TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Schutzschalter für Niederspannungsverteilnetze.
Sie betrifft ein Einstellmodul zum Einbau in einen Schutzschalter mit einer Überstromauslösung
auf der Basis einer temperaturkompensierten Auslösebimetallfeder sowie eine Überstromauslösung
mit einem solchen Einstellmodul und einen Schutzschalter mit dieser Überstromauslösung.
[0002] In Niederspannungsverteilnetzen dienen als Installationseinbauschalter ausgeführte
Schutzschalter dem raschen und zuverlässigen Schutz von unter Niederspannung stehenden
Leitungen, Motoren, Apparaten und Anlagen vor den Folgen von Überlast und Kurzschlussströmen.
Sie weisen jeweils zumeist einen thermischen Auslöser mit einer Bimetallfeder auf,
einen elektromagnetischen Auslöser mit einer Spule und einem Schlaganker und eine
mit einer Löscheinrichtung zusammenwirkende Kontaktanordnung. Diese Kontaktanordnung
wird beim Auftreten eines thermischen Überstroms im allgemeinen dadurch geöffnet,
dass der thermische Auslöser an einem bestimmten Zeitpunkt das Entklinken eines auf
die Kontaktanordnung wirkenden Schaltschlosses veranlasst. Für eine genaue Erfassung
des Auslösezeitpunktes hat es sich bewährt, eine zusätzliche Bimetallfeder vorzusehen,
welche ein durch die Umgebungstemperatur hervorgerufenes Ausbiegen der Auslösebimetallfeder
kompensiert.
STAND DER TECHNIK
[0003] Ein Schutzschalter mit einer Überstromauslösung auf der Basis einer Bimetallfeder
ist in EP 0 316 719 A1 beschrieben. Der beschriebene Schutzschalter weist einen der
Heizwirkung des Schalterstroms ausgesetzten Auslösebimetall auf, der beim Auftreten
eines Überstroms so stark verbogen wird, dass über einen Auslösehebel ein Öffnen des
Schalters veranlasst wird. Um den Einfluss der Umgebungstemperatur auszugleichen,
ist ein Ausgleichsbimetall vorgesehen, das zur Einstellung des auf den festgelegten
Überstrom ansprechenden Auslösebimetalls dient. Dieser Auslösebimetall ist im Auslöseweg
zwischen dem Auslösebimetall und dem Auslösehebel angeordnet.
[0004] Einen weiteren Schutzschalter mit einer Überstromauslösung auf der Basis einer Bimetallfeder
zeigt EP 0 616 350 A1. Der beschriebene Schutzschalter enthält eine zumindest zum
Teil vom Schalterstrom durchflossene Bimetallfeder. Diese Feder verbiegt sich beim
Auftreten eines langandauernden Überstroms und entklinkt so über einen Stift ein Schaltschloss
einer in Einschaltzustand des Schalters stromführenden Kontaktanordnung.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Der Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen angegeben ist, liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Einstellmodul zum Einbau in einen Schutzschalter mit einer temperaturkompensierten
Überstromauslösung, eine Überstromauslösung mit einem solchen Einstellmodul und einen
Schutzschalter mit dieser Überstromauslösung zu schaffen, welche einfach herstellbar
sind und welche zugleich eine einfache Einstellung der Temperaturkompensation und/oder
eines von der Leistung des Schalters abhängigen thermischen Nennstroms ermöglichen.
[0006] Das Einstellmodul nach der Erfindung weist ein in den Schutzschalter einsetzbares
Gehäuse auf, nimmt dieses Modulgehäuse eine Bimetallfeder zur Temperaturkompensation
sowie einen Teil eines Koppelgetriebes der Überstromauslösung auf und sind durch das
Modulgehäuse ein mit einem Schaltschloss des Schutzschalters zusammenwirkender erster
Arm eines zweiarmigen Auslösehebels der Überstromauslösung und mindestens ein erster
Hebel des Koppelgetriebes geführt. Durch diese Massnahmen wird erreicht, dass das
Einstellmodul unabhängig vom Schutzschalter hergestellt und mit geringem Aufwand in
den Schutzschalter eingesetzt oder daraus wieder entfernt werden kann. Die Herstellkosten
der Überstromauslösung bzw. des mit dieser Überstromauslösung ausgerüsteten Schutzschalters
werden so erheblich reduziert. Mit dem Einstellmodul lässt sich zugleich ein von der
Leistungsklasse des Schalters abhängiger thermischer Nennstrom bequem einstellen und/oder
der Einfluss der Umgebungstemperatur in sicherer und einfacher Weise kompensieren.
[0007] Ein einfacher Aufbau des Einstellmoduls und eine bequeme Einstellung der Temperaturkompensation
und/oder des thermischen Nennstroms werden ermöglicht, wenn die Kompensationsbimetallfeder
um eine Einstellachse drehbar gelagert ist und mit einem ersten ihrer beiden Enden
lageveränderlich mit einem Einstellknopf zusammenwirkt.
[0008] Mit Vorteil ist die Kompensationsbimetallfeder nach Art eines U, einer Spirale oder
einer Wendel ausgeführt. Zum einen wird so ein besonders kompakter Aufbau des Einstellmoduls
ermöglicht. Zum anderen werden so auch der Verstellweg und die Ausbiegelänge gegenüber
einer gestreckt ausgebildeten Bimetallfeder vergrössert und dementsprechend die Auslösegenauigkeit
der das Einstellmodul enthaltenden Überstromauslösung resp. des mit dieser Auslösung
ausgerüsteten Schutzschalters erheblich verbessert.
[0009] Eine durch Zusammenstecken einfacher Ausgangskomponenten, wie insbesondere polymerer
Spritzgussteile und metallener Standardbauelemente, insbesondere Metallachsen und
Bimetallfedern, kostengünstig zu fertigende Ausführungsform des Einstellmoduls ist
durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
die Kompensationsbimetallfeder ist nach Art eines U ausgebildet und weist eine kreisbogenförmig
ausgebildete Basis auf,
die Basis des U ist um die Einstellachse schwenkbar an einem am Koppelgetriebe angelenkten
Führungshebel gehalten, und
der Führungshebel ist ebenfalls um die Einstellachse schwenkbar und liegt mit seinem
schwenkbaren Ende an dem als Schenkel des U ausgebildeten zweiten Ende der Kompensationsbimetallfeder
an.
[0010] Für eine gute Stabilität des Koppelgetriebes und für einen sicheren Betrieb des Einstellmoduls
ist es von Vorteil, wenn der Führungshebel gabelförmig ausgebildet ist und zwei um
die Einstellachse schwenkbare Gabelarme aufweist zum Anlenken des zwischen den Gabelarmen
schwenkbar gehaltenen ersten Hebels des Koppelgetriebes.
[0011] Aus fertigungstechnischen Gründen sollte der erste Hebel mit einem zweiten Hebel
des Koppelgetriebes lösbar verbunden sein. Das Einstellmodul kann dann in einfacher
Weise in den Schutzschalter eingebaut oder wieder aus diesen Schalter ausgebaut werden.
[0012] An einem ausserhalb des Modulgehäuses angeordneten ersten beider Gabelarme des Führungshebels
ist mit Vorteil eine Halterung zur Aufnahme einer Stange vorgesehen. Diese Stange
stellt die Verbindung zu benachbarten Schalterpolen des Schutzschalters her und übertragt
auf diese Pole die zur Temperaturkompensation benötigten und durch die Umgebungstemperatur
und/oder den zulässigen Nennstrom bestimmten Parameter. Separate Einstellmodule für
die Nachbarpole sind dann nicht erforderlich.
[0013] Ist an einem innerhalb des Modulgehäuses angeordneten zweiten beider Gabelarme des
Führungshebels ein an die Kompensationsbimetallfeder führbarer Anschlag angeordnet,
so können die Umgebungstemperatur sicher kompensiert und der thermische Nennstrom
leicht eingestellt werden.
[0014] Bei einer mit einem Einstellmodul nach der Erfindung versehenen Überstromauslösung
weist das Koppelgetriebe mit Vorteil einen einarmigen Antriebshebel auf, dessen Drehpunkt
am Schutzschalter feststehend gelagert ist, und dessen um den Drehpunkt schwenkbares
Ende ein Verbindungselement zum Anlenken eines Übertragungshebels trägt. Eine sichere
Wirkungsweise der Überstromauslösung ist so gewährleistet. Dadurch, dass der Übertragungshebel
lösbar am Antriebshebel und an einem am Einstellmodul gehaltenen Hebel des Koppelgetriebes
angelenkt ist, kann diese Überstromauslösung rasch montiert oder demontiert werden.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0015] Anhand von Zeichnungen werden nachfolgend zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert. Hierbei zeigt:
- Fig.1
- in perspektivischer Ansicht Aktivteile eines Schutzschalters mit einer Überstromauslösung
enthaltend eine erste Ausführungsform eines Einstellmoduls 6 nach der Erfindung,
- Fig.2
- eine im wesentlichen in entgegengesetzter Richtung geführte Ansicht des Schutzschalters
gemäss Fig.1, bei der zusätzlich ein manuell betätigbares Schalthebelsystem 12 dargestellt
ist,
- Fig.3
- eine in Richtung einer Einstellachse 13 geführte Ansicht des Einstellmoduls 6 gemäss
Fig. 1 nach dem Entfernen eines Teils des Modulgehäuses 9,
- Fig.4
- das Modul gemäss Fig.3 nach dem Entfernen eines Führungshebels 11,
- Fig.5
- eine Aufsicht von rechts auf die Überstromauslösung des Schutzschalters gemäss Fig.1
nach dem Entfernen von Teilen des Schutzschalters,
- Fig.6
- eine in Richtung einer Einstellachse 13 geführte Ansicht der Überstromauslösung des
Schutzschalter gemäss Fig.5, und
- Fig.7
- eine Aufsicht auf einen Schnitt durch das Modul gemäss Fig.3, welcher durch einen
Hebel 15 eines Koppelgetriebes 8 geführt ist, und
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0016] In allen Figuren beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleichwirkende Teile. In
den Figuren 1 und 2 ist ein Teil eines Schutzschalters nach dem Entfernen einer Lichtbogenlöscheinrichtung
und eines seine Aktivteile umgebenden Gehäuses dargestellt. Dieser Teil des Schutzschalters
zeigt im wesentlichen eine Kontaktanordnung mit zwei in Serie geschalteten Schaltstellen
1, 2 und mit einer ein Schaltschloss tragenden beweglichen Kontakteinheit 3. Durch
eine nicht ersichtliche Auslösefeder ist ein Auslösefinger 4 einer Verklinkung des
Schaltschlosses mit einer in Pfeilrichtung wirkenden Kraft K vorgespannt. Auf den
Auslösefinger 4 wirkt beim Auslösen ein in einem Einstellmodul 6 einer Überstromauslösung
feststehend gelagerter zweiarmig ausgebildeter (Fig.2) Auslösehebel 5. Diese Überstromauslösung
umfasst auch eine Auslösebimetallfeder 7, die mit einem im Schalter geführten Strom
belastbar ist, sowie ein Getriebe 8, welches die Auslösebimetallfeder 7 und den Auslösehebel
5 kraftschlüssig miteinander koppelt. Das Einstellmodul 6 weist ein in den Schutzschalter
einsetzbares Gehäuse 9 auf. Dieses Modulgehäuse nimmt eine nach Art eines U ausgebildete
Bimetallfeder 10 zur Temperaturkompensation auf sowie einen Teil des Koppelgetriebes
8. Der Auslösehebel 5 und ein Hebel 15 des Koppelgetriebes 8 sind durch das Modulgehäuse
9 geführt.
[0017] Aus Fig.2 ist auch ein Schalthebelsystem 12 ersichtlich, welches an die bewegliche
Kontakteinheit 3 angelenkt ist und dem manuellen Einschalten des Schutzschalters unter
gleichzeitigem Aufladen eines die bewegliche Kontakteinheit 3 mit einer Vorspannkraft
beaufschlagenden Federspeichers dient. Darüber hinaus ist aus Fig.2 auch ersichtlich,
dass die U-förmige Kompensationsbimetallfeder 10 und ein Führungshebel 11 um eine
Einstellachse 13 drehbar im Inneren des Modulgehäuses 9 gelagert sind. Der rechte
Schenkel des U ist mit seinem oberen Ende an einem von einem Einstellknopf 14 betätigbaren
Hebel abgestützt. Durch Drehen des Einstellknopfs 14 kann so die Kompensationsbimetallfeder
10 in der Zeichnungsebene um die Einstellachse 13 geschwenkt werden. Der linke Schenkel
des U ist in der Zeichnungsebene frei beweglich und schwenkt bei einer Temperaturänderung
infolge der Ausbildung des U als Bimetall um die Einstellachse 13. Der Führungshebel
11 weist einen mit dem linken Schenkel des U zusammenwirkenden Anschlag 16 auf, welcher
bei Betrieb des Schalters auf diesem Schenkel aufliegt.
[0018] Der weitere Aufbau und die Wirkungsweise des Einstellmoduls 6 sowie die mit diesem
Modul ausgerüstete Überstromauslösung werden nachfolgend anhand der Figuren 3 bis
7 erläutert.
[0019] Aus den Figuren 3 und 4 ist die im Inneren des Modulgehäuses 9 feststehend gehaltene
Einstellachse 13 ersichtlich, an welcher der Drehpunkt des Führungshebels 11 (Fig.3)
und die Basis des U der Kompensationsbimetallfeder 10 schwenkbar gelagert sind. Fig.5
kann entnommen werden, dass sich der Führungshebel 11 an seinem von der Einstellachse
13 abgewandten Ende in zwei Arme 19, 19' aufgabelt. Ein im Modulgehäuse 9 angeordneter
Arm 19' (auch aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich) der Gabel trägt den Anschlag 16
sowie eine Lagerstelle für eine Achse 17. Ein ausserhalb des Modulgehäuses 9 angeordneter
Arm 19 der Gabel (auch aus den Figuren 1 und 3 ersichtlich) trägt eine zweite Lagerstelle
der Achse 17 sowie eine Halterung zur Aufnahme einer Stange 18. Ersichtlich erstreckt
sich die Achse 17 durch ein Ende des Hebels 15. Dieses Ende des Hebels 15 ist daher
zwischen den beiden Armen 19, 19' der Gabel drehbar gehalten und ersichtlich von aussen
durch das Modulgehäuse 9 in dessen Inneres geführt.. Die Stange 18 stellt die Verbindung
zu benachbarten Schalterpolen des Schutzschalters her.
[0020] Der Hebel 15 ist an seinem von der Achse 17 abgewandten Ende an einen Übertragungshebel
20 des Koppelgetriebes 8 angelenkt. Mindestens zwei der Hebel des Koppelgetriebes
8, z. B. 15 und 20, sind lösbar miteinander verbunden. Das Koppelgetriebe 8 kann so
durch Lösen oder Schliessen einer Gelenkverbindung zwischen den beiden Hebeln 15 und
20 leicht aufgetrennt oder zusammengebaut werden und das Einstellmodul 6 entsprechend
aus dem Schutzschalter entfernt oder in diesen Schalter eingesetzt werden.
[0021] In die Figuren 5 und 6 ist ein Antriebshebel 21 des Koppelgetriebes 8 eingezeichnet.
Der Drehpunkt 22 dieses Antriebshebels ist feststehend im Schalter gelagert. Ein um
den Drehpunkt 22 schwenkbares Ende des Antriebshebels 21 trägt einen von der Auslösebimetallfeder
7 beaufschlagbaren Anschlag 23 sowie ein nicht bezeichnetes Verbindungselement zum
Anlenken des Übertragungshebels 20.
[0022] Der mit der nach oben wirkenden Vorspannkraft K belastete Auslösefinger 4 ist unabhängig
vom Einstellmodul 6 fix gehalten. In der Darstellung gemäss Fig.7 wird ein aus dem
Modulgehäuse 9 ragender Arm 51 des zweiarmig ausgebildeten Auslösehebels 5 zum Auslösen
im Uhrzeigersinn nach unten gedrückt. Der zweite Arm 52 des Auslösehebels 5 wird durch
das ins Innere des Modulgehäuses 9 geführte Teil des Hebels 15 zum Betätigen des Auslösefingers
4 im Uhrzeigersinn angetrieben.
[0023] Mit dem Einstellknopf 14 wird der vom Schutzschalter noch beherrschbare Überstrom
eingestellt. In der Darstellung gemäss Fig.2 wird durch Drehen des Einstellknopfs
14 der rechte Schenkel des U und damit auch die gesamte Kompensationsbimetallfeder
10 in der Zeichnungsebene geschwenkt. Ist der Schalter zum Tragen grosser Nennströme,
beispielsweise 63 A, bestimmt, so wird das U im Uhrzeigersinn, d. h. nach rechts,
geschwenkt. Ist der Schalter zum Tragen kleinerer Ströme bemessen, beispielsweise
40 A, so wird das U im Gegenuhrzeigersinn, d. h. nach links, geschwenkt.
[0024] Der Anschlag 16 und entsprechend auch der Hebel 15 bzw. die Achse 17 werden durch
Verdrehen des Einstellknopfes 14 auf einem aus Fig.7 ersichtlichen Kreisbogen 24 verschoben.
Mittelpunkt und Radius des zugeordneten Kreises sind bestimmt durch die Einstellachse
13 und den durch den Führungshebel 11 festgelegten Abstand zwischen der Einstellachse
13 und der Welle 17. Wird ein höherer Strom eingestellt oder erhöht sich die Umgebungstemperatur,
so bewegen sich Anschlag 16, Hebel 15 und Achse 17 auf dem Kreisbogen 24 im Gegenuhrzeigersinn.
Dadurch entsteht ein Abstand zwischen einem aus Fig.7 ersichtlichen Arm 52 des Auslösehebels
5 und einem in Fig.7 geschnitten dargestellten Teil des Hebels 15.
[0025] Tritt bei Betrieb des Schutzschalters Überstrom auf, so verbiegt sich die Auslösebimetallfeder
7 nach rechts (Fig.6) und werden nun der mit seinem Anschlag 23 an der Auslösebimetallfeder
7 abgestützte Antriebshebel 21 und damit auch der Übertragungshebel 20 nach rechts
geführt. Entsprechend wird der Hebel 15 im Gegenuhrzeigersinn gedreht und über den
nun im Uhrzeigersinn gedrehten Auslösehebel 5 (Fig.7) eine nach unten gerichtete Schwenkbewegung
des Auslösefingers 4 bewirkt, wodurch das Schaltschloss entklinkt und der Schutzschalter
geöffnet wird.
[0026] Verändert sich beim Betrieb des Schutzschalters die Umgebungstemperatur, so verändert
sich auch der Öffnungswinkel des U. Erhöht sich beispielsweise die Umgebungstemperatur,
so verringert sich der Öffnungswinke. Wie aus der Darstellung des Einstellmoduls gemäss
Fig.7 ersichtlich ist, wird der am freien Schenkel der Kompensationsbimetallfeder
10 anliegende Anschlag 16 nach links geführt und so ein (aus der Fig.7 nicht mehr
ersichtlicher Abstand) zwischen dem Arm 52 des Auslösehebels 5 und dem Hebel 15 gebildet.
Da bei einer Temperaturänderung sich zugleich aber auch die Auslösebimetallfeder 7
in der aus Fig.6 ersichtlichen Richtung, d. h. nach rechts, verbiegt, wird dieser
Abstand durch eine Drehung des Hebels 15 im Gegenuhrzeigersinn rückgängig gemacht.
[0027] Dadurch, dass die Kompensationsbimetallfeder 10 nach Art eines U gebogen ist, werden
ein grosser Verstellweg und eine grosse Ausbiegelänge und damit eine hohe Ansprechempfindlichkeit
der Überstromauslösung erreicht. Gegenüber einem vergleichbaren Schutzschalter mit
einer ungebogenen Kompensationsbimetallfeder wird Platz eingespart, da das Einstellmodul
besonders kompakt ausgebildet ist.
[0028] Die am Führungshebel 11 gehaltene Stange 18 übertragt auf die benachbarten Schalterpole
die zur Temperaturkompensation benötigten und durch die Umgebungstemperatur und/oder
den maximal zulässigen Nennstrom bestimmten Einstellparameter. Sie bewirkt so auch
an diesen Schalterpolen die gleiche Einstellung wie die Kompensationsbimetallfeder
10 und die manuelle Nennstromeinstellung.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0029]
- 1, 2
- Schaltstellen
- 3
- Kontakteinheit
- 4
- Auslösefinger
- 5
- Auslösehebel
- 51,52
- Hebelarme
- 6
- Einstellmodul
- 7
- Auslösebimetallfeder
- 8
- Koppelgetriebe
- 9
- Modulgehäuse
- 10
- Kompensationsbimetallfeder
- 11
- Führungshebel
- 12
- Schalthebelsystem
- 13
- Einstellachse
- 14
- Einstellknopf
- 15
- Hebel
- 16
- Anschlag
- 17
- Welle
- 18
- Stange
- 19, 19'
- Gabelarme
- 20
- Übertragungshebel
- 21
- Antriebshebel
- 22
- Drehpunkt
- 23
- Anschlag
- 24
- Kreisbogen
1. Einstellmodul (6) zum Einbau in einen Schutzschalter mit einer Überstromauslösung
auf der Basis einer temperaturkompensierten Auslösebimetallfeder (7), dadurch gekennzeichnet, dass das Modul (6) ein in den Schutzschalter einsetzbares Gehäuse (9) aufweist, dass das
Modulgehäuse (9) eine Bimetallfeder (10) zur Temperaturkompensation und einen Teil
eines Koppelgetriebes (8) der Überstromauslösung aufnimmt, und dass durch das Modulgehäuse
(9) ein mit einem Schaltschloss des Schutzschalters zusammenwirkender erster Arm (51)
eines zweiarmigen Auslösehebels (5) der Überstromauslösung und mindestens ein erster
Hebel (15) des Koppelgetriebes (8) geführt sind.
2. Modul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompensationsbimetallfeder (10) um eine Einstellachse (13) drehbar gelagert ist
und mit einem ersten ihrer beiden Enden lageveränderlich mit einem Einstellknopf (14)
zusammenwirkt.
3. Modul nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompensationsbimetallfeder (10) nach Art eines U, einer Spirale oder einer Wendel
ausgeführt ist.
4. Modul nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausbildung der Kompensationsbimetallfeder (10) nach Art eines U die Basis des
U kreisbogenförmig ausgebildet und um die Einstellachse (13) schwenkbar an einem am
Koppelgetriebe (8) angelenkten Führungshebel (11) gehalten ist, der ebenfalls um die
Einstellachse (13) schwenkbar ist und mit seinem schwenkbaren Ende an dem als Schenkel
des U ausgebildeten zweiten Ende der Kompensationsbimetallfeder (10) anliegt.
5. Modul nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungshebel (11) gabelförmig ausgebildet ist und zwei um die Einstellachse
(13) schwenkbare Gabelarme (19, 19') aufweist zum Anlenken des zwischen den Gabelarmen
(19, 19') schwenkbar gehaltenen ersten Hebels (15) des Koppelgetriebes (8).
6. Modul nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Hebel (15) mit einem zweiten Hebel (20) des Koppelgetriebes (8) lösbar
verbunden ist.
7. Modul nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass an einen ausserhalb des Modulgehäuses (9) angeordneten ersten (19) beider Gabelarme
(19, 19') des Führungshebels (11) eine Halterung zur Aufnahme einer Stange (18) vorgesehen
ist.
8. Modul nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an einem innerhalb des Modulgehäuses (9) angeordneten zweiten (19') beider Gabelarme
(19, 19') des Führungshebels (11) ein an die Kompensationsbimetallfeder (10) führbarer
Anschlag (16) angeordnet ist.
9. Überstromauslösung mit einem Modul nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelgetriebe (8) einen Antriebshebel (21) aufweist, dessen Drehpunkt (22) am
Schutzschalter feststehend gelagert, und dessen um den Drehpunkt (22) schwenkbares
Ende ein Verbindungselement zum Anlenken eines zweiten Hebels (20) des Koppelgetriebes
(8) trägt.
10. Schutzschalter mit der Überstromauslösung nach Anspruch 9.