[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Pflegen und/oder Reinigen eines
Bodenbelages mit einem Bodenpflege- und/oder Reinigungsgerät, wobei das Gerät Mittel
aufweist, welche die Art und/oder Beschaffenheit des Bodenbelags zu identifizieren
ermöglichen.
[0002] Bei der Reinigung von Bodenbelägen mittels Staubsaugern oder ähnlichen Bodenreinigungs-
bzw. Pflegegeräten müssen für ein optimales Reinigungs- bzw. Pflegeergebnis verschiedene
Parameter des Gerätes auf den zu reinigenden Boden angepasst werden. Dazu zählen unter
anderem die Saugleistung des Staubsaugers, die Drehzahl etwaiger Bodenbearbeitungsbürsten
oder auch die Andruckkraft derselben. Darüber hinaus sind je nach Art und Beschaffenheit
des Bodenbelages Zusätze in Form von angepassten Pflegemitteln nötig. Hierzu benötigte
Verfahren zur selbsttätigen Identifizierung des befahrenen Bodenbelages sind bekannt.
So werden bspw. über eine Unterdruckauswertung im Saugraum Rückschlüsse auf die Bodenart,
so bspw. Teppichboden oder Hartboden gezogen. Entsprechend den ermittelten Unterdruckwerten
und gegebenenfalls weiterer Parameter, wie bspw. Schubwiderstand des Gerätes, welcher
auf unterschiedlichen Bodenbelägen entsprechend unterschiedlich groß ist, werden die
entsprechenden Parameter wie Saugleistung, Bürstendrehzahl usw. angepasst. Alternativ
sind Verfahren bekannt, bei welchen über Ultraschallsender und -empfänger der Bodenbelag
abgetastet wird. Mittels solcher Verfahren ist eine Differenzierung des Bodenbelages
nicht nur nach dessen Art, sondern auch grob nach dessen Beschaffenheit ermöglicht.
So können bspw. Teppichböden noch unterschieden werden zwischen hoch- und niederflorigen
Teppichböden. Des Weiteren unterscheiden sich in der Schallreflexion auch Hartböden,
so bspw. Fliesenböden, Dielenböden oder Korkböden.
[0003] Auch sind Verfahren bekannt, bei welchen am Bodenpflege- und/oder Reinigungsgerät
unterschiedliche Klassen von Bodenbelägen eingestellt werden können, wodurch bspw.
die Saugleistung variiert werden kann. Eine Einteilung der Bodenbeläge in Klassen
ist jedoch nur eingeschränkt möglich. Darüber hinaus ist die Handhabung bzw. das Verfahren
aufgrund der benutzerseitig vorzunehmenden Einteilung fehler-behaftet.
[0004] Im Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine technische Problematik
der Erfindung dahin gesehen, ein Verfahren anzugeben, welches bei möglichst universell
einsetzbarem Aufbau des Reinigungsgerätes bzw. des Bodenpflegegerätes eine mögliche
individuelle Einstellung des Gerätes im Hinblick auf den zu reinigenden Bodenbelag
ermöglicht.
[0005] Diese Problematik ist zunächst und im Wesentlichen durch den Gegenstand des Anspruchs
1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass in dem Bodenbelag oder zugeordnet zu dem
Bodenbelag Informationen abgelegt werden, welche seine Art und/oder Beschaffenheit
betreffen und dass die Mittel des Gerätes diese Informationen zur Behandlung des Bodenbelags
auswerten. Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren ist eine optimale Anpassung der
Parameter des Gerätes an den zu pflegenden bzw. zu reinigenden Boden erreicht. Der
Bodenbelag selbst kann die Informationen liefern, zur eindeutigen Identifizierung
der Art und der Beschaffenheit desselben. Alternativ können die Informationen auch
nahe des Bodenbelags abgelegt werden, womit die Möglichkeit geschaffen ist, einen
Raum oder eine Wohnung nachträglich mit Informationsträgern auszurüsten und diese
entsprechend einer durchgeführten Belagsanalyse zu verteilen. Die erfassten Informationen
sind eindeutig. Die Informationen über die Art des Bodenbelages weisen darauf hin,
ob es sich um einen Teppichboden oder um einen Hartboden handelt. Diese Grobunterteilung
wird gemäß vorliegendem Verfahren differenziert durch die weiteren Informationen hinsichtlich
der Beschaffenheit des Bodenbelages. Diese Informationen können bei Hartböden bspw.
eine verfeinerte Unterteilung der Bodenart betreffen, so bspw. Fliesenboden, Dielenboden,
Parkett, Laminatboden, Steinzeugfliesenboden oder auch Korkboden. Auch können Informationen
über den Härtegrad des Bodenbelags abgelegt und übermittelbar sein. Sofern es sich
um einen Teppichboden handelt, können die Informationen hinsichtlich der Beschaffenheit
Folgendes beinhalten: Florhöhe, Flormaterialien, Schlingen- oder Veloursware, fest
verlegte Auslegeware oder Brückenteppiche oder dgl. Durch die gewählte unidirektionale
Kommunikation zwischen Informationsträger und Gerät ist eine gezielte Anpassung der
Geräteparameter an den Bodenbelag erreichbar.
[0006] Die Gegenstände der weiteren Ansprüche sind nachstehend in Bezug zu dem Gegenstand
des Anspruches 1 erläutert, können aber auch in ihrer unabhängigen Formulierung von
Bedeutung sein. So wird weiter vorgeschlagen, dass das Gerät in Abhängigkeit der bezüglich
des Bodenbelags ausgewerteten Informationen Einstellungsparameter wie Saugleistung
oder Bürstendrehzahl oder Andruckkraft der Bürsten ändert. Entsprechend wird angepasst
an die Belagsinformationen bspw. die Saugleistung und die damit verbundene Höhe des
Unterdrucks reguliert. Bei hochflorigen Teppichböden bspw. ist eine höhere Saugleistung
erforderlich als bei niederflorigen Teppichböden oder Teppichbrücken. Auch die Bürstendrehzahl
und/oder die Andruckkraft der Bürsten auf dem zu reinigenden bzw. zu pflegenden Boden
ist in Abhängigkeit von den erfassten belagspezifischen Informationen einstellbar,
so unter anderem auch angepasst an die Oberflächenbeschaffenheit bzw. angepasst an
die verwendeten Belagmaterialien regulierbar. Auch können in Abhängigkeit von den
ausgewerteten Informationen visuelle Informationen über die Art und Beschaffenheit
des Bodenbelags an den Benutzer weitergeleitet werden; darüber hinaus auch Pflegehinweise
bezüglich des erfassten Bodenbelages. So können bspw. im Zusammenhang mit Bodenreinigungsgeräten
Reinigungshinweise und/oder Hinweise zur Verwendung bestimmter Pflegemittel für den
erfassten Bodenbelag übermittelt werden. Darüber hinaus kann der Benutzer auch hierüber
aufgefordert werden manuell an der Konfiguration des Geräts Änderungen vorzunehmen,
so bspw. ein Austausch von Bürsten gegen Polierkörper. Die Informationen in dem Bodenbelag
werden im Zuge der Herstellung des Bodenbelags abgelegt, so bspw. durch Einweben oder
Eintuften in Teppichböden oder weiter bspw. durch Ankleben eines Informationsträgers
an ein Hartbodenbelagsteil, bspw. unterseitig einer Fliese oder einer Diele. Darüber
hinaus besteht bspw. bei Laminatböden die Möglichkeit einen Informationsträger mit
einzulaminieren. Die Informationen werden bevorzugt in einem Transponder und/oder
in Form eines Barcods und/oder in Form eingearbeiteter elektrisch leitfähiger oder
magnetischer Materialien abgelegt. Durch das Einarbeiten bzw. das Anordnen eines Transponders
in bzw. an dem Bodenbelag oder auch die nachträgliche Anbringung unter dem Bodenbelag
kann bei einem Überfahren desselben das Gerät Informationen über den Bodenbelag erhalten.
Das Gerät verfügt hierzu über entsprechende Mittel zur Erfassung der Transponderdaten.
Durch das Verlegen von zum Beispiel elektrisch leitfähigen oder magnetischen Materialien,
wie weiter bspw. in Form eingewebter Fasern in Teppichböden, kann durch eine entsprechende
Sensorik im Reinigungsgerät, bspw. eine induktive Sensorik, ein Muster erkannt werden,
das für eine bestimmte Information über dem Bodenbelag steht. Die Informationen über
den Bodenbelag werden alternativ nach Verlegen des Bodenbelags abgelegt. Weiter wird
vorgeschlagen, dass die Übergabe der Informationen an den Übergängen zwischen unterschiedlichen
Bodenbelägen stattfindet. Bevorzugt wird ein Verfahren, bei welchem die Informationen
auf der gesamten Fläche des Bodenbelages zur Verfügung stehen, wodurch negative Effekte
beim Transport des Gerätes im ausgeschalteten Zustand vermieden werden. Durch das
Erkennen des Bodenbelages ist eine optimale Reinigung möglich. Auf empfindlichen Teppichen
kann die Saugleistung automatisch reduziert werden. Die Drehzahl wird stufenlos auf
einen optimalen Wert eingestellt, der eine maximale Reinigung bei gleichzeitig geringster
Schädigung des Teppichs garantiert. Die Andruckkraft der Bürsten kann auf empfindlichem
Hartboden reduziert werden, um eine Schädigung zu verhindern. Kritische Böden werden
erkannt und die rotierenden Bürsten abgestellt.
[0007] Auch bei bereits vorhandenen Bodenbelägen, wie Teppich-Auslegeware und/oder nach
einem Auslegen eines Bodenbelages, welcher nicht mit abgelegten Informationen versehen
ist, ist das vorgeschlagene Verfahren anwendbar. Hierbei werden bspw. die Informationen
über den Belag außerhalb und oberhalb des Bodenbelags abgelegt. Entsprechend werden
auf den betreffenden Bodenbelag zutreffende Informationen in einem Informationsträger
gespeichert und diese außerhalb des Bodenbelag gegebenenfalls nachträglich installiert.
So können weiter beispielsweise die Informationen über den Bodenbelag in einer dem
Bodenbelag begrenzenden Fußleiste abgelegt werden, weiter alternativ beispielsweise
im Fußbereich eines Türrahmens. Auch können Informationsträger insbesondere in versteckter
Anordnung an Möbeln oder Dekorationsgegenständen angeordnet sein. Diesbezüglich erweist
es sich von Vorteil, wenn derartige, auf den Bodenbelag sich beziehende Informationsträger
mit einer Selbstklebeschicht versehen durch den Benutzer individuell in örtlicher
Nähe zum Bodenbelag anhaftbar sind. Auch können eigens zu diesem Zwecke angebotene,
die entsprechenden Informationen beinhaltende Dekorationsgegenstände oder dgl. ortsnah
positioniert werden. Um das vorgeschlagene Verfahren noch dahingehend weiter zu verbessern,
dass mittels diesem auch eine Pflege und/oder Reinigung verschiedener Bodenbeläge
in einem Raum mittels nur einem Bodenpflege- und/oder Reinigungsgerät, welches entsprechend
angepasst an die verschiedenen Bodenbeläge die jeweiligen Einstellungen vornimmt,
erreicht werden kann, wird vorgeschlagen, dass die Informationen für einen Bodenbelag
in zwei unterschiedlichen Informationsträgern abgelegt werden, von denen jeweils ein
Informationsträger nur räumlich eng begrenzt mit dem Bodenpflegegerät zusammenwirkt.
So können beispielsweise außerhalb und oberhalb des Bodenbelages erste Informationen
abgelegt sein, so insbesondere in einem, einem Bodenbelag zugeordneten Transponder.
Entsprechend sind in einem Raum zugeordnet jedem Bodenbelag ein Transponder beispielsweise
im Bereich einer Fußleiste vorgesehen. Diese - mit Bezug auf die Bodenbeläge - externen
Informationsträger, insbesondere in Form von Transpondern, übermitteln ständig die
abgelegten Pflegeinformationen an das Bodenpflegegerät. Das Bodenpflegegerät erhält
weitere Informationen direkt über den in diesem Moment zu bearbeitenden Bodenbelag,
so beispielsweise in Form eines Barcodes und/oder in Form eingearbeiteter elektrisch
leitfähiger oder magnetischer Materialien. Diese dem Bodenbelag eindeutig zugeordneten
Informationen dienen zur Identifizierung der richtigen, d. h. diesem Bodenbelag zugeordneten
externen Sendeinformationen. Dies vermeidet eine Zuordnungsproblematik insbesondere
bei einer räumlichen Überlagerung zweier Transponder-Sendebereiche, so insbesondere
bei nah beieinander liegenden Teppichböden. Die in dem Bodenbelag abgelegten Informationen
stellen einen zweiten Informationskanal dar, der die richtige Transponderinformation
durch einen gemeinsamen Schlüsselcode identifiziert. Entsprechend wird vorgeschlagen,
dass der räumlich eng begrenzt mit dem Bodenpflegegerät zusammenwirkende Informationsträger
auf die Ausmaße des zugehörigen Bodenbelages begrenzt ist. Solange das auf dem einen
Bodenbelag arbeitende Bodenpflegegerät die bodenbelagsseitige Zusatzinformation erhält,
wird die entsprechende, im Transponder abgelegte Reinigungsinformation zugeordnet.
Bei einem Wechsel des Bodenbelages und damit einhergehendem Wechsel der beispielsweise
optischen Information aus dem Bodenbelag, folgt entsprechend ein Zuordnungswechsel
der Transponderinformationen, so dass die dem nunmehr zu pflegenden Belag zuzuordnenden
Pflegeinformationen seitens des Gerätes ausgewertet werden können. Ein derartiges
Verfahren kann weiter beispielsweise auch bei sogenannten Teppichinseln oder Teppichläufern,
welche auf Hartböden verlegt sind, Verwendung finden. Dem Hartboden kann hierbei keine
gesonderte Pflegeinformation zugeordnet sein, so dass nach einem Verlassen eines mit
entsprechenden Informationen versehenen Bodenbelages - beispielsweise eine erste Teppichinsel
- und dem Wegfall dieser Zusatzinformation das Pflegegerät in einen manuellen Bedien-Modus
verfällt, da dieses Gerät keine der auf sie einwirkenden Transponderinformationen
mehr eindeutig zuordnen kann. Es fehlt die Identifizierung über den gemeinsamen Schlüsselcode.
Wird die nächste Teppichfläche - beispielsweise eine mit Abstand zur ersten Teppichinsel
platzierte zweite Teppichinsel - vom Pflegegerät erkannt, kann mit Hilfe des neuen
in dem Belag abgelegten Schlüssels auch wieder die dazu passende Transponderinformation
identifiziert, ausgelesen und in einem Automatikmodus des Gerätes mit entsprechenden
Geräteeinstellungen berücksichtigt werden. Es ergibt sich hieraus eine flexible Anwendung
eines mit entsprechenden Mitteln versehenen Pflege- und Reinigungsgerätes. So kann
in weiterer Ausgestaltung ein Raum generell mit einer Mehrzahl von Informationsträgern,
insbesondere Transpondern versehen sein, die weiter beispielsweise übermittelbare
Pflegeinformationen vieler gängiger Bodenbeläge beinhalten. Ein später verlegter Bodenbelag,
der den räumlich eng begrenzt mit dem Bodenpflegegerät zusammenwirkenden Informationsträger
beinhaltet oder mit diesem vor einem Verlegen versehen wird, führt zu einer eindeutigen
Zuordnung des entsprechenden Transpondersignals und zur entsprechenden automatischen
Regelung des Pflegegeräts.
[0008] Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Bodenbelag, wie bspw. Teppichbodenbelag
in hoch- oder niederfloriger Schlingen- oder Verlourqualität, oder Hartbodenbelag,
wie weiter bspw. Fliesen-, Steinzeug-, Marmor-, Dielen-, Parkett-, Laminat- oder Korkboden.
Um einen Bodenbelag eindeutig hinsichtlich seiner Art und Beschaffenheit identifizieren
zu können, ist ein Informationsträger vorgesehen, der durch ein Reinigungsgerät erfassbare
Informationen über seine Art und/oder seine Beschaffenheit enthält. Dieser Informationsträger
kann hierbei ein Transponder sein. Alternativ können die Informationen auch in Form
eines Barcods und/oder in Form eingearbeiteter elektrisch leitfähiger oder magnetischer
Materialien abgelegt sein. Die Informationen sind bevorzugt in dem Bodenbelag im Zuge
seiner Herstellung abgelegt, so bspw. durch Einweben oder Eintuften. Auch besteht
die Möglichkeit die Informationen bzw. den Informationsträger an dem Bodenbelag, so
bspw. unterseitig einer Fliese oder einer Diele anzukleben. Auch kann bspw. bei Laminatböden
der Informationsträger einlaminiert sein. Der Informationsträger beinhaltet Informationen
über die Art des Bodenbelages, so bspw. ob es sich um einen Teppich oder Hartboden
handelt. Darüber hinaus sind auch Beschaffenheiten des Bodenbelages abgelegt, so bspw.
bei Teppichböden, ob diese hoch- oder niederflorig sind, ob Schlinge oder Velours
vorliegt. Darüber hinaus können auch Informationen über die verwendeten Materialien,
insbesondere Flormaterial und Rückenmaterial abgelegt sein. Hieraus lassen sich Rückschlüsse
über die Empfindlichkeit und die verschiedenen Möglichkeiten eventueller Bürstbearbeitungen
ableiten. Des Weiteren können auch Informationen über die Oberflächenbeschaffenheit,
insbesondere über die Oberflächenempfindlichkeit abgelegt sein. So unterscheiden sich
Dielenböden hinsichtlich der Oberflächenhärte von Dielenböden infolgedessen unterschiedliche
Bearbeitungsparameter von Bedeutung sind.
[0009] Schließlich befasst sich die Erfindung mit einem Bodenpflege- und/oder Reinigungsgerät,
wie insbesondere einem Elektro-Staubsauger, mit Mitteln, welche es ermöglichen, die
Art und/oder Beschaffenheit des Bodenbelages zu identifizieren. Derartige Geräte sind
bekannt. So weisen Staubsauger vereinzelt insbesondere im Bereich etwaiger Vorsatzgeräte
Ultraschallsensoren sowie - empfänger auf, um hierüber die Art des Bodenbelages zu
erfassen. Um eine solche Bodenbelags-Identifizierung weiter zu verfeinern, wird vorgeschlagen,
dass die Mittel als Auslesemittel ausgebildet sind, welche es ermöglichen, in dem
Bodenbelag gesondert abgelegte Information zu erfassen. Diese abgelegten Informationen
dienen der Identifizierung der Art und/oder Beschaffenheit des Bodenbelages. Diese
Informationen werden durch das geräteseitige Mittel ausgelesen. In Abhängigkeit von
den ermittelten Informationen werden hiernach angepasst an den zu reinigenden bzw.
zu pflegenden Bodenbelag Parameter, wie bspw. Saugleistung oder Bürstendrehzahl oder
Andruckkraft der Bürsten optimal eingestellt. Die Informationen sind belagseitig bspw.
in einem Transponder abgelegt. Dementsprechend verfügt das Gerät über entsprechende
Mittel zum Auslesen der Transponderinformationen. Alternativ sind die Informationen
in Form eines und/oder in Form eingearbeiteter elektrisch leitfähiger oder magnetischer
Materialien abgelegt. Das Gerät verfügt hierbei über eine entsprechende Sensorik um
das in dem Bodenbelag eingearbeitete Muster zu erkennen, welches für eine bestimmte
Information über den Bodenbelag steht. Eine derartige Bodenbelag-Identifizierung kann
sowohl Bestandteil eines üblichen Haushaltsstaubsaugers als auch Bestandteil eines
autonom arbeitenden Saug-Kehrgerätes in Art eines Saugroboters sein.
[0010] Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, welche lediglich
mehrere Ausführungsbeispiele darstellt, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Bodenpflege- und/oder Reinigungsgerät in Form eines Handstaubsaugers mit Mitteln
zur Identifizierung des zu pflegenden und/oder zu reinigenden Bodenbelages;
- Fig. 2
- eine Unteransicht gegen das das Mittel aufweisende Vorsatzgerät des Handstaubsaugers
gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- den schematischen Schnitt gemäß der Linie III-III in Fig. 2 durch den Bereich eines
Auslesemittels des Gerätes in Auslesezuordnung zu einem in einem Bodenbelag angeordneten
Informationsträger;
- Fig. 4
- eine Ausschnittdarstellung eines Bodenbelages in Draufsicht, eine erste Ausführungsform
eines Informationsträgers betreffend;
- Fig. 5
- eine Darstellung gemäß Fig. 4, eine zweite Ausführungsform betref- fend;
- Fig. 6
- in einer dritten Ausführungsform eine Darstellung gemäß Fig. 4;
- Fig. 7
- eine vierte Ausführungsform des in dem Bodenbelag integrierten bzw. unter dem Bodenbelag
angeordneten Informationsträgers;
- Fig. 8
- ein Blockschaltbild zur Erläuterung des Verfahrens;
- Fig. 9
- in einer weiteren Ausführungsform eine Raumecke in perspektivischer Darstellung mit
in einer Fußleiste abgelegten Informationsträgern;
- Fig.10
- eine der Fig. 9 entsprechende Darstellung, jedoch eine weitere Ausführungsform betreffend.
[0011] Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu Fig. 1 ein Handstaubsauger
1 mit einem Gerätevorsatz 2 als Bodenpflege- und/oder Reinigungsgerät 3. Das Vorsatzgerät
2 steht sowohl elektrisch als auch strömungsmäßig mit dem Staubsauger 1 in Verbindung
und ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Saug-/Bürstenvorsatzgerät ausgebildet,
zur Reinigung von Bodenbelägen.
[0012] Entsprechend weist das Gerät 3 zwei quer zur üblichen Verfahrrichtung ausgerichtete
Bürstenwalzen 4 auf, welche dem stirnseitigen Bereich des Geräts 3 zugeordnet sind.
Diese Bürsten 4 sind in einem über einen nicht näher dargestellten Saugkanal mit dem
Gebläsemotor des Staubsaugers 1 strömungsmäßig verbundenen Saugraum 5 angeordnet und
durchsetzen den Geräteboden 6 im Bereich eines Saugmundes 7, zur Bürstbearbeitung
des Bodenbelages 8.
[0013] Das Gerät 3 verfügt über Mittel 9 zur Identifizierung des überfahrenen Bodenbelages
8. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist dieses Mittel 9 ein gerätebodenseitig
angeordnetes und zum Bodenbelag 8 hin zum Auslesen von Bodenbelagsinformationen freies
Auslesemittel 10, welches je nach Beschaffenheit des in dem Bodenbelag 8 integrierten
bzw. unter diesem angeordneten Informationsträgers 11 geschaffen ist.
[0014] In dem Bodenbelag sind gemäß dem Ausführungsbeispiel in Fig. 4 Muster durch bspw.
elektrisch leitfähige oder magnetische Materialien, wie bspw. in Teppichböden eingewebte
Fasern 13 hinterlegt. Das geräteseitige Auslesemittel 10 arbeitet in diesem Zusammenhang
bspw. induktiv. Das Muster 12 steht für eine bestimmte Information über den Bodenbelag
8, so insbesondere über die Art (bspw. Teppichboden, Hartboden usw.) und/oder über
die Beschaffenheit (hochflorig, niederflorig, Holz, Fliese, Oberflächenbeschaffenheit).
[0015] Auch können die Informationen in Form eines Barcods abgelegt sein, welcher weiter
bevorzugt elektromagnetisch mit dem Auslesemittel 10 des Gerätes 2 zusammenwirkt.
Ein derartiger, mit einem Barcode 14 versehener Informationsträger 11 kann wie in
Fig. 5 schematisch dargestellt unterseitig des Bodenbelags angeordnet sein, so bspw.
mit dem Bodenbelag verklebt sein. Alternativ kann der Barcode 14 auch durch eingewebte
Fasern 13 in dem Bodenbelag realisiert sein.
[0016] In Fig. 7 ist eine Alternative dargestellt, bei welcher der Informationsträger 11
ein Transponder 15 ist. Dieser kann in dem Bodenbelag, so bspw. bei Teppichböden in
das Grundgewebe eingearbeitet sein, bspw. durch Einweben oder Eintuften. Alternativ
kann ein Transponder auch an dem Bodenbelag angebracht sein, so bspw. unterseitig
angeklebt sein. Bei bspw. Laminatböden oder anderen Mehrschichtböden kann ein solcher
Transponder 15 auch in einer Zwischenlage einlaminiert sein.
[0017] Durch das Überfahren der Informationträger 11 mittels des Gerätes 3 werden die abgelegten
Informationen über den Bodenbelag 8 mittels des Auslesemittels 10 erfasst. In Abhängigkeit
der bezüglich des Bodenbelages 8 ausgewerteten Informationen werden hiernach Einstellungsparameter
des Gerätes 3 wie bspw. die Saugleistung, die Bürstendrehzahl oder die Andruckkraft
der Bürsten 4 geändert. Hierdurch ist eine optimale Reinigung des Bodenbelags 8 ermöglicht.
So können auf empfindlichen Teppichböden die Saugleistungen automatisch reduziert
werden. Die Drehzahl wird stufenlos auf einen optimalen Wert eingestellt, der eine
maximale Reinigung bei gleichzeitig geringster Schädigung des Teppichbodens garantiert.
Bei Hartböden, insbesondere oberflächenempfindlichen Hartböden kann die Andruckkraft
der Bürsten 4 zur Verhinderung von Schädigungen reduziert werden. Bei kritischen Böden,
die gleichfalls über die Informationsübertragung erkannt werden, können bspw. die
rotierenden Bürstenwalzen 4 abgeschaltet werden.
[0018] Die Übergabe der Informationen kann an den Übergängen zwischen unterschiedlichen
Bodenbelägen 8 stattfinden. Bevorzugt werden die Informationen auf der gesamten Fläche
des Bodenbelages 8 zur Verfügung gestellt, so in Form von mehreren zueinander gleichmäßig
beabstandeten Informationsträgern 11 bzw. durch eine gleichmäßige Wiederholung von
Barcodehinterlegungen in Form von elektrischen bzw. magnetischen Fasern 13 gemäß dem
Ausführungsbeispiel in Fig. 6.
[0019] Wie aus dem Blockschaltbild in Fig. 8 zu erkennen, werden die im Informationsträger
11 abgelegten Informationen an den Empfänger übermittelt bzw. von dem Auslesemittel
10 abgerufen. Diese Belagsinformationen werden einem Schaltkreis 16 zugeführt, in
welchem diese mit in einem Speicherbaustein abgelegten Werten verglichen werden. Anhand
einer ebenfalls abgespeicherten Tabelle können so die erforderlichen Parameter zugeordnet
und an eine Regelelektronik 17 zur Anpassung der Reinigungsparameter übermittelt werden.
[0020] Die Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform, in welcher der Informationsträger
11 in Form eines Transponders 15 außerhalb und oberhalb des zugeordneten Bodenbelags
angeordnet ist, so im Bereich einer Fußleiste 20. Entsprechend verfügt das Gerät 3
über nicht näher dargestellte Mittel zum Empfang und Auswertung der Transpondersignale,
um die geräteseitigen Bearbeitungsparameter einstellen zu können.
[0021] Auch können gemäß der Darstellung in Fig.10 beispielsweise entlang einer Fußleiste
20 mehrere Transponder 15 angeordnet sein, jeweils zugeordnet einem Bodenbelag 8,
beispielsweise in Form von dargestellten Teppichinseln 8. Diese Teppichinseln sind
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel zueinander distanziert auf einem Hartbodenbelag
8' platziert und weisen unterschiedlichen Aufbau auf; bedürfen entsprechend unterschiedlicher
Pflege. Die jeweiligen Pflegeinformationen sind in den fußenleistenseitigen Informationsträgern
11' abgelegt.
[0022] Die Transponder-Sendebereiche überlagern sich gegebenenfalls auch im Bereich eines
Bodenbelages 8, demzufolge das diesen Bodenbelag 8 befahrene Pflegegerät 1 zunächst
keine eindeutige Zuordnung erkennen kann. Um für den Bodenbelag 8 die richtige Transponderinformation
herauszufiltern, ist der Bodenbelag 8 mit einem weiteren Informationsträger 11, beispielsweise
in Art eines Barcodes 14 oder optisch erfassbarer Fasern versehen. Dieser Informationsträger
11 in dem Bodenbelag 8 formt einen zweiten Informationskanal. Die richtige Transponderinformation
wird durch einen gemeinsamen Schlüsselcode identifiziert und herausgefiltert.
[0023] Das Pflegegerät 1 weist entsprechend dieser Anordnung zwei voneinander getrennte
Mittel zum Empfang der Informationen auf, so ein bodenseitiges Mittel zur Erfassung
der in dem Bodenbelag 8 abgelegten Informationen und ein weiteres Mittel zum Empfang
der Transpondersignale.
[0024] Solange das auf einem Bodenbelag 8, beispielsweise einer Teppichinsel, arbeitende
Gerät die Zusatzinformationen aus dem belagseitigen Informationsträger 11 erhält,
wird die entsprechende Reinigungsinformation aus einem der Transponder 15 zugeordnet.
Sind verschiedene Bodenbeläge 8 wie dargestellt zueinander beabstandet, beispielsweise
auf einem Hartboden 8' angeordnet, welcher Hartboden 8' keine Zusatzinformation in
Form eines Informationsträgers 11 aufweist, so wechselt das Gerät beim Verlassen eines
der Bodenbeläge 8 wegen des Wegfalls der Zusatzinformation in einen manuellen Bedienmodus,
da ohne die Zusatzinformation keine eindeutige Zuordnung der verschiedenen auf das
Gerät 2 einwirkenden Transponderinformationen erfolgt. Wird der nächst Bodenbelag,
beispielsweise eine zweite Teppichinsel, vom Gerät erkannt, wird mit Hilfe des neuen
Schlüssels - abgelegt in dem belagseitigen Informationsträger 11- wieder die dazu
passende Transponderinformation identifiziert, ausgelesen und im Automatikmodus mit
entsprechenden Geräteeinstellungen berücksichtigt.
[0025] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Verfahren zum Pflegen und/oder Reinigen eines Bodenbelages (8) mit einem Bodenpflege-
und/oder Reinigungsgerät (3), wobei das Gerät (3) Mittel (9) aufweist, welche die
Art und/oder Beschaffenheit des Bodenbelags (8) zu identifizieren ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Bodenbelag (8) oder zugeordnet zu dem Bodenbelag (8) Informationen abgelegt
werden, welche seine Art und/oder Beschaffenheit betreffen und dass die Mittel (9)
des Gerätes (3) diese Informationen zur Behandlung des Bodenbelages (3) auswerten.
2. Verfahren nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät (3) in Abhängigkeit der bezüglich des Bodenbelags (8) ausgewerteten Informationen
Einstellungsparameter wie Saugleistung oder Bürstendrehzahl oder Andruckkraft der
Bürsten (4) ändert.
3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen in dem Bodenbelag (8) im Zuge der Herstellung des Bodenbelages
(8) abgelegt werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen in einem Transponder (15) und/oder in Form eines Barcods (14) und/oder
in Form eingearbeiteter elektrisch leitfähiger oder magnetischer Materialien abgelegt
werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen über den Bodenbelag (8) nach Verlegen des Bodenbelags (8) abgelegt
werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen über den Bodenbelag (8) außerhalb und oberhalb des Bodenbelags
(8) abgelegt werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen über den Bodenbelag (8) in einer den Bodenbelag (8) begrenzenden
Fußleiste (20) abgelegt werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen für einen Bodenbelag (8) in zwei unterschiedlichen Informationsträgern
(11, 11') abgelegt werden, von denen jedenfalls ein Informationsträger (11) nur räumlich
eng begrenzt mit dem Bodenpflegegerät (3) zusammenwirkt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der räumlich eng begrenzt mit dem Bodenpflegegerät (3) zusammenwirkende Informationsträger
(11) auf die Ausmaße des zugehörigen Bodenbelages (8) begrenzt ist.
10. Bodenbelag (8), gekennzeichnet durch einen Informationsträger (11), der durch ein Reinigungsgerät (3) erfassbare Informationen über seine Art und/oder seine Beschaffenheit
enthält.
11. Bodenbelag nach Anspruch 10 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen in dem Bodenbelag (8) im Zuge der Herstellung des Bodenbelages
(8) abgelegt sind.
12. Bodenbelag nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 11 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen in einem Transponder (15) und/oder in Form eines Barcodes (14)
und/oder in Form eingearbeiteter elektrisch leitfähiger oder magnetischer Materialien
abgelegt sind.
13. Bodenpflege- und/oder Reinigungsgerät (3), wie insbesondere ein Elektro-Staubsauger
(1), mit Mittel (9), welche es ermöglichen, die Art und/oder Beschaffenheit des Bodenbelag
(8) zu identifizieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (9) als Auslesemittel (10) ausgebildet sind, welche es ermöglichen, in
dem Bodenbelag (8) gesondert abgelegte Informationen zu erfassen.