[0001] Die Erfindung betrifft eine Zungennadel, insbesondere eine Maschinenstricknadel,
mit federunterstützter Zunge.
[0002] Zur Maschenbildung werden seit jeher gern Zungennadeln eingesetzt, die einen einfachen
Maschenbildungsprozess ermöglichen. Eine solche Zungennadel ist beispielsweise aus
der US-PS 3 453 845 bekannt. Die Zungennadel weist einen Schaft auf, an dem endseitig
ein Haken und vor dem Haken ein Zungenschlitz ausgebildet sind. Eine Zunge, die zum
Öffnen und Schließen des Haken dient, ragt mit einem Ende in den Zungenschlitz und
ist dort schwenkbar gelagert. Sie kann in eine Schließstellung schwenken, in der sie
mit ihrem Löffel auf der Hakenspitze aufliegt. Um den Haken zu öffnen kann sie in
Rücklage schwenken, bei der sie weitest möglich von dem Haken weg geschwenkt ist und
an dem Schaft anliegt oder zumindest nahe bei diesem steht.
[0003] Der Zungenschlitz ist in der Regel durchgehend ausgebildet, d.h. er ist zu dem Nadelrücken
hin offen. Unabhängig davon kann sich in dem Zungenschlitz ansammelnder Schmutz die
Funktion der Zungennadel beeinträchtigen.
[0004] Des Weiteren ist beispielsweise aus der DE-PS 586678 eine Zungennadel bekannt, deren
Zungenschlitz zur Verringerung der Verschmutzungsneigung auf besondere Weise gestaltet
ist. Der Zungenschlitz erweitert sich ausgehend von einer Engstelle sowohl zur Nadelbrust
als auch zu dem Nadelrücken hin. Die Erweiterung betrifft sowohl die Nadellängsrichtung
als auch die Querrichtung. Durch diese zum Nadelrücken hin vorhandene trichterartige
Erweiterung soll die Ausbildung von Schmutzansammlungen verhindert oder zumindest
gemindert werden, indem der Schmutz besser aus dem Nadelschlitz austreten kann.
[0005] Bei Zungennadeln mit frei beweglichen Zungen kann es vorkommen, dass die Zungen durch
Rückprallvorgänge oder sonstige äußere Einflüsse in eine undefinierte Lage geraten.
Um dies zu vermeiden sind Zungennadeln mit federunterstützter Zunge entwickelt worden.
Eine solche offenbart die DE-AS 1113537. Die Zungennadel weist einen Zungenschlitz
auf, der sich zu der Nadelbrust hin bezüglich der Schaftlängsrichtung erweitert. Zu
dem Nadelrücken hin ist der Zungenschlitz parallelflankig begrenzt. An den auf die
Nadelbrust zu weisenden schmalen divergierenden Flächen des Zungenschlitzes sind Federlagertaschen
zur Aufnahme der Enden einer als Blattfeder ausgebildeten Zungenfeder ausgebildet.
Die Zungenfeder wird von der Nadelbrustseite her in den Zungenschlitz eingeführt und
mittels eines Hilfswerkzeugs, das in den Zungenschlitz eingeführt wird, in seine gewünschte
Sollposition eingefädelt. Sie liegt dann mit ihrer Unterseite an den Federlagertaschen
und mit ihrer Oberseite an dem Ende der Zunge an.
[0006] Bei diesem Grundaufbau muss der Zungenschlitz relativ geräumig sein, um ein Einfädeln
der Zungenfeder zu ermöglichen. Außerdem ist die Zungenfeder in den Federlagertaschen
in der Tiefe des Zungenschlitzes nur mäßig gesichert. Es kann vorkommen, dass die
Zungenfeder verrutscht und/oder verloren geht und die Nadel nicht mehr korrekt arbeitet.
[0007] Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Zungennadel zu schaffen.
[0008] Diese Aufgabe wird mit der Zungennadel nach Anspruch 1 gelöst:
[0009] Die erfindungsgemäße Zungennadel weist einen Zungenschlitz auf, der sich zu dem Nadelrücken
hin vorzugsweise bezüglich der Nadellängsrichtung und bedarfsweise zusätzlich in Querrichtung
erweitert. In dem sich erweiternden Bereich des Zungenschlitzes ist eine Zungenfeder
angeordnet. Entsprechende Federlagertaschen öffnen sich somit zu dem Nadelrücken hin.
Die Zungenfeder kann somit zunächst von dem Nadelrücken her einfach in den Zungenschlitz
eingelegt und dann z.B. durch einen Prägevorgang befestigt werden. Ein Verbiegen der
Zungenfeder beim Einführen, wie beispielsweise bei der DE-AS 1113537, ist somit nicht
erforderlich. Die Zungennadel kann deshalb in hoher Präzision mit engen Fertigungstoleranzen
hergestellt werden. Somit hat die neue Nadelkonfiguration erhebliche fertigungstechnische
Vorteile.
[0010] Außerdem hat der in Richtung des Nadelrückens sich erweiternde Zungenschlitz in Form
eines nach unten offenen Trichters den Vorteil, dass die Tendenz, dass sich Schmutz
im Zungenschlitz ablagert, erheblich vermindert wird und dass im Falle von Ablagerungen
diese durch die Zungenbewegung leicht aus dem nach unten offenen Trichter ausgeschieden
werden können.
[0011] Ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, dass die Schlitzlänge an
dem Nadelrücken einschließlich evtl. vorhandener Federlagertaschen zumindest so groß
ist wie die Länge der entspannten Zungenfeder.
[0012] Bei Zungennadeln nach dem Stand der Technik kann es gelegentlich vorkommen, dass
die Zungenfeder verrutscht oder ganz aus der Zungennadel herausfällt. Tritt dies auf,
ist eine ordnungsgemäße Funktion der Zungennadel mit großer Wahrscheinlichkeit nicht
mehr möglich. Es hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäße Zungennadel mit nadelrückenseitig
befestigter Zungenfeder wesentlich weniger empfindlich gegen den Verlust oder die
Dejustage der Zungenfeder ist. Die erfindungsgemäßen Zungennadel gestatten die Erzielung
sehr hoher Strickgeschwindigkeiten und weisen zudem eine hohe Zuverlässigkeit auf.
[0013] Die Zungenfeder kann zur Festlegung bevorzugter Zungenstellungen dienen. Die Zunge
hat dann entsprechende, die Vorzugsstellungen festlegende Anlageflächen, die als Planflächen
ausgebildet sind. In diesem Fall ist die Zungenfeder vorzugsweise im Wesentlichen
gestreckt ausgebildet. Sie kann auch vollkommen gerade sein. Die Zungenfeder kann
jedoch auch einen mehr oder weniger stark gekrümmten, an das Ende der Zungenfeder
angepassten Abschnitt und diesem benachbarte gebogene Bereiche aufweisen, um die Zunge
beispielsweise lediglich von ihren Endstellungen weg zu drücken und ansonsten reibschlüssig
zu bremsen. Auch für solche Zungenfedern eignet sich das hier vorgestellte erfindungsgemäße
Konzept.
[0014] Die Zungenfeder ist in dem Zungenschlitz vorzugsweise formschlüssig gehalten. Ein
solcher Halt kann durch Prägestellen oder ähnliche Materialansammlungen oder seitliche
Quetschstellen gebildet sein, die die Federlagertaschen zu dem Nadelrücken hin verengen.
Der Vorzug dieser Befestigungsform liegt darin, dass sie eine begrenzte axiale Beweglichkeit
der Zungenfeder und somit ein Längsspiel zulassen, so dass sich die Zungenfeder beim
Durchbiegen in den Federlagertaschen begrenzt bewegen kann. Ein weiterer Vorteil dieser
Befestigungsform liegt darin, dass durch die Anordnung bzw. die Position der Prägestellen
die Federkraft, welche von der Zungenfeder auf die Zunge ausgeübt wird, beeinflussbar
ist. So kann z.B. bei gleicher Federgeometrie mit einem großen Abstand der Prägestellen
von der Zungenlagerung eine weiche Federwirkung und bei kleinen Abständen der Prägestelle
von der Zungenlagerung eine eher harte Federwirkung erzielt werden. Ist dies nicht
erforderlich, kann die Zungenfeder auch anderweitig, beispielsweise durch Laserschweißen
befestigt sein. Es können auch gemischte Formen zur Anwendung kommen, bei denen die
Zungenfeder an einem Ende mit dem Schaft stoffschlüssig verbunden, beispielsweise
verschweißt, und mit ihrem anderen Ende formschlüssig gesichert ist. Der sich zu dem
Nadelrücken hin erweiternde Zungenschlitz kann sich zusätzlich zu der Nadelbrust hin
erweitern. Seine in Nadellängsrichtung gemessene kürzeste Stelle liegt dann zwischen
Nadelbrust und Nadelrücken. Dennoch kann die Schlitzlänge an der Nadelbrust so bemessen
werden, dass der Zungenschlitz von der Zunge zu dem Nadelinnenraum hin vollständig
oder wenigstens fast vollständig abgedeckt wird, wenn sich die Zunge in Schließlage
befindet. Dadurch wird das Eintreten von Schmutz in den Zungenschlitz gemindert. Es
besteht nahezu keine Lücke, durch die Schmutz aus dem geschlossenen Hakeninnenraum
heraus in den Zungenschlitz gelangen könnte. Außerdem kann das Schlitzende eine Begrenzung
für die Schwenkbewegung der Zunge bilden. Zu diesem Zweck kann an dem Ende des Zungenschlitzes
eine Anlagefläche für die Zunge ausgebildet sein. Die Position der Anlagefläche ist
vorzugsweise so bemessen, dass die Zunge gerade an der Anlagefläche anliegt, wenn
auch der Zungenlöffel auf die Hakenspitze trifft. Vorzugsweise aber wird die Anlagefläche
gegen diese Position etwas zurück versetzt, so dass der Löffel der Zunge auf der Hakenspitze
aufliegen kann, wobei die Zunge die Anlagefläche an dem Ende des Zungenschlitzes gerade
noch nicht berührt. Diese Konfiguration hat den Vorzug, dass die Anlagefläche auch
bei unvermeidbar auftretenden Produktionstoleranzen das korrekte Schließen des Hakens
durch die Zunge nicht stört. Andererseits verhindert sie, dass bei einer teilverschlissenen
Zungennadel, deren Zunge ein erhöhtes seitliches Spiel aufweist, die Zunge unter den
Haken gelangt. Somit kann auch mit teilverschlissenen Zungennadeln noch sicher gestrickt
werden, was die Lebensdauer solcher Zungennadeln wesentlich erhöht.
[0015] Außerdem kann eine Verkürzung des Zungenschlitzes im Bereich des Hakens an der Nadelbrustseite
zu einer Aussteifung des Schafts führen, wodurch die Zungennadel im Bereich des Schlitzes
stabiler wird. Zusätzlich kann die Führung der Zunge in dem Zungenschlitz verbessert
werden, wodurch geringere Anforderungen an die Lagereinrichtung der Zunge gestellt
werden. Diese kann beispielsweise durch aus den Seitenwangen heraus gedrückte Zapfen
oder Halbzapfen gebildet sein.
[0016] Hinsichtlich der Rücklage der Zunge wird die nadelbrustseitige Länge des Zungenschlitzes
so bemessen, dass die in Rücklage befindliche Zunge an dem Schaft anliegen kann. Dazu
kann an dem Ende des Zungenschlitzes eine zusätzliche Ausnehmung zur Aufnahme des
an der Zunge ausgebildeten Löffels vorgesehen sein. Derartige Ausnehmungen und Formgebungen
interferieren nun nicht mehr mit der Federbefestigung, d.h. beispielsweise den Federlagertaschen.
Diese sind erfindungsgemäß zu der Nadelrückseite hin angeordnet.
[0017] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der Zeichnung, der Beschreibung oder von Ansprüchen. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Zungennadel in schematisierter Seitenansicht,
- Figur 2
- die Zungennadel nach Figur 1 in vergrößerter, teilweise längs geschnittener und ausschnittsweiser
Ansicht,
- Figur 3
- die Zungennadel nach Figur 2 mit Zunge in Schließlage,
- Figur 4
- die Zungennadel nach Figur 2 mit Zunge in Rückenlage,
- Figur 5
- die Zungennadel nach Figur 1 und 2, quer geschnitten im Bereich ihrer Lagereinrichtung,
- Figur 6
- die Zungennadel nach Figur 2, quer geschnitten im Bereich ihres Zungenschlitzes und
- Figur 7
- eine abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zungennadel in perspektivischer
ausschnittsweiser Ansicht.
[0018] In Figur 1 ist eine Zungennadel 1 veranschaulicht, die in erster Linie als Maschinenstricknadel
oder in ähnlicher Form auch als Wirknadel oder dergleichen Anwendung finden kann.
Die Zungennadel 1 weist einen von zwei Flachseiten begrenzten Grundkörper 2 auf, von
dem sich ein Schaft 3 weg erstreckt. Der Schaft 3 trägt an seinem freien Ende einen
Haken 4, dessen Spitze 5 zu dem Grundkörper 2 weist. Die in Figur 2 untere von dem
Haken 4 der Zungennadel 1 sowie von ihrem Fuß 6 abliegende Schmalseite des Grundkörpers
2 und des Schafts 3 bildet den Nadelrücken 7. Die in Figur 1 obere Schmalseite des
Schafts 3 bildet zumindest in unmittelbarer Nachbarschaft des Hakens 4 eine Nadelbrust
8. Im Bereich der Nadelbrust 8 ist der Schaft 3 mit einem Zungenschlitz 9 versehen,
der durch den in Figur 2 veranschaulichten Längsschnitt sichtbar wird. Der Zungenschlitz
9 dient der Aufnahme eines Endes einer Zunge 11, wobei sie durch eine Lagereinrichtung
12 schwenkbar gelagert ist. Die Lagereinrichtung wird durch ein Lagermittel 13 z.B.
einen Lagerzapfen gebildet, der ein endseitig in der Zunge 11 ausgebildetes Zungenloch
14 durchgreift. Die Zunge 11 ist hin und her schwenkbar, so dass sie mit ihrem Löffel
15 auf der Hakenspitze 5 aufliegen oder in Rücklage geschwenkt werden kann. An dem
Grundkörper 2 können weitere Elemente ausgebildet oder befestigt sein, wie beispielsweise
eine seitlich angebrachte Umhängefeder 16, die mit der Flachseite des Grundkörpers
2 verbunden ist und einen federnden Finger aufweist, dessen Spitze unter Vorspannung
an dem Schaft 3 anliegt.
[0019] Wie Figur 5 veranschaulicht, kann das Lagermittel 13 der Lagereinrichtung 12 in zwei
Halbzapfen 13a, 13b unterteilt sein, die aus den den Zungenschlitz 9 begrenzenden
Seitenwangen des Schafts 3 nach innen gedrückt sind, um in das Zungenloch 14 greifende
Vorsprünge auszubilden.
[0020] Eine wesentliche Besonderheit der Zungennadel 1 liegt in der Ausbildung des Zungenschlitzes
9, in dem die Zunge 11 schwenkbar gelagert ist. Figur 2 veranschaulicht gestrichelt
mehrere Schwenkstellungen der Zunge 11. Der Zungenschlitz 9 erweitert sich, wie insbesondere
Figur 2 wie auch die Figuren 3 und 4 zeigen, zu dem Nadelrücken 7 hin. Er wird an
seinem axial vorderen sowie axial hinteren Ende jeweils durch schmale Flächen 17,
18 begrenzt, die von einander weg divergieren, d.h. miteinander einen Winkel einschließen,
der sich in Figur 2 nach unten öffnet. Sind die Flächen 17, 18 gekrümmt liegt der
Mittelpunkt ihres Krümmungsradiuses vorzugsweise unterhalb des Nadelrückens 7.
[0021] An den Flächen 17, 18 sind jeweils Ausnehmungen ausgebildet; die Federlagertaschen
19, 21 bilden. Diese dienen der Aufnahme einer Zungenfeder 22. Die Zungenfeder 22
weist, wie Figur 5 oder 6 erkennen lässt, beispielsweise einen nahezu runden Querschnitt
oder alternativ auch einen rechteckigen Querschnitt auf. Sie ist aus Federmaterial,
beispielsweise Federstahl, ausgebildet und im Wesentlichen gestreckt. Sie liegt mit
einem mittleren, vorzugsweise ebenen, Bereich an dem in dem Zungenschlitz 9 befindlichen
Ende der Zunge 11 an und zwar vorzugsweise unter Vorspannung. An der Zunge 11 können
hier Anlageflächen 23, 24 ausgebildet sein, die eine stabile Rückenlage der Zunge
11 (Figur 4) oder auch eine der Schließlage (Figur 3) benachbarte Lage stabilisieren.
[0022] Die Federlagertaschen 19, 21 sind zu dem Nadelrücken 9 hin im Wesentlichen offen.
Die Zungenfeder 22 liegt mit ihren Enden 25, 26 in diesen Federlagertaschen 19, 21,
wobei zueinander im Wesentlichen parallele, quer zu der Nadellängsrichtung gerichtete
Endflächen 27, 28 der Federlagertaschen 19, 21 voneinander einen Abstand aufweisen,
der etwas größer ist als die Länge der Zungenfeder 22. Um ein Herausfallen der Zungenfeder
22 aus den Federlagertaschen 19, 21 zu vermeiden und um die Federkraft der Zungenfeder
22 abzustützen, sind die Federlagertaschen 19, 21 zu dem Nadelrücken 7 hin beispielsweise
durch Prägestellen 29, 31 geschlossen. Die Prägestellen können auch durch z.B. per
Laser erzeugte Anschmelzungen oder ähnliches ersetzt werden. Wie Figur 7 veranschaulicht
können anstelle von Prägestellen 29 auch seitliche Quetschzonen 29a ausgebildet werden,
in denen der Schaft 3 unmittelbar an den Nadelrücken seitlich zusammengedrückt ist,
um die Federlagertasche 19 zu schließen. Gleiches gilt für die Federlagertasche 21.
Es können, wie dargestellt, auch verschiedene Maßnahmen kombiniert werden, um die
Federlagertaschen zu schließen. Auch können an den Quetschzonen 29a zusätzlich Prägestellen
angebracht werden.
[0023] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 bis 4 weist die Federlagertasche
19 zwei Prägestellen 29 auf, die an den beiden einander parallel gegenüber liegenden
Seitenflanken der Federlagertasche 19 ausgebildet sind und aufeinander zu weisen,
um die lichte Weite zwischen den beiden Seitenflanken an dem Nadelrücken 7 zu verringern.
Entsprechendes gilt für die Federlagertasche 21 und deren Prägestellen 31. Mit der
Größe und der Tiefe der jeweiligen Prägestellen 29, 31, gemessen ausgehend vom Nadelrücken
7, lässt sich die Vorspannung der Zungenfeder 22 in ihren Federlagertaschen 19, 21
regulieren.
[0024] An der der Nadelbrust 8 zugewandten Seite des Zungenschlitzes 9 kann sich der Zungenschlitz
9 bezüglich der Nadellängsrichtung ebenfalls erweitern. Dies gilt insbesondere für
die von dem Haken 4 abliegende Seite. Hier kann sich an den Zungenschlitz ein beispielsweise
verbreiterter Schlitzbereich 32 anschließen, der, wie Figur 4 veranschaulicht, die
Überführung der Zunge 11 in eine Anlageposition gestattet, in der die Zunge 11 den
Schaft 3 berührt. Diese Position ist in Figur 4 für die Zunge 11 gestrichelt dargestellt.
Die stabile Rücklagenposition der Zunge 11, in der die Zunge 11 mit ihrer Anlagefläche
23 an der Zungenfeder 22 anliegt, ist in Figur 4 mit durchgehender Linie eingezeichnet.
[0025] Der Zungenschlitz 9 ist hinsichtlich seiner axialen Länge und der Position seines
hakenseitigen Endes nadelbrustseitig vorzugsweise so lang oder kurz bemessen, dass
die Zunge 11 den Zungenschlitz 9 in Schließlage nahezu verschließt. Figur 2 veranschaulicht
in einer ersten gestrichelten Darstellung I der Zunge 11 die stabile, dem Haken 4
benachbarte Ruhelage der Zunge 11. Es liegt die Anlagefläche 24 an der Zungenfeder
22 an. Ausgehend von dieser Position kann die Zunge 11 an den Haken 4 bzw. die Hakenspitze
5 heran gedrückt werden, bis der Löffel 15 der Zunge 11 mit seiner Innenseite an dem
Haken 4 anliegt. Diese Position ist in Figur 2 als Position II gekennzeichnet, wobei
die Zunge 11 wiederum gestrichelt veranschaulicht ist. In dieser Position besteht
zwischen dem hakenseitigen Ende 33 des Zungenschlitzes 9 und der entsprechenden Stelle
34 der Zunge 11 ein Abstand, durch den verhindert wird, dass die Zunge 11 das Schlitzende
33 berührt. Jedoch ist der Zungenschlitz 9 weitgehend geschlossen, so dass Schmutz
in Form von Paraffine, Avivage, Staub oder Abrieb der von einem in dem Haken 4 gefangenen
Faden ausgeht, nicht in den Zungenschlitz 9 gelangen kann.
[0026] Sollte die Zunge 11 durch mit der Zeit zunehmendes seitliches Spiel neben die Spitze
5 des Hakens treffen und somit an dem Haken 4 bzw. seiner Spitze 5 keine Anlage finden,
verhindert der geringe Abstand zwischen dem Schlitzende 33 und der Anlagestelle 34
der Zunge 11, dass die Zunge 11 unter die Hakenspitze 5 gerät. Eine entsprechende
Position III der Zunge 11 ist in Figur 2 strichpunktiert gekennzeichnet und in Figur
3 gesondert dargestellt. Ersichtlich wird somit ein Weiterstricken mit Nadeln ermöglicht,
die nicht mehr unbedingt sicher die Spitze des Hakens 4 treffen. Zumindest werden
grobe Strickfehler vermieden.
[0027] Ein neues Konzept einer Zungennadel 1 geht von einer rückseitigen Befestigung der
Zungenfeder 22 in dem Zungenschlitz 9 der Zungennadel 1 aus. Die Zungennadel 1 weist
dazu von dem Nadelrücken 7 her zugängliche Federlagertaschen 19, 21 oder andere geeignete
zur Aufnahme der Enden 25, 26 der Zungenfeder 22 geeignete Strukturen auf. Die Federlagertaschen19,
21 sind zu dem Nadelrücken 7 wenigstens so weit geschlossen, dass die Enden 25, 26
der Zungenfeder 22 formschlüssig oder zumindest verliersicher in den Federlagertaschen
19, 21 gehalten sind. Diese Zungennadel zeigt eine verminderte Toleranzempfindlichkeit
bei der Herstellung. Das vorgestellte Nadelkonzept gestattet weitere Verbesserungen,
die der Betriebssicherheit und Lebensdauer der Zungennadel entgegen kommen.
Bezugszeichenliste:
[0028]
- 1
- Zungennadel
- 2
- Grundkörper
- 3
- Schaft
- 4
- Haken
- 5
- Spitze
- 6
- Fuß
- 7
- Nadelrücken
- 8
- Nadelbrust
- 9
- Zungenschlitz
- 11
- Zunge
- 12
- Lagereinrichtung
- 13
- Lagermittel
- 14
- Zungenloch
- 15
- Löffel
- 16
- Umhängefeder
- 17, 18
- Flächen
- 19, 21
- Federlagertaschen
- 22
- Zungenfeder
- 23, 24
- Anlageflächen
- 25, 26
- Enden
- 27, 28
- Endflächen
- 29, 31
- Prägestellen
- 29a
- Quetschzonen
- 32
- Schlitzbereich
- 33
- Schlitzende
- 34
- Anlagefläche, Stelle
1. Zungennadel (1), insbesondere Maschinenstricknadel
mit einem Schaft (3), an dem ein Haken (4) und ein Zungenschlitz (9) ausgebildet sind
und der eine Nadelbrust (8) und einen Nadelrücken (7) aufweist, zwischen denen sich
der Zungenschlitz (9) erstreckt, wobei sich der Zungenschlitz (9) zu dem Nadelrücken
(7) hin erweitert,
mit einer Zunge (11), die in dem Zungenschlitz (9) schwenkbar gelagert ist, und
mit einer Zungenfeder (22), die in dem sich zu dem Nadelrücken (7) hin erweiternden
Bereich des Zungenschlitzes (9) angeordnet ist.
2. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Zungenschlitz (9) sich zu dem Nadelrücken (7) hin öffnende Federlagertaschen
(19, 21) angeordnet sind.
3. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zungenfeder (22) in dem Zungenschlitz (9) formschlüssig gehalten ist.
4. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zungenfeder (22) in dem Zungenschlitz (9) durch wenigstens eine Prägestelle (29,
31) gehalten ist.
5. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Zungenschlitz (9) zu der Nadelbrust (8) hin erweitert.
6. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zungenfeder (22) in dem Zungenschlitz (9) zwischen einer in Schaftlängsrichtung
zu messenden Engstelle und dem Nadelrücken (7) angeordnet ist.
7. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenschlitz (9) von Seitenwangen begrenzt ist und dass zur schwenkbaren Lagerung
der Zunge (11) eine Zungenlagerung (12) mit wenigstens einem Lagermittel (13), das
durch einen durch plastische Verformung einer Seitenwange erzeugten Zapfen gebildet
ist, aufweist.
8. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenschlitz (9) an seiner an die Nadelbrust (7) grenzenden Seite zu dem Haken
(4) hin eine Anlagefläche (33) für die Zunge (11) aufweist.