[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Hörhilfegerätesystems mit wenigstens
einem ersten am Kopf oder Körper eines Hörhilfegeräteträgers tragbaren Hörhilfegerät
und einem zweiten am Kopf oder Körper eines Hörhilfegeräteträgers tragbaren Hörhilfegerät,
umfassend jeweils wenigstens einen Eingangswandler zur Aufnahme eines Eingangssignals
und Wandlung in ein elektrisches Eingangssignal, eine Signalverarbeitungseinheit zur
Verarbeitung und Verstärkung des elektrischen Eingangssignals und einen Ausgangswandler
zur Abgabe eines von dem Hörhilfegeräteträger als akustisches Signal wahrnehmbaren
Ausgangssignals, wobei Steuerparameter von dem ersten Hörhilfegerät auf das zweite
Hörhilfegerät übertragen werden zur Steuerung der Signalverarbeitung in dem zweiten
Hörhilfegerät.
[0002] Bei einem Hörhilfegerät wird mittels eines Eingangswandlers ein Eingangssignal aufgenommen
und in ein elektrisches Eingangssignal überführt. Üblicherweise dient als Eingangswandler
wenigstens ein Mikrofon, welches ein akustisches Eingangssignal aufnimmt. Moderne
Hörhilfegeräte umfassen häufig ein Mikrofonsystem mit mehreren Mikrofonen, um einen
von der Einfallsrichtung akustischer Signale abhängigen Empfang, eine Richtcharakteristik,
zu erreichen. Die Eingangswandler können jedoch auch eine Telefonspule oder eine Antenne
umfassen zur Aufnahme elektromagnetischer Eingangssignale. Die durch den Eingangswandler
in elektrische Eingangssignale gewandelten Eingangssignale werden zur Weiterverarbeitung
und Verstärkung einer Signalverarbeitungseinheit zugeführt. Die Weiterverarbeitung
und Verstärkung erfolgt zum Ausgleich des individuellen Hörverlustes eines Hörhilfegeräteträgers
in der Regel in Abhängigkeit der Signalfrequenz. Die Signalverarbeitungseinheit gibt
ein elektrisches Ausgangssignal ab, welches über einen Ausgangswandler dem Gehör des
Hörhilfegeräteträgers zugeführt wird, so dass dieser das Ausgangssignal als akustisches
Signal wahrnimmt. Als Ausgangswandler werden üblicherweise Hörer verwendet, die ein
akustisches Ausgangssignal erzeugen. Es sind jedoch auch Ausgangswandler zur Erzeugung
mechanischer Schwingungen bekannt, die direkt bestimmte Teile des Gehörs, wie beispielsweise
die Gehörknöchelchen zu Schwingungen anregen. Weiterhin sind Ausgangswandler bekannt,
die direkt Nervenzellen des Gehörs stimulieren.
[0003] Die Baugröße von Hörhilfegeräten wird immer mehr reduziert, um die Akzeptanz der
Patienten zum Tragen von Hörhilfegeräten zu erhöhen. So geht man insbesondere bei
Erwachsenen immer mehr von den Hinter-dem-Ohr-Geräten (HdO) ab, und In-dem-Ohr-Geräte
(IdO) finden immer mehr Anklang. Die sogenannten CIC-Geräte (Complete In Canal) finden
dabei sogar vollständig im Gehörgang Platz.
[0004] Das menschliche Gehör muss sehr viele grundsätzlich verschiedene Hörsituationen bewältigen
können. Beispiele derartiger Hörsituationen sind: Ruhige Umgebung, Gespräch, Fernsehen,
Fahrt im Auto, Telefonieren, Party und so fort. Dementsprechend sind die Übertragungseigenschaften
der Hörhilfegeräte den unterschiedlichen Situationen anzupassen. Hierzu sind in den
Hörhilfegeräten mehrere unterschiedliche Hörprogramme wählbar. Üblicherweise sind
diese Hörprogramme durch Schalter oder Taster am Hörhilfegerät selbst oder mittels
einer Fernbedienung wählbar. In zunehmendem Maße werden Hörhilfegeräte eingesetzt,
die die Anpassung an unterschiedliche Hörumgebungen automatisch bewerkstelligen. Der
Grund hierfür liegt zum einen darin, dass der Trage- und Bedienkomfort erhöht wird.
So kann das Hörhilfegerät beispielsweise, falls es ein Telefonspulensignal registriert,
automatisch in ein Telefonhörprogramm schalten oder es können die Signalverarbeitung
im Hörhilfegerät beeinflussende Parameter aufgrund einer Analyse eines akustischen
Eingangssignals automatisch eingestellt werden. Ein weiterer Grund für den Bedarf
einer automatischen Anpassung an unterschiedliche Hörumgebungen liegt in der geringen
Baugröße insbesondere der CIC-Hörgeräte. Derartig kleine Geräte sind ohne Fernbedienung
manuell praktisch nicht mehr bedienbar.
[0005] Aus der EP 0 941 014 A2 ist ein Hörgerätesystem mit zwei Hörhilfegeräten bekannt,
bei dem durch Betätigung eines Bedienelementes an einem der beiden Hörhilfegeräte
des Hörgerätesystems ein Steuersignal erzeugt und auf das zweite Hörhilfegerät übertragen
wird, was zu einer simultanen Anpassung der beiden Hörhilfegeräte durch dieses Steuersignal
und die hörgeräteeigenen Signalverarbeitungseinheiten führt.
[0006] Aus der DE 100 48 354 A1 ist ein Hörgerätesystem mit wenigstens zwei Hörhilfegeräten
bekannt, zwischen denen ein Signalpfad zur drahtlosen Signalübertragung vorgesehen
ist. Die Hörhilfegeräte umfassen jeweils eine Signalverarbeitungseinheit, die an verschiedene
Hörsituationen anpassbar ist, wobei in dem ersten Hörhilfegerät durch Analyse der
von einem Mikrofon des Hörhilfegerätes aufgenommenen akustischen Signale Schallfeld-Kennwerte
generiert werden und wobei die Schallfeld-Kennwerte von dem ersten Hörhilfegerät auf
das zweite Hörhilfegerät des Hörgerätesystems übertragen werden, zur Anpassung der
Signalverarbeitung in dem zweiten Hörhilfegerät an das Schallfeld auf Basis der in
beiden Hörhilfegeräten generierten Schallfeld-Kennwerte.
[0007] Aus der US 5,757,932 ist ein Hörgerätesystem mit wenigstens zwei Hörgeräten zur binauralen
Versorgung eines Hörgeräteträgers bekannt, bei dem zwischen den beiden Hörgeräten
eine Übertragung akustischer Signale vorgesehen ist.
[0008] Bei einem mittels eines Hörhilfegerätes übertragenen und verstärkten akustischen
Signal leidet die Sprachverständlichkeit des Hörhilfegeräteträgers stark, wenn sich
der Hörhilfegeräteträger in schwierigen akustischen Situationen befindet, wie halligen
Umgebungen oder in Umgebungen mit vielen sich unterhaltenden Personen, der so genannten
Cocktail-Party-Situation. Zur Lösung dieses Problems ist die Verwendung eines Richtmikrofons
oder diverser Störgeräusch-Reduktionsverfahren bekannt. Weiterhin ist insbesondere
für die Verwendung in Schulungsräumen für Hörgeschädigte die Verwendung so genannter
FM-Systeme bekannt. Dabei wird das akustische Signal von einem externen Mikrofon aufgenommen
und als elektromagnetisches Signal auf das Hörhilfegerät übertragen.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Übertragung und Verstärkung eines
Nutzsignals mittels eines Hörhilfegerätes insbesondere in schwieriger Umgebung zu
verbessern.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Verwendung eines Hörhilfegerätesystems mit den
Merkmalen gemäß den Patentansprüchen 1, 2 oder 4.
[0011] Die Grundidee der Erfindung besteht darin, eine Übertragung von Daten zwischen Hörhilfegeräten
verschiedener Hörhilfegeräteträger vorzusehen. Dabei wird eine drahtlose Signalübertragung
bevorzugt, so dass sich die verschiedenen Hörhilfegeräteträger unabhängig voneinander
frei im Raum bewegen können. Die Hörhilfegeräte sind hierfür mit entsprechenden Sende-
und Empfangseinrichtungen ausgestattet, die direkt in die Hörhilfegeräte integriert
oder als beispielsweise am Körper tragbare externe Sende- und Empfangseinheiten ausgebildet
sein können. Ein gemäß der Erfindung verwendetes Hörhilfegerätesystem umfasst somit
wenigstens zwei Hörhilfegeräte, die von verschiedenen Hörhilfegeräteträgern getragen
werden.
[0012] Zur Anpassung der Signalverarbeitung in dem ersten Hörhilfegerät an die augenblickliche
Hörumgebung sind bei einem von einem ersten Hörhilfegeräteträger getragenen Hörhilfegerät
die Signalverarbeitung beeinflussende Steuerparameter eingestellt. Die Steuerparameter
können manuell eingestellt werden, z.B. durch manuelle Auswahl eines bestimmten Hörprogramms.
Vorzugsweise werden die Steuerparameter jedoch durch eine Analyse des Eingangssignals
automatisch eingestellt. Gemäß der Erfindung können Steuerparameter von dem ersten
Hörhilfegerät auf ein von einem zweiten Hörhilfegeräteträger getragenes zweites Hörhilfegerät
zur Steuerung der Signalverarbeitung im zweiten Hörhilfegerät übertragen werden. Die
übertragenen Steuerparameter können z.B. das bei dem ersten Hörhilfegerät eingestellte
Hörprogramm betreffen. Es kann sich dabei jedoch auch um algorithmische Schätzwerte,
d.h. interne Signalwerte, die unter Kenntnis der Eingangssignale geschätzt werden
müssen, z.B. Klassifikatorwerte, Parameter einer Szenenanalyse usw., handeln.
[0013] Bei einer anderen erfindungsgemäßen Verwendung werden nicht Steuerparameter, sondern
Schallfeld-Kennwerte von dem ersten Hörhilfegerät auf das zweite Hörhilfegerät übertragen.
Die Schallfeld-Kennwerte werden durch Analyse des in das erste Hörhilfegerät eingehenden
Eingangssignals gewonnen. Dazu zählen insbesondere Kennwerte bezüglich des Signalpegels,
des Frequenzspektrums, der Modulationsfrequenz, der Modulationstiefe, der Rauschanteile
sowie räumliche Kennwerte akustischer Signale des Schallfeldes. Die räumlichen Kennwerte
des Schallfeldes können ihrerseits in Kohärenz, Einfallsrichtungen von Störsignalen,
Einfallsrichtung des Nutzsignals, usw. unterteilt werden. Die Schallfeld-Kennwerte
bilden die Datenbasis, anhand derer der Klassifikator im Hörhilfegerät die augenblickliche
Hörsituation bestimmt. Gemäß der Erfindung werden die in dem ersten Hörhilfegerät
generierten Schallfeld-Kennwerte auf das zweite Hörhilfegerät übertragen und vorzugsweise
mit in ähnlicher Weise in dem zweiten Hörhilfegerät gewonnener Schallfeld-Kennwerte
gemeinsam zur Bestimmung der Hörsituation und zur Erzeugung von Parametern zur Steuerung
der Signalverarbeitung in dem zweiten Hörhilfegerät herangezogen. Dies ist vor allem
dann interessant, wenn in einer akustischen Umgebung eine Nutzschallquelle aktiv ist
und sich ein Hörhilfegeräteträger näher an der Nutzschallquelle befindet als ein anderer.
Der Klassifikator des näher an der Nutzschallquelle befindlichen Hörhilfegerätes kann
dann durch das bessere Signal-Rausch-Verhältnis in seiner Umgebung bessere und zuverlässige
Schätzwerte bezüglich der augenblicklichen Hörsituation erzeugen und zu wenigstens
einem Hörhilfegerät eines anderen Hörhilfegeräteträgers übertragen, welches die augenblickliche
Hörsituation weniger zuverlässig klassifizieren kann. Nachfolgende Verfahren, die
diese Klassifikatorwerte benötigen, können dann besser arbeiten und somit ein Signal
besserer Qualität für den Hörhilfegeräteträger erzeugen.
[0014] Eine weitere erfindungsgemäße Verwendung sieht die direkte Übertragung von Audio-Signalen
zwischen den Hörhilfegeräten verschiedener Hörhilfegeräteträger vor. Zwar sind bei
dieser Methode selbst bei Verwendung von Algorithmen zur Datenkompression sehr hohe
Datenübertragungsraten erforderlich; sie bringt jedoch Vorteile, wenn sich ein Hörhilfegeräteträger
näher an einer Nutzschallquelle befindet als ein anderer und sein Hörhilfegeräte das
aufgenommene Audiosignal - gegebenenfalls nach einer Weiterverarbeitung - an einen
oder mehrere weitere Hörhilfegeräteträger sendet. Darüber hinaus kann auch der erste
Hörhilfegeräteträger selbst die Nutzschallquelle sein und somit seine an den Mikrofonen
des eigenen, ersten Hörhilfegerätes mit gutem Signal-Rausch-Verhältnis aufgenommene
Stimme als Audio-Signal an weitere Hörhilfegeräteträger senden.
[0015] Die Signalübertragung zwischen den einzelnen Hörhilfegeräten erfolgt vorzugsweise
drahtlos. Die Hörhilfegeräte weisen hierfür entsprechende Sende- und Empfangseinheiten
auf. Die Signalübertragung erfolgt vorzugsweise bidirektional, so dass jedes Hörhilfegerät
des Hörhilfegerätesystems als Sender oder Empfänger fungieren kann. Weiterhin kann
bei der Übertragung von Steuerparametern unter Verwendung einer bidirektionalen Verbindung
auch eine Quittierung bei einem korrekt empfangenen Signal erfolgen.
[0016] Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Verwendung ist vorgesehen, dass das Hörhilfegerätesystem
mehr als zwei Hörhilfegeräte umfasst, die von mehr als zwei Hörhilfegeräteträgern
getragen werden. Bei einem derartigen Hörhilfegerätesystem sind zwei unterschiedliche
Konstellationen möglich. Einerseits können zwischen einem ersten Hörhilfegerät und
einem verhältnismäßig weit davon entfernten zweiten Hörhilfegerät befindliche Hörhilfegeräte
dazu verwendet werden, die Distanz zwischen den beiden erstgenannten Hörhilfegeräten
zu überwinden. Die dazwischen liegenden Hörhilfegeräte führen dann ähnliche Funktionen
aus wie Relaisstationen bei Funkverbindungen. Dies bedeutet also, die Signale werden
nicht direkt von dem ersten Hörhilfegerät auf das zweite übertragen, sondern zunächst
zu einem in geringerer Entfernung befindlichen dritten Hörhilfegerät, welches dann
die empfangenen Signale - gegebenenfalls über weitere Hörhilfegeräte - zu dem weiter
entfernten zweiten Hörhilfegerät leitet. Durch diese Anordnung können größere Entfernungen,
z.B. in Vortragssälen, problemlos überwunden werden. Es ist empfehlenswert, die Signalübertragung
auf ein standardisiertes Übertragungsprotokoll zu stützen, so dass das Hörhilfegerätesystem
auch Hörhilfegeräte unterschiedlicher Hersteller umfassen kann. Ein derartiger Standard
ist zum Beispiel der Bluetooth-Standard.
[0017] Eine weitere Möglichkeit, ein Hörhilfegerätesystem mit mehr als zwei Teilnehmern
zu verwenden, besteht darin, mit der Anzahl der Teilnehmer und insbesondere auch mit
der Verteilung der Hörhilfegeräte im Raum die Analysemöglichkeiten für das betreffende
Schallfeld zu verbessern. Die Hörhilfegeräte der Benutzer stellen gleichsam Sensoren
zur Gewinnung von Messdaten in dem betreffenden Schallfeld dar. Beispielsweise können
die aus den Signalanalysen in den einzelnen Hörhilfegeräten gewonnenen Schallfeldparameter
zwischen den Hörhilfegeräten ausgetauscht werden, so dass in jedem Hörhilfegerät eine
umfassende Datenbasis zur Charakterisierung des betreffenden Schallfeldes vorhanden
ist. Aus diesen Daten lassen sich dann Steuerparameter zur Steuerung der Signalverarbeitung
in den jeweiligen Hörhilfegeräten generieren. Darüber hinaus ist auch eine Master-Slave-Anordnung
denkbar, bei der in den Hörhilfegeräten mehrerer Hörhilfegeräteträger erzeugte Signale
(Schallfeldkennwerte, Audio-Signale) zur weiteren Auswertung an ein bestimmtes Hörhilfegerät
(Master) weitergeleitet werden. Dieses kann dann gegebenenfalls das Hörprogramm für
alle Hörhilfegeräte des Hörhilfegerätesystems bestimmen. Hierfür erzeugt und sendet
das Master-Hörhilfegerät aus den weitergeleiteten Signalen und ggf. aus in dem Master-Hörhilfegerät
selbst gewonnenen Daten z.B. ein Steuersignal, welches vorzugsweise drahtlos weitergeleitet
wird und die Signalverarbeitung bzw. das Hörprogramm in den Slave-Hörhilfegeräten
bestimmt.
[0018] Die Art und Weise, wie ein Hörhilfegerät eines gemäß der Erfindung verwendeten Hörhilfegerätesystems
in das Hörhilfegerätesystem eingebunden wird, kann vorzugsweise durch Programmierung
des jeweiligen Hörhilfegerätes mit einem Programmiergerät oder durch Bedienung des
Hörhilfegerätes z.B. mittels einer Fernbedienung festgelegt werden. Dabei kann beispielsweise
festgelegt werden, ob es sich bei dem jeweiligen Gerät um ein Master- oder eine Slave-Gerät
handelt, ob es lediglich Daten zu den Hörhilfegeräten weiterer Hörhilfegeräteträger
sendet oder auch selbst Daten empfängt und ob gegebenenfalls die Beeinflussung der
Signalverarbeitung durch Steuersignale, die von wenigstens einem Hörhilfegerät zumindest
eines anderen Hörhilfegeräteträgers ausgehen, zugelassen wird oder nicht. Ebenso können
bei einem gemäß der Erfindung verwendeten Hörhilfegerätesystem vorteilhaft die Kommunikationsmöglichkeiten
jeweils zweier Hörhilfegeräte zur binauralen Versorgung eines Hörhilfegeräteträgers
festgelegt werden. Prinzipiell kann bei beiden Hörhilfegeräten eine Datenübertragung
mit wenigstens einem Hörhilfegerät eines weiteren Hörhilfegeräteträgers vorgesehen
sein. Es kann aber auch nur ein erstes Hörhilfegerät eines bestimmten Hörhilfegeräteträgers
für den Datenaustausch mit Hörhilfegeräten weiterer Hörhilfegeräteträger vorgesehen,
wobei dann die Signalverarbeitung des zweiten Hörhilfegerätes des betreffenden Hörhilfegeräteträgers
durch das erste Hörhilfegerät gesteuert wird. Auch dabei erfolgt die Datenübertragung
zwischen dem ersten und dem zweiten Hörhilfegerät vorzugsweise drahtlos.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- ein Hörhilfegerätesystem gemäß der Erfindung mit drei Teilnehmern,
- Figur 2
- die Hörhilfegeräte des Hörhilfegerätesystems im Blockschaltbild.
[0020] Figur 1 zeigt drei Hörhilfegeräteträger 1, 2 und 3, die jeweils mit zwei Hörhilfegeräten
1A, 1B; 2A, 2B; 3A, 3B versorgt sind. Sie befinden sich in nicht zu großer Entfernung
zueinander, z.B. gemeinsam in einem Raum. Die Hörhilfegeräte eines jeden Hörhilfegeräteträgers
besitzen jeweils eine Sende- und Empfangseinheit zur drahtlosen Signalübertragung
zwischen den Hörhilfegeräten des jeweiligen Hörhilfegeräteträgers. Dadurch wird gewährleistet,
dass bei den Hörhilfegeräten des jeweiligen Hörhilfegeräteträgers jeweils eine aufeinander
abgestimmte Signalverarbeitung erfolgt. Beispielsweise werden jeweils die Hörhilfegeräte
eines Hörhilfegeräteträgers in dem gleichen Hörprogramm betrieben. Gemäß der Erfindung
wird die Datenübertragung zwischen Hörhilfegeräten dahingehend erweitert, dass diese
nicht nur zwischen den Hörhilfegeräten eines Hörhilfegeräteträgers erfolgt, sondern
auf mehrere Hörhilfegeräteträger (Teilnehmer) erweitert wird. Dabei ist im Ausführungsbeispiel
unter anderem eine Signalübertragung zwischen den Hörhilfegeräten 1A und 2A sowie
zwischen den Hörhilfegeräten 1A und 3A vorgesehen. Befindet sich beispielsweise der
Hörhilfegeräteträger 1 in unmittelbarer Nähe zu einer Nutzschallquelle, z.B. einem
Sprecher, so kann von dem Hörhilfegerät 1A ein Signal mit einem besseren Signal-Rausch-Verhältnis
als von den Hörhilfegeräten 2A und 3A empfangen werden. Wird das von dem Hörhilfegerät
1A aufgenommene Eingangssignal - gegebenenfalls nach einer Weiterverarbeitung - als
Audiosignal drahtlos an die Hörhilfegeräte 2A und 3A weitergeleitet, so kommen auch
die Hörhilfegeräteträger 2 und 3 in den Genuss eines Ausgangssignals mit hohem Signal-Rausch-Verhältnis.
Störsignalquellen in unmittelbarer Umgebung der Hörhilfegeräteträger 2 bzw. 3 werden
so nicht mehr als Störer wahrgenommen.
[0021] Ist die Distanz zwischen den beiden Hörhilfegeräten 1A und 2A zu groß, so dass eine
direkte drahtlose Signalübertragung zwischen diesen beiden Hörhilfegeräten nicht möglich
ist, so kann die Signalübertragung von dem Hörhilfegerät 1A zu dem Hörhilfegerät 2A
auch über den Umweg des Hörhilfegerätes 3A, das sich näherungsweise zwischen den beiden
Hörhilfegeräten 1A und 2A befindet, erfolgen. Das Hörhilfegerät 3A übernimmt somit
auch die Funktion einer Relaisstation bei der Signalübertragung von dem Hörhilfegerät
1A zu dem Hörhilfegerät 2A. Gegebenenfalls sind hierbei unterschiedliche Trägerfrequenzen
der Trägersignale für die von dem Hörhilfegerät 1A und dem Hörhilfegerät 3A gesendeten
Signale zu verwenden, wie dies allgemein bei der Verwendung von Relaisstationen aus
der Funktechnik bekannt ist.
[0022] Das erfindungsgemäß verwendete Hörhilfegerätesystem bietet eine Vielzahl an Variationsmöglichkeiten.
Im Ausführungsbeispiel sind alle drei Hörhilfegeräteträger binaural, d.h. jeweils
mit zwei Hörhilfegeräten versorgt. Es ist jedoch jeweils nur ein Hörhilfegerät 1A,
2A bzw. 3A zur Kommunikation mit einem Hörhilfegerät eines anderen Hörhilfegeräteträgers
ausgebildet. Um dennoch eine binaurale Versorgung mit jeweils einem Ausgangssignal
mit gutem Signal-Rausch-Verhältnis zu gewährleisten, werden die übertragenen Signale
von dem Hörhilfegerät 2A zu dem Hörhilfegerät 2B bzw. von dem Hörhilfegerät 3A zu
dem Hörhilfegerät 3B weitergeleitet. Dabei ist es auch möglich, dass auch das Hörhilfegerät
1B ein akustisches Eingangssignal aufnimmt, das dann an das Hörhilfegerät 1A weitergeleitet
und von dort, ebenso wie das von dem Hörhilfegerät 1A aufgenommene Signal, an die
Hörhilfegeräte 2A bzw. 3A weitergeleitet wird. Dann kann nach dem Empfang das am rechten
Ohr des Hörhilfegeräteträgers 1 durch das Hörhilfegerät 1B aufgenommene Signal jeweils
dem rechten Ohr des Hörhilfegeräteträgers 2 oder 3 zugeführt werden. Ebenso verhält
es sich mit dem am linken Ohr des Hörhilfegeräteträgers 1 von dem Hörhilfegerät 1A
aufgenommenen Signal. Diese Vorgehensweise erfordert zwar eine sehr hohe Datenübertragungsrate
zwischen den einzelnen Hörhilfegeräten, dafür bleibt jedoch der räumliche Höreindruck
erhalten.
[0023] Bei der in Figur 1 gezeigten Konstellation können die Hörhilfegeräteträger 2 und
3 vorzugsweise zwischen dem von dem Hörhilfegerät 1A ausgehenden Audio-Signal und
den aus den Mikrofonsignalen der Hörhilfegeräte 2A, 2B bzw. 3A, 3B hervorgehenden
Signalen umschalten. Darüber hinaus ist es möglich, dass die aus den unterschiedlichen
Quellen stammenden Signale gewichtet und addiert werden. So kann beispielsweise den
von den Mikrofonen der Hörhilfegeräte 2A und 2B ausgehenden Signalen jeweils ein von
dem Hörhilfegerät 1A bzw. 1B stammendes Audiosignal in einstellbarer Gewichtung beigemischt
werden.
[0024] Die oben beschriebene Übertragung von Audiosignalen zwischen Hörhilfegeräten unterschiedlicher
Hörhilfegeräteträger stellt eine High-End-Lösung dar, die eine sehr hohe Datenübertragungsrate
zwischen den einzelnen Hörhilfegeräten erfordert. Bei einer weniger aufwendigen Variante
werden lediglich Steuersignale zwischen den einzelnen Hörhilfegeräten der verschiedenen
Hörhilfegeräteträger übertragen. Angenommen, es befindet sich wieder der Hörhilfegeräteträger
1 in unmittelbarer Nähe zu einer Nutzsignalquelle, so kann das Hörhilfegerät 1A z.
B. Filterparameter zur Anpassung der Signalverarbeitung an diese Signalquelle am besten
generieren, die dann auf dem für Audio-Signale bereits beschriebenen Übertragungswege
auf die anderen Hörhilfegeräte 2A, 2B; bzw. 3A3B übertragen werden, so dass auch bei
diesen entsprechende Filtereinstellungen vorgenommen werden.
[0025] Bei einer alternativen Ausführungsform wird die Signalübertragung zwischen Hörhilfegeräten
mehrerer Hörhilfegeräteträger dazu verwendet, die Hörumgebung (das Schallfeld), in
der sich die Hörhilfegeräteträger befinden, genauer zu analysieren, als dies bei einem
einzelnen Hörhilfegeräteträger möglich ist. Bei jedem Hörhilfegeräteträger 1, 2 und
3 werden von jeweils einem Hörhilfegerät 1A, 2A bzw. 3A aus den Eingangssignalen in
das Hörhilfegerät Schallfeld-Kennwerte generiert, die dann zur Klassifikation des
Schallfeldes herangezogen werden. Vorteilhaft erfolgt dabei ein Austausch zwischen
den Hörhilfegeräten 1A, 2A und 3A bezüglich der in den jeweiligen Hörhilfegeräten
generierten Schallfeld-Kennwerte. Insgesamt steht dadurch eine höhere Anzahl an Schallfeld-Kennwerten
zur Verfügung, die dann insbesondere mehr Informationen bezüglich der räumlichen Verteilung
der Stör- und Nutzsignalquellen in dem betreffenden Schallfeld enthalten. So lässt
sich eine verbesserte automatische Anpassung der Hörhilfegeräte 1A, 1B, 2A, 2B, 3A
und 3B an das betreffende Schallfeld erreichen.
[0026] Bei der Erfindung sind wenigstens zwei Hörhilfegeräte, die von unterschiedlichen
Hörhilfegeräteträgern getragen werden, erforderlich. Das gemäß der Erfindung verwendete
Hörhilfegerätesystem kann jedoch auf nahezu beliebig viele Teilnehmer erweitert werden.
Weiterhin ist im Ausführungsbeispiel jeder Hörhilfegeräteträger 1, 2 bzw. 3 mit zwei
Hörhilfegeräten 1A, 1B; 2A, 2B; 3A, 3B binaural versorgt, wobei jeweils nur ein Hörhilfegerät
mit den beiden Hörhilfegeräten der anderen Hörhilfegeräteträger kommuniziert und zur
Abstimmung der beiden Hörhilfegeräte jeweils eines Hörhilfegeräteträgers ein eigener
Datenaustausch zwischen den jeweils zwei betreffenden Hörhilfegeräten vorgesehen ist.
Selbstverständlich wäre auch eine Konstellation möglich, bei der alle (im Ausführungsbeispiel
6) Hörhilfegeräte direkt miteinander kommunizieren.
[0027] Figur 2 zeigt die drei Hörhilfegeräte 1A, 2A und 3A des Hörhilfegerätesystems gemäß
Figur 1 im vereinfachten Blockschaltbild. Jedes der Hörhilfegeräte besitzt zur Aufnahme
eines akustischen Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Signal ein Mikrofon
10, 20 bzw. 30. Den Mikrofonen ist jeweils eine Signalverarbeitung 11, 21 bzw. 31
nachgeschaltet zur Verarbeitung und frequenzabhängigen Verstärkung des jeweiligen
Eingangssignals und zum Ausgleich des individuellen Hörverlustes des Hörhilfegeräteträgers
1, 2 oder 3. Das verarbeitete Signal wird schließlich jeweils mittels eines Hörers
12, 22 bzw. 32 in ein akustisches Signal zurückgewandelt und in einen Gehörgang des
Hörhilfegeräteträgers 1, 2 oder 3 abgegeben. Jedes der Hörhilfegeräte 1A, 2A bzw.
3A umfasst ferner eine Signalanalyseeinheit 14, 24 bzw. 34 zur Analyse des elektrischen
Eingangssignals. Bei der Signalanalyse werden Schallfeld-Kennwerte generiert, die
z.B. den jeweiligen Signalpegel, das Frequenzspektrum, die Modulationsfrequenzen,
die Modulationstiefen, Rausch-Anteile oder räumliche Kennwerte des Schallfeldes, wie
Kohärenz, Einfallsrichtung von Stör-oder Nutzsignalen, usw. betreffen. Aus den Schallfeld-Kennwerten
werden in den Steuereinheiten 13, 23 bzw. 33 Parameter zur Anpassung der Signalverarbeitung
in den Signalverarbeitungseinheiten 11, 21 bzw. 31 generiert. Daneben erfolgt mittels
der Sende- und Empfangseinheiten 15, 25 bzw. 35 ein Austausch der in den Hörhilfegeräten
1A, 2A und 3A gewonnenen Schallfeld-Kennwerte zwischen den einzelnen Hörhilfegeräten.
Auch die übertragenen Schallfeld-Kennwerte werden in den Signalverarbeitungseinheiten
13, 23 und 33 dazu verwendet, um die Einstellung von Parametern zur Steuerung der
Signalverarbeitung in den Signalverarbeitungseinheiten 11, 21 und 31 zu optimieren.
[0028] Alternativ zu den Schallfeld-Kennwerten können auch Steuerparameter zwischen den
einzelnen Hörhilfegeräten übertragen werden, um insbesondere die Signalverarbeitung
in den einzelnen Hörhilfegeräten einander anzugleichen. So können beispielsweise alle
Hörhilfegeräte 1A, 2A und 3A aufeinander abgestimmt in dem gleichen Hörprogramm betrieben
werden.
[0029] Eine weitere Alternative der Erfindung besteht darin, über die Sende- und Empfangseinheiten
15, 25 bzw. 35 direkt aus den Mikrofonsignalen der jeweiligen Hörhilfegeräte 1A, 2A
bzw. 3A hervorgehende Audio-Signale zwischen einzelnen Hörhilfegeräten zu übertragen.
Wird z.B. über die Sende- und Empfangseinheit 15 ein Audio-Signal von dem Hörhilfegerät
1A auf das Hörhilfegerät 2A übertragen und mittels der Sende-und Empfangseinheit 25
empfangen, so kann dieses in über die Steuereinheit 23 einstellbarer Gewichtung der
Signalverarbeitungseinheit 21 zugeführt und somit dem von dem Mikrofon 20 hervorgehenden
Signal beigemischt werden.
[0030] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die beschriebenen Alternativen beschränkt.
Vielmehr ist es bei einem Hörhilfegerätesystem gemäß der Erfindung auch möglich, dass
sowohl Steuersignale als auch Schallfeld-Kennwerte als auch Audio-Signale zwischen
den Hörhilfegeräten übertragen werden.
[0031] Weiterhin ist auch ein Master-Slave-Betrieb möglich, bei dem einem Hörhilfegerät
(z.B. 3A) eine übergeordnete Funktion gegenüber den anderen Hörhilfegeräten (z.B.
1A, 2A) zukommt. Beispielsweise können so alle drei Hörhilfegeräte aus den jeweiligen
akustischen Eingangssignalen Schallfeldkennwerte erzeugen, wobei die von den Hörhilfegeräten
1A und 2A erzeugten Schallfeldkennwerte zur weiteren Analyse zu dem Hörhilfegerät
3A übertragen werden. Das Hörhilfegerät 3A erzeugt dann aus den in allen drei Hörhilfegeräten
1A, 2A, 3A generierten Schallfeldkennwerten Steuerparameter zur Anpassung der Signalverarbeitung
in den Hörhilfegeräten 1A, 2A, 3A. Entsprechende Steuersignale werden dann von dem
Hörhilfegerät 3A zu den Hörhilfegeräten 1A und 2A übertragen.
1. Verwendung eines Hörhilfegerätesystems (1A, 2A) mit wenigstens einem ersten am Kopf
oder Körper eines Hörhilfegeräteträgers (1, 2) tragbaren Hörhilfegerät (1A) und einem
zweiten am Kopf oder Körper eines Hörhilfegeräteträgers (1, 2) tragbaren Hörhilfegerät
(2A), umfassend jeweils wenigstens einen Eingangswandler (10, 20) zur Aufnahme eines
Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Eingangssignal, eine Signalverarbeitungseinheit
(11, 21) zur Verarbeitung und Verstärkung des elektrischen Eingangssignals und einen
Ausgangswandler (12, 22) zur Abgabe eines von dem Hörhilfegeräteträger (1, 2) als
akustisches Signal wahrnehmbaren Ausgangssignals, wobei Steuerparameter von dem ersten
Hörhilfegerät (1A) auf das zweite Hörhilfegerät (2A) übertragen werden zur Steuerung
der Signalverarbeitung in dem zweiten Hörhilfegerät (2A), dadurch gekennzeichnet, dass während der Signalübertragung das erste Hörhilfegerät (1A) von einem ersten Hörhilfegeräteträger
(1) und das zweite Hörhilfegerät von einem zweiten Hörhilfegeräteträger (2A) getragen
wird.
2. Verwendung eines Hörhilfegerätesystems (1A, 2A) mit wenigstens einem ersten am Kopf
oder Körper eines Hörhilfegeräteträgers (1, 2) tragbaren Hörhilfegerät (1A) und einem
zweiten am Kopf oder Körper eines Hörhilfegeräteträgers (1, 2) tragbaren Hörhilfegerät
(2A), umfassend jeweils wenigstens einen Eingangswandler (10, 20) zur Aufnahme eines
Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Eingangssignal, eine Signalverarbeitungseinheit
(11, 21) zur Verarbeitung und Verstärkung des elektrischen Eingangssignals und einen
Ausgangswandler (12, 22) zur Abgabe eines von dem Hörhilfegeräteträger (1, 2) als
akustisches Signal wahrnehmbaren Ausgangssignals, wobei durch Analyse des von dem
ersten Hörhilfegerät (1A) aufgenommenen Eingangssignals in dem ersten Hörhilfegerät
(1A) Schallfeldkennwerte erzeugt und von dem ersten Hörhilfegerät (1A) auf das zweite
Hörhilfegerät (2A) übertragen werden und wobei aus den Schallfeldkennwerten Steuerparameter
in dem zweiten Hörhilfegerät (2A) generiert werden zur Steuerung der Signalverarbeitung
in dem zweiten Hörhilfegerät (2A), dadurch gekennzeichnet, dass während der Erzeugung und Übertragung der Schallfeldkennwerte das erste Hörhilfegerät
(1A) von einem ersten Hörhilfegeräteträger (1) und das zweite Hörhilfegerät von einem
zweiten Hörhilfegeräteträger (2A) getragen wird.
3. Verwendung eines Hörhilfegerätesystems (1A, 2A) nach Anspruch 2, wobei durch Analyse
des von dem zweiten Hörhilfegerät (2A) aufgenommenen Eingangssignals in dem zweiten
Hörhilfegerät (2A) Schallfeldkennwerte erzeugt und zusammen mit den von dem ersten
Hörhilfegerät (1A) übertragenen Schallfeld-kennwerten ausgewertet werden zur Steuerung
der Signalverarbeitung in dem zweiten Hörhilfegerät (2A) auf Basis der in beiden Hörhilfegeräten
(1A, 2A) gewonnenen Schallfeldkennwerte.
4. Verwendung eines Hörhilfegerätesystems (1A, 2A) mit wenigstens einem ersten am Kopf
oder Körper eines Hörhilfegeräteträgers (1, 2) tragbaren Hörhilfegerät (1A) und einem
zweiten am Kopf oder Körper eines Hörhilfegeräteträgers (1, 2) tragbaren Hörhilfegerät
(2A), umfassend jeweils wenigstens einen Eingangswandler (10, 20) zur Aufnahme eines
Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Eingangssignal, eine Signalverarbeitungseinheit
(11, 21) zur Verarbeitung und Verstärkung des elektrischen Eingangssignals und einen
Ausgangswandler (12, 22) zur Abgabe eines von dem Hörhilfegeräteträger (1, 2) als
akustisches Signal wahrnehmbaren Ausgangssignals, wobei ein Audio-Signal von dem ersten
Hörhilfegerät (1A) auf das zweite Hörhilfegerät (2A) übertragen und das übertragene
Signal oder ein daraus hervorgehendes Signal von dem Ausgangswandler (22) des zweiten
Hörhilfegerätes (2A) abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass während der Übertragung des Audio-Signals das erste Hörhilfegerät (1A) von einem
ersten Hörhilfegeräteträger (1) und das zweite Hörhilfegerät von einem zweiten Hörhilfegeräteträger
(2A) getragen wird.
5. Verwendung eines Hörhilfegerätesystems (1A, 2A) nach Anspruch 4, wobei vor der Signalabgabe
eine Verarbeitung des von dem ersten Hörhilfegerät (1A) übertragenen Audio-Signals
in dem zweiten Hörhilfegerät (2A) erfolgt.
6. Verwendung eines Hörhilfegerätesystems (1A, 2A) nach Anspruch 4 oder 5, wobei das
von dem ersten Hörhilfegerät (1A) übertragene Audio-Signal oder ein daraus hervorgehendes
Signal einem aus dem Eingangssignal des zweiten Hörhilfegerätes (2A) hervorgehendem
Signal beigemischt wird.
7. Verwendung eines Hörhilfegerätesystems (1A, 2A) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
mit einem dritten am Kopf oder Körper eines dritten Hörhilfegeräteträgers (3) tragbaren
Hörhilfegerät (3A), umfassend wenigstens einen Eingangswandler (30) zur Aufnahme eines
Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Eingangssignal, eine Signalverarbeitungseinheit
(31) zur Verarbeitung und Verstärkung des elektrischen Eingangssignals und einen Ausgangswandler
(32) zur Abgabe eines von dem Hörhilfegeräteträger (3) als akustisches Signal wahrnehmbaren
Ausgangssignals, wobei die Signalübertragung von dem ersten Hörhilfegerät (1A) auf
das zweite Hörhilfegerät (2A) über das dritte Hörhilfegerät (3A) erfolgt und wobei
das dritte Hörhilfegerät (3A) das von dem ersten Hörhilfegerät (1A) gesendete Signal
empfängt, verstärkt und an das zweite Hörhilfegerät (2A) weiterleitet.
8. Verwendung eines Hörhilfegerätesystems (1A, 2A, 3A) nach einem der Ansprüche 1 bis
7, (1A, 2A, 3A), wobei zwischen den Hörhilfegeräten (1A, 2A, 3A) eine drahtlose Signalübertragung
vorgesehen ist.
9. Verwendung eines Hörhilfegerätesystems (1A, 2A, 3A) nach einem der Ansprüche 1 bis
8, (1A, 2A, 3A), wobei zwischen den Hörhilfegeräten (1A, 2A, 3A) eine bidirektionale
Signalübertragung vorgesehen ist.