faserstoffbahn, insbesondere für den Einsatz in einem Spaltformer (Gapformer)
einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bespannung (2, 3) auf der der Faserstoffbahn zugewandten Seite 1400/cm2 oder mehr, bevorzugt 1500/cm2 oder mehr, ganz besonders bevorzugt 1600/cm2 oder mehr und am meisten bevorzugt 1700/cm2 oder mehr Faserunterstützungsstellen aufweist.
2. Bespannung (2, 3) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Faserunterstützungsstellen durch Fadenkreuzungspunkte eines Gewebes von Fäden,
die in Maschinenrichtung und in Querrichtung verlaufen, gebildet werden
3. Bespannung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fäden einen kreisförmigen oder gegenüber der von ihnen gebildeten Ebene der Bespannung
einen flachen oder abgeflachten, insbesondere elliptischen Querschnitt haben.
4. Bespannung (2, 3) zum Fördern einer Faserstoffbahn in einer Maschine zur Herstellung
einer Faserstoffbahn, umfassend ein Gewebe von Fäden, die in Maschinenrichtung und
in Querrichtung verlaufen, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Durchmesser der kreisrunden Fäden 0,13 mm oder weniger, insbesondere 0,11 mm
oder weniger, beträgt oder dass die flachen Fäden eine Breite von 0,11 mm oder weniger
haben und dass sie eine Stärke von 0,13 mm oder weniger, insbesondere von 0,11 mm
oder weniger, ganz insbesondere von 0,08 mm oder weniger aufweisen.
5. Bespannung (2, 3) zum Fördern einer Faserstoffbahn in einer Maschine zur Herstellung
der Faserstoffbahn, umfassend ein Gewebe von Fasern, die in Maschinenrichtung und
in Querrichtung verlaufen, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bespannung (2, 3) ein SSB-Gewebe (SSB = self stitched binding) ist.
6. Bespannung (2, 3) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bespannung eine Membran umfasst und dass die Faserunterstützungsstellen durch
Erhebungen der Membran gebildet werden.
7. Bespannung (2, 3), insbesondere nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie auf der der Faserstoffbahn zugewandten Seite als Tragpunkte dienende Erhebungen
(27) oder Hügel und im übrigen eine plane Fläche aufweist.
8. Bespannung (2, 3), insbesondere nach einem der Ansprüche 6 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Erhebungen (27) eine Höhe von höchstens 0,08 mm, insbesondere von höchstens 0,06
mm, ganz insbesondere von höchstens 0,04 mm, haben.
9. Bespannung (2, 3) nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Erhebungen einen Durchmesser zwischen 0,1 und 0,4 mm haben.
10. Bespannung (2, 3) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bespannung (2, 3) eine Dicke von 0,7 mm oder weniger hat, insbesondere von weniger
als 0,63 mm, ganz insbesondere von weniger als 0,58 mm.
11. Bespannung (2, 3) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
die Anzahl von Leerräumen innerhalb des Gewebes auf der der Faserstoffbahn zugewandten
Seite kleiner oder gleich der Anzahl der Leerräume auf der von der Faserstoffbahn
abgewandten Seite ist.
12. Bespannung (2, 3), insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie auf ihrer der Faserstoffbahn zugewandten Oberfläche abgeschliffen oder kalandriert
ist.
13. Verfahren zum Herstellen einer Bespannung (2, 3) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Erhebungen auf der Oberfläche der Bespannung (2, 3) oder der Membran mittels
einer Gussform, insbesondere mittels eines Spritzgussverfahrens, durch ein Bohrverfahren,
durch Ablation, insbesondere Laserablation, durch Erodieren, insbesondere durch Funkenerodieren,
erzeugt werden.
14. Verfahren zum Erzeugen einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papierbahn, die für
den Tiefdruck geeignet ist, mit einer Bespannung (2, 3) nach einem der Ansprüche 1
bis 12, die in einem Gapformer (Siebformer) eingesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Faserstoffbahn mit einer Geschwindigkeit von 1600 m/min oder mehr, insbesondere
von 1700 m/min oder mehr, ganz insbesondere von 1800 m/min oder mehr, produziert wird.