[0001] Die Erfindung betrifft ein thermisch isoliertes, flexibles Leitungsrohr mit einem
medienführenden Innenrohr, einer das Innenrohr umgebenden diffusionsdichten Metallfolie,
einer die Metallfolie umgebenden Wärmedämmschicht und einem die Wärmedämmschicht umschließenden
Kunststoff, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines thermisch isolierten und flexiblen
Leitungsrohrs und eine Vorrichtung für die Herstellung eines Leitungsrohrs.
[0002] Derartige flexible, endlose und selbstkompensierende Rohrleitungssysteme aus Kunststoff
mit einer Wärmedämmung sind für Nah- und Fernwärmenetze im Niedertemperaturbereich,
in Kälteanlagen, Trinkwasserleitungen, Abwassersystemen, Industrie- und Schwimmbadtechnik
konzipiert. Diese Rohrleitungssysteme sind flexibel, so dass sie in Längen von bis
zu 1000 m auf Kabeltrommeln transportiert und ähnlich wie elektrische Kabel in einem
Stück ohne Verbindungsstücke verlegt werden können. Die Wanddicke und die technologischen
Werte der Wärmedämmschicht variieren dabei in Abhängigkeit der optimalen Verlege-
und Isoliereigenschaften.
[0003] Aus der deutschen Offenlegungsschrift 196 29 678 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung
eines wärmeisolierten Leitungsrohres bekannt. Hierbei wird das Innenrohr mit Abstand
von einer zu einem Schlauch geformten Kunststofffolie umhüllt, in den Raum zwischen
Innenraum und Kunststofffolie wird ein aufschäumbarer Kunststoff eingebracht, danach
werden Innenrohr und Schlauch in ein aus mitlaufenden Formhälften bestehendes Formwerkzeug
eingefahren, wobei der Schlauch durch den aufschäumenden Kunststoff in das Wellprofil
der geschlossenen Formhälften eingedrückt wird. Auf die gewellte Oberfläche des Schlauches
wird ein weiteres Außenrohr extrudiert. Mit derartigen Wellenprofilen wird die Handhabung
bei der Verlegung der Leitungsrohre erleichtert. Da derartige Leitungsrohre vollständig
aus Kunststoff bestehen, sind derartige Rohre gegen Diffusion der in den Leitungsrohren
geführten Medien anfällig.
[0004] Um diffusionsdichte Leitungsrohre herzustellen, ist aus der DE 33 07 120 A1 ein Verfahren
zur Herstellung und ein Fernwärmeleitungsrohr bekannt, dessen Innenrohr mit einer
Metallfolie umwickelt ist. Die Metallfolie verhindert, dass das durch das Innenrohr
geführte Medium durch die Rohrwandung hindurch in die Wärmedämmschicht hinein diffundiert,
was unter Umständen zu einer Zerstörung des Wärmedämmmittels führen kann. Um eine
sichere Diffusionssperre herzustellen, wird hierbei die Metallfolie in Längsrichtung
und an den Enden überlappend um das Rohr herumgewickelt. Dabei wird die Metallfolie
vollständig auf das Innenrohr aufgeklebt. Hieraus ergibt sich ebenfalls eine Klebeverbindung
in der Überlappungsnaht.
[0005] Ein sehr viel einfacher aufgebautes wärmegedämmtes Leitungsrohr ist in der DE 29
13 876 A1 offenbart. Das wärmegedämmte Leitungsrohr mit einem zur Medienführung vorgesehen
Innenrohr aus Glasfaser verstärktem Kunststoff, das mit Abstand von einem Mantelrohr
umgeben ist und bei dem der Hohlringraum mit einer Wärmedämmung ausgefüllt ist, besitzt
auf der Außenseite des glasfaserverstärkten Kunststoffinnenrohrs eine diffusionsdichte
Schicht, die zum Beispiel aus einer Aluminiumfolie gebildet werden kann. Ein derartig
aufgebautes Leitungsrohr besitzt aber den Nachteil, dass die Metallfolie fest mit
dem Innenrohr verbunden ist und das es aufgrund der unterschiedlichen Dehnungen der
Werkstoffe zu Problemen bei der Verformung derartiger Leitungsrohre kommen kann. Eine
uneingeschränkte Handhabbarkeit derartiger Leitungsrohre ist somit nicht gegeben.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein thermisch isoliertes, flexibles Leitungsrohr zu
entwickeln, das kostengünstig zu fertigen ist, einen konstruktiv einfachen Aufbau
aufweist und das eine hohe Flexibilität in Bezug auf die Handhabung und Montage aufweist.
In verfahrenstechnischer Hinsicht liegt die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren
herzustellen, mittels der wirtschaftlich günstig und mit hohen Produktionsgeschwindigkeiten
und somit geringen Herstellungskosten ein Leitungsrohr hergestellt werden kann. In
Bezug auf die Vorrichtung für die Herstellung eines Leitungsrohr besteht die Aufgabe
darin, dass mit minimalen konstruktiven Mitteln auch höchste Produktionsgeschwindigkeiten
erzielt werden können.
[0007] Die erfindungsgemäße Aufgabe zur Entwicklung eines Leitungsrohrs mit hoher Flexibilität
wird dadurch gelöst, dass zwischen dem Innenrohr und der Metallfolie eine weitere
innere wärmedämmende Schicht angeordnet ist. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des
thermisch isolierten, flexiblen Leitungsrohrs ist nun die Möglichkeit geschaffen,
ein konstruktiv einfach aufgebautes Leitungsrohr bereitzustellen, das im Rahmen der
Verbiegbarkeit eines Leitungsrohres höchste Flexibilität aufweist. Durch die Einbringung
einer weiteren Kunststoffschicht zwischen das Innenrohr und die Metalllage, in Form
der Metallfolie, ist die Metallfolie nicht mehr im unmittelbaren Kontakt mit dem Innenrohr
und somit während des Verlegens des Leitungsrohrs nicht mehr von der Dehnung des Innenrohrs
und dessen werkstoffspezifischen Eigenschaften abhängig. Bei einer Verformung des
Leitungsrohrs können die Dehnungen der Metallfolie jetzt von der Wärmedämmschicht
aufgenommen werden, so dass die Wärmedämmschicht in der Lage ist Stauchungen und Dehnungen
elastisch aufzunehmen. Dies ist insbesondere dann sehr leicht möglich, wenn wie üblich
mit Poren ver- sehene, schäumende Kunststoffe als Dämmschicht verwendet werden.
[0008] Der erfindungsgemäße Vorteil wird in einer Ausgestaltungsvariante gemäß den Unteransprüchen
dadurch noch vergrößert, dass die Metallfolie wendelförmig profiliert vorliegt. Hierdurch
kann nicht nur die Dehnung der Metallfolie im Bereich der Wärmedämmschicht aufgenommen
werden, es besteht darüber hinaus sogar die Möglichkeit, dass in der Wendel zur Verfügung
stehende überschüssige Material bei der Dehnung, das heißt beim Verbiegen des Leitungsrohrs
zur Verfügung zu stellen.
[0009] In verfahrenstechnischer Hinsicht wird die mit der Erfindung gestellte Aufgabe dahingehend
gelöst, dass das Innenrohr unmittelbar nach dem Zuführen und vor dem Umwickeln mit
einer Metallfolie mittels einer Ringdüsse mit einer inneren Wärmedämmschicht, insbesondere
einem Zweikomponentenschaum auf Polyurethanbasis, umspritzt und dass die Wärmedämmschicht
nach dem Umspritzen mit Heißluft beaufschlagt wird.
[0010] Durch den Einsatz einer Ringdüse bei der Herstellung des thermisch isolierten, flexiblen
Leitungsrohr ist eine wirtschaftlich günstige Herstellbarkeit des Leitungsrohrs ermöglicht.
Die Ringdüse ermöglicht es die innere Wärmedämmschicht sehr viel schneller und gleichmäßiger
auf das Innenrohr aufzutragen, als dies mit herkömmlichen zum Stand der Technik gehörenden
Spritzpistolen möglich ist. Mit dem Einsatz einer erfindungsgemäß ausgestalteten Ringdüse
kann die Produktionsgeschwindigkeit wesentlich erhöht werden. In Kombination der gekühlten
Ringdüse mit einem Heißluftgebläse ist dabei ein sehr genaues Dosieren und Einstellen
der Schichtdicke der Wärmedämmschicht gewährleistet und möglich. Entsprechend den
Unteransprüchen findet die Ringdüse auch im Bereich des Aufbringens der die Metallfolie
umgebende Wärmedämmschicht ihren Einsatz. Durch den Einsatz zweier vergleichbarer
Systeme von Ringdüsen ist eine kontinuierliche mit hoher Produktionsgeschwindigkeit
fertigende Anlage realisierbar.
[0011] Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe in Bezug auf die Vorrichtung wird dahingehend
gelöst, dass die Vorrichtung aus einer im Mittelpunkt mit einer Öffnung versehenen,
angetriebenen, metallischen und kreisförmigen Platte auf der diametral und parallel
zur Platte je eine Riemenscheibe befestigt ist und einen Riemen der über die Riemenscheibe
geführt ist, wobei der Riemen ein durch die Öffnung geführtes Leitungsrohr mindestens
einmal umschlingt besteht. Durch diesen konstruktiv einfachen Aufbau einer Vorrichtung
zum Profilieren können höchste Produktionsgeschwindigkeiten beim Vorschub des Leitungsrohrs
durch eine Fertigungsanlage realisiert werden. Wird der Riemen über ein mit einer
Wärmedämmschicht und einer Metallfolie versehenen Leitungsrohr herumgewickelt, so
verläuft der Riemen wendelförmig um das Leitungsrohr. Wird nun die Platte angetrieben
und um das Leitungsrohr herumgedreht, wobei sich das Leitungsrohr durch die Öffnung
hindurch bewegt, so bewegt sich der Riemen wendelförmig in Form einer Steigung eines
Gewindes über die Metallfolie hinweg und erzeugt ein wendelförmiges Profil auf der
Metallfolie. Ist nun die Fertigungsanlage zur Herstellung des Leitungsrohrs so eingestellt,
das die Wärmedämmschicht noch nicht voll ausgehärtet ist, so drückt der Riemen die
Metallfolie in die Wärmedämmschicht hinein.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels des Leitungsrohrs
und an Zeichnungen erläutert. Es zeigt
- Figur 1
- den Schnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes thermisch isoliertes, flexibles
Leitungsrohr,
- Figur 2
- die Seitenansicht auf eine Fertigungsanlage zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Leitungsrohrs,
- Figur 3
- den Schnitt durch eine erfindungsgemäße Ringdüse gemäß dem Pfeil III aus Figur 2 und
- Figur 4
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung zum Profilieren der Metallfolie gemäß dem Pfeil
IV aus Figur 2.
[0013] In der Figur 1 ist ein Querschnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes thermisch
isoliertes, flexibles Leitungsrohr 1 dargestellt. Das Leitungsrohr 1 weist einen im
Wesentlichen symmetrischen Aufbau auf. Durch das Innenrohr 2 wird das Medium 3 geführt.
Um das Innenrohr 2 herum ist eine erste innere Wärmedämmschicht 4 angeordnet. Um die
innere Wärmedämmschicht 4 herum ist die diffusionshemmende Metallfolie 5 angeordnet.
In einem Bereich 6 überlappt die Metallfolie 5 und ist miteinander verbunden. Die
Verbindung wird vorzugsweise mittels Kleben hergestellt, es ist aber auch vorstellbar
andere Fügeverfahren einzusetzen. Um die Metallfolie 5 herum ist eine weitere, äußere
Wärmedämmschicht 7 angeordnet. Die Wärmedämmschicht 7 ist abschließend mit einer Kunststofffolie
8 umwickelt.
[0014] Die Kunststofffolie 8 hält selbstständig auf dem kurz zuvor auf die Metallfolie 5
aufgebrachten Zweikomponenten Kunststoff 7, der die äußere Wärmedämmschicht 7 bildet.
Die Kunststofffolienbahn 8 überlappt ebenfalls geringfügig, wobei der Überlappungsbereich
9 der Kunststofffolie 8 nicht unmittelbar oberhalb der Überlappung 6 der Metallfolie
5 angeordnet sein muß. Die innere 4 wie auch die äußere 7 Wärmedämmschicht sind bevorzugt
aus einem Zweikomponentenschaum auf Polyurethanbasis hergestellt. Die Metallfolie
5 ist bevorzugt eine Aluminiumfolie mit einer Dicke von ungefähr 30 µm, wobei hier
je nach Anwendungsfall und verwendetem Medium 3 auch unterschiedliche Dicken an Aluminiumfolie
5 verwendet werden können. Die das Leitungsrohr 1 nach außen abschließende Kunststofffolie
8 ist bevorzugt eine Polyesterfolie mit einer Dicke von ca. 90 µm. Auch hier kann
je nach Anwendungsfall eine in der Dicke abweichende Folie Verwendung finden. Je nach
Anwendungsfall kann das Innenrohr 2 einen Innendurchmesser von ca. 20 bis etwa 200
mm aufweisen. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau der Rohrleitung 1 ist nun eine hohe
Flexibilität mit größtmöglicher Sicherheit vor einer Beschädigung der Metallfolie
5 beim Verbiegen des Leitungsrohrs 1 gegeben. Wird das Leitungsrohr 1 verbogen so
dehnt sich das Innenrohr 2 in einem anderen Maße als die Aluminiumfolie 5. Da die
Metallfolie 5 aber eine geringere Dehnbarkeit besitzt als das Innenrohr 2, würde die
Metallfolie 5 unzulässig gedehnt oder gar zerrissen, wodurch die Diffusionsdichtigkeit
verringert würde. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau hat die Metallfolie 5 aber nun
die Möglichkeit sich im Bereich zwischen der inneren 4 und äußeren 7 Wärmedämmung
zu bewegen. Insbesondere der mit Poren versehene Wärmedämmkunststoff bietet dabei
ein elastisches Polster.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, die Metallfolie 5 wendelförmig zu profilieren. Durch
die Profilierung der Metallfolie 5 besitzt die Metallfolie in einem darüber hinausgehenden
Masse die Möglichkeit sich zu strecken, ohne die Metallfolie 5 elastisch oder gar
plastisch zu verformen, wenn das Leitungsrohr 1 während der Verlegung verbogen wird.
[0016] In der Figur 2 ist ein prinzipieller Aufbau einer Anlage zum Herstellen eines erfindungsgemäßen
Leitungsrohrs 1 in einer Seitenansicht dargestellt. Die Herstellrichtung verläuft
in Figur 2 in Richtung des Pfeils P von links nach rechts. Das Leitungsrohr 1 wird
von einer nicht darstellten Vorratstrommel abgewickelt und über ein ebenfalls nicht
dargestelltes Führungssystem einer ersten Ringdüse 10 zugeführt. Die Fertigungsanlage
zur Herstellung des Leitungsrohrs 1 besteht weiterhin im Wesentlichen aus einem ersten
Heißluftgebläse 11, einer Aufnahme 12 für die Metallfolie 13 mit einem entsprechenden
Folienspeicher 14 in Form einer Pendelschwinge 15, einem mit Bürsten versehenen Führungs-
und Formbereich 16 für die Metallfolie 13, einer Verbindungseinheit 17, die in diesem
Ausführungsbeispiel aus einer Klebemittelauftragepistole 17 besteht, einer Vorrichtung
zum Profilieren 18, einer zweiten Ringdüse 19, einem weiteren Heißluftgebläse 20,
einer Formschulter 21 und einer weiteren Aufnahme 22 für die Kunststofffolienbahn
23, die ebenfalls über ein Folienspeichersystem 24 mit einer Pendelschwinge 25 der
Formschulter 21 zugeführt wird.
[0017] Prinzipiell erfolgen in dem dargestellten Anlagenaufbau folgende Verfahrensschritte
hintereinander. Das Innenrohr 2 wird in Richtung des Pfeils P der ersten Ringdüse
10 zugeführt. Dabei schiebt sich das Innenrohr 2 mittig durch die Ringdüse 10. In
der Ringdüse 10 wird ein Zweikomponentengemisch aus einem aufschäumbaren Kunststoff
ringförmig auf das Innenrohr 2 aufgetragen. Eine detaillierte Ansicht gemäß der Detailansicht
III ist in Figur 3 dargestellt und gibt den Aufbau der grundsätzlich identisch aufgebauten
Ringdüse 10, 19 wieder. Die Ringdüse besteht dabei im Wesentlichen aus einem Montageflansch
26 in dem ein Drehteil 27 gehalten ist, das gleich mehrere Funktionen ausführt. Das
Innenrohr wird in Richtung des Pfeils P in das Drehteil 27 eingeführt. Am Einlauf
28 ist das Drehteil mit einem Radius versehen, damit das Innenrohr 2 leichter eingeführt
werden kann. Zur weiteren Fixierung läuft die Bohrung 29 im Inneren des Drehteils
27 konisch zusammen, so dass das Innenrohr sehr genau dem Ringspalt 30 der Ringdüse
10, 19 zugeführt wird. Im Bereich des Ringspalts 30 bildet das Drehteil 27 gemeinsam
mit dem Montageflansch 26 und der Kühlmittelführung 31 einen Hohlraum 32, der zum
Verteilen des zugeführten Kunststoffgemisches um den Ringspalt 30 herum dient. Das
Kunststoffgemisch wird über den Zulauf 33 dem ringförmigen Hohlraum 32 zugeführt.
Hierbei wird bevorzugt ein Zulauf 33 eingesetzt, wobei je nach verwendetem Kunststoffgemisch
und Geometrie des zu fertigenden Leitungsrohres 1 auch mehrere Zuläufe 33 an der Ringdüse
10, 19 vorhanden sein können. Um die Viskosität des Kunststoffgemisches und das Auftragen
auf das Innenrohr 2 optimal einstellen zu können, ist die Ringdüse 10, 19 über Kühlmittelführungen
31 temperierbar, wobei vorzugsweise ein Kühlen der Ringdüse 10, 19, insbesondere des
Speicherhohlraums 32 erfolgt. Durch den erfindungsgemäßen Einsatz einer Ringdüse 10,
19 ist der Vorteil geschaffen, dass das Kunststoffgemisch sehr gleichmäßig selbst
bei höchsten Produktionsgeschwindigkeiten aufgetragen wird. Die Produktionsgeschwindigkeiten
liegen dabei etwa zwischen 10 m und 15 m pro Minute, wobei hiermit die Vorschubgeschwindigkeit
des Innenrohrs in Richtung des Pfeils P durch die Ringdüse 10, 19 gemeint ist.
[0018] In der Ringdüse 10, 19 wird ein aufschäumbares Kunststoffgemisch auf das Innenrohr
2 aufgetragen. Damit sich die im folgenden Verfahrensschritt um das innere Wärmedämmmaterial
4 gelegte Metallfolie 13 ohne Lufteinschlüsse sauber an das Kunststoffgemisch angelegt
wird, ist erfindungsgemäß vorgeschlagen, hinter der Ringdüse 10 ein Heißluftgebläse
11 anzuordnen. Mittels des Heißluftgebläses 11 werden die sich an der Oberfläche des
aufgetragenen Kunststoffgemisches bildenden Luftblasen aufgerissen und somit zerstört
und es bildet sich eine glatte Oberfläche an die die Metallfolie 13 nahezu ohne Lufteinschlüsse
anlegbar und umwickelbar ist. Die Metallfolie 13 wird hinter dem Heißluftgebläse 11
über das Zuführsystem 12, 14, 15 und verschiedene Zuführrollen dem umschäumten Innenrohr
2 zugeführt. Damit sich die Metallfolie 13, die vorzugsweise eine Aluminiumfolie ist,
um die Wärmedämmschicht herumwickelt sind Form- und Führungselemente 16 entlang des
Führungsweges des Innenrohrs 2 angeordnet. Zum sauberen Führen und Andrücken der Metallfolie
13 sind die Form und Führungselemente 16 mit Bürsten versehen. Unmittelbar vor dem
Zusammenführen der Enden der in Längsrichtung zugeführten Metallfolie 13 wird ein
Ende der Metallfolie im Überlappungsbereich 6 mittels einer Klebmittelauftragepistole
17 mit Klebemittel versehen. Unmittelbar vor der Vorrichtung zum Profilieren 18 ist
das Innenrohr 2 somit vollständig mit der Metallfolie 13 umwickelt und es ist eine
vollständige Diffusionssperre ausgebildet.
[0019] Der Vorrichtung zum Profilieren 18 der Metallfolie 5, 13 wird das Innenrohr 2 wiederum
mittig zugeführt. Eine entsprechende Draufsicht in Richtung des Pfeils IV auf die
Vorrichtung zum Profilieren 18 ist in Figur 4 dargestellt. Auf einer kreisförmigen
Platte 34 sind in diesem Ausführungsbeispiel drei drehbar gelagerte Riemenscheiben
35, 36, 37 angeordnet. Um die Riemenscheiben 35, 36, 37 läuft ein Riemen 38 um. Der
Riemen 38 kann verschiedene Profile aufweisen. Vorzugsweise wird ein Riemen 38 mit
einem kreisförmigen Profil verwendet. Der Riemen 38 läuft über die Riemenscheiben
35, 36 und ist einmal um die Metallfolie 5, 13 des herzustellenden Leitungsrohrs 1
gewickelt. Durch das einmalige Umwickeln der Metallfolie 5, 13 liegt der Riemen 38
in Form einer Steigung auf der Metallfolie 5, 13 auf. Wird nun die Platte 34 in Richtung
des Pfeils D bewegt, so bewegt sich der Riemen 38 wendelförmig über die Metallfolie
5, 13. Durch die Vorwärtsbewegung des herzustellenden Leitungsrohrs 1 in Richtung
des Pfeils D durch die Vorrichtung zum Profilieren 18 ergibt sich je nach Geschwindigkeit
der Platte 34 eine mehr oder weniger große Steigung als Profil in der Metallfolie
5, 13. Wird nun der Abstand zur Ringdüse 10 und die Vorschubgeschwindigkeit des Innenrohrs
2 in der Weise eingestellt, dass das Kunststoffgemisch 4 noch nicht vollständig ausgehärtet
ist, so drückt sich die Metallfolie 5, 13 in die Wärmedämmschicht 4 hinein. Die Metallfolie
5, 13 liegt somit optimal an der Wärmedämmschicht 4 an beziehungsweise ist in die
Wärmedämmschicht 4 eingedrückt. Das dermaßen erzeugte Wellenprofil an der Oberfläche
der Metallfolie 5, 13 dient als Zugabe beim Verbiegen des Leitungsrohrs 1 während
der Montage des Leitungsrohr am Bestimmungsort.
[0020] Nach dem Profilieren der Metallfolie 5 wird das teilweise fertiggestellte Leitungsrohr
1 einer weiteren Ringdüse 19, mit entsprechend angepaßtem Durchmesser zugeführt. Der
Aufbau der Ringdüse 19 entspricht dabei im wesentlichen dem Aufbau der Ringdüse 10,
wobei lediglich die Abmaße variieren. Nach dem erneuten Auftragen der Wärmedämmschicht
7 mittels der Ringdüse 19 wird die Wärmedämmschicht 7 ebenfalls mit einem Heißluftgebläse
20 beaufschlagt. Die dermaßen geglätte Oberfläche kann nun mit einer Kunststofffolienbahn
23 umwickelt werden.
[0021] Das Umwickeln der Wärmedämmschicht 7 erfolgt mittels einer Formschulter 21 in der
die Kunststofffolienbahn 23 von der ebenen Fläche, wie sie auf der Vorratsrolle in
der Aufnahme 22 gewickelt ist, dermaßen geführt, dass die Kunststofffolienbahn 23
die Wärmedämmschicht 7 vollständig umschließt. Als Kunststofffollien werden dabei
insbesondere Polyesterfolien verwendet. Nach dem Umwickeln mit der Kunststofffolienbahn
23 wird das nun fertiggestellte Leitungsrohr 1 wiederum auf eine nicht dargestellte
Vorratstrommel aufgewickelt. Es wird noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass hier lediglich der prinzipielle Aufbau einer Fertigungsanlage zur Herstellung
eines Leitungsrohrs 1 wiedergegeben ist, entsprechend zwischen, vor oder hinter den
Anlagenkomponenten angeordnete Führungs- oder Formrollen für das Innenrohr oder das
Leitungsrohr 1 sind hier nicht dargestellt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren zur
Herstellung eines thermisch isolierten, flexiblen Leitungsrohrs mit den dargestellten
Verfahrensschritten ist es erfindungsgemäß nun möglich äußerst wirtschaftlich und
mit höchsten Produktionsgeschwindigkeiten ein erfindungsgemäßes Leitungsrohr 1 herzustellen.
1. Thermisch isoliertes, flexibles Leitungsrohr (1) mit einem medienführenden Innenrohr
(2), einer das Innenrohr (2) umgebenden diffusionsdichten Metallfolie (5, 13), einer
die Metallfolie (5, 13) umgebenden Wärmedämmschicht (7) und einem die Wärmdämmschicht
(7) umschließenden Kunststoff (8, 23), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Innenrohr (2) und der Metallfolie (5, 13) eine weitere innere Wärmedämmschicht
(4) angeordnet ist.
2. Thermisch isoliertes, flexibles Leitungsrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die innere (4) und die die Metallfolie (5, 13) umgebende, äußere (7) Wärmedämmschicht
ein Zweikomponentenschaum auf Polyurethanbasis ist.
3. Thermisch isoliertes, flexibles Leitungsrohr nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der die äußere Wärmedämmschicht (7) umschließende Kunststoff (8, 23) eine Kunststofffolie
(8, 23), insbesondere eine Polyesterfolie mit einer Dicke von zirka 90 µm, ist.
4. Thermisch isoliertes, flexibles Leitungsrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallfolie (5, 13) eine Aluminiumfolie, insbesondere mit einer Dicke von zirka
33 µm, ist und dass die Metallfolie (5, 13) in Längsrichtung um das Leitungsrohr gewickelt
und dass die Metallfolie (5, 13) an der Überlappungsstelle (6) verbunden, insbesondere
verklebt oder verschweißt, ist.
5. Thermisch isoliertes, flexibles Leitungsrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallfolie (5, 13) wendelförmig profiliert ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines thermisch isolierten, flexiblen Leitungsrohrs (1)
mit den Verfahrensschritten,
- Zuführen eines aus Kunststoff bestehenden Innenrohrs (2),
- Umwickeln des Innenrohrs (2) mit einer in Längsrichtung zugeführten Metallfolie
(5,13),
- Auftragen eines aufschäumbaren Kunststoffgemischs auf die Metallfolie (5, 13) und
- Umschließen des aufgeschäumten Kunststoffgemischs mit einem Kunststoff (8, 23),
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Innenrohr (2) unmittelbar nach dem Zuführen und vor dem Umwickeln mit einer
Metallfolie (5, 13) mittels einer Ringdüse (10) mit einer inneren Wärmdämmschicht
(4), insbesondere einem Zweikomponentenschaum auf Polyurethanbasis, umspritzt wird
und dass
- die Wärmedämmschicht (4) nach dem Umspritzen mit Heißluft (11) beaufschlagt wird.
7. Verfahren zur Herstellung eines Leitungsrohrs (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Profilieren (18) der Metallfolie (5, 13) eine die Metallfolie (5, 13) umgebende,
äußere Wärmedämmschicht (7), insbesondere ein Zweikomponentenschaum auf Polyurethanbasis,
mittels einer weiteren Ringdüse (19) aufgebracht wird und das die Wärmedämmschicht
(7) nach dem Umspritzen mit Heißluft (20) beaufschlagt wird.
8. Verfahren zur Herstellung eines Leitungsrohrs (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsrohr (1), nach dem Auftragen der äußeren Wärmedämmschicht (7) und dem
beaufschlagen mit Heißluft (20), mit einer Kunststofffolie (8, 23), insbesondere einer
Polyesterfolie mit einer Dicke von zirka 90 µm, umwickelt wird.
9. Vorrichtung zum Profilieren (18) eines thermisch isolierten, flexiblen Leitungsrohrs
(1), bestehend aus einer im Mittelpunkt mit einer Öffnung versehenen, angetriebenen,
metallischen, insbesondere kreisförmigen Platte (34) auf der diametral und parallel
zur Platte (34) je eine Riemenscheibe (35, 36) befestigt ist und einem Riemen (38)
der über die Riemenscheibe (35, 36) geführt ist, wobei der Riemen (38) durch die Öffnung
geführtes Leitungsrohr (1) mindestens einmal umschlingt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf und parallel zur Platte (34) eine weitere Riemenscheibe (37) angeordnet ist und
dass der Riemen (38) über die weitere Riemenscheibe (37) zurückgeführt ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Thermisch isoliertes, flexibles Leitungsrohr (1) mit einem medienführenden Innenrohr
(2), einer das Innenrohr (2) umgebenden diffusionsdichten Metallfolie (5, 13), die
in Längsrichtung um das Leitungsrohr (1) gewickelt und an der Überlappungsstelle (6)
verbunden, insbesondere verklebt oder verschweißt, ist einer die Metallfolie (5, 13)
umgebenden Wärmedämmschicht (7) und einem die Wanndämmschicht (7) umschließenden Kunststofffolie
(8, 23), wobei zwischen dem Innenrohr (2) und der Metallfolie (5,13) eine weitere
innere Wärmedämmschicht (4) angeordnet ist und die innere (4) und die die Metallfolie
(5, 13) umgebende, äußere (7) Wärmedämmschicht ein Zweikomponentenschaum, insbesondere
ein Zweikomponentenschaum, auf Polyurethanbasis ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallfolie (5, 13) wendelförmig profiliert ist und dass das Leitungsrohr (1)
aus Kunststoff besteht.
2. Thermisch isoliertes, flexibles Leitungsrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der die äußere Wärmedämmschicht (7) umschließende Kunststoff (8, 23) eine Kunststofffolie
(8, 23), insbesondere eine Polyesterfolie mit einer Dicke von ca. 90 µm ist.
3. Thermisch isoliertes, flexibles Leitungsrohr nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallfolie (5. 13) eine Aluminiumfolie, insbesondere mit einer Dicke von ca.
33 µm ist.
4. Verfahren zur Herstellung eines thermisch isolierten, flexiblen Leitungsrohrs (1)
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit den Verfahrensschritten,
- Zuführen eines aus Kunststoff bestehenden Innenrohrs (2),
- Umspritzen des Innenrohrs mittels einer Ringdüse (10) mit einer inneren Wärmedämmschicht
(4),
- Beaufschlagen der inneren Wärmedämmschicht (4) nach dem Umspritzen mit Heißluft
(11),
- Umwickeln des Innenrohrs (2) mit einer in Längsrichtung zugeführten Metallfolie
(5.13),
- Auftragen einer äußeren Wärmedämmschicht (7) auf die Metallfolie (5, 13),
- Beaufschlagen der äußeren Wärmedämmschicht (7) nach dem Umspritzen mit Heißluft
(20),
- Umschließen des aufgeschäumten Kunststoffgemischs mit einer Kunststofffolie (8,
23),
dadurch gekennzeichnet, dass die Metallfolie (5, 13) vor dem Auftragen der äußeren Wärmedämmschicht (4) wendelförmig
profiliert wird.
5. Verfahren zur Herstellung eines Leitungsrohrs (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallfolie mittels eines das Leitungsrohr mindestens einmal umschlingenden Riemens
(38) profiliert wird.
6. Verfahren zur Herstellung eines Leitungsrohrs (1) nach einem der Ansprüche 4 und
5, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsrohr (1), nach dem Auftragen der äußeren Wärmedämmschicht (7) und dem
beaufschlagen mit Heißluft (20), mit einer Kunststofffolie (8, 23), insbesondere einer
Polyesterfolie mit einer Dicke von zirka 90 µm, umwickelt wird.
7. Vorrichtung zur Herstellung eines thermisch isolierten, flexiblen Leitungsrohrs (1)
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bestehend aus einer im Mittelpunkt mit einer Öffnung
versehenen, angetriebenen, metallischen, insbesondere kreisförmigen Platte (34) auf
der diametral und parallel zur Platte (34) je eine Riemenscheibe (35, 36) befestigt
ist und einem Riemen (38) der über die Riemenscheibe (35. 36) geführt ist, wobei der
Riemen (38) durch die Öffnung geführtes Leitungsrohr (1) mindestens einmal umschlingt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf und parallel zur Platte (34) eine weitere Riemenscheibe (37) angeordnet ist und
dass der Riemen (38) über die weitere Riemenscheibe (37) zurückgeführt ist