[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Effektverpackung für ein Kosmetikum, insbesondere
eine Mascara-Einheit, umfassend einen Behälter für das Kosmetikum und eine den Behälter
umgebende, transparente Hülle, wobei Behälter und Hülle wenigstens teilweise voneinander
beabstandet sind.
[0002] Solche Verpackungen werden insbesondere aus Kunststoff hergestellt. Durch die transparente
äußere Hülle in Verbindung mit dem inneren Behälter wird der optische Eindruck eines
besonders dickwandigen Glasbehälters erweckt, der entsprechend einem gegebenenfalls
unterschiedlichen Abstand zwischen innerem Behälter und äußerer Hülle unterschiedliche
Wandstärken aufzuweisen scheint, wodurch ein hochwertiger optischer Eindruck entsteht.
[0003] Herkömmlicherweise ist die Herstellung solcher Verpackungen aufwändig und teuer,
z.B. eine Herstellung durch Spritzgießen, ein sogenanntes Einlegeverfahren, wo der
Behälter geblasen wird, in eine Form eingelegt und umspritzt wird, oder die Herstellung
einer durch Ultraschallschweißen geschaffenen Verbindung.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verpackungseinheit
der eingangs genannten Art zu schaffen, die schnell und kostengünstig herstellbar
ist und im fertigen Zustand ein attraktives Erscheinungsbild bietet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass am Boden der äußeren Hülle
eine mit dem Boden des Behälters zusammenwirkende Zentriereinrichtung vorgesehen ist,
und dass Behälter und äußere Hülle durch das Zusammenwirken einer Rastnut und eines
Rastwulstes durch eine axiale Relativ-Bewegung ineinander verrastbar sind. Durch die
axiale Bewegung wird auch die Zentriereinrichtung in Eingriff gebracht.
[0006] Mit Vorteil ist weiterhin vorgesehen, dass wenigstens eine axiale Nut und ein in
die Nut eingreifender Vorsprung am Behälter bzw. an der Hülle vorgesehen sind, die
eine drehfeste Verbindung gewährleisten.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung können Behälter und Hülle jeweils gesondert
kostengünstig hergestellt werden und zur Schaffung der Verpackung durch eine einfache
axiale Bewegung manuell oder maschinell miteinander verbunden werden. Aufgrund der
selbsttätig erfolgenden Zentrierung wird ein genau definierter Abstand zwischen Hülle
und Behälter eingestellt und dauerhaft eingehalten, so dass auch dort, wo ein nur
sehr geringer Abstand vorgesehen ist, die Innenwand der Hülle nicht an der Außenwand
des Behälters anliegt und dementsprechend der angestrebte optische Effekt nicht beeinträchtigt
wird.
[0008] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass die Zentriereinrichtung durch einen Zapfen
an der Innenseite des Bodens der Hülle gebildet wird, der in eine korrespondierende
Ausnehmung am Boden des Behälters eingreift.
[0009] Günstigerweise ist der Zapfen hohl ausgebildet und mit längs verlaufenden Schlitzen
versehen, um eine haltbarere, definierte Verbindung herzustellen.
[0010] Zur Erleichterung des Eingriffs des Zapfens in der Ausnehmung kann der Zapfen an
der Oberseite konisch bzw. abgerundet verjüngt ausgebildet sein.
[0011] Die Hülle ist vorzugsweise einstückig. Sie kann auch aus Glas hergestellt sein. Der
Luftspalt zwischen Hülle und Behälter beträgt vorzugsweise minimal 0,1 mm. Die Hülle
kann eine Wanddicke zwischen 0,3 und 10 mm aufweisen. Der Behälter kann transparent
oder eingefärbt sein. Er kann bedruckt, geprägt oder metallisiert sein. Die Hülle
kann ebenfalls, zumindest teilweise, metallisiert sein. Das Füllvolumen des Behälters
kann zwischen 1 und 30 ml liegen.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine vollständige erfindungsgemäße Kosmetikverpackung in
Form einer Mascara-Einheit,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch Behälter und Hülle mit vergrößert dargestellten Verbindungsbereichen
und
- Fig. 3
- einen Fig. 2 entsprechenden Längsschnitt, um 90° gedreht, mit einem ebenfalls vergrößert
dargestellten Verbindungsbereich.
[0013] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die erfindungsgemäße Kosmetikverpackung
anhand einer Mascara-Einheit 1 erläutert. Das erfindungsgemäße Konzept kann aber in
gleicher Weise z.B. für Lippen- oder Nagelkosmetika oder andere Produkte verwendet
werden, bei welchen es auf eine hochwertige Anmutung der Verpackung ankommt.
[0014] Die Mascara-Einheit 1 umfasst einen inneren Behälter 2 für Mascaraflüssigkeit und
eine äußere Hülle 3, welche beide aus Kunststoff bestehen. Die äußere Hülle 3 ist
transparent. Der Behälter 2 kann transparent sein, was aber nicht zwingend erforderlich
ist.
[0015] An der Oberseite des Behälters 2 ist ein Hals 3' mit verjüngtem Durch-schnitt und
einem Außengewinde 4 ausgebildet, auf welches das Innengewinde 5 einer Verschlusskappe
6 aufschraubbar ist.
[0016] In den Hals 3' ist eine Abstreifeinrichtung 7 eingesetzt, die die Stirnseite 8 des
Halses 3' mit einem als Dichtung dienenden Kragen 9 übergreift.
[0017] In die Schraubkappe 6 ist über eine Ringwulst 10 an der Innenseite der Schraubkappe
6 und eine korrespondierende Nut 11 eines Applikatorträgers 12 ein Stiel 12' eingesetzt,
an dessen freiem unteren Ende ein Applikator 13 angeordnet ist, der beim Abschrauben
der Verschlusskappe 6 und Herausziehen mittels der Abstreifeinrichtung 7 abgestreift
wird.
[0018] Aus Fig. 2 ist erkennbar, dass am Boden 14 des Behälters 3 einstückig mit diesem
ein Zapfen 15 angeordnet ist, der einen nach oben offenen Hohlraum 16 aufweist, der
in Verbindung mit nicht dargestellten Schlitzen ein elastisches Nachgeben ermöglicht.
Das obere Ende 17 des Zapfens 15 ist konisch ausgebildet.
[0019] Am Boden 18 des Behälters 2 ist einstückig mit diesem eine Ausnehmung 19 ausgebildet,
deren Innendurchmesser dem Außendurchmesser des Zapfens 15 entspricht bzw. ein geringfügiges
Untermaß diesem gegenüber aufweist.
[0020] An der Oberseite des Behälters 2 unterhalb des Halses 3' sind zwei einander gegenüberliegende,
sich axial erstreckende, seitlich vorspringende Ansätze 20 vorgesehen, die in korrespondierende,
schlitzartige Ausnehmungen 21 an der Innenseite der Hülle 3 eingreifen und auf diese
Weise eine Drehsicherung zwischen Hülle 3 und Behälter 2 gewährleisten.
[0021] Aus Fig. 3 ist erkennbar, dass ebenfalls im Bereich unterhalb des Halses 3' der Behälter
eine Nut bzw. Vertiefung 22 aufweist, in die ein Vorsprung 23 des Behälters eingreift
und so eine axiale Verbindung und Festlegung ermöglicht.
[0022] Bei der Herstellung werden Behälter 2 und Hülle 3 unabhängig voneinander produziert.
Es wird dann der Behälter 2 in axialer Richtung von oben in die Hülle 3 eingeführt,
bis die Zentriereinrichtung in Form des Zapfens 15 in die Ausnehmung 19 eingreift,
so dass eine Zentrierung des Behälters 2 relativ zur Hülle 3 gegeben ist, wobei gleichzeitig
seitliche Vorsprünge 20 in die schlitzartigen Ausnehmungen 21 eingreifen und die Verbindung
drehfest machen, und wobei weiterhin die Vorsprünge 23 in die Ausnehmungen 22 einrasten
und hierdurch eine axiale Festlegung ermöglichen.
1. Effektverpackung für ein Kosmetikum, insbesondere Mascara-Einheit, umfassend einen
Behälter für das Kosmetikum und eine den Behälter umgebende, transparente Hülle, wobei
Behälter und Hülle wenigstens teilweise voneinander beabstandet sind, dadurch gekennzeichnet, dass am Boden (14) der äußeren Hülle (3) eine mit dem Boden (18) des Behälters zusammenwirkende
Zentriereinrichtung vorgesehen ist, und dass Behälter (2) und äußere Hülle (3) durch
das Zusammenwirken einer Rastnut (22) und eines Rastwulstes (23) durch eine axiale
Relativbewegung ineinander verrastbar sind.
2. Effektverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentriereinrichtung durch einen Zapfen (15) an der Innenseite des Bodens (14)
der Hülle (3) gebildet wird, der in eine korrespondierende Ausnehmung (19) am Boden
(18) des Behälters (2) eingreift.
3. Effektverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen (15) hohl ausgebildet und mit längs verlaufenden Schlitzen versehen ist.
4. Effektverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen (15) an der Oberseite konisch bzw. abgerundet verjüngt ausgebildet ist.
5. Effektverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle 3 einstückig ausgebildet ist.
6. Effektverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle 3 aus Glas besteht.
7. Effektverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftspalt zwischen Hülle 3 und Behälter 2 minimal 0,1 mm beträgt.
8. Effektverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle 3 eine Wandstärke zwischen 0,3 und 10 mm aufweist.
9. Effektverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter 2 transparent oder eingefärbt ist.
10. Effektverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter bedruckt, geprägt (HFP-Prägung) oder metallisiert ist.
11. Effektverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle 3 wenigstens teilweise metallisiert ist.