[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufnehmen von Schwebstoffen mit den im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Ein häufig während der Sommermonate stattfindendes übermäßiges Algenwachstum führt
an vielen Küstenabschnitten dazu, dass Algen oder Algenschaum neben anderen Schwebstoffen
den ufernahen Wassersaum vieler Badestrände verunreinigen. Badegäste fühlen sich durch
die Schwebstoffe, sowohl im Wasser schwebend als auch an den Strand geschwemmt, belästigt.
Daher ist das pflanzliche Treibgut zu entfernen.
[0003] Zumeist werden angeschwemmte Algen und Seegras am Ufer bzw. am Strand manuell mit
Harken, Rechen und Schaufeln oder mittels größeren Räumgeräts aufgenommen und gesammelt,
um anschließend zu Dämmmaterial, Katzenstreu und Ähnlichem verarbeitet zu werden.
Zuvor müssen die pflanzlichen Bestandteile aufwendig von dem Sand getrennt werden,
da etwa die Hälfte des zur Aufbereitung vorgesehenen Sammelguts aus Sand und anderen
nichtpflanzlichen Bodenpartikeln besteht..
[0004] In der DE 100 00 154 A1 ist ein Fahrzeug zum Reinigen eines Flutsaums beschrieben,
in dessen Frontbereich eine Pick-up-Einheit angeordnet ist, über die Treibgut zusammen
mit Sand und Steinen aufgenommen werden und über ein Förderband zu einem Sammelbereich
auf dem Fahrzeug transportiert werden, wo Sand und Gestein per Hand oder mittels geeigneter
Maschinen aufwendig getrennt werden müssen.
[0005] Aus der DE 40 29 021 A1 ist ein im Wasser fahrendes Kettenfahrzeug bekannt, an dessen
Frontseite eine Schneidvorrichtung zum bodennahen Abschneiden von Wasserpflanzen sowie
eine Ansaugpumpe zum Ansaugen dieser Pflanzen angeordnet ist. Pflanzen und Seewasser
werden in einer Zentrifuge getrennt und die Wasserpflanzen auf dem Fahrzeug direkt
weiterverarbeitet. Nachteilig an diesem Fahrzeug ist neben dem hohen Kraftstoffverbrauch
und der Lärmbelästigung vor allem die Verschleißanfälligkeit der auf dem Fahrzeug
angeordneten Vorrichtung.
[0006] Die DE 100 44 014 C2 beschreibt eine Einrichtung, bei der eine Saugvorrichtung Wasserpflanzen
und Seewasser mittels einer Saugpumpe über einen Ansaugstutzen in einen Aufnahmebehälter
befördert, wo die Pflanzen in einem Siebkorb gesammelt werden und das Seewasser über
ein Ablassventil abfließt. Auch diese Anordnung ist sehr stör- und verschleißanfällig.
[0007] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zu schaffen, mit welcher Schwebstoffe und insbesondere pflanzliches Treibgut
aus Gewässern bei leichter Bedienbarkeit zuverlässig aufgenommen werden können, wobei
die Vorrichtung technologisch einfach und kostengünstig zu realisieren sein soll.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Aufnehmen von Schwebstoffen aus Gewässern
mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und
den Zeichnungen.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufnehmen von Schwebstoffen, insbesondere von
pflanzlichem Treibgut aus Gewässern weist einen geschlossenen Behälter und einen Ansaugstutzen
auf, welcher in das Gewässer einführbar und mit dem Behälter leitungsverbunden ist.
Des Weiteren weist die Vorrichtung eine erste Pumpe zum Entfernen von Luft aus dem
Behälter und eine zweite Pumpe im Wesentlichen zum Entfernen von Wasser aus dem Behälter
sowie Mittel zum Zurückhalten von pflanzlichem Treibgut innerhalb des Behälters auf.
[0010] Der Behälter kann sowohl auf einem Gewässer als auch im Uferbereich eines Gewässers
angeordnet sein und dort bewegt werden. Es muss nur gewährleistet sein, dass der Ansaugstutzen,
der über eine geeignete Leitungsverbindung, beispielsweise eine Rohr- oder Schlauchverbindung
an dem Behälter angeschlossen ist, in das Gewässer eingeführt werden kann.
[0011] Die erste Pumpe zum Entfernen von Luft aus dem Behälter, bei der es sich vorzugsweise
um eine Vakuumpumpe, beispielsweise eine Lamellenpumpe, handelt, erzeugt in dem Behälter
einen Unterdruck, der dazu führt, dass der im Wasser befindliche Ansaugstutzen Wasser
und die darin enthaltenen Schwebstoffe in den Behälter saugt. Vorteilhaft ist diese
erste Pumpe zum Ansaugen von Luft so angeordnet, dass sie mit dem von dem Ansaugstutzen
angesaugten Wasser-Schwebstoff-Gemisch gar nicht in Berührung kommt. Hierzu ist der
Ansaugstutzen der Pumpe zum Ansaugen von Luft bevorzugt so in dem Behälter positioniert,
dass er sowohl von dem Zulauf des in den Behälter einströmenden Wassers als auch von
dem in dem Behälter stehenden Wasser möglichst weit beabstandet ist. Ferner erlaubt
es diese Anordnung, dass neben dem Wasser eventuell auch Luft mit angesaugt werden
kann. Die erste Pumpe zum Entfernen von Luft aus dem Behälter ist dafür vorgesehen,
den erforderlichen Unterdruck im Behälter zu schaffen, damit eine Ansaugung von Wasser,
Schwebstoffen, ggf. auch Luft durch den Ansaugstutzen erfolgt.
[0012] Das in den Behälter geförderte Wasser wird von der zweiten Pumpe, bei der es sich
zweckmäßiger Weise um eine Flüssigkeitspumpe, bevorzugt um eine Membranpumpe, handelt,
an Ort und Stelle wieder aus dem Behälter abgesaugt, wobei in dem Behälter Mittel
vorgesehen sind, die das pflanzliche Treibgut innerhalb des Behälters zurückhalten,
so dass dieses in dem Behälter gesammelt wird.
[0013] Anders als bei dem Aufnehmen des pflanzlichen Treibguts am Strand, gewährleistet
die erfindungsgemäße Vorrichtung auf einfache Weise dadurch, dass die Schwebstoffe
direkt aus dem Gewässer aufgenommen werden, dass nur ein sehr geringer Anteil, günstigstenfalls
gar kein unerwünschter Sand und Gestein von der Vorrichtung aufgenommen und in dem
Behälter gesammelt wird. Auf diese Weise entfällt eine aufwendige Nachbearbeitung
des Sammelguts.
[0014] Vorteilhaft sind die beiden Pumpen der Vorrichtung in Flussrichtung hinter den Mitteln
zum Zurückhalten von pflanzlichem Treibgut angeordnet. So kommen beide Pumpen nicht
mit dem von dem Ansaugstutzen angesaugten Treibgut und anderen mitgeführten Festkörpern
in Berührung, da diese innerhalb des Behälters schon vor den Pumpen aufgefangen werden.
Insbesondere die Flüssigkeitspumpe zum Absaugen des Wassers wird so vor einem erhöhten
Verschleiß oder Totalausfall geschützt, da das von ihr geförderte Wasser zuvor filtriert
wurde. Demgemäß erhöht die erfindungsgemäße Anordnung der Pumpen in erheblichem Maße
die Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Pumpen und damit der Vorrichtung.
[0015] Bevorzugt weist der Behälter eine Füllstandsregelung auf, welche die wasserführende
Pumpe füllstandsabhängig ansteuert. Die Füllstandregelung, bei der es sich beispielsweise
um einen Flüssigkeitssensor oder einen Schwimmer mit nachgeordnetem Schalter handeln
kann, ermittelt in dem Behälter den Wasser- bzw. Luftpegel und stellt sicher, dass
die Flüssigkeitspumpe nur Wasser aus dem Behälter pumpt. Ist der Wasserstand in dem
Behälter so niedrig, bzw. so weit abgesunken, dass die Flüssigkeitspumpe neben Wasser
auch Luft ansaugen würde, regelt die Füllstandregelung die Förderleistung der Flüssigkeitspumpe
herunter. So wird verhindert, dass die Flüssigkeitspumpe Luft aus dem Behälter absaugt
und der Flüssigkeitspegel innerhalb des Behälters unzulässig weit absinkt, wodurch
die Filterfläche verringert würde.
[0016] In einer besonders vorteilhaften Ausbildung steuert die Füllstandsregelung neben
der wasserführenden Pumpe auch die luftführende Pumpe wasserstandsabhängig an. Wird
die Förderleistung der Flüssigkeitspumpe wie oben beschrieben aufgrund eines niedrigen
Flüssigkeitsstands heruntergeregelt, stellt die Füllstandsregelung in dieser Ausführungsform
gleichzeitig die Förderleistung der luftführenden Vakuumpumpe größer, so dass diese
mehr Wasser aus dem Gewässer in den Behälter saugt. Ein daraufhin wieder ansteigender
Wasserpegel führt dann wieder zu einer Erhöhung der Förderleistung der Flüssigkeitspumpe,
während die Förderleistung der Vakuumpumpe verringert wird. Auf diese Weise wird ein
im Wesentlichen konstanter Förderstrom in der Vorrichtung erreicht.
[0017] Daneben weist der Behälter zweckmäßigerweise eine Druckregelung auf, welche die luftführende
Pumpe druckabhängig ansteuert. Die Druckregelung stellt sicher, dass in dem Behälter
immer der zum Ansaugen nötige Unterdruck von vorzugsweise 0,8 bis 0,9 bar herrscht.
Sinkt der Behälterinnendruck beispielsweise unter diesen Wert, wenn beispielsweise
der im Gewässer befindliche Ansaugstutzen verstopft ist, so schaltet die Druckregelung
die luftführende Pumpe nach Erreichen des Unterdrucks ab.
[0018] Vorteilhaft weisen die Mittel zum Zurückhalten von pflanzlichem Treibgut ein wasserdurchlässiges
Filtermaterial, vorzugsweise ein Filterflies auf, das durch eine durchlässige Wand
abgestützt wird. Das Filtermaterial bzw. Filterflies bildet eine Barriere, an welcher
Pflanzen und Pflanzenbestandteile sowie andere Feststoffe aufgefangen werden, während
sie von dem Wasser durchdrungen werden kann, so dass dieses dann filtrierte und von
Schwebstoffen befreite Wasser von der Flüssigkeitspumpe angesaugt und aus dem Behälter
abgeführt werden kann. Als Filtermaterial kommen alle wasserbeständigen Materialien
in Frage, deren Porenweiten einerseits einen hohen Wasserdurchsatz ermöglichen, andererseits
aber pflanzliches Treibgut und im Wasser befindliche Schwebstoffe zurückhalten.
[0019] In einer vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist der Behälter
eine im Wesentlichen zylindrische Form auf. Der Filter kann dann durch eine in dem
Behälter angeordnete Filtertrommel gebildet werden. Ein zylindrischer Behälter entspricht
einer im Behälter bzw. Druckbehälterbau verwendeten Standardbauform. Behälter mit
einer zylindrischen Form sind kostengünstig herzustellen oder können bei den verschiedensten
Herstellern von Druckbehältern als Standardbehälter bezogen werden.
[0020] Vorteilhafterweise weist der Filter eine mit dem Behälter korrespondierende Form
auf. Dies wird durch eine zylindrisch ausgebildete Filtertrommel erreicht. Dabei ist
es zweckmäßig, wenn die Filtertrommel so in dem Behälter angeordnet ist, dass der
Behälter und die Filtertrommel einen Ringspalt bilden. Auf diese Weise liegt ein sehr
großer Oberflächenbereich der Filtertrommel frei, was mit einer entsprechend großen
Filterfläche einhergeht.
[0021] Die Filtertrommel kann bei Einsatz eines formfesten Filtermaterials einstückig als
Formfilter ausgebildet sein, vorzugsweise weist sie jedoch einen Stützkörper aus einem
grobmaschigen Drahtgeflecht auf, dessen Innenseite abschnittsweise mit Filtermaterial
verkleidet ist. Bevorzugt ist das Filtermaterial lösbar an dem Stützkörper angebunden,
so dass verunreinigtes Filtermaterial schnell ausgewechselt bzw. gereinigt werden
kann. Beispielsweise können aus dem Filtermaterial bestehende Matten an dem Stützkörper
ein- bzw. festgeklemmt werden. Hiezu kann die Innenwandung des Stützkörpers zum Beispiel
Hinterschneidungen aufweisen, in die die Matten von Filtermaterial einklemmt werden
und so an der Wandung fixiert werden. Des Weiteren ist es auch möglich, zusätzliche
Spannelemente wie zum Beispiel Spannringe zu verwenden, um das Filtermaterial lösbar
an der Innenwandung des Stützkörpers zu befestigen.
[0022] Zum Zwecke des Entleerens weist der Behälter eine verschließbare Behälteröffnung
auf. Die Behälteröffnung ist bevorzugt an einer Stirnseite des zylindrischen Behälters
angeordnet. Verschlossen wird diese Öffnung durch eine Klappe, die vorzugsweise hydraulisch
oder auch mechanisch betätigbar ist. Zweckmäßigerweise ist die Filtertrommel zu dieser
Behälteröffnung hin offen ausgebildet, damit das in der Filtertrommel befindliche
Sammelgut nach Öffnen der Klappe aus dem Behälter entfernt werden kann, ohne die Filtertrommel
entnehmen zu müssen.
[0023] Bevorzugt bildet die Vorrichtung den Teil eines Fahrzeugs, an dem der Behälter kippbar
angeordnet ist. Als Fahrzeuge sind solche Fahrzeuge prädestiniert, an denen die Vorrichtung
aufgebaut und der Behälter kippbar angeordnet werden kann. Da diese Fahrzeuge an Stränden
und anderen unwegsamen Uferbereichen sowie im Flachwasser eingesetzt werden, sollten
diese Fahrzeuge geländetauglich bzw. strandtauglich sein. Ein besonders bevorzugtes
Trägerfahrzeug für die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ein Fahrzeug des Typs Unimog
U 500 L.
[0024] Der Behälter ist so kippbar an dem Fahrzeug angeordnet, dass die Behälteröffnung
beim Kippen dem Boden zugewandt ist und der Inhalt der Filtertrommel aus dieser ausgeschüttet
werden kann. Hierzu ist der Behälter zweckdienlich im Bereich der Öffnung um eine
horizontale Öffnung schwenkbar gelagert.
[0025] Vorteilhaft ist der Ansaugstutzen an der Vorderseite oder seitlichdes Fahrzeugs angeordnet
und vorzugsweise über einen über das Fahrerhaus übergreifenden Schwenkarm geführt.
Eine Anordnung des Saugstutzens an der Vorderseite des Fahrzeugs hat den Vorteil,
dass der Ansaugbereich von einer Bedienperson sehr gut eingesehen werden kann. Allerdings
ist es bei einem so angeordneten Saugstutzen erforderlich, dass das Fahrzeug im Wasser
bewegt wird. Alternativ ist es bei einem an einem Schwenkarm angeordneten Saugstutzen
möglich, diesen so zu schwenken, dass der Schwenkarm seitlich des Fahrzeugs in eine
Richtung quer zu dessen Längsachse gerichtet ist und das Fahrzeug an Land parallel
zum Ufer bewegt wird, dabei der Schwenkarm über das Wasser reicht und der Ansaugstutzen
im Wasser geführt werden kann. Bei dieser Anordnung kann es möglich sein, dass der
Ansaugbereich von dem Bedienpersonal nicht direkt einsehbar ist und durch besondere
Überwachungsmittel, beispielsweise Überwachungskameras überwacht werden kann.
[0026] Vorteilhaft mündet der Ansaugstutzen mit freiem Abstand vor einem Führungsschuh.
Dieser Führungsschuh ist zum Boden hin kappenförmig und konvex ausgebildet. Beim Ansaugen
von Schwebteilen wird der Führungsschuh auf dem Boden des Gewässers geführt und verdeckt
den Bodenbereich direkt unter der Ansaugöffnung des Ansaugstutzens. Hierdurch wird
verhindert, dass Sand oder andere feste auf dem Boden liegende Partikel von dem Ansaugstutzen
angesaugt werden. Auf diese Weise werden von der erfindungsgemäßen Vorrichtung im
Wesentlichen nur Wasser und die darin enthaltenen pflanzlichen Schwebstoffen aufgesaugt.
Die gewölbte Form des Führungsschuhs ermöglicht es, dass der Führungsschuh leicht
auf dem Gewässerboden bewegt werden kann und lose auf dem Boden liegende Partikel
seitlich von dem Führungsschuh bzw. dem Ansaugstutzen verdrängt werden.
[0027] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der auf einem Fahrzeug angeordneten erfindungsgemäßen Vorrichtung
in stark vereinfachter und in teilgeschnittener Darstellung und
- Fig. 2
- eine Rückansicht des Fahrzeugs gemäß Fig. 1
[0028] Die Figuren zeigen ein Fahrzeug 2, auf dem eine Vorrichtung 4 zum Aufnehmen von Schwebstoffen
angeordnet ist.
[0029] Die Vorrichtung 4 weist einen druckdicht verschließbaren zylindrischen Behälter 6
auf, dessen Längsachse in Richtung der Fahrzeuglängsachse gerichtet ist. Der Behälter
6 ist auf einer Ladefläche des Fahrzeugs 2 angeordnet und befestigt. Der Behälter
6 ist um eine parallel zu den Radachsen des Fahrzeugs 2 verlaufende Lagerachse 8 schwenkbar
gelagert und mittels eines teleskopierbaren Hydraulikzylinders 10, der nahe der von
der Lagerachse 8 beabstandeten Stirnfläche des Behälters 6 angeordnet ist, schwenkbar
bzw. kippbar. Die am Heck des Fahrzeugs 2 angeordnete Stirnfläche des Behälters 6
weist eine Öffnung 12 auf, die von einer Klappe 14 verschlossen wird. Die Klappe 14
ist schwenkbar an der Stirnseite des Behälters 6 angebunden und kann zum Entleeren
des Behälters 6 aufgeschwenkt werden, so dass die Öffnung 12 freigegeben wird. Das
Verschwenken der Klappe 14 erfolgt hydraulisch oder schwerkraftbedingt beim Kippen.
Zur besseren Veranschaulichung des Behälterinneren ist die Klappe 14 in der Fig. 2
nicht dargestellt.
[0030] In dem Behälter 6 ist eine Filtertrommel 16 angeordnet. Diese ist, wie der Behälter
6, zylindrisch ausgebildet, weist aber eine geringere Länge als der Behälter 6 auf.
Eine offene Stirnfläche der Filtertrommel 16 schließt bündig mit der Öffnung 12 des
Behälters 6 ab. Die Filtertrommel 16 ist konzentrisch zu dem Behälter 6 angeordnet,
so dass sich zwischen dem Innenumfang des Behälters 6 und der Umfangsfläche der Filtertrommel
16 ein Ringspalt 18 bildet. Aufgrund der, bezogen auf den Behälter 6, geringeren Länge
der Filtertrommel 16, ist zwischen den geschlossenen Stirnflächen des Behälters 6
und der Filtertrommel 16 ein freier Behälterabschnitt 20 gebildet.
[0031] Die Außenwandung der Filtertrommel 16 besteht aus einem grobmaschigen Drahtgeflecht,
an dessen Innenwandung ein Filterfließ 22 anliegt. Das Filterfließ 22 wird durch nicht
dargestellte Schnellspannelemente an der Innenwandung der Filtertrommel 16 festgelegt.
Bei Verunreinigungen, bzw. wenn sein Filtervermögen erschöpft ist, kann das Filterfließ
22 so auf einfache Weise ausgetauscht bzw. zu Reinigungszwecken entfernt werden. Hierzu
ist die Filtertrommel 16 über eine an dem dem Fahrzeuggestell zugewandten Boden der
Filtertrommel 16 angeordnete Platte 24 begehbar, die ansonsten dafür vorgesehen ist,
das Auskippen des Inhalts der Filtertrommel 16 zu erleichtern.
[0032] In Bereich des freien Abschnitts 20 weist die Wandung des Behälters 6 dem Fahrgestell
des Fahrzeugs 2 zugewandt eine Durchbrechung 26 und eine Durchbrechung 28 auf. An
der Durchbrechung 26 mündet ein Ansaugrohr 30, welches an einer Flüssigkeitspumpe
32 angebunden ist, An der Durchbrechung 28 wird ein Ansaugrohr 34 in den Abschnitt
20 des Behälters 6 geführt. Das Ansaugrohr 34 ist an einer Vakuumpumpe 36 angebunden.
Das freie Ende des Ansaugrohrs 34 mündet im oberen Bereich des Abschnitts 20. Die
Flüssigkeitspumpe 32 sowie die Vakuumpumpe 36 sind unterhalb des Behälters 6 im Bereich
des Fahrgestells des Fahrzeugs 2 angeordnet. Die Druckstutzen der Pumpen 32 und 36
münden ins Freie.
[0033] Nahe dem offenen Ende des Behälters 6 durchdringt an dem von dem Fahrgestell des
Fahrzeugs 2 beabstandeten oberen Umfang ein rohrförmiger Lastarm 38 sowohl die Wandung
des Behälters 6 als auch die Wandung der Filtertrommel 16, um in dieser zu münden.
In diesem Bereich ist der Lastarm 38 normal zur Längsachse des Behälters 6 ausgerichtet,
knickt aber schon bald in einem Winkel von 90° ab, um sich dann in einer zur Längsausdehnung
des Fahrzeugs 2 parallelen Ebene in Richtung dessen Fahrerhauses zu erstrecken, dieses
überragt, bevor ein Abschnitt 40 des Lastarms 38, welcher wiederum um 90° abgewinkelt
in Richtung des Bodens gerichtet ist, nahe dem Boden in einem Ansaugstutzen 42 endet.
Mittels eines in dem parallel zur Längsausdehnung des Fahrzeugs 2 geführten Bereich
des Lastarms 38 angeordneten Gelenks 44, kann der das Fahrerhaus überragende Bereich
des Lastarms 38 nach oben geschwenkt werden und so die Position des Ansaugstutzens
42 der Topographie des Ansaugbereichs angepasst werden. In dem Lastarm 38 ist ein
in den Figuren nicht dargestellter Ansaugschlauch geführt, der ausgehend von dem Ansaugstutzen
42 innerhalb des Behälters 6 in der Filtertrommel 16 mündet. Zwischen dem Fahrerhaus
und dem Behälter 6 ist an dem Fahrzeug 2 eine Stütze 46 vorgesehen, auf der der Lastarm
38 während Transportfahrten abgelegt werden kann.
[0034] Desweiteren ist der Lastarm 38 gelenkig an dem Behälter 6 angebunden und kann mit
Hilfe einer Schwenkvorrichtung 48, die oberhalb des Behälters 6 angeordnet ist so
verschwenkt werden, dass der Lastarm 38 mit dem daran angebundenen Ansaugstutzen 42
zu den Längsseiten des Fahrzeugs 2 auskragt.
[0035] Zum Aufnehmen von pflanzlichem Treibgut aus Gewässern wird der Ansaugstutzen 42 in
dieses Gewässer soweit eingeführt, bis ein am freien Ende des Ansaugstutzens 42 angeordneter
Ansaugschuh 50 auf dem Grund des Gewässers aufliegt. Der Ansaugschuh 50 ist zum Boden
hin kappenförmig und konvex gekrümmt ausgebildet. Wird der Ansaugstutzen 42 über den
Gewässergrund geführt, verdrängt der Ansaugschuh 50 auf dem Boden liegende Festkörper
wie beispielsweise Sand und kleinere Steine, so dass diese nicht oder nur in sehr
geringem Maße von dem Ansaugstutzen 42 angesaugt werden. Ferner hält der Ansaugschuh
50 die Saugöffnung des Ansaugstutzens 42 mit Abstand zum Boden, so dass größere Gegenstände
diese Öffnung nicht zusetzen können. Der Abstand des Ansaugschuhs 50 von dem Ansaugstutzen
42 ist einstellbar.
[0036] Durch Betätigen der Vakuumpumpe 36 wird der Ansaugvorgang aktiviert. Die Vakuumpumpe
36 saugt die in dem Behälter 6 befindliche Luft so weit ab, bis in dem Behälter 6
ein Unterdruck herrscht. Über den in dem Lastarm 38 geführten Ansaugschlauch wird
dadurch Wasser mit dem darin enthaltenen Treibgut an dem Ansaugstutzen 42 aufgesaugt
und in die Filtertrommel 16 befördert. Das Wasser durchdringt, unterstützt von der
Vakuumpumpe 36, den Filterfließ 22 im Bereich des Ringspalts 18 und an der dem freien
Abschnitt 20 zugewandten Stirnfläche der Filtertrommel 16, während das pflanzliche
Treibgut von dem Filterfließ 22 in der Filtertrommel 16 zurückgehalten wird. Erreicht
der Wasserstand in dem Behälter 6 eine vorbestimmte Höhe, so wird die Flüssigkeitspumpe
32 betätigt, die das Wasser ansaugt und außerhalb des Fahrzeugs 2 an die Umgebung
abgibt. Dabei kommt die Flüssigkeitspumpe 32 nur mit zuvor filtriertem Wasser in Berührung
und wird dementsprechend wenig belastet.
[0037] In dem Behälter 6 ist ein Schwimmer 52 angeordnet. Der Schwimmer 52 ist Teil einer
nicht dargestellten Regelung, welche die Förderleistungen der Vakuumpumpe 36 und der
Flüssigkeitspumpe 32 in Abhängigkeit von dem Füllstand des Behälters 6 regelt. Erreicht
der Wasserpegel den Schwimmer 52, verringert die an dem Schwimmer 52 angeschlossene
Regelung die Leistung der Vakuumpumpe 36, während die Flüssigkeitspumpe 32 Wasser
aus dem Behälter 6 absaugt. Saugt die Flüssigkeitspumpe 32 zu viel Luft mit an, wird
deren Leistung durch die Regelung verringert und die Förderleistung der Vakuumpumpe
36 wieder erhöht. Die Länge des Ansaugrohrs 34 bzw. die hohe Ansaugposition gewährleisten,
dass sich die Ansaugposition der Vakuumpumpe 36 immer oberhalb des Wasserspiegels
in dem Behälter 6 befindet, die Vakuumpumpe 36 so stets nur Luft und kein Wasser aus
dem Behälter 6 absaugt.
[0038] Ferner ist in dem Behälter 6 oberhalb des Schwimmers 52 ein Drucksensor angeordnet.
Dieser Drucksensor ist in den Figuren nicht dargestellt. Der Drucksensor nimmt den
Wert des in dem luftgefüllten Raum des Behälters 6 herrschenden Luftdrucks auf und
ist mit einer Druckregelung verbunden. Die Druckregelung steuert die Vakuumpumpe 36
auf Grundlage der vom Drucksensor ermittelten Druckwerte so, dass in dem Behälter
6 immer ein zum Ansaugen nötiger Unterdruck von 0,8 bis 0,9 bar herrscht. Ein Unterschreiten
dieses Drucks wird von der Druckregelung durch Abschalten der Vakuumpumpe 36 verhindert.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 2
- Fahrzeug
- 4
- Vorrichtung
- 6
- Behälter
- 8
- Lagerachse
- 10
- Hydraulikzylinder
- 12
- Öffnung
- 14
- Klappe
- 16
- Filtertrommel
- 18
- Ringspalt
- 20
- Behälterabschnitt
- 22
- Filterfließ
- 24
- Laufsteg
- 26
- Durchbrechung
- 28
- Durchbrechung
- 30
- Ansaugrohr
- 32
- Flüssigkeitspumpe
- 34
- Ansaugrohr
- 36
- Vakuumpumpe
- 38
- Lastarm
- 40
- Abschnitt
- 42
- Ansaugstutzen
- 44
- Gelenk
- 46
- Stütze
- 48
- Schwenkvorrichtung
- 50
- Ansaugschuh
- 52
- Schwimmer
1. Vorrichtung (4) zum Aufnehmen von Schwebstoffen, insbesondere von pflanzlichen Treibgut
aus Gewässern, mit einem Behälter (6) und mit einem Ansaugstutzen (42), welcher in
das Gewässer einführbar und mit dem Behälter(6) leitungsverbunden ist, mit einer ersten
Pumpe (36) zum Entfernen von Luft aus dem Behälter (6) und mit einer zweiten Pumpe
(32) zum Entfernen von Wasser und Partikeln aus dem Behälter (6) und mit Mitteln(16,
22) zum Zurückhalten von pflanzlichem Treibgut innerhalb des Behälters (6).
2. Vorrichtung (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (6) eine Füllstandsregelung (52) aufweist, welche die wasserführende
Pumpe (32) füllstandsabhängig ansteuert.
3. Vorrichtung (4) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (6) eine Druckregelung aufweist, welche die luftführende Pumpe (36)
druckabhängig ansteuert.
4. Vorrichtung (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (16, 22) zum Zurückhalten von pflanzlichem Treibgut durch ein wasserdurchlässiges
Filtermaterial, vorzugsweise ein Filterflies (22) gebildet sind.
5. Vorrichtung (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (6) eine im Wesentlichen zylindrische Form aufweist und der Filter durch
eine im Behälter angeordnete Filtertrommel (16) gebildet ist.
6. Vorrichtung (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (6) zum Zwecke des Entleerens eine verschließbare Behälteröffnung (12)
aufweist, die vorzugsweise durch eine rückseitige Stirnwand, die als Klappe (14) ausgebildet
ist, gebildet wird.
7. Vorrichtung (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie Teil eines Fahrzeugs (2) bildet und der Behälter (6) kippbar am Fahrzeug (2)
angeordnet ist.
8. Vorrichtung (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ansaugstutzen (42) an der Vorderseite des Fahrzeugs (2) angeordnet ist, vorzugsweise
über einen das Fahrerhaus übergreifenden Schwenkarm (38, 40) geführt ist.
9. Vorrichtung (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ansaugstutzen (42) mit freiem Abstand vor einem Führungsschuh (50) mündet, welcher
zum Boden hin kappenförmig und konvex ausgebildet ist.