[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnmaschine mit einer Mehrzahl
von Spinnboxen und darin angeordneten Rotoren, wobei jede Spinnbox unter anderem einen
an einer Stirnseite des jeweils zugehörigen Rotors angeordneten Deckel aufweist sowie
Deckel zur Verwendung an Spinnboxen von Offenend-Spinnmaschinen.
[0002] Beim Betrieb von Offenend-Spinnmaschinen kommt es immer wieder vor, daß sehr schnell
drehende Rotoren die ihnen zugedachte Lage verlassen. So kann es vorkommen, daß sich
ein Rotor in Richtung der Längsachse seines Rotorschafts hin- und herbewegt. Dies
kann zu Problemen führen, da der innerhalb einer Spinnbox angeordnete Rotor in der
Regel eine geringe Bewegungsfreiheit hat. Einen Abschnitt der Spinnbox bildet regelmäßig
ein Deckel, der zum Öffnen der Spinnbox beweglich angeordnet ist. Im normalen Betriebszustand
ist der schnell drehende Rotor nur wenige Millimeter von dem geschlossenen Deckel
entfernt angeordnet. Kommt es in diesem Zustand zu den zuvor beschriebenen Bewegungen
des Rotors, so besteht die Gefahr, daß der Rotor mit seiner ringförmigen Stirnseite
am Deckel der Spinnbox zur Anlage kommt. Aufgrund der hohen Drehzahlen des Rotors
von teilweise über 150.000 Umdrehungen/Minute kann es dann zu signifikanten Schäden
an den jeweils betroffenen Deckeln kommen. Darüber hinaus leidet auch der jeweils
zur Anlage kommende Rotor und ist gegebenenfalls nach mehreren derartigen Vorkommnissen
auszutauschen. Sowohl der Austausch eines Rotors als auch der Austausch eines Deckels
ist mit erheblichen Kosten verbunden, was einen erheblichen Nachteil für den Betrieb
der Spinnmaschinen darstellt.
[0003] Zur Lösung dieser Problematik ist es beispielsweise aus der DE 44 18 723 C1 bekannt,
eine Offenend-Rotor-Spinnvorrichtung mit einem eine offene durch einen Rotorrand begrenzte
Seite aufweisenden Spinnrotor einem den Spinnrotor aufnehmenden Gehäuse sowie einem
das Gehäuse und die offene Rotorseite abdeckenden Rotordeckel so auszugestalten, daß
der dem Rotorrand gegenüberliegende Bereich des Rotordeckels als Rotorlauffläche ausgebildet
ist, die als Verschleißfläche oder als verschleißfeste Fläche ausgestaltet ist. Durch
die von der Erfindung vorgeschlagene Rotorlauffläche wird zwar in effektiver Weise
verhindert, daß der Rotor in einen unbeabsichtigten Kontakt mit dem Deckel tritt.
Allerdings hat es sich auch als aufwendig erwiesen, einen geschlossenen Ring, wie
er von der Erfindung vorgeschlagen wird, in geschlossener Bauweise in den Deckel zu
integrieren. Dies erfordert weitergehende Eingriffe in die Bauteilgeometrie und führt
darüber hinaus zu Änderungen des spinntechnologischen Verhaltens der Anordnung.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Vorrichtung zu schaffen, mit
der ein unbeabsichtigter Kontakt zwischen Rotor und Deckel in wirksamer Weise verhindert
wird und der gleichzeitig in besonders einfacher Weise herzustellen ist und keine
oder nur sehr geringe Auswirkungen auf das spinntechnologische Verhalten der gesamten
Maschine aufweist.
[0005] Zur Lösung der zuvor genannten Aufgabenstellung ist die eingangs genannte Offenend-Spinnmaschine
dadurch gekennzeichnet, daß am Deckel wenigstens eine Begrenzungseinrichtung zur Begrenzung
der Rotorbewegung in Richtung der Rotorlängsachse auf den Deckel zu vorgesehen ist,
wobei die Begrenzungseinrichtung ein Kreissegment eines möglichen kreisförmigen Kontaktbereiches
zwischen Rotor und Deckel überdeckt. Die Ausdehnung der erfindungsgemäßen Begrenzungseinrichtung
beschränkt sich auf ein Kreissegment, welches gerade so groß ist, daß ein sicherer
Betrieb der Spinnmaschine gewährleistet ist. Die Anordnungsbereiche beschränken sich
dabei auf einen ringförmigen Bereich, dessen Mittelpunkt deckungsgleich mit dem Mittelpunkt
einer an dem Deckel ebenfalls angeordneten Fadenabzugsöffnung liegt. Durch die Beschränkung
auf ein Kreissegment dieses Ringes entfällt die Notwendigkeit, im gesamten Bereiche
des umlaufenden Kreises Veränderungen an einem Deckel vorzunehmen. Statt dessen kann
eine Begrenzungseinrichtung, die gerade so groß wie erforderlich ist, beschränkt auf
ein besonders geeignetes Segment dieses Ringbereichs angeordnet werden. Bei üblichen
Ausgestaltungsformen von Deckeln ist der Bereich der Fadenabzugsöffnung von Bohrungen,
Kanälen und Öffnungen durchsetzt, so daß eine beliebige Anordnung der Begrenzungseinrichtung
erschwert oder gar nicht möglich ist. Dieses Problem wird durch die vorliegende Erfindung
gelöst, indem die Anordnung der Begrenzungseinrichtung auf die notwendigen Segmente
beschränkt ist.
[0006] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß zur Befestigung
der Begrenzungseinrichtung am Deckel wenigstens ein Abschnitt der Begrenzungseinrichtung
schaft- oder stegförmig ausgebildet ist. So kann ein schaftförmiger Abschnitt ganz
besonders einfach in einer Bohrung im Deckel befestigt werden. Eine andere Lösung
sieht vor einen stegförmigen Abschnitt in einer komplementär ausgeformten Nut anzuordnen.
[0007] Je nach Anwendungsfall sieht die vorliegende Erfindung zwei weitere vorteilhafte
Ausführungsformen vor, bei denen vorgesehen ist, daß der Werkstoff der Begrenzungseinrichtung
zumindest rotorseitig härter als der Werkstoff des Rotors ist oder alternativ der
Werkstoff der Begrenzungseinrichtung zumindest rotorseitig weicher als der Werkstoff
des Rotors ist. Verwendet man nun beispielsweise sehr teure und langlebige Rotoren,
die bei Kontakt sehr leicht beschädigt und unbrauchbar werden, so bietet es sich an,
eine Begrenzungseinrichtung aus einem weicheren Werkstoff als dem Rotorwerkstoff zu
verwenden. Im Falle eines Kontaktes verschleißt die Begrenzungseinrichtung in diesem
Fall zuerst und der Rotor bleibt vollkommen unbeschädigt. Eine solche Auslegung erfordert
gegebenenfalls ein Austauschen der Begrenzungseinrichtung von Zeit zu Zeit. Bei einem
anderen Anwendungsfall kann es vorkommen, daß relativ preiswerte Rotoren zur Anwendung
kommen und relativ lange Wartungsintervalle gewünscht sind. In diesem Fall kann die
Begrenzungseinrichtung aus einem Werkstoff bestehen, der härter ist als der Rotorwerkstoff,
so daß die Begrenzungseinrichtung eine sehr hohe Lebensdauer erreicht.
[0008] Für die Befestigung der Begrenzungseinrichtung am Deckel hat es sich besonders bewährt,
wenn diese eingepreßt, eingeschraubt oder eingeklebt ist. Insbesondere Einpressen
und das Einschrauben haben sich dabei in der Praxis bereits bewährt und gewährleisten
einen besonders sicheren Halt der Begrenzungseinrichtung während des Betriebes.
[0009] Für eine preiswerte Herstellung und einen einfachen Einbau der Begrenzungseinrichtung
hat es sich vorteilhaft erwiesen, wenn diese zumindest rotorseitig eine oder mehrere
Kontaktflächen aus einem der Werkstoffe Stahl, , Hartmetall, insbesondere Sintermetall,
Keramik oder Kunststoff, insbesondere Teflon, aufweist. Durch entsprechende Auswahl
der Werkstoffe kann wahlweise erreicht werden, daß die Kontaktflächen besonders gute
Gleiteigenschaften bzw. eine besonders hohe Widerstandskraft erlangen. Durch eine
beschränkte Anwendung solcher Werkstoffe auf bestimmte Abschnitte, wie beispielsweise
die Kontaktflächen, kann der übrige Bereich der Begrenzungseinrichtung etwa aus einem
üblichen Stahl gefertigt sein, der dann problemlos eingepreßt, eingeschraubt oder
eingeklebt werden kann.
[0010] Um die Bedienung bzw. Wartung der erfindungsgemäß gestalteten Offenend-Spinnmaschine
zu erleichtern, ist es besonders vorteilhaft, wenn diese mit einer Begrenzungseinrichtung
ausgestattet ist, die eine Verschleißanzeige aufweist. Ein Bediener bzw. bei entsprechender
Ausgestaltung der Verschleißanzeige auch eine Wartungseinrichtung kann anhand der
Verschleißanzeige den jeweiligen Abnutzungszustand der Begrenzungseinrichtungen in
besonders einfacher Weise schnell und mit hoher Zuverlässigkeit erfassen und gegebenenfalls
erforderliche Wartungs- bzw. Austauschmaßnahmen einleiten.
[0011] Als besonders leicht zu realisierende Ausführungsform der Erfindung bietet es sich
an, die Begrenzungseinrichtung als Stift auszubilden. Vorzugsweise hat der Stift dabei
ein Durchmesser von 3-7 mm und ist damit in der Lage, Toleranzschwankungen in der
Lage der Rotoren auszugleichen und Rotoren mit sehr unterschiedlichen Durchmessern
in ihrer Bewegung zu begrenzen. Ein Stift kann beispielsweise in einer durch den Deckel
durchgehende Bohrung von vorn oder von hinten eingepreßt werden. Dies stellt eine
besonders einfache Herstellungsmethode dar. Der Stift wird dabei an den flächig ausgebildeten
Kontaktstellen zum Deckel aufgrund der Reibkräfte sicher gehalten. Gleichzeitig ist
es aber möglich, einen bereits verschlissenen Stift durch Auspressen und Ersetzen
durch einen neuen Stift wieder in Stand zu setzen.
[0012] Eine andere besonders vorteilhafte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht
Positioniermittel vor, welche die Relativlage zwischen der Begrenzungseinrichtung
und dem Deckel gewährleisten. Während beispielsweise beim Einpressen eines Stiftes
in eine durchgehende Bohrung mit gleichbleibendem Durchmesser besondere Maßnahmen
erforderlich sind, um zu gewährleisten, daß der Stift im eingesetzten Zustand stets
den korrekten Abstand zum Rotor aufweist, kann das Einsetzen eines Stiftes bei Verwendung
der erfindungsgemäßen Positioniermittel deutlich vereinfacht werden. Hierzu ist beispielsweise
möglich, eine durchgehende Bohrung mit einem kleineren Durchmesser in den Deckel einzubringen
und von der dem Rotor zugewandten Seite des Deckel aus eine koaxiale Bohrung mit einem
größeren Durchmesser in den Deckel einzubringen. Die Tiefe der größeren koaxialen
Bohrung gibt dann die maximale Einpreßtiefe der Begrenzungseinrichtung bzw. des Stifts
vor. In diesem Fall ist bei einem Wechsel des Stiftes der alte Stift lediglich zu
entfernen und der Neue einfach bis zu dem von den beiden koaxialen Bohrungen gebildeten
Anschlag einzupressen.
[0013] Um eine Begrenzungseinrichtung mit möglichst vielen Rotordurchmessern betreiben zu
können, ist es vorteilhaft, wenn die dem Rotor zugewandten Kontaktfläche der Begrenzungseinrichtung
vorzugsweise in radialer Richtung des Deckels über den wenigstens einen Schaft- oder
Stegabschnitt hinausragt. So ist es beispielsweise denkbar, einen stiftförmigen unteren
Abschnitt zu verwenden, der in der zuvor beschriebenen Weise am Deckel befestigt ist.
Auf diesem Stift kann eine pilz- oder scheibenförmig ausgebildete Kontaktfläche aus
dem gleichen oder einem der zuvor genannten Werkstoff angeordnet sein. Hierbei sollte
die Kontaktfläche in radialer Richtung des Deckels und damit auch in radialer Richtung
von der Fadenabzugsöffnung gesehen einen möglichst großen Radienbereich abdecken.
[0014] Schließlich wird ein Austausch der Begrenzungseinrichtung ganz besonders erleichtert,
wenn diese über eine Rastverbindung mit dem Deckel verbunden ist. So ausgestaltet
läßt sich die Begrenzungseinrichtung besonders leicht von Hand oder mittels eines
einfachen Werkzeuges austauschen.
[0015] Die vorliegende Erfindung betrifft daneben noch einen Deckel zur Verwendung an Spinnboxen
von Offenend-Spinnmaschinen, der
dadurch gekennzeichnet ist, daß der Deckel Befestigungsmittel zur Befestigung an einer Spinnbox aufweist, sowie
an ihm wenigstens eine Begrenzungseinrichtung, zur Begrenzung der Rotorbewegung in
Richtung der Rotorlängsachse auf den Deckel zu, vorgesehen ist, wobei die Begrenzungseinrichtung
ein Kreissegment eines möglichen kreisförmigen Kontaktbereiches zwischen Rotor und
Deckel überdeckt. Eine derart ausgebildeter Deckel ist an verschiedenen Arbeitsstellen
bzw. Spinnstellen oder gar an unterschiedlichen Spinnmaschinen einzusetzen und bei
Bedarf schnell und einfach zu tauschen. Dies ist umso mehr der Fall, wenn besonders
leicht lösbare Befestigungsmittel, wie Schraub-, Steck-, oder Rastverbindungen verwendet
werden. Die zuvor beschriebenen Vorteile der Erfindung bei einem Einsatz in einer
Spinnmaschine gelten für den Deckel selbst sinngemäß.
[0016] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen oder sind im
Zusammenhang mit den nachfolgenden Ausführungsbeispielen und der Zeichnung beschrieben.
Es zeigen darin:
- Figur 1
- eine axiale Schnittdarstellung einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform;
- Figur 2
- eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Deckels;
- Figur 3
- eine axiale Schnittdarstellung einer zweiten erfindungsgemäβen Ausführungsform;
- Figur 4
- eine teilweise Schnittansicht eines Deckels mit einer erfindungsgemäßen Begrenzungseinrichtung;
- Figur 5
- eine teilweise Schnittansicht eines Deckels mit einer weiteren erfindungsgemäßen Begrenzungseinrichtung.
[0017] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäß gestalteter Deckel 1 zusammen mit einem Rotor
2 in einer axialen Schnittdarstellung wiedergegeben. Der an der linken Seite gezeigte
Rotor 2 ist der besseren Übersichtlichkeit halber lediglich anhand des Kopfes dargestellt,
da eine Abbildung des Schaftes für die Erklärung der vorliegenden Erfindung entbehrlich
ist. Der Rotordeckel 1 ist als Gußteil ausgebildet, das rotorseitig mit einer tellerförmigen
Vertiefung 3 ausgestaltet ist. Der Deckel 1 bildet einen Bestandteil einer den Rotor
umschließenden und nicht weiter gezeigten Spinnkammer. Die Darstellung zeigt den Deckel
1 in einer die Spinnbox verschließenden Position. Zum Öffnen der Spinnbox wird der
Deckel 1 bei Bedarf nach rechts wegbewegt. In der Mitte des Deckels 1 befindet sich
eine Fadenabzugsöffnung 4, durch die gesponnenes Garn während der laufenden Produktion
abgezogen wird. Innerhalb des Deckels 1 verlaufen mehrere Kanäle bzw. Bohrungen, wie
beispielsweise ein Luftkanal 5a oder eine Gewindebohrung 5b, die aufgrund der Schnittdarstellung
nur teilweise gezeigt ist. Um nun eine Berührung des Deckels 1 durch den sich bewegenden
Rotor 2, der sich gelegentlich in Richtung des Pfeils 6 bewegen kann, wirksam zu vermeiden,
ist der Deckel mit einer stiftförmigen Begrenzungseinrichtung 7 ausgestattet. Die
Begrenzungseinrichtung 7 befindet sich innerhalb einer Bohrung 8, die gegenüber dem
Stiftdurchmesser der Begrenzungseinrichtung 7 ein leichtes Untermaß aufweist. Die
Begrenzungseinrichtung 7 wird durch Einpressen in die dargestellte Bohrung 8 positioniert
und gleichzeitig befestigt. Der erforderliche Halt wird an einem flächig ausgebildeten
Kontaktbereich 9 durch die aufgrund der Verpressung auf die Begrenzungseinrichtung
7 einwirkenden Kräfte in normalen Richtungen in Form von Reibungskräften erzeugt.
Die Begrenzungseinrichtung 7 ist dabei so positioniert, daß sie einen bestimmten vorgegebenen
Abstand zu einer dem Deckel 1 zugewandten Stirnseite 10 des Rotors 2 aufweist.
[0018] Der dargestellte Stift der Begrenzungseinrichtung 7 kann, wenn er verschlissen ist,
ausgepreßt und durch Einpressen eines neuen Stiftes leicht ersetzt werden. Wahlweise
kann der Werkstoff des gesamten Stiftes der Begrenzungseinrichtung 7 oder aber nur
des dem Rotor 2 zugewandten Abschnittes aus einem Werkstoff bestehen, der wahlweise
stärker oder weniger stark verschleißt als der Werkstoff des Rotors 2. Dies kann von
den jeweils geforderten Eigenschaften abhängig gemacht werden. So kann beispielsweise
bei der Verwendung eines besonders weichen und schnellverschleißenden Werkstoffes
für den Stift der Befestigungseinrichtung 7 eine besonders hohe Lebensdauer des Rotors
2 erzielt werden und umgekehrt.
[0019] In Figur 2 ist der erfindungsgemäße Deckel 1 aus Figur 1 nochmals in einer Vorderansicht
dargestellt. In der Mitte befindet sich die Fadenabzugsöffnung 4 und darunter der
Stift der Begrenzungseinrichtung 7. In dieser Ansicht ist deutlich erkennbar, daß
der Luftkanal 5a zu einer Verprägung an der tellerförmigen Vertiefung 3 des Deckels
1 führt. Dieser Bereich des Luftkanals 5a ist ganz besonders vor einer Berührung durch
den schnellaufenden Rotor 2 zu schützen. Aus diesem Grund ist die Begrenzungseinrichtung
7 unmittelbar daneben angeordnet. Deutlich erkennbar ist in dieser Ansicht auch der
Vorteil der vorliegenden Erfindung, der darin besteht, daß sich die Ausdehnung der
Begrenzungseinrichtung 7 nur auf ein Ringsegment eines die Fadenabzugsöffnung 4 umgebenden
möglichen ringförmigen Kontaktbereiches überdeckt. Bei dieser Ausführungsform wäre
nämlich an der Stelle des Luftkanals 5a kein ausreichender Bauraum für die Anordnung
einer Begrenzungseinrichtung 7 vorhanden. Außerdem wirkt sich die Anordnung des Stifts
der Begrenzungseinrichtung 7 aufgrund seiner geringen Abmaße unmerklich oder gar nicht
auf das spinntechnologische Verhalten des erfindungsgemäßen Deckels 1 aus.
[0020] In Figur 3 ist eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Deckels 1 dargestellt.
Auch dieser Deckel 1 weist wieder eine tellerförmige Vertiefung 3 und eine Fadenabzugsöffnung
4 auf. Neben, d. h. in der vorliegenden Zeichnung unterhalb der Fadenabzugsöffnung
4, ist die wiederum als Stift ausgebildete Begrenzungseinrichtung 7 angeordnet. Zur
Aufnahme der Begrenzungseinrichtung 7 ist der Deckel 1 mit einer größeren Bohrung
8 und einer kleineren Bohrung 11 ausgestattet. Beide Bohrungen liegen koaxial zueinander
und weisen ein Positioniermittel 12 in Form eines Absatzes auf. Die größere Bohrung
8 ist auf der dem Rotor 2 zugewandten Seite des Deckels 1 eingebracht. Der als Begrenzungseinrichtung
7 eingepreßte Stift kann nur bis zum Anschlag an das Positioniermittel 12 in die Bohrung
8 eingepreßt werden. Durch die Festlegung der Bohrtiefe der Bohrung 8 kann somit in
einfacher Weise sichergestellt werden, daß die Unterseite der Begrenzungseinrichtung
7 stets bis zu einem definierten Punkt eingepreßt und damit relativ zum Deckel 1 korrekt
positioniert ist. Neben den in den Figuren dargestellten Einpressungen von Stiften
zur Befestigung der Begrenzungseinrichtung 7 im Deckel 1 kann alternativ aber auch
vorgesehen werden, daß andere Befestigungsmittel zur Anwendung kommen, wie beispielsweise
das Einschrauben oder das Einkleben von Stiften. Auch hierbei erfolgt eine Befestigung
über die Kontaktflächen der Begrenzungseinrichtung 7 zum Deckel 1
[0021] In Figur 4 ist ein Teilbereich eines erfindungsgemäßen Deckels 1 in einer vergrößerten
Schnittdarstellung wiedergegeben. An der linken Seite befindet sich die Fadenabzugsöffnung
4, deren Länge durch die Materialstärke des Deckels 1 sowie die Höhe eines die Fadenabzugsöffnung
4 umschließenden Kragens 13 bestimmt ist. Unmittelbar neben dem Kragen 13 ist die
Begrenzungseinrichtung 7 in eine Senkbohrung 14 eingepreßt dargestellt. An der Oberseite
der Begrenzungseinrichtung 7 ist ein Abschnitt des Rotors 2 mit der Stirnseite des
Rotors 2 erkennbar. Zwischen der Stirnseite 10 und einem Kopf 15 der Begrenzungseinrichtung
7 ist ein vorgegebener Abstand mit hoher Genauigkeit eingestellt. In der dargestellten
Ausführungsform besteht der Kopf 15 der Begrenzungseinrichtung 7 aus einem anderen
Werkstoff als der restliche Abschnitt der Begrenzungseinrichtung 7. Vorliegend ist
der Kopf 15 aus einem weicheren Kunststoff angefertigt, der gegenüber dem Werkstoff
des Rotors 2 deutlich schneller verschleißt und damit die Stirnseite 10 des Rotors
2 im Falle einer Berührung schont. Ebenfalls am Kopf 15 der Begrenzungseinrichtung
7 ist eine Verschleißanzeige 16 angeordnet. Die Verschleißanzeige 16 dient zur Kontrolle
der Abnutzung des Kopfes 15 aufgrund der von Berührungen durch den Rotor 2. Die Verschleißanzeige
16 ist hierbei als nut- oder bohrungsförmige Vertiefung ausgebildet, die im neuen
oder teilweise verschlissenen Zustand als Vertiefung gut erkennbar ist. Verschleißt
der Kopf 15 nun so stark, daß er nahezu aufgebraucht ist, so verschwindet die als
Vertiefung ausgebildete Verschleißanzeige vollständig und gibt dadurch Auskunft über
den Verschleißzustand. Die dargestellte Art einer Verschleißanzeige stellt eine besonders
einfache und günstige Ausführungsform dar. Daneben ist es aber auch denkbar, Material
aus beispielsweise unterschiedlichen Farben schichtweise übereinander anzuordnen,
so daß anhand der sichtbar werdenden Farben eine Aussage über den Verschleißzustand
der Begrenzungseinrichtung 7 bzw. des Kopfes 15 zu treffen ist.
[0022] In Figur 5 ist schließlich eine teilweise Schnittdarstellung eines Deckels 1 gezeigt,
der dem in Figur 4 gezeigten Deckel 1 weitgehend entspricht. Im Unterschied zu der
in Figur 4 gezeigten Begrenzungseinrichtung 7 weist die in dieser Darstellung wiedergegebene
Begrenzungseinrichtung 7 einen radial nach außen verlängerten Kopf 15 an der Oberseite
der Befestigungseinrichtung 7 auf. Der Kopf 15 ist im übrigen wiederum mit einer Verschleißanzeige
16 ausgestattet. Der Vorteil der in radialer Richtung verlängerten Überdeckung durch
den Kopf 15 besteht im praktischen Einsatz darin, daß auch Rotoren 2 mit stark unterschiedlichen
Rotordurchmessern mit ein und derselben Begrenzungseinrichtung 7 zur Anwendung kommen
können. Die unterschiedlich anwendbaren Rotordurchmesser sind anhand der beiden dargestellten
Rotorabschnitt angedeutet.
[0023] Im übrigen ist die vorliegende Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Es sind vielmehr zahlreiche Abwandlungen der Erfindung im Rahmen der Patentansprüche
möglich. So kann ein Fachmann den Kopf 15 aus einer Vielzahl bekannter Werkstoffe
fertigen, wie beispielsweise auch aus Holz als besonders preiswertem Verschleißwerkstoff.
Darüber hinaus sind neben den genannten Befestigungsmitteln auch zahlreiche andere
dem Fachmann bekannte Befestigungsmittel im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
anwendbar.
1. Offenend-Spinnmaschine mit einer Mehrzahl von Spinnboxen und darin angeordneten Rotoren
(2), wobei jede Spinnbox einen an einer Stirnseite des jeweils zugehörigen Rotors
(2) angeordneten Deckel (1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß am Deckel (1) wenigstens eine Begrenzungseinrichtung (7), zur Begrenzung der Rotorbewegung
in Richtung der Rotorlängsachse auf den Deckel (1) zu, vorgesehen ist, wobei die Begrenzungseinrichtung
(7) ein Kreissegment eines möglichen kreisförmigen Kontaktbereiches zwischen Rotor
(2) und Deckel (2) überdeckt.
2. Offenend-Spinnmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß zur Befestigung der Begrenzungseinrichtung (7) am Deckel (1) wenigstens ein Abschnitt
der Begrenzungseinrichtung (7) schaft- oder stegförmig ausgebildet ist.
3. Offenend-Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff der Begrenzungseinrichtung (7) zumindest rotorseitig härter als der
Werkstoff des Rotors (2) ist.
4. Offenend-Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff der Begrenzungseinrichtung (7) zumindest rotorseitig weicher als der
Werkstoff des Rotors (2) ist.
5. Offenend-Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungseinrichtung (7) eingepreßt, eingeschraubt oder eingeklebt ist.
6. Offenend-Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungseinrichtung (7) zumindest rotorseitig eine oder mehrere Kontaktflächen
aufweisen, die aus einem der Werkstoffe Stahl, Hartmetall, insbesondere Sintermetall,
Keramik oder Kunststoff, insbesondere Teflon, bestehen.
7. Offenend-Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungseinrichtung (7) eine Verschleißanzeige (16) aufweist.
8. Offenend-Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungseinrichtung (7) ein Stift ist.
9. Offenend-Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stiftdurchmesser zwischen 3 und 7 mm liegt.
10. Offenend-Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Positioniermittel (12) vorgesehen sind, welche die Relativlage zwischen der Begrenzungseinrichtung
(7) und dem Deckel (1) gewährleisten.
11. Offenend-Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Rotor (2) zugewandte Kontaktfläche der Begrenzungseinrichtung (7), vorzugsweise
in radialer Richtung des Deckels (1), über den wenigstens einen Schaft- oder Stegabschnitt
hinausragt.
12. Offenend-Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungseinrichtung (7) über eine Rastverbindung mit dem Deckel (1) verbunden
ist.
13. Deckel zur Verwendung an Spinnboxen von Offenend-Spinnmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (1) Befestigungsmittel zur Befestigung an einer Spinnbox aufweist, sowie
wenigstens eine Begrenzungseinrichtung (7), zur Begrenzung der Rotorbewegung in Richtung
der Rotorlängsachse auf den Deckel (1) zu, vorgesehen ist, wobei die Begrenzungseinrichtung
(7) ein Kreissegment eines möglichen kreisförmigen Kontaktbereiches zwischen Rotor
(2) und Deckel (2) überdeckt.
14. Deckel nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß zur Befestigung der Begrenzungseinrichtung (7) am Deckel (1) wenigstens ein Abschnitt
der Begrenzungseinrichtung (7) schaft- oder stegförmig ausgebildet ist.
15. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff der Begrenzungseinrichtung (7) zumindest rotorseitig härter als der
Werkstoff des Rotors (2) ist.
16. Deckel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff der Begrenzungseinrichtung (7) zumindest rotorseitig weicher als der
Werkstoff des Rotors (2) ist.
17. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungseinrichtung (7) eingepreßt, eingeschraubt oder eingeklebt ist.
18. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungseinrichtung (7) zumindest rotorseitig eine oder mehrere Kontaktflächen
aufweisen, die aus einem der Werkstoffe Stahl, Hartmetall, insbesondere Sintermetall,
Keramik oder Kunststoff, insbesondere Teflon, bestehen.
19. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungseinrichtung (7) eine Verschleißanzeige (16) aufweist.
20. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungseinrichtung (7) ein Stift ist.
21. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stiftdurchmesser zwischen 3 und 7 mm liegt.
22. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Positioniermittel (12) vorgesehen sind, welche die Relativlage zwischen der Begrenzungseinrichtung
(7) und dem Deckel (1) gewährleisten.
23. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Rotor (2) zugewandte Kontaktfläche der Begrenzungseinrichtung (7), vorzugsweise
in radialer Richtung des Deckels (1), über den wenigstens einen Schaft- oder Stegabschnitt
hinausragt.
24. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungseinrichtung (7) über eine Rastverbindung mit dem Deckel (1) verbunden
ist.