(19)
(11) EP 1 642 513 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.04.2006  Patentblatt  2006/14

(21) Anmeldenummer: 04023549.1

(22) Anmeldetag:  02.10.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A43B 21/26(2006.01)
A43B 21/42(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(71) Anmelder: Caprice Schuhproduktion GmbH & Co. KG
66955 Pirmasens (DE)

(72) Erfinder:
  • Cölsch, Kurt
    66954 Pirmasens (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Möll und Bitterich 
Westring 17
76829 Landau
76829 Landau (DE)

   


(54) Federnder Absatz für Schuhe


(57) Gegenstand der Erfindung ist eine federnde Absatzkonstruktion für Schuhe. Vorgesehen ist ein Absatzkörper (1) mit bodenseitigen Halteöffnungen (2). Des weiteren ist vorgesehen ein federnder Absatzfleck, bestehend aus einem Lauffleck (10) mit wenigstens einem Zentrierstift (11), einem Haltefleck (12) mit einer zum Zentrierstift (11) passenden Öffnung und mit zu den Halteöffnungen (2) passenden Haltebolzen (13) sowie eine Feder- und Dämpfungsschicht (14) zwischen Lauffleck (10) und Haltefleck (12).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft federnde Absätze für Schuhe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Aus der EP 0 269 988 B ist ein federnder Absatz für Schuhe bekannt. Dieser besitzt einen Absatzkörper, der eine Haltebohrung aufweist, in der ein am Absatzfleck angeformter Haltebolzen geführt ist. Die Haltebohrung ist unter Ausbildung einer Stufe als Durchgangsbohrung ausgebildet und oben weiter als unten. Der Haltebolzen besitzt einen Schnappkopf, der mit geringem Seitenspiel in der Stufenbohrung geführt und gehalten ist. Eine zwischen Absatzkörper und Absatzfleck bestehende Fuge ist mit einer elastischen Zwischenlage ausgefüllt. Außerdem besitzt der Absatzkörper eine als Sackbohrung ausgebildete Führungsbohrung, in der ein ebenfalls am Absatzfleck angeformter Führungsbolzen ohne Kopf geführt ist.

[0003] Ein weiterer federnder Absatz für Schuhe ist bekannt aus der DE 202 16 529 U. Bei dieser Konstruktion besitzt der Absatz Kanäle in Form von Sackbohrungen, die als Halte- und Führungskanal wirken. In die Halte- und Führungskanäle sind Hülsen eingesetzt. Am Lauffleck sind Haltebolzen mit Haltekopf angeformt. Außerdem sitzt auf dem Lauffleck eine Federschicht. Die Innenöffnung der Hülse ist weiter als der Querschnitt des Halte- und Führungsbolzens und enger als der Querschnitt des Haltekopfes.

[0004] Mit diesen federnden Absätzen ausgerüstete Schuhe haben hervorragende Trageeigenschaften. Der Auftritt ist gedämpft, wodurch Gelenke und Wirbelsäule des Schuhträgers deutlich entlastet sind. Der Absatz vermittelt ein sicheres und stabiles Gehgefühl.

[0005] Gleichwohl hat sich herausgestellt, dass die Montage und Demontage des Absatzflecks im Absatzkörper sowohl während der Produktion als auch während einer Reparatur mit Schwierigkeiten behaftet sind. Des weiteren hat sich herausgestellt, dass die Halte-und Führungsbolzen aufgrund der ständigen Auf- und Abbewegung einem Verschleiß unterworfen sind. Außerdem konnte beobachtet werden, dass es aufgrund von Fertigungstoleranzen zu einer Schwergängigkeit der Halte- und Führungsbolzen in ihren Bohrungen kommen kann, wodurch der Gehkomfort gestört ist.

[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen federnden Absatz der eingangs genannten Art anzugeben, der die geschilderten Probleme vermeidet.

[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen federnden Absatz mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

[0008] Dank der erfindungsgemäßen Fleckkonstruktion sitzen die Haltebolzen unbeweglich in den Bohrungen des Absatzkörpers. Der Zentrierstift des Laufflecks bewegt sich nur noch gegenüber dem Haltefleck. Aufgrund der Herstellung des erfindungsgemäßen federnden Absatzflecks und aufgrund der festen Verbindung von Lauffleck und Haltefleck durch die Feder- und Dämpfungsschicht gibt es hier keine Toleranzprobleme.

[0009] Des weiteren ist das Handling erheblich vereinfacht, und zwar sowohl bei der Montage als auch bei einer eventuellen Demontage.

[0010] Vorteilhafterweise bestehen Lauffleck und Haltefleck aus einem stabilen Material, vorzugsweise aus demselben Material.

[0011] Die Feder- und Dämpfungsschicht dagegen besteht vorteilhafterweise aus einem geschäumten Kunststoffmaterial.

[0012] Vorzugsweise ist die Feder- und Dämpfungsschicht an Lauf- und Haltefleck angespritzt bzw. angeschäumt.

[0013] Da wie erwähnt der Absatzkörper keine Führungsfunktion mehr hat, kann er mit einem großen zentralen Hohlraum ausgeführt werden. Dadurch wird der Absatzkörper leicht und kostengünstig.

[0014] Vorzugsweise ist der Zentrierstift polygonal. Dadurch wird eine Rotationsbewegung des Laufflecks relativ zum Haltefleck verhindert.

[0015] Falls es nötig ist, die Feder- und Dämpfungsschicht zu entlasten, beispielsweise bei Schuhen für Übergewichtige, kann der Zentrierstift sich gegen eine Zusatzfeder abstützen, die im Absatzkörper untergebracht ist.

[0016] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.

[0017] Die Figur zeigt rein schematisch einen Schnitt durch einen Absatzkörper 1 und einen dazu passenden Lauffleck 10. Der Absatzkörper 1 besitzt eine große zentrale Aussparung 3. In seiner Unterseite sind Haltebohrungen 2 als Sackbohrung vorgesehen. Im Fersenbereich ist eine Halteschraube 4 angedeutet.

[0018] Der Absatzfleck besteht aus drei Schichten. Unterste Schicht ist der Lauffleck 10, an dessen Oberseite in diesem Ausführungsbeispiel ein einziger Zentrierstift 11 mit quadratischem bis rechteckigem Querschnitt vorgesehen ist. Auf der Oberseite des Laufflecks 10 befindet sich eine Feder- und Dämpfungsschicht 14 aus einem geschäumten Kunststoffmaterial. Über der Feder- und Dämpfungsschicht 14 befindet sich ein Haltefleck 12, der zu den Halteöffnungen 2 im Absatzkörper 1 passende Haltebolzen 13 trägt.

[0019] Dank einer mit dem Zentrierstift 11 korrespondierenden Öffnung kann der Haltefleck 12 gegenüber dem Lauffleck 10 sich federnd bewegen. Dabei verhindert die polygonale Querschnittsform des Zentrierstiftes 11 und der korrespondierenden Öffnung im Haltefleck 12, dass sich der Lauffleck 10 gegenüber dem Haltefleck 12 und damit gegenüber dem Absatzkörper 1 nicht verdrehen kann. Die Auf- und Abbewegungen des Laufflecks 10 gegenüber dem Absatzkörper 1 sind nicht behindert.


Ansprüche

1. Federnder Absatz für Schuhe, umfassend

- einen Lauffleck (10),

- eine Feder- und Dämpfungsschicht (14),

- wenigstens einen Haltebolzen (13),

- und einen Absatzkörper (1) mit wenigstens einem Kanal (2), der mit dem Haltebolzen (13) korrespondiert,
gekennzeichnet durch die Merkmale:

- der Lauffleck (10) besitzt wenigstens einen Zentrierstift (11),

- der wenigstens eine Haltebolzen (13) steht auf einem Haltefleck (12),

- der Haltefleck (12) besitzt wenigstens eine Öffnung, die mit dem Zentrierstift (11) kooperiert,

- zwischen Lauffleck (10) und Haltefleck (12) ist die Feder- und Dämpfungsschicht (14) befestigt,

- Lauffleck (10) und Haltefleck (12) bestehen aus einem stabilen Material.


 
2. Absatz nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- die Feder- und Dämpfungsschicht (14) besteht aus geschäumtem Kunststoff.


 
3. Absatz nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- die Feder- und Dämpfungsschicht (14) ist an Lauf- und Haltefleck (10, 12) angespritzt bzw. angeschäumt.


 
4. Absatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- der Absatzkörper (1) besitzt einen zentralen Hohlraum (3).


 
5. Absatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- der Zentrierstift (11) stützt sich an einer Feder ab, die im Absatzkörper (1) untergebracht ist.


 
6. Absatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- der Zentrierstift (11) ist polygonal.


 




Zeichnung







Recherchenbericht