[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erzeugen und Führen einer Fluidströmung
mit einer Verdrängerpumpe und mit einer Meßanordnung sowie ein Verfahren zur Überwachung
dieser Vorrichtung.
[0002] Verdrängerpumpen sind bekanntlich Pumpen, die betriebsmäßig eine diskontinuierliche,
insb. pulsierende, Fluidströmung im Lumen eines wenigstens abschnittsweisen, insb.
elastisch, verformbaren Strömungsgefäßes, z.B. einem Schlauch, erzeugen. So ist in
den DE-A 196 47 882, US-A 49 09 710, US-A 51 65 873, US-A 51 73 038, US-A 52 63 830,
US-A 53 40 290, US-A 56 83 233, US-A 57 01 646, US-A 58 71 341, US-A 58 88 052, WO-A
97/41 353 und WO-A 98/31 935 jeweils eine Vorrichtung zum Erzeugen und Führen einer
diskontinuierlichen Fluidströmung gezeigt, welche Vorrichtung eine Verdrängerpumpe
mit mindestens einem dem Führen der Fluidströmung dienenden Strömungsgefäß von verformbarem
Lumen und mit einem Pumpantrieb zum Verformen des Lumens des Strömungsgefäßes umfaßt.
[0003] Im Betrieb der Verdrängerpumpe wirkt der Pumpantrieb abschnittsweise derart auf das
Fluid führende Strömungsgefäß ein, daß es in dessen Lumen temporär, insb. oszillierend,
verformende und somit das Fluid gerichtet transportierende Verdrängerbewegungen versetzt
wird. Bei den in US-A 49 09 710, US-A 51 73 038, US-A 53 40 290, US-A 57 01 646, US-A
58 71 341 und WO-A 97/41 353 beschriebenen Verdrängerpumpen werden jeweils peristaltische
Verdrängerbewegungen durch eine am strömungsgefäß anliegende, nicht -kreiszylindrische
Mantelfläche eines Pumpantriebes erzeugt, der um eine Drehachse rotiert, während in
den US-A 51 65 873, US-A 52 63 830, US-A 56 83 233, US-A 58 88 052 sowie in der WO-A
98/31 935 die Verdrängerbewegungen durch lineare Schubbewegungen bewirkt werden, die
ein Schubstößel umfassender Pumpantrieb gegen das Strömungsgefäß ausführt.
[0004] Als Antriebsmotor für den Pumpantrieb wird üblicherweise ein Elektromotor verwendet,
der mittels einer Antriebswelle direkt mit dem Pumpantrieb mechanisch gekoppelt ist.
Antriebsmotor und Pumpantrieb können aber auch über ein Zahnrad- oder eine Treibriemengetriebe
mechanisch aneinander gekoppelt sein. Des weiteren können z.B. auch eine Exzenter-
oder eine Nockenscheibe oder ein Kurbelgetriebe als eine mechanische Kopplung zwischen
dem Elektromotor und dem Pumpantrieb dienen, vgl. hierzu die DE-A 196 47 882, US-A
51 65 873, US-A 52 63 830, US-A 56 83 233 sowie US-A 58 88 052. Anstelle eines Elektromotors
kann, wie z.B. in der WO-A 98/31 935 beschrieben, ein pneumatischer oder hydraulischer
Kolbenmotor als Antriebsmotor zum Erzeugen linearer Stößel-Schubbewegungen verwendet
werden.
[0005] Verdrängerpumpen der beschriebenen Art sind aufgrund einer im wesentlichen homogen
ausgebildeten, glatten Innenwandung des Strömungsgefäßes sowie aufgrund des Fehlens
von in der Fluidströmung rotierenden Antriebselementen besonders für solche Anwendungsfälle
geeignet, bei denen an das Fluid führende Lumen des Strömungsgefäßes hohe chemisch
und/oder biologische Reinheitsanforderungen gestellt sind. Verdrängerpumpen werden
daher z.B. häufig in Probennehmern für chemisch-biologische Analysen, insb. im Trink-
oder im Abwasserbereich, verwendet. So sind z.B. in der US-A 55 87 926 und US-A 57
01 646 entsprechende Probennehmer mit jeweils einer Verdrängerpumpe gezeigt.
[0006] Ein für den Betrieb derartiger Probennehmer, insb, für das Dosieren von Flüssigkeitsproben,
wichtiger physikalischer Parameter ist ein tatsächlich gefördetes oder abdosiertes
Flüssigkeitsvolumen. Zu dessen Bestimmung wird ein momentaner Volumendurchfluß der
Flüssigkeitsströmung als ein Maß für ein je Zeiteinheit gefördete Flüssigkeitsvolumen
ermittelt und über eine Förderzeit integriert.
[0007] Im stationären Betrieb der Verdrängerpumpe ist der Volumendurchfluß insb. von einer
Geschwindigkeit der Verdrängerbewegungen abhängig. Über einen weiten Arbeitsbereich
der Pumpe ist dieser Zusammenhang praktisch linear, d.h. der Volumendurchfluß ist
proportional zur Geschwindigkeit der verdrängerbewegungen und damit auch proportional
zu einer eingestellten Oszillationsfrequenz des Lumens. Oftmals wird daher auch, insb.
im stationären Betrieb der Verdrängerpumpe, für eine eingestellte Verdrängerbewegung
ein mittlerer Volumendurchfluß der Berechnung des geförderten Fluidvolumens zu Grunde
zu legen.
[0008] Die Verdrängerbewegung des Strömungsgefäßes und damit die Oszillationen dessen Lumens
werden üblicherweise indirekt ermittelt. Dazu werden eine Antriebsbewegung des Antriebsmotors,
z.B. an dessen Antriebswelle, mittels elektrodynamischer oder optischer Drehzahlmesser
erfaßt und in ein diese Antriebsbewegung repräsentierendes Antriebssignals abgebildet.
In einer entsprechenden Auswerte-Elektronik wird das Antriebssignal in den Volumendurchfluß
und/oder das geförderte Fluidvolumen repräsentierende Meßsignale umgewandelt.
[0009] Die Antriebsbewegung und somit auch die vom Antriebssignal abgeleiteten Meßsignale
sind jedoch nur dann repräsentativ für den Volumendurchfluß, wenn einerseits das Strömungsgefäß
in einer bekannten Weise, insb. vollständig, mit Flüssigkeit befüllt ist, und wenn
andererseits zwischen dem Pumpantrieb und dem Antriebsmotor kein Schlupf auftritt.
Letzteres ist z.B. bei einer Treibriemenverbindung oder bei einem auf die Antriebswelle
lediglich aufgepreßten Pumpantrieb ohne weiteres möglich.
[0010] Die Art und Weise der Befüllung des Strömungsgefäß wiederum ist in einem hohen Maße
von dessen momentaner Einbaulage, insb. von einer momentanen Ansaughöhe, abhängig.
Diese kann zwar a priori, z.B. während einer Inbetriebnahme, festgestellt und als
Einstellwert in der Auswerte-Elektronik ohne weiteres hinterlegt werden; bei, insb.
mobil betriebenen, Probennehmern ist die Einbaulage jedoch in einem hohen Maße veränderlich,
d.h. für jeden Einsatzfall neu zu ermitteln und ggf. abzuspeichern. Des weiteren kann
sich die Einbaulage, insb. auch bei festinstallierten Probennehmern, z.B. dadurch
ändern, daß der Flüssigkeitspegel an einer entsprechenden Flüssigkeits-Entnahmestelle
betriebsbedingt mehr oder minder großen Schwankungen unterliegt.
[0011] Es hat sich ferner gezeigt, daß auch Materialeigenschaften des Strömungsgefäßes,
wie z.B. dessen Dichtigkeit, dessen Elastizität oder eine Beschaffenheit der Innenwandung,
über die gesamte Betriebszeit gesehen dauerhaften Veränderungen unterliegen können.
So können z.B. Ablagerungen an der Innenwandung zu abschnittsweise Querschnittsverengungen
oder Verstopfungen des Strömungsgefäßes führen und müssen dementsprechend rechtzeitg
erkannt oder ausgeschlossen werden. Ferner können auch Beschädigungen des Strömungsgefäßes,
wie z.B. Leckagen, eine Unbrauchbarkeit der Vorrichtung nach sich ziehen.
[0012] Zur Überwachung einer Verdrängerpumpe, insb. hinsichtlich eines momentanen Betriebszustandes
des Pumpantriebes und/oder des Strömungsgefäßes, sind daher zusätzliche Maßnahmen
erforderlich, die einen oder mehrere der vorgenannten Parameter im Betrieb detektieren
und die den Einfluß dieser Parameter auf den errrechneten Volumendurchfluß entsprechend
kompensieren.
[0013] Eine Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Vorrichtung mit einer Verdrängerpumpe
und mit einer Meßanordnung anzugeben, die eine tatsächliche Verdrängerbewegung des
Strömungsgefäßes robust und zuverlässig erfaßt und ein diese repräsentierendes Meßsignal
liefert, das insb. zum Erzeugen eines den momentanen Volumendurchfluß repräsentierenden
Durchflußschätzwerts und/oder zum Erzeugen eines einen momentanen Betriebszustand
signalisierenden Statussignals geeignet ist.
[0014] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, das der Überwachung
einer derartigen Vorrichtung dienende Informationen liefert.
[0015] Zur Lösung der Aufgabe besteht die Erfindung in einer ersten Variante in einer Vorrichtung
zum Erzeugen einer Fluidströmung, welche Vorrichtung umfaßt:
- eine Verdrängerpumpe
-- mit mindestens einem dem Führen eines Fluids dienenden Strömungsgefäß von verformbarem
Lumen,
-- mit einem Pumpantrieb zum Erzeugen von das Lumen verformenden und die Fluidströmung
bewirkenden Verdrängerbewegungen des Strömungsgefäßes, und
mit einem Trägermittel zum Haltern des Strömungsgefäßes sowie
- eine auf die vom Strömungsgefäß ausgeführten Verdrängerbewegungen reagierende Meßanordnung
mit einem Drucksensor, der einen statischen ersten Druck im Fluid erfaßt und ein die
Verdrängerbewegungen repräsentierendes Sensorsignal liefert und
-- mit einer Auswerte-Elektronik für das Sensorsignal.
[0016] Nach einer zweiten Variante besteht die Erfindung in einer Vorrichtung zum Erzeugen
einer Fluidströmung, welche Vorrichtung umfaßt:
- eine verdrängerpumpe
-- mit mindestens einem dem Führen eines Fluids dienenden Strömungsgefäß von verformbarem
Lumen,
-- mit einem Pumpantrieb zum Erzeugen von das Lumen verformenden und die Fluidströmung
bewirkenden Verdrängerbewegungen des Stromungsgefäßes, und
-- mit einem Trägermittel zum Haltern des Strömungsgefäßes,
- wobei das Strömungsgefäß im Betrieb vom Pumpantrieb temporär und abschnittsweise derart
gegen das Trägermittel zusammengedrückt wird, daß dieses elastisch gedehnt wird, sowie
- eine auf die vom Strömungsgefäß ausgeführten Verdrängerbewegungen reagierende Meßanordnung
-- mit einem Dehnnungssensor, der eine Dehnung des Trägermittels erfaßt und ein die
vom Strömungsgefäß ausgeführten Verdrängerbewegungen repräsentierendes Sensorsignal
liefert und
-- mit einer Auswerte-Elektronik für das Sensorsignal.
[0017] Ferner besteht die Erfindung in einem Verfahren zum Überwachung einer dem Erzeugen
einer Fluidströmung dienenden Vorrichtung, die umfaßt:
- eine Verdrängerpumpe
-- mit mindestens einem dem Führen eines Fluids dienenden Strömungsgefäß von verformbarem
Lumen,
-- mit einem Pumpantrieb zum Erzeugen von das Lumen verformenden und die Fluidströmung
bewirkenden Verdrängerbewegungen des Strömungsgefäßes,
-- mit einem Antriebsmotor für den Pumpantrieb und
-- mit einem Trägermittel zum Haltern des Strömungsgefäßes sowie
- eine auf die vom Strömungsgefäß ausgeführten Verdrängerbewegungen reagierende Meßanordnung
mit einem Drucksensor für einen statischen ersten Druck im Fluid, welches Verfahren
folgende Schritte umfaßt:
- Bewirken von Antriebsbewegungen des Antriebsmotor zum Erzeugen der Verdrängerbewegungen
des Strömungsgefäßes,
- Erfassen des ersten Drucks mittels des Drucksensors zum Erzeugen eines die Verdrängerbewegungen
momentan repräsentierendes Sensorsignals und
- Erzeugen eines einen momentanen Betriebszustand der Vorrichtung signalisierenden Statussignals
mittels des Sensorsignals.
[0018] Des weiteren besteht die Erfindung in der Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einem Probennehmer.
[0019] Nach einer bevorzugten ersten Ausgestaltung der ersten oder der zweiten Variante
der Erfindung erzeugt die Auswerte-Elektronik mittels des Sensorsignals einen Durchflußschätzwert,
der einen momentanen Volumendurchfluß der Fluidströmung repräsentiert.
[0020] Nach einer bevorzugten zweiten Ausgestaltung der ersten oder der zweiten Variante
der Erfindung erzeugt die Auswerte-Elektronik mittels des Sensorsignals ein erstes
Meßsignal erzeugt, das eine Frequenz der Verdrängerbewegungen repräsentiert.
[0021] Nach einer bevorzugten dritten Ausgestaltung der ersten oder der zweiten Variante
der Erfindung erzeugt die Auswerte-Elektronik mittels des Sensorsignals einen Volumenschätzwert
erzeugt, der ein totalisiertes Fördervolumen repräsentiert.
[0022] Nach einer bevorzugten vierten Ausgestaltung der ersten oder der zweiten Variante
der Erfindung erzeugt die Auswerte-Elektronik mittels des Sensorsignals ein Statussignal,
das einen momentanen Betriebszustand der Verdrängerpumpe repräsentiert.
[0023] Nach einer bevorzugten fünften Ausgestaltung der ersten Variante der Erfindung ist
der zweite Druck ein das Strömungsgefäß umgebender atmosphärischen Druck.
[0024] Nach einer bevorzugten sechsten Ausgestaltung der ersten Variante der Erfindung erzeugt
die Auswerte-Elektronik mittels des Sensorsignals ein zweites Meßsignal, das eine
Ansaughöhe der Vorrichtung repräsentiert.
[0025] Ein Grundgedanke der Erfindung ist es, die Verdrängerbewegung des Strömungsgefäßes
bzw. die Oszillationen von dessen Lumen nicht anhand von deren Ursachen, nämlich den
Antriebsbewegungen des Antriebsmototrs, sondern anhand von deren Wirkungen in der
Vorrichtung zu ermittelt. Die zu erfassenden Reaktionen der Vorrichtung auf die Verdrängerbewegungen
sind z.B. ein sich ändernder Druck in der Fluidströmung und/oder eine, insb. elastische,
partielle Verformung des Trägermittels der Verdrängerpumpe.
[0026] Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Volumendurchfluß unabhängig von
der zwischen dem Antriebsmotor und dem Pumpantrieb bestehenden mechanischen Kopplung
und praktisch mittels eines einzigen Sensorsignals ermittelt werden kann.
[0027] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist es, daß die Meßanordnung und somit auch das
Verfahren sowohl bei Vorrichtungen mit elektromotorisch angetriebenen Verdrängerpumpen
als auch bei Vorrichtung mit hydraulisch oder pneumatisch angetriebenen Verdrängerpumpen
eingesetz werden kann.
[0028] Ein anderer Vorteil der Erfindung ist ferner darin zu sehen, das auch bereits bestehende
Vorrichtungen der beschriebenen Art ohne weiteres mit einer derartigen Meßanordnung
nachgerüstet werden können.
[0029] Die Erfindung und weitere Vorteile werden anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind; gleiche Teile sind in
den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen. Falls es der Übersichtlichkeit dienlich
ist, wird auf die Darstellung bereits vergebener Bezugszeichen in nachfolgenden Figuren
verzichtet.
- Fig. 1
- zeigt schematisch die Verwendung einer Vorrichtung zum Transportieren eines Fluids
in einem Probennehmer,
- Fig. 2
- zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Verdrängerpumpe der Vorrichtung gemäß Fig. 1 in
einer Vorderansicht,
- Fig. 3
- zeigt die Verdrängerpumpe gemäß Fig. 2 teilweise geschnitten in einer um eine Längsachse
I-I der Fig. 2 gedrehten Seitenansicht,
- Fig. 4
- zeigt schematisch eine erste Wirkung der Verdrängerpumpe gemäß Fig. 2 sowie eine auf
diese erste Wirkung reagierende Meßanordnung,
- Fig. 5
- zeigt schematisch anhand eines Ausschnitts der Seitenansicht von der Fig. 3 eine zweite
Wirkung der verdrängerpumpe sowie eine auf diese zweite Wirkung reagierende Meßanordnung,
- Fig. 6
- zeigt schematisch im Blockschaltbild eine Ausgestaltung einer Auswerte-Elektronik
der Meßanordnung von Fig. 4 und/oder 5,
- Fig. 7
- zeigt schematisch im Blockschaltbild eine andere Ausgestaltung der Auswerte-Elektronik
der Meßanordnung von Fig. 1 und
- Fig. 8
- zeigt zeitliche Verläufe von mittels der Meßanordnung erzeugten Signalen.
[0030] In der Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum Transportieren eines Fluids, insb. einer Flüssigkeit,
mittels einer Verdrängerpumpe 1 dargestellt. Die vorrichtung ist in besonders vorteilhafter
Weise für eine Verwendung in der Entnahme und ggf, dem Speichern von Flüssigkeiten
dienenden Probennehmer PN geeignet.
[0031] Die verdrängerpumpe 1 umfaßt in einem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 2, 3 ein,
insb. als Pumpen-Gehäuse ausgebildetes, Trägermittel 11, einen von diesem gehalterten,
insb. als Verdränger ausgebildeten, Pumpantrieb 12 sowie ein Strömungsgefäß 13 von
veränderbarem Lumen 13A, insb. von wenigstens abschnittsweise veränderbarem Querschnitt,
zum Führen des Fluids. Als Strömungsgefäß 13 können alle in derartigen Verdrängerpumpen
üblichen, z.B. aus Polyethylen oder Silikon bestehenden, elastischen Schläuche verwendet
werden. Das Strömungsgefäß 13 kann dabei sowohl einteilig als auch als mehrteilig
ausgeführt sein.
[0032] Im Betrieb der Vorrichtung wird das Strömungsgefäß 13 mittels des Pumpantriebs 12
derart in eine, insb. peristaltische, Verdrängerbewegung s
13 von vorgebbarer Frequenz, z.B. in einem Bereich von 10 Hz bis 20 Hz, versetzt, daß
das in dessen oszillierenden Lumen 13A befindliche Fluid, insb, pulsierend, in einer
vorgegebenen Durchflußrichtung strömt. Bei der Vorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel
ist die Verdrängerbewegung praktisch eine Wellenbewegung einer Wandung des Strömungsgefäßes
13 und somit des von dieser umschlossenen Lumens 13A, wobei eine Laufgeschwindigkeit
der Wellenbewegung den Volumendurchfluß einstellt, vgl. Fig. 4.
[0033] Zum Erzeugen der Verdrängerbewegung s
13 wirkt der Pumpantrieb 12, wie in Fig. 4 schematisch dargestellt, mit einer zeitlich
und örtlich, insb. periodisch, veränderlichen Kompressionskraft F auf das Strömungsgefäß
13 ein, und zwar so, daß innerhalb eines pumpwirksamen Kompressionsbereichs das Strömungsgefäß
13 und somit dessen Lumen 13A fluidverdrängend, insb. elastisch, verformt werden.
Dies wird bei der Verdrängerpumpe 1 des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2, 3 dadurch
bewirkt, daß der Pumpantrieb 12 mit nicht-kreisförmigen Querschnitt auf dem Strömungsgefäß
13 abrollen gelassen und somit das Strömungsgefäß 13, sich gegen das Trägermittel
11 abstützend, periodisch zusammengedrückt und entspannen gelassen wird. Gemäß Fig.
2 liegt der Pumpantrieb 12 dazu abschnittsweise am ebenfalls vom Trägermittel 11 gehalterten
Strömungsgefäß 13 an.
[0034] Der Pumpantrieb 12 ist im Ausführungsbeispiel als ein trommel- oder scheibenförmiger
verdränger von nicht-kreisförmigem Querschnitt, also als ein Verdränger mit einer
nicht-kreiszylindrischer Mantelfläche, ausgebildet. Dazu weist der Verdränger, hier
vier, voneinander beabstandete, insb. drehbar gehalterte, rollenförmige Wälzelemente
auf, die im Betrieb der Verdrängerpumpe 1 entsprechend einer eingestellten Drehrichtung
des Pumpantriebs 12 sequentiell auf das Strömungsgefäß 13 einwirkt. Als Pumpantrieb
12 können aber auch alle anderen in derartige Pumpen üblicherweise verwendeten Verdränger
mit nicht-kreisförmigem Querschnitt oder aber auch rotatorische Pumpantriebe mit exzentrisch
gelagertem Wälzelement dienen, vgl. die US-A 51 73 038, US-A 56 83 233, US-A 57 01
646, US-A 58 71 341, US-A 58 71 341 und WO-A 97/41 353. Anstelle rotatorischer Pumpantriebe
können auch lineare Pumpantriebe verwendet werden, die z.B. mittels Schubstößeln oder
schraubenförmig gewundenen Verdränger realisiert sind, vgl. die US-A 49 09 710, US-A
51 65 873, US-A 58 88 052 und US-A 52 63 830.
[0035] Der Pumpantrieb 12 ist, wie bei Verdrängerpumpen mit rotatorischem Pumpantrieb üblich,
mit einer Antriebswelle 15 eines, insb. elektrischen, Antriebsmotors 14, z.B. über
ein Getriebe oder eine Treibriemen-Verbindung, mechanisch gekoppelt; er kann aber
auch direkt auf die Antriebswelle 15 aufgesteckt sein. Im Betrieb führt der Antriebsmotor
14 entsprechende Antriebsbewegungen von vorgegebener Geschwindikeit aus - hier Drehbewegungen
mit einer zur Frequenz der Verdrängerbewegungen S
13 proportionalen, insb. einstellbaren, Motor-Drehzahl von z.B. 200 min
-1 bis 3000 min
-1, die über die Antriebswelle 15, ggf. mittels Getriebe untersetzt, auf den Pumpantrieb
12 übertragen werden. Für den Fall, daß der Pumpantrieb 12 als linearer Pumpantrieb
12 ausgeführt ist, kann er auch mittels eines hydraulischen oder mittels eines pneumatischen
Motors angetrieben sein, vgl. WO-A 98/31 935.
[0036] Zum Aufnehmen von Flüssigkeit im Betrieb der Vorrichtung, kommuniziert das Strömungsgefäß
13 mit einem einlaßseitigen Ende mit einer entsprechenden Flüssigkeits-Entnahmestelle.
Wie in der Fig. 1 schematisch dargestellt, kann das Aufnehmen von Flüssigkeit dadurch
erfolgen, daß das Strömungsgefäß 13 in die, z.B. in einem offenen Gerinne oder Becken
geführte, Flüssigkeit eingetaucht und diese aufgrund des in der oben beschriebene
Weise oszillierenden Lumens 13A entgegen der Schwerkraft angesaugt wird; die Flüssigkeit
kann aber auch von einer geeigneten Flüssigkeits-Entnahmestelle aus in Richtung der
Schwerkraft und/oder aus einer Rohrleitung einströmen gelassen werden.
[0037] Ferner umfaßt die Vorrichtung eine auf die vom Strömungsgefäß 13 ausgeführten Verdrängerbewegungen
s
13 reagierende Meßanordnung 2 mit einer Auswerte-Elektronik 22, der ein die Verdrängerbewegungen
S
13 repräsentierendes Sensorsignal X
21 zugeführt ist.
[0038] Zum Erzeugen des Sensorsignals x
21 umfaßt die Meßanordnung 2 in einer ersten Variante der Erfindung dazu einen das Fluid
berührenden, insb. kapazitiver oder resistiven, Drucksensor 21', der, wie in der Fig.
4 schematisch dargestellt, auf einen momentan im Fluid wirkenden, insb. statischen,
ersten Druck p
1 im Lumen 13A reagiert. Dazu weist der Drucksensor 21 mindestens eine mittels wenigstens
einer Druckmembran gegen das Lumen 13A isolierte und im Betrieb über diese wenigstens
eine Druckmembran mit dem Druck p
1 beaufschlagte Druckmeßkammer auf.
[0039] Bei dem zu erfassenden Druck p
1 handelt es sich praktisch um einen mittels der Verdrängerpumpe 1 in einem einlaßseitigen
Bereich des Strömungsgefäßes 13 eingestellten momentanen Innendruck, der sich in einer
kalibrierbaren Abhängigkeit von einem momentanen Betriebszustand der vorrichtung,
z.B. der momentanen Einbaulage und/oder Befüllung des Strömungsgefäßes sowie und/oder
der momentanen Frequenz der Verdrängerbewegungen S
13, einstellt. Im Betrieb der Verdrängerpumpe 1 ist Druck p
1 zumindest zeitweise, insb. auch bei nicht mit Flüssigkeit gefülltem Strömungsgefäß
13, auf einen Bereich von 200 hPa bis 400 hPa (0,2 bar bis 0,4 bar) und damit niedriger
als ein von außen auf das Strömungsgefäß 13 wirkender statischer zweiter Druck P
2 eingestellt. Der Druck p
2 kann z.B. ein atmosphärischer Luftdruck von ca. 1000 hPa sein.
[0040] Bei dieser Variante der Erfindung dient die Meßanordnung 2 insb, dazu, den Druck
p
1 auch dann zu erfassen und in das Sensorsignal x
21 abzubilden, wenn der Druck p
1 momentan niedriger als der Druck p
2 eingestellt ist. Dazu kann der Drucksensor 21' sowohl als ein den Druck p
1 absolut erfassender Drucksensor mit evakuierter Druckmeßkammer als auch den Druck
p
1 relativ zum Druck p
2 erfassender Drucksensor ausgeführt sein. Zum Haltern des Drucksensor 21' ist ein
Abschnitt des Strömungsgefäßes 13, wie in Fig. 4 schematisch dargestellt, bevorzugt
als ein Adapter ausgebildet.
[0041] Nach einer zweiten Variante der Erfindung umfaßt die Meßanordnung 2 einen, insb.
direkt auf dem Trägermittel 11 fixierter piezo-resistiver, Dehnungssensor 21 ", der,
wie in der Fig. 5 schematisch dargestellt, eine von den Verdrängerbewegungen S
13 des Strömungsgefäßes 13 bewirkte Dehnung des Trägermittels 11 erfaßt und in das Sensorsignal
x
21 wandelt. Als Dehnungssensor 21 " kann ferner auch ein die Dehnung relativ oder absolut
erfassender Weg-, Geschwindigkeits- oder Beschleunigungssensor dienen.
[0042] Aufgrund des Zusammendrückens des Strömungsgefäßs 13 gegen das Trägermittel 11, wird
die auf das Strömungsgefäß 13 wirkende Kompressionskraft F des Pumpantriebs 12 teilweise
in eine auf das Trägermittel 11 einwirkende Druckfederkraft umgewandelt, wodurch auch
das Trägermittel 11 abschnittsweise, insb. elastisch, verformt wird. Dies ist in der
Fig. 5 mittels der punktierten Linien schematisch dargestellt. Dabei erfährt das Trägermittel
11 eine meßbare Dehnung, deren Ausmaß insb. vom momentanen Druck p
1 im Lumen 13A des Strömungsgefäßs 13 mitbestimmt ist. Ferner ist die Druckfederkraft
und somit auch die Dehnung des Trägermittels 11 z.B. auch vom Material, insb. von
dessen Elastizitäts-Modul, und/oder einer momentanen Raumform des Strömungsgefäß 13
abhängig.
[0043] Dieser Abhängigkeit der Verformung des Trägermittels 11 ist mittels entsprechender
Kalibriermessungen genau zu ermitteln, bei dem das Strömungsgefäß 13 z.B. nacheinander
definiert mit entsprechenden Flüssigkeiten befüllt oder leer gelassen ist und ein
entsprechender momentaner Signalwert des Sensorsignals x
21 als Referenzwert für die momentane Befüllung in der Auswerte-Elektronik 22 abgespeichert
wird.
[0044] Das gemäß der ersten Variante der Erfindung mittels des Drucksensors 21' erzeugte
Sensorsignal x
21 kann in vorteilhafter Weise dazu verwendet werden, einen den Volumendurchfluß momentan
repräsentierenden Durchflußschätzwert x
v und/oder einen das totalisierte Fördervolumen, also den über eine Förderdauer integrierten
Volumendurchfluß, repräsentierenden Volumenschätzwert zu ermitteln.
[0045] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der ersten Variante der Erfindung umfaßt die
Auswerte-Elektronik 22 dazu, wie in Fig. 6 dargestellt, eine einen Signalanteil des
Sensorsignals X
21, insb. mit der Frequenz der Verdrängerbewegung s
13, übertragende Bandpaß-Schaltung 220 von einstellbarer Bandbreite und einen ausgangsseits
der Bandpaß-Schaltung 220 nachgeschaltete Frequenzzähler-Schaltung 221. Als Bandpaß-Schaltung
220 können z.B. dem Fachmann bekannte Switched-Capacitor-Filter und/oder spannungsgesteuerte
Aktivfilter dienen.
[0046] Mittels der Bandpaß-Schaltung 220 und der Frequenzzähler-Schaltung 221 wird das Sensorsignal
X
21 in ein, insb. digitales, erstes Meßsignal x
221 umgeformt, wobei ein momentaner Signalwert X
m des Meßsignals x
221 die Frequenz der Verdrängerbewegung s
13 der Verdrängerbewegungen s
13 repräsentiert.
[0047] Die Bandpaß-Schaltung 220 dient insb. dem Entfernen von Gleichanteilen des Sensorsignals
x
21 sowie zur Unterdrückung von höherfrequenten Störspannungen. Die Bandbreite der Bandpaß-Schaltung
220 ist dementsprechend so eingestellt, daß allfällige Änderungen der Frequenz der
Verdrängerbewegung s
13, z.B. aufgrund von lastbedingten Schwankungen der Motor-Drehzahl, nicht zu einer
Blockierung des Sensorsignals x
21 führen. Für den Fall, das diese Frequenz sich betriebsmäßig in einem weiten Bereich,
von z.B. ± 5 s
-1, ändert, kann die Bandbreite der insb. als Switched-Capacitor-Schaltung konfigurierten
Bandpaß-Schaltung 220 auch, z.B. mittels eines von der Auswerte-Elektronik 22 generierten,
momentanen Einstellwerts für die Motor-Drehzahl, nachgeführt werden. Der Einstellwert
kann hierzu z.B. von einem in der oben erwähnten Weise am Antriebsmotor direkt abgegriffenen
Antriebssignal abgeleitet werden.
[0048] Für eine Vorrichtung der beschriebenen Art ist der Volumendurchfluß einer transportierten
Flüssigkeit von der konkreten Realsierung der Verdrängerpumpe 1, nämlich der Ausführung
des Pumpantriebs 12 und des Strömungsgefäßes 13, sowie von der Frequenz der Verdrängerbewegungen
s
13 abhängig.
[0049] Neben der jeweiligen Ausprägung der Verdrängerbewegung s
13 wird der momentane Volumendurchfluß ferner auch von einer durch einen momentanen
räumlichen Abstand zwischen der Verdrängerpumpe und einem Flüssigkeitspegel festgelegten
Ansaughöhe mitbestimmt. Bei einer fest installierten Vorrichtung, z.B. bei Verwendung
der Vorrichtung in einem ortsfesten Probennehmer PN, und einem praktisch unveränderlichen
Flüssigkeitspegel ist diese Ansaughöhe bei der Inbetriebnahme der Vorrichtung entsprechend
zu ermitteln und als ein Festwert K
h in der Auswerte-Elektronik 22 zu speichern. Für den Durchflußschätzwert X
v gilt dann, insb. bei stationär strömender Flüssigkeit, in guter Näherung folgende
einfache, durch eine entsprechende Kalibriermessungen ohne weiteres zu verifizierende
Proportionalität:

[0050] Darin sind K
1 eine die Abhängigkeit des Volumendurchflusses von der Frequenz der Verdrängerbewegung
s
13 und von der momentanen Ansaughöhe vermitteltende, insb. durch Kalibration zu bestimmende,
Konstante. Falls erforderlich, kann der Durchflußschätzwert X
v selbstverständlich auch mittels eines Polynoms höherer Ordnung approximiert werden.
[0051] Somit kann für den Fall eines stationären Betriebs der Vorrichtung der Durchflußschätzwert
X
v in vorteilhafter Weise vom Meßsignal x
221 praktisch direkt abgeleitet werden. Bei der Verdrängerpumpe 1 gemäß dem in der Fig.
2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Volumendurchfluß praktisch proportional
zu einem Vierfachen der Frequenz der Verdrängerbewegung s
13. Zur Ermittlung des Volumenschätzwerts ist der Durchflußschätzwert X
v in entsprechender Weise lediglich über die Förderdauer zu integrieren, z.B. durch
Multiplikation mit derselben oder durch Multiplikation mit einer Anzahl gemessener
Nulldurchgänge des bandpaß-gefilterten Sensorsignals ausgangs der Bandpaß-Schaltung
220.
[0052] Bei einer veränderlichen Einbaulage des Strömungsgefäßes 13, z.B. bei der Verwendung
der Vorrichtung in einem mobilen Probennehmer PN, und/oder bei schwankendem Flüssigkeitspegel
ist die momentane Ansaughöhe für eine genauere Ermittlung des Durchflußschätzwerts
X
v jedoch entsprechend zu aktualisieren.
[0053] Daher wird nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der ersten Variante der
Erfindung vom Sensorsignal X
21 ein zweites Meßsignal X
222 abgeleitet, wobei ein momentaner Signalwert X
h des Meßsignals X
222 die Ansaughöhe momentan repräsentiert. In Gl. (1) ist daher lediglich der Festwert
K
h durch den Signalwert Xh des Meßsignals x
222 zu ersetzen, so daß nunmehr für den Durchflußschätzwert X
v gilt:

[0054] Zum Erzeugen des Meßsignals X
222 wird das Sensorsignal X
21 gemäß Fig. 6 mittels einer Tiefpaß-Schaltung 222 der Auswerte-Elektronik 22 geglättet.
Die Tiefpaß-Schaltung 222 weist dabei eine Grenzfrequenz, von z.B. 0,5 Hz bis 2 Hz,
auf, die viel kleiner als die Frequenz der verdrängerbewegung s
13 eingestellt ist. Somit wird vom Sensorsignal x
21 praktisch nur ein als Meßsignal X
222 dienender Signalanteil mit einer Frequenz null, also ein momentaner Mittelwert des
Sensorsignal x
21 von der Tiefpaß-Schaltung 222 passieren gelassen. Ein momentan übertragener Mittelwert
des Sensorsignals x
21 dient hierbei als ein die momentane Ansaughöhe repräsentierender Meßwert X
h. Mit zunehmender Ansaughöhe, z.B. bei fallendem Flüssigkeitspegel, würde der mittels
des Sensors 21 erfaßte Druck p
1 absinken und das Sensorsignal x
z1 einen dementsprechend niedriger werdenden Mittelwert aufweisen; analog dazu weist
das Sensorsignal x
21 bei abnehmender Ansaughöhe einen größer werdenden Mittelwert auf.
[0055] Nach einer anderen Ausgestaltung der ersten Variante der Erfindung dient die Auswerte-Elektronik
22 dazu, vom Sensorsignal x
21 ein einen Befüllunggrad des Strömungsgefäßes 13 mit Flüssigkeit repräsentierendes
drittes Meßsignal x
223 abzuleiten. Dazu ist das Sensorsignal x
21 gemäß Fig. 6 via Bandpaß-Schaltung 220 einer Gleichrichter-Schaltung 223 zugeführt,
die ausgangsseitig eine das Meßsignal x
223 inform von einer Gleichspannung liefert, wobei ein momentaner Signalwert des Meßsignals
x
223 als Schätzung für den momentanen Befüllunggrad dient; falls erforderlich kann selbstverständlich
auch ein entsprechender Gleichstrom als Meßsignal x
223 dienen. Als Gleichrichter-Schaltung 223 können z.B. dem Fachmann bekannte amplituden-messende
oder effektivwert-messende Wechsel-zu-Gleichsignal-Wandler verwendet werden.
[0056] Zur Realisierung der Gln. (1) und/oder (2) umfaßt die Auswerte-Elektronik 22 ferner
einen Mikrocomputer 227, dem das Meßsignal x
221 und/oder das Meßsignal x
223 und ggf. das Meßsignal x
222 eingangsseitig über entsprechende analog-zu-digital wandelnde Signal-Ports zugeführt
ist; falls erforderlich können selbstverständlich auch die Frequenzzähler-Schaltung
221 und/oder die Gleichrichter-Schaltung 223 als Digitalschaltung dargestellt werden,
denen dann selbstverständlich ein ausgangs der Bandpaß-Schaltung 220 entsprechend
digitalisertes Sensorsignal zugeführt wird.
[0057] Das mittels des Drucksensors 21' gemäß der ersten und/oder gemäß der zweiten Variante
der Erfindung erzeugte Sensorsignal x
21 kann in vorteilhafter Weise auch dazu verwendet werden, mittels der Auswerte-Elektronik
22 ein, insb. digitales, Statussignal Z zu erzeugen, das einen momentanen Betriebszustand
der Verdrängerpumpe 1 signalisiert.
[0058] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der ersten oder der zweiten Variante der Erfindung
weist die Auswerte-Elektronik 22 daher, wie in Fig. 7 schematisch dargestellt, einen
ersten Schmitt-Trigger 224 auf, der das Meßsignal x
221 ausgangs der Frequenzzähler-Schaltung 221 in ein binäres erstes Überwachungssignal
x
211' umwandelt. Dazu wird das Meßsignal x
221 mit einem Frequenz-Referenzwert des Schmitt-Triggers 224 verglichen, der so eingestellt
ist, daß das Überwachungssignal x
221' einen High-Pegel annimmt, wenn die Frequenz der Verdrängerbewegung s
13 größer oder gleich einer im stationären Betrieb der Verdrängerpumpe 1 sich minimal
einstellenden Frequenz ist. Der Frequenz-Referenzwert während der Inbetriebnahme für
die Verdrängerpumpe 1 ermittelt und eingestellt werden, die dazu z.B. mit einer im
Betrieb maximal zu erwartenden Last beaufschlagt ist.
[0059] Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der ersten Variante der Erfindung wird
der via Tiefpaß-Schaltung 222 momentan übertragene Mittelwert des Sensorsignals x
21 gemäß Fig. 7 einem zweiten Schmitt-Trigger 225 der Auswerte-Elektronik 22 eingangseitig
angelegt. Ausgangs des Schmitt-Triggers 225 ist ein binäres zweites Überwachungssignal
X
222' der Auswerte-Elektronik 22 abgreifbar. Das Überwachungssignal x
222' dient dazu, zu signalisieren, ob der Druck p
1 einen am Schmitt-Trigger 225 eingestellten Druck-Referenzwert unterschreitet oder
nicht. Dem entsprechend ist der Druck-Referenzwert so eingestellt, daß das Überwachungssignal
x
222' einen High-Pegel annimmt, wenn der Druck p
1 kleiner oder gleich Druckwert ist, der sich im Betrieb der Verdrängerpumpe 1 innerhalb
eines intakten und in der oben beschriebenen Weise mit der Flüssigkeits-Entnamstelle
kommunizierendem Strömungsgefäß 13 höchstens einstellt; anderenfalls nimmt das Überwachungssignal
x
222' einen Low-Pegel an.
[0060] Nach einer anderen bevorzugten Weiterbildung der ersten oder zweiten Variante der
Erfindung umfaßt die Auswerte-Elektronik 22, wie in Fig. 7 dargestellt, einen dritten
Schmitt-Trigger 226, dem eingangs das Meßsignal x
223 angelegt ist. Ein entsprechender Befüllungs-Referenzwert des Schmitt-Triggers 226
ist hier so eingestellt, daß ein ausgangsseits geliefertes binäres drittes Überwachungssignal
x
223' einen High-Pegel annimmt, wenn daß Strömungsgefäß 13 mindestens mit einem vorgegebenen
Minimalvolumen der zu fördernden Flüssigkeit gefüllt ist; anderenfalls, insb. bei
einer erhöhten Luftblasenbildung im Fluid, weist das Überwachungssignal einen Low-Pegel
auf. Der einzustellende Befüllungs-Referenzwert kann z.B. mittels einer entsprechende
Kalibriermessung ermittelt und während der Inbetriebnahme eingestellt werden.
[0061] Das Überwachungssignal x
221' , das Überwachungssignal x
222' und/oder das Überwachungssignal x
223' ist, falls erforderlich via Analog-zu-Digital-Wandler, dem Mikrocomputer 227 der
Auswerte-Elektronik 22 zugeführt. Ausgangsseits des Mikrocomputers 227 kann das Statussignal
Z via Ausgabe-Port sequentiell oder parallel, z.B. an eine dem Visualisieren des momentanen
Betriebszustandes dienende Anzeige-Einheit der Vorrichtung, ausgegeben werden. Das
Statussignal Z kann ferner einer Steuer-Elektronik für die Verdrängerpumpe angelegt
sein, die z.B. bei einem mittels der Meßanordnung 2' detektierten Fehler der Vorrichtung
die Verdrängerpumpe 1 abschaltet. Falls erforderlich, kann das Überwachungssignal
x
221', das Überwachungssignal x
222' und/oder das Überwachungssignal x
223' auch vom Meßsignal x
221, vom Meßsignal x
222 bzw. vom Meßsignal x
223 mittels in den Mikrocomputer 227 implementierten Triggerfunktionen abgeleitet werden.
[0062] Mittels des Mikrocomputers 227 ist ferner bevorzugt eine getriggerte Start-Funktion
realisiert, die dazu dient, das Überwachungssignal x
221', das Überwachungssignal x
222' und/oder das Überwachungssignal x
223' erst nach dem Einschalten der Verdrängerpumpe 1, und zwar nach dem Ablauf einer
eingestellten, einer Anlaufdauer entsprechenden Zeitvorgabe, auszuwerten.
[0063] Zum Triggern der Start-Funktion dient ein viertes Überwachungssignal y
14 der Vorrichtung, das eine im Betrieb in die Verdrängerpumpe 1 eingespeiste, insb,
elektrische, Antriebsenergie E signalisiert. Überwachungssignal y
14 kann z.B. ein binäres Schaltsignal sein, das mit einem High-Pegel signalisiert, daß
die Verdrängerpumpe 1 eingeschaltet ist und das mit einem Low-Pegel signalisiert,
daß die Verdrängerpumpe 1 ausgeschaltet ist. Als Überwachungssignal y
14 kann aber auch ein Meßsignal dienen, das z.B. einen momentan in die Verdrängerpumpe
1 eingespeisten Strom repräsentiert. Ferner kann das Einstellsignal y
14 auch von vorgenanntem Antriebssignal, z.B. mittels amplitudenmessender oder effektivwert-messender
Wechsel-zu-Gleichsignal-Wandler, abgeleitet sein.
[0064] Die Zeitvorgabe für die Start-Funktion ist so eingestellt, daß sich die Verdrängerpumpe
1 nach dem Einschalten sicher im stationären Betrieb befindet, für den Fall, daß keine
Störung vorliegt. Die Anlaufdauer bis zum Erreichen des stationären Betrieb ist wiederum
durch entsprechende Kalibriermessungen zu ermitteln und in die Zeitvorgabe umzuwandeln.
In der Fig. 8 ist dazu beispielhaft ein Verlauf des Sensorsignals x
21 und ein dementsprechender Verlauf des Meßsignals x
221 während eines Übergangs in den stationären Betrieb dargestellt.
[0065] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der ersten Variante der Erfindung ist im Mikrocomputer
227 ferner eine mittels der Start-Funktion aktivierte erste Logik-Funktion implementiert,
die einen ersten Signalwert für das Statussignal Z einstellt, wenn das Überwachungssignal
X
222' einen High-Pegel und das Überwachungssignal X
223' gleichzeitig einen Low-Pegel aufweist. Für diesen Fall kann das Statussignal Z z.B.
ein verstopftes Strömungsgefäß 13 signalisieren.
[0066] Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der ersten und/oder der zweiten Variante
der Erfindung ist im Mikrocomputer 227 eine mittels der Start-Funktion aktivierte
zweite Logik-Funktion implementiert, die einen zweiten Signalwert für das Statussignal
Z einstellt, wenn das Überwachungssignal x
221' einen High-Pegel und das Überwachungssignal x
222' gleichzeitig einen Low-Pegel aufweist. Für diesen Fall kann das Statussignal Z z.B.
nicht in die Flüssigkeit eingetauchtes Strömungsgefäß 13 und/oder ein ganz oder teilweise
mit Luft befülltes, undichtes Strömungsgefäß 13 signalisieren. Dieser zweite Signalwert
für das Statussignal Z kann z.B. auch dadurch erzeugt werden, daß das Meßsignal x
221 oder das Meßsignal x
222 mittels zweier verschieden hoch eingestellten Trigger-Schwellen jeweils mit zwei
voneinander verschiedenen Signal-Referenzwerten verglichen werden, wobei die niedrigere
der beiden Trigger-Schwellen vom Meßsignal x
221 bzw, x
222 überschritten ist, während der höhere der beiden Trigger-Schwellen nicht erreicht
wird.
[0067] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der zweiten Variante der Erfindung, bei der
das Sensorsignal x
21 in der vorbeschriebenen Weise die Verformungen des Trägermittels 11 signalisiert,
ist im Mikrocomputer 227 eine mittels der Start-Funktion aktivierte dritte Logik-Funktion
implementiert, die einen dritten Signalwert für das Statussignal Z einstellt, wenn
das Überwachungssignal x
221' einen Low-Pegel und das Überwachungssignal y
14 gleichzeitig einen High-Pegel aufweist. Für diesen Fall kann das Statussignal Z z.B.
einen fehlerhaften Pumpantrieb 12 signalisieren.
[0068] Es hat sich ferner gezeigt, daß das Trägermittel 11 auch bei stillstehendem Pumpantrieb
12 aufgrund einer vom sich abstützenden Strömungsgefäß 13 bewirkten mechanische Vorspannung
bereits eine geringe elastische Verformung aufweist, die sich meßbar von einer Grundform
des Trägermittels 11 bei nicht eingebautem Pumpantrieb 12 und/oder Strömungsgefäß
13, z.B. während einer Wartungs-oder Instandhaltungsmaßnahme, unterscheidet. Durch
Festlegung eines entsprechenden unteren Grenzwertes für das Sensorsignal x
21 kann in der Auswerte-Elektronik 22 mittels eines einfachen Vergleichs aufgrund eines
momentanen Signalwerts des Sensorsignals x
21 festgestellt werden, ob der Pumpantrieb 12 fehlerhaft eingebaut ist.
[0069] Neben dem Drucksensor 21' und/oder dem Dehnungssensor 21" kann die Meßanordnung noch
andere Sensoren, z.B. zur Temperaturkompensation der Messung dienende Temperatursensoren,
umfassen, die z.B. am Strömungsgefäß 13 oder auf dem Trägermittel 11 angebracht werden
können.