[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbundkonstruktion für ein wenigstens eine Scheibe aufweisendes
Blatt einer Tür oder eines Fensters, insbesondere einer Tür für Brandschutzzwecke
zur Vermeidung des Durchtritts von Rauch und/oder Feuer im Brandfall aus einem Raum
in einen anderen.
[0002] Derartige Verbundkonstruktionen für Türen und/oder Fenster sind im Stand der Technik
in zahlreichen Ausgestaltungen und aus unterschiedlichen Materialien, in der Regel
Holz, Kunststoff und/oder Metallkombinationen, bekannt Bei Verbundkonstruktionen für
Brandschutzzwecke werden insbesondere Stahlkonstruktionen und Brandschutzzwecken genügende
Verglasungen, sogenannte Brandschutzverglasungen eingesetzt. Brandschutzverglasungen
sind lichtdurchlässige Bauteile, die dazu bestimmt sind, entsprechend ihrer Feuerwiderstandsdauer
nicht nur die Ausbreitung von Feuer und Rauch, sondern zusätzlich auch den unzulässigen
Übergang von Wärme zu verhindern. Brandschutzverglasungen werden in verschiedene Feuerwiderstandklassen
eingeteilt, deren jeweilige Anforderungen in DIN 4102 erläutert sind. Die bei Türen
und/oder Fenstern für Brandschutzzwecke verwendeten Brandschutzscheiben sind mehrlagig
aus Glasscheiben mit einer jeweils dazwischen angeordneten Brandschutzschicht aufgebaut.
Im Brandfall wird die Brandschutzschicht aktiviert. Sie absorbiert die Wärmestrahlung
und bildet eine hochwirksame Dämmschicht. Aus der ursprünglichen transparenten Verglasung
entsteht dabei eine praktisch undurchsichtige Feuerschutzwand. Eine solche Brandschutzverglasung
ist beispielsweise aus der EP 0 498 021 A2 bekannt.
[0003] Die bisher im Stand der Technik bekannten Verbundkonstruktionen für die Blätter von
Türen oder Fenstern, insbesondere für Brandschutzzwecke, sind hinsichtlich ihres Aufbaus
und der Fertigung aufwendig und dementsprechend kostenintensiv. Ferner kommen diese
nicht dem fortwährenden Bedarf an ästhetisch gestalteten bzw. gestaltbaren Verbundkonstruktionen
nach.
[0004] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, unter Meidung der beschriebenen nachteile eine einfache hinsichtlich Aufbau
und Fertigung einfache und kostengünstige Verbundkonstruktion der eingangs beschriebenen
Art bereitzustellen, welche gleichzeitig Brandschutzzwecken genügt und dabei insbesondere
bei ausreichend schlanker Konstruktion eine hohe Verformungssicherheit im Brandfall
aufweist.
[0005] Zur technischen
Lösung dieser Aufgabenstellung wird mit der vorliegenden Erfindung eine Verbundkonstruktion
für ein wenigstens eine Scheibe aufweisendes Blatt einer Tür oder eines Fensters vorgeschlagen,
die durch einen die Scheibe haltenden, zwischen zwei aus Metallprofilen gebildeten
Rahmen angeordneten Holzrahmen gekennzeichnet ist.
[0006] Durch die Kombination von Holzrahmen und aus Metallprofilen bestehenden aufgesetzten
Rahmen ergibt sich einerseits eine hohe Tragfähigkeit der Tragkonstruktion und andererseits
im Brandfall eine hohe Verformungssicherheit, da das Holz eine sehr gute Isolierwirkung
hat. Darüber hinaus eröffnen sich durch Material- und Formkombinationen der Profile
umfangreiche ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten.
[0007] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die den Blattflächen zugewandten
freien Oberflächen des Holzrahmens von den aus Metallprofilen gebildeten Rahmen abgedeckt.
Durch die Abdeckung der freien Flächen des Holzrahmens durch die Metallprofile ist
zum einen eine Vollmetalloptik des Rahmens des Blatts einer Tür oder eines Fensters
erzielbar. Ferner ist der Holzrahmen so, zumindest zunächst nicht sofort bzw. unmittelbar
einem Feuer ausgesetzt, so daß wegen dem damit gegebenen Luftabschluss ein Anbrennen
des Holzrahmens verhindert bzw. erheblich verzögert wird. Selbst wenn jedoch die dem
Feuer zugewandten Metallprofile sich verformen und die Abdeckung beschädigt werden
sollte, brennt das Holz derart langsam, daß die Verbundkonstruktion vorgeschriebenen
Feuerwiderstandsdauern genügt.
[0008] Vorzugsweise ragen die die Seitenflächen abdeckenden Metallprofile mindestens einseitig
über den Holzrahmen hinaus.
[0009] Den Holzrahmen wird man in aller Regel aus mehreren Holzprofilen zusammensetzen.
In wesentlicher Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß ein Metallprofil
unter Bildung eines Anschlags gegenüber einem Holzprofil zurückgesetzt ist. Bei einer
Drehtür wird es sich um das senkrechte Profil handeln, das auf der der Anlenkung des
Türblatts abgewandten Seite angeordnet ist. Die durch die Zurücksetzung gebildete
Stufe schafft einen Anschlag für die Tür, wobei zusätzlich vorgesehen sein kann, daß
das Metallprofil auf der anderen Seite des Holzprofils das Holzprofil überragt.
[0010] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Metallprofile Hohlprofile
mit vorzugsweise rechteckigem Querschnitt. Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
sind die aus Metallprofilen gebildeten Rahmen an dem Holzrahmen befestigt, vorzugsweise
durch Verklebung und/oder durch Verschraubung. Hierdurch ergibt sich eine besonders
einfacher Aufbau und entsprechend einfache und kostengünstige Fertigung der erfindungsgemäßen
Verbundkonstruktion. Bei Befestigung der Rahmen bzw. Metallprofile an dem Holzrahmen
durch Verklebung, beispielsweise mittels PU-Kleber, können diese vorteilhafterweise
im Brandfalle bei erreichen entsprechender, die Verklebung auflösender Temperaturen
weg- bzw. abfallen, so daß der Holzrahmen sich nicht aufgrund von ansonsten gegebenen
Verformungen der Metallprofile mit verformt, was ansonsten die Brandschutzsicherheit
reduziert. Der Holzrahmen verhält sich so im Brandfall erfindungsgemäß verformungsneutral
und stellt eine entsprechende höher Brandschutzsicherheit bereit.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die aus Metallprofilen
gebildeten Rahmen und der Holzrahmen derart zueinander angeordnet, daß eine Nut zur
Aufnahme der Scheibe zwischen den aus Metallprofilen gebildeten Rahmen gebildet ist.
[0012] Vorteilhafterweise ist die Scheibe von dem Holzrahmen durch Verklebung gehalten.
[0013] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Scheibe von dem
Holzrahmen durch ein an dem Holzrahmen befestigtes Profil gehalten. Vorteilhafterweise
ist das Profil ein Metallprofil mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt.
[0014] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Profil an dem Holzrahmen durch
Verklebung und/oder durch Verschraubung befestigt. In einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung ist die Scheibe mit dem Profil verklebt.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Holzrahmen
wenigstens eine mit einer Dichtung versehene Anschlagfläche auf.
[0016] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Scheibe eine Glasscheibe,
vorzugsweise eine mehrlagig aus Glasscheiben mit einer jeweils dazwischen angeordneten,
im Brandfall aktivierten Brandschutzschicht aufgebaute Brandschutzscheibe.
[0017] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung sind die Metallprofile aus
Stahl, Edelstahl oder Aluminium. Neben einer erweiterten optischen Gestaltungsmöglichkeit
ist durch die erfindungsgemäße Verwendung von Metallprofilen aus Stahl, Edelstahl
und/oder Aluminium darüber hinaus die Belastungsfähigkeit, insbesondere hinsichtlich
Witterungs-, Stoß- und Kratzfestigkeit, erhöht. Ferner ist so erfindungsgemäß eine
erhöhten hygienischen Anforderungen genügende Lösung geschaffen, die insbesondere
in hygienisch sensitiven Bereichen, beispielsweise Krankenhäusern, Verwendung finden
kann.
[0018] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Tür eine Dreh- und/oder Schiebetür.
[0019] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der verschiedene
Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Verbundkonstruktion schematisch dargestellt
sind. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen waagerechten Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Verbundkonstruktion einer Drehtür und
- Fig. 2
- einen waagerechten Schnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Verbundkonstruktion einer Drehtür.
[0020] Die Figuren 1 und 2 zeigen jeweils ein Ausführungsbeispiel einer Verbundkonstruktion
für ein Türblatt 1 einer eine Brandschutzscheibe 2 aufweisenden Tür für Brandschutzzwecke,
welche zur Vermeidung des Durchtritts von Rauch und/oder Feuer im Brandfall aus einem
Raum in einen anderen Verwendung findet. Das Türblatt der Tür ist im Bereich des in
den Figuren 1 und 2 links gelegenen Endes an einer Türzarge mittels hier nicht explizit
dargestellter Türbänder verschwenkbar angeschlagen. Die Verschwenkbarkeit ist in den
Figuren 1 und 2 durch den mit V gekennzeichneten Doppelpfeil dargestellt. An dem in
den Figuren 1 und 2 rechts gelegenen Ende des Türblatts weist der Holzrahmen 7 eine
mit der hier nicht dargestellten Türzarge zusammenwirkende Dichtung 15 auf, welche
auf einer seitens des Holzrahmens 7 in diesem Bereich ausgebildeten Anschlagfläche
vorliegend durch Aufklebung befestigt ist.
[0021] Die Verbundkonstruktion ist von einem die Brandschutzscheibe 2 haltenden Holzrahmen
7 gebildet, welcher zwischen zwei Rahmen 3 und 4 angeordnet ist. Die Rahmen 3 und
4 sind vorliegend aus aus Edelstahl bestehenden Hohlprofilen 5 und 6 mit rechteckigem
Querschnitt ausgebildet und mit dem Holzrahmen 7 verklebt. Die Metallprofile 5 bzw.
6 der Rahmen 3 bzw. 4 decken dabei die den Türblattflächen zugewandten freien Oberflächen
(Seitenflächen) 8 bzw. 9 des Holzrahmens 7 ab. Die Rahmen 3 und 4 sind dabei derart
dimensioniert und auf dem Holzrahmen 7 angeordnet, daß von den Rahmen 3 und 4 und
dem Holzrahmen 7 eine Nut 10 zur Aufnahme der Brandschutzscheibe 2 gebildet ist.
[0022] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ist die Brandschutzscheibe 2 von dem Holzrahmen
7 durch ein im Querschnitt U-förmiges Metallprofil 12 aus Edelstahl, welches an dem
Holzrahmen 7 in der Nut 10 durch Verschraubung 13 befestigt ist, gehalten. Dabei ist
die Brandschutzscheibe 2 durch eine zusätzlich eine Dichtung bereitstellende Verklebung
14 in dem Metallprofil 12 befestigt.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 ist die Brandschutzscheibe 2 von dem Holzrahmen
7 durch eine zusätzlich eine Dichtung bereitstellende Verklebung 11 in der Nut 10
gehalten.
[0024] Die in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung
dienen lediglich der Erläuterung der Erfindung und sind für diese nicht beschränkend.
Bezuaszeichenliste
[0025]
- 1
- Türblatt
- 2
- Scheibe (Brandschutzscheibe)
- 3
- Rahmen
- 4
- Rahmen
- 5
- Metallprofil (Rahmen (3))
- 6
- Metallprofil (Rahmen (4))
- 7
- Holzrahmen
- 8
- Oberfläche (Holzrahmen (7))
- 9
- Oberfläche (Holzrahmen (7))
- 10
- Nut
- 11
- Verklebung/Dichtung (Scheibe (2) Holzrahmen (7))
- 12
- Profil/Metallprofil
- 13
- Verschraubung (Profil (12) Holzrahmen (7))
- 14
- Verklebung/Dichtung (Scheibe (2) Profil (12))
- 15
- Dichtung
- V
- Verschwenkung (Türblatt (1))
1. Verbundkonstruktion für ein wenigstens eine Scheibe (2) aufweisendes Blatt (1) einer
Tür oder eines Fensters, insbesondere einer Tür für Brandschutzzwecke zur Vermeidung
des Durchtritts von Rauch und/oder Feuer im Brandfall aus einem Raum in einen anderen,
gekennzeichnet durch
einen die Scheibe (2) haltenden, zwischen zwei aus Metallprofilen (5, 6) gebildeten
Rahmen (3, 4) angeordneten Holzrahmen (7).
2. Verbundkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen (8, 9) des Holzrahmens (7) von den aus Metallprofilen (5, 6) gebildeten
Rahmen (3, 4) abgedeckt sind.
3. Verbundkonstruktion nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Seitenflächen (8,9) abdeckenden Metallprofile (5,6) mindestens einseitig
über den Holzrahmen (7) hinausragen.
4. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet daß der Holzrahmen (7) aus mehreren Holzprofilen zusammengesetzt ist und daß ein Metallprofil
unter Bildung eines Anschlags (15) gegenüber einem Holzprofil zurückgesetzt ist.
5. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallprofile (5, 6) Hohlprofile mit vorzugsweise rechteckigem Querschnitt sind.
6. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Metallprofilen (5, 6) gebildeten Rahmen (3, 4) an dem Holzrahmen (7) befestigt
sind, vorzugsweise durch Verklebung und/oder durch Verschraubung.
7. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Metallprofilen (5, 6) gebildeten Rahmen (3, 4) und der Holzrahmen (7) derart
zueinander angeordnet sind, daß eine Nut (10) zur Aufnahme der Scheibe (2) zwischen
den aus Metallprofilen (5, 6) gebildeten Rahmen (3, 4) gebildet ist.
8. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (2) von dem Holzrahmen (7) durch Verklebung (11) gehalten ist.
9. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (2) von dem Holzrahmen (7) durch ein an dem Holzrahmen (7) befestigtes
Profil (12) gehalten ist.
10. Verbundkonstruktion nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (12) ein Metallprofil mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt ist.
11. Verbundkonstruktion nach Anspruch 9 oder Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (12) an dem Holzrahmen (7) durch Verklebung und/oder durch Verschraubung
(13) befestigt ist.
12. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (2) mit dem Profil (12) verklebt ist.
13. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Holzrahmen (7) wenigstens eine mit einer Dichtung (15) versehene Anschlagfläche
aufweist.
14. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (2) eine Glasscheibe ist, vorzugsweise eine mehrlagig aus Glasscheiben
mit einer jeweils dazwischen angeordneten, im Brandfall aktivierten Brandschutzschicht
aufgebaute Brandschutzscheibe (2).
15. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallprofile (5, 6, 12) aus Stahl, Edelstahl oder Aluminium sind.
16. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Holzrahmen (7) mit Calziumsilikat behandelt ist, vorzugsweise durch Imprägnierung
und/oder Beschichtung.
17. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Tür eine Dreh- und/oder Schiebetür ist.