[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter, der mit Flüssigkeit befüllt und druckdicht
verschlossen und aus dem Flüssigkeit entnommen werden kann. Beispiele für solche Behälter
sind Fässer, Kleinfässer (Partyfässer) oder Dosen, in denen CO
2-haltige Flüssigkeiten, insbesondere Getränke, unter Druck abgefüllt sind. Speziell
geht es um Partyfässer für Bier.
[0002] Es gibt mit CO
2-Hochdruckpatronen arbeitende Zapfarmaturen, mit denen solche Behälter angezapft werden,
um mit CO
2-Druck Flüssigkeit daraus zu entnehmen. Das entspricht der in der Gastronomie üblichen
Zapftechnik mit CO
2 aus CO
2-Hochdruckflaschen, bei der eine sehr gute Bekömmlichkeit und Haltbarkeit des Biers
erreicht wird.
[0003] Es gibt jedoch Verbraucherkreise, in denen Zapfarmaturen mit CO
2-Hochdruckpatronen nicht ankommen. Für nur gelegentliche Käufer von Partyfässern Bier
lohnt sich die Anschaffung einer aufwendigen Zapfarmatur nicht. Es gibt auch Menschen,
denen der Umgang mit CO
2-Hochdruckpatronen nicht geheuer ist. Andere scheuen den Nachschubbedarf an Patronen.
[0004] Es wurden daher Partyfässer für Bier entwickelt, die im Bodenbereich des Fasses einen
integrierten Auslaufhahn haben, über den die Entnahme des Biers allein durch den Innendruck
und die Schwerkraft erfolgt. Üblicherweise wird das Partyfaß oberhalb des Flüssigkeitspegels
darin belüftet, um einen Druckausgleich herbeizuführen. Das kann durch Anstechen mit
einem Dosenöffner geschehen. Es gibt aber auch Partyfässer für Bier mit einem integrierten
Auslaufhahn und einem handbetätigten Belüftungsventil im Faßoberboden, das Teil eines
Spundlochverschlusses ist (vgl. WO 99/23 008 A1).
[0005] Nachteilig bei diesen Partyfässern ist, daß durch den Zutritt von Luft in den Kopfraum
des Fasses die Bekömmlichkeit und Haltbarkeit des Biers beeinträchtigt wird. Der Inhalt
eines angebrochenen Partyfasses dieser Art muß zügig verbraucht werden, damit das
Bier nicht absteht und schal wird.
[0006] Es gibt verschiedene Ansätze, die Haltbarkeit des Biers in einem angebrochenen Partyfaß
zu verbessern. So ist es aus der WO 99/47 451 A1 bekannt, eine Aerosoldose, die an
Aktivkohle gebundenes CO
2 unter Niederdruck enthält, in das Partyfaß zu integrieren und in dem Kopfraum des
Fasses einen CO
2-Druck aufzubauen, der den Partialdruck des in dem Bier gelösten CO
2 egalisiert oder übersteigt. Nachteilig ist das große Volumen der Dose.
[0007] Aus der DE 199 52 379 A1 ist ein CO
2-Spender für Partyfässer in Form eines separaten Handgeräts bekannt, mit dem das Partyfaß
oberhalb des Flüssigkeitspegels darin angestochen wird, um CO
2 in den Kopfraum des Fasses auszugeben. Der Spender weist eine CO
2-Hochdruckpatrone und ein Druckregelventil auf. Er ist für den Mehrfachgebrauch gedacht
und läßt sich von Partyfaß zu Partyfaß umsetzen. Wenn auch der CO
2-Verbrauch geringer sein mag, als bei einer mit CO
2 arbeitenden Zapfarmatur, begegnet ein solcher CO
2-Spender in Verbraucherkreisen letztlich ähnlichen Bedenken.
[0008] Aus der Praxis ist es auch bekannt, in den Kopfraum eines Partyfasses für Bier einen
Druckbeutel einzulassen, der expandiert, wenn der Druck in dem Kopfraum abfällt, und
dadurch zum einen den sich bildenden Hohlraum ausfüllt und zum andern einen Preßdruck
auf den Flüssigkeitspegel in dem Faß ausübt, der den Partialdruck des in dem Bier
gelösten CO
2 übersteigt. Der Druckbeutel besteht aus mehrlagiger, sauerstoffdiffusionsdichter
Kunststoff-Folie. Er hat mehrere Kammern, die Gas entwickelnde Chemikalien enthalten,
beispielsweise Backpulver und Zitronensäure. Die Kammern werden je nach Druckabfall
im Kopfraum des Partyfasses sukzessive aktiviert und durch das bei der Reaktion der
Chemikalien sich entwickelnde Gas aufgeblasen.
[0009] Nachteilig bei dem bekannten Druckbeutel ist die unstetige Druckausübung auf das
Bier. Der Druck steigt sprunghaft an, wenn die jeweils nächste Kammer des Druckbeutels
aktiviert wird, und er fällt dann sukzessive ab. Das schlägt sich in einem unregelmäßigen
Zapfverhalten nieder. Das Zapfverhalten schwankt zwischen einer Entnahme des Biers
mit einem kräftigen Strahl und einem bloßen Tröpfeln.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Behälter der eingangs genannten Art mit einer
integrierten CO
2-Druckgasquelle von geringem Bauvolumen zu schaffen, aus der ausgegebenes CO
2 einen stetigen Druck auf die Flüssigkeit in dem Behälter ausübt und deren Haltbarkeit
und Bekömmlichkeit verbessert.
[0011] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Behälter mit einem Einsatz, der sich unter
Abdichtung in einer Öffnung des Behälters festlegen läßt und eine CO
2-Hochdruckpatrone, ein Druckregelventil zum Ausgeben von CO
2 daraus und ein von außen zugängliches Stellglied aufweist, durch dessen Betätigung
sich die CO
2-Hochdruckpatrone anstechen läßt.
[0012] Dank seines geringen Bauvolumens ist der Einsatz geeignet, den Spundlochverschluß
mit Druckausgleichsventil nach der WO 99/23 008 A1 zu ersetzen, ohne daß an Form und
Größe des damit jeweils zu bestückenden Behälters, beispielsweise Party-Bierfasses,
etwas wesentlich geändert werden müßte. Die Abläufe an einer Abfüllanlage ändern sich
allenfalls geringfügig. Der Einsatz kann aus Kunststoffmaterialien hergestellt werden,
die für einen Spundlochverschluß mit Druckausgleichsventil und einen Auslaufhahn seit
geraumer Zeit bestens bewährt sind. Auch die Bedienung der CO
2-Druckgasquelle kann so gestaltet werden, daß ein mit der Betätigung eines herkömmlichen
Druckausgleichsventils vertrauter Benutzer kaum einen Unterschied merkt. Der Benutzer
hat keinen direkten Umgang mit einer CO
2-Hochdruckpatrone, die ihm vielleicht nicht geheuer ist. Die Patrone ist für den Einmalgebrauch
in einem einzigen Behälter bestimmt und wird zusammen mit diesem entsorgt. Speziell
bei Bier in einem angezapften Partyfaß wird dessen Haltbarkeit durch Auffüllen des
Kopfraums mit CO
2 statt Luft um leichterhand mehrere Tage verlängert.
[0013] Handelsübliche anstechbare CO
2-Patronen in einer für die erfindungsgemäße CO
2-Druckgasquelle geeigneten Größe enthalten ca. 16 g CO
2 unter einem Druck von ca. 80 Bar. Die Minderung und die präzise Regelung des Drucks,
unter dem das in den Kopfraum des Behälters ausgegebene CO
2 steht, stellt an die Konstruktion einer CO
2-Druckgasquelle in Form eines kompakten Einsatzes erhebliche Anforderungen. Der Druck
liegt typischerweise zwischen 0,5 und 0,7 Bar. Er ist gleich oder geringfügig höher
als der Partialdruck des in der Flüssigkeit gelösten CO
2.
[0014] Speziell bei Bier ist der CO
2-Gehalt für den Geschmack mitbestimmend. Der CO
2-Gehalt variiert von Biersorte zu Biersorte. Ist der CO
2-Druck im Kopfraum des Partyfasses zu niedrig, so entweicht CO
2 aus dem Bier. Ist der CO
2-Druck im Kopfraum zu hoch, findet eine Überkarbonatisierung des Biers statt, durch
die dessen Geschmack und Bekömmlichkeit beeinträchtigt werden. Die nachstehend im
einzelnen beschriebene CO
2-Druckgasquelle stellt sicher, daß weder das eine, noch das andere geschieht.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Anstechnadel zum Anstechen der CO
2-Hochdruckpatrone mit einem Ventilglied des Druckregelventils baulich vereinigt, das
zwischen einer Dichtstellung und einer Durchlaßstellung an einem Ventilsitz des Druckregelventils
axial verstellbar ist.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat das Druckregelventil eine seitliche Auslaßöffnung,
vor der eine ringförmige elastische Manschette mit Rückschlagfunktion liegt. Die Manschette
stellt sicher, daß keine Flüssigkeit in den Einsatz gelangt. Zu dem gleichen Zweck
kann auch ein elastischer O-Ring dienen.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Stellglied ein Drehknopf, der mit einem
axial geführten Schieber zusammenwirkt, mit dem die Anstechnadel betätigt wird. Die
Ausbildung des Stellglieds als Drehknopf entspricht der des weit verbreiteten Druckausgleichsventils
nach der WO 99/23 008 A1.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausführungsform kommt der Schieber beim Anstechen der CO
2-Hochdruckpatrone Stirnfläche gegen Stirnfläche mit der Anstechnadel in bündige Anlage.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsform nimmt die Anstechnadel unmittelbar vor dem
Anstechen eine Dichtstellung direkt hinter dem Ventilsitz des Druckregelventils ein.
Dadurch ist das Volumen des Ventilraums, der nach dem Anstechen der CO
2-Hochdruckpatrone von deren Maximaldruck beaufschlagt ist, sehr klein.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat der Behälter eine dicht abgeschlossene
Kammer, in der die CO
2-Hochdruckpatrone mit dem Kopf zu der Öffnung des Behälters hin Paßsitz hat. Der dichte
Abschluß der Kammer ist aus Hygienegründen bevorzugt.
[0021] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kammer mit einem bodenseitigen Deckel
verschlossen, der mit der Wand der Kammer verschweißt oder verschraubt ist. Die Verbindung
ist dicht. Die CO
2-Hochdruckpatrone kommt mit der Flüssigkeit, die Inhalt des Behälters ist, nicht in
Berührung.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die CO
2-Hochdruckpatrone an ihrem Hals geringen Durchmessers über den Umfang gegen die Wand
der Kammer abgedichtet. Dadurch sind die axialen Kräfte begrenzt, denen die Patrone
beim Anstechen unterliegt.
[0023] Bei einer bevorzugten Ausführungsform nimmt der Einsatz eine obere Öffnung des Behälters
ein. Das CO
2 aus der CO
2-Hochdruckpatrone wird in einem Kopfraum des Behälters oberhalb des Flüssigkeitspegels
darin ausgegeben.
[0024] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Öffnung, die der Einsatz einnimmt,
ein Spundloch, durch das der Behälter mit Flüssigkeit befüllt wird. Der Einsatz fungiert
als Spundlochverschluß.
[0025] Das CO
2 aus der CO
2-Hochdruckpatrone kann unmittelbar in den Kopfraum des Behälters oberhalb des Flüssigkeitspegels
darin ausgegeben werden. Es ist aber auch möglich, einen Druckbeutel an den Einsatz
anzuschließen. Der Druckbeutel wird durch Anlegen von Vakuum an das Gehäuse des Einsatzes
herangezogen und mit dem Gehäuse dicht verschweißt.
[0026] Der Druckbeutel kommt in unmittelbarer Anlage mit dem Gehäuse des Einsatzes im Innern
des Behälters zu liegen. Er wird durch das ausgegebene CO
2 aufgeblasen. Gegenüber dem eingangs erwähnten Druckbeutel nach dem Stand der Technik
ergibt sich dabei der Vorteil, daß der Fülldruck des Druckbeutels konstant ist, also
keine Druckschwankungen und Unregelmäßigkeiten im Zapfverhalten eintreten. Der Fülldruck
kann etwas höher eingestellt werden, als der Partialdruck des in der Flüssigkeit gelösten
CO
2, der dadurch geschmacksneutral gänzlich unbeeinflußt bleibt.
[0027] Bei der Variante mit dem Druckbeutel kann statt CO
2 auch ein anderes Druckgas aus einer Hochdruckpatrone zum Einsatz kommen.
[0028] Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat der Behälter unten einen Auslaufhahn. Die
Entnahme der Flüssigkeit damit erfolgt durch Innendruck und Schwerkraftwirkung. Das
CO
2 aus der CO
2-Hochdruckpatrone verhindert, daß im Kopfraum des Behälters ein Unterdruck entsteht.
Das ist in den Varianten mit und ohne Druckbeutel möglich.
[0029] In der Variante mit dem Druckbeutel kann der Behälter statt des Auslaufhahns oben
einen Zapfhahn haben, zu dem eine Steigleitung führt, die bis an den Boden des Behälters
reicht. Die Flüssigkeit wird durch Druck des aus der CO
2-Hochdruckpatrone ausgegebenen CO
2 hin zu dem Zapfhahn befördert. Das Zapfen oben am Behälter ist bequemer, als unten.
[0030] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist außen an dem Zapfhahn ein Auslaufküken
mit einem Schlauchanschluß vorgesehen. Das Auslaufküken ist dem Behälter als separates
Teil beigegeben. Es wird nach Herausziehen des Zapfhahns darauf aufgeklipst.
[0031] Die Erfindung wird im folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine CO2-Druckgasquelle im Längsschnitt;
- Fig. 2
- die Seitenansicht eines aufgeschnittenen Behälters mit der CO2-Druckgasquelle, an die ein Druckbeutel angeschlossen ist, als Spundlochverschluß;
- Fig. 3
- die entsprechende Ansicht eines Behälters mit der CO2-Druckgasquelle in einer separaten Öffnung des Behälterobenbodens; und
- Fig. 4
- die entsprechende Ansicht eines Behälters mit der CO2-Druckgasquelle in einer Öffnung des Behälterunterbodens.
[0032] Die in Fig. 1 gezeigte CO
2-Druckgasquelle ist als Einsatz ausgebildet, der durch das Spundloch eines Behälters
hindurch in den Behälter paßt und das Spundloch dicht verschließt. Die CO
2-Druckgasquelle kann an die Stelle des Spundlochverschlusses mit Druckausgleichsventil
nach der WO 99/23 008 A1 treten.
[0033] Der Behälter wird durch das üblicherweise in der Mitte seines Oberbodens befindliche
Spundloch unter Druck mit CO
2-haltiger Flüssigkeit befüllt. Sodann wird das Spundloch mit dem Einsatz dicht verschlossen.
Zur Entnahme der Flüssigkeit kann ein integrierter Auslaufhahn dienen, der sich auf
Unterbodenhöhe des Behälters an dessen Seitenwand befindet. Die Flüssigkeit läuft
durch Innendruck und Schwerkraftwirkung aus, bis im Kopfraum des Behälters oberhalb
des Flüssigkeitspegels darin ein Unterdruck erreicht ist. Diesen richtig einzustellen
und geregelt aufrechtzuerhalten, wird die CO
2-Druckgasquelle aktiviert. Die, CO
2-Druckgasquelle speist CO
2 unter einem Druck in den Kopfraum des Behälters ein, der dem Partialdruck des in
der Flüssigkeit gelösten CO
2 entspricht oder diesen Partialdruck geringfügig übersteigt. Dadurch ist eine stetige
Entleerung des Behälters gewährleistet. Es gelangt keine Luft in den Kopfraum des
Behälters. Der CO
2-Gehalt der Flüssigkeit bleibt gleich.
[0034] Der Einsatz ist von länglich-schlanker Form und größtenteils radialsymmetrisch zu
einer zentralen Achse aufgebaut. Er besteht überwiegend aus Kunststoff. Die zu seiner
Herstellung verwendeten Kunststoffmaterialien sind für Spundlochverschlüsse und Auslaufhähne
einschlägiger Behälter seit Jahren bewährt. Für die Herstellung bietet sich die Zweikomponenten-Kunststoffspritzgußtechnik
an. Die harte, steife Kunststoffkomponente ist in der Zeichnung gestrichelt, und die
weiche, elastische Kunststoffkomponente vollflächig schwarz dargestellt.
[0035] Der in Einbaustellung befindliche, das Spundloch des Behälters verschließende Einsatz
ragt mit einem Gehäuse 10 in den Behälter hinein. Das Gehäuse 10 hat an seinem inneren
Ende eine Kammer 12 für die Paßsitz-Aufnahme einer CO
2-Hochdruckpatrone 14. Der Kopf der Patrone 14, an dessen Stirnfläche sie angestochen
werden kann, ist dem Spundloch zugewandt. Die Patrone 14 hat ihren kleinsten Durchmesser
an einem kreiszylindrischen Hals. Sie ist hier mit einer umlaufenden Dichtung 16 gegen
die Wand des Gehäuses 10 abgedichtet.
[0036] Das innere Ende der Kammer 12 ist mit einem Deckel 18 verschlossen, der mit der Wand
des Gehäuses 10 verschweißt oder verschraubt ist.
[0037] Das Gehäuse 10 sitzt außen mit einem umlaufenden Kragen 20 auf dem Bördelrand des
Spundlochs auf. An den Kragen 20 ist eine Dichtung 22 angeformt, mit der der Einsatz
das Spundloch abdichtet.
[0038] Über den Kragen 20 steht nach außen ein in das Gehäuse 10 eingelassener Drehknopf
24 vor, bei dessen Betätigung die CO
2-Patrone angestochen wird. Der Drehknopf 24 ist mit einem umlaufenden, radial nach
außen abstehenden Bund 26 in einer Umfangsnut des Gehäuses 10 axial abgefangen und
drehbar gelagert.
[0039] An der äußeren Stirnseite des Drehknopfes 24 ist mit einem Filmscharnier 28 eine
Grifflasche 30 angelenkt, die sich hochbiegen läßt. Die Grifflasche 30 ist mit Sollbruchstellen
an den Drehknopf 24 angebunden, die beim erstmaligen Hochbiegen gut sichtbar aufbrechen.
Die Sollbruchstellen fungieren als Originalitätssicherung.
[0040] Zum Anstechen der CO
2-Patrone 14 dient eine Anstechnadel 34, die mit dem Ventilglied eines Druckregelventils
baulich vereinigt ist. Das Ventilglied ist mit einer elastischen Membran 36 in Achsmitte
des Gehäuses 10 aufgehängt. Die Spitze der Anstechnadel 34 ist von der Stirnfläche
der CO
2-Patrone 14 nur wenig beabstandet.
[0041] Bei einer axialen Stellbewegung der Anstechnadel 34 auf die CO
2-Patrone 14 hin hebt das Ventilglied von einem Ventilsitz 38 des Druckregelventils
ab. Der Ventilsitz 38 ist aus dem elastischen Dichtmaterial an das Gehäuse 10 angeformt.
[0042] Die Anstechnadel 34 wird von einem Schieber 40 beaufschlagt, der zwischen dem Drehknopf
24 und der Anstechnadel 34 liegt. Der Schieber 40 ist längsverschieblich in dem Gehäuse
10 geführt. Dazu dienen vom Mantel des Schiebers 40 radial nach außen abstehende Nocken
42, die in Axialnuten 44 des Gehäuses 10 eingreifen.
[0043] Drehknopf 24 und Schieber 40 stehen mit in Umfangsrichtung sich erstreckenden Rampen
46 in Anlage. Es sind vier im Quadranten angeordnete Rampen 46 vorgesehen, die mit
gleicher Steigung proportional zum Umfangswinkel ansteigen und an stufenförmigen axialen
Rücksprüngen ineinander übergehen. Durch Drehen des Drehknopfes 24 wird der Schieber
40 axial verstellt.
[0044] Zwischen Schieber 40 und Anstechnadel 34 ist eine Schraubendruckfeder 48 eingespannt.
Die Schraubendruckfeder liegt um einen mittigen, zapfenförmigen Ansatz 50 an der der
Membran 36 abgewandten Außenseite der Anstechnadel 34 und um einen mittigen, axialen
Stößel 52 an der Innenseite des Schiebers 40 herum. Ansatz 50 und Stößel 52 haben
ebene Stirnflächen, die einander mit geringem Abstand gegenüberliegen. Vor dem Anstechen
ist also der Schieber 40 mit der Schraubendruckfeder 48 von der Anstechnadel 34 abgestellt.
[0045] Die Membran 36 begrenzt einen Arbeitsraum 54 stromab von dem Ventilsitz 38 des Druckregelventils.
Der Arbeitsraum 54 hat eine seitliche Auslaßöffnung 56, vor der eine ringförmige elastische
Manschette 58 liegt. Die Manschette 58 hat die Funktion eines Rückschlagventils. Sie
verhindert, daß Flüssigkeit in den Einsatz gelangt.
[0046] Zum Anstechen der CO
2-Patrone 14 wird die Grifflasche 30 hochgebogen und der Drehknopf 24 um ca. 90° gedreht.
Der Schieber 40 wird gegen die Kraft der Schraubendruckfeder 48 axial nach innen verstellt.
Sein Stößel 52 kommt mit dem Ansatz 50 der Anstechnadel 34 Stirnfläche gegen Stirnfläche
in bündige Anlage. Die Anstechnadel 34 wird unter elastischer Verformung der Membran
36 axial nach innen verstellt. Sie nimmt unmittelbar vor dem Anstechen eine Dichtstellung
an einer Dichtung 60 direkt hinter dem Ventilsitz 38 des Druckregelventils ein. Das
Ventilglied hebt von dem Ventilsitz 38 ab. Nach dem Anstechen füllt sich ein sehr
kleiner Ventilraum 62 vor dem Kopf der CO
2-Patrone 14 mit unter hohem Druck stehendem CO
2.
[0047] Nach vollendeter 90°-Drehung bzw. Überdrehung des Drehknopfs 24 springt der Schieber
40 unter der Kraft der Schraubendruckfeder 48 axial nach außen zurück. Die Anstechnadel
34 wird durch die elastische Rückverformung der Membran 36 ebenfalls axial zurückgestellt,
das Druckregelventil geschlossen und eine kleine Menge von unter hohem Druck stehendem
CO
2 in den Arbeitsraum 54 eingelassen. Das weitere Öffnen und Schließen des Druckregelventils
wird durch ein Kräftegleichgewicht an der Membran 36 bestimmt, zu dem die elastischen
Eigenschaften der Membran 36, die Federkonstante der Schraubendruckfeder 48 und der
CO
2-Druck in dem Arbeitsraum 54 beitragen. Für den Druck des ausgegebenen CO
2 ist die Federkonstante der Schraubendruckfeder 48 bestimmend.
[0048] Gemeinhin wird der Benutzer die CO
2-Druckgasquelle aktivieren, wenn der Innendruck in dem Behälter soweit abgefallen
ist, daß der Strahl der durch den Auslaufhahn austretenden Flüssigkeit zu schwach
wird. Die CO
2-Druckgasquelle kann aber ohne weiteres auch schon vorher aktiviert werden, wenn der
Innendruck in dem Behälter noch hoch ist. Eine Eindosierung von CO
2 in den Kopfraum des Behälters findet solange nicht statt, wie der hohe Innendruck
auf der Manschette 58 vor der Auslaßöffnung 56 lastet.
[0049] Gemäß Fig. 2 bis Fig. 4 entfällt die Manschette 58. Stattdessen ist die CO
2-Druckgasquelle an einen um das Gehäuse 10 herumliegenden Druckbeutel 66 angeschlossen,
der durch das ausgegebene CO
2 aufgeblasen wird.
[0050] Statt eines Auslaufhahns hat der Behälter einen integrierten Zapfhahn 68, der sich
auf Oberbodenhöhe des Behälters an dessen Seitenwand befindet. Zu dem Zapfhahn 68
führt eine Steigleitung 70, die bis an den Unterboden des Behälters reicht. Die Steigleitung
70 hat Mantellöcher 72 nach Art einer Drainageleitung. Außen an dem Zapfhahn 68 ist
ein Betätigungsteil 74 und ein Auslaufküken 76 mit einem Schlauchanschluß vorgesehen.
[0051] Bei Fig. 2 fungiert die CO
2-Druckgasquelle als Spundlochverschluß eines zum Befüllen des Behälters dienenden
Spundlochs in der Mitte des Behälteroberbodens. Bei Fig. 3 sitzt die CO
2-Druckgasquelle in einer separaten seitlichen Öffnung des Behälteroberbodens, und
bei Fig. 4 in einer Öffnung des Behälterunterbodens.
Liste der Bezugszeichen
[0052]
- 10
- Gehäuse
- 12
- Kammer
- 14
- CO2-Hochdruckpatrone
- 16
- Dichtung an Patrone
- 18
- Deckel
- 20
- Kragen
- 22
- Dichtung an Kragen
- 24
- Drehknopf
- 26
- Bund
- 28
- Filmscharnier
- 30
- Grifflasche
- 34
- Anstechnadel
- 36
- Membran
- 38
- Ventilsitz
- 40
- Schieber
- 42
- Nocken
- 44
- Axialnut
- 46
- Rampe
- 48
- Schraubendruckfeder
- 50
- Ansatz
- 52
- Stößel
- 54
- Arbeitsraum
- 56
- Auslaßöffnung
- 58
- Manschette
- 60
- Dichtung für Nadel
- 62
- Ventilraum
- 66
- Druckbeutel
- 68
- Zapfhahn
- 70
- Steigleitung
- 72
- Mantelloch
- 74
- Betätigungsteil
- 76
- Auslaufküken
1. Behälter, der mit Flüssigkeit befüllbar und druckdicht verschließbar und aus dem Flüssigkeit
entnehmbar ist, mit einem Einsatz, der unter Abdichtung in einer Öffnung des Behälters
festlegbar ist und eine CO2-Hochdruckpatrone (14), ein Druckregelventil zum Ausgeben von CO2 daraus und ein von außen zugängliches Stellglied aufweist, durch dessen Betätigung
die CO2-Hochdruckpatrone anstechbar ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anstechnadel (34) zum Anstechen der CO2-Hochdruckpatron (14) mit einem Ventilglied des Druckregelventils baulich vereinigt
ist, das zwischen einer Dichtstellung und einer Durchlaßstellung an einem Ventilsitz
(38) des Druckregelventils axial verstellbar ist.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckregelventil eine seitliche Auslaßöffnung (56) hat, vor der eine ringförmige
elastische Manschette (58) oder ein O-Ring mit Rückschlagfunktion liegt.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied ein Drehknopf (24) ist, der mit einem axial geführten Schieber (40)
zusammenwirkt, mit dem die Anstechnadel (34) betätigbar ist.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (40) beim Anstechen der CO2-Hochdruckpatrone (14) Stirnfläche gegen Stirnfläche mit der Anstechnadel (34) in
bündige Anlage kommt.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anstechnadel (34) unmittelbar vor dem Anstechen eine Dichtstellung direkt hinter
dem Ventilsitz (38) des Druckregelventils einnimmt.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß er eine dicht abgeschlossene Kammer (12) hat, in der die CO2-Hochdruckpatrone (14) mit dem Kopf zu der Öffnung hin Paßsitz hat.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (12) mit einem bodenseitigen Deckel (18) verschlossen ist, der mit der
Wand der Kammer (12) verschweißt oder verschraubt ist.
9. Behälter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die CO2-Hochdruckpatrone (14) an ihrem Hals geringen Durchmessers über den Umfang gegen die
Wand der Kammer (12) abgedichtet ist.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz eine obere Öffnung des Behälters einnimmt, und daß das CO2 aus der CO2-Hochdruckpatrone (14) in einen Kopfraum des Behälters oberhalb des Flüssigkeitspegels
darin ausgebbar ist.
11. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung ein Spundloch ist, durch das der Behälter mit Flüssigkeit befüllbar ist,
und daß der Einsatz als Spundlochverschluß fungiert.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß an den Einsatz ein Druckbeutel (66) angeschlossen ist, der durch das ausgegebene
CO2 aufblasbar ist.
13. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß er unten einen Auslaufhahn hat.
14. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß er oben einen Zapfhahn (68) hat, zu dem eine Steigleitung (70) führt, die bis an
den Boden des Behälters reicht.
15. Behälter nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß außen an dem Zapfhahn (68) ein Auslaufküken (76) mit einem Schlauchanschluß vorgesehen
ist.