[0001] Die Erfindung betrifft einen Oberbau für schienengebundene Fahrzeuge, wie U-Bahnen,
S-Bahnen und Straßenbahnen, bestehend aus einem Gleisrost und einer Bettungsschicht,
die auf Querträgern eines Viaduktes aus Stahl oder Beton gelagert sind.
[0002] Ein durch offenkundige Benutzung bekannter, jedoch druckschriftlich derzeit nicht
belegbarer Oberbau der vorstehend genannten Art ist aus Teilstrecken der Berliner
S-Bahn bekannt. Dabei wird zwischen zwei Querträgern jeweils ein Tonnenblech gehaltert,
auf welches eine herkömmliche Schotterschicht als Bettungsschicht und in der Schotterschicht
ein Gleisrost aus Holzschwellen angeordnet ist. Die Querträger sind auf Stahllängsträgern
und diese auf Stahlstützen eines Viaduktes gelagert. Dieser bekannte Oberbau ist mit
dem Nachteil behaftet, daß die Tonnenbleche ganz oder teilweise durchgerostet sind,
die Wartung und die Instandhaltung sich sowohl als sehr zeit- als auch sehr kostenaufwendig
aufweisen und eine Körperschalldämmung nicht vorhanden ist. Letzteres führt zu starken
Schallemissionen, die von der Umgebung als äußerst unangenehm empfunden werden, insbesondere
dann, wenn diese Viadukt-Trassen durch Wohngebiete führen.
[0003] Und schließlich können Reparaturarbeiten in den zur Verfügung stehenden Sperrpausen
nur unzureichend durchgeführt werden.
[0004] Von diesem nächstkommenden Stand der Technik ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Oberbau der eingangs genannten Gattung zu schaffen, der in den zur
Verfügung stehenden, kurzen Sperr- bzw. Zugpausen erstellt werden kann, die Tonnenbleche
als tragendes Element entbehrlich werden läßt und über eine Körperschalldämmung verfügt.
[0005] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem eingangs genannten Gattungsbegriff nach
einer ersten Alternative dadurch gelöst, daß auf den vorhandenen Querträgern eine
dessen Unebenheiten kompensierende Ausgleichsschicht, darauf eine Schalung mit eingebrachter
Bewehrung sowie in dieser der aus Zweiblockschwellen mit Gitterträgern bestehende
Gleisrost angeordnet ist und nach höhen- und lagemäßiger Ausrichtung des Gleisrostes
ein schnell aushärtender Ortbeton als Bettungsschicht bis zur Oberkante der Zweiblockschwellen
eingebracht ist, wobei zur Körperschalldämmung ein entropieelastisches Lager zwischen
der Ausgleichsschicht und der Schalung und/oder unterhalb der Köpfe der Schienen angeordnet
ist. Die Ausgleichsschicht ist erforderlich, um die Unebenheiten durch die Nieten
der Querträger sowie eventuelle Absenkungen und den damit verbundenen Neigungen zu
kompensieren. Die in die Schalung eingebrachte Bewehrung sowie die Gitterträger der
Zweiblockschwellen führen nach der Aushärtung des eingefüllten, schnell aushärtenden
Ortbetons zu einer äußerst biegesteifen Platte.
[0006] Zur Körperschalldämmung sind insgesamt drei Maßnahmen vorgesehen: Entweder ist ein
entropieelastisches Lager nur zwischen der Ausgleichsschicht und der Schalung oder
nur unterhalb der Schiene oder unterhalb beider Bauelemente angeordnet. Bei letzterem
ergibt sich ein Masse-Federsystem mit zwei hintereinander geschalteten Federn, deren
Federhärten aufeinander abzustimmen sind, weil bei hintereinander angeordneten Federn
die Federhärte der schwächeren Feder die Gesamtfederhärte bestimmt.
[0007] Vorteilhaft wird die Ausgleichsschicht von einem schnell aushärtenden Beton, Harz,
Kunststoff oder kunststoffvergüteten Beton in Form einer vollflächigen Unterlagsplatte
gebildet. Es ist jedoch auch möglich, die Ausgleichsschicht aus Ausgleichselementen
in Form von starren Körpern herzustellen.
[0008] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind auf den Querträgern in
regelmäßigen Abständen Horizontallager zur Aufnahme der horizontalen Längs- und Querkräfte
angeordnet.
[0009] Auch bei der Ausbildung der Schalung gestattet die vorstehend beschriebene erste
Lösungsalternative mehrere Ausführungsformen:
[0010] Nach einer ersten Ausführungsform wird die Schalung als verlorene Schalung ausgebildet.
Dies hat den Vorzug, daß sie mit zur Tragfähigkeit herangezogen werden kann. Dabei
kann die Schalung aus einer Edelstahlwanne bestehen oder aus einer feuerverzinkten
oder kunststoffbeschichteten Schalwanne oder aus Faserzementelementen.
[0011] Nach einer zweiten Ausführungsform wird die Schalung als teilweise verlorene und
teilweise als wiederverwendbare Schalung ausgebildet. Dies kann beispielsweise dadurch
erfolgen, daß die Bodenfläche der Schalung als verlorene Schalung aus Edelstahl oder
aus einem feuerverzinkten oder kunststoffbeschichteten Blech oder aus Faserzementplatten
und die Seitenwände als wiederverwendbare Schalungswände aus Holz oder aus Stahl gebildet
werden, was die Erstellungskosten entsprechend minimiert. Die Bodenplatte ist zur
Aussteifung vorteilhaft mit senkrecht zu den Querträgern verlaufenden Längssicken
versehen.
[0012] Nach einer zweiten Lösungsalternative wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
in Verbindung mit dem eingangs genannten Gattungsbegriff dadurch gelöst, daß auf den
vorhandenen Querträgern eine dessen Unebenheiten kompensierende Ausgleichsschicht
und darauf ein platten- oder rahmenförmiges Stahlbeton- oder Spannbeton-Fertigteil
als Bettungsschicht angeordnet ist, welches bereits Aufnahmen und Befestigungen für
die Schienen enthält, die nach ihrer höhen- und lagemäßigen Ausrichtung darauf befestigt
sind, wobei auch hier zur Körperschalldämmung ein entropieelastisches Lager zwischen
der Ausgleichsschicht und dem Beton-Fertigteil und/oder unterhalb der Köpfe der Schienen
angeordnet ist. Diese Lösungsalternative zeichnet sich durch eine sehr präzise zu
erstellende Fertigteil-Konstruktion von hoher Qualität aus, welche die Arbeitszeiten
zur Erstellung der Neukonstruktion entsprechend herabsetzt. Auch hier können zur Körperschalldämmung
drei unterschiedliche Ausführungsformen ermöglicht werden:
[0013] Das entropieelastische Lager kann entweder zwischen der Ausgleichsschicht und dem
Beton-Fertigteil oder unterhalb der Köpfe der Schienen oder unter beiden angeordnet
werden. Da das Gewicht der Beton-Fertigteile, der Schienen sowie die exakte Form der
Beton-Fertigteile an ihrer Unterseite bekannt sind, kann je nach zu dämmenden Frequenzen
das entropieelastische Lager zwischen Ausgleichsschicht und Beton-Fertigteil einerseits
und/oder unterhalb der Schienen exakt den Körperschalldämmung-Bedürfnissen angepaßt
werden.
[0014] Dabei erlaubt in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung diese Lösungsalternative
zur Befestigung der Schienen sowohl eine herkömmliche, diskontinuierliche als auch
eine herkömmliche, kontinuierliche Befestigung.
[0015] Bei beiden Ausführungsformen ist das entropieelastische Lager entweder als Streifen,
Matte oder als Platte ausgebildet.
[0016] Um auch eine Schallübertragung zwischen den Horizontallagern und der jeweils angrenzenden
Fläche der Bettungsschicht zu unterbinden bzw. entsprechend zu dämmen, ist ein weiteres
entropieelastisches Lager auch zwischen den Horizontallagern und der jeweils angrenzenden
Fläche der Bettungsschicht angeordnet.
[0017] Zur Aufnahme der Horizontalkräfte ist die Bettungsschicht an ihren Fugenstoßseiten
mit einer Verzahnung versehen, die in besonders vorteilhafter Weise entweder geradlinig,
rechteckig oder trapezförmig ausgebildet ist.
[0018] Verfahrensmäßig wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch folgende Verfahrensschritte
gelöst:
a) In einer Sperrpause wird nach Herausnahme des vorhandenen Gleisrostes und der darunter
befindlichen Bettung die Oberfläche der Querträger gereinigt,
b) auf der Oberfläche der Querträger wird die Ausgleichsschicht aufgebracht,
c) auf der Ausgleichsschicht wird das entropieelastische Lager angeordnet, und
d) darauf wird entweder die Schalung mit der Bewehrung, dem Gleisrost und dem schnell
aushärtenden Beton oder das Beton-Fertigteil als Bettungsschicht aufgebracht, und
e) nach der höhen- und lagemäßigen Ausrichtung der Schienen erfolgt die Einbringung
des Ortbetons, oder unmittelbar nach dem Aufbringen der Beton-Fertigteile als Bettungsschicht
werden die Schienen mit oder ohne eine entropieelastische Lagerung unterhalb der Köpfe
der Schienen kontinuierlich oder diskontinuierlich gelagert und positioniert.
[0019] Die bisherigen Ausführungen gehen stets davon aus, daß bereits ein Oberbau vorhanden
ist und zur Einbringung des neuen, erfindungsgemäßen Oberbaus nur die Zeit in den
Sperrpausen zur Verfügung steht, die sich auf sechs bis acht Stunden erstrecken kann.
[0020] Es versteht sich jedoch von selbst, daß der erfindungsgemäße Oberbau auch für neu
zu erstellende Viadukte hervorragend geeignet ist. In diesem Fall können die Querträger
gleichfalls als Fertigteile aus Stahl oder Beton hergestellt werden, so daß die bisher
infolge der Unebenheiten der Nieten sowie infolge von Neigungsabsenkungen erforderliche
Ausgleichsschicht entbehrlich wird. Auch kann auf der Oberseite dieser Querträger
bereits ein entropieelastisches Lager angeordnet sein, so daß nach Auflagerung und
Befestigung der Querträger auf den Hauptträgern des Viaduktes die Beton-Fertigteile
angeordnet werden können.
[0021] Dieser Oberbau gestattet die abschnittsweise Fertigung in Längenabschnitten von 5
m, 10 m, 20 m, 30 m oder 40 m.
[0022] Als Ortbeton wird vorteilhaft ein binnen zwei bis drei Stunden aushärtender Beton
verwendet.
[0023] Zur weiteren Herabsetzung der Montagezeiten und Kosten werden in den schnell aushärtenden
Beton bzw. in die Beton-Fertigteile auch die Halterungen für die Stromschienen sowie
für die Schutz- bzw. Führungsschienen angeordnet.
[0024] Bei Neubauten können zur Verlegung der Beton-Fertigteile die handelsüblichen Hubkräne
und bei der Ausführungsalternative mit Ortbeton zur Verlegung der Schalungen, der
Bewehrung und der Gleisroste einerseits bzw. der Beton-Fertigteile mit den Gleisen
andererseits ein an sich bekannter Montagewagen mit Hubeinrichtung sowie ein Montagerahmen
verwendet werden, wie er bereits ausführlich in der DE 199 52 803 C2 beschrieben worden
ist.
[0025] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt parallel zu den Gleisen durch einen Oberbau eines Viaduktes
gemäß dem Stand der Technik im rechten Teil sowie gemäß der Erfindung im übrigen Teil
des Bildes mit einer Dehnfuge und einer Arbeitsfuge,
Fig. 2 die Draufsicht von Fig. 1,
Fig. 3 die Schnittansicht entlang der Pfeile III-III von Fig. 2 und 4 durch den Oberbau
des Viaduktes und
Fig. 4 eine der Fig. 2 ähnliche Draufsicht, jedoch mit zwei Arbeitsfugen und ohne
eine Dehnfuge.
[0026] In Fig. 1 ist im rechten Bildteil ein herkömmlicher Oberbau O dargestellt, der im
wesentlichen aus auf Holzschwellen H befestigten Gleisen G besteht, die in ein Schotterbett
S eingebettet sind. Das Schotterbett S wird von Tonnenblechen T gehalten, die auf
Querträgern 2 mit Längsversteifungen 3 gehaltert sind. Die Querträger 2 sind wiederum
auf aus Fig. 3 ersichtlichen Längsträgern 4 gelagert, die gemeinsam mit den Querträgern
2 ein Viadukt bilden, welches beispielsweise über Straßen hinweg durch eine Innenstadt
geführt ist. Diese Tonnenbleche T sind im Laufe der Zeit teilweise durchgerostet und
teilweise nicht mehr tragfähig, so daß die Sicherheit einer solchen Trasse nicht mehr
gewährleistet werden kann. Außerdem verfügt der bisherige Oberbau O über keine Maßnahme
zur Körperschalldämmung.
[0027] Hier setzt nun die Erfindung ein, deren Aufbau im linken Bildteil von Fig. 1 dargestellt
ist. Der neue Oberbau 1 nutzt die bisherigen Querträger 2 auf dem Viadukt, die auf
Längsträgern 4 gelagert sind, zu einem völlig neuen Aufbau aus. Wie aus Fig. 1 in
Verbindung mit Fig. 3 entnommen werden kann, wird nach einer ersten Lösungsalternative
der Erfindung auf den Querträgern 2 eine dessen Unebenheiten infolge der Nieten N
kompensierende Ausgleichsschicht 5, darauf ein entropieelastisches Lager 6 und darauf
eine wannenförmige Schalung 7 angeordnet. In die Schalung 7 wird eine Bewehrung 8
eingebracht und in dieser der aus Zweiblockschwellen 9 mit Gitterträgern 10 bestehende
Gleisrost 11 angeordnet. Nach der höhen- und lagemäßigen Ausrichtung des Gleisrostes
11 wird ein schnell aushärtender Ortbeton 12 in die Schalung 7 bis etwa zur Oberkante
9a der Zweiblockschwellen 9 eingefüllt. Die Erfindung sieht ferner vor, entweder alternativ
oder gemeinsam mit dem entropieelastischen Lager 6 ein weiteres entropieelastisches
Lager 6a unterhalb des Fußes 13a der Schienen 13 oder zu beiden Seiten des Schienensteges
13b, auf jeden Fall unterhalb des Schienenkopfes 13c zur Körperschalldämmung anzuordnen.
[0028] Die Ausgleichsschicht 5 wird von einem schnell aushärtenden Beton, Harz, Kunststoff
oder kunststoffvergüteten Beton in Form einer vollflächigen Unterlagsplatte gebildet.
Alternativ ist es auch möglich, diese Ausgleichsschicht 5 in Form von mehreren starren
Körpern oder von einem durchgehenden Balken herzustellen, der auf dem Querträger 2
auflagert.
[0029] Wie aus Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 2 und 4 entnommen werden kann, sind auf den
Querträgern 2 in regelmäßigen Abständen A Horizontallager 14 zur Aufnahme der horizontalen
Längs- und Querkräfte des neuen Oberbaus 1 angeordnet.
[0030] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Schalung 7 als verlorene Schalung
ausgebildet. Sie besteht aus einer Edelstahlwanne oder aus einer feuerverzinkten oder
kunststoffbeschichteten Stahlwanne oder aus Faserzementelementen. Diese Wanne muß
so ausgebildet sein, daß sie vor dem Abbindeprozeß des schnell aushärtenden Betons
die darauf befindlichen Lasten sicher tragen kann. Auch nach dem Abbindeprozeß des
schnell aushärtenden Betons mit der darin befindlichen Bewehrung und Gleisrosten kann
sie Lasten aufnehmen und insbesondere auf Biegung beansprucht werden.
[0031] Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die Schalung
7 als teilweise verlorene und als teilweise wiederverwendbare Schalung verwendet werden,
beispielsweise dadurch, daß die Bodenfläche 7a die verlorene Schalung und die Seitenwände
7b eine wiederverwendbare Schalung, beispielsweise in Form von z.B. Holz- oder Stahlteilen,
bilden.
[0032] Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, befindet sich das entropieelastische Lager
6 nicht nur zwischen der Oberseite 5a der Ausgleichsschicht 5 und der Unterseite 12a
der Betonschicht 12, sondern auch zwischen den Horizontallagem 14 und der angrenzenden
Fläche 12b der aus Beton bestehenden Bettungsschicht 12 oder der angrenzenden Seitenfläche
7b der verlorenen Schalung 7.
[0033] Wie weiterhin aus Fig. 3 ersichtlich ist, wird vorteilhaft die Bodenfläche 7a der
Schalung 7 mit im Querschnitt trapezförmigen Längssicken 7c versehen, die senkrecht
zu den Querträgern 2 verlaufen und die Biegesteifigkeit der Bodenplatte 7a der Schalung
7 erhöhen.
[0034] Wie bereits vorstehend erwähnt sowie in Fig. 4 dargestellt, wird der neue Oberbau
1 abschnittsweise in Abschnitten I, II etc. von 5 m, 10 m, 20 m, 30 m oder 40 m verlegt.
Um an den Stoßseiten 15, 16 der Arbeitsfugen 24 der Oberbauabschnitte I und II die
Horizontalkräfte aufnehmen zu können, ist die Bettungsschicht 12 an diesen Stoßseiten
15, 16 der Arbeitsfugen 24 mit einer Verzahnung 17 versehen, die formschlüssig ineinandergreift.
Die Form der Verzahnung 17 kann verschiedenartig ausgebildet werden, z.B. einen geradlinigen,
rechteckigen oder trapezförmigen Verlauf aufweisen.
[0035] Für den Ortbeton 12 wird vorteilhaft ein binnen zwei bis drei Stunden aushärtender
Beton verwendet.
[0036] In die Zweiblockschwellen 9 sind bereits Befestigungselemente für die Halterungen
18 für die aus Fig. 3 ersichtlichen Stromschienen 19 ebenso angeordnet wie die Halterungen
18a für die Schutz- bzw. Führungsschienen 20.
[0037] In Fig. 3 sind in der rechten Bildhälfte längsverlaufende Träger 21 mit Geländer
22 sowie ein Laufsteg 23 dargestellt, der jedoch zu der vorliegenden Erfindung keine
Beziehung aufweist und daher auch nicht weiter beschrieben wird.
[0038] In Fig. 2 ist ein an den Bereich II anschließender Bereich III dargestellt, zwischen
denen sich eine Dehnfuge 25 befindet, die mittig mit Horizontallagern 14 zur Aufnhme
von Längskräften versehen ist. Ansonsten sind mit der Fig. 4 übereinstimmende Teile
mit gleichen Bezugsziffern versehen.
[0039] Alternativ zu der vorbeschriebenen Ausführungsform mit einem schnell aushärtenden
Ortbeton 12 sieht die Erfindung als weitere Ausführungsform eine solche vor, bei welcher
auf den vorhandenen Querträgern 2 eine dessen Unebenheiten kompensierende Ausgleichsschicht
5 und auf der wiederum eine entropieelastische Dämmschicht 6 und darauf ein platten-
oder rahmenförmiges Stahlbeton- oder Spannbeton-Fertigteil als Bettungsschicht 12
angeordnet ist, welches bereits Aufnahmen und Befestigungen für die Schienen 13 enthält,
die nach ihrer höhen- und lagemäßigen Ausrichtung darauf befestigt werden. Alternativ
kann selbstverständlich auch bei dieser zweiten Ausführungsform an den Fuß 13a der
Schienen 13 oder zu beiden Seiten des Schienensteges 13b ein entropieelastisches Lager
6a und/oder ein weiteres entropieelastisches Lager 6 an der Unterseite der Beton-Fertigteile
angeordnet werden.
[0040] Die Befestigung der Schienen 13 kann bei dieser Fertigteil-Konstruktion von einer
herkömmlichen diskontinuierlichen oder von einer herkömmlichen kontinuierlichen Befestigung
gebildet werden.
[0041] Ebenso können bei beiden Ausführungsformen das entropieelastische Lager 6, 6a entweder
als Streifen, als Matte oder als Platte ausgebildet sein, z.B. unterhalb der Schienenfüße
13a als Streifen und auf den Querträgern 2 als Matte oder Platte ausgeführt sein.
[0042] Um die vorbeschriebenen Ausführungsformen, sei es in Ortbeton oder als Beton-Fertigteil-Konstruktion,
auf den vorhandenen Querträgern 2 eines Viaduktes anordnen zu können, wird wie folgt
verfahren:
[0043] In einer Sperrpause von z.B. 6 bis 8 Stunden wird nach der vollständigen Herausnahme
des alten Gleisrostes G sowie des Schotters S aus den Tonnenblechen T die Oberfläche
der Querträger 2 gereinigt. Auf der gereinigten Oberfläche der Querträger 2 wird die
Ausgleichsschicht 5 aufgebracht, sei es in Form einer vollflächigen Unterlagsplatte
aus einem schnell aushärtenden Beton, Harz, Kunststoff oder kunststoffvergüteten Beton
oder sei es in Form von starren Körpern oder eines durchgehenden Balkens.
[0044] Auf dieser Ausgleichsschicht 5 der Schienen 13 wird sodann das entropieelastische
Lager 6 bzw. 6a angeordnet.
[0045] Bei der Ortbetonlösung wird hiernach auf dem entropieelastischen Lager 6 die Schalung
7 mit der darin befindlichen Bewehrung 8 aufgebracht und nach der höhen- und lagemäßigen
Ausrichtung des Gleisrostes 11 mit den Schienen 13 der Ortbeton 12 eingefüllt.
[0046] Bei der Beton-Fertigteil-Lösung wird auf dem entropieelastischen Lager 6 das Beton-Fertigteil,
sei es in Form eines Stahlbeton- oder Spannbeton-Fertigteils, angeordnet, welches
bereits die Befestigung für die Schienen 13 und gegebenenfalls das entropieelastische
Lager 6a enthält. Sodann werden nach der höhenund lagemäßigen Ausrichtung der Schienen
13 diese auf dem Beton-Fertigteil mit bekannten herkömmlichen Mitteln fixiert. Dabei
ist es auch möglich, die Unterseite des Beton-Fertigteils direkt mit dem entropieelastischen
Lager 6 zu versehen, so daß dadurch ein weiterer Montageschritt erspart und somit
die Montagezeit verkürzt wird.
[0047] Als Hilfsmittel zur Verlegung der Schalungen 7, der Bewehrung 8 und der Gleisroste
9, 13 bzw. der Beton-Fertigteile mit den Gleisen 13 wird ein an sich bekannter Montagewagen
mit Hubeinrichtung sowie ein Montagerahmen verwendet, wie er ausführlich in der DE
199 52 803 C2 beschrieben ist.
Bezugszeichenliste:
[0048]
Oberbau |
1 |
|
|
Querträger |
2 |
|
|
Längsversteifungen |
3 |
|
|
Längsträger |
4 |
|
|
Ausgleichsschicht |
5 |
|
|
Oberseite der Ausgleichsschicht 5 |
5a |
|
|
entropieelastische Lager |
6, 6a |
|
|
verlorene Schalung |
7 |
|
|
Bodenteil der Schalung 7 |
7a |
|
|
Seitenwände der Schalung 7 |
7b |
|
|
Längssicken |
7c |
|
|
Bewehrung |
8 |
|
|
Zweiblockschwellen |
9 |
|
|
Oberkante der
Zweiblockschwellen 9 |
9a |
|
|
Gitterträger der Zweiblockschwellen 9 |
10 |
|
|
Gleisrost |
11 |
|
|
Ortbeton bzw. Bettungsschicht |
12 |
|
|
Unterseite der Bettungsschicht 12 |
12a |
|
|
Seitenfläche der Bettungsschicht 12 |
12b |
|
|
Schiene |
13 |
|
|
Fuß der Schiene 13 |
13a |
|
|
Schienensteg |
13b |
|
|
Schienenkopf |
13c |
|
|
Horizontallager |
14 |
|
|
Fugenstoßseiten der
Abschnitte I, II |
15, 16 |
|
|
Verzahnung |
17 |
|
|
Halterung für Stromschienen |
18 |
|
|
Halterung für Schutz- bzw.
Führungsschiene |
18a |
|
|
Stromschienen |
19 |
|
|
Führungsschienen |
20 |
|
|
Träger |
21 |
|
|
Geländer |
22 |
|
|
Laufsteg |
23 |
|
|
Arbeitsfuge |
24 |
|
|
Dehnfuge |
25 |
|
|
Längenabstände |
A |
|
|
Oberbau |
O |
|
|
Gleise |
G |
|
|
Holzschwellen |
H |
|
|
Nieten |
N |
|
|
Schotterbett |
S |
|
|
Tonnenbleche |
T |
1. Oberbau für schienengebundene Fahrzeuge, wie U-Bahnen, S-Bahnen und Straßenbahnen,
bestehend aus einem Gleisrost und einer Bettungsschicht, die auf Querträgern eines
Viaduktes aus Stahl oder Beton gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß auf den vorhandenen Querträgern (2) eine dessen Unebenheiten kompensierende Ausgleichsschicht
(5), darauf eine Schalung (7) mit eingebrachter Bewehrung (8) sowie in dieser der
aus Zweiblockschwellen (9) mit Gitterträgern (10) bestehende Gleisrost (11) angeordnet
ist und nach höhen- und lage mäßiger Ausrichtung des Gleisrostes (9, 13) ein schnell
aushärtender Ortbeton (12) als Bettungsschicht bis zur Oberkante (9a) der Zweiblockschwellen
(9) eingebracht ist, wobei zur Körperschalldämmung ein entropieelastisches Lager (6)
zwischen der Ausgleichsschicht (5) und der Schalung (7) und/oder unterhalb der Köpfe
(13c) der Schienen (13) angeordnet ist.
2. Oberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsschicht (5) von einem schnell aushärtenden Beton, Harz, Kunststoff
oder kunststoffvergüteten Beton in Form einer vollflächigen Unterlagsplatte gebildet
ist.
3. Oberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsschicht (5) aus Ausgleichselementen in Form von starren Körpern besteht.
4. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Querträgern (2) in regelmäßigen Abständen Horizontallager (14) zur Aufnahme
der horizontalen Längs- und Querkräfte angeordnet sind.
5. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalung (7) als verlorene Schalung ausgebildet ist.
6. Oberbau nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalung (7) aus einer Edelstahlwanne besteht.
7. Oberbau nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalung (7) aus einer feuerverzinkten oder kunststoffbeschichteten Stahlwanne
hergestellt ist.
8. Oberbau nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalung (7) aus Faserzementelementen besteht.
9. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalung (7) teilweise als verlorene und teilweise als wiederverwendbare Schalung
ausgebildet ist.
10. Oberbau nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenfläche (7a) der Schalung (7) aus Edelstahl oder aus einem feuerverzinkten
oder kunststoffbeschichteten Blech oder aus Faserzementplatten und die Seitenflächen
(7b) der Schalung (7) aus wiederverwendbaren Schalelementen aus z.B. Holz- oder Stahl
bestehen.
11. Oberbau für schienengebundene Fahrzeuge, wie U-Bahnen, S-Bahnen und Straßenbahnen,
bestehend aus einem Gleisrost und einer Bettungsschicht, die auf Querträgem eines
Viaduktes aus Stahl oder Beton gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß auf den vorhandenen Querträgern (2) eine dessen Unebenheiten kompensierende Ausgleichsschicht
(5) und darauf ein platten- oder rahmenförmiges Stahlbeton- oder Spannbeton-Fertigteil
als Bettungsschicht (12) angeordnet ist, welches bereits Aufnahmen und Befestigungen
für die Schienen (13) enthält, die nach ihrer höhenund lagemäßigen Ausrichtung darauf
befestigt sind, wobei zur Körperschalldämmung ein entropieelastisches Lager (6) zwischen
der Ausgleichsschicht (5) und dem Beton-Fertigteil (12) und/oder unterhalb der Köpfe
der Schienen (13) angeordnet ist.
12. Oberbau nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung der Schienen (13) von einer herkömmlichen, diskontinuierlichen Befestigung
gebildet ist.
13. Oberbau nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung der Schienen (13) aus einer herkömmlichen, kontinuierlichen Befestigung
besteht.
14. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das entropieelastische Lager (6) entweder als Streifen, Matte oder Platte ausgebildet
ist.
15. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das entropieelastische Lager (6) auch zwischen den Horizontallagern (14) und der
angrenzenden Fläche (12b) der Bettungsschicht (12) angeordnet ist.
16. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme der Horizontalkräfte die Bettungsschicht (12) an ihren Fugenstoßseiten
(15, 16) mit einer Verzahnung (17) versehen ist.
17. Oberbau nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzahnung (17) geradlinig, rechteckig oder trapezförmig ausgebildet ist.
18. Verfahren zur Herstellung eines schotterlosen Oberbaus, der abschnittsweise verlegt
wird, nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) In einer Sperrpause wird nach Herausnahme eines Abschnittes des vorhandenen Oberbaus
(O) bestehend aus dem Gleisrost (G, H) und der darunter befindlichen Bettung (S),
die Oberfläche der Querträger (2) gereinigt,
b) auf der Oberfläche der Querträger (2) wird die Ausgleichsschicht (5) aufgebracht,
c) auf der Ausgleichsschicht (5) wird das entropieelastische Lager (6) angeordnet,
d) darauf wird entweder die Schalung (7) mit der Bewehrung, dem Gleisrost und dem
schnell aushärtenden Beton (12) oder das Beton-Fertigteil als Bettungsschicht (12)
aufgebracht, und
e) nach der höhen- und lagemäßigen Ausrichtung der Schienen (13) erfolgt die Einbringung
des Ortbetons (12), oder unmittelbar nach dem Aufbringen des Beton-Fertigteils als
Bettungsschicht (12) werden die Schienen (13) mit oder ohne eine entropieelastische
Lagerung (6a) unterhalb der Köpfe (13c) der Schienen (13) kontinuierlich oder diskontinuierlich
gelagert und positioniert.
19. Herstellungsverfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberbau ( 1 ) abschnittsweise in Abschnitten (I, II) in Längenabständen (A) von
5 m, 10 m, 20 m, 30 m oder 40 m verlegt wird.
20. Herstellungsverfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß als Ortbeton (12) ein etwa binnen zwei bis drei Stunden aushärtender Beton verwendet
wird.
21. Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zweiblockschwellen (9) bzw. in den Beton-Fertigteilen (12) auch Befestigungselemente
für die Halterungen (18) der Stromschienen (19) sowie für die Halterungen (18a) der
Schutz- bzw. Führungsschienen (20) angeordnet werden.
22. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 18 bis 21. dadurch gekennzeichnet, daß zur Verlegung der Schalungen (7), der Bewehrung (10) und der Gleisroste (9, 13) einerseits
bzw. der Beton-Fertigteile (12) mit den Gleisen (13) andererseits ein an sich bekannter
Montagewagen mit Hubeinrichtung sowie ein Montagerahmen verwendet werden.