[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Scharfschalten und zum Unscharfschalten
einer Alarmanlage.
[0002] Einbruchmeldeanlagen oder auch Alarmanlagen bestehen in der Regel aus einer Zentraleinheit
sowie aus wenigstens zwei Pheripheriekomponenten wie Melder und beispielsweise Alarmsirene.
[0003] Ein wesentliches Kriterium bei diesen Alarmanlagen ist die Scharfschaltung und die
Unscharfschaltung, wobei insbesondere die Unscharfschaltung nur von der berechtigten
Person vorgenommen werden darf. Scharfschaltung einer Alarmanlage bedeutet hierbei
das Durchschalten der Melder zu den Alarmierungseinrichtungen, so dass ein Ereignis,
beispielsweise eine sich bewegende Person in dem überwachten Bereich, nach der Scharfschaltung
zu einer Alarmmeldung führt. Dementsprechend bedeutet es analog, dass nach dem Unscharfschalten
einer solchen Anlage ein derartiges Ereignis zu keinerlei Meldung führt.
[0004] Es ist grundsätzlich zu bevorzugen, wenn der Betreiber der Anlage diese nur dann
Scharfschalten können soll, wenn die Alarmanlage vollständig meldebereit ist. Darüber
hinaus kann eine solche Anlage so zu konzipiert sein, dass ein Fehlalarm durch Betreten
des Betreibers des abgesicherten Bereiches nicht möglich ist. Man spricht in diesem
Zusammenhang auch von einer zwangsläufigen Scharfschaltung bzw. zwangsläufigen Unscharfschaltung.
[0005] Es sind verschiedene Methoden der Scharf-/Unscharfschaltung bekannt, wobei nachfolgend
vier gängige und üblicherweise verwendete Methoden aufgeführt werden:
- 1. Die Scharfschaltung der Anlage an der Aus- bzw. Eingangstür, z.B. durch ein zusätzlich
eingesetztes Schloss, ein so genanntes Blockschloss, wobei mit dem Verschließen des
Zusatzschlosses die Anlage in den scharfen Zustand versetzt wird. In diesem Schloss
kann sich eine Spule befinden, die von der Zentrale der Alarmanlage angesteuert wird
und so ausgeführt ist, dass das Schloss nicht betätigt werden kann, wenn die Alarmzentrale
nicht in voll funktionsfähigem bzw. scharfschaltbereitem Zustand ist. Damit wird verhindert,
dass die Scharfschaltung bei nicht voll funktionsfähiger Anlage durchgeführt werden
kann. Das Unscharfschalten geschieht durch Aufschließen des Zusatzschlosses. Ein Betreten
des gesicherten Bereiches kann daher nicht stattfinden, bevor das Zusatzschloss aufgeschlossen
worden ist.
- 2. In die Zarge der Eingangstür des abgesicherten Bereiches kann ein so genanntes
Sperrelement eingebracht werden, welches über einen Zapfen verfügt, der bei scharf
geschalteter Anlage herausfährt und damit ein Öffnen der Tür verhindert. Die eigentliche
Scharf-/Unscharfschaltung geschieht beispielsweise über einen Schlüsselschalter außen
in der Nähe der Eingangstür. Der Schlüsselschalter kann auch ersetzt sein durch ein
Tastatur-oder ein anderes Betätigungsgerät. Auch mit dieser Methode wird ein Betreten
des abgesicherten Bereiches verhindert, da der Zapfen des Sperrelementes erst bei
unscharf geschalteter Anlage eingefahren wird und damit die Tür freigibt.
- 3. Die Scharfschaltung, die an der Zentrale durchgeführt wird, wobei zur Scharfschaltung
eine Scharfschaltverzögerungszeit eingestellt werden kann, um der scharf schaltenden
Person eine zeitlich ausreichende Gelegenheit zu geben, die Räumlichkeiten zu verlassen,
ohne selbst einen Alarm auszulösen. Für die Unscharfschaltung ist umgekehrt eine Alarmverzögerungszeit
einstellbar, um der unscharf schaltenden Person die Möglichkeit zu geben, vor Auslösen
der äußeren Alarmgeber der Anlage diese unscharf schalten zu können.
- 4. Weit verbreitet ist darüber hinaus bei drahtlosen Anlagen eine Scharf-/Unscharfschaltung
beispielsweise über einen Handsender, wobei die entsprechenden Signale zur Scharf-/Unscharfschaltung
durch Funksignale zur Zentrale übertragen werden.
[0006] Die Methoden gemäß den Punkten 1. und 2. gestatten die vollständige Funktion der
zwangsläufigen Scharf-/Unscharfschaltung, haben jedoch den erheblichen Nachteil, dass
die Montage und der Einbau erhebliche Kosten verursacht und somit die Funktion Scharf-/Unscharfschaltung
einen sehr hohen Prozentsatz der Kosten des gesamten Alarmsystems verursacht.
[0007] Die Methoden gemäß den Punkten 3. und 4. weisen erhebliche Nachteile auf. So kann
es bei der Methode nach Ziffer 3 sehr leicht vorkommen, dass die berechtigt unscharf
schaltende Person nicht rechtzeitig während der Alarmverzögerungszeit an der Zentrale
unscharf schaltet und somit über äußere Signalgeber einen Hauptalarm erzeugt, also
einen Falschalarm auslöst. Gleiches kann noch viel einfacher bei der Methode nach
Ziffer 4 passieren, indem auch die berechtigte Person vergisst, vor Öffnen der Tür
die Anlage unscharf zu schalten.
[0008] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art vorzuschlagen, welche über die volle Funktionsfähigkeit
der zwangsläufigen Scharf- und der zwangsläufigen Unscharfschaltung verfügt. Dabei
sollen die hohen Einbau- und Montagekosten deutlich reduziert werden bzw. entfallen.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung, die wenigstens
die folgenden Komponenten neben der Zentrale und wenigstens zweier Pheripheriekomponenten
verfügt:
- eine Steuerelektronik, die Daten mit der Zentrale austauscht,
- ein Schloss mit einem Schließzylindergehäuse, in dem mehrere Sensoren angeordnet sind,
welche die Drehrichtung und die Anzahl der Umdrehungen des Schlosses detektieren,
entsprechende elektrische Signale generieren und diese an die Steuerelektronik weiterleiten,
die bei festgestellter angeforderter Scharfschaltung ein entsprechendes Scharfschaltungsanforderungssignal
generiert, woraufhin die Zentrale die Scharfschaltbereitschaft der angeschlossenen
Peripheriekomponenten überprüft und nur bei Feststellung dieser Bereitschaft in den
Scharfschaltzustand übergeht, und bei festgestellter angeforderter Unscharfschaltung
ein entsprechendes Unscharfschaltanforderungssignal generiert, woraufhin die Zentrale
in den Unscharfschaltzustand übergeht und ein Quittungssignal an die Steuerelektronik
leitet, welches optisch und/oder akustisch zur Anzeige gebracht wird. Kern der Erfindung
ist ein modifizierter Zylinder, in dem mehrere Sensoren angeordnet sind. Diese gestatten
die exakte Ermittelung der Drehrichtung und der Anzahl der Umdrehungen des Zylinders.
Der erfindungsgemäße Zylinder wird anstelle eines üblichen Zylinderschlosses in die
Eingangstür des abzusichernden Bereiches montiert. Es ist demnach kein Zusatzschloss
wie im Stand der Technik notwendig, da die Detektierung der Drehrichtung und der Anzahl
der Umdrehungen ausreicht, um die Absicht des Betreibers der Alarmanlage in eindeutiger
Weise bestimmen zu können und entsprechende Reaktionen der übrigen Komponenten wie
Steuerelektronik und Zentrale hervorzurufen. Wenn der Betreiber beispielsweise eine
Eingangstür von außen mit einem zum Abschließen linksdrehenden Schloss verschließen
möchte und die Alarmanlage scharfschalten möchte, so setzt der Betreiber in üblicher
Weise den Schlüssel in den Zylinder des Schlosses und beginnt, den Schlüssel nach
links zu drehen. Dies detektieren die mindestens zwei im Schließzylindergehäuse untergebrachten
Sensoren und generieren ein entsprechendes Signal, welches an die Steuerelektronik
weitergegeben wird. Die Steuerelektronik ihrerseits bereitet die Signale so auf, dass
ein Scharfschaltungsanforderungssignal generiert wird, welches zur Zentrale weitergeleitet
wird. Daraufhin überprüft die Zentrale die Scharfschaltbereitschaft der angeschlossenen
Peripheriekomponeten. Bei positivem Ergebnis der Überprüfung versetzt sich die Zentrale
in den Zustand "scharf" und kann optional ein Quittungssignal an die Steuerelektronik
senden, um dem Betreiber mitzuteilen, dass die Alarmanlage nunmehr scharf geschaltet
ist. Die Anzeige kann optisch oder akustisch erfolgen.
[0010] Möchte nun eine berechtigte Person, die sich durch den Besitz des passenden Schlüssels
identifiziert, den abgesicherten Bereich wieder betreten, so wird sie den Schlüssel
in den Zylinder setzen und zum Aufschließen den Schlüssel nach rechts drehen. Dies
wird wiederum von den mindestens zwei Sensoren bemerkt, so dass die Steuerelektronik
ein Unscharfschaltanforderungssignal generiert, welches an die Zentrale weitergeleitet
wird, welche dann in den Unscharfschaltzustand übergeht. Die Zentrale leitet dann
ein Quittungssignal an die Steuerelektronik, welches optisch und/oder akustisch zur
Anzeige gebracht wird, um den Betreiber darüber zu informieren, dass der abgesicherte
Bereich nunmehr betreten werden kann, ohne dass ein Falschalarm ausgelöst wird.
[0011] Die Steuerelektronik der Vorrichtung muss vor Inbetriebnahme auf das konkrete Schloss
eingelernt werden. Zur korrekten Auswertung des Zustandes, in dem eine Tür verschlossen
ist, benötigt die Steuerelektronik zum einen die Position des Schließriegels sowie
die Richtung und Anzahl der Schlüsselumdrehungen, die für das komplette Verschließen
der Tür notwendig sind. Zum Einlernen dieser Information wird der Schließriegel zunächst
in eine definierte Position, in der der Schließriegel beispielsweise nicht herausgefahren
ist, gebracht und die Steuerelektronik in einen speziellen Lernmodus gebracht. Sodann
wird der Schließriegel in eine andere definierte Position, in der die Tür vollständig
abgeschlossen ist und der Schließriegel beispielsweise zweimal herausgefahren ist,
gebracht. Dann wird das Schloss wieder in die Ausgangsstellung zurückgestellt, in
welcher in dem vorliegenden Beispiel der Schließriegel also nicht herausgefahren ist,
und wieder in den Normalmodus versetzt. Das Versetzen der Steuerelektronik in den
speziellen Lernmodus kann beispielsweise durch Anlegen einer Batterie, Drücken einer
Taste oder durch ein Signal von außen per Kabel oder Funk erfolgen.
[0012] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass im Schließzylindergehäuse
der Vorrichtung ein elektrisch betätigbares Sperrelement angeordnet ist, das aufgrund
eines von der Steuerelektronik generierten Signals bei scharfgeschalteter Anlage ein
vollständiges Aufschließen des Schlosses durch Drehen des Zylinders unterbindet und
das Aufschließen des Schlosses durch Drehen des Zylinders erst nach Empfang des Quittungssignals
an die Steuerelektronik nach erfolgter Unscharfschaltung freigibt. Dieses im Schließzylindergehäuse
untergebrachte Sperrelement ersetzt ein weiter oben schon erwähntes Sperrelement,
welches in die Zarge der Eingangstür zu dem zu sichernden Bereich untergebracht ist.
Damit entfällt auch die teure und aufwendige Montage. Mit dem Sperrelement wird ein
zwangsläufiges Unscharfschalten im weiter oben erwähnten Sinne realisiert. In idealer
Weise enthält das Schließzylindergehäuse alle Komponenten, die für die Vorrichtung
notwendig sind, so dass - wie schon erwähnt - ein herkömmlicher, handelsüblicher Schließzylinder
ausgetauscht werden kann gegen das Schließzylindergehäuse gemäß der vorliegenden Vorrichtung.
Die elektrische Betätigung des Sperrelements kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
durch einen elektrischen Motor erfolgen.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass im Zylinder auf der
Innenseite des zu sichernden Bereiches ein Schalter angeordnet ist, der bei von innen
einsteckendem Schlüssel betätigt wird mit der Wirkung, dass die Zentrale nur auf "intern
scharf" gestellt werden kann. Die interne Scharfschaltung aktiviert üblicherweise
nur die Außenhaut-Überwachung, nicht jedoch die Innraum-Überwachung wie beispielsweise
durch Bewegungsmelder etc., so dass der Betreiber der Anlage sich innerhalb des abgesicherten
Bereiches bewegen kann, ohne einen Falschalarm auszulösen. Dies wird im vorliegenden
Falle erkannt durch einen von innen gesteckten Schlüssel. Der Schalter leitet bei
einem einmal gesteckten oder einsteckendem Schlüssel von innen ein geeignetes Signal
weiter an die Steuerelektronik, die ihrerseits nun die Scharfschaltanforderung entsprechend
auf die "Scharfschaltung innen" beschränkt. Entsprechend geht dann in diesem Falle
die Zentrale auch nur in den Zustand "innen scharf".
[0014] Das Schloss kann bevorzugt eintourig oder zweitourig sein. Unter einem eintourigen
Schloss ist ein Schloss zu verstehen, bei dem bei einer einmaligen Umdrehung der Schließriegel
voll ausgefahren ist. Bei einem zweitourigen Schloss benötigt man zwei Umdrehungen
des Zylinders bis der Schließriegel voll ausgefahren ist.
[0015] Gemäß einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Datenübertragung
zwischen der Steuerelektronik und der Zentrale drahtlos, beispielsweise per Funk.
Auch die Kommunikation zwischen dem Zylinder und der Zentrale kann drahtlos erfolgen,
so dass die Installationsarbeiten auf ein absolutes Minimum reduziert sind.
[0016] Gemäß einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein weiterer Sensor vorgesehen,
der erkennt, ob die Tür geöffnet ist. Dieser Sensor kann ein Reedkontakt sein, welcher
durch einen Magneten im Türrahmen nur bei geschlossener Tür aktiviert wird.
[0017] Die wenigstens zwei Sensoren im Schließzylindergehäuse sind bevorzugt ebenfalls Reedkontakte.
[0018] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels gemäß den Zeichnungsfiguren
näher erläutert. Hierbei zeigt:
- Fig. 1
- schematisch die Funktionsweise der Drehrichtungserfassung des Zylinders der Vorrichtung,
und
- Fig. 2
- schematisch ein Schließzylindergehäuse, teilweise geschnitten.
[0019] Das Funktionsprinzip ergibt sich aus der schematischen Darstellung der Fig. 1. Im
Schließzylindergehäuse 1 ist drehbar ein Kupplungsrohr 2 angeordnet, welches fest
mit einem Mitnehmer 13 (Fig. 2) verbunden ist, der die Drehbewegung des Kupplungsrohres
2 in ein Heraus- und ein Hereinfahren des Schließriegels des Schlosses überträgt.
Durch Erfassen der Drehbewegung des Kupplungsrohres kann bei einem tourhaltigen Schloss
direkt die Stellung des Schließriegels ermittelt werden, wenn dies der Steuerelektronik
einmalig vorher mitgeteilt wurde während des Einlernvorganges.
[0020] Zur Erfassung der Drehbewegung werden die Sensoren 4 und 5, die vorliegend als Reedkontakte
ausgeführt sind, am Schließzylindergehäuse 1 befestigt. Ein Magnet 3 ist fest mit
dem Kupplungsrohr 2 verbunden. Wenn der Magnet 3 nahe genug an einem Reedkontakt 4
und 5 ist, wird der betreffende Reedkontakt durch das Magnetfeld aktiviert. Beispielsweise
können die Reedkontakte 4 und 5 so ausgeführt sein, dass sie bei Anlegen des Magnetfelds
vom Magneten 3 schließen. Grundsätzlich ist auch der umgekehrte Fall denkbar, nämlich
dass die Erfassung auch mit Reedkontakten möglich ist, die bei vorhandenem Magnetfeld
öffnen.
[0021] Wenn sich das Kupplungsrohr 2 mit dem Magneten 3 im Schließzylindergehäuse 1 um 360°
dreht, ist der Reedkontakt 4 in dem dargestellten Bereich 6 geschlossen und der Reedkontakt
5 im Bereich 7. Eine nachgeschaltete Steuerelektronik wertet die Schaltzustände der
Reedkontakte 4 und 5 aus und kann damit feststellen, in welchem der vier Bereiche
einer 360° Umdrehung sich der Schlüssel befindet. Die Abzugsstellung wird beispielsweise
daran erkannt, dass beide Reedkontakte 4 und 5 geschlossen sind. Dies ist im Überlappungsbereich
der Bereiche 6 und 7 der Fall. Durch die Abfolge, welche Bereiche nacheinander durchlaufen
werden, kann ermittelt werden, wie oft das Schloss zu- oder aufgeschlossen wurde.
Auch die Drehrichtung lässt sich damit ermitteln. Zur Veranschaulichung sind in den
vier Bereichen die beiden Schaltzustände der Reedkontakte dargestellt. Im Bereich
7 wäre der Schaltzustand anfänglich "01", im Überlappungsbereich der Bereiche 6 und
7 der Schaltzustand "11" und im weiteren Bereich 6 "10". Im übrigen beträgt der Schaltzustand
"00". Auf diese Weise lässt sich die momentane Stellung des Schlosses in eindeutiger
Weise darstellen.
[0022] Fig. 2 zeigt schematisch die Anordnung des Zylinders im Verhältnis zu den Reedkontakten
4 und 5. Erkennbar ist das Schließzylindergehäuse 1, in welchem sich der Mitnehmer
13 befindet, der fest an dem Kupplungsrohr 2 befestigt ist. Auf dem Kupplungsrohr
befestigt ist der Magnet 3. Um das Kupplungsrohr 2 herum befinden sich die beiden
Reedkontakte 4 und 5. An einer Seite des Zylinders, vorzugsweise an jener, die später
für die Innenseite der Tür verwendet wird, befindet sich ein Schalter 8. Dieser Schalter
wird durch Einstecken eines Schlüssels in den Zylinder von der Innenseite des abgesicherten
Bereiches her betätigt. Dies hat die Wirkung, dass die Zentrale (nicht dargestellt)
beim Abschließen nur auf den Zustand "innen scharf' gesetzt werden kann. Ein Anschlusskabel
9 stellt die elektrische Verbindung her zwischen den elektrischen Teilen im Schließzylindergehäuse
1 und der Steuerelektronik mit Funksender und -empfänger in der Rosette 11.
[0023] Unterhalb des Kupplungsrohres 2 ist ein Motor 12 angeordnet. Der Motor 12 dient dazu,
eine Sperre 10 motorisch zu bewegen. In dem Ausführungsbeispiel kann ein Schlüssel
im gesperrten Zustand nur um ca. +/- 70° gedreht werden. Wenn jedoch die Sperre aufgehoben
ist, kann man den Schlüssel um volle 360° drehen und auch mehrere Umdrehungen durchführen.
Erfindungswesentlich ist aber, dass der Mitnehmer 13 im gesperrten Zustand nicht um
360° gedreht werden kann.
[0024] Nachfolgend wird die prinzipielle Funktionsweise der Vorrichtung anhand eines zweitourigen
Schlosses erläutert.
[0025] Eine externe Scharfschaltung ist bei einem zweitourigen Schloss durch ein zweimaliges
vollständiges 360°-Drehen des Zylinders zu erreichen. Durch Zusammenwirkung des Magneten
3 und der Reedkontakte 4 und 5 erhält die Steuerelektronik in der Rosette 11 die Information
über die Drehrichtung und die Anzahl der Umdrehungen. Nach der ersten vollständigen
Drehung sendet die Rosettenelektronik ein Informationssignal an die Zentrale und die
Sperre 10 wird durch den Motor 12 in den Sperrzustand gefahren, so dass eine weitere
Drehbewegung des Zylinders zunächst nicht möglich ist. Erst wenn die Steuerelektronik
des Zylinders durch die erfolgte Anfrage eine entsprechende Meldung "Zentrale scharfschaltbereit"
von der Zentrale empfangen hat, wird der Motor 12 betätigt und die Sperre 10 aufgehoben,
so dass anschließend die zweite 360°-Drehung des Zylinders durchgeführt werden kann.
Diese Drehbewegung wird ebenfalls über die Komponenten Magnet 3 und Reedkontakte 4
und 5 detektiert, wobei die Steuerelektronik in der Rosette 11 des Zylinders die Umdrehungen
zählt und daraufhin die Information, dass zwei vollständige 360°-Drehungen erfolgt
sind, an die Zentrale weitergibt, die dann in den extern scharfen Zustand schaltet.
Nach dem zweiten 360°-Drehvorgang kann die Sperre 10 durch den Motor 12 wieder gesetzt
werden
[0026] Die externe Unscharfschaltung bei einem zweitourigen Schloss geht folgendermaßen
von statten: Der Unscharfschaltvorgang wird dadurch eingeleitet, dass der Schlüssel
in den Zylinder eingesteckt wird und mit dem Aufschließvorgang begonnen wird. Nachdem
die Steuerelektronik in der Rosette 11 erkannt hat, dass eine Drehbewegung begonnen
wurde, in der beispielhaften Ausführungsform im gesperrten Zustand bis ca. +/- 70°,
wird eine Information an die Zentrale gesandt mit dem Inhalt "Unscharfschalten eingeleitet".
Eine weitere Drehbewegung kann erst dann erfolgen, wenn von der Zentrale die Information
"Unscharfschaltung erfolgt" an die Steuerelektronik des Zylinders zurückgesendet und
von diesem empfangen wurde. Nachdem die Unscharfschaltinformation empfangen wurde,
wird die Sperre durch den Motor 12 aufgehoben. Dann kann der Aufschließvorgang fortgesetzt
werden. Wird nun der Aufschließvorgang mit einer zweiten 360°-Drehung beendet, wird
von der Steuerelektronik an die Zentrale der Zustand "aufgeschlossen" gemeldet. Im
Übrigen wird von der Zentrale ein Quittungssignal an die Steuerelektronik geleitet,
welche ein optisches und/oder akustisches Signal erzeugt, um dem Betreiber mitzuteilen,
dass die Zentrale tatsächlich unscharf geschaltet hat und er den abgesicherten Bereich
betreten kann, ohne einen Falschalarm auszulösen.
[0027] Eine interne Scharfschaltung wird dadurch begonnen, dass der Schlüssel von innen
in den Zylinder gesteckt wird. Durch die Betätigung des Schalters 8 wird erkannt,
dass ein Schlüssel von innen eingesteckt worden ist. Durch diese Zusatzinformation
wird festgelegt, dass der nachfolgende Scharfschaltvorgang zur internen Scharfschaltung
dient. Nach einer vollständigen 360°-Drehung wird von der Steuerelektronik die Information
"eine Schlüsseldrehung" gemeldet. Der Schlüssel kann ein weiteres Mal um 360° gedreht
werden. Nach dieser Drehung erfolgt die Meldung "intern Scharfschalten" an die Zentrale.
[0028] Die interne Unscharfschaltung bei dem zweitourigen Schloss wird dadurch begonnen,
dass der Schlüssel in den Zylinder gesteckt wird und der Zylinder einmal um 360° in
Aufschließrichtung gedreht wird. Danach erfolgt eine Meldung von der Steuerelektronik
an die Zentrale "intern Unscharfschalten". Wird der Zylinder ein weiteres Mal um 360°
in Aufschließrichtung gedreht, erfolgt eine Meldung von der Steuerelektronik an die
Zentrale "vollständig aufgeschlossen".
[0029] Die Funktionen beim eintourigen Schloss laufen in ähnlicher Weise wie bei einem zweitourigen
Schloss ab mit der Ausnahme, dass die erste 360°-Drehung nicht erfolgt. Somit ist
die Sperre 10 direkt bei Beginn eines Auf- oder Zuschließvorganges gesetzt, wird bei
entsprechender Rückantwort von der Zentrale für den Schließvorgang geöffnet und anschließend
wieder gesetzt.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Schließzylindergehäuse
- 2
- Kupplungsrohr
- 3
- Magnet
- 4
- erster Reedkontakt
- 5
- zweiter Reedkontakt
- 6
- Aktivbereich des ersten Reedkontaktes
- 7
- Aktivbereich des zweiten Reedkontaktes
- 8
- Schalter
- 9
- Anschlusskabel
- 10
- Sperre
- 11
- Rosette
- 12
- Motor
- 13
- Mitnehmer
1. Vorrichtung zur Scharfschaltung und Unscharfschaltung einer Alarmanlage, mittels der
ein zu sichernder Bereich überwacht werden kann und welche über eine Zentrale und
wenigstens zwei Peripheriekomponenten wie Melder und Alarmsirene verfügt, umfassend
wenigstens
- eine Steuerelektronik, die Daten mit der Zentrale austauscht,
- ein Schloss mit einem Schließzylindergehäuse (1), in dem mehrere Sensoren (4, 5)
angeordnet sind, welche die Drehrichtung und die Anzahl der Umdrehungen des Schlosses
detektieren, entsprechende elektrische Signale generieren und diese an die Steuerelektronik
weiterleiten, die bei festgestellter angeforderter Scharfschaltung ein entsprechendes
Scharfschaltungsanforderungssignal generiert, woraufhin die Zentrale die Scharfschaltbereitschaft
der angeschlossenen Peripheriekomponenten überprüft und nur bei Feststellung dieser
Bereitschaft in den Scharfschaltzustand übergeht, und bei festgestellter angeforderter
Unscharfschaltung ein entsprechendes Unscharfschaltanforderungssignal generiert, woraufhin
die Zentrale in den Unscharfschaltzustand übergeht und ein Quittungssignal an die
Steuerelektronik leitet, welches optisch und/oder akustisch zur Anzeige gebracht wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der im Schließzylindergehäuse (1) ein elektrisch
betätigbares Sperrelement (10) angeordnet ist, das aufgrund eines von der Steuerelektronik
generierten Signals bei scharfgeschalteter Anlage ein vollständiges Aufschließen des
Schlosses durch Drehen des Zylinders unterbindet und das Aufschließen des Schlosses
durch Drehen des Zylinders erst nach Empfang des Quittungssignals an die Steuerelektronik
nach erfolgter Unscharfschaltung freigibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der im Schloss auf der Innenseite des zu sichernden
Bereiches ein Schalter (8) angeordnet ist, der bei von innen einsteckendem Schlüssel
betätigt wird, mit der Wirkung, dass die Zentrale nur auf "intern scharf" gestellt
werden kann.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der das Schloss eintourig ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der das Schloss zweitourig ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die Datenübertragung zwischen
der Steuerelektronik und der Zentrale drahtlos erfolgt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der ein weiterer Sensor vorgesehen
ist, der den geöffneten Zustand der Tür erkennt, und diese Information an die Steuerelektronik
weiterleitet.