[0001] Die Erfindung betrifft eine Fahrzeug-Leuchtenanordnung und ein Verfahren zur Herstellung
einer solchen Leuchtenanordnung.
[0002] Bei Fahrzeugleuchten, insbesondere bei mehrseitigen Außenflächen zur Umgebung aufweisenden
Leuchtengehäusen, wie sie typischerweise in Lastfahrzeugen, beispielsweise in Form
von Seitenmarkierungsleuchten oder Spurhalteleuchten eingesetzt sind, erweist sich
die dauerhafte Abdichtung des Gehäuses gegen eindringendes Wasser als problematisch
und Abdichtungsmängel stellen eine häufige Ursache für den Ausfall von Leuchten dar.
[0003] Die Leuchtengehäuse bestehen typischerweise aus einer Lichtscheibe aus einem transparenten,
gegebenenfalls farbigen ersten Material und einem häufig topfförmigen Grundkörper
(Boden) aus einem zweiten Material. In zum Leuchtengehäuse zusammengefügter Position
begrenzen Lichtscheibe und Grundkörper einen Hohlraum, in welchem eine Leuchtmittelanordnung
eingeschlossen ist. Lichtscheibe und Grundkörper bilden eine um den Hohlraum umlaufende
Gehäusefuge, zu deren Abdichtung verschiedene Möglichkeiten bekannt sind. In einer
ersten bekannten Vorgehensweise werden Lichtscheibe und Grundkörper an entlang der
Gehäusefuge aneinander anliegenden Flächen durch Ultraschall-Einwirkung miteinander
verschweißt oder mittels eines Klebers miteinander verklebt. Durch die unterschiedlichen
Materialeigenschaften, insbesondere unterschiedliche Wärmeausdehnung von erstem und
zweitem Material erweisen sich diese Verbindungen aber nicht als langfristig wasserdicht.
In anderer Ausführung wird zwischen Lichtscheibe und Grundkörper in die Gehäusefuge
eine umlaufende elastische Formdichtung eingesetzt und durch Verschrauben von Lichtscheibe
und Grundkörper zwischen diesen verspannt, wobei aber wiederum durch unterschiedliches
Materialverhalten, insbesondere durch Temperaturwechsel über weite Temperaturbereiche
häufig Undichtigkeiten auftreten. Zudem sind solche Leuchtenanordnungen aufwendiger
in der Herstellung. Günstiger, wenngleich noch nicht zufriedenstellend, sind Leuchtenanordnungen,
bei welchen Flächen von Lichtscheibe und Grundkörper radial gegenüberstehen und einen
schmalen Spalt bilden, in welchem eine elastische Dichtung, insbesondere eine Schnurdichtung
nach Art eines O-Rings eingeklemmt ist.
[0004] Aus der DE 203 04 930 U1 ist eine Seitenmarkierungsleuchte bekannt, welche aus einer
transparenten Lichtscheibe und einem topfförmigen Bodenteil besteht. Die zwischen
diesen ausgebildete umlaufende Gehäusefuge ist mit einem Kunststoff umspritzt. Eine
Leuchtdiode ist in einer muldenförmigen Vertiefung des Bodenteils mit Polyurethan
eingegossen. Ein zweiadriges Anschlusskabel ist durch eine Öffnung in der Rückwand
des topfförmigen Bodenteils geführt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach und kostengünstig
herstellbare sowie längerfristig wasserdichte Fahrzeug-Leuchtenanordnung sowie ein
Herstellungs-Verfahren für eine solche Leuchtenanordnung anzugeben.
[0006] Erfindungsgemäße Lösungen sind in den unabhängigen Ansprüchen angegeben. Die abhängigen
Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
[0007] Die Verwendung eines thermoplastischem Elastomers, welches an dem ersten Material
der Lichtscheibe und dem zweiten Material des Grundkörpers haftet und mit erstem bzw.
zweitem Material jeweils eine kriechwasserdichte Grenzfläche bildet, für den Dichtungs-Gusskörper
an der Gehäusefuge zwischen Lichtscheibe und Grundkörper führt zu einer einfach herzustellenden
und längerfristig wasserdichten Leuchtenanordnung.
[0008] Dabei werden vorteilhaft die Eigenschaften der an sich bekannten und vielfältig eingesetzten
und auch für Formdichtungen benutzten thermoplastischen Elastomere für die besondere
Anwendung zur Abdichtung der Gehäusefuge von zweischaligen Leuchtenkörpern ausgenutzt.
Die thermoplastischen Elastomere zeigen dabei in dieser Anwendung eine besonders überraschende
Kombination von Vorteilen. Durch die thermoplastischen Eigenschaften des Dichtungsmaterials
ergibt sich vorteilhafterweise eine besonders langlebige Leuchtenanordnung und eine
besonders günstige Herstellung der Dichtungsanordnung, indem der aus einer Lichtscheibe
und einem Grundkörper unter Einschluss der Leuchtmittelanordnung zusammengefügte und
die umlaufende Gehäusefuge aufweisende Leuchtenkörper in eine Gussform eingesetzt
wird, welche zumindest beidseitig der Gehäusefuge einen Freiraum gegen die Außenflächen
von Lichtscheibe und Grundkörper aufweist. Nach bekannten Verfahren, beispielsweise
Spritzguss, Druckguss, Extrusion, wird das thermoplastische Material bei höherer Temperatur
und unter hohem Druck in die Gussform eingebracht und füllt den Freiraum im wesentlichen
vollständig aus. Von besonderem Vorteil ist, dass das thermoplastische Material bei
der gegebenen höheren Temperatur mit dem ersten und dem zweiten Material eine Grenzflächenverbindung
eingeht, welche im erkalteten Zustand zu einer festen Haftung des thermoplastischen
Materials auf den Grenzflächen zum ersten und zweiten Material und zu kriechwasserdichten
Grenzflächen führt. Zur Ausbildung der haftfesten und kriechwasserdichten Grenzfläche
muss das thermoplastische Dichtmaterial auf das erste und das zweite Material abgestimmt
sein. Geeignete Materialpaarungen sind an sich bekannt. Durch Zusatz von Haftvermittlersubstanzen
zu dem Dichtungsmaterial kann die Wahlfreiheit unter den Grundmaterialien des Dichtungsmaterial
erweitert werden. Auch Haftvermittlersubstanzen sind in großer Vielfalt bekannt und
gebräuchlich.
[0009] Durch das elastische Verhalten des abgekühlten Dichtungungsmaterials in der Dichtungsanordnung
können geringe Relativverschiebungen, insbesondere wegen unterschiedlicher Wärmeausdehnung
von Lichtscheibe und Grundkörper im Bereich der Gehäusefuge ausgeglichen werden, wobei
auch ein eventuelles Ablösen des Dichtmaterials unmittelbar bei der Gehäusefuge unkritisch
ist, wenn die Grenzfläche sich quer zur Gehäusefuge über eine solche eventuell gegebene
Ablösezone hinaus erstreckt. Vorteilhafterweise sind die kriechwasserdichten Grenzflächen
zwischen dem Dichtungsmaterial der Dichtungsanordnung und dem ersten bzw. dem zweiten
Material quer zu der Gehäusefuge wenigstens 5 mm, vorzugsweise wenigstens 10 mm in
entgegengesetzten Richtungen fortgesetzt, wobei die Grenzflächen nicht notwendigerweise
eben sein müssen.
[0010] Das Leuchtengehäuse ist vorteilhafterweise flach ausgeführt mit in Haupt-Abstrahlrichtung
geringer Abmessung von weniger als 30 % der größten Ausdehnung quer zur Haupt-Abstrahlrichtung
der Leuchtelemente. Quer zur Haupt-Abstrahlrichtung nach außen weisende Schmalseiten
des Leuchtengehäuses sind vorteilhafterweise zu wenigstens 80 % von dem ersten Dichtungs-Gusskörper
bedeckt. Die Überdeckung von Lichtscheibe und Grundkörper in Haupt-Abstrahlrichtung
an der Gehäusefuge beträgt vorteilhafterweise wenigstens 30 %, vorzugsweise wenigstens
40 % der Gehäusetiefe in Haupt-Abstrahlrichtung.
[0011] In vorteilhafter Ausführung ist die Außenfäche des aus Lichtscheibe und Grundkörper
gebildeten Leuchtenkörpers überwiegend durch das Dichtungsmaterial des Dichtungs-Gusskörpers
bedeckt. Das Dichtungsmaterial kann vorteilhafterweise auch als mechanischer Schutz
des Leuchtenkörpers wirken.
[0012] Die die Grenzflächen mit dem Dichtungs-Gusskörper bildenden Flächen von Lichtscheibe
und Grundkörper weisen vorteilhafterweise Reliefstrukturen gegen eine Einhüllende
der Außenfläche auf. Solche Reliefstrukturen können insbesondere Hinterschneidungen
von Außenflächen und Vertiefungen in diesen sein, wobei vorteilhafterweise die Seitenflanken
von derartigen Vertiefungen steil mit Winkeln von mehr als 45°, vorzugsweise mehr
als 60° gegen die Flächentangenten verlaufen. Die Reliefstrukturen sind von dem Dichtungsmaterial
des Dichtungs-Gusskörpers ausgefüllt.
[0013] Durch eine Öffnung der Gehäusewand geführte elektrische Verbindungseinrichtungen
zu der Leuchtmittelanordnung im Innenraum des Leuchtengehäuses sind vorteilhafterweise
durch einen weiteren Dichtungs-Gusskörper abgedichtet, welcher einen Spalt zwischen
den Verbindungseinrichtungen und dem Gehäuse überbrückt und an der Außenfläche des
Gehäuses und den Verbindungseinrichtungen anliegt und mit diesen vorteilhafterweise
kriechwasserdichte Grenzflächen bildet. Der weitere Dichtungs-Gusskörper wird vorteilhafterweise
in einer Spritzgussform an das Leuchtengehäuse angeformt. Der weitere Dichtungs-Gusskörper
besteht vorteilhafterweise aus demselben Material, insbesondere einem thermoplastischen
Elastomer, wie der erste Dichtungs-Gusskörper. Die Verbindungseinrichtungen können
z. B. als Anschlusskabel oder als elektrisch leitende formstabile, vorzugsweise metallische
Kontakte ausgeführt sein.
[0014] Ein Anschlusskabel ist vorzugsweise durch eine von der Gehäusefuge getrennte und
beabstandete Öffnung in einem Wandabschnitt des Grundkörpers hindurch geführt sein.
Vorteilhafterweise ist der Spalt zwischen Anschlusskabel und Grundkörper sowie gegebenenfalls
Lichtscheibe mit dem weiteren Dichtungs-Gusskörper aus Dichtungsmaterial überbrückt,
welches auf dem Material des Grundkörpers und auf der Oberfläche des Anschlusskabels
haftet und mit beiden eine kriechwasserdichte Grenzfläche bildet. Der weitere Dichtungs-Gusskörper
ist in bevorzugter Ausführung mit dem ersten Dichtungs-Gusskörper in einem einstückig
zusammenhängenden Dichtungs-Gusskörper verbunden. In einer ersten, insbesondere für
Seitenmarkierungsleuchten, Spurhalteleuchten oder Umrissleuchten mit relativ kleinem
Gehäusevolumen vorteilhaften Ausführung kann mit Ausnahme von Befestigungselementen
die überwiegende oder gesamte Außenfläche des Grundkörpers mit dem Dichtmaterial des
einstückigen Dichtungs-Gusskörpers bedeckt sein. In anderer vorteilhafter Ausführung,
insbesondere für Leuchten mit größerem Querschnitt kann die Durchtrittsöffnung des
Kabels von der Mitte der Rückwand des Grundkörpers zur Gehäusefuge hin versetzt und
insbesondere näher am Rand der Rückwandfläche als an der Flächenmitte liegend angeordnet
sein.
[0015] In anderer Ausführung können die Verbindungseinrichtungen durch eine Kontaktanordnung
mit mehreren elektrisch gegeneinander isolierten Einzelkontakten gebildet sein, wobei
die Einzelkontakte in einen Kontaktträger eingebettet sein können. Vorzugsweise ist
der Kontaktträger einstückig materialhomogen ein Teil des Grundkörpers und die Kontakte
sind in Kontaktaufnahmen des Kontaktträgers eingesetzt. Dabei kann vorteilhafterweise
in einem nach außen weisenden Abschnitt der Einzelkontakte und der Kontaktaufnahmen
zwischen diesen ein Ringspalt um die Kontakte vorgesehen sein, welcher mit Dichtungsmaterial
aufgefüllt wird, um die Fuge zwischen Kontakten und Kontaktaufnahmen abzudichten.
[0016] Die Kontakte sind vorzugsweise als Spitzenkontakte mit nach außen weisenden Kontaktspitzen
ausgebildet, welche mit Adern eines außerhalb des Leuchtenkörpers verlaufenden Verbindungskabels
vorzugsweise durch Durchdringen der Kabelisolierung ohne Unterbrechung der Adern des
Verbindungskabels mit diesen kontaktiert werden. Die Technik der Kontaktierung unter
Durchdringung der Kabelisolierung ist an sich bekannt und gebräuchlich.
[0017] Für das externe Verbindungskabel ist vorteilhafterweise an dem Kontaktträger ein
dem Querschnitt des Verbindungskabels angepasstes Kabelbett zur formschlüssigen positionseindeutigen
Aufnahme des Verbindungskabels ausgebildet. Das Kabelbett kann gleichfalls teilweise
vorzugsweise überwiegend oder vollständig mit Dichtmaterial ausgekleidet sein, wobei
dann vorteilhafterweise Dichtmaterial und Material des Kabelmantels des Verbindungskabels
so aufeinander abgestimmt sein können, dass sich unter dem Druck eines gegen den Kontaktträger
verspannbaren eine durch Kaltverklebung wiederum kriechwasserdichte Grenzfläche ausbildet.
Das Verbindungskabel kann vorteilhafterweise ein Flachkabel mit einer oder zwei Leiterebenen
sein.
[0018] Das Dichtmaterial zur zusätzlichen Abdichtung der Durchführung von elektrischen Verbindungseinrichtungen
kann vorteilhafterweise in demselben Verfahrensschritt wie der Dichtungs-Gusskörper
erzeugt werden. In vorteilhafter Ausführung kann das Dichtungsmaterial zur Abdichtung
der Durchführung der elektrischen Verbindungseinrichtungen auch einstückig mit dem
Dichtungs-Gusskörper um die Gehäusefuge zusammenhängen, insbesondere in Verbindung
mit einer teilweisen oder vollständigen Auskleidung des Kabelbettes mit Dichtungsmaterial.
[0019] Die Leuchtmittelanordnung enthält in bevorzugter Ausführung lichtemittierende Dioden
als Leuchtmittel, welche vorteilhafterweise auf einer oder mehreren ebenen Platinen
angeordnet sein können. Die Leuchtmittelanordnung kann darüber hinaus noch Elemente
zur Arbeitspunkteinstellung der Dioden und/oder zur Strombegrenzung und/oder Überstromsicherung
enthalten. Die Platine kann vorteilhafterweise zwischen Lichtscheibe und Grundkörper
eingeklemmt gehalten sein. Die Platine kann auch auf der Lichtscheibe oder bevorzugt
auf dem Grundkörper befestigt sein. Lichtscheibe und/oder Grundkörper können hierzu
von die Außenfläche bildenden Wandabschnitten in den Hohlraum ragende Stützelemente
aufweisen. Ferner können in dem Hohlraum an der Lichtscheibe und/oder an dem Grundkörper
Aussteifungselemente vorgesehen sein, welche bei der Einbringung des Dichtungsmaterials
in die Gussform Wandungen von Lichtscheibe und/oder Gusskörper gegen den hohen Druck
des Dichtungsmaterials stabilisieren. Aussteifungselemente und Stützelemente können
funktional kombiniert sein.
[0020] Die Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine Zusammenbauzeichnung einer ersten Ausführungsform einer Leuchtenanordnung,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die zusammengesetzte Leuchtenanordnung nach Fig. 1 mit angegossenem
Dichtungsmaterial,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch eine Ausführungsform mit Anschlusskabel,
- Fig. 4
- eine Leuchtenanordnung mit angeformter Halterung,
- Fig. 5
- eine Zusammenbauzeichnung einer Leuchtenanordnung mit größerer Querschnittsfläche,
- Fig. 6
- einen Schnitt durch eine zusammengesetzte Leuchtenanordnung nach Fig. 5,
- Fig. 7
- die Rückseite der zusammengesetzten Leuchtenanordnung nach Fig. 5.
[0021] Fig. 1 zeigt die wesentlichen Einzelkomponenten einer Seitenmarkierungsleuchte als
Beispiel für eine erste vorteilhafte Leuchtenanordnung, wobei die Einzelkomponenten
getrennt in relativer Ausrichtung für den Zusammenbau zu einem Leuchtenkörper dargestellt
sind. Die wesentlichen Komponenten sind eine Lichtscheibe LS, ein Grundkörper GK und
eine zwischen diesen eingeschlossene Leuchtmittelanordnung LA. Die Komponenten werden
in y-Richtung des mit eingezeichneten xyz-Koordinatensystems zu dem Leuchtenkörper
zusammengefügt.
[0022] Die Lichtscheibe besteht aus transparentem Material, vorzugsweise Kunststoff, beispielsweise
Polycarbonat, und ist vorzugsweise als Spritzgußteil hergestellt. Von einer Lichtdurchtrittsfläche
LF ragen eine umlaufende Seitenwand WL sowie stegförmige Verstärkungselemente VE,
in Richtung des Grundkörpers GK ab, welche insbesondere eine Aussteifung der Lichtscheibe
und eine Abstützung der Seitenwand und Rückwand des Grundkörpers gegen am beim Einbringen
des Dichtungsmaterials in eine den Leuchtenkörper umgebende Gussform bewirken können.
Von Seiten der Lichtdurchtrittsfläche LF her ist eine Hinterschneidung in Form einer
am Rand der Lichtaustrittsfläche umlaufenden Nut HS1 vorgesehen. Die Lichtscheibe
ist vorzugsweise materialhomogen einstückig ausgeführt.
[0023] Ein Grundkörper GK enthält einen zu der Lichtscheibe LS hin offenen Topfkörper mit
einer umlaufenden Seitenwand WG und einer Rückwand RG. An dem Grundkörper sind ferner
Befestigungselemente BE angeformt, mittels welcher die Leuchtenanordnung an Befestigungsstrukturen
eines Fahrzeugs durch Einrasten befestigt werden kann. Von der Rückwand RG des Grundkörpers
GK nach hinten abstehend ist ein Kontaktträger KT (Fig. 2) vorgesehen. Der Topfkörper,
die Befestigungselemente und der Kontaktträger sind vorteilhafterweise als ein materialhomogenes
einstückiges Kunststoff-Spritzgußteil hergestellt.
[0024] In der Seitenwand und in der Rückwand des Grundkörpers sind Reliefstrukturen in Form
von Vertiefungen VT und Hinterschneidungen HS2 (Fig. 2) vorgesehen. Die Seitenflanken
der Vertiefungen VT sind vorteilhafterweise mit wenigstens 45°, insbesondere wenigstens
60° Neigungswinkel gegen die jeweiligen Flächentangenten steil ausgebildet. In dem
zur Lichtscheibe LS hin offenen Raum des Topfkörpers sind Zentrierelemente ZE von
der Rückwand in Richtung der Lichtscheibe abstehend vorgesehen, welche zur Ausrichtung
und Halterung der Leuchtenanordnung LA dienen. Ferner können an der Rückwand in der
Skizze nicht vorgesehene Strukturen ähnlich den Verstärkungselementen an der Lichtscheibe
zusätzlich oder alternativ zu diesen in Form von Stegen oder Einzelelementen angeordnet
sein, mittels welcher eine Aussteifung des Grundkörpers gegen den Druck des in einem
späteren Verfahrensschritt zugeführten Dichtungsmaterials bewirkt werden kann.
[0025] Die Leuchtmittelanordnung LA ist vorteilhafterweise durch eine ebene Platine PL gebildet,
auf welcher lichtemittierende Dioden LED als Leuchtmittel angeordnet sind. Die Platine
kann als weitere elektrische bzw. elektronische Elemente Widerstände, Strombegrenzer,
Gleichrichter, Sicherungen usw. enthalten. Auf der Platine sind ferner Kontaktmesser
KM befestigt, welche vorteilhafterweise metallisch ausgeführt sind. Die Kontaktmesser
ragen von der Platine nach hinten zu dem Grundkörper GK bzw. dessen Kontaktträger
KT hin ab und sind an ihren der Platine abgewandten Enden als Kontaktspitzen zugespitzt.
[0026] Zum Zusammenbau werden die Kontaktmesser in Kontaktaufnahmen MS des Kontaktträgers
eingeführt und die Platine wird in Zentrierstrukturen des Grundkörpers eingesetzt,
wobei vorteilhafterweise die Kontaktmesser mit seitlichen Vorsprüngen hinter Stufen
SM der Kontaktaufnahme einrasten und so gegen Ausdrücken entgegen der Montagerichtung
gesichert sind. Die Lichtscheibe LS wird auf den Grundkörper GK aufgedrückt und auf
diesem durch Klemmung der Seitenwände von Lichtscheibe und Grundkörper gehalten. Es
kann auch ein Verschnappen oder ein Einrasten mit entsprechenden, dem Fachmann geläufigen
Strukturen vorgesehen sein. Dabei wird vorteilhafterweise die Platine PL zwischen
Lichtscheibe, insbesondere deren Verstärkungselementen, und Grundkörper eingeklemmt
und wackelfrei gehalten. Die Platine kann auch zusätzlich verklebt, verschraubt oder
durch elastische Auflagen an Grundkörper oder Lichtscheibe abgestützt sein. Lichtscheibe
und Grundkörper bilden einen Hohlraum, in welchem die Leuchtmittelanordnung gehalten
ist. Die Kontaktmesser KM bilden elektrische Verbindungseinheiten nach außerhalb des
Leuchtenkörpers. Zwischen Grundkörper und Lichtscheibe ist eine Gehäusefuge GF ausgebildet.
Zwischen den nach außen weisenden Abschnitten der Kontaktmesser KM und der Messeraufnahme
ist ein die Messer umgebender Ringspalt RS ausgebildet.
[0027] Der derart zusammengefügte Leuchtenkörper aus Lichtscheibe LS, Leuchtmittelanordnung
LA und Grundkörper GK wird in eine Gussform eingesetzt, in welcher die Lichtaustrittsfläche
LF der Lichtscheibe eng an einer Formwand anliegt. Der durch die Gussform gebildete
Hohlraum ist zumindest beidseitig der Gehäusefuge GF von dem Leuchtenkörper beanstandet
und bildet einen Freiraum, in welchen thermoplastisches Elastomer als Dichtungsmaterial
bei höherer Temperatur und hohem Druck zugeführt wird. Der Freiraum in der Gussform
erstreckt sich vorteilhafterweise durchgehend bis zu der Hinterschneidung HS1 der
Lichtscheibe und vorzugsweise zu einer weiteren Hinterschneidung HS2 in der Rückwand,
insbesondere auch über die gesamte Rückwand des Grundkörpers bis zu dem Kontaktträger
KT. Die Befestigungselemente BE ragen durch die Wand der Gussform hindurch oder liegen
in Aussparungen der Gussform dies vollständig ausfüllend ein. Der Kontaktträger KT
ragt gleichfalls in eine weitere Aussparung der Gussform ein und füllt diese im wesentlichen
vollständig aus. Die Ringspalte RS um die Kontaktmesser KM können in einer ersten
Ausführungsform als weitere Freiräume in der Gussform frei bleiben, in welche gleichfalls
Dichtungsmaterial eingebracht wird. Die Ringspalte können auch mit anderem Dichtungsmaterial
in einem gesonderten Fertigungsschritt ausgefüllt werden. In anderer Ausführung kann
auch das am Kontaktträger ausgebildete Kabelbett KB zur formschlüssigen Aufnahme eines
externen Verbindungskabels mit Dichtungsmaterial ausgekleidet werden, wofür in der
Gussform vorzugsweise die weiteren Freiräume um die Kontaktmesser als Freiraum für
das Kabelbett aus Dichtungsmaterial fortgesetzt sind. In wieder anderer Ausführung
können die weiteren Freiräume um die Kontaktmesser KM und gegebenenfalls für das Kabelbett
auch einteilig mit dem Freiraum zur Bildung des Dichtungs-Gusskörpers um die Gehäusefuge
verbunden sein.
[0028] Bei Zuführung des thermoplastischen Dichtmaterials bei höherer Temperatur und hohem
Druck werden die genannten Freiräume im wesentlichen vollständig ausgefüllt, wobei
an den Grenzflächen von Dichtungsmaterial mit Lichtscheibe oder Grundkörper eine haftfeste,
kriechwasserdichte Verbindung zwischen dem Dichtungsmaterial und dem ersten Material
der Lichtscheibe und dem zweiten Material des Grundkörpers entsteht. Nach Abkühlen
des Dichtungsmaterials bildet dieses einen dauerelastischen, an kriechwasserdichten
Grenzflächen GFL, GFG fest mit dem Leuchtenkörper verbundenen Dichtungs-Gusskörper
DK, wobei das Dichtungsmaterial haftfest mit dem Leuchtenkörper verbunden ist. An
mechanisch besonders gefährdeten Stellen des Übergangs zwischen Leuchtenkörper und
Dichtungs-Gusskörper, insbesondere an dem umlaufenden Rand der Lichtscheibe, ist durch
die Hinterschneidung HS1 zusätzlich eine formschlüssige Verankerung gebildet, so dass
selbst bei einer teilweisen Ablösung des Dichtungs-Gusskörpers an der Kante der Lichtaustrittsfläche
nicht zu einem weiteren Abschälen bis hin zu der Gehäusefuge führen kann. Vorteilhafterweise
ist auch an der Rückwand und insbesondere um den Kontaktträger KT umlaufend eine Nut
HS2 in der Rückwand vorgesehen, welche zur weiteren Verankerung des Randes des Dichtungs-Gusskörpers
um den Kontaktträger beiträgt. Der angegossene Dichtungs-Gusskörper ist in Fig. 1
lediglich zur Veranschaulichung seiner um den Leuchtenkörper ausgebildeten Form separat
dargestellt. In Realität tritt der Dichtungs-Gusskörper durch das wesentliche thermoplastische
Angießen an den zusammengesetzten Leuchtenkörper zu keinem Zeitpunkt als eigenständiger
Körper in Erscheinung.
[0029] Geeignete Materialien als thermoplastisches Elastomer zur haftfesten Verbindung auf
einem gegebenen Basismaterial von Lichtscheibe bzw. Grundkörper unter Ausbildung einer
kriechwasserdichten Grenzfläche sind für verschiedene Kunststoffe als Basismaterialien
an sich als Materialpaarungen bekannt, wobei dem thermoplastischen Elastomer Haftvermittlersubstanzen
zugefügt sein können.
[0030] Die Spitzen der Kontaktmesser KM ragen in das an der Rückseite des Kontaktträgers
KT ausgebildete Kabelbett KB, welches in seiner Form, hier annähernd trapezförmig,
an den Querschnitt eines externen, d. h. außerhalb des Leuchtenkörpers verlaufenden
Verbindungskabels VK angepasst ist. Das Verbindungskabel liegt dadurch in definierter
Position innerhalb des Kabelbettes und die Spitzen der Kontaktmesser dringen automatisch
an richtiger Position durch die Kabelisolierung und kontaktieren zuverlässig die Kabeladern
KA. Auf der Platine PL sind die Kontaktmesser KM über elektrische Leitungen mit den
Leuchtdioden und/oder weiteren elektrischen Bauteilen verbunden. Ein auf dem Kabelträger
aufschraubbarer Kabeldeckel KD drückt das Verbindungskabel in das Kabelbett. Die unter
dem Druck des Kabeldeckels großflächige Anlage des Verbindungskabels VK im Kabelbett
trägt vorteilhaft zur Abdichtung der Leuchtenanordnung von der Rückseite her bei.
In nicht skizzierter Ausführung kann das Kabelbett ganz oder teilweise mit einem eine
Kaltverklebung mit dem Verbindungskabel ausbildenden Material ausgekleidet sein, wobei
ein Material mit solchen kaltverklebenden Eigenschaften auch durch Beimischung von
Zusätzen zu dem Dichtungsmaterial erhalten werden kann, welches dann mit dem Dichtungs-Gusskörper
DK und dem Abdichten der Ringspalte RS gleichzeitig auf das Kabelbett aufgebracht
werden kann.
[0031] Eine andere vorteilhafte Ausführung einer Seitenmarkierungsleuchte ist in Fig. 3
als Schnittbild in einer horizontalen (x-y) Ebene durch die fertige Leuchte skizziert.
Dabei ist eine mit der Ausführung nach Fig. 1 und 2 übereinstimmende Form und Anordnung
von Lichtscheibe LS und topfförmigen Teil des Grundkörpers GA angenommen, wogegen
Befestigungselemente hier als seitlich vom Grundkörper abstehende Befestigungslaschen
BL mit Dübelstrukturen ausgeführt sind. Wesentlicher Unterschied gegenüber Fig. 1
und Fig. 2 ist die Art der elektrischen Verbindung der Leuchtmittelanordnung, welche
wiederum eine Platine mit Leuchtdioden enthält. Die elektrische Verbindung nach außerhalb
des Leuchtenkörpers erfolgt im Beispiel nach Fig. 3 mittels eines durch eine Öffnung
als Kabeldurchführung KD in der Rückwand hindurch geführtes Anschlusskabel AK, welches
innerhalb des Leuchtenkörpers mit Leitungen und/oder Bauelementen elektrisch verbunden
ist. Das Anschlusskabel kann ein dem Grundkörper durch Klemmen, Kleben etc. ausziehsicher
befestigt sein. Die Abdichtung der Gehäusefuge zwischen Lichtscheibe und Grundkörper
erfolgt in der zu Fig. 1 und Fig. 2 beschriebenen Weise durch Angiessen eines Dichtungs-Gusskörpers
DA aus thermoplastischem Elastomer als Dichtungsmaterial an Flächen von Lichtscheibe
und Grundkörper. Neben einer in der Kabeldurchführung KD gegebenenfalls vorliegenden
Abdichtung des Anschlusskabels AK gegen den Grundkörper kann vorteilhafterweise vorgesehen
sein, am Austritt des Anschlusskabels AK aus der Kabeldurchführung bei erhöhter Temperatur
und hohem Druck thermoplastisches Elastomer als Dichtungsmaterial an den Grundkörper
und den Kabelmantel des Anschlusskabels anzugießen, wobei das Dichtungsmaterial sowohl
mit dem Material des Kabelmantels des Anschlusskabels AK eine haftfeste und kriechwasserdichte
Grenzfläche ausbildet. Das Dichtungsmaterial hierfür kann in bevorzugter Form identisch
sein mit dem Dichtungsmaterial für den Dichtungs-Gusskörper DA zur Abdichtung der
Gehäusefuge und insbesondere gemeinsam und vorzugsweise zusammenhängend mit diesem
angegossen werden.
[0032] In Fig. 4 ist eine Spurhalteleuchte eines Sattelaufliegers als Schnittbild in vertikaler
Schnittebene dargestellt, wobei ein am oberen Ende angeordneter Leuchtkörper über
einen langgestreckten Halter mit einem Bolzen oder einer Befestigungsöse BO am Fahrzeug
befestigbar ist. Der Halter besitzt vorteilhafterweise einen mechanisch tragenden
Kern HK, in welchem ein Anschlusskabel AK gehalten ist. Der Kern HK kann als Hohlkörper
ausgeführt sein, in welchem das Anschlusskabel eingezogen ist. In anderer Ausführung
kann das Anschlusskabel in eine Spritzgussform zur Herstellung des Kerns eingelegt
und von diesem umspritzt werden.
[0033] Der Leuchtenkörper ist wieder aus einer transparenten Lichtscheibe LH und einem Grundkörper
GL zusammengesetzt, wobei in der skizzierten Ausführung die Lichtscheibe als ein einen
Hohlraum HS oben und seitlich umlaufend begrenzender, nach unten topfförmig offener
einstückiger Körper ausgeführt ist. Die untere Topföffnung ist durch den Grundkörper
GL abgedeckt, durch welchen das Anschlusskabel AK zum elektrischen Anschluss der in
dem von der Leuchtscheibe umschlossenen Hohlraum des Luftkörpers eingesetzten Leuchtmittelanordnung
LL hindurch geführt ist. Der Grundkörper GL ist vorteilhafterweise mit dem Kern HK
mechanisch verbunden, wenigstens zur gegenseitigen definierten Ausrichtung, oder einstückig
mit diesem ausgeführt.
[0034] Die zwischen Grundkörper GL und Lichtscheibe LH an deren unterem Rand vorliegende
Gehäusefuge GFS ist umlaufend durch in beschriebener Weise bei höherer Temperatur
und hohem Druck in einer Gussform an Lichtscheibe und Grundkörper angegossenes thermoplastisches
Elastomer als Dichtungsmaterial überbrückt. Das Dichtungsmaterial ist im skizzierten
Beispiel auch auf einen erheblichen, vorzugsweise überwiegenden Teil der Außenfläche
der Lichtscheibe, insbesondere einen einer Lichtaustrittsfläche HF abgewandten Flächenabschnitt
und die obere Fläche der topfförmigen Lichtscheibe aufgebracht. Zur verstärkten Verankerung
können in der Außenfläche der Lichtscheibe, insbesondere auf deren oberer Fläche Reliefstrukturen
RL und unterhalb der frei bleibenden Lichtaustrittsfläche HF eine hinterschneidende
Nut HSL ausgebildet und mit dem Dichtungsmaterial ausgefüllt sein. Das Dichtungsmaterial
kann darüber hinaus auch, wie skizziert, auf dem Kern HK des Halters aufgebracht sein.
Das Dichtungsmaterial kann dabei auch noch abdichtend auf das unten aus dem Halter
herausgeführte Anschlusskabel wirken. Das gesamte Dichtungsmaterial auf dem Leuchtenkörper
und dem Halter wird vorzugsweise zusammenhängend und gleichzeitig aufgebracht.
[0035] In Fig. 5, Fig. 6 und Fig. 7 ist eine weitere besonders vorteilhafte Außenleuchte
als eine Heckleuchte für ein Nutzfahrzeug dargestellt.
[0036] Die Heckleuchtenanordnung nach Fig. 5 weist ein zweiteiliges Gehäuse mit einer transparenten
Lichtscheibe LS und einem topfförmigen Bodenteil BT als Grundkörper auf, welche in
x-Richtung des mit eingezeichneten rechtwinkligen Koordinatensystems zusammenfügbar
sind und dabei eine umlaufende Gehäusefuge ausbilden und einen Innenraum allseitig
umschließen.
[0037] In dem in Fig. 5 skizzierten Beispiel sind auf einer Leiterplatte LP zwei Reihen
von leistungsstarken einzelnen Leuchtdioden angeordnet, welche einheitlich einer Beleuchtungsfunktion
oder gruppenweise mehreren unabhängigen Beleuchtungsfunktionen zugeordnet sein können,
beispielsweise den Beleuchtungsfunktionen Nebelschlussleuchte und Rückfahrscheinwerfer.
Auf der Leiterplatte LP sind auch elektronische Schaltungen zur Ansteuerung der Leuchtdioden
LE angeordnet, über welche z. B. eine Konstruktion durch die Dioden vorgegeben sein
kann und welche für einen hohen Wirkungsgrad DC-Wandler mit Übertragern enthalten
können. Ferner ist auf der Leiterplatte ein Anschlussklemmenblock KB vorgesehen, über
welchen Adern eines Anschlusskabels KA mit Leiterbahnen der Leiterplatte verbunden
sind. Die vorteilhafterweise aus Isoliermaterial mit metallischen Leiterbahnen bestehende
Leiterplatte LP ist vorteilhafterweise auf einer wärmespreizend wirkenden Trägerplatte
WP, beispielsweise aus Aluminium angeordnet, welche vorteilhafterweise ihrerseits
mit dem gefüllten Kunststoffmaterial des Bodenteils möglichst flächig in Kontakt stehen
kann.
[0038] Die Plattenanordnung mit Trägerplatte und Leiterplatte können über am Bodenteil angeformte
Zentrierelemente ZP in der y-z-Ebene in definierter Position gehalten sein, was insbesondere
beim Zusammenbau von Vorteil sein kann.
[0039] Die umlaufende Gehäusefuge GF zwischen Lichtscheibe LS und Bodenteil BT weist vorteilhafterweise
nach Art einer Labyrinthdichtung im Querschnitt nach Fig. 6 unterschiedliche Ausrichtungen
von gegenüberstehenden Fugenflächen auf. Die Gehäusefuge ist außen vollständig von
einem ersten Dichtungs-Gusskörper DF umschlossen, welcher nach dem Zusammenfügen von
Lichtscheibe und Bodenteil im Spritzgussverfahren aufgebracht ist. Der Dichtungs-Gusskörper
DF reicht vorteilhafterweise von der Gehäusefuge entlang der Außenfläche der Lichtscheibe
bis zu einer Kante KL und/oder entlang der Außenfläche des Bodenteils zu einer Kante
KB und umgreift diese Kante(n). Vorteilhafterweise ist nach der Kante KL bzw. KB noch
eine Nut NL bzw. NB vorgesehen, in welche der Dichtungs-Gusskörper DF eingreift. Durch
Kante(n) und/oder Nute(n) ergibt sich eine lange Kontaktfläche und eine gute mechanische
Verankerung des Dichtungs-Gusskörpers an Lichtscheibe bzw. Bodenteil.
[0040] Die den Innenraum entlang der Gehäusefuge umgebenden schmalen Seitenflächen des Gehäuses
weisen eine Gehäustiefe GT auf und sind in x-Richtung vorteilhafterweise zu wenigstens
80 % der Gehäusetiefe GT in x-Richtung von dem Dichtungs-Gusskörper DF bedeckt. Lichtscheibe
und Bodenteil überdekken sich vorteilhafterweise in x-Richtung über wenigstens 30
% der Gehäusetiefe GT.
[0041] Das Bodenteil weist eine von der Gehäusefuge getrennte bzw. beabstandete Öffnung
BO zur Durchführung eines mehradrigen Kabels KA auf. Der Spalt zwischen Kabel KA und
Öffnung BO ist vorteilhafterweise durch einen an der Außenseite des Bodenteils um
die Öffnung BO und an dem Kabelmantel des Kabels KA anliegenden weiteren Dichtungs-Gusskörper
DK abgedichtet, welcher vorteilhafterweise gleichfalls im Spritzgussverfahren an Kabel
KA und Außenfläche des Bodenteils BT angespritzt ist. Vorteilhafterweise ist der weitere
Dichtungs-Gusskörper DK aus demselben Material wie der Dichtungs-Gusskörper DF entlang
der Gehäusefuge GF. Vorzugsweise sind der Dichtungs-Gusskörper DK an der Kabeldurchführung
und der Dichtungs-Gusskörper DF entlang der Gehäusefuge als einstückiger Dichtungs-Gusskörper
miteinander verbunden und materialhomogen. Vorteilhafterweise ist die Öffnung BO im
Bodenteil in dessen Rückwandfläche angeordnet. Vorteilhafterweise ist die Position
der Öffnung BO in der Rückwandfläche aus der Flächenmitte der Rückwand versetzt angeordnet
und liegt vorzugsweise näher am Rand der Rückwandfläche als an deren Flächenmitte.
Das Leuchtengehäuse weist dabei vorteilhafterweise in Haupt-Abstrahlrichtung x eine
geringe Gehäusetiefe GT auf, welche insbesondere weniger als 25% der kleinsten Gehäuseabmessung
quer zur Haupt-Abstrahlrichtung beträgt. Die einstückige Ausführung des ersten Dichtungs-Gusskörpers
DF entlang der Gehäusefuge und des weiteren Dichtungs-Gusskörpers DK bei der Kabeldurchführung
ist auch anschaulich aus der in Fig. 7 dargestellten Ansicht einer zusammengesetzten
Heckleuchte von schräg hinten ersichtlich.
[0042] Der Dichtungs-Gusskörper DF entlang der Gehäusefuge und/oder der Dichtungs-Gusskörper
DK an der Kabeldurchführung bestehen vorteilhafterweise aus einem spritzgussfähigen
thermoplastischen Elastomer. Das thermoplastische Elastomer kann vorteilhafterweise
haftvermittelnde Zusatzstoffe enthalten, welche auf die Materialien von Lichtscheibe
und Bodenteil an der Gehäusefuge bzw. Kabelmantel und Bodenteil an der Kabeldurchführung
abgestimmt sind. Derartige haftvermittelnde Zusatzstoffe für thermoplastische Elastomere
sind an sich in großer Variation bekannt. Die Verwendung eines thermoplastischen Elastomers
mit haftvermittelnden Zusatzstoffen ist für ein derart abgedichtetes Leuchtengehäuse
von besonderem Vorteil, da die dauerhafte Elastizität des nach dem Spritzgussvorgang
abgekühlten Dichtungs-Gusskörper eine gute Abdichtung auch bei unterschiedlichem thermischem
Verhalten der unterschiedlichen Materialien gewährleistet.
[0043] Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren
Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.
1. Fahrzeug-Außenleuchtenanordnung mit einer Leuchtmittelanordnung in einem von einer
Lichtscheibe aus einem transparenten ersten Material und einem Grundkörper aus einem
zweiten Material begrenzten Hohlraum eines Leuchtengehäuses, wobei Lichtscheibe und
Grundkörper zueinander eine um den Hohlraum umlaufende Gehäusefuge bilden, sowie mit
einem die Gehäusefuge abdichtenden Dichtungs-Gusskörper aus einem Dichtungsmaterial,
welches an Lichtscheibe und Grundkörper angegossen ist und die Gehäusefuge überbrückt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsmaterial des Dichtungs-Gusskörpers ein thermoplastisches Elastomer ist,
welches an dem ersten Material der Lichtscheibe und dem zweiten Material des Grundkörpers
haftet und mit diesen jeweils kriechwasserdichte Grenzflächen bildet.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsmaterial wenigstens eine Haftvermittlersubstanz enthält.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusefuge entlang von Schmalseiten des Gehäuses verläuft und der Dichtungs-Gusskörper
sich über wenigstens 80 % der Gehäusetiefe GT an der Schmalseite erstreckt.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der überwiegende Teil der dem Hohlraum abgewandten Außenfläche des Grundkörpers durch
den Gusskörper bedeckt ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenflächen von Lichtscheibe und/oder Grundkörper Reliefstrukturen aufweisen,
welche von dem Gusskörper ausgefüllt sind.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Reliefstrukturen durch Vertiefungen gegen die Einhüllende der Außenfläche gebildet
sind, welche Seitenflanken mit mehr als 45° Steilheit gegen die Flächentangente aufweisen.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass Reliefstrukturen durch von der Gehäusefuge beabstandet verlaufende Hinterschneidungen
gebildet sind.
8. Fahrzeug-Außenleuchtenanordnung mit einer Leuchtmittelanordnung in einem von einer
Lichtscheibe und einem Grundkörper begrenzten Hohlraum eines Leuchtengehäuses, wobei
Lichtschiebe und Grundkörper zueinander eine um den Hohlraum umlaufende Gehäusefuge
bilden, welche durch einen angespritzten Dichtungs-Gusskörper überbrückt ist, und
mit durch eine Öffnung in der Gehäusewand geführten Verbindungseinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spalt zwischen Verbindungseinrichtungen und Öffnung der Gehäusewand durch einen
den Spalt überbrückenden, an Außenfläche des Leuchtengehäuses und die Verbindungseinrichtungen
angespritzten weiteren Dichtungs-Gusskörper aus Dichtungsmaterial abgedichtet ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass Verbindungseinrichtungen zur elektrischen Versorgung der Leuchtmittelanordnung durch
wenigstens eine von der Gehäusefuge beabstandete Aussparung in der Wand des Grundkörpers
hindurch geführt sind.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtungen elektrisch leitende Kontaktspitzen aufweisen, welche
Adern eines außerhalb des Leuchtenkörpers liegenden Versorgungskabels unter Durchdringung
der Kabelisolierung kontaktieren.
11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Leuchtenkörper ein Kabelbett für das Verbindungskabel angeformt ist.
12. Anordnung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktspitzen über einen von ihrem kabelseitigen Ende beabstandeten Abschnitt
von Dichtungsmaterial umgossen sind.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das die Kontaktspitzen umgebende Dichtungsmaterial einstückig mit dem Gusskörper
zusammenhängt.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabelbett zumindest überwiegend durch Dichtmaterial gebildet ist.
15. Anordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtungen durch ein durch eine Öffnung des Leuchtengehäuses geführtes
Anschlusskabel gebildet sind.
16. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusskabel im Bereich der Aussparung von Dichtmaterial umgossen ist.
17. Anordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmaterial auf dem Anschlusskabel haftet und mit diesem eine kriechwasserdichte
Grenzfläche bildet.
18. Anordnung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmaterial einstückig mit dem Gusskörper zusammenhängt.
19. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittelanordnung lichtemittierende Dioden als Leuchtmittel enthält.
20. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittel auf einer ebenen Platine angeordnet sind:
21. Anordnung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Platine zwischen Lichtscheibe und Grundkörper gehalten ist.
22. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass Lichtscheibe und/oder Grundkörper in den Hohlraum ragende Aussteifungselemente aufweisen.
23. Anordnung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass gegenüberstehende Wände von Lichtscheibe und/oder Grundkörper über Aussteifungselemente
gegeneinander abgestützt sind.
24. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Leuchtenkörper mit Ausnahme der Lichtaustrittsfläche der Lichtscheibe, vom Grundkörper
abstehenden Befestigungsfortsätzen und Verbindungseinrichtungen vollständig von dem
Dichtungsmaterial umgeben ist.
25. Verfahren zur Herstellung einer Leuchtenanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) eine Lichtscheibe und ein Grundkörper entlang einer Gehäusefuge zu einem einen
Hohlraum umgebenden Leuchtenkörper und unter Einschluss einer Leuchtmittelanordnung
in dem Hohlraum mit nach außen führenden Verbindungseinrichtungen zusammengefügt und
in einer Gussform angeordnet werden, wobei die Wand Gussform entlang der Gehäusefuge
von dem von Lichtscheibe und Grundkörper beabstandet ist und einen Freiraum bildet,
b) thermoplastisches Elastomer als ein Dichtungsmaterial unter Druck und erhöhter
Temperatur in die Gussform eingebracht wird und dabei den Freiraum im wesentlichen
vollständig ausfüllt und mit der Leuchtscheibe und dem Grundkörper eine kriechwasserdichte
Grenzfläche bildet.