[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein autarkes mobiles Verfolgungssystem (Trackingsystem),
welches sich automatisch selbst kalibriert.
[0002] So genannte Trackingsysteme dienen der Ortung mobiler Gegenstände oder Personen bzw.
der Erstellung eines Bewegungsbildes des bewegten Objekts oder Subjekts. Entsprechende
Systeme arbeiten in der Regel funkgestützt und werden für unterschiedlichste Zwecke,
beispielsweise bei Kurierdiensten oder aber im Sicherheitsbereich, eingesetzt. Durch
ein von dem zu überwachenden Fahrzeug oder der zu überwachenden Person mitgeführtes
Gerät werden dabei in vorgegebenen Abständen Positionsdaten zumeist an eine Zentrale
übertragen, wo sie durch eine dazu berechtigte Person abrufbar sind. Da sich bei den
zur Übertragung der Positionsdaten verwendeten Übertragungssysteme die Zugangskennung
dieses mobilen Gerätes ändern kann, wie dies beispielsweise beim Einsatz von GPRS
durch die Verwendung dynamischer IP-Adressen gegeben ist, verfügen entsprechende Trackingsysteme
im Allgemeinen nicht über einen Rückkanal. Dadurch besteht in der Regel nicht die
Möglichkeit, dass die Zentrale, an welche die Positionsdaten üblicher Weise übertragen
werden, selbst Kontakt zu einem mobilen Gerät aufnimmt, um dessen Position festzustellen
bzw. abzufragen.
Damit dennoch jeweils möglichst aktuelle Positionsdaten eines mobilen Gerätes zur
Verfügung stehen, überträgt das Gerät die entsprechenden Daten wiederholt in einem
vorgegebenen festen Abstand. Die Festlegung dieses Abstandes kann zeit-und/oder streckenbezogen
erfolgen.
Dabei stellt aber die Festlegung eines für eine hinreichend genaue Positionsüberwachung
günstigen Abstandes zur wiederholten Übertragung der Positionsdaten (Ortungen), insbesondere
bei bewegten Objekten oder Personen, deren Bewegungsverhalten sich häufig und/oder
stark verändert, ein erhebliches Problem dar. Als Beispiel sei angenommen, das übliche
Bewegungsprofil eines Fahrzeugs sei der Art, dass sich dieses an einem Tag bis zu
50 km in der Stadt und dann einige hundert Kilometer mit deutlich höherer Geschwindigkeit
auf der Autobahn bewegt. Würde sich nun die Festlegung eines zeitlichen Abstandes
an den Erfordernissen für die Fahrt des Fahrzeugs durch die Stadt orientieren, könnten
zwar für diese Bewegungsphase größere zeitliche Abstände zwischen den Ortungen für
eine hinreichend genaue Verfolgung des Fahrzeugweges festgelegt werden, jedoch wäre
bei Beibehaltung des Ortungsabstandes für die Bewegungsphase auf der Autobahn keine
ausreichende Genauigkeit zu erreichen. Sicherlich könnte der zeitliche und/oder örtliche
Abstand unter dem Gesichtspunkt der Genauigkeit in jedem Falle hinreichend klein gewählt
werden. Jedoch gilt es dabei zu beachten, dass zur Identifizierung eines in dem Fahrzeug
befindlichen mobilen Endgerätes und der Mitteilung seiner aktuellen Position eine
größere Zahl von Daten zu übertragen ist und dass jede Datenübertragung Kosten verursacht.
Die generelle Festlegung eines kleinen bzw. geringen Abstandes führt folglich wiederum
zu unangemessen hohen Kosten, da ein entsprechend kleiner Abstand häufig gar nicht
erforderlich ist. Es wäre daher wünschenswert, die Festlegung des strecken- und/oder
zeitbezogenen Abstandes für die Übertragung der Positionsdaten dynamisch an das Bewegungsverhalten
des zu überwachenden Objektes (z.B. Kraftfahrzeug) beziehungsweise Subjektes (z.B.
Person in einem Kraftfahrzeug) anpassen zu können. So wäre es beispielsweise zweckmäßig,
wenn die Distanz zwischen zwei Ortungen, bei einer streckenbezogenen Festlegung des
Abstandes, im Falle einer langen Überwachungsstrecke entsprechend größer wäre als
bei einer kurzen Wegstrecke. Dies gilt entsprechend selbstverständlich auch sowohl
für eine zeitbezogene Abstandsfestlegung, als auch für die Kombination aus strecken-
und zeitbezogener Festlegung des Abstandes.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zur Verfügung zu stellen, welche eine automatische
Kalibrierung eines autarken mobilen Trackingsystems im Hinblick auf den Abstand der
Übertragung seiner Positionsdaten ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe wird durch ein Trackingsystem mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
Vorteilhafte Aus- beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche
gegeben.
Das vorgeschlagene Trackingsystem besteht, wie grundsätzlich bereits bekannt, aus
einem mobilen Telekommunikationsendgerät (im Weiteren auch MTEG), einer Positionsdatenquelle
eines Positionsbestimmungssystems, welches Positionsdaten zum jeweils augenblicklichen
Aufenthaltsort des mobilen Telekommunikationsendgerätes bereitstellt, und einer Zentrale,
bei welcher zumindest der zuletzt festgestellte Aufenthaltsort des mobilen Telekommunikationsendgerätes
durch einen dazu berechtigten Nutzer des Trackingsystems abfragbar ist. Dabei werden
die jeweiligen Positionsdaten von der Positionsdatenquelle an das mobile Telekommunikationsendgerät
übermittelt oder durch dieses von der Positionsdatenquelle abgerufen und über eine
von dem mobilen Telekommunikationsendgerät zur Zentrale aufgebaute Telekommunikationsverbindung
wiederholt an die Zentrale übertragen.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Trackingsystem bilden Soft- und Hardwarekomponenten des
mobilen Telekommunikationsendgerätes und/oder der Positionsdatenquelle die Regeleinheit
eines Regelkreises aus, dessen Regelgröße die Anzahl der innerhalb eines festgelegten
Intervalls vom mobilen Telekommunikationsendgerät zu der Zentrale jeweils zum Zweck
der Übertragung von Positionsdaten hergestellten Verbindungen ist. Im Hinblick auf
die gestellte Aufgabe einer automatischen Kalibrierung, besteht das Ziel der realisierten
Regelung bzw. des Regelkreises darin, ein örtlich und/oder zeitlich möglichst hoch
aufgelöstes Bewegungsbild eines das mobile Telekommunikationsendgerät mitführenden
beweglichen Objekts oder Subjekts zu erhalten, dabei jedoch die für den Verbindungsaufbau
zur Zentrale für die jeweilige Übermittlung von Positionsdaten entstehenden Kosten
zu berücksichtigen und innerhalb bestimmter Grenzen zu halten. Als Sollwert für die
Regelung wird daher eine bestimmte Anzahl entsprechender, innerhalb eines festgelegten
Intervalls aufzubauender Verbindungen vorgegeben. Durch den gebildeten Regelkreis
wird nun der Abstand zwischen den Übertragungen von Positionsdaten zur Zentrale auf
der Grundlage eines iterativen Prozesses zeitlich und/oder streckenbezogen variiert,
wobei unter dem streckenbezogenen Abstand die, zwischen zwei Verbindungsaufbauten
zur Positionsdatenübertragung von dem mobilen Telekommunikationsendgerät bzw. dem
dieses mitführenden Objekt (beispielsweise Fahrzeug mit integrierten MTEG) oder Subjekt
(z. B. sich zu Fuß bewegende, mit einem MTEG ausgestatte Person) zurückgelegte Strecke
verstanden werden soll.
[0006] In der Praxis handelt es sich beispielsweise bei dem mobilen Telekommunikationsendgerät
um ein modernes, voll ausgestattetes Mobiltelefon bzw. Handy, ein Smartphone, einen
PDA mit Verbindungsmöglichkeit zu einem Telekommunikationsnetz oder dergleichen. Als
Positionsdatenquelle dient beispielsweise ein mit dem Handy oder Smartphone gekoppeltes
GPS-Modul, also eine in das Global Positioning System einbezogene Empfangseinheit.
Handy bzw. Smartphone (MTEG) und GPS-Modul sind Bestandteil eines Trackingsystems,
bei dem wiederholt Positionsdaten zum jeweiligen Aufenthaltsort einer das MTEG mitführenden
Person an eine Zentrale übertragen werden. Die Zentrale wird beispielsweise von einem
Telekommunikationsprovider bzw. Mobilfunkbetreiber betrieben, welcher die Daten einem
zur Abfrage berechtigten Auftraggeber, beispielsweise einem Kurierdienst, zur Verfügung
stellt und die Nutzung des Systems vorzugsweise über die zur Übertragung der Positionsdaten
vom MTEG jeweils aufzubauenden Mobilfunkverbindungen tariffiert. Dabei bucht der Kunde
bzw. Nutzer innerhalb eines bestimmten zeitlichen Intervalls, beispielsweise eines
Tages, eine bestimmte Anzahl derartiger Verbindungen zu feststehenden Konditionen,
wobei vorzugsweise auch eine darüber hinausgehende Anzahl von Verbindungen möglich
ist, diese aber möglicher Weise teurer sind. Durch den zur Selbstkalibrierung des
Systems gebildeten Regelkreis erfolgt nun eine Regelung dahingehend, dass die Anzahl
der gebuchten Verbindungen möglichst nicht überschritten wird, aber dennoch die Abstände
zwischen den Übertragungen von Positionsdaten zur Zentrale so bemessen sind, dass
mittels der Daten ein möglichst genaues Bewegungsbild für das MTEG bzw. des dieses
mitführenden Objekts oder Subjekts ermöglicht ist. Das heißt, dass selbst, wenn sich
beispielsweise die Geschwindigkeit eines mit einem entsprechenden Mobiltelefon ausgestatten
Fahrzeugs häufiger ändert, möglichst keine Lücke in dessen Bewegungsbild entsteht,
nur weil eventuell der Abstand zwischen zwei Verbindungsaufbauten zur Positionsdatenübermittlung
(Ortungen) fest und zu groß gewählt wurde. Vielmehr wird der Abstand (zeitlich und/oder
streckenbezogen) im Zuge eines iterativen Prozesses, mittels welchem das Bewegungsprofil
des betrachteten Objekts oder Subjekts auf einen Regelkreis abgebildet wird, mit dem
Ziel einer Anpassung an die bestehenden Bedingungen, einschließlich des für die Anzahl
der Verbindungsaufbauten vorgegebenen Sollwerts, variiert. Dazu wird in einer Recheneinheit,
die als solches zum Beispiel ohnehin Bestandteil moderner Handys ist, in Form einer
von dieser Einheit abzuarbeitenden Software, ein entsprechender Algorithmus hinterlegt.
Für die Abarbeitung des Algorithmus werden der Software bestimmte Randbedingungen,
welche später noch beispielhaft erläutert werden sollen, sowie die Anzahl der beim
Provider gebuchten Ortungen, übergeben. Hierbei ist es, eine administrative bzw. eine
Frage des Tarifmodels, in welcher Weise insbesondere der Sollwert, also die Anzahl
der gebuchten Ortungen der Regeleinheit übergeben wird. Dabei gilt es zu berücksichtigen,
dass eine Regelung im Allgemeinen auch so genannte Überschwingeffekte zeigt, was vorliegend
heißt, dass sich kaum ein Regelverhalten erreichen lässt, durch welches sich die Anzahl
der für eine Ortung zur Zentrale aufgebauten Verbindungen quasi stetig von unten an
den Sollwert annähert. Vielmehr wird es auch vorkommen, dass der Sollwert gelegentlich
überschritten wird. Dies gilt es zweckmäßiger Weise bei der Tariffierung des Dienstes
zu berücksichtigen.
[0007] Bezüglich der Übergabe der Randbedingungen und des Sollwertes ist es denkbar, dass
für den Nutzer eine entsprechende Möglichkeit der Konfiguration am MTEG gegeben ist.
Praxisgerechter ist es aber möglicherweise, wenn die Konfiguration durch den Dienstanbieter
erfolgt. Beispielsweise ist es diesem, auch im Hinblick darauf, dass sich die Zugangskennung
bzw. die IP-Adresse des MTEG bei gebräuchlichen Übertragungssystemen häufiger ändert,
im Allgemeinen zumindest unmittelbar im Anschluss an den Aufbau einer Verbindung vom
MTEG zur Zentrale möglich, selbst Kontakt zum mobilen Telekommunikationsendgerät aufzunehmen
und im Zuge dessen entsprechende Daten, insbesondere einen veränderten Sollwert, an
die Regeleinheit bzw. deren Software zu übergeben. In der Praxis könnte dies sich
so gestalten, dass zwischen dem Nutzer und dem Dienstanbieter aufgrund veränderter
Bedingungen - beispielsweise geänderter Gegebenheiten beim Nutzer oder Tarifänderungen
beim Dienstanbieter - ein neuer Vertrag abgeschlossen wird und vom Dienstanbieter
mit dem Inkrafttreten der Vertragsänderungen bzw. der Änderungen der Bedingungen für
die Dienstnutzung entsprechende Werte im Zusammenhang mit einer Ortung an das davon
betroffene MTEG übergeben werden.
[0008] Die den Programmalgorithmus abarbeitende Recheneinheit kann Bestandteil des MTEG
oder der Positionsdatenquelle, beispielsweise eine entsprechenden GPS-Moduls, sein
oder in beiden genannten, miteinander gekoppelten Einheiten jeweils zu Teilen untergebracht
sein.
[0009] Gemäß einer Gestaltungsvariante der Erfindung sind die Soft- und Hardwarekomponenten
des Regelkreises Bestandteil des mobilen Telekommunikationsendgerätes, welches jeweils
zum Zeitpunkt einer im Ergebnis des iterativen Prozesses vorgesehenen erneuten Übertragung
die Positionsdaten an die Zentrale überträgt. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
dass die Soft- und Hardwarekomponenten des Regelkreises Bestandteil der Positionsdatenquelle
sind.
Die Positionsdaten werden dabei jeweils zum Zeitpunkt einer im Ergebnis des iterativen
Prozesses vorgesehenen erneuten Übertragung von der Positionsdatenquelle an das MTEG
übermittelt und dieses zum Aufbau einer Verbindung zur Zentrale sowie zur Übertragung
der Positionsdaten an die Zentrale veranlasst. Soweit vorstehend im Zusammenhang mit
den Softwarekomponenten als Bestandteile des MTEG (Handy, Smartphone, PDA oder dergleichen)
oder der Positionsdatenquelle die Rede ist, heißt dies selbstverständlich nicht, dass
die entsprechenden Softwarebestandteile der Regeleinheit zwingend bereits als Firmware
in dem MTEG oder der Positionsdatenquelle fest installiert sind. Vielmehr ist natürlich
von der Erfindung auch die Möglichkeit umfasst, dass die entsprechenden Softwarekomponenten,
wie auch von anderer Anwendungssoftware her bekannt, als gesonderte Softwarepakete
käuflich erworben und zur Erweiterung der Funktionalität des jeweiligen Gerätes in
diesem installiert bzw. zur Abarbeitung temporär in dieses geladen werden können.
Zur Bereitstellung der Positionsdaten kommt die Nutzung unterschiedlicher Positionsbestimmungssysteme
in Betracht. Gemäß einer bevorzugten Möglichkeit handelt es sich bei der Positionsdatenquelle
um ein GPS-Modul. Aber auch die Einbeziehung landgestützter Positionsbestimmungssysteme
kommt bei entsprechender Auslegung des MTEG hinsichtlich der physischen Ankoppelbarkeit
und der Anpassung eventuell verwendeter Datenprotokolle in Betracht. Gemäß einer besonders
vorteilhaften Ausgestaltung ist eine als GPS-Modul ausgebildete Positionsdatenquelle
integraler Bestandteil des mobilen Telekommunikationsendgerätes.
Für die Regelung kommen im Grunde selbstverständlich alle hierfür bekannten Möglichkeiten
der Ausbildung eines entsprechenden Regelkreises in Betracht. Gemäß einer besonders
bevorzugten Ausführungsform wird jedoch die mittels der Soft- und Hardwarekomponenten
realisierte Regeleinheit als PID-Regler ausgebildet.
[0010] Es wurde schon angesprochen, dass abgesehen von dem Sollwert für die Anzahl der innerhalb
des festgelegten Intervalls, beispielsweise eines Tages, aufzubauenden Verbindungen
zur Positionsdatenübertragung, vorteilhafter Weise noch weitere Randbedingungen in
die Regelung einbezogen werden. Gemäß einer praxisgerechten Ausbildung des Trackingsystems
erfolgt die Regelung dabei mit der Maßgabe, dass die Wegstrecke, die ein das MTEG
mitführendes Objekt oder Subjekt zwischen zwei Ortungen zurücklegt, eine minimale
Wegstrecke nicht unterschreitet und eine maximale Wegstecke nicht übersteigt. Das
heißt, dass der streckenbezogene Abstand zwischen zwei Verbindungen zur Übertragung
von Positionsdaten vom MTEG zur Zentrale einen minimalen Wert nicht unterschreitet
und einen maximalen Wert nicht überschreitet. Weiterhin geschieht die Regelung dabei
mit der Maßgabe, dass ein minimaler zeitlicher Abstand zwischen Ortungen nicht unterschritten
wird. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise für das Bewegungsprofil eines bestimmten
Fahrzeugs oder einer Person typische Gegebenheiten bereits von vornherein in Form
entsprechender Randbedingungen berücksichtigen. So kann beispielsweise verhindert
werden, dass bei einer hohen Geschwindigkeit eines mittels des Trackingsystem überwachten
Fahrzeugs unnötig viele Ortungen bzw. Verbindungsaufbauten zur Positionsdatenübertragung
erfolgen. Ebenso ist es sinnvoll, wenn innerhalb einer festlegbaren Zeitspanne nach
dem Unterschreiten einer Mindestgeschwindigkeit eine Ortung bzw. Positionsdatenübertragung
erfolgt. So kann beispielsweise nach der Beendigung einer Einsatzfahrt eines Kuriers
dessen letzter Standort vor dem Beginn des nächsten Einsatzes erfasst werden.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass durch eine das MTEG
mitführende Person zusätzlich der Aufbau von Verbindungen zur Übertragung von Positionsdaten
an die Zentrale manuell veranlasst werden kann. Gegebenenfalls können dabei sogar
Randbedingungen, hinsichtlich minimaler oder maximaler zeitlicher oder streckenbezogener
Abstände zwischen zwei Verbindungsaufbauten, wie sie für die automatische Regelung
vorgegeben sind, ignoriert werden. In diesem Zusammenhang wird aber zweckmäßiger Weise
die Anzahl manuell aufzubauender Verbindungen innerhalb des der Regelung zugrunde
liegenden Intervalls auf einen Maximalwert begrenzt, welcher einem Bruchteil des Regelsollwerts
entspricht. Als sinnvoll hat es sich erwiesen, die Anzahl, der zum Zweck der Ortung
manuell aufzubauenden Verbindungen, auf maximal 5 % bis 30 % des für die Anzahl von
Verbindungsaufbauten innerhalb des zugrunde liegenden Intervalls vorgegebenen Sollwerts
zu begrenzen. Bevorzugt ist eine Begrenzung auf etwa 10 % des Sollwerts. Entsprechend
einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Trackingsystems wird die innerhalb
des der Regelung zugrunde liegenden Intervalls gegebene Differenz zwischen dem für
die Anzahl von Verbindungsaufbauten vorgegebenen Sollwert und der Anzahl bereits aufgebauter
Verbindungen auf einem Display des MTEG angezeigt. Für eine geeignete Visualisierung
sind dabei unterschiedliche Möglichkeiten denkbar. So kann die Anzeige unmittelbar
zahlenmäßig oder in Form eines Balkens, wie er beispielsweise auch zur Anzeige des
Batteriestatus mobiler Geräte Verwendung findet, erfolgen.
Wie bereits Eingangs dargelegt kann die Regelung hinsichtlich der Variation des Abstandes
zwischen den Übertragungen von Positionsdaten zeit- oder streckenbezogen oder aber
auch zeit- und streckenbezogen erfolgen. In der Art eines Ausführungsbeispiels soll
die Erfindung nachfolgend, im Hinblick auf einen streckenbezogenen Ansatz, nochmals
näher erläutert werden, wobei sich das Ausführungsbeispiel auf ein Regelintervall
von 24 h, also einen Tag bezieht. Mit Hilfe eines vorzugsweise durch die Software
des zu überwachenden autarken mobilen Gerätes (MTEG) realisierten Timers wird die
Berechnung der Strecke S
(t0) zur nächsten Ortung, das heißt zur nächsten durch eine Übertragung entsprechender
Positionsdaten bekannt gegebenen Position, angestoßen. Dabei wird zunächst die Anzahl
N
(t0) der bereits zuvor vorgenommenen Ortungen gezählt. Falls in einem entsprechenden Intervall
keine Ortungen erfolgt sind, wird dieser Regelungszeitraum nicht berücksichtigt und
stattdessen der vorherige Zeitraum betrachtet. Als Regelgröße wird ein Wert λ eingeführt,
der sich aus der Regelungszeit und dem Regelungstimer wie folgt bestimmt:

[0011] Hieraus ergibt sich dann für die Strecke bis zur nächsten Ortung bzw. Positionsdatenübertragung
and die Zentrale, die so genannte Perlenwurflänge s
(t0), folgende Beziehung:

[0012] Für diese Integrationsbeziehung ist dann lediglich noch zu berücksichtigen, dass
s
(t0) sinnvoll festzulegende Werte S
min und S
max, also minimale Strecke zwischen zwei Ortungen und maximale Strecke zwischen zwei
Ortungen, nicht unterbeziehungsweise überschreitet. Um zu vermeiden, dass im Falle
einer Bewegung des Objektes beziehungsweise des Gerätes mit einer sehr großen Geschwindigkeit
unnötig viele Ortungen durchgeführt werden, wird außerdem ein Wert t
min eingeführt, welcher einen kürzestmöglichen Zeitraum zwischen zwei Ortungen beziehungsweise
Übertragungen von Positionsdaten definiert. Bei einer in die Praxis umgesetzten Anwendung
haben sich beispielsweise folgende Parameter als sinnvoll erwiesen:
- Nsoll=
- 100, 200, 400
- Sstart =
- 1.000 m
- tr =
- 24 h = 1.440 min = 86.400 s
- Δt =
- 6min=360s
- ttimer=
- 10 S
- λ =
- 240
- tInt =
- 24 h = 1.440 min = 86.400 s (Intervall)
- Smin =
- 250 m
- Smax=
- 5.000 m
- tmin =
- 120 S
- Vmin =
- 5,0 km/h = ca. 1,4 m/s
- tstill =
- 10 min = 600 s
[0013] Das dargestellte System ermöglicht es, dem Nutzer eines entsprechenden, die Positionsverfolgung
bereitstellenden Dienstes mit dem Dienstbetreiber eine unter Kostengesichtspunkten
günstige Zahl von Ortungen pro Tag festzulegen und beim Betreiber zu buchen. Diese
festgelegte und kostenmäßig untersetzte Anzahl wird dann durch das beschriebene System
unter Berücksichtigung der weiteren Vorgaben durch die automatische Selbstkalibrierung
in optimaler Weise auf eine Überwachungsstrecke und/oder einen Überwachungszeitraum
aufgeteilt.
1. Trackingsystem, mit einem mobilen Telekommunikationsendgerät, einer Positionsdatenquelle
eines Positionsbestimmungssystems zur Bereitstellung von Positionsdaten, welche einen
augenblicklichen Aufenthaltsort des mobilen Telekommunikationsendgerätes beschreiben,
und mit einer Zentrale, bei welcher zumindest der zuletzt festgestellte Aufenthaltsort
des mobilen Telekommunikationsendgerätes durch einen dazu berechtigten Nutzer des
Trackingsystems abfragbar ist, wobei die Positionsdaten von der Positionsdatenquelle
an das mobile Telekommunikationsendgerät übermittelt oder durch dieses von der Positionsdatenquelle
abgerufen und über eine von dem mobilen Telekommunikationsendgerät zur Zentrale aufgebaute
Telekommunikationsverbindung wiederholt an die Zentrale übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, dass Soft- und Hardwarekomponenten des mobilen Telekommunikationsendgerätes und/oder der
Positionsdatenquelle die Regeleinheit eines Regelkreises ausbilden, dessen Regelgröße
die Anzahl der innerhalb eines festgelegten Intervalls vom mobilen Telekommunikationsendgerät
zu der Zentrale jeweils zum Zweck der Übertragung von Positionsdaten hergestellten
Verbindungen ist, wobei der Abstand zwischen den Positionsdatenübertragungen auf der
Grundlage eines iterativen Prozesses im Hinblick auf ein örtlich und/oder zeitlich
möglichst hoch aufgelöstes Bewegungsbild eines das mobile Telekommunikationsendgerät
mitführenden beweglichen Objekts oder Subjekts, bei gleichzeitiger Zugrundelegung
einer innerhalb des festgelegten Intervalls als Sollwert vorgegebenen Anzahl entsprechender
Verbindungen, zeitlich und/oder streckenbezogen variiert wird.
2. Trackingsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Soft- und Hardwarekomponenten des Regelkreises Bestandteil des mobilen Telekommunikationsendgerätes
sind, welches jeweils zum Zeitpunkt einer im Ergebnis des iterativen Prozesses vorgesehenen
erneuten Übertragung die Positionsdaten an die Zentrale überträgt.
3. Trackingsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Soft- und Hardwarekomponenten des Regelkreises Bestandteil der Positionsdatenquelle
sind, welche jeweils zum Zeitpunkt einer im Ergebnis des iterativen Prozesses vorgesehenen
erneuten Übertragung Positionsdaten an das mobile Telekommunikationsendgerät übermittelt
und dieses zum Aufbau einer Verbindung zur Zentrale sowie zur Übertragung der Positionsdaten
an die Zentrale veranlasst.
4. Trackingsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Positionsdatenquelle um ein GPS-Modul handelt.
5. Trackingsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das GPS-Modul integraler Bestandteil des mobilen Telekommunikationsendgerätes ist.
6. Trackingsystem nach einem Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mittels Soft- und Hardwarekomponenten realisierte Regeleinheit als ein PID-Regler
ausgebildet ist.
7. Trackingsystem nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung mit der Maßgabe erfolgt, dass hinsichtlich des streckenbezogenen Abstandes
zwischen zwei Verbindungen zur Übertragung von Positionsdaten vom mobilen Telekommunikationsendgerät
zur Zentrale, welcher der zwischen zwei Verbindungen von dem das mobile Telekommunikationsendgerät
mitführenden Objekt oder Subjekt zurückgelegten Wegstrecke entspricht, eine minimale
Wegstrecke nicht unterschritten und eine maximale Wegstrecke nicht überschritten wird
und dass hinsichtlich des zeitbezogenen Abstandes zwischen zwei Verbindungsaufbauten
eine minimale Zeitdauer nicht unterschritten wird.
8. Trackingsystem nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei Unterschreiten einer minimalen Bewegungsgeschwindigkeit eines das mobile Telekommunikationsendgerät
mitführenden Objekts oder Subjekts innerhalb einer festgelegten Zeitspanne eine Übertragung
von Positionsdaten erfolgt, so dass dessen letzter Standort vor einer länger andauernden
Unterbrechung seiner Bewegung in der Zentrale erfasst wird.
9. Trackingsystem nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufbau einer Verbindung zur Übertragung von Positionsdaten an die Zentrale durch
eine das mobile Telekommunikationsendgerät mitführende Person manuell veranlassbar
ist.
10. Trackingsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eventuelle für die automatische Regelung bestehende Randbedingungen, hinsichtlich
minimaler oder maximaler zeitlicher oder streckenbezogener Abstände zwischen zwei
Verbindungsaufbauten, im Falle eines manuellen Verbindungsaufbaus ignoriert werden.
11. Trackingsystem nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl manuell aufzubauender Verbindungen innerhalb des der Regelung zugrunde
liegenden Intervalls auf maximal 5 % bis 30 % des für die Anzahl von Verbindungsaufbauten
vorgegebenen Sollwerts begrenzt wird.
12. Trackingsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl manuell aufzubauender Verbindungen innerhalb des der Regelung zugrunde
liegenden Intervalls auf maximal 10 % des für die Anzahl von Verbindungsaufbauten
vorgegebenen Sollwerts begrenzt wird.
13. Trackingsystem nach Anspruch 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die innerhalb des der Regelung zugrunde liegenden Intervalls gegebene Differenz zwischen
dem für die Anzahl von Verbindungsaufbauten vorgegebenen Sollwert und der Anzahl bereits
aufgebauter Verbindungen auf einem Display des mobilen Telekommunikationsendgerät
visualisiert wird.