[0001] Die Erfindung betrifft faserverstärkte keramische Verbundwerkstoffe enthaltend polymergebundene
Fasergelege sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.
[0002] Bei der Herstellung von Faserverbundwerkstoffen werden die verstärkenden Fasern meist
in Form von Endlosfasern (Filamenten und Filamentgarnen), Kurzfasern, Kurzfaserbündeln
oder in Form von flächigen Gebilden (z.B. als Gewebe, Gewirke, Gestricke, Vliese)
eingesetzt.
[0003] Während bei der Verarbeitung von Filamenten und Filamentgarnen und auch von flächigen
Gebilden definierte Orientierungen der Filamente angestrebt sind ("filament winding",
Einlegen von mit Harzen oder Thermoplasten imprägnierten Geweben oder Filzen oder
anderen flächigen Gebilden in Formen unter Umformung und Härtung), weisen die kurzfaserverstärkten
Werkstoffe üblicherweise eine durch den Verarbeitungsprozeß beeinflusste Orientierung
(Ausrichtung der Kurzfasern durch Fließen in der Form bei Spritzguss oder Pressen)
und eine durch die Herstellung des Werkstoffs bedingte Faserlängenverteilung auf (beispielsweise
bei der Herstellung von faserverstärkten Thermoplasten durch Einziehen von Rovings,
also Filamentbündeln, in einem Mischkneter oder Extruder).
[0004] Bei der Herstellung von kurzfaserverstärkten Werkstoffen ist eine gezielte Wahl der
Faserlänge und deren Verteilung nicht einfach möglich. Bei der Herstellung von Bündeln
aus Kurzfasern ist ebenfalls die mittlere Zahl der in einem Bündel vereinigten Fasern
von Bedeutung; auch diese "Bündelstärke" soll in einem beherrschbaren Herstellprozeß
reproduzierbar einzustellen sein. Durch Verwendung von Siebfraktionen gemahlener Fasern
oder Faserbündel läßt sich beispielsweise ein Spektrum der Längenverteilung und der
Breitenverteilung der Bündel gezielt einstellen; die Verwendung von Fraktionen mit
für den beabsichtigten Zweck ungeeigneten Faserlängen bereitet jedoch Probleme, gegebenenfalls
müssen ungeeignete Fraktionen verworfen werden bzw. die Fasern erfüllen den ihnen
zugedachten Verstärkungseffekt nur unvollständig. Hingegen ist es möglich, gezielt
Kurzfasern mit einstellbarer Faserlänge und einer möglichst scharfen und wählbaren
Längenverteilung durch Tränken eines Filamentgarns mit einem flüssigen oder pulverförmigen
Kunstharz oder einem flüssigen oder pulverförmigen Thermoplasten unter Bildung eines
imprägnierten Filamentstrangs, Pressen des imprägnierten Filamentstrangs zu einem
Gelege parallel orientierter Filamente, im Fall der Verwendung eines Kunstharzes Härten
des Kunstharzes durch Wärmebehandlung, Abkühlen des flach gepreßten Filamentstranges
und Schneiden des Filamentstranges auf definierte Breite und Länge, herzustellen.
[0005] Die mechanischen Eigenschaften von faserverstärkten keramischen Werkstoffen sind
auch eine Funktion der Faserlänge und der Faserlängenverteilung. Üblicherweise ist
bei diesen Verbundwerkstoffen ein Festigkeitsgewinn nur auf Kosten der Dehnung erreichbar,
und höhere Dehnungen können nur mit einem Abfall der Festigkeit erkauft werden.
[0006] Es besteht daher die Aufgabe, faserverstärkte keramische Werkstoffe zur Verfügung
zu stellen, , welche eine hohe Festigkeit und eine hohe Bruchdehnung aufweisen.
[0007] Die Erfindung betrifft daher faserverstärkte Verbundwerkstoffe enthaltend Fasergelege
mit einer mittleren Länge gemessen in Faserrichtung von 3 mm bis 50 mm und einer mittleren
Bündeldicke (Breite) gemessen senkrecht zur Faserrichtung von 0,1 mm bis 10 mm, wobei
mindestens 75 % aller Fasergelege eine Länge aufweisen, die mindestens 90 % und nicht
mehr als 110 % der mittleren Länge beträgt, wobei die Matrix aus einem keramischen
Werkstoff besteht. Die genannten polymergebundenen Fasergelege umfassen Kurzfasern
ausgewählt aus Kohlenstoff, keramischen Materialien oder hochschmelzenden Metallen
und ein polymeres Bindeharz ausgewählt aus Kunstharzen (Duroplasten) und Thermoplasten.
[0008] Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Herstellung von faserverstärkten
keramischen Verbundwerkstoffen umfassend die Schritte:
- Tränken eines Filamentgarns mit einem flüssigen oder pulverförmigen Kunstharz unter
Bildung eines imprägnierten Filamentstrangs,
- Pressen des imprägnierten Filamentstrangs zu einem Gelege parallel orientierter Filamente,
- Härten des Kunstharzes durch Wärmebehandlung,
- Abkühlen des flach gepreßten Filamentstranges,
- Schneiden des Filamentstranges auf definierte Breite und Länge,- Mischen der geschnittenen
Fasergelege mit einem carbonisierbaren Polymeren,
- Formen der Mischung unter Druck und bei erhöhter Temperatur zu einem Formkörper,
- Erhitzen des Formkörpers unter Ausschluss von oxydierenden Stoffen und Bildung eines
faserverstärkten porösen Körpers mit einer Matrix aus Kohlenstoff,
- Infiltrieren des porösen Kohlenstoff-Körpers mit der Schmelze eines oder mehrerer
carbidbildender Elemente, und Umsetzung zumindest eines Teils des Kohlenstoffs der
Matrix zu Carbiden.
[0009] In bevorzugter Weise wird mindestens einer der Verfahrensschritte bis zum Schneiden
des Filamentstranges auf definierte Breite und Länge, besonders bevorzugt werden alle
diese Verfahrensschritte kontinuierlich durchgeführt.
[0010] Die Erfindung betrifft auch ein weiteres Verfahren zur Herstellung von faserverstärkten
keramischen Verbundwerkstoffen, gemäß dem die nach den obigen Verfahrensschritten
bis zum Abkühlen flach zu einem Band gepressten polymergebundenen Filamentstränge,
soweit als Filamente solche aus Kohlenstoff, hochschmelzenden Metallen oder keramischen
Werkstoffen eingesetzt werden, hergestellt wurden, vor dem Schneiden durch eine Wärmebehandlung
unter Ausschluss von oxydierenden Stoffen bei Temperaturen bevorzugt oberhalb von
800 °C carbonisiert werden, wobei das Bindeharz zu Kohlenstoff umgesetzt wird. Danach
wird das carbonisierte Band mit einem Pech beschichtet, wonach das mit Pech beschichtete
Band auch erneut carbonisiert werden kann, unter Umwandlung des Pechs zu Kohlenstoff.
Alternativ zu diesem Schritt kann das carbonisierte Band durch ein Siebdruckverfahren
oder einen Walzenauftrag mit weiterem Pech oder carbonisierbaren Polymeren beschichtet
werden, wobei dieses Beschichtungsmittel auch Füllstoffe wie pulverförmige keramische
Materialien oder Kohlenstoffpulver oder Metallpulver enthalten kann; bevorzugt sind
Kohlenstoff-und GraphitPulver, Pulver aus Siliciumcarbid und Siliciumnitrid und Borcarbid,
sowie Pulver von Silicium und Legierungen des Silicium mit anderen Metallen wie Eisen,
Chrom, Molybdän und anderen carbidbildenden Elementen. Einzelne oder alle genannten
Verfahrensschritte können bevorzugt kontinuierlich durchgeführt werden. Danach erfolgen
die Schritte des Mischens der geschnittenen Fasergelege mit einem carbonisierbaren
Polymeren, Formen der Mischung unter Druck und bei erhöhter Temperatur zu einem Formkörper,
Erhitzen des Formkörpers unter Ausschluss von oxydierenden Stoffen und Bildung eines
faserverstärkten porösen Körpers mit einer Matrix aus Kohlenstoff und Infiltrieren
des porösen Kohlenstoff-Körpers mit der Schmelze eines oder mehrerer carbidbildender
Elemente, und Umsetzung zumindest eines Teils des Kohlenstoffs der Matrix zu Carbiden.
[0011] Dabei wird als "carbonisierbares Polymer" ein Polymer bezeichnet, das bei Erhitzen
auf eine Temperatur von mindestens 800 °C unter Ausschluss von oxydierenden Stoffen
einen Kohlenstoff-Rückstand bildet, dessen Masse mindestens 20 % der Masse des eingesetzten
Polymeren beträgt.
[0012] Als carbidbildendes Element wird bevorzugt Silicium eingesetzt, oder Legierungen
des Siliciums mit Metallen ausgewählt aus Eisen, Nickel, Kobalt, Kupfer, Chrom, Molybdän,
Vanadium, Aluminium, Mangan und Wolfram.
[0013] Bevorzugt sind polymergebundene Faserbündel, die eine Standardabweichung der Länge
S
L und der Breite S
B von dem vorgegebenen Sollwert für die Länge L und die Breite B von höchstens S
L = 0,1
∗ L und S
B = 0,1
∗ B haben.
[0014] Weiter bevorzugt sind solche polymergebundenen Fasergelege (Faserbündel), die ein
Verhältnis der Länge zu Bündelbreite von 2: 1 bis 100: 1, besonders bevorzugt von
4: 1 bis 50: 1 aufweisen.
[0015] Vorzugsweise wird das Verfahren so durchgeführt, dass die Anzahl der Faserlagen in
den Faserbündeln höchstens bei drei, bevorzugt nicht größer als zwei, und besonders
bevorzugt nahe bei eins liegt. Dies kann durch Auffächern des Filamentstrangs vor
der Imprägnierung oder der Tränkung und durch Wahl des Pressdrucks sichergestellt
werden. Dabei wird durch Anblasen mit einem Gas, bevorzugt einem erwärmten Gas, der
dabei nicht unter Zug stehende Filamentstrang in Einzelfilamente aufgelöst, die dann
nebeneinander über eine Walze oder eine Galette geführt werden.
[0016] Der Filamentstrang wird in bevorzugter Weise vor der Tränkung mit dem Polymer durch
Waschen und Trocknen oder durch Wärmebehandlung von anhaftender Schlichte befreit.
Der Filamentstrang wird dann über eine Umlenkrolle in ein Bad mit einer Lösung oder
einer Schmelze eines Kunstharzes oder eines Thermoplasten geführt, in alternativer
Weise wird der beispielsweise durch Anblasen mit Druckluft aufgefächerte Filamentstrang
durch ein Wirbelbett mit Kunstharz- oder Thermoplastpulver geführt. Die Pulver haften
besonders gut auf den Filamenten, wenn der Schritt des Anblasens mit einem erwärmten
Gas durchgeführt wird.
[0017] Nach der Tränkung oder Imprägnierung wird der Filamentstrang durch einen Walzenstuhl,
einen Kalander oder eine Bandpresse oder eine andere geeignete kontinuierliche Presseinrichtung
geführt. In dieser Presseinrichtung wird vorzugsweise durch mehrere hintereinander
angeordnete Walzenspalte mit abnehmender lichter Weite die überschüssige Menge an
Polymeren aus dem Filamentstrang herausgedrückt, und der Strang soweit zusammengepresst,
dass bevorzugt nur eine Faserlage mit im wesentlichen parallel verlaufenden Filamenten
gebildet wird. Die Verpressung erfolgt im warmen Zustand, dabei kann ein Thermoplast
noch fließen und benetzt dabei die Filamente gleichmäßig. Ein Kunstharz beginnt bei
dieser Warmverpressung bereits zu härten, die Heizzone ist daher auf das jeweilige
Material abzustimmen.
[0018] Auch das Abkühlen der jetzt flachen gebundenen Filamentstränge kann bevorzugt in
Walzenspalten erfolgen. Beim Verlassen des Walzenstuhls oder der Bandpresse liegt
ein Filamentstrang in Form von flachen unidirektionalen Bändern ("UD Tapes") vor.
[0019] Diese Bänder werden nun der Länge nach auf eine gewünschte Breite geschnitten, bevorzugt
durch eine Schneidwalze oder mehrere nebeneinander angeordnete Schneidwalzen. Es ist
auch möglich, die Bänder im noch nicht vollständig gehärteten Zustand durch in den
Bandweg gespannte Drähte zu schneiden.
[0020] Nach Verlassen der Längsschneideeinrichtung, in der die Bänder auf eine gewählte
Breite geteilt werden, gelangt das Material in eine ebenfalls bevorzugt kontinuierlich
betriebene Ablängeinrichtung. Es ist jedoch auch möglich, das Ablängen in einem getrennten
Verfahren mit unterschiedlicher Bandgeschwindigkeit vorzunehmen; zu diesem Zweck werden
die auf die gewählte Breite geschnittenen Bänder auf Spulen aufgewickelt und zur Ablängeinrichtung
transportiert.
[0021] Das kontinuierliche Verfahren zum Ablängen der Bänder auf die gewünschte Länge wird
bevorzugt mit einer Messerwalze durchgeführt.
[0022] Die zugeschnittenen Bandstücke werden in geeignete Behälter gefüllt und der weiteren
Verwendung zugeführt.
[0023] Nach den oben genannten Verfahrensschritten lassen sich in einfacher und reproduzierbarer
Weise Bandstücke mit definierte Breite und Länge herstellen. Durch das Abpressen des
polymeren Binders und die Einstellung dünner Lagen, bevorzugt von Einzellagen, also
Bandstücken, deren Höhe ungefähr dem Durchmesser eines Einzelfilaments entspricht,
kann die Menge des in den Bandstücken verbleibenden polymeren Binders sehr gering
gehalten werden.
[0024] Zur Herstellung von kurzfaserverstärkten keramischen Werkstoffen können diese Bandstücke
oder Bündel mit definierte Länge und Breite sortenrein oder in Mischung von verschiedenen
Längen oder Breiten eingesetzt werden. Durch geeignete Wahl des polymeren Binders
kann sichergestellt werden, dass sich bei Vermischen der Bündel mit den Vorläufern
des Matrixmaterials die Bündel nicht oder nur unwesentlich auflösen. Man kann auf
diese Weise sicherstellen, dass die Verstärkungsfasern eine einheitliche Länge und
Bündelstärke aufweisen; im Fall von Mischungen ist das Spektrum der Faserlängenverteilung
oder der Bündeldickenverteilung ebenso gezielt einstellbar.
[0025] Die vorteilhaften Eigenschaften derartiger Werkstoffe mit definierter Geometrie (Länge
und Breite und Dicke) der Verstärkungsfaserbündel wird durch das nachfolgende Beispiel
illustriert.
Beispiel
[0026] Für die Herstellung eines 120 cm breiten Filamentbandes wurden 48 Filamentstränge
®Sigrafil C30T060 EPY (Hersteller SGL Technic Ltd.) parallel über ein Filmtransferverfahren
mit einem Phenolharz (®Norsophen PF N 1203, Cray Valley) getränkt und anschließend
thermisch vorstabilisiert. Der Abstand zwischen den einzelnen Filamentsträngen betrug
dabei 10 mm. Die harzgetränkten Filamentstränge wurden mit Papierzwischenlagen auf
Pappkernen aufgerollt.
[0027] Im nachfolgenden Schritt wurden die Filamentbahnen mit Hilfe einer Doppelbandpresse
auf eine definierte Dicke von
130 Pm verdichtet. Das Harz wurde dabei gleichzeitig durch Aufwärmen auf 180 °C bis zur
Formstabilität des Filamentbandes ausgehärtet. Dazu wurden die thermisch vorstabilisierten
Filamentbänder über Abspulgestelle in die Bandpresse eingeführt. Bei diesem Vorgehen
wurden die Leerräume zwischen den Filamentbändem durch das Auseinanderfließen der
Filament/Harz- Bänder gefüllt. Es entstand dabei eine durchgängig 130 Pm dicke, endlose
Filamentplatte. Aus dieser Filamentplatte wurden mit einer Schneidvorrichtung definierte
Faserbündel mit einer Länge von 12 mm und Breite von 1,5 mm geschnitten.
[0028] 500 g von diesen definiert geschnittenen Faserbündeln wurden mit 300 g Phenolharz
(®Norsophen PF N 1203) und 200 g KS 6 Graphit (Naturgraphit-Pulver) in einem Mischer
der Firma Eirich bei einer Drehzahl von 200 min
-1 gemischt. Nach einer Mischzeit von 5 Minuten wurde das Mischgefäß entleert. Mit der
Pressmasse wurde eine Pressform mit einem Querschnitt von 160 mm X 160 mm befüllt.
Das Material in der befüllten Form wurde in einer Presse der Firma Joos bei einer
Temperatur von 180 °C auf eine Dichte von 1,2 g/cm
3 verdichtet und ausgehärtet.
[0029] Der so erhaltene Pressling wurde bei 900 °C unter Stickstoffatmosphäre pyrolysiert.
Nach dem Abkühlen wurde ein poröser C/C- Körper (mit Fasern aus Kohlenstoff verstärkter
poröser Kohlenstoff) erhalten, der im nächsten Schritt mit flüssigem Silicium bei
einer Temperatur von 1550 °C unter vermindertem Druck von ca. 10 hPa (10 mbar) über
poröse C/C- Dochte infiltriert wurde. Die Eigenschaften des so erhaltenen C/SiC- Materials
(die Matrix enthält Silicium-carbid, Silicium und Reste von nicht umgesetztem Kohlenstoff,
die Verstärkungsfasern aus Kohlenstoff bleiben im wesentlichen unverändert) mit einer
Dichte von 2,3 g/cm
3 zeichnete sich durch hohe Festigkeit und hohe Bruchdehnungswerte aus. Im Biegeversuch
wurde eine Festigkeit von 110 MPa bis 120 MPa bei einer Dehnung von 0,3 % bis 0,4
% gemessen.
[0030] Die gleichmäßige Verteilung der Faserlängen in dem Verbundwerkstoff wirkt sich also
günstig auf Festigkeit und Dehnung aus, während üblicherweise bei Verbundwerkstoffen
ein Festigkeitsgewinn nur auf Kosten der Dehnung erreicht werden kann, und höhere
Dehnungen mit einem Abfall der Festigkeit erkauft werden.
[0031] Als besonders günstig haben sich dabei faserverstärkte keramische Verbundwerkstoffe
erwiesen, deren Verstärkungsfasern eine mittlere Länge von zwischen 5 mm und 40 mm,
bevorzugt 8 mm bis 30 mm, und besonders bevorzugt 10 mm bis 25 mm aufwiesen, wobei
mindestens 90 % der Masse der Verstärkungsfasern eine Länge zwischen 90 % und 110
% der mittleren Faserlänge aufweisen. Eine derartige Verteilung der Faserlängen wird
hier auch als "definierte Faserlänge" bezeichnet. Es hat sich auch als günstig erwiesen,
dass die Bündeldicke ebenso definiert ist, also dass mindestens 90 % aller Faserbündel
eine Dicke haben, die zwischen 90 % und 110 % der mittleren Bündeldicke liegt. Dabei
liegt die mittlere Bündeldicke bevorzugt zwischen 0,2 mm und 5 mm, besonders bevorzugt
zwischen 0,5 mm und 4 mm, und insbesondere zwischen 0,8 mm und 3 mm.
1. Faserverstärkte Verbundwerkstoffe enthaltend Fasergelege mit einer mittleren Länge
gemessen in Faserrichtung von 3 mm bis 50 mm und einer mittleren Bündeldicke gemessen
senkrecht zur Faserrichtung von 0,1 mm bis 10 mm, wobei mindestens 75 % aller Fasergelege
eine Länge aufweisen, die mindestens 90 % und nicht mehr als 110 % der mittleren Länge
beträgt, wobei die Matrix aus einem keramischen Werkstoff besteht.
2. Verfahren zur Herstellung von faserverstärkten keramischen Verbundwerkstoffen, umfassend
die Schritte:
- Tränken eines Filamentgarns mit einem flüssigen oder pulverförmigen Kunstharz unter
Bildung eines imprägnierten Filamentstrangs,
- Pressen des imprägnierten Filamentstrangs zu einem Gelege parallel orientierter
Filamente,
- Härten des Kunstharzes durch Wärmebehandlung
- Abkühlen des flach gepressten Filamentstranges
- Schneiden des wärmebehandelten und abgekühlten Filamentstranges auf definierte Breite
und Länge,
- Mischen der geschnittenen Fasergelege mit einem carbonisierbaren Polymeren,
- Formen der Mischung unter Druck und bei erhöhter Temperatur zu einem Formkörper,
- Erhitzen des Formkörpers unter Ausschluss von oxydierenden Stoffen und Bildung eines
faserverstärkten porösen Körpers mit einer Matrix aus Kohlenstoff,
Infiltrieren des porösen Kohlenstoff-Körpers mit der Schmelze eines oder mehrerer
carbidbildender Elemente, und Umsetzung zumindest eines Teils des Kohlenstoffs der
Matrix zu Carbiden.
3. Verfahren zur Herstellung von faserverstärkten keramischen Verbundwerkstoffen, umfassend
die Schritte:
- Tränken eines Filamentgarns mit einem flüssigen oder pulverförmigen Kunstharz unter
Bildung eines imprägnierten Filamentstrangs,
- Pressen des imprägnierten Filamentstrangs zu einem Gelege parallel orientierter
Filamente,
- Härten des Kunstharzes durch Wärmebehandlung
- Abkühlen des flach gepressten Filamentstranges
- Schneiden des wärmebehandelten und abgekühlten Filamentstranges auf definierte Breite
und Länge, wobei vor dem Schneiden der zu einem Band flach gepresste Filamentstrang
durch Erhitzen unter Ausschluss von oxydierenden Stoffen carbonisiert wird und das
carbonisierte Band mit einem carbonisierbaren Polymeren oder einem Pech beschichtet
wird, wobei zusätzlich Füllstoffe ausgewählt aus Kohlenstoffpulver, keramischen Pulvern
und Pulvern aus carbidbildenden Elementen gemeinsam mit oder anschließend an die Beschichtung
mit dem carbonisierbaren Polymeren oder dem Pech aufgebracht werden,
- Mischen der geschnittene Fasergelege mit einem carbonisierbaren Polymeren,
Formen der Mischung unter Druck und bei erhöhter Temperatur zu einem Formkörper,
- Erhitzen des Formkörpers unter Ausschluss von oxydierenden Stoffen und Bildung eines
faserverstärkten porösen Körpers mit einer Matrix aus Kohlenstoff,
- Infiltrieren des porösen Kohlenstoff-Körpers mit der Schmelze eines oder mehrerer
carbidbildender Elemente, und Umsetzung zumindest eines Teils des Kohlenstoffs der
Matrix zu Carbiden.
1. Fibre-reinforced composite materials containing fibre scrims with an average length
measured in the fibre direction of 3 mm to 50 mm and an average bundle thickness measured
perpendicular to the fibre direction of 0.1 mm to 10 mm, wherein at least 75% of all
fibre scrims have a length that amounts to at least 90% and no more than 110% of the
average length, wherein the matrix consists of a ceramic material.
2. Method for the manufacture of fibre-reinforced ceramic composite materials comprising
the steps:
saturating a filament yarn with a fluid or powder-form synthetic resin while forming
an impregnated filament strang,
- pressing of the impregnated filament strang into a crimp of parallel-oriented filaments,
- hardening of the synthetic resin by heat treatment,
- cooling of the flat-pressed filament strang,
- cutting of the heat treated and cooled filament strang to a defined width and length,
- mixing of the cut fibre scrimps with a carbonisable polymer,
shaping of the mixture under pressure and at elevated temperature into a shaped body,
- heating of the shaped body in the absence of oxidising substances and formation
of a fibre-reinforced porous body with a matrix of carbon,
- infiltrating of the porous carbon body with the melt of one or a plurality of carbide-forming
elements, and conversion of at least a part of the carbon of the matrix to carbides.
3. Method for the manufacture of fibre-reinforced ceramic composite materials comprising
the steps:
- saturating a filament yarn with a fluid or powder-form synthetic resin while forming
an impregnated filament strang,
- pressing of the impregnated filament strang into a crimp of parallel-oriented filaments,
- hardening of the synthetic resin by heat treatment,
- cooling of the flat-pressed filament strang,
- cutting of the heat treated and cooled filament strang to a defined width and length,
wherein, pior to cutting the filament strang that has been pressed flat into a tape
is carbonised by heating in the absence of oxidising substances and the carbonised
tape is coated with a carbonisable polymer or a pitch, wherein additional fillers
selected from carbon powder, ceramic powders and powders of carbide-forming elements
can be applied together with, or subsequent upon, the coating with the carbonisable
polymer or the pitch,
- mixing of the cut fibre scrimps with a carbonisable polymer,
- shaping of the mixture under pressure and at elevated temperature into a shaped
body,
- heating of the shaped body in the absence of oxidising substances and formation
of a fibre-reinforced porous body with a matrix of carbon,
- infiltrating of the porous carbon body with the melt of one or a plurality of carbide-forming
elements, and conversion of at least a part of the carbon of the matrix to carbides.
1. Matériaux composites renforcés aux fibres contenant des grilles de fibre ayant une
longueur moyenne mesurée dans le sens des fibres de 3 mm à 50 mm et une épaisseur
moyenne de faisceau mesurée perpendiculairement au sens des fibres de 0,1 mm à 10
mm, au moins 75 % de toutes les grilles de fibres présentant une longueur représentant
au moins 90 % et pas plus de 110 % de la longueur moyenne, dans laquelle le matrice
est composée d'un matériau céramique.
2. Procédé de fabrication de matériaux composites céramiques renforcés aux fibres, comprenant
les étapes :
- imprégnation d'un fil à filaments avec une résine synthétique liquide ou poudreuse
en formant un cordon de filaments imprégné,
- pressage du cordon de filaments imprégné en une nappe de filaments orientés parallèlement,
- durcissement de la résine synthétique par traitement thermique,
- refroidissement du cordon de filaments pressé,
- découpe du cordon de filaments traité thermiquement et refroidi à une largeur et
longueur définies,
- le mélange des grilles de fibre découpés avec un polymère apte à carbonisation,
- le moulage du mélange sous pression et à température accrue en un corps moulé,
- le chauffage du corps moulé sous exclusion de substances oxydantes et la formation
d'un corps poreux renforcé aux fibres avec une matrice en carbone,
- l'infiltration du cors poreux en carbone avec la coulée d'un ou plusieurs éléments
formant du carbure et la transformation d'au moins une partie du carbone de la matrice
en carbures.
3. Procédé de fabrication de matériaux composites céramiques renforcés aux fibres, comprenant
les étapes :
- imprégnation d'un fil à filaments avec une résine synthétique liquide ou poudreuse
en formant un cordon de filaments imprégné,
- pressage du cordon de filaments imprégné en une nappe de filaments orientés parallèlement,
- durcissement de la résine synthétique par traitement thermique,
- refroidissement du cordon de filaments pressé,
- découpe du cordon de filaments traité thermiquement et refroidi à une largeur et
longueur définies, dans laquelle, avant la découpe, le cordon de filaments pressé
à plat en une bande est carbonisé par chauffage sous exclusion de substances oxydantes,
et la bande carbonisée est revêtue d'un polymère apte à la carbonisation ou d'une
poix, dans laquelle, en outre, des matières de charge sélectionnées parmi la poudre
de carbone, les poudres céramiques et poudres d'éléments formant du carbure pouvant
être appliquées simultanément ou après le revêtement avec le polymère apte à carbonisation
ou la poix,
- le mélange des grilles de fibre découpés avec un polymère apte à carbonisation,
- le moulage du mélange sous pression et à température accrue en un corps moulé,
- le chauffage du corps moulé sous exclusion de substances oxydantes et la formation
d'un corps poreux renforcé aux fibres avec une matrice en carbone,
- l'infiltration du cors poreux en carbone avec la coulée d'un ou plusieurs éléments
formant du carbure et la transformation d'au moins une partie du carbone de la matrice
en carbures.